Lektürentagebuch 25.9.25
Weitere Kapitel voller Begeisterung in
Lázár von Nelio Biedermann gelesen
Tiefer in die Geschichte voller Lust im
Abgelegenen Waldschlösschen getaucht
Am Tag der Heiligen Drei Könige wurde
Lajos von Lázár geboren dem 6. Januar
Des Jahres 1900 und am Rand vom Wald
Lag noch der alte Schnee von gestern
Der noch aus dem gerade verendeten
Jahrhundert stammte wie das Kind mit
Den wasserblauen Augen und der dabei
Durchsichtigen Haut das so fremd aussah
Bis über seinen Tod hinaus sollte es den
Mann den es heute zum ersten Mal sah
Sándor von Lázár für seinen Vater halten das so hässlich war dass seine Schwester
Als das Kindermädchen sie hineinführte
Ihrem Vater auf Hose und Schuhe kotzte
Warum sich der Baron umziehen musste
Bevor er mit der Tochter allein an der
Großen Tafel die Platz für 20 Gäste bot
Vom Herend Porzellan essen konnte wie
Der Autor fein die Stimmung im Schloss
Wie der Familie spiegelt wo vieles noch
Unausgesprochen blieb wie auch die Wut
Des Vaters stillschweigend übergangen
Während die Ahnen von der Wand aus
Dem schweigsamen Mahl zusahen
Erst bei der Zigarre nach dem Essen
Hatte der Vater Zeit zum nachdenken
Überlegt einen winzigen Moment das
Durchsichtige Kind dezent zu töten
Damit er ungestört sein Leben zwischen
Siegelring und Taschenuhr fortsetzen
Konnte wie er es gewohnt war das am
Morgen bei Sonnenaufgang begann
Ein frischer Vater der seinen Sohn
Einen Moment zu töten überlegt um
Sein Leben ohne das Kuckuckskind
Ungestört fortsetzen zu können
Wenn er aufstand öffnete er die Vorhänge
Um so auch seine Frau zu wecken weil er
Langschläferei nicht ausstehen konnte
Ging ins Bad und rasierte sich bis auf
Den kräftigen Schnurrbart den er mit
Olivenöl bestrich und die Leser sehen
Den ungarischen Baron dabei vor sich
Kleidete sich dann vor seiner Frau an
So ist sein Leben eine empörte stete
Aufforderung es ihm nachzutun dem
Pflichtbewusst korrekten der seiner
Täglichen Pflicht schon vorauseilte
Maria verließ ihr Bett erst wenn seine
Schritte im Flur verhallten auch sie nahm
Im Bad das Rasiermesser um sich damit
Zu ritzen auf fein dezente Art am Arm
Das unsichtbare Muster der Narben war
Nie jemandem aufgefallen als dem Knecht
Der ihr auf ihren Schimmel half wobei der
Ärmel ihre Bluse ein wenig hoch rutschte
In Páls wasserblauen Augen hatte sie
Sofort die Frage gesehen die nach dem
Arm greifen wollte aber dann doch nur
Fragte wieso tun sie das Frau Baronin
Sie sah ihn bei ihrer Antwort so mitleidig
An als hätte er diese Narben und sagte
Damit ich weiß dass ich noch lebe was
Ein Satz von unglaublicher Tiefe ist
Denke an die Liebsten bei denen ich
Diese Narben noch ahnungslos sah
Die ich natürlich retten wollte was
Selten als solche erfolgreich war
Als er ihr am Abend nach dem langen
Ausritt aus dem Sattel half sah sie
Erstmals seinen traurigen Blick und
War ihm in den Stall gefolgt
Neun Monate später kam Lajos das Kind
Mit himmelblauen Augen zu durchsichtiger
Haut was als letzter Satz des ersten
Kapitels auf feine Art nachhallt
Es vergingen dann noch zweieinhalb
Jahre bis der Baron den Jungen mustert
Wie seiner Frau die Frage stellt die seit
Der Geburt des Kindes im Raume lag
Doch Maria die Baronin war vorbereitet
Hatte Lügen geübt in allem und als die
Frage endlich kam fiel es ihr ganz leicht
Alles auf einen Vorfahren zu schieben
Zwar kamen dem Vater die Augen
Irgendwie bekannt vor aber da Pál
Einige Wochen nach der Geburt an
Einem Huftritt starb blieb es dabei
Die Art wie all diese Ereignisse fein
Beschrieben werden erinnert sehr an
Sándor Marai auch wie er mit den
Großen Geheimnissen der Familie spielt
Als der Vater des Baron eines Tages
Auf der Jagd im Wald verschwand und
Statt diesem ein Hirsch kam der vor dem Klavierzimmer tot zusammenbrach
Wird schon ein magisches Bild gemalt
Das diesen großen Wald beschreibt
In dem das Waldschlösschen steht
Der eine so wichtige Rolle spielt
Wie der Wald seinen Vater verschluckte
Die Mutter tötete und seinen Bruder
Verrückt werden ließ auf dessen Nachtisch
Er E.T.A. Hoffmans Nachtstücke liegen sah
Im dritten Kapitel nun erfahren wir wie
Imre der Bruder die Nachtsstücke las
Mit dem Sandmann beginnend nicht
Aufhören kann und die Romantik ihn
Völlig in den Bann zieht bis Imre der
Nach dem Verschwinden des Vaters
Herr des Hauses war nur noch völlig
Überspannte Selbstgespräche führt
Wie der Bruder dann in ein Sanatorium
In die Schweiz kommt von wo er mit
Einer Geschlechtskrankheit und gelben
Augen zurückkehrt ohne geheilt zu sein
Nun übernimmt Sándor dessen Rolle
Während dieser in einem blauen Zimmer
Im Westflügel hauste und täglich durch
Die Fenster in den dunklen Wald starrte
Ihren Wald den sie bewirtschafteten
Indem Vater und Mutter verschwanden
Indem Imre Geister sah die aus den
Nachtstücken entflogen waren
Lese es und freue mich wie fein diese
Leicht magische Geschichte erzählt wird
Werde Hoffmann wieder lesen denke ich
Die Ausgabe vom Bouquinisten in Paris
Die ich mit der schönen Liebsten fand
Der ich mich offiziell versprochen hatte
Die dort in einem Schlösschen lebte
Auch psychische Grenzgängerin war
An Grimms Märchen hatte sich Imre
Beim Sandmann noch erinnert gefühlt
Die sein Wiener Kindermädchen erzählte
Bis die Geister seinen ganz ergriffen
Das ist ein großartig magisches Erzählen
Was die Literatur in die Literatur legt
Mit dem Geist der Romantik spielt
Der wenig für die Landwirtschaft taugt
Es scheint als könnte es wieder eine
Lust an dieser Magie des Erzählens
Geben die einen wie ein Sog packt
Alle Grenzen dabei überschreitet
jens tuengerthal 25.9.25
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