Nahtod Finissage
Zur Finissage nochmal Gisela Getty in
Ihrer wunderbaren Ausstellung mit dem
Titel Ashes to Rishikesh in Weißensee besucht die Bilder in mir wirken zu lassen
Welche Gedanken löst der nahe Tod aus
Sind die Bilder dort eher erdrückend oder
Schenkt der offene Umgang mit dem Ende
Uns mehr Freiheit als das nur Nichts
Was könnte näher kommen als der Tod
Des eigenen Zwilling der Jutta Winkelmann
Für Gisela Getty war und wie schwer ist es
Diesen noch als Kunst zu dokumentieren
Brauchte es darum die acht Jahre seit
Juttas Tod 2017 bevor die Sammlung
Zur Ausstellung werden konnte hatte ich
Schon bei der Vernissage überlegt
Dort war im Andrang und Gewusel
Keine Zeit für Gespräche gewesen
Dafür war diesmal etwas mehr Zeit
Ihre Gedanken und Gefühle zu spüren
Von Nahtoderfahrung berichten jene die
Nicht wirklich starben aber dem Tod
Nochmal von der Schippe sprangen
Wie ich bei meiner Reanimation 1987
Allerdings erlebte ich dabei nichts
War einfach bewusstlos wie noch
Monate danach habe also eigentlich
Keine Nahtoderfahrung gemacht
Zumindest nichts spannendes davon
Zu berichten es war einfach nichts los
Was ich sehr entspannend finde so
Ganz ohne Aberglaube und Wiedergeburt
Später durfte ich in der Pflege noch
Einige Patienten in den Tod begleiten
Das war einfach die übliche Arbeit dort
Aber wann kommt der Tod wirklich nah
Auch der Tod des Vaters kam nur von
Ferne nah zwar plötzlich aber erwartet
Weil das Herz schon lange schwach war
Musste ihn nicht mal Tod noch sehen
Lange mit Gisela und einem Freund noch
Geredet und gelauscht was sie den doch
Zahlreichen Besuchern dort erzählte von
Schwere und Leichtigkeit zugleich
Dies entsprach auch meinem Empfinden
Beim Blick auf die todkranke Jutta der den
Langsamen Tod fühlbar nah brachte aber
Dennoch seine Leichtigkeit behielt
Was Rainer Langhans und Gisela Getty
Beim Gespräch zur Vernissage den
Übergang nannten nahm dem Tod
Auch für die Betrachter alle Schwere
Habe keinerlei Aberglauben an ein
Weiteres Leben oder eine unsterbliche
Seele der Mensch ist Natur im Wandel
Was war wird zu Nichts um daraus wieder
Neues anderes Leben natürlich wachsen
Zu lassen wir sind und bleiben dabei
Ob verbrannt oder verfault nur Natur
Über und neben dieser ist nichts
Wie befreiend schön waren dazu die
Bilder die den Abschluss der Ausstellung
In Weißensee bildeten auf denen Rainer
Die Asche von Jutta dem Ganges gibt
Hier endete der Rundgang und hier hatte
Der Titel Ashes to Rishikesh seine tiefe
Bedeutung her wie alles fließt dachte ich
Vielleicht war das die Leichtigkeit dort
Später kam noch wie ein Wirbelwind
Giselas russisch ukrainisch stämmige
Assistentin Natalia die eine begnadete
Künstlerin und wunderschön dazu ist
Sie erzählte in hohem Tempo von allem
Was sie erlebt hatte und sonst war brachte
Statt Blumen Erdbeeren und Minze und
Verzauberte den ganzen Raum damit
Ebenfalls beschwingt und verzaubert
Von Giselas und Natalias Umarmung
Zum Abschied radelte ich heiter nach
Hause an den Helmholtzplatz wieder
Diese Ausstellung zum Krebsstod der
Zwillingsschwester brachte eine neue
Leichtigkeit im Umgang mit dem Tod
Die allen am Ende gut tun könnte
Den Tod nicht tabuisieren sondern offen
Betrachten und darüber reden weil er ein
Teil unseres Lebens eben auch ist wäre
Eine Revolution für unser Denken
jens tuengerthal 15.9.25
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen