Liebeswissen
Von Liebe kann ich nichts wissen
Sie ist nie beweisbar noch gibt es
Eine absolute Sicherheit auch wenn
Wir uns diese so gerne versprechen
Kann sie nur fühlen wie diesem
Gefühl glauben mehr nicht als
Ein Glaube ohne Tatsachen der
So schnell verfliegt wie er kommt
Nichts ist also gewiss in der Liebe
Als ihre Flüchtigkeit besonders dann
Wenn wir uns ihrer zu gewiss sind
Egal was vorher sich versprochen
Weiß also nichts von der Liebe
Glaube aber zu gerne an sie
Weil sie so glücklich macht
Wenn zwei sie mal teilen
Gegen alles mathematische Wissen
Sind wir uns dann sicher dass sie
Sich geteilt auch endlos verdoppelt
Was logisch nach Aberglaube klingt
Dennoch wäre es unvernünftiger
Nicht an die Liebe zu glauben
Weil es dann keine mehr gibt
Egal was ich je davon weiß
jens tuengerthal 14.1.25
Das Gedicht „Liebeswissen“ untersucht das Thema Liebe im Kontext von Wissen, Gewissheit und der Vergänglichkeit von Gefühlen.
AntwortenLöschenDer Dichter betont, dass Liebe nichts ist, was bewiesen oder logisch bestätigt werden kann – es gibt keine absolute Gewissheit in ihr, obwohl sich die Menschen oft ihre Dauerhaftigkeit versprechen. Je sicherer wir uns dessen sind, desto flüchtiger erweist es sich.
Das Gedicht enthält außerdem ein interessantes Paradox: Die Liebe zwischen zwei Menschen nimmt nicht ab, sondern verdoppelt sich im Gegenteil, was aus logischer Sicht wie Aberglaube klingt. Doch noch unkluger wäre es, nicht daran zu glauben, denn dann würde es schlicht nicht existieren.
Das Gedicht stellt somit die Natur der Gefühle in Frage und bezweifelt die Möglichkeit, sie vollständig zu verstehen, tendiert jedoch dennoch dazu, ihre Macht zu akzeptieren und an sie zu glauben.
Wunderschön.