Montag, 8. August 2016

Kulturgeschichten 0316

Europagrenzen

Europa hat Angst um seine Grenzen
Weil immer mehr den Reichtum der
Auf ihre Kosten entstand teilen wollen
Vor unseren Waffen hierher fliehen

Manche im Osten bauten darum Zäune
Wollen ihre Nationen rein erhalten als
Gerade erst alle Grenzen fielen und sie
In dies offene Europa hinein wollten

Nach dem Zerfall des Warschauer Paktes
Drängten seine Mitglieder in EU und NATO
Für Sicherheit und Wohlstand und wurden
Mit offenen Armen in Europa aufgenommen

Als Putin die russische Grenze verschob
Empörte sich Europa um seinen Bestand
Dabei im Osten mehr fürchtend als über
Gründe und Lösungen nachzudenken

Der Krieg um die Grenzen der Ukraine
War mitten in Europa und schien doch fern
War jenseits der Grenzen der EU lange
Auch wenn Mitglieder am Grund mitwirkten

Ob Putin gut oder böse ist weiß ich nicht
Sicher zu sagen es wäre auch relativ egal
Sofern Russland eingebunden wäre in ein
Europa ohne Grenzen und die Verteidigung

Das Erdogan ihn lobt scheint eher verdächtig
Ob Europa Zeit genug hat abzuwarten wie
Sich eine Lösung an den Grenzen findet
Wird von der Angst der Bürger abhängen

Frankreich und Deutschland die früher Erbfeinde
Sind engste Partner inzwischen geworden bilden
Das Herz der EU mit dem England immer fremdelte
Als Insel natürlich für sich gestellt von Meer umgeben

Die Grenzen Deutschlands im Westen wie im Osten
Sind durch Verträge geregelt scheinen unverrückbar
Wer anderes sagt ist ein Revanchist gilt als gefährlich
Für den Frieden der Demokratie in Partnerschaft

Das war nicht immer so noch Friedrich den sie gern
Den Großen nennen verschob Preußen nach Osten
Zu Lasten von Maria Theresia und teilte sich später
Mit ihr und Katharina Polen auf bildete Preußen erst

Der andere Friedrich II. Kaiser aus der Familie der
Staufer regierte ein Reich zu dem über die Mutter
Von Normannenseite Sizilien gehörte während vom
Großvater deutsches Reich und Lombardei kamen

Karl V. in dessen Reich die Sonne nie unterging
Hatte von der Mutter Spanien durch Heirat Portugal
Vom Vater das Reich das durch die Großmutter
Sich westlich noch um Burgund vergrößerte

Ludwig XIV.  von Frankreich der Enkel von Henry IV.
Drängte nach Westen zerstörte einst Heidelberg im
Pfälzischen Erbfolgekrieg und behielt Teile der Pfalz
Auch um die Reste Burgunds kämpfte er noch

Im spanischen Erbfolgekrieg wollte Frankreich nun
Mit den Borubonen rechtmäßig das Erbe des doch
Traditionell habsburgischen Spaniens antreten was
Österreich nicht gefiel und dann doch geschah

Wilhelm I. mit Moltke hat später noch das Elsass wie
Lothringen von Frankreich geraubt wie dieses Land
Überhaupt häufig den Besitzer wechselte im einst
Frankenreich unter den Erben und Nachfolgern

Erst im 19. Jahrhundert entstand der Nationalstaat
Der sich an Sprachen und feste Grenzen band die
Vorher unter Familien mit oder ohne Krieg in Europa
Ausgehandelt wurden weil Besitz erblich war dort

Insofern fürstliche Häuser standesgemäß untereinander
Nur heiraten durften waren die führenden Häuser alle
Miteinander verwandt und so fiel gelegentlich Land als
Erbe an den einen oder anderen jenseits der Grenzen

Das Reich Karls des Großen umfasste noch große Teile
Des heute Frankreichs und Deutschlands bildete mit dem
Frankenreich das erste Nachfolgereich des Römischen Reichs
Entsprechend ließ Karl sich vom Papst zum Kaiser krönen

Karl war ein Enkel von Karl Martell der noch die Mauren
Bei Tour und Poitiers aus Frankreich vertrieb was manche
In historischer Unkenntnis heute gern wiedererwecken wollen
In erneuter Angst um Europas Grenzen im Süden

Anders als damals kommen heute nicht Krieger aus dem
Damals maurischen Spanien sondern Flüchtlinge was auch
Der Völkerwanderung zuvor nicht vergleichbar ist sondern
Eine Notsituation ohne Eroberungsabsicht immer bleibt

Ob Karl Martell wirklich heldenhaft kämpfte oder Glück hatte
Die Mauren kalt erwischte die sich schon wieder zurückzogen
Wird bis heute je nach Absicht der Interpreten gestritten
Wir wissen es nicht so genau jedenfalls halfen die Friesen ihm

Sein Sohn Pippin schenkte dem Papst Ravenna was als
Die pippinsche Schenkung und ihre Fälschung Geschichte
Lange schrieb für Europa und seine Grenzen in Italien
Dessen Sohn Karl machte das Frankenreich am größten

Karl der noch immer der Große heißt und als Vater Europas
Bis heute gilt war ein Diktator der das Christentum mit dem
Schwert gen Osten trug wie der IS seinen Islam zugleich
Konsolidierte er die Grenzen des Reichs mit Grenzmarken

Zur Verwaltung der Marken setzte er Markgrafen ein die
Mit besonderen Rechten ausgestattet waren so entstand
Etwa Österreich aus der östlichen Awarenmark wie der
Mark Karatanien im Grenzgebiet seines Reichs

Er führte rechsstaatsähnliche Pfalzgerichte in den Pfalzen ein
Die im Reich verteilt waren zwischen denen er herumreiste
Am 25. Dezember 800 wurde er zum römischen Kaiser
In Rom gekrönt und hatte so eine neue Großmacht geschaffen

Sein Sohn Ludwig der Fromme versuchte noch die Aufteilung
Des Reiches zu verhindern wie es fränkische Tradition war
So war auch die Kaiserwürde unteilbar und er bestimmte
Seinen Sohn Lothar sicherheitshalber zum Mitkaiser

Als Ludwig frömmelnd starb wurde Lothar zwar Kaiser
Doch einigten sich die Söhne über die Aufteilung dann
Im Vertrag von Verdun nur der westliche Teil hieß noch
Frankenreich wie er heute noch Frankreich heißt

Im östlichen Teil finden sich dagegen viele noch Franken
Genannte Regionen die über Jahrhunderte verschiedene
Zugehörigkeit immer wieder hatten auch wird dort noch
In verschiedenen Regionen ein fränkisch gesprochen

Dieser Vertrag von Verdun welch geschichtsträchtiger Ort
Teilte das Reich in das östliche Frankenreich wie das
Mittlere Reich Lothars das Inseln wurde und von der
Küste bis nach Rom reichte mit Burgund und dem Rhein

Östlich gründete sich das Reich Ludwigs des Deutschen
Das große Teile des heute Deutschland umfasste jedoch
Westlich und östlich noch deutlich weniger weit reichte so
Teilten Karl der Kahle Lothar I und Ludwig der Deutsche es

Als Lothar starb teilte er wiederum sein Reich unter seinen
Söhnen auf in der Prümer Teilung nach der Lothar II. den
Nördlichen Teil erhielt der nach ihm Lotharingien genannt
Belgien Niederlande Friesland Luxemburg Saargebiet umfasste

Karl von der Provence erhielt die Provence und Burgund
Woraus das hochmittelalterliche Reich Burgund wurde
Ludwig II. erhielt die Kaiserwürde und Italien bis Rom
Wovon alle bis zu ihrem Tod nur kurze Zeit profitierten

Nachdem Karl früh starb fiel der nördliche Teil von Burgund
An Ludwig den Deutschen und der Rest an Ludwig II. wie
Es nach dessem Tod wiederum an Karl den Kahlen fiel
Der das Ostfrankenreich als Kaiser weiter regierte

Auch Lothar II. starb noch vor seinen beiden Onkels
Die sodann Lotharingien im Vertrag von Meerssen
Am 8. August 870 untereinander aufteilten zwischen
Dem West- und dem Ostfrankenreich als Erbteil

Damit kamen Aachen Holland und das Elsass ans
Ostfrankenreich das spätere Deutschland während
Die Grenze an Maas Mosel und Marne verlief wie
Inmitten des Juragebirges noch was sich verschob

Europa inmitten war also eins als es groß war
Worauf beide Seiten sich gern mit Blick auf ihre
Wurzeln berufen die auch römisch waren bevor
Die jüdische Sekte Christentum sich verbreitete

Die römische Tradition übernahmen dann die
Ostfranken im Heiligen Römischen Reich das
Erst viel später Deutscher Nation noch hieß
Aber immer europäischer noch war als eins

Das Europa das Kohl und Mitterand noch
In Maastricht begründeten das bis heute
Sich immer näher kommt hob endlich die
Zu lange Teilung des Kontinents auf

Wieder haben viele Angst zu kurz dabei
Zu kommen oder mehr abgeben zu müssen
Wie manche Deutsche fürchten wir hätten
Zu viele Flüchtlinge hereingelassen noch

Gemessen daran der drittgrößte Exporteur
Von Waffen weltweit zu sein sind immer noch
Viel zu wenig zum Verursacher der Not geflohen
Fraglich ob mehr unsere Grenzen erreichte

Wo die Freiheit eingeschränkt wird im Alltag
Werden die Menschen schnell ungeduldig
Fraglich nur was die Alternative dazu wäre
Als Verantwortung nun zu übernehmen

Dennoch sollte keiner schön reden was
Schwierig im Alltag manchmal ist wo alle
Für unsere Werte wieder kämpfen müssen
Die es auch nach Innen zu verteidigen gilt

Offene Grenzen sind etwas wunderbares
Für alle die schon hinter verschlossenen
Lange saßen und dennoch sind gerade die
Verteidiger der Offenheit hier eher im Westen

Die Kanzlerin die in einem totalitären Staat
Lange genug eingesperrt war und sich dort
Eben arrangierte wie viele es auch taten
Kämpft lobenswert für die weiter Offenheit

Sie verteidigt damit Kohl Erbe auch wenn
Dieser gerade immer noch beleidigt was
Anderes in hingehaltene Mikrofone raunt
Europa soll offen und frei immer bleiben

Darum sind wir im Krieg gegen die Feinde
Der Offenheit Innen wie Außen ob sie nun
Als Terror kommen oder mit Propaganda
Die Freiheitsrechte beschränken will

Europas Einheit und Europas Werte fußen
Auf der Aufklärung und damit dem Aufstand
Der Freiheit im Geist gegen die Diktatur der
Kirchen und Sekten dem Sieg der Vernunft

Das Abendland wie es ist wurde von Kant
Wie den Enzyklopädisten und Voltaire so
Begründet wie durch die Menschrenrechte
Es wurde nicht von Karl Martell verteidigt
jens tuengerthal 8.8.2016

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