Lektürentagebuch 15.1.25
Doch noch ein Kapitel im Narrenturm
Nach dem schwachen Prolog gelesen
Nun wurde es rasant begann gleich mit
Wildem Sex und einer Verfolgungsjagd
Dies gut und temporeich geschrieben
Passend zur Erscheinung des Romans
Schon mitreißend aber wiederum mit
Zu vielen kleinen hässlichen Fehlern
Diese könnten auch an der Übersetzung
Liegen die zu sehr ins zeitgenössische
Schwankt für Renaissance wie die Zeit
Der Hussitenkriege unübliches nutzt
Dennoch mitreißend geschrieben mit
Einem gewissen Humor wird auch das
Gemetzel auf dem Marktplatz beschrieben
Wie lesbarer Freude am blutigen Detail
Werde dem flüchtigen Poeten noch
Eine Chance geben zu überzeugen
Zumindest ging es hier rasant zu
Wenn auch sachlich mäßig korrekt
Es wird diese wilde Mischung aus
Blut Sperma Sex und Kampf wohl
Gewiss Gemüter begeistern die auch
Anderes ähnliches schon schätzen
Der Flaneur ist etwas befremdet
Einen solchen Film schaute ich nie
Action ist weniger mein Genre lieber
Ist mir da ruhig gediegene Literatur
Was für Filme gilt würde ich für
Literatur noch mehr gelten lassen
Wer solche Szenen noch braucht
Leser zu fesseln sucht nicht mich
Doch insofern es im nächsten Kapitel
Um den flüchtigen Poeten geht der
Dem Flaneur nicht ganz fern ist
Könnte sich zeigen ob mehr lohnt
Sex und Action sind eher die Köder
Für einen illterarische Masse während
Poeten es gerne gelassen angehen
Statt außer Atem ganz gefesselt nur
Mit wilden Abenteuern im Stile eines
Casanova lassen sich Leserinnen ganz
Sicher fesseln doch das stand schon
Im Original besser beschrieben
Mäßige Sprache zu ertragen die nur
Gelegentlich sich historisch aufspielt
Braucht es guten Geist es zu ertragen
Biblischer Sex ist netter im Hohelied
Zum Trost darum noch ein wenig
Nach der hektischen Aufregung
In Joseph und seine Brüder gelesen
Die mannsche Verzögerung genießend
Warum lieben die Frauen gerade die
Unbeugsamkeit am Mann weil erst sie
Der Nachgiebigkeit ihren Wert gibt
Raunt Mut ihrem Gatten nun zu
Dies doppeldeutig sinnliche Spiel mit
Männlicher Standkraft und weiblicher
Lust sie zu überwinden ist ohne ein
Wort zu Sex zu verlieren erotischer
Als viele nur ausdrücklich beschriebene
Vögeleien in allen körperlichen Details
Weil hier eine geistige Spannung entsteht
Wird im Narrenturm etwa nur gefickt
So macht es die Frauen stolz wenn sie
Den Widerstand des Mannes überwinden
Dieser es ihnen trotzdem zum Geschenk
Macht was sie so erst errungen haben
Allerliebst nennt Peteprê darum auch ihre
Erklärung die ihn neugierig macht was
Das tatsächliche Anliegen ist das sie nun
Zu ihm führte der ungern nur gestört wird
Was sie mit hochmütiger Distanz respektiert
Außergewöhnlich wichtig muss also sein
Was sie Stolz und Respekt ignorieren lässt
Sich ihm so außergewöhnlich zu nähern
Es ist das Spiel und ewige Schwanken
Zwischen Liebe und Hass das mit dem
Begehren befeuert wird und dafür die
Unruhe die es bringt ertragen lässt
Wie sehr begehrt er seine schöne Frau
Die sich dazu besonders schmückte
Ihren ganzen Körper also einsetzt für
Den ihm noch unbekannten Zweck
Diese ganz übliche zielgerichtete
Prostituion zwischen Eheleuten ist
Ein Handel den beide genießen
Wenn so jeder das seine erreicht
Wenn sie sich nun zu seinen Füßen
Auf das von ihm gereichte Kissen setzt
Und sagt sie besuchten sich doch viel
Zu selten einfach so ohne Zwecke
Macht sie das Gegenteil ihrer Absicht
Dem lange verheirateten Manne noch
Deutlicher der abwägend überlegt was
Er als Grund sich wünschen sollte
Wie sie sich in Höflichkeiten ergehen
Die zu Bissigkeiten werden als sie zum
Wiederholten Male das zu grelle Licht
Bemängelt was er für sie entzünden ließ
Dann weist er ihre Kritik scharf zurück
Meint dafür wie unpassend sie doch
Gekleidet wäre wo er doch zu gerne
Das Linienspiel ihres Körpers sähe
Welch verletzend tödliche Waffe nutzt
Der Mann im Spiel der Geschlechter
Noch ohne zu wissen was sie will
Woraufhin sie sich entschuldigt
Galant tut er dies dann ab für die
Bemerkung er hätte nur in der
Möglichkeitsform gesprochen falls
Sie ungehöriges zu wollen meine
Sie finden dann nach kleineren
Kämpfen doch ins Gespräch
Was er nutzt sie noch mehrfach
Ein wenig dabei vorzuführen
Wenige Seiten dieses Geplauders
Am hier Scheitelpunkt des Romans
Machen die feine Magie deutlich
Mit der Mann aus Nichts zaubert
Hier braucht es keine Superlative
Zufällig gleichzeitiger Ereignisse
Die Leser wie gebannt fesseln
Spannung entsteht zwischenmenschlich
Diese hohe Kunst der Erzählung
Welche keine Aufregungen nutzt
Um zu beschreiben was zwischen
Zwei Menschen hochexplosiv gärt
Kunst ist es Gefühle der Spannung
Im unsichtbaren sichtbar zu machen
Ohne nur zu erzählen was passiert
Sondern diesem den Klang gibt
jens tuengerthal 15.1.25
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