Dienstag, 22. August 2023

Literabstand

Literabstand

Abstand von den Dingen haben
Statt emotional aufgewühlt nichts
Vernünftiges denken zu können
Scheint mir als Aufklärer immer
Noch erstrebenwerter als ein nur
Sklave meiner Gefühle zu sein
Die oft genug das Schiff der
Letzten Vernunft kapern um als
Freibeuter der Zügellosigkeit sich
Ganz dem Augenblick hinzugeben
Wie völlig die Kontrolle zu verlieren
Als Opfer innerer Bewegungen die
Kein Verstand mehr begreifen kann
Jedenfalls ziemlich unfrei dabei bin
Was ich der inneren Stabilität wegen
Lieber nach Möglichkeit vermeide um
Als Herr meiner selbst mich auch so
Beherrschen noch zu können wie ich
Es will um frei zu bleiben wozu mir
Am besten die Literatur hilft die auch
Wo sie hochemotional manchmal ist
Hilft als Leser Abstand zu wahren
Auch einer der Gründe warum ich
Lieber hunderte Bücher parallel lese
Damit mich keines ganz packt wie
Der Blick mit literarischem Abstand
Kritisch und nicht betroffen noch
Möglich bleibt was manchmal eine
Gratwanderung zu mir auch ist
Deren Ausgang noch offen bleibt
Sich im Familienroman kristallisiert
Zumindest hilft Literatur mir den
Sonst unmöglichen Abstand zu
Immer auch aufgeladenen Themen
Wie Familie halten zu können
Gibt also Abstand und Freiheit
Die für mich die Voraussetzung
Einer aufgeklärt kritischen Existenz sind
Welche das Gefühl so gerne infragestellt
So sind große Emotionen sicher ganz
Wunderbar für innere Erlebnisse doch
Führen sie schnell zur Unfreiheit auch
Die Abhängigkeit vom Kick uns schafft
Der immer noch übertroffen werden will
Welchen ich lesend dann genug habe
Wie mich nicht zu sehr fesseln lasse
Durch die relative Vielfalt meiner
Immer parallelen Lektüre und so
Bin ich ein wenig ungerührter und
Finde den gesunden Abstand der
Gut ist die Dinge zu betrachten
Warum Literatur für mich der
Schlüssel zur Freiheit ist

jens tuengerthal 22.8.23

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