Sonntag, 12. April 2020

Osterwort

Woher kommt das Wort Ostern
Was bedeutet es ursprünglich
In welcher Tradition steht es
Die Christen feiern hier mit viel
Magie und Hokuspokus die
Auferstehung ihres Herren
Jedenfalls der Variante von ihm
Die sich im Juden Jesus verkörperte
Dessen Kreuz ihre Erlösung ist
Dagegen feiern die Juden selbst
Zur gleichen Zeit Pessach was
Der Befreiung aus ägyptischer
Gefangenschaft unter Moses gedenkt
Geschildert im biblischen Exodus
Während das Christentum sein
Eigentlich höchstes Fest mit der
Transzendenten Idee der Auferstehung
Verbindet also auf das Jenseits schielt
Was immer das wem sein soll als
Ausdruck der Angst vorm Tod die
Epikur uns bereits 250 Jahre vor
Dem jüdischen Guru nehmen konnte
Weil der Tod uns nichts angeht
Was wenige bis heute begriffen
Geht es den Juden bei ihrem Fest um
Freiheit und Selbstbestimmung nach
Langer Zeit der Sklaverei in Ägypten
Was eine unterschiedliche Haltung
Zum Menschen sehr deutlich macht
Die einen bejubeln mit ungesäuertem
Brot die wiedergewonnene Freiheit
Feiern etwas ganz menschliches so
Während die anderen den Tod wie
Seine geistige Überwindung feiern
Also die geglaubte Unsterblichkeit
Als zentrales mythisches Element
Ähnliches ergibt sich bei der je
Benennung des Festes nach der
Lateinisch-jüdischen Tradition
Als Pascha-Fest was wiederum
Vom hebräischen Pessach stammt
Was Vorübergehen heißt noch
Auf die jüdische Tradition der
Befreiung verweist wie es lang
Auch im fränkisch geprägten Raum
Um das Bistum Köln üblich war
Während die formell wichtigeren
Mainzer es durch Bonifatius geprägt
Nach dem germanischen Wort für
Morgenröte Asteria Ostern nannten
Was an das traditionelle Frühlingsfest
Nach dem ersten Vollmond nach
Frühlingsanfang gelegen erinnerte
Womit seltsam genug eine Tradition
An die andere anknüpft vermutlich
Auch um traditionell zu überzeugen
Irgendwie seriös doch zu wirken
Wenn es schon nur um Magie geht
Statt Frühling oder Befreiung wurde
Überkommene Symbolik übernommen
Das Spiel einfach weitergespielt was
Eier und Osterfeuer auch erklärt
Die in den Jahreslauf älterer Kulte
Mit der Natur im Mittelpunkt passten
So bleibt Ostern ein Frühlingsfest
Ungestört von christlicher Magie
Wie dem Aberglaube an Auferstehung
Entspricht dem Zeitpunkt im Jahr
Dabei über Befreiung nachdenken
Könnte zumindest nicht schaden
Solange nicht wilde Freiheitskämpfer
Meinen sie müssten wegen Corona
Wie seiner Folgen den Aufstand 
Zu Lasten der Kranken proben täte
Ein wenig jüdische Befreiung unserem
Denken besser als jenseitige Magie
Über die Vernunft nur Toleranz noch
Üben kann aber auch die Juden feiern
Historisch nicht belegtes im Mythos
Ihrer Anfänge aber noch viel mehr
In der Geschichte vom Adam und Eva
Die erst in babylonischer Gefangenschaft
Aus Gründen der Propaganda damals
Niedergeschrieben wurde im Spiegel
Der Sieger um Nebukadnezar jenem
Tyrannischen Werkzeug Gottes den
Die Juden nicht beim Namen nennen
Womit uns die bloße Betrachtung des
Wortes Ostern sehr weit verführte
Wir fast vom Ziel abkamen in ewige
Abgründe der Religionen die gerne
Meinen sie seien die Welt nicht nur
Eine absurde Betrachtung derselben
Dies irgendwann mit Tradition tun
Als sei der Bestand ein Wert an sich
Zum Glück am Ende uns wieder auch
Mit Lukrez de rerum in Gedanken dabei
Das eben alles um uns doch Natur sei
Zum schlichten Fest der Jahreszeiten
Einfanden wofür alle Natur spricht
Ob es dabei schadet wie biblisch
Noch gefordert bis zur Morgenröte
Zu warten und sich zu waschen
Um dann erst Pesach zu feiern
Sei hier vor der ersten Dusche
Noch dahingestellt zumindest
Röche das Fest dann besser
Als mancher im Alltag wäre
Damit ein Grund zu feiern
Amen

jens tuengerthal 12.4.20

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