Ausstellungsdoppel
Heute zwei Ausstellungen besucht in der
Alten Nationalgalerie zum einen im Visier
Lovis Corinth die Nationalgalerie und die
Aktion ‘Entartete Kunst’ und ihre Folgen
Zum anderen eine Doppelausstellung
Camille Claudel und Bernhard Hoetger
Zweier Künstler deren Wege sich in Paris
Kreuzten auf der Suche nach Anerkennung
Begonnen im Hochparterre mit der sehr
Gut gemachten Ausstellung mit Werken
Von Lovis Corinth sowie seiner künstlerisch
Großartigen Frau Charlotte Berend-Corinth
Von Lovis Corinth als einem der ganz
Bedeutenden deutschen Impressionisten
Besitzt die Nationalgalerie allein zwanzig
Teils großformatige Ölgemälde dabei wird
Durch Tafeln erläutert wie sie in den Besitz
Der Sammlung kamen und was mit diesen
Teils als entartet bezeichneten Bildern in
Der Zeit des Nationalsozialismus geschah
Auch über ungeklärte Provenienz wird hier
Aufgeklärt wie welche Bilder wann wie
Bewertet wurden dabei sind teilweise
Auch Reproduktionen nur zu sehen
In Farbe soweit sie in andere Sammlungen
Kamen in schwarz weiß wenn sie verloren
Gegangen sind was den einst großen
Bestand der Sammlung deutlich macht
Sehr spannend sind auch die Bilder
Seiner aus Ostpreußen stammenden Frau
Charlotte Berend-Corinth die noch bis
1967 lebte und vielfach sein Modell war
Zusätzlich wird noch erläutert wie die
Verluste der Sammlung nach dem Krieg
In Ost und West ausgeglichen wurden
Dabei war der Bestand im Westen größer
Sehr fein und sehenswert ist die auch dort
Präsentierte Sammlung von Zeichnungen
Aus dem Berliner Kupferstichkabinett die
Teils Vorzeichnung teils eigen waren
Nach diesem Gang durch das Werk
Der beiden Corinths und den Bestand
Ging es eine Etage höher hier zu den
Impressionisten wo die Plastiken standen
Camille Claudel und Bernhard Hoetger
In einem Satz und nebeneinander nennen
Ist schon relativ gewagt dachte ich und
Der Verdacht bestätigte sich dann auch
Camille Claudel ist elegant sinnlich groß
Überflügelt teils ihren einst Lehrer und
Geliebten Rodin lässt ihre Figuren tanzen
Schafft eine spürbare Lebendigkeit
Bernhard Hoetger hat in Paris unter dem
Einfluss dort einige schöne Plastiken noch
Geschaffen später deutschtümelnd wird es
Eher peinlich etwas grober und schlichter
Obwohl Hoetger sich als Parteimitglied
Nach 1933 den Nazis andiente wurde er
Ab 1937 teils für entartet gehalten hat
Sich in dieser Zeit eher peinlich gezeigt
Schaue ich mir dagegen die eleganten
Meisterwerke von Camille Claudel an
Die in der Mitte des Raumes mit den
Französischen Impressionsten gezeigt
Dann überwiegt die Eleganz wie der Stil
Einer Camille Claudel gegen die eher
Gnomenhaften Plastiken Hoetgers was
Zumindest ihre Überlegenheit zeigt
Es ist spannend wie unterschiedlich sich
Zwei quasi Zeitgenossen auch wenn
Claudel zehn Jahre älter war entwickelten
Französisch weibliche Eleganz gewinnt
Gegen eher sagenhafte deutsche Kunst
Die immer tumber wird um so näher die
Beschränkte Ideologie der Nazis war
Während Claudel in die Psychiatrie kam
Es gab übrigens schon einmal 1905 in
Paris eine Doppelausstellung der beiden
Durch den Galeristen Eugène Blot was
Zu dieser Zeit noch passend schien
Die vorher schon in Bremen dort im
Paula Modersohn-Becker Museum
Gezeigte Ausstellung wurde für Berlin
Um internationale Leihgaben bereichert
Dafür wanderte die Bremer Ausstellung
Ins Musée Camille Claudel in Frankreich
Während Berlin seine Rodins mit dem 2024
Erworbenen Werk Claudels ergänzt
Gab es in Paris noch eine gewisse Nähe
Der beiden Schüler Rodins scheint diese
Später eher absurd aber betont so das
Besondere Talent von Camille Claudel
Der männliche Teil der Ausstellung
Entwickelt sich künstlerisch zurück
Während der weibliche elegant bleibt
Dafür aber in der Psychiatrie endete
Tragisch und dramatisch ist wie die
Mutter und die Schwester Camille Claudel
Nach dem Tod des Vaters der für sie stets
Gesorgt hatte in die Psychiatrie brachten
Doch war dieses Drama nicht Thema
Der Ausstellung denn ab 1913 hat die
Große Künstlerin nichts mehr geschaffen
Zu lange wurde sie nur im Schatten
Des großen Rodin als dessen junge
Geliebte Auguste war 24 Jahre älter
Als Camille die eine vielfältig sehr
Schwierige Beziehung hatten
Die psychischen Probleme und Dramen
Infolge der Beziehungen mit mehr als
Zwanzig Jahre jüngeren Damen sind
Dem Dichter und Flaneur nicht unbekannt
So hat dieser schöne Museumsbesuch
Noch weitere geistige Bezüge wie auch
Erinnerungen geweckt was lehrreich war
Nur nicht zur Nachahmung empfohlen wird
Ein spannender wunderbarer Besuch
In der Alten Nationalgalerie in zwei
Ausstellungen die durch Wahnsinn
Geprägt wurden staatlich und privat
Die Ausstellung von Lovis Corinth und
Charlotte Berend-Corinth läuft noch bis
Januar und ist sehr zu empfehlen auch
Für das Verständnis der Natur Provenienz
Zurück über den Flohmarkt noch gelaufen
Ohne ein Buch zu kaufen dafür hatte ich
Zumindest zwei Lesezeichen noch in der
Alten Nationalgalerie im Keller erworben
In strahlend warmer Herbstsonne dann
Zurück zum Helmholtzplatz geradelt um
Über das gesehene zu dichten was nun
Die schöne Kür mit der Pflicht vereinte
Kann nur immer wiederholen wie sehr
Sich die Jahreskarte der Museen lohnt
Wie dankbar ich meiner kleinen Schwester
Bin diese dem Bruder zu schenken
jens tuengerthal 28.9.25
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen