Sonntag, 20. November 2022

Almabtriebsgedanken

Almabtriebsgedanken

Wie gerne ordnen wir alle Dinge
Damit das Leben auch nach Plan
Verläuft statt sich im Chaos nur zu
Verlieren was wir fürchten als sei
Es nicht unsere Natur wie Quelle
Manchmal größter Genialität so
Soll alles seine Ordnung haben
Genauso machte sich auch der
Philosoph Gaspard Koenig auf
Den Weg während seiner Pause
Auf dem Ritt auf Montaignes Spuren
Hier in den Vogesen mit dem Sohn
Seines Gastgebers die Pferde von
Der Alm hinab zu holen die dort
In der Herde weideten was ein
Großes Chaos mit Blessuren wurde
Bei dem sie zwei je nahmen damit
Die Herde hinterher liefe was sie auch
Wie Pferde so sind taten aber nicht
Ahnend was ihm dabei bevorstand
Mit einer ganzen Herde wilder Pferde
Großen wie kleinen einen Bergweg
Der steil und schwierig zu gehen war
Herunter kommen ohne sich dabei zu
Verletzen oder welche zu verlieren die
Ins irgendwo ausbüchsen konnten wie
Ihm eines der beiden die er führte dann
Entwischte und doch kamen sie nach
Stunden völlig erschöpft wie zerkratzt
Alle unten an und er wusste nicht wie
Hätte es nie gewagt wenn er dieses
Chaos nur geahnt hätte aber es ging
Funktionierte nach der Natur ohne
Diese je ganz zu verstehen was uns
Bei vielen Prozessen wohl so geht
Die wir blind beginnen müssen um
Jeden Moment neu zu entscheiden
Weil sich ständig etwas ändert weil
Leben nun mal lebendig und also
Immer auch chaotisch ist was die
Grenzen aller Pläne ihm zeigte wie
Mit Stellen von Montaigne belegt
Auch über dessen Vorliebe für das
Natürliche Chaos dem wir folgen
Um darin zu überleben weiter zu
Philosophieren was mir nah kam
Der gerne eine Ordnung hätte 
Aber doch am besten aus dem
Kreativen Chaos noch schöpft
Ohne zu wissen ob es ein Morgen
Gibt einfach den Weg weiter geht
Um unten erleichtert festzustellen
Alle noch da und es ist gut so
Vielleicht klappt vieles viel besser
Wenn ich wage weniger zu wollen
Irgendwie klappt es dann ja doch
Im Leben wie beim Almabtieb

jens tuengerthal 20.11.22

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