Donnerstag, 6. Oktober 2016

Sexwissen 019

Sexparadoxie

Warum ist der Reiz beim Sex so oft
Völlig paradox zum eigentlich Ziel
Zusammen Befriedigung zu finden
Liegt dies schon in unserer Natur

Ist es die ewige Dialektik von
Anziehung und Abstoßung die uns
Dabei treibt uns es treiben lässt erst
Weil wir so simpel nur funktionieren

Wie oft hatte ich die wunderbarste Frau
Mit der eigentlich alles stimmte im Bett
Wie im übrigen und fühlte doch keine
Lust wenn ihre zu sichtbar war noch

Dagegen reizten mich schon die ollsten
Weiber nur weil sie sich verweigerten
Begann ich wie ein Gockel um sie zu
Kämpfen als wäre etwas dort zu erwarten

Wo sie sich ganz oder teilweise verweigerten
Blieb ich gespannt immer voller Lust um auch
Das letzte Stück von ihnen noch zu erobern
Obwohl ich wusste wie öde auch das würde

Dagegen konnten die tollsten und klügsten
Frauen neben mir liegen wenn ich wusste
Sie wollten Sex ließ meine Standkraft sogleich
Oder doch wenig später schneller nach

Jenseits rein physiologischer Wunder der Natur
Bemerkte ich wie dies geistig parallel lief dazu
Die sich verweigerten blieben sehr reizvoll
Jene die sich verschenkten verloren jeden Reiz

Frauen um die ich kämpfte interessierten sich
Selten so für mich wie jene denen ich mich
Völlig verweigerte was nicht zu selten vorkam
Auch mein Gefühl dabei entsprach diesem bald

Glücklich gemacht hat mich das selten noch
Zu lange blieb ich bei Frauen mit denen ich
Schlechten langweiligen Sex ungleichzeitig
Noch dazu am Ende nur hatte voller Hoffnung

Nichts schien mir reizvoller als mit diesen
Völlig frigiden womöglich noch Nacktschnecken
Zum gemeinsamen Höhepunkt zu kommen
Ließ dafür schönste Leidenschaft sausen

Dabei sagte alle Erfahrung mir längst schon
Es lohnte sich nicht auf Besserung zu hoffen
Mit wem du nach zwei Monaten nie zusammen
Kamst wirst du es nie mehr wohl erleben

Wäre ich klug und nicht dumm triebhaft dabei
Genösse ich die erfahrenen Frauen die längst
Wissen was sie wollen und genießen dabei
Statt die andern beglücken zu wollen noch

Wie oft hatte ich wunderbarsten gleichzeitigen
Sex mit überfließenden Höhepunkten voll Glück
Und doch wie wenig wusste ich Narr dies noch
Zu schätzen um dummer Eroberungen wegen

Längst weiß ich es wird nicht besser bei der
Nächsten selten nur erreicht es was schön war
Die Menge der Erinneungen relativiert immer
Jede Gegenwart zur dauernden Frustration

So wäre es wohl klüger erst nachzudenken
Statt sich beim Sex treiben zu lassen zu denen
Die ich für so bedürftig halte dass ich schönstes
Erhoffe was nie eintrat weil es nicht zu ihnen passt

Doch wäre der nachdenkliche Sex noch leidenschaftlich
Oder nur ein vernünftiger Aufguß nur noch lauwarmer
Erinnerung an vorige Lust und also entbehrlich wohl
Ob ich das wohl je beantworten können werde
jens tuengerthal 6.10.2016

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