Mittwoch, 31. August 2016
Lustsonett IX
Gegenüber doch zählt stets dabei
Die Ausnahme bevor es ist vorbei
Sich umdrehen mehr Lust verheißt
Wenn zwei sich dabei ihre Unterseiten
Zuwenden um dort zungig zu versinken
Ihnen höchste Lüste wohl noch winken
Die Glück an sich nicht nur vorbereiten
So ergießt sich wohl manches mal noch
Einer über den anderen dann im Gesicht
Schon im Vorspiel weit noch vorm Loch
Wer nun meint das war es wieder nicht
Denkt über Höhepunktsglück zu schlicht
Mehr wird es nie und Glück ist es doch
jens tuengerthal 31.8.2016
Kulturgeschichten 0340
“Seit 5:45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen. Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten.”
Wir stehen im Krieg sagte die Kanzlerin
Wer sonst sollte es wissen und so nennen
Gegen den Terror heißt es und also einen
Gegner der nicht im Krieg besiegbar ist
Fanatiker die bereit sind für ihre Idee
Wo nötig auch zu sterben sind niemals
Verhandlungspartner des Friedens mehr
Eine Situation ohne Lösungsmodell
Wir standen mit unserer Armee schon lange
In Afghanistan im Krieg wo dieser seit bald
Vierzig Jahren nun dauert ohne Hoffnung
Auf einen dauerhaften Frieden der Stämme
Auch in Syrien wird aus der Luft mitgemischt
Als Aufklärer nur heißt es was kaum vor den
Attentaten der Fanatiker schützen wird die
Wie sich schon mehrfach nun hier zeigte
Der syrische Terrorkrieg geht also hier weiter
Schlachtfelder gibt es nicht mehr nie war das
Sterben aus Versehen so leicht versuchen uns
Die Sprecher der deutschen Angst einzureden
So leben die einen von der Angst der anderen
Die schon manche Krieg anzettelte denn was
Soll nun sein wenn es kein Krieg ist für den sie
Alle Freiheitsrechte so großzügig beschneiden
Keiner wollte diesen Krieg ohnehin nicht hier
Wo wir 70 Jahre Frieden schon feiern wenn
Jugoslawien oder was es mal war oder die
Ukraine übersehen werden und dies und das
Kriege in denen deutsche Waffen sich seit
Vielen Jahren bewährt haben finden doch
Anderswo statt unsere Nachbarn sind Freunde
Westlich oder doch zumindest Partner östlich
Die Bundeswehr verteidigt deutsche Sicherheit
In Afrika wie Afghanistan oder bewacht noch
Den Frieden im Kosovo den sich die dort Völker
Mühsam abrangen ohne tiefere Einsicht wohl
Wie dünn das Eis noch ist auf dem der Frieden
Steht zeigt der Blick in die Ukraine in dem auch
Politiker noch vom Wunsch nach Vernichtung
Des großen Nachbarn mit Gewalt sprachen
Dort schossen sie sich gegenseitig in einem Land
Als nur halb interner Bürgerkrieg so lange tot bis
Der Druck von außen Hass und Irrsinn überwand
Was droht hier wenn wir doch nun im Krieg sind
Es wird sich nur gegen Terroristen noch verteidigt
Nur um sie zu fangen und Bürger zu beschützen
Werden die Freiheiten nun ein wenig eingeschränkt
Unklar nur was passiert wenn wieder Frieden ist
Darum ist es so wichtig den Krieg vom Frieden
Streng zu scheiden und nicht die Grenzen dort
Zu verwischen hinter denen die Freiheit verliert
Nachdem wir zwei Weltkriege begonnen haben
Am 31. August 1939 markiert der fingierte Überfall
Auf den Sender Gleiwitz den Höhepunkt von Hitlers
Politik der Eskalation gegenüber Polen was erst
Den Angriff am nächsten Morgen rechtfertigte
Der durch Angehörige der SS vorgetäuschte Überfall
Leitet den Zweiten Weltkrieg an der Ostgrenze ein
Auch wenn Stalin und Hitler Polen zuvor noch friedlich
Unter sich aufteilten war es der logisch nächste Schritt
Bei der SS intern trug der fingierte Vorfall den Namen
Unternehmen Tannenberg wie später auch die Truppen
Zur Vernichtung vom Reichssicherheitshauptamt die sich
Hinter der Front an ihre tödliche Ausrottungsarbeit machten
Bereits am 22. August hatte Hitler vor dem Oberkommando
Der Wehrmacht davon gesprochen der Konflikt würde durch
Geeignete Propaganda ausgelöst wobei Glaubwürdigkeit egal
Da wer siege im Recht sei entschiede die Geschichte erst
Am 10. August hatte der Chef des SD Reinhard Heydrich
Dem SS-Sturmbannführer Alfred Naujuck befohlen einen
Überfall auf den Sender Gleiwitz vorzutäuschen dies sei
Für innere Propaganda und Auslandspresse wichtig
Der Angriff erfolgte zivil aber eben unter falscher Flagge
Um sich als polnische Freischärler auszugeben die einen
Aufstand der polnischen Minderheit anführte was noch
Innerhalb weniger Minuten von Gleiwitz gesendet wurde
Zurück blieb noch ein Toter aus Oberschlesien der
Am Vortag verhaftet worden war um die Geschichte
Wirklich glaubwürdig erscheinen zu lassen wurde er
Betäubt am Sender abgelegt unklar blieb woran er starb
Am Abend meldete um 22:30 Uhr der Reichsrundfunk
Den Überfall auf den Sender und andere Zwischenfälle
Der Völkische Beobachter inszenierte die Abwehr bereits
Während Hitler obige Worte kalkuliert im Reichstag sprach
Ob die SS-Angehörigen polnische Uniformen dabei trugen
Ist bis heute strittig zumindest für den Überfall auf den Sender
Sicher kamen polnische Abwehruniformen bei anderen noch
Aktionen zum Einsatz erklärte der Nürnberger Ankläger
Nach der DEFA Verfilmung unter dem Titel Der Fall Gleiwitz
Wurde 1961 gegen Naujock Anklage erhoben wegen des
Toten beim Überfall doch ließ sich dazu nichts mehr beweisen
Dann starb Naujock auch noch 1965 vor Ende des Verfahrens
So wurde der fingierte Überfall zur Rechtfertigung des tatsächlichen
Überfalls auf Polen mit dem der Vernichtungsfeldzug gen Osten
Seinen Lauf nahm der nur der Gewinnung von Lebensraum
Gelten sollte den das bedrängte deutsche Volk bräuchte
Es führen immer wieder und gerne Lügen zum Krieg
Das war im zweiten Golfkrieg nicht anders auch wenn
Die USA nicht Hitler-Deutschland verglichen werden soll
Ist dortige Propaganda zumindest ähnlich raffiniert noch
Im Krieg wird gelogen aus taktischen Gründen immer
Es wird getäuscht um den Feind überraschend noch
Zu schlagen so ist die Lüge wie die Taktik der Hinterhalte
Ein Merkmal aller Kriege wie im Frieden Mordmerkmal
Das macht Sorge angesichts des bloßen nebenbei
Mit dem Merkel feststellt wir sind eben im Krieg
Dies ist nicht nur theoretisch sondern auch ganz
Praktisch eine Frage von Freiheit und Sicherheit
Der Staat darf nicht lügen oder verschweigen
Es sei denn höhere Belange gefährden das
Staatswohl ausnahmsweise zu sehr und es
Ist kein anderer Weg zur Lösung denkbar
Im Krieg ist manches aus Gründen der eben
Inneren Sicherheit erlaubt was im Frieden
Sofort ein Gericht im Rechtsstaat stoppte
Und im Krieg gegen Terror verschwimmt es
Die Gefahr die von der möglichen Unehrlichkeit
Zumindest dem teilweisen Verschweigen ausgeht
Ist weniger im Handeln der Bundesregierung noch
Zu suchen als in der Deutschen Angst infolge
Wo alle dem Rechtsstaat vertrauen der ruhig
Seine Bahnen der Aufklärung zieht haben es
Vereinzelte Verschwörungstheoretiker schwer
Zu stark ist der Glaube an das Grundgesetz
Wenn aber Angst herrscht die noch weiter
Vom eben Ungewissen potenziert wird ist
Dies der Boden der Kriegspropaganda wie
Pegida und AfD sie gegen den Islam richten
Die Separierung einer Gruppe der Bevölkerung
Für alle Taten und alle Unbill ohne jede Grundlage
In irgendwelchen Tatsachen gleicht dem Vorgehen
Der NSDAP in den zwanziger Jahren zu sehr
Es ist keine harmlose rechte Bewegung die sich
Hier wie in anderen Ländern Europas von den
Ewig gestrigen und Neokonservativen formt
Sondern eine zutiefst rassistische Spaltbewegung
Mit der gleichen Systematik wie die NSDAP gibt es
Die immer zahlreicheren rechten Straftaten die sich
Mit Gewalt gegen jede Veränderung sperren welche
Alle zum Umfeld dieser Bewegung längst zählen
Wenn Pegiden von Mistgabeln sprechen mit denen
Sie nach Berlin ziehen wollen und der AfD dieses
Mitträgt haben wir eine Bewegung der nur noch der
Führer fehlt zum gefährlichen weiteren Erfolg
Es haben diese Propagandisten mit ihrem Hass
Gegen den Islam und alles Fremde keine Lösung
Oder gar eine Antwort zum Umgang mit dringenden
Problemen sie sind unter Stammtischniveau
Dächten die Wähler kritisch nach und prüften
Politiker auf die Ehrlichkeit ihrer Wahlversprechen
Statt unbedacht einfach aus Trotz zu wählen wäre
Klar wer nie ihre Interessen vertreten kann
So ist ein momentanes Erstarken des AfD
Der sich an den Tatsachen seiner Arbeit
In den Parlamenten bald zerlegen wird
Besser mit einem Lächeln zu übergehen
Wäre da nicht unsere Geschichte und die
Grenzenlose Dummheit mir der Massen
Hitler zujubelten beim Überfall auf Polen
Statt zu merken wohin dies bald führte
Darum ist es gut auf diesen Tag zu achten
Um zu sehen der Überfall auf Polen fügte
Sich in eine Kette von Lügen und Verbrechen
Wie wir sie bei den Rechten gerade auch sehen
Es schwadronieren die AfD Abgeordneten noch
Über Kriminalität und Vergewaltigungen durch die
Asylanten und verleugnen wo tatsächlich die Zahl
Der Delikte stieg am von ihnen befeuerten Rand
Es gibt jeden Tag Gewalttaten von Rechten die
Sich zugleich ungestraft als Retter des Landes
Öffentlich darstellen sogar das Abendland noch
In die Ahnenreie ihrer asozialen Bewegung rufen
Die Kriminalität durch Flüchtlinge ist weniger
Stark gestiegen als es beim Zuwachs allein
Aus statistischen Gründen zu erwarten wäre
Die Deutsche Angst ruht also auf nur Lügen
Überproportional steigert sich nur die Gewalt
Der Rechten die das Land damit verunsichern
Als sein sie die Lösung und nicht das Problem
Warum der Sender Gleiwitz nicht fern liegt
Achtsamkeit auf Propaganda in Zeiten des Krieges
Ist wichtig zur Bewahrung der Freiheit die jedoch
Gerade die am meisten gefährden die Lügenpresse
Skandieren im rechtsradikalen Chor geeint
jens tuengerthal 31.8.2016
Liebesglaube
Glaube weiter an die große Liebe
Was blieb mir auch in Einsamkeit
Als Glaube in gespielter Heiterkeit
Missachte nur die Herzensdiebe
Dabei könnte ich’s wohl besser wissen
Die Liebe ist immer nur schöner Schein
Sorgt für Kopfschmerz wie junger Wein
Würd ich sie nicht so sehr vermissen
Der Schein wird schmerzvoll erst real
Wo wir vermissen was uns alles war
Einsam leiden beide an dieser Qual
Dabei wär es leicht und ohne Gefahr
Der Liebe zu folgen als erster Wahl
Wäre sie nicht Traum sondern wahr
jens tuengerthal 30.8.2016
Lustsonett VIII
Sie kommt auf ihre immer eigene Art
Mal heiß wild dann wieder ganz zart
Ist sie das Schönste was immer war
Es gibt sie mit Liebe und auch ohne
Voller Leidenschaft auf die rasante Tour
Oder langsamer in Gefühlsgedanken nur
Befriedigung suchend dass es sich lohne
Lohnt sich die Lust noch je im Leben
Verfliegt sie nicht befriedigt wieder
Oder ist sie der Lohn für alles Streben
Ist die Frage nach dem Lohn zu bieder
Singen wir ihr lieber leidenschaftlich Lieder
Schön ist’s sie zu haben schöner sie zu geben
jens tuengerthal 30.8.2016
Dienstag, 30. August 2016
Biblionett
Dort finden sie sich bei ihrer Liebe
Folgend dem geistigsten der Triebe
Lesend wohl träumen sie sich fort
Bücher leben von dem was in ihnen
Geschrieben steht doch zeigt sich
Wo sie sich sammeln erst wirklich
Dass sie mehr sind als Inhaltsbienen
Sammeln der Leseblüten ist fraglos
Schöner Teil der Lektüre doch macht
Erst Seitenstreicheln die Liebe groß
Wer noch nie zärtlich Bücher angelacht
Nie mit ihnen inniglich verbracht die Nacht
Dem sind Bibliotheken kein rettendes Floß
jens tuengerthal 30.8.2016
Kulturgeschichten 0339
Staufererbe
Sizilien ist eine wunderbare Insel
Weit im Süden gelegen ist sie quasi
Der Fußball vor dem Stiefel Italiens
Sie wurde hin und her geschossen
Griechen Römer Mauren und manche
Mehr von Normannen zu Staufern nach
Schließlich Spanien und der Papst hatte
Auch noch seine Finger gern im Spiel
Der Schwabe Friedrich II. wuchs dort auf
Sein Vater der Gatte der Königstochter aus
Dem Geschlecht der Normannen die es zuvor
Eroberten diese wilde freie Insel im Süden
Richard Löwenherz hat sich dort verliebt wie
Eine aragonesische Prinzessin geheiratet
Was seinen geplanten Schwager den König
Von Frankreich empörte wofür er teuer zahlte
Als Friedrich ohne regulären Erben starb fiel
Der Anspruch an das Haus Aragon während
Der Papst schon seinem treuen Diener Karl
Von Anjou verliehen hatte was nicht sein war
Karl hatte zuvor noch Friedrichs unehelichen
Sohn Manfred in der Schlacht getötet wie sich
Beide Sizilien mit weitreichenden Plänen auf
Ein Weltreich von seinen Gnaden erobert
So landete Peter III. von Aragon mit seiner
Flotte am 30. August 1282 in Trapani nachdem
Ihn die Bewohner Palermos um Hilfe baten im
Kampf gegen Karl von Anjou den keiner wollte
Peter war verheiratet mit der Tochter von
Manfred von Hohenstaufen Constantia die
Eine Enkelin Kaiser Friedrichs II. war über die
Er als berechtigter Erbe Siziliens sich sah
Er unterstützte die Sizilianer bei ihrer Erhebung
Die unter dem Namen Sizilianische Vesper noch
In die Geschichte einging bei der am 30. März 1282
Bereits über 8000 Franzosen ermodet wurden
Am Ende zog Peter bejubelt und siegreich in Palermo
Ein vertrieb Karl schlug sich mit ihm noch einige Jahre
Bis dieser 1287 fiel trotz Unterstützung des Papstes
Nichts erreicht hatte bezüglich der Insel Sizilien
Es dauerte dann noch bis ins 15. Jahrhundert bis
Aragon vom Papst mit Sizilien belehnt wurde das
Sie seit dem 13. Jahrhundert und durch Peter als
Angeheirateten Staufererben längst regierten
Es blieb dann bis nach dem spanischen Erbfolgekrieg
Nach dem das Haus Bourbon in Madrid regierte noch so
Wurde dann als Familienerbe des Hauses Habsburg noch
Zwischen den Häusern Habsburg und Piermont aufgeteilt
Der eigentlich nur lokale Aufstand in Sizilien der zunächst
Nur von der wütenden Bevölkerung nach der Ostervesper
Gegen die Besatzungsmacht Frankreich ausging wurde so
Zum wichtigen Ereignis für den ganzen Mittelmeerraum
Die Vertreibung Karls aus Sizilien und die Bindung seiner
Truppen um Neapel verhinderte seine längst schon weiter
Reichenden Pläne ein Weltreich mit Byzanz aufzubauen
Das sich wieder dem Papst unterwerfen sollte
Nach Karl blieben den letzten Resten Ostroms in Byzanz
Noch knapp 150 Jahre bis es die Osmanen schluckten als
Teil des Reichs derer die der Sekte des Straßenräubers
Folgen was es in gewissem Sinne bis heute auch blieb
Ob ein Weltreich von Frankreichs Gnaden dies noch
Auf Dauer verhindert hätte oder auch nur noch mehr
Krieg und Instabilität gebracht hätte ist offen jedoch
Ist der Gedanke bei Karls Erben bald verflogen
Spannend daran ist dass der Anjou ohne Land sich
Nahezu ein größeres eroberte als sein Vetter Philipp
Der König von Frankreich eigentlich war und so auch
In der Tradition des Enkels des Hausmeiers Martell steht
Fast wäre Karl wieder ein Großer geworden nach
Dem Frankenkaiser der die Nachfolge Roms antrat
Noch mit Frankreich und Deutschland als einem Land
Das erst die Erben streng trennten und bekriegten
Was wäre wenn ist historisch amüsant wohl aber
Müßig solange es ist wie es ist wir kaum mal am
Lauf der Zeit drehen können doch bleibt der Traum
Vom Weltreich der Römer in Europa noch wach
Wie wäre es wenn Europa mit Russland wie der
Noch gegen Kurden kämpfenden leider wohl etwas
Zurückgebliebenen Türkei ein einiges Reich bildete
Das immer weiter in der Einigung noch fortschritt
Wäre die Dominanz des Brüsseler Rechtsstaates
Wichtiger als die teilweise Probleme auch mit
Solchen Partnern wie der Türkei oder Russlands
Erzöge die EU sich schon ihre Mitglieder alleine
Würde die EU vielleicht eher sogar noch die einst
Laizistische Türkei retten und Erdogan ganz leise
Wieder entmachten weil die Autokratie nicht in das
Bündnis passt das von Freiheit immer schon lebt
Bisher sind alle Versuche wieder ein Weltreich
Das dem Roms gliche aufzubauen gescheitert
Meist am Größenwahn der Verantwortlichen von
Napoleon bis Hitler anders noch die EU heute
Der Zustrom an Bewerbern ist stetig sie gilt
Als attraktivster Raum ist eine schöne Braut
Mit der verglichen vieles blass erscheint
Wenn erkannt wird dass Wachstum zählt
Rechtsstaat und Menschenrechte sind so
Attraktiv dass Menschen aus aller Welt längst
Große Risiken auf sich nehmen in diesen
Freien und geschützten Raum zu gelangen
Mauern an den Grenzen bauen ist bei einer
Völkerwanderung illusorisch erfuhren schon
Die Römer die lieber gleich untergingen noch
Im Kampf um die Macht am Mittelmeer
Italien gründete sich erst spät als Staat wieder
Gehörte geteilt zu vielen dazu wie Spanien etwa
Seit Peter Sizilien eroberte oder sein Erbe antrat
Worüber noch manche Generation streiten mag
Auch wenn es Spanien noch nicht gab denn erst
Viel später einten Ferdinand und Isabella beide
Königreiche Kastilien und Aragon ohne Mauren
Zu dem dann später habsburgischen Spanien
Eine Türkei und ein Russland in diese EU noch
Integrieren wird eine große Aufgabe wohl doch
Hauptsächlich für die Kandidaten die sich dann
Mit hohem Tempo dem Standart anpassen müssen
Karl Anjou plante ein Weltreich und scheiterte an den
Sizilianern die sich gegen ihn wehrten zumindest als
Sie Unterstützung von Peter Aragon bekamen was
Aus dem Volksaufstand einen Umsturz erst machte
So bewegt sich auch Europa immer weiter vorwärts
Es nörgeln die Partner und stellen sich quer bis sie
Mit der Zeit sich doch in Ruhe dem Kurs anpassen
Der von Brüssel aus vorgegeben wird wie immer
Im ehemaligen Burgund gelegen das so lange noch
Habsburgisch war wie Maximilian es mit Maria einst
Erheiratete ist Brüssel der Maßstab an dem sich alle
Kandidaten messen müssen in der Verwaltung
Nicht Panzer erobern heute Weltreiche und schlagen
Die Giganten auf den Weltmärkten sondern einzig eine
Funktionierende Verwaltung im Rechtsstaat die alles
Unangepasste Verhalten ganz schnell sanktioniert
Es ist der Sturm der Papiertiger die mit bloßen
Sanktionen wie Kontrollen disziplinieren auch
Dem religiösen Wahn dauerhaft erfolgreich immer
Vorbeugen die kleinen Ausreißer just sind egal
Die Revolution die erst alle unter das Recht zwang
Ging nicht vom Volk aus sondern kam aus Ämtern
In denen Beamte das einheitliche Recht anwandten
Zuwiderhandlungen teuer künftig sanktionierten
Karls Idee vom Weltreich im Geiste Roms scheiterte
An einem kleinen Aufstand in Sizilien dagegen wird
Brüssel die Aufstände schlicht verwalten wie durch
Neue Zuteilung beschäftigen und zur Ordnung zwingen
Egal ob Karl berechtigter war oder Peter als Erbe
Oder zumindest Gatte einer nicht legalen Erbin
Zeigt sich dass Weltreiche nur bauen kann wer
Das Volk mitnimmt oder mit Verwaltung beschäftigt
Manche klagen es fehle an Europa an Identität
Die Leute stürben nicht dafür wie einst noch für
Den kurzlebigen Nationalstaat doch solange es
Dafür gut verwaltet ist wird alles weiter gehen
jens tuengerthal 30.8.2016
Montag, 29. August 2016
Kulturgeschichten 0338
"Ein Federzug von dieser Hand, und neu // Erschaffen wird die Erde. Geben Sie // Gedankenfreiheit." - Don Carlos III,10 / Marquis von Posa
"Ich bin verzagt, wenn Weiber vor mir zittern." - Don Carlos II,8 / Don Carlos
"Ich habe // Das Meinige getan. Tun Sie das Ihrige" - Don Carlos V,letzter Auftritt/ König
"Liebe // Kennt der allein, der ohne Hoffnung liebt." - Don Carlos II,8 / Don Carlos
"Oh, der Einfall war kindisch, aber göttlich schön." - Don Carlos I,2 / Don Carlos
"O eines Pulses Dauer nur Allwissenheit!" - Don Carlos III,2 / König
"Und was // Ist Zufall anders, als der rohe Stein, // Der Leben annimmt unter Bildners Hand? // Den Zufall gibt die Vorsehung - zum Zwecke // Muß ihn der Mensch gestalten." - Don Carlos III,9 / Marquis von Posa
"Wer mich // Entbehren kann, wird Wahrheit für mich haben." - Don Carlos III,5 / König
"Wer sich // Den Menschen nützlich machen will, muß doch // Zuerst sich ihnen gleich zu stellen suchen." - Don Carlos IV,3 / Marquis von Posa
"Die Liebe ist der Liebe Preis." - Don Carlos II,8 / Prinzessin
"Die schönen Tage in Aranjuez // Sind nun zu Ende." - Don Carlos I,1 / Domingo
"Doch große Seelen dulden still." - Don Carlos I,4 / Marquis von Posa
"Dreiundzwanzig Jahre, und nichts für die Unsterblichkeit getan!" - Don Carlos II,2 / Don Carlos
"Du nahmst mir meinen Himmel nur, um ihn // In König Philipps Armen zu vertilgen." - Don Carlos I,5 / Don Carlos
"Ein Augenblick, gelebt im Paradiese, // Wird nicht zu teuer mit dem Tod gebüßt." - Don Carlos I,5 / Don Carlos
"Ein Erröten // Zurückzunehmen, haben manche schon // Der Schande sich geopfert." - Don Carlos II, 15 / Marquis von Posa
Der Sommer geht zu seinem Ende
Noch wenige Tage im August bis
Der schon Herbstmonat September
Beginnt in dem die Welt sich färbt
Es ist die Zeit in der die Urlauber
Aus ihrer Sommerfrische zurück
In die Stadt kehren und Theater
Ihre ersten Premieren auch feiern
So auch am 29. August 1787 in Hamburg
Als Schillers Don Karlos Premiere hatte
Ein Drama in fünf Akten nach historischer
Vorlage um den Enkel von Karl V. mal wieder
Es geht darin natürlich um Liebe wie auch um
Freundschaft im Schatten des Krieges in dem
Sich der Kronprinz Karlos auf Bitte seines Freundes
Des Marquis von Posa als Friedensstifter engagiert
Erfolglos engagierte er sich ging doch dieser Krieg
Noch bis 1648 wo der Westfälische Frieden dann
Endlich die Region befriedet nach achtzig Jahren
Kampf um die Freiheit der spanischen Niederlande
Die waren über Karlos Ururgroßmutter an Habsburg
Als erhaltener Teil des Burgund gefallen das dann
Wiederum sein Ugroßvater Philipp der Schöne noch
Mit Spanien verheiratete wo es Opa Karl V. vererbte
Dieser hatte das unendlich große Reich aufgeteilt
Zwischen seinem Bruder Ferdinand und seinem Sohn
Philipp II. dem Vater jenes Karlos den Schiller wiederum
Abenteuer am Rande der Geschichte erleben lässt
Eifersüchtig auf den Vater der eine Verlobte heiratete
Elisabeth aus dem franzöischen Hause Valois das nun
Eine Generation später schon aussterben wird aber die
Ansprüche der Franzosen auf den Thron begründete
So sehen wir in diesem Drama einerseits schon die
Gründe des spanischen Erbfolgekrieges angelegt der
Erst über hundert Jahre später dann von Ludwig XIV.
Angezettelt wurde und Europa lange in Atem hielt
Zentraler aber ist der Konflikt um die Reformation
Die Freiheit der Niederlande und den Umgang der
Habsburger mit nicht katholischen Gebieten trotz
Auf Reichstagen versprochener Toleranz zuvor
Burgund oder was von ihm blieb war Privatbesitz
Des Hauses Habsburg also Erblande erheiratet noch
Vom letzten Ritter Kaiser Maximilian genauso das
Gerade erst geeinte Spanien aus Kastilien und Aragon
Im Deutschen Reich dagegen wurde der Kaiser
Von den Kurfürsten gewählt und also war der
Besitz nicht erblich sondern wurde verliehen
Der Kaiser war nur eine Art CEO im Reich
Der Vater von Karlos der nach seinem Opa heißt
In dessen Reich die Sonne nie unterging war ein
Absolutistischer Herrscher und aus Sicht des Sohns
Ein Tyrann den es dringend zu überwinden galt
Hätte er gewartet hätte die Zeit wie bei allen
Kronprinzen dies für ihn erledigt doch zeigt auch
Das aktuelle Beispiel Prinz Charles dies kann noch
Geduld wie manchmal sehr lange Zeit kosten
In Zeiten in denen Familien noch regierten die
Einen Frieden mit Eheschluss der Kinder also
Friedensstiftenden Beischlaf besiegelten war
Schon darin Stoff für viele Dramen vorhanden
Elisabeth Valois war die Tochter Heinrich II.
Mit dem sich Philipp II. vorher lang bekriegte
Zum Frieden war sie mit Don Carlos dem
Spanischen Kronprinzen verlobt worden
Dann heiratete sie doch Philipp weil es just
So gut passte egal ob dieser 18 Jahre älter
Forderte im Stück sogar ihren Don Karlos
Der um ihr Herz noch ringt zu Disziplin auf
Ob die beiden sich ursprünglich versprochenen
Doch eine verbotene Beziehung hatten wie Schiller
Oder ihm folgend Verdi mutmaßen mag dahinstehen
Sie war aber auch die Tochter Katharina Medicis
Bei Schiller intrigiert nun der Herzog von Alba
Gemeinsam mit dem Beichtvater gegen Karlos
Was der Marquis von Posa noch hintertreiben will
Dies gelingt sowenig wie Frieden in den Niederlanden
Der Herzog von Alba hatte schon nach dem dort
Bildersturm ein böses Blutbad in den Niederlanden
Angerichtet bei einer Strafexpedition warum Karlos
Lieber die Rolle des Verwalters dort nun wollte
Das Spiel um Liebe und Macht verbunden mit den
Passenden Intrigen zauberte aus dem historischen
Don Karlos als spanischen Kronprinzen noch eine
Dramatische Figur eines vermutlich Behinderten
Was Gerücht an Karlos Behinderung war der schon
Aufgrund der Inzucht seiner Eltern ein hohes Potential
Dafür hatte ist unklar geblieben jedoch spricht manches
Auch für einen großen Freiheitsdrang des Prinzen
Real lässt ihn der Vater im Gefängnis sterben oder den
Eigenen Tod durch verschiedene Mittel beschleunigen
Im Stück wollte er ihn noch befreien woran ihn dann
Der Großinquisitor hindert der es als Schwäche auslegt
Ein Putschversuch vielleicht oder Eifersucht zumindest
Wie Schiller sie inszeniert im guten Streben des doch
Fleißig strebsamen Philipp der sich bemüht und am Ende
Doch am engen unmenschlichen Zeremoniell scheitert
Warum ist die nur historische Figur noch so aktuell
Ist es das Drama um Macht und Liebe was ihn uns
Noch miterleben lässt oder ist es die Fraglichkeit des
Guten hier die immer wieder zweifeln lässt am Weg
Schauen wir uns die Parteien vor Wahlen an wie
Den Weg der Kandidaten wird dies sehr deutlich
Wie sehr auch die Demokratie besorgt noch immer
An Personen hängt wie Deutschland just an Mutti
An deren Kandidatur hängt vieles wie ihre noch
Entscheidung oder nicht zu Flüchtlingen manches
Im Land und an ihrer sicher geglaubten Macht
Noch veränderte aus Angst vor Populisten rechts
In den USA ist es der Krieg gegen Hillary Clinton
Bei dem einige den Untergang beschwören der
Für alle Vernünftigen sonst ein Trump wohl wäre
Doch Mord und Lüge sind Mittel der Wahl immer
So wird um Wahlen herum wieder viel gekocht
Was schlimmer klingt als es am Ende je noch
War und so gibt es auch heute noch manches
Drama um die Macht wie jüngst den Brexit
Nur zeigt sich kluge Politik weise wenn sie
Weniger sich inszeniert als Lösungen sucht
Die Langsamkeit entdecken müssen weil
Doch nichts schnelle Antworten noch braucht
So wird der Brexit von zwei Frauen mutmaßlich
Wenn die Wähler sie lassen einfach verschleppt
Bis er erledigt oder anderweitig unmöglich wurde
Was wahre Größe erst zeigt die nicht allen liegt
Darum schrieen Europas kurzsichtige Sozis so
Laut beleidigt auf als die Briten so unsinnig sich
Entschieden was keiner auch dort noch will weil
Ihnen Ruhe und Überblick schlicht wohl fehlt
Das gelingt dagegen Schiller an vielen Stellen
In seinem Don Karlos der an einem 29. August
Zu Hamburg erstmals auf die Bühne kam auch
Wenn Schiller noch in Mannheim schrieb zuerst
Schiller wollte ein Drama das seine Zuschauer
Fesselt wie im Theater mitreißt wohingegen Merkel
Ruhe und möglichst wenig Unruhe will um den
Dampfer Deutschland im Strom zu halten
Lassen wir die Politik ruhig machen wird sie sich
Wo kluge Köpfe sie führen den einträglichsten Weg
Des besten Kompromisses von alleine suchen außer
Der Wahnsinn treibt voll Gier die Beteiligten an
Warum Wähler wären sie klug am eigenen Interesse
Orientiert nur jene wählten die für Ruhe sorgen in der
Ihr Wohlstand am ehesten gelassen wachsen kann
Statt sich in dramatische Unruhen noch zu stürzen
Wer kann noch sicher sagen wer gut und böse ist
In Syrien oder in der Türkei die gerade wieder einen
Neuen Krieg gegen die zu starken Kurden führt als
Die begannen den IS erfolgreich zu schwächen
An der Fortsetzung des Krieges haben in Ankara
Viele ein Interesse weil er Milliarden verspricht die
Eine schwache Ökonomie nie von sich aus so
Schnell am Markt erwirtschaften könnte noch
Es scheint wohl Stoff für manche Dramen auch
Heute noch zu geben ohne sich sogleich zu grämen
Dass die echten Liebesgeschichten fehlen würden
Was hat Gefühl schon in der Politik zu suchen
Nur am Theater wurde es inszeniert während die
Regierenden Häuser politisch heirateten um sich
Zu verbinden und Gefühl dabei meist egal war
Wo es vorkam die große Ausnahme immer bildete
Doch wird Politik von Menschen zu allen Zeiten
Wohl gemacht die in ihren Entscheidungen doch
Auf ihr Gefühl vertrauen wie Merkel in jener Nacht
In der Deutschland die Kontrolle verlor im Zustrom
So schreibt uns die Welt neue Stücke oder wir lernen
In den alten eben zu lesen wie unsere Welt immer
Schon Theater war und Theater erst das Universum
Lehnen uns zurück und genießen es nebenbei
Don Karlos als Geschichte von Macht und Liebe ist
So aktuell wie nie in einer weitgehend verwalteten
Politik in der Beamte den Kurs bestimmen längst
Wo eine aus dem Gefühl die Welt verändert hat
Wenig hat sich geändert im gemeinen Kampf um
Die Macht wie der Methoden mit denen sich die
Menschen dabei zu zerstören suchen immer noch
Weil Menschliches noch Allzumenschlich immer ist
jens tuengerthal 29.8.2016
Sonntag, 28. August 2016
Lustsonett VII
Kurz vor dem Gewitter steht die Luft
Voller Spannung schleichen sie noch
Durch die Straßen suchen ein Loch
Sehne mich nur nach deinem Duft
Träume deine rosa Mitte über mich
Wie du dich an meiner Zunge reibst
Kurz bevor du zum Höhepunkt treibst
Schiebe ich meine Mitte tiefer in dich
Voller Lust selig versunken ist mehr
Als im Moment sich ganz tief spüren
Zuckt dein Schoß auch noch so sehr
Sich ineinander ergießen im verführen
Sind jene Gipfel die aller Huld gebühren
Alles wird dann leicht nichts ist schwer
jens tuengerthal 28.8.2016
Kulturgeschichten 0337
Untergangsstimmung
Reiche gehen unter wenn es soweit ist
Der Nachbar stärker wurde oder sonst
Kein Grund zur Fortsetzung mehr besteht
Alles sein Ende im Untergang noch findet
Doch jedem Untergang wohnt Zauber inne
Der schon vom Aufbruch wieder kündet
Zur Metzelei in Kriegeszeiten bei der sich
Jeder müht noch grausamer zu morden
Wo eins untergeht entsteht Raum für
Neue Reiche die sich stärker noch im
Dann leeren Raum ausbreiten wollen
Bis auch ihre Zeit gekommen ist
Ist ein Sein nur durch das Sterben anderer
Um ihn bedingt oder ist es die ewige Lüge
Der Menschen noch jenseits des Horizonts
Sei keine Dialektik was ein Glück sei
Manche fürchten den Untergang des
Abendlandes was immer dies sein soll
Meinen viele damit die christliche Kultur
Welche durch den Islam bedroht sei
Ob nicht die lautesten unter diesen selbst
In neuer deutscher Unbescheidenheit
Peinlich wie blamabel dieser Untergang
Erst sind fragen viel zu wenig noch laut
Sollte das Abendland untergehen für das
Pegida und AfD stehen wäre das wohl
Ein Gewinn für die deutsche Kultur sicher
Allein was hieße Untergang überhaupt
Das römische Reich ging unter um dann
Durch Karls Heiliges Römisches Reich
Beerbt zu werden das wiederum vom
Einig Frankenreich zum Deutschen wurde
Dieses uneinige Erbreich des großen Karl
Weihte sich selbst dem Untergang als die
Gefahr bestand ein Franzose könnte die
Zwei Teile unter seiner Krone wieder einen
Wann aber ging das römische Reich unter
Als die Kaiser kamen welche die Republik
Für Familien übernahmen oder erst mit dem
Ende des Kaiserreiches wie übliche Lesart
Am 28. August besiegte Odoaker einst ein
Germanischer Offizier im römischen Dienst
Orestes den römischen Heermeister tötet
Ihn setzt drauf Romulus als letzten Kaiser ab
Ob damit das weströmische Reich endete
Oder erst mit der Abdankung des letzten
Von Ostrom anerkannten Julius Nepos
Ist dabei so strittig wie die Gründe dafür
Gestritten wird ob es eher an Gründen im
Inneren lag also der angeblichen Dekadenz
Strukturellen Problemen oder Umbrüchen
Religiös wie sozial in Bürgerkriegen lag
Oder es tatsächlich der Druck durch Angreifer
Germanen Hunnen und Perser war dem das
Oströmische Reich noch bis 1453 widerstand
Als Sultan Mehmed II. Konstantinopel eroberte
Die Dekadenz sah nur die ältere Wissenschaft
Ist heute eher populärwissenschaftlich behauptet
Macht und Wohlstand hätten zu einem Werteverfall
Geführt der die vorige Disziplin zu sehr aufweichte
Die Aufklärung hielt das Auftauchen des Christentums
Für wesentlicher für den Umbruch während die heute
Unwichtige marxistische Lehre glaubte es hätte allein
An sozioökonomischen Faktoren gelegen ohne Angriffe
Die Katastrophe des Westzuges der Hunnen welche
Eine Völkerwanderung auslösten wird dagegen noch
Immer von manchen als Grund gesehen nach denen
Rom von Germanischen Invasoren erobert wurde
Nach der Transformationstheorie dagegen wird von
Einem Wandlungsprozess ausgegangen der langsam
In kultureller sozialer und ökonomischer Weise erst
Gemeinsam es auslöste ohne radikale Brüche
Nach der heute vermehrt vertretenen Sicht war es
Der Bürgerkrieg der zum Untergang führte in dem
Macht und Ansehen der Regierung erodierten die
Dann Anführer fremder Söldnerheere übernahmen
Früher gingen die Forscher noch einhellig von einem
Untergang des Imperiums in der Spätantike aus nur
Die Ursachen waren dabei umstritten jedoch war die
Innere Schwäche dabei als Grund relativ unstrittig
So wurde auch die schon von Herodot und Ovid
Vertretene Zyklustheorie von Aufstieg und Verfall
Aller Reiche als regelmäßiger Verlauf vertreten
Bis zu Sprenglers Untergang des Abendlandes
Auch heute noch finden sich vereinzelt Vertreter
Dieser Sicht die mehr den Verfall der eigenen
Gesellschaft beklagen möchten um dies mit dem
Beispiel aus der Antike politisch zu belegen
Die Sicht der spätrömischen Dekadenz gilt heute
Dagegen als unhaltbar da sich mehr um eine eher
Differenzierte Sicht auf die Spätantike bemüht wird
So wird eine Transformatiom als Ursache gesehen
Einige dagegen sprechen heute wieder von einem
Niedergang aus ökonomischen Gründen doch lässt
Sich diese Sicht mit Tatsachen leicht widerlegen da
Es noch weit ausgeprägten Handel überall gab
Die auf Mommsen zurückgehende Theorie vom
Dominat nach der in der Spätantike mehr eine
Militärdiktatur oder Despotie herrschte ist heute
Nicht mehr haltbar als Grund für den Untergang
Das Aufkommen des Christentums das Voltaire
Noch als Grund des Untergangs ausmachte weil
Zu viele gute Männer sich der Kirche zuwandten
Wird heute auch als Stabilitätsfaktor gesehen
Der Fortbestand des oströmischen Reichs trotz
Expansion des Islam und Christentum widerlegt
Diese Annahme als Grund eher es wirkten sich
Dagegen mehr die vielen Bürgerkriege aus
Auch die Unfähigkeit der römischen Armee noch
Die eigenen Grenzen zu sichern wird heute mehr
Auf die weit höheren Verluste bei Bürgerkriegen
Im Inneren des weströmischen Reichs gesehen
Sogar die Schlacht auf den Katalaunischen Feldern
Muss wohl eher auf innerrömische Konflikte noch
Zurückgeführt werden als dass sie Verteidigung Roms
Gegen die Hunnen noch gewesen wäre
Nach neuerer Forschung gilt eher die Finanzierung
Als Problemursache da Westrom aufgrund innerer
Auseinandersetzungen seine Armee nicht mehr
Sicher finanzieren konnte es fehlten die Steuern
Es wurden immer mehr günstigere Söldnertruppen
Angeworben um die Grenzen zu sichern die dann
Vermutlich den Staat mehr übernahmen als noch
Eroberten in den mittelalterlichen transformierten
Der fehlende Widerstand gegen die Barbaren
Könnte an plötzlicher Apathie gelegen haben
Oder daran dass sie weniger als Eindringlinge
Denn Neuerer im Dienste Roms gesehen wurden
Unfähige oder zu junge Kaiser wie die Erhebung
Der Waffen gegen die eigenen Leute führte zu
Einem Ansehensverlust weströmischer Kaiser
Die zur Ermordung Aetius in Ravenna führte
Als dann noch Anthenius mit dem Versuch scheiterte
Nordafrika wieder zu unterwerfen verlor der Kaiser
In Westrom alle Autorität und wurde 476 als dann
Überflüssig einfach abgeschafft mehr nicht
Ab 470 übernahmen die Germanen die Verwaltung
Ihrer Gebiete selbst erkannten aber die Oströmer
Noch als Oberherren an so konnte Justinian noch
Den römischen Herrschaftsanspruch durchsetzen
Ein Ende fand dies mit der islamischen Expansion
Die Konstantinopel hinderte im Westen noch weiter
Einfluss zu nehmen was zum endgültigen Untergang
Des Römischen Reiches führte das überflüssig wurde
Doch gibt es keine klare und eindeutige Antwort
Warum Westrom unterging auch wenn es wohl
Aussagen zum Sittenverfall gibt sind diese nichts
Anderes als das immer gleiche Gejammer überall
Gegen den plötzlichen Verfall der Kultur spricht
Auch die weiterhin sehr hohe literarische Produktion
Es entstanden weiter bedeutende Werke sowohl
Der Philosophie als der Geschichtsschreibung
Eine Mitschuld trugen die Mängel in der Verwaltung
Der Armee doch gab es die im länger erfolgreichen
Ostrom genauso und so können sie als Erklärung
Allein nicht mehr genügen wie die Völkerwanderung
So trifft keine monokausale Erklärung die differenten
Ursachen einer Krise sondern diese muss genau den
Diffizilen verschiedenen Problemen gerecht werden
Für die damalige Regierungen keine Antwort fanden
Rom ging nicht an einem Tag und aus einem Grund
Unter sondern aus einer Vielzahl von Gründen über
Einen längeren Zeitraum bei dem die Germanen
Wie andere Stämme die Herrschaft nur übernahmen
Die Betrachtung der Geschichte zeigt es gibt keine
Einfachen Antworten für komplexe Probleme was
Heute so gültig ist wie in der Spätantike weshalb
Die Thesen der Populisten so hohl immer bleiben
Dem Abendland droht so wenig durch eine Invasion
Etwa des Islam über Flüchtlinge der Untergang wie
Rom alleine an den Invasoren scheiterte wäre es
Nicht zuvor von den Bürgerkriegen zermürbt worden
Wer die Sicherheit einer Hochkultur bewahren will
Sollte darum keinesfalls auf Extremisten hören die
Mit einfachen Antworten komplexe Dinge erklären
Die nie den Punkt trefen sie schaden dabei eher
Der Untergang droht dem Abendland darum wenn
Die Unruhestifter indem sie polarisieren wieder zu
Einfache Antworten auf komplexe Probleme geben
Damit die Gefahr von Bürgerkriegen nur erhöhen
Es ist höchste Zeit darauf aufmerksam zu machen
Dass die vermeintlichen Retter des Abendlandes
Tatsächlich dessen Mörder werden könnten um
Endlich den Hass aus der Debatte zu nehmen
Es braucht in Zeiten der Krisen wie der Gefahr
Mehr moderate Stimmen der Mitte um die sich
Stellenden Probleme in Ruhe zu lösen statt dies
Durch Radikalisierung dauerhaft zu verhindern
Wir schaffen das ist keine Antwort auf alle Fragen
Aber es ist die einzige Möglichkeit wie wir künftig
Die Dinge angehen können um Probleme zu lösen
Was die Aufgabe ist ob wir wollen oder nicht
jens tuengerthal 28.8.2016
Samstag, 27. August 2016
Lustsonett VI
Wie nie innig verschlungen ganz eins
Wird meine Mitte versunken nun deins
Ineinander stecken nie schöner war
Sex ist immer das Wunder unserer Natur
Die zwei Geschlechter zu einem verschmilzt
Das bis zum Höheunkt alles ist was du willst
Danach fragt sich mancher was war das nur
Die Lust überwindet alle Grenzen dabei
Keiner fragt sich geil was das alles soll
Hinterher befriedigt war es Lust für zwei
Wer sich vorher fragt ob es ist so toll
Für den ist schönster Sex nur einerlei
Dann bleiben sie zwei gefühlt in Moll
jens tuengerthal 27.8.2016
Kulturgeschichten 0336
Was heißt Toleranz und Freiheit noch
Warum ist sie einzig auf Dauer erfolgreich
Auch wenn gerade Wogen der Intoleranz
Hochschlagen getrieben von Angst
Toleranz ist Duldung oder Achtung gegenüber
Anderen Auffassungen zugleich ist es auch die
Erlaubte Abweichung vom Durchschnitt was nur
Scheinbar etwas anderes ist aber doch typisch
Wer die eigene Intoleranz zelebriert wie derzeit
Pegida und AfD hat wenig Potential für andere
Eigentlich wichtige Fragen widmet sich nur der
Immer Destruktion was entsprechendes ergibt
Am 27. August 1526 beschloss der Reichstag
Zu Speyer in der Religionsfrage es künftig den
Reichsständen zu überlassen es dabei für sich
Also so zu halten wie es einem jeden gefällt
Wörtlich hieß es dort:
“Für sich also zu leben, zu regieren und zu halten, wie ein jeder solches gegen Gott, und Käyserl. Majestät hoffet und vertraut zu verantworten.”
Dieses quasi Toleranzedikt von Karl V. hob
Das Wormser Edikt faktisch auf wobei die
Endgültige Entscheidung dazu noch einem
Späteren Nationalkonzil vorbehalten wurde
Dabei vertrat der spätere Kaiser Ferdinand
Noch seinen Bruder Karl der dringend dazu
Unterstützung in der Türkenfrage einforderte
Die zur großen Gefahr von Süden wurde
Vor dieser Bitte der sich der ungarische König
Auch anschloss forderten einige Reichsstände
Wie Philipp von Hessen und Johann von Sachsen
Die Klärung der religionspolitischen Fragen
Nachdem Ferdinand nun auf Karls Anweisung
Vom strikten Wormser Edikt abrückte beschloss
Der Reichstag dies jeweils den Ständen zu
Überlassen für im Gegenzug 24.000 Soldaten
Die zwei Tage später stattfindende Schlacht bei
Móhacs bei der die Osmanen Ludwig II. vernichtend
Schlugen und sich Ungarn wie Kroatien einverleibten
Erledigte die verabrete Entsendung der Truppen
Das darob erzwungene Toleranzedikt aber blieb
So gründeten mehrere lutherische Landeherrn nun
Landeskirchen die ihnen neben der weltlichen auch
Die höchste geistliche Macht im Land einräumten
Drei Jahre hielt sich Habsburg an die erzwungene
Toleranz die in Frankreich erst Henry IV. viele auch
Blutige Hugenottenkriege später einführte bis 1529
Wurde das Womser Edikt wieder eingesetzt wurde
Gegen dies Vorgehen wehrten sich die reformierten
Reichsstände also Fürsten und Städte aber mit Protest
Auch gegen die Reichsacht gegen Martin Luther
Von dieser Protestation stammt das Wort Protestanten
Konkret äußerte sich dieser Protest darin dass sie
Ferdinand jede Unterstützung im Ersten Österreichischen
Türkenkrieg verweigerten die erst 1542 vor konkreter
Bedrohung mit dem Gemeinen Pfennig beschlossen ward
Erstmals traten angesichts der konkreten Bedrohung durch
Die Türken die Verhandlungen mit den Protestanten dann
Zurück um mit der Vermögenssteuer noch einen Angriff
Mit eigenen Truppen des Reichs abwehren zu können
Der Kuhhandel geht im übrigen weiter so werden 1544
Hilfen gegen die Osmanen beschlossen gegen die vorher
Aufhebung von Beschlüssen des Reiches gegen Protestanten
Dafür gab es 1570 Beschränkungen für Druckereien
Habsburg hat mit viel Verrat und Intoleranz lange versucht
Die katholische Dominanz im Reich zu erzwingen was dann
Zu ihrem wie des Reichs am Ende völligen Zerfall wie langen
Kriegen um den rechten Glauben im Lande noch führten
Auch die große Toleranz eines Henry IV. vom Ende des
Doch aufgeklärtem Aufbruch gewidmeten 16. Jahrhundert
Hob sein Enkel zu Preußens Gunsten wieder auf während
Dieser Staat nur solange groß wurde wie er tolerant war
Der Untergang und das Verbot Preußens nach der größten
Intoleranz durch den Österreicher in Berlin war vielleicht
Die späte Rache Maria Theresias wie zugleich das Ergebnis
Maximaler Intoleranz kombiniert mit Dummheit noch
Intoleranz und religiöses Denken machten eine solche sonst
Witzfigur wie Donald Trump zum Kandidaten der Republikaner
Einen den eigentlich keiner will und viele fürchten weil doch
Die Dummheit am Ende zu oft siegen könnte noch
Wenn die USA Trump wählen wird es ihr logischer Untergang
Machtpolitisch sein warum auch das Interesse dieses Donald
An einem Bündnis mit Russland so hoch ist ohne irgendwas
Von Außenpolitik noch zu verstehen als platter Instinkt
In Deutschland lebt das AfD genannte Bündnis der Intoleranz
Von Angst und Dummheit die fast so weit verbreitet wieder sind
Nach vielen Jahren Privatfernsehen wie zur Zeit Hitlers der sich
Genau dies mit schlimmen Folgen zu Nutze machte 1933
Schwarze Prophetie ist so hohl wie jede und so wenig klug
Wie alles Lesen in Glaskugeln der Intoleranz noch immer
Wer meint eine Wahrheit zu besitzen ist immer ein Lügner
Doch Parallelen erkennen ist Anfang der Aufklärung
Es folgen Menschen gerne Vereinfachern die ihnen die Welt
Die schon immer zu komplex für einfache Antworten war
In schlichten Sätzen erklären können wogegen nur hilft
Die offensichtliche Dummheit peinlicher zu machen
Toleranz scheint nicht allen und überall natürlich
Darum ist der Sumpf der Intoleranz so gefährlich
Der das Denken bockiert wie der Dummheit mehr
Raum gibt als sie natürlich sonst irgend fände
Wer die Freiheit verteidigen will die das Abendland
So sehr ausmacht wie der Geist der Toleranz wird
Gegen alle intoleranten Wahrheitsbesitzer kämpfen
Müssen weil zum Denken der Kopf noch benötigt wird
Dies gilt genauso für jene die nun Verbote fordern
Statt Freiheiten zu verteidigen wie für alle die ihre
Weltsicht mit auch verbaler Gewalt wieder durchsetzen
Wollen statt Toleranz friedlich endlich zu leben
jens tuengerthal 27.8.2016
Freitag, 26. August 2016
Kulturgeschichten 0335
Der 175. Geburtstag eines Liedes ist eher
Nichts besonderes außer dies wurde zur
Brücker der Einigkeit in einer verspäteten
Nation auf der Suche nach sich in Einheit
"Einigkeit und Recht und Freiheit
Für das deutsche Vaterland!
Danach lasst uns alle streben
Brüderlich mit Herz und Hand!
Einigkeit und Recht und Freiheit
Sind des Glückes Unterpfand –
Blüh im Glanze dieses Glückes,
Blühe, deutsches Vaterland!"
So tönt es nach Siegen wie in den
Großen feierlichen Momenten dort
Wo dies Land sich einig fühlt seit 1949
Auch wo es lange uneins noch war
Es ist die Hymne der Bundesrepublik
Die an alte Traditionen anknüpfte mit
Der Hymne von August Heinrich Hoffmann
Der sich Hoffmann von Fallersleben nannte
Gesungen wird sie zum Kaiserquartett das
Joseph Haydn noch für Franz den Kaiser
Schrieb den es erhalten sollte mit Gott was
Immer der Aberglaube damit zu tun hat
Am 26. August 1841 schrieb es der national
Bewegte Dichter auf der seinerzeit britischen
Insel Helgoland das erste mal gesungen wurde
Es am 5. Oktober auf dem Hamburger Junferstieg
Erstmals Nationalhymne wurde das Lied 1922
Als Friedrich Ebert die drei Strophen des alten
Textes auf dem Weimarer Verfassungstag zur
Hymne erhob die es seitdem auch blieb
Unterschiedlich war der Umgang mit den je
Strophen durch alle Zeiten während noch die
Nationalsozialisten nur die erste singen ließen
Danach kam das Horst Wessel Lied bei Hitler
Die Bundesrepublik erhob 1952 wieder das aus
Revolutionären deutschen Zeiten stammende
Lied zur Hymne sang aber nur noch die oben
Zitierte dritte Strophe des ganzen Liedes
Nur noch die Dritte Strophe ist Hymne seit der
Wiedervereinigung als die DDR der BRD nur
Beitrat und dennoch die Hymnendiskussion
Wieder ausbrach ohne das Volk zu fragen
Die ersten beiden Strophen waren durch
Den Nationalsozialismus wie den Anspruch
Auf Großmacht des Terrorregimes belegt der
Sich in deren Inhal zu sehr spiegelte
Das Lied der Deutschen ist geprägt vom
Geist der Romantik wie dem Aufbruch zur
Nation nach dem Untergang des Heiligen
Römischen Reiches deutscher Nation 1806
Deutschland, Deutschland über alles,
Über alles in der Welt,
Wenn es stets zu Schutz und Trutze
Brüderlich zusammenhält,
Von der Maas bis an die Memel,
Von der Etsch bis an den Belt –
Deutschland, Deutschland über alles,
Über alles in der Welt!
Deutsche Frauen, deutsche Treue,
Deutscher Wein und deutscher Sang
Sollen in der Welt behalten
Ihren alten schönen Klang,
Uns zu edler Tat begeistern
Unser ganzes Leben lang –
Deutsche Frauen, deutsche Treue,
Deutscher Wein und deutscher Sang!
Es bezeichnet den Sprachraum wie den
Geist der Befreiungskriege und der Nation
Auf der Suche nach sich nach Wiener Kongress
Ohne Verfassung als Nation Freiheit bedeutete
Es gab einen Zollverein seit 1815 aber es blieb
Die politische Frage nach Deutschland offen
Was war die deutsche Nation und wohin sollte
Das Land aus Reichstrümmern nun ziehen
Von Karl dem Großen noch als ein Reich mit
Frankreich gegründet bildete sich das was die
Deutsche Nation sein sollte erst vor 200 Jahren
Langsam heraus ohne echten Zusammenhalt
Es war ein eher Trotzgefühl gegen Napoleon
Was die Nationenbildung stärkte entprechend
Suchte es weniger die Freiheit als noch die
Geträumte Nation als einigendes Gefühl
Dies drückt sich in erster und zweiter Strophe
Zutiefst aus und auch wenn diese etwas nur
Beschreiben was nicht mehr deutsch sein wird
Ist das Grundgefühl des Liedes sehr treffend
Es ist ein Traum in Grenzen die längst irreal
Gebiete anderer beanspruchte sowie völlig
Unemanzipiert der Deutschen Glück nur auf
Deutscher Frauen Treue und Wein reduzierte
Darum ist heute die politisch korrekte dritte Strophe
Allein Hymne die sich auf das beschränkt was wohl
Im Konsens von Einigkeit und Recht und Freiheit
Für alle mit zuletzt Freiheit noch gefunden wird
Ob Deutschland heute eine bessere Nation ist
Oder als solche immer peinlich bleibt wie just
Die Pegiden von Dresden aus der Welt zeigten
Fragt sich wohl mancher als bloßer Beobachter
Goethe noch riet den Deutschen sich lieber freier
Zu Menschen zu bilden als zur Nation was sie eher
Könnten wie nötiger hätten woran sich bis heute
Wenig änderte warum auf Goethe hören klug bleibt
Die Hymne im nationalen Überschwang noch einer
Freiheitsbewegung geschrieben wird 175 doch besser
Noch stände den Deutschen sie sängen Goethes
Osterspaziergang des Zweiflers als ihre Hymne
jens tuengerthal 24.8.2016
Kulturgeschichten 0334
Als die Welt teils noch unentdeckt war
Hieß der Aufbruch ins Unbekannte Mut
Beweisen ohne zu Wissen wohin gar ob
Eine Rückkehr wie heut gebucht sicher
Die Großmächte Europas eroberten so
Neue Welten die sie kolonialisierten um
Reichtum in der Fremde zu finden ihre
Macht ins Grenzenlose zu führen
Da gab es Kaiser wie Karl V. in dessen
Reich die Sonne nie unterging reichten
Doch spanische Eroberungen nahezu
Um den Globus der sich immer dreht
Heute gehen Entdecker immer tiefer
In die Elemente und was die Welt so
Im Innersten zusammenhält wie noch
Goethe Natur betrachtend einst dichtete
Wie ehedem als Menschen noch fürchteten
Von der Welt zu fallen die sie als Scheibe
Wie von Rom vorgegeben wähnten ist heute
Auch die Angst vor allem Neuen verbreitet
Teilchenbeschleuniger wie Freihandel werden
Als Weltuntergang beschworen in einer Welt
Die sich mehr um ihre Besitzstände ängstigt
Als neues noch entdecken will in Freiheit
Vielleicht mit Angst doch mehr neugierig mutig
Brach am 26. August 1768 der Brite James Cook
An Bord der Endeavour zur ersten Südseereise auf
Um den Venustransit auf Tahiti zu beobachten
Offiziell wurde diese Expedition auf Empfehlung der
Royal Society unter Präsidentschaft des Astronomen
Lord Morton um mit der Vermessung des Venustransits
Die Entfernung von Erde und Sonne zu bestimmen
Cooks Aufgabe war zunächst die Astronomen mit ihren
Wissenschaftlichen Instrumenten sicher nach Tahiti zu
Bringen und wieder zurück nach England wofür dann
Die Admiralität den ehemals Kohletransporter erwarb
Das noch Earl of Pembroke getaufte wurde dazu
Umgebaut und Endeavour genannt wie sie dann
Aufbrach nebenbei hatte Cook noch eine geheime
Order erhalten die er erst später öffnen durfte
James Cook der Seefahrer und Entdecker wurde
Durch seine drei Fahrten in den Pazifik bekannt
Die den nur vermuteten Südkontinent wiederlegten
Wie nach der Nordwestpassage noch forschte
Von größter Bedeutung für die Seefahrt waren seine
Entdeckungen zur wirksamen Bekämpfung von Skorbut
Wie seine kartografischen Leistungen für die Marine
Dessen Exaktheit sogar Schlachten gewinnen half
In die Wiege gelegt war dem Kind eines Tagelöhners
Dieser Weg um die Welt nicht der nur auf Kosten des
Dienstherren seines Vaters die Dorfschule überhaupt
Besuchen durfte wurde mit 17 Gemischtwarenlehrling
Sein Lehrherr der Gemischtwarenhändler John Walker
War ein Quäker und brachte ihn mit diesen in Kontakt
Auch wenn er selbst dies nie wurde brachten ihn die
Quäker in Kontakt mit der Seefahrt die sein Leben wurde
Nach einer Zeit auf Kohletransportschiffen zwischen
Newcastle unpon Type und London fuhr heuerte er
Mit 26 wechselte er 1754 als Unteroffizier zur Marine
Heuerte auf der HMS Eagle an unter finanziellem Verlust
Schon zwei Jahre später erhielt er sein erstes eigenes
Kommando bestand nach drei Jahren die Prüfung zum
Master entsprechend einem Steuermann diente bis 1758
Als Oberbootsmann auf der Eagle unter Hugh Palliser
Dabei zeigte er mit exakten Karten von Québec wie dessen
Näherer Umgebung sein ungeheures Talent als Nautiker
Was den Briten den Sieg über Frankreich dort im damals
Siebenjährigen Krieg einbrachte bei der Eroberung Kanadas
Palliser besorgte ihm für seine Leistung ein eigenes Kommando
Auf dem Schoner Greenville mit dem er mehrmals den Atlantik
Noch überquerte was seine seemännische Qualität noch bewies
Die ihm den Ruf auf die Pazifikexpedition erst einbrachte
Über die dann Expedition hinaus erhielt Cook den Geheimauftrag
Den er erst nach der Vermessung des Venusdurchlaufs überhaupt
Öffnen durfte den Ozean südlich des 40. Breitengrades noch zu
Erforschen auf der Suche nach dem hypothetischen Südkontinent
Diese Annahme der Kartografen ein solcher sei zur Herstellung
Des Gleichgewichts der Kontinente nötig konnte Cook leicht
Widerlegen durch lange Fahren sogar südlich noch des bis
Dato unbefahrenen südlichen Polarkreises im Pazifik
Diese erste Expedition umrundete Ende Januar Kap Hoorn
Damit erreichte sie den südlichsten Reisepunkt der Expedition
Am 60. Breitengrad stehend machte sie auf den Weg nach
Tahiti was sie plangemäß Mitte April dann erreichten
Nach erfolreichen Beobachtungen kreuzte Cook ab Juli noch
Zwischen den benachbarten Inseln und nahm schließlich Kurs
Gen Süden und sichtete Anfang Oktober Neuseeland noch
Auf der Suche nach dem Land das Tasman skizziert hatte
Nun kartografierte Cook das Land sechs Monate lang wobei
Er noch die Cookstraße entdeckte und nachwies dass
Neuseeland eine Doppelinsel war und betrat im April 1770
Als erster Europäer Neu-Holland wie Australien da noch hieß
Sie segelten nun 3200km die australische Küste nach Norden
Sammelten weitere kartografische Informationen des Kontinents
Liefen am 11. Juni auf das Endeavour Reef im Great Barrier Reef
Auf und wären beinahe dort für immer verloren gegangen
Bei den dann notwendigen Reparaturen an Land entdeckten sie
Riesige hüpfende Hasen die von den Eingeborenen Kängurus
Genannt werden in Europa völlig unbekannt noch waren danach
Entdeckte Cook die Cook-Passage im Reef als Weg nach Norden
Eine Woche später landeten sie wieder und nannten das Land
New South Wales bevor sie durch die Endevaour-Straße den
Südlichsten Teil der Torres-Straße westwärts segelten um dabei
Festzustellen dass Australien und Neuguinea getrennt sind
Darauf nahm er die Ostküste Neu-Hollands für England in Besitz
Erreichte am 10. Oktober schließlich Batavia in Niederländisch-Indien
Wo er die Endevaour 3 Wochen gründlich überholen ließ dabei wie
Bei der Fahrt nach Kapstadt bis März 1771 starben viele seiner Leute
Auch in Kapstadt am nun Kap der guten Hoffnung pausierte er noch
Einen Monat für Ausbesserungen bis er endlich am 13. Juli 1771
Wieder englischen Boden betrat in Woolwich fest machte worauf
Am folgenden 14. August König Georg III. vorgestellt wurde
Die Vorstellung geschah auf Initiative des Ersten Lords
Der Admiralität dem Earl of Sandwich nach dem tatsächlich
Selbige englische Speise benannt wurde was Cook den Rang
Eines Commanders oder Fregattenkapitäns einbrachte
Die Tagebücher der Reise wurden zunächst mangels deren
Literarischer Qualitität nicht veröffentlicht sondern erst noch
Von einem Romanautor voller Fehler umgeschrieben worauf
Die Diskussion mit den Südkontinents Vertretrern neu begann
Dalrymple der gerade den südlichen Kontinent in einem
Zweibändigen Werk bewiesen zu haben glaubte behauptete
Dieser befände sich im von Cook nicht genügend erforschten
Bereich der südlichen Meere was der Admiralität gut passte
Diese ließ darauf zwei neue Schiffe ausrüsten um noch die
Vermessung weiter abzuschließen und so wurden Resolution
Wie Adventure für die nächste Fahrt Cooks gerüstet bei der
Die Preußen Johann und Sohn Georg Forster mitfuhren
Die Expediton startete im Juli 1772 in Plymouth fuhr dann
Bis Ende Oktober nach Kapstadt wo er sich drei Wochen
Aufhielt zur Ausbesserung und Stärkung um von da aus
Kurs auf Kap Circoncision 54° südlicher Breite zu nehmen
Diese 1739 von Charles Bouvet entdeckte Insel galt
Lange als Nordkap der Terra Australis des hypotetischen
Südkontinentes den er endgültig wiederlegen nun wollte
Cook hielt sie jedoch für einen nur verwechselten Eisberg
Auf der Fahrt durch das südliche Meer trafen sie immer
Mehr auf Eisberge verloren sich im Nebel und trafen sich
Nach Monaten wie vereinbart in Neuseeland wieder wo
Cooks Mannschaft gesünder war aufgrund strenger Diät
Als der südliche Winter kam segelte er weiter gen Norden
Besuchte Tahiti und die Tongainseln die des freundlichen
Empfangs wegen Freundschaftsinseln nannte dabei war
Der freundliche Empfang nur einem Zufall zu verdanken
Die Inselbewohner die sie eigentlich niedermetzeln wollten
Hatten sich in der Nacht noch zerstritten was Cook wie
Seiner Expedition das Leben rettete wie heute bekannt ist
Danach ging es wieder über Neuseeland nach Süden
In schwerem Wetter verlor er auf dem Weg den Kontakt
Zur Adventure hinterließ ihr aber noch eine Nachricht
Er fuhr soweit südlich wie er konnte befahl dann erst
Am 24. Dezember 1773 des Eises wegen Kurs Nord
Im Januar stieß er zum Entsetzen der Mannschaft
Die längst auf den Heimweg hoffte noch einmal in
Südliche Richtung vor bist zum 71. Breitengrad dem
Südlichsten Punkt der Reise an dem kein Land war
Auf dem Kurs gen Norden erkrankte Cook schwer
An einer Gallenkolik und Forster ließ darum seinen
Lieblingshund schlachten und zubereiten um damit
Den Kapitän erfolgreich zu kurieren der weiter fuhr
Im März 1774 erreichten sie die Osterinseln wo es
Nach Cook so schlechtes Trinkwasser gab dass es
Die Landung kaum lohnte dann ging es wieder über
Tahiti nach Neuseeland wo er die Adventure nicht traf
Diese hatte wohl ein Landungsboot mit elf Männern
An Land geschickt die von den Maori niegergemetzelt
Wie später verzehrt wurden erreichte aber später auf
Über Kap Hoorn auf erstmals östlichen Kurs England
Die Resolution fuhr vom 10. November an auch über
Kap Hoor zurück entdeckte noch die Sandwichinseln
Wie Sürgeorgien kehrte am 30. Juli über die Azoren
Nach England zurück und hatte nur 4 Mann verloren
Dank der strengen Diät von Cook war keiner wie sonst
Ans Skorbut gestorben ein großer Teil der riesigen
Völkerkundlichen Sammlung Cook-Forster aus der
Südsee ist heute im Göttinger Museum zu sehen
Cook war nach der zweiten Reise berühmt wurde
Mitglied der Royal Society hatte für seinen Erfolg
Im Kampf gegen Skorbut einen sicheren Posten
Im Greenwich Hospital erhalten hätte bleiben können
Als die Resolution wieder in See stechen sollte
Bot er sich an und bei der Suche nach der noch
Nur vermuteten Nordwestpassage zu suchen dieo
Nur irgendwie vom Dänen Bering bekannt war
WichtigeTeilnehmer bei dieser Expedition waren
Der Maler John Webber wie die beiden Forscher
George Vancouver und Heinrich Zimmermann
Der durch seine Reiseerinnerungen berühmt wurde
Dieser veröffentlichte trotz des Verbots der britischen
Admiralität unter dem Titel "Heinrich Zimmermanns
Von Wissloch in der Pfalz Reise um die Welt mit
Captain Cook" was dem Wieslocher Erfolg brachte
So wurde der Kurpfälzer dank des Erfolges seiner
Eigentlich verbotenen Publikation vom Kurfürsten
Karl Theodor zum Churfürstlichen Leibschiffmeister
Ernannt und wagte später eine Reise nach China
Sailing Master der Resolution war William Bligh der
Später berühmte Kapitän der Bounty auf der er selbst
Opfer einer Meuterei wurde nach der noch seine Reise
Von 6701km im offenen Boot antrat der längsten bis jetzt
Cook war inzwischen so berühmt dass auch die sonst
Im Krieg befindlichen Gegner Spanien Frankreich USA
Ihre Marine anwiesen ihn zu schonen da später alle
Von seinen Karten profitieren würden die berühmt waren
Bei dieser Expedition fuhr er zunächst über Teneriffa
Wie Kapstadt zu den Kerguelen die er vermessen ließ
Armutsinseln nannte um Ende Januar in der Adventure Bay
In Tasmanien einzutreffen nach kurzer Pause ging es weiter
Über Tonga und andere Inseln ging es nach Tahiti wohin
Wohin Omai wieder zurückgebracht wurde der sich sehr
Schnell jeden Mann dort zum Feind machte wie Cook
Voll Schrecken und böser Vorahnung bemerkte
Dieser hatte vorher einige Jahre als edler Wilder
In London gelebt und war überall bestaunt worden
Am folgenden 24. Dezember entdeckte Cook die
Insel Kiritimati und beobachtete eine Sonnenfinsternis
Am 18. Januar auf dem Weg nach Kalifornien dann
Tauchten unbekannte hohe Inseln am Horizont auf
Sie landeten in Kaua’i was heute zu Hawai’i gehört
Dem 50. Bundesstaat der USA mitten im Pazifik
Die Entdecker stellten eine große Nähe in Sprache
Wie Kultur zum weit entfernten Tahiti fest und Cook
Nannte die Inseln nach seinem lange Förderer in der
Admiralität Sandwichinseln und fuhren weiter
Über Oregon wo sie die Schiffe überholten ging es
Weiter gen Norden an den Aleuten vorbei bis in die
Beringstraße bis sie bei 70°44 N am Eis scheiterten
Über die sibirische Küste ging es dann südwärts
Zuvor hatte er noch russischen Pelzhändlern dort
Post an die britische Admiralität nahm aber als der
Winter kam wieder Kurs auf die Sandwichinseln wo
Er während eines Festes an einem heiligen Ort landete
Ob die Einheimischen ihn darum für einen Gott hielten
Ist nicht ganz klar jedoch kam es bald zu Streit als
Die Mannschaft einen Verstorbenen an einem Platz
Beerdigte der für Häuptlinge reserviert war
Cook brach zwei Tage später auf und vermied dadurch
Tätlichkeiten als er jedoch eine Woche später zurückkehrte
Um einen im Sturm beschädigten Mast der Resolution zu
Ersetzen kam es zu Diebstählen und einer Geiselnahme
Am 14. Februar 1779 bezahlte Cook dafür mit seinem Leben
Eine Menge am Strand bedrängte ihn als er draufhin schoss
Blieb der Schrot in einem Schild steckenn und so wirkungslos
Während der zweite Schuss einen Einwohner tötete
Als er sich nun umdrehte um Befehle zu erteilen wurde er
Von hinten erdolcht und fiel ins Wasser wurde dort wieder
Herausgezerrt und niedergemetzelt bei dem Kampf dann
Starben vier Marinesoldaten und einige Hawaiier
Über längere Verhandlungen mit einem Priester wie dem
Sohn des Häuptlings erhielten sie zumindest noch einige
Der Körperteile Cooks zurück die auf die Familien verteilt
Worden waren wie es dem dortigen Ritus entsprach
Am 21. Februar erhielt Cook dann eine Seebestattung
Nach englischem Ritus worauf die Expedition nordwärts
Segelte wo sie Russen freundlich aufnahmen wurden so
Kam die Nachricht auf dem Landweg ein halbes Jahr vorher
Der große Weltumsegler Cook wir als sehr ruhiger
Gewissenhafter Mann beschrieben der sich zwar seinem
Auftrag verpflichtet sah aber in seinem Bestreben Skorbut
Zu vermeiden auch sichtbar an alle Teilnehmer dachte
Neben seiner Weltumsegelei hatte er noch sechs Kinder
Gezeugt mit seiner Frau Elisabeth Batts von denen nur
Eines das Studentenalter erreichte in dem es dann auch
In Cambridge ertrank seine Witwe wurde noch 94 Jahre
Seine größte Leistung liegt in der Seekarte des Pazifik
Daneben hat ihn seine Vermeidung von Skorbut noch
Berühmt gemacht die Todesfälle auf See massiv senkte
Warum englische Marine bis heute Limey auch heißen
Dies leitet sich von Limonenfresser ab weil nach Cook
Die Manschaften zu einer Vitamin-C haltigen Diät noch
Verpflichtet wurden was viele Leben künftig rettete
Auf der ganzen Welt heißen Orte und mehr nach ihm
Einer der mutig aufbrach bezahlte diesen Mut mit dem
Leben und ist doch gerade durch seine Entschlossenheit
Unsterblich geworden in der Erinnerung der Menschheit
Der er die Welt ein ganzes Stück weiter erklären konnte
Bei jedem Aufbruch gibt es Zweifler und Ängstliche
Auch darum ist es so wichtig an die Mutigen noch
Zu erinnern die weiter dachten und für mehr Wissen
Um die Welt und was sie zusammenhält alles wagten
Wer dabei noch umsichtig das Leben derer schont
Die ihm unterstehen durch weiterdenken Krankheit
Verhindert ist der Welt doppelt wichtig so kritisch
Heute früherer Imperialismus gesehen wird
Wer etwas riskiert kann dabei sterben was eben
Teil des Risikos ist doch sollte die Welt dankbar
Für solch wagemutige Männer sein die uns allen
Den Horizont erweitern halfen in dem sie wagten
Heute müssen wir nicht viele neue Orte mehr
Entdecken oder die Welt vor Ort vermessen
Sondern mehr Wege finden alle miteinander gut
Leben zu können in der Zukunft in Frieden
Der Trend des Tourismus und der Weltreisenden
Zeugt oft vom Gegenteil auch wenn ungewollt
Sollten wir auch lernen uns achtsam mehr in
Frieden zu lassen statt überall sein zu wollen
Cook in Gedanken folgen heißt nicht sich auf
Ausgetretenen Pfaden auf die Reise zu begeben
Sondern vielmehr die Welt die sie entdeckten
Als kostbaren Schatz ehren ohne Tourismus
Es muss keiner mehr irgendwohin um zu sehen
Wie es dort aussieht oder sich anfühlt um
Seinen Horizont zu erweitern im Gegenteil
Führt vieles Reisen nur noch selten weiter
Größe zeigen und solche Reisende bewundern
Wie ihre Reisen studieren um von der Welt zu
Lesen wäre ein Abenteuer das dieser besser
Wohl heute täte als aller Tourismus noch je
jens tuengerthal 26.8.2016
Donnerstag, 25. August 2016
Kulturgeschichten 0333
Bayernärger
Die Bayern sorgen gern für Ärger
Nun überschwemmen sie bald wieder
Das Land mit ihrer so peinlichen bunten
Oktoberfestpropaganda immer zu laut
Ob die Bundesliga ohne den FC Bayern
Spannender wäre mag dahinstehen auch
Ob Deutschland ohne sie Weltmeister je
Geworden wäre soll nicht gefragt werden
Nicht mal der Wechsel von Hummels wie
Der Hummelbiene von Preußen in die
Südliche Provinz sei hier ein Thema egal
Ob Götzes Rückkehr es gerecht macht
Wichtiger als der nur Fußball der sicher
Für viele die wichtigste Nebensache
Solange wir nicht vom Sex sprechen
Ist wohl die Zuverlässigkeit des Staates
Mit den Bayern die damals noch von den
Welfen regiert wurden ärgerten sich schon
Kaiser Barbarossa und die vor ihm herum
Aufgrund mangelnder Zuverlässigkeit
Der Beginn der nationalsozialistischen Bewegung
Die der österreichische Postkartenmaler in die
Junge Republik von München aus trug könnte
Bände sprechen folgten sie dem nicht wie überall
Von Franz Josef Strauß bis Seehofer ist dieser
Sogenannte Freistaat ein immer wieder Ärgenis
Für alle zivilen Verhandler in seiner Bockigkeit
Die sich gegen jeden Kompromiss sperrte
War Bayern jemals zuverlässig oder haben die
Ureinwohner aus dem Südosten schon immer
Freund und Familie für eine Krone verkauft wie
Der Kult um ihre Riten immer peinlich noch ist
Wer sich in seinen Traditionen so laut öffentlich
Profilieren muss hat meist ein Problem mit dem
Selbstwert was verständlich ist betrachten wir
Was dies Land kulinarisch nur hervorbrachte
Auch was es heute noch laut bewirbt jenes
Besäufnis auf der Wiese ist für Feinschmecker
Ähnlich reizvoll wie das was die dort Besucher
Reihenweise wieder in die Umgebung kotzen
Landschaftlich sicher reizvoll mit überraschend
Schönen und gebildeten Menschen trotzdem
Scheint dem geborenen Hanseaten wie nun
Preußen so fremd wie einst Tony Buddenbrook
Doch wäre Fremdheit durch Integration wohl
Noch überwindbar gäbe es eine Verständigung
Diese scheitert jedoch immer wieder an der je
Haltung zu Fairness und Verständigung noch
In Bayern ist ein Held wer das beste für den
Freistaat oder das Königreich lieber wohl noch
Herausholt wobei der Weg egal ist denn wer
Dabei krumme Dinge macht ist ein Schlawiner
Merkel erlebte es bei vielen Kompromissen
Wenn ihnen die CSU in den Rücken fiel oder
Sie öffentlich vorführte im Bayernland statt sich
Solidarisch nur populistisch widerständig gaben
Nichts war dabei zu billig am rechten Rand bis
Ausgerechnet in Bayern die ersten Probleme
Mit Gewalt noch auftraten die es in Berlin
Allem unerträglichen Chaos zum Trotz nie gab
Dann wurde der Prahlhans ohne Perspektive
Etwas leiser auch wenn keiner weiß was der
Vorher Lärm erreichen sollte als eben Radau
Der im Land der Bayern wohl attraktiv macht
Dieser Lärm stärkte den rechten Rand den
Gerade der verfassungsferne AfD besetzt
Mit seinem sächsischen Straßenableger
Pegida was schon wieder gut passt
Auch die Sachsen ein Freistaat der sich gern
Für etwas besseres hält umgekehrt proportional
Noch zum Hochdeutsch der Bewohner gilt das
Selbige beim Rechtsstaat mit Blick nach rechts
Doch belegt auch die Geschichte schon diese
Bayerische Sonderstellung noch mit der sie
Sich gern hervorheben bei gleichzeitiger
Unzuverlässigkeit im Bündnis mit anderen
Am 25. August 1805 fällt Bayern seinen
Bündnispartnern Österreich und Russland
Im noch geheimen Bogenhausener Vertrag
In den Rücken und wechselt zu Frankreich
Dies gibt dem Kurfürstentum das sich nun
Mit Napoleon verbündet die Möglichkeit
Zum Königtum zu werden was es immer
Schon gern sein wollte den Verrat wert war
Bayern hatte bereits Teile seines damals
Noch zersplitterten Kurfürstentums verloren
Durch den Reichsdeputationshauptschluss
Hatte es seine Gebiete geeint und erweitert
Bayern hatte 1800 noch in der Schlacht von
Hohenlinden an der Seite Österreichs gegen
Napoleon verloren als sich nun eine neue
Koalition gegen diesen bildete stiegen sie aus
Der im Gartenhaus Bogenhausen auf Seite
Von Bayern durch Freiherr Max von Monteglas
Unterzeichnete Vertrag erlaubte Frankreich
Den Einmarsch seiner Truppen nach Bayern
Ab da känpften bayerische Truppen etwa bei
Iglau in Böhmen gegen Österreich was klar
Zum Sieg der Franzosen bei Austerlitz beitrug
Am folgenden 2. Dezember auch in Böhmen
Im Frieden von Preßburg am 26. Dezember 1805
Belohnte Napoleon den Kurfürsten mit den von
Österreich abgetretenen Grafschaften Tirol wie
Vorarlberg wie der erträumten Königswürde
Wörtlich hieß es zum bayerischen Königtum dort:
"Die Kurfürsten von Baiern und Würtemberg nehmen den Königstitel an, ohne jedoch aufzuhören, Glieder des deutschen Bundes zu seyn. Se. Majestät der Kaiser von Deutschland und Oesterreich erkennt sie in dieser Würde."
So begann das gern stolze Königreich Bayern
Seine Würde als solches mit einem Verrat der
Weiter dazu betrug das Reich Karls des Großen
Endgültig zu zerstören ohne Rücksicht auf Verluste
Später als Napoleon dann unterlag wie sich die
Stimmung im Land wandelte wendete Bayern
Wieder geschickt auf den nationalen Kurs als
Hätten sie nie eine andere Meinung vertreten
Es dachte also ein jeder mal wieder zuerst
An sich statt gemeinsam gegen den Eroberer
Vorzugehen der sich aggressiv ausbreitete
Dem Bündnisse wie dieses den Weg bereiteten
Erst die Niederlage und die Zerstörung der
Grande Armée auf dem Rußlandfeldzug 1812
Veränderte die Lage wieder doch Bayern blieb
Auch nach dem Wiener Kongress Königreich
Die Revolution von 1918 beendete dieses erst
Durch Verrat erlangte Königtum wieder nach
Etwas über 100 Jahre und es folgte kurz die
Bayerische Räterepublik ohne jeden König
Warum Bayern sich auf diese Geschichte als
Königreich aus Verrat immer noch stolz beruft
Ist so unklar wie die Gründe ihrer Sonderstellung
Mit der sie sich im Bund immer wieder querstellen
Preußen band Bayern dann im Deutschen Bund ein
In der Weimarer Republik war es ein Bundesstaat
Wie es dies heute noch ist der sich nur eben als
Freistaat für etwas besonderes ohne Grund hält
Die Kanzlerin wäre mit einem gesunden Misstrauen
Gegenüber dem CSU regierten Land also gut beraten
Dessen Kurs die verfassungswidrige Infragestellung
Des Grundrechts auf Asyl zu lange tolerierte
Die vielen lächerlich gescheiterten Versuche eines
Horst Seehofer von der Maut bis zum Asylkompromiss
Blamierten zwar hauptsächlich diesen doch scheint
Die Wahrnehmung dafür in Bayern eher getrübt
Deutschland ist ein föderaler Bundesstaat der seinen
Bundesländern viele Rechte zugesteht was auch der
Gewachsenen Struktur des Landes gut entspricht
Doch braucht auch diese unbedingt Zuverlässigkeit
Wer meint die anderen immer wieder nach gutdünken
Vor den Kopf stoßen zu können ist kein Partner sondern
Ein Problemfaktor dessen Eitelkeit viel Kraft kostet
Dafür faire Konsequenzen haben sollte endlich
Wenn Bayern sich dann verabschieden wollte um mit
Österreich einen Bund zu bilden verlöre vielleicht die
Bundesliga ein Topteam doch sollte der nur Sport nie
Maßstab für zuverlässig gute Politik mehr sein
Was aus Großbritannien und Spanien wird ist unklar
Ob dortige Bürger sich bald für eigene Wege noch
Entscheiden ist offen dies sollte den Bayern auch
Vorgeschlagen werden wenn sie weiter so agieren
Die höfliche Form des Umgangs scheint den Bayern
Wie Thomas Mann schon so treffend in den Budenbrooks
Beschrieb weniger zu liegen als der Krawall vielleicht
Genügte auch sie weniger ernst künftig zu nehmen
jens tuengerthal 25.8.2016
Mittwoch, 24. August 2016
Kulturgeschichten 0332
Dreimal wurde Polen schon geteilt als
Der Hitler-Stalin-Pakt am 24. August 1939
Von Molotow und Ribbentrop unterzeichnet
Das vierte mal insgeheim wieder beschloss
In Zeiten in denen Russland voller Sehnsucht
Nach einstiger sowjetischer Größe sich etwa
Die Krim wieder aneignet die einst noch ihre
Katharina die Große eroberte wieder aktuell
Mit schlechter Erfahrung genug fürchten die
Balten um ihre Freiheit auch wenn es keine
Anzeichen solcher Absichten gibt als noch
Ein wenig Muskelspiel an den Grenzen
Besonders Polen wurde darum mehr als
Vorsichtig unterstützte sogleich noch die
Putschende Opposition gegen den Kreml
In der Ukraine mit absehbarem Ende
Ob darum Russland der Aggressor ist
Ein untreuer Bündnispartner oder nur
Mit genug schlechter Erfahrung eben
Misstrauisch ist bleibt hier die Frage
Hier hilft der Blick in die Geschichte
Zum Verständnis der Moskauer Haltung
Die Kontinuitäten zeigt auf beiden Seiten
Vom Zarenreich über die UDSSR bis Putin
Der Hitler-Stalin-Pakt zeigt dabei deutlich
Wie stark noch das Bedürfnis nach einer
Diplomatischen Sicherheit für Frieden bei
Insgeheim imperialem Streben zugleich war
Offiziell als Nichtangriffpakt besiegelt war
Es die garantierte Neutralität bei einer noch
Militärischen Auseinandersetzung mit Polen
Oder den Westmächten die gleiches suchten
Zuvor hatten Frankreich und England versucht
Mit Stalin ein Bündnis gegen Hitler zu schließen
Der nach dem Bruch des Münchner Abkommens
Wie dem Einmarsch nach Böhmen ihr Gegner war
Dies war an verschiedenen Interessenlagen doch
Noch gescheitert was aus der totalitären Nähe im
Wesen zwischen Stalinismus und Nationalsozialismus
Leicht verständlich ist im Pakt noch deutlicher wurde
Das geheime Zusatzprotokoll sah für den Fall einer
Territorial-politischen Umgestaltung der Regionen
Vor dass die Sowjetunion im Ersten Weltkrieg verlorene
Gebiete des einst Zarenreiches zurückgewinnen sollte
Damit wären Finnland Estland Lettland und Ostpolen
Der sowjetischen Interessensphäre während Litauen
Wie Westpolen der deutschen zugefallen in Polen noch
Sollten Narew San und Weichsel die Gebiete abgrenzen
Zusätzlich gab es darin noch ein Wirtschaftsabkommen
Wonach die Sowjetunion neben Nahrungsmitteln noch
Rohstoffe wie Öl und Erze lieferte während Deutschland
Industrielle Erzeugnisse und Steinkohle zu bieten hatte
Während Russland seinen Verpflichtungen bis zum dann
Kriegsausbruch genau und sehr kulant nachkam war das
Deutsche Reich mehrfach in Verzug gekommen zusätzlich
Gab es nach der Aufteilung Polens noch einen Vertrag
Dieser deutsch-sowjetische Grenz- und Freundschaftsvertrag
Schlug nun Litauen der UDSSR zu und regelte die dann
Überführung der Minderheiten in den eigenen Machtbereich
Setzte die wirtschaftliche Zusammenarbeit noch weiter fort
Der Vertrag hielt Deutschland damit den Rücken frei
Für den Krieg im Westen und sicherte die Versorgung
Trotz der Boykotte der Westalliierten mit allen damals
Kriegswichtigen Waren und der Grundversorgung
So gab Stalin Hitler die Möglichkeit des Überfalls auf
Polen indem er ihm den Rücken frei hielt wie die
Versorgung sicherte bis Hitler meinte nun auch noch
Russland überfallen zu müssen als GröFaZ scheiterte
Die von Russland dominierte Sowjetunion war also
Vertragstreu während das Deutsche Reich weder
Während des Vertrages zuverlässig war noch sich
Mit dem Angriff auf Russland vertragsstreu verhielt
Sie wollte andererseits bestimmte Bereiche auf
Imperiale Art kontrollieren die sie offiziell lange
Verheimlichte und erst nach Gorbatschow so
Veröffentlichte wie es den Tatsachen entsprach
Unter Putin ging wieder die Tendenz dahin das
Von Jelzin veröffentlichte Anerkenntnis auch
Teilweise zu relativieren bei gleichzeitiger doch
Formaler Entschuldigung gegenüber Polen
Andererseits verhielt sich Putin vertragstreu
Soweit es Vereinbarungen betraf wie etwa
Die Lieferung von Erdgas bei dem Länder
Wie die Ukraine etwa nicht mal bezahlten
Es wäre illusorisch zu glauben es ginge
In Russland so demokratisch zu wie etwa
In Europa doch ist es noch besser sich
Auf Verträge verlasssen zu können als nicht
Wer aus der Geschichte lernen wollte sieht
Russland ist ein relativ zuverlässiger Partner
Der zwar imperiale Interessen verfolgt doch
Durch Verträge sicher einzubinden noch wäre
Eine Politik der Drohung und Provokation wird
Dagegen Russland gegenüber so wenig Erfolg
Haben wie gegenüber der Sowjetunion auf die
Bis zu Hitlers wahnsinnigen Angriff Verlaß war
Dass Russland für Polen wie Balten auch nach
Der Relativierung des Hitler-Stalin-Paktes ein
Gefährlicher Nachbar scheint ist verständlich
Doch auch hier helfen auf Dauer nur Verträge
Es muss nicht alles wohl gefallen was Putin tut
So wenig wie bei den USA die beide immer auch
Imperiale Interessen verfolgen zwischen denen
Europa schnell nur noch zerrieben noch würde
Doch ist zu wissen wer Verträge hält wenn es
Drauf ankommt besser in Frieden einzubinden
Als im Konflikt dies ein sicherer Gegner wäre so
Ist auf Russland mehr Verlass als auf viele
Dabei nicht verkennen sie handeln immer noch
Imperial wie im Zarenreich wenn sie es können
Halten Gewalt des Stärkeren für angemessen
Ermöglicht den Umgang unter fairen Partnern
jens tuengerthal 22.8.2016
Lustsonett V
Die Lust vielleicht aus Träumen stehend noch
Drängt sie sich wie von allein zu deinem Loch
In das hinein sie will ohne das ich viel mache
So hat Natur uns wohl den Schlaf geschenkt
Damit in Träumen wir uns ungewollt verlieren
Die Kraft zu schöpfen nacheinander zu gieren
Wie dann dein Morgentau zum Ziel ihn lenkt
Die erste Lust am Morgen ist halb wohl oft
Noch Traum für alle die dabei zuletzt erwachen
So vögeln wir halb schlafend besser als gehofft
Wie lustvoll traumhaft könnten wir es machen
Dann kommt es uns halb wach ganz unverhofft
Auch wer sich dann verpasst beginnt mit Lachen
jens tuengerthal 23.8.2016
Dienstag, 23. August 2016
Alles oder Nichts
Sagt auch alles
Alles und nichts
Vielleicht ist das
Alles gewesen
Mehr bleibt nicht
Dann ist sich doch
Am Ende wieder
Alles ähnlich
Mehr oder weniger
Was immer wem
Nichts oder alles
Noch ist bleibt es
Alles oder Nichts
jens tuengerthal 23.8.2016
Kulturgeschichten 0331
„Vor vierzig Jahren, am selben Ort, am Vorabend des Dreikönigstages, hat mich der Kaiser, mein Großvater, für volljährig erklärt. Dann wurde ich König von Spanien, dann selbst Kaiser – Ich habe die Kaiserkrone gesucht, nicht um über noch mehr Reiche zu gebieten, sondern um für das Wohl Deutschlands und der anderen Reiche zu sorgen, der gesamten Christenheit Frieden und Eintracht zu erhalten und zu schaffen und ihre Kräfte gegen die Türken zu wenden. Ich habe darum viel beschwerliche Reisen machen, viele beschwerliche Kriege führen müssen … aber niemals mutwillig, sondern stets sehr gegen meinen Willen als Angegriffener …“
„Große Hoffnung hatte ich – nur wenige haben sich erfüllt, und nur wenige bleiben mir: und um den Preis welcher Mühen! Das hat mich schließlich müde und krank gemacht. Ihr wisst alle, wie sehr … Ich habe alle Wirrnisse nach Menschenmöglichkeit bis heute ertragen, damit niemand sagen könnte, ich sei fahnenflüchtig geworden. Aber jetzt wäre es unverantwortlich, die Niederlegung noch länger hinauszuzögern. Glaubt nicht, dass ich mich irgend Mühen und Gefahren entziehen will: Meine Kräfte reichen einfach nicht mehr hin. Vertraut meinem Sohn, wie er euch vertraut, seid einig, übt stets Gerechtigkeit und lasset den Unglauben nicht in eure Reihen.“
„Was mich betrifft: ich weiß, daß ich viele Fehler begangen habe, große Fehler, erst wegen meiner Jugend, dann wegen des menschlichen Irrens und wegen meiner Leidenschaften, und schließlich aus Müdigkeit. Aber bewusst habe ich niemandem Unrecht getan, wer es auch sei. Sollte dennoch Unrecht entstanden sein, geschah es ohne mein Wissen und nur aus Unvermögen: ich bedaure es öffentlich und bitte jeden, den ich gekränkt haben könnte, um sein Verzeihen.“
So ging der Kaiser in dessen Reich
Die Sonne nie unterging bescheiden
Immer strebsam bemüht auch wenn
Mit aller Welt dazwischen im Krieg
Es war Karl V. der sich so äußerte
Anlässlich seiner Abdankung noch
Als schwacher alter Mann längst mit
Nur 56 Jahren am 23. August 1556
Ein einmaliger Vorgang war das was
Karl aus dem Hause Habsburg da
Am 25.10.1555 in Brüssel gestützt
Schon auf Wilhelm von Oranien tat
Der da noch Kaiser und König übergab
Als schwacher alter Mann seinem Sohn
Die Herrschaft über die Niederlande die
Noch lange kämpften bis sie sich teilten
Es war dieser Teil seines Reiches Erbe
Von Seiten der Großmutter gewesen
Der schönen Maria von Burgund der Tochter
Karls des Kühnen nach dem er wieder hieß
Seine Großmutter war schon fast 20 Jahre
Tot als Karl am 24.2.1500 in Gent geboren
Wurde als Sohn Philipps des Schönen wie
Johanna von Kastilien der Wahnsinnigen
Der Vater war Kronprinz des Kaisers schon
Jenes letzten Ritters Maximilian I. der erst
Burgund erheiratete Böhmen und Ungarn
Unter Habsburger Herrschaft noch brachte
Seine Kinder verheiratete er mit Spanien
Das unter Ferdinand und Isabella sich erst
Zu einem Land einte und von den Mauren
Nach vielen hundert Jahren befreit hatte
Als der ältere Sohn der Kronprinz starb
Erbte plötzlich die Tochter Johanna die
Auch noch mit Philipp verheiratet war dem
Vater Karls und so kam eins zum anderen
Die Tante Margarete war Statthalterin noch
In den Niederlanden als Karl dort geboren
Bekam er sofort den Titel eines Grafen von
Luxemburg zu dem sich noch viele fanden
Der später erwählte römische Kaiser Karl V.
Trug eine lange Reihe von Titeln all seine
Güter wie seine Verantwortung zu nennen
Die so schwer auf ihn lastete er nannte sich
Wir, Karl der Fünfte, von Gottes Gnaden erwählter Römischer Kaiser, zu allen Zeiten Mehrer des Reiches, in Germanien, zu Kastilien, Aragon, León, beider Sizilien, Jerusalem, Ungarn, Dalmatien, Kroatien, Navarra, Granada, Toledo, Valencia, Galizien, Mallorca, Sevilla, Sardinien, Córdoba, Korsika, Murcia, Jaén, Algerien, Algeciras, Gibraltar, der Kanarischen und Indianischen Inseln und des Festlandes, des Ozeanischen Meers &c. König, Erzherzog zu Österreich, Herzog zu Burgund, zu Lothringen, zu Brabant, zu Steyr, zu Kärnten, zu Krain, zu Limburg, zu Luxemburg, zu Geldern, zu Kalabrien, zu Athen, zu Neopatria und zu Württemberg &c. Graf zu Habsburg, zu Flandern, zu Tirol, zu Görz, zu Barcelona, zu Artois und zu Burgund &c. Pfalzgraf zu Hennegau, zu Holland, zu Seeland, zu Pfirt, zu Kyburg, zu Namur, zu Roussillon, zu Cerdagne und zu Zutphen &c. Landgraf im Elsass, Markgraf zu Burgau, zu Oristan, zu Goziani und des Heiligen Römischen Reiches, Fürst zu Schwaben, zu Katalonien, zu Asturien &c. Herr zu Friesland und der Windischen Mark, zu Pordenone, zu Biscaya, zu Monia, zu Salins, zu Tripolis und zu Mecheln &c.
Entsprechend der Größe seiner Aufgabe
War sein Wahlspruch Plus Ultra was heißt
Immer weiter wie der am Ende an Malaria
Erkrankte Kaiser und König auch sich trieb
Mit 16 wurde er König von Spanien mit 19
Zum römisch-deutschen König gewählt der
Sich erwählter Kaiser nannte bis ihn 1530
Papst Clemens in Bologna noch krönte
Alle Macht die er in seiner Person vereinte
Was seiner Idee von der Universalmonarchie
Entsprach in der dem Kaiser Vorrang vor allen
Königen zukam gab er freiwillig wieder ab
An seinen Sohn Philipp II. das spanische Weltreich
Wie seinen Bruder Ferdinand I. das Heilige Reich
Das sich römisch nannte aber eher deutsch war
In Fortsetzung untergegangener Traditionen
Um die Vormacht des universellen Monarchen
Kämpfte der am Ende so bescheidene noch mit
Franz I. von Frankreich der gleiches beanspruchte
Direkt oder stellvertretend in Italien noch weiter
Als mächtigster Herrscher Europas konnte er sich
Auf den Reichtum der Kolonien stützen die seine
Großeltern Ferdinand und Isabella erwarben als sie
Christoph Kolumbus die Reise nach Westen zahlten
Dennoch kam er zeitweise an seine auch finanziellen
Grenzen wofür die Fugger ihm noch viel Geld liehen
Doch waren es seine unbezahlten Truppen die sich
Beim sacco di Roma an der Kirche bereicherten
Auch die Schwächung Frankreichs das sich teilweise
Mit den Osmanen verbündete gegen die er auch auf
Dem Balkan wie in Nizza einst überall kämpfte gelang
Nicht wirklich oder auf Dauer es blieben beide stark
Wohin die Vorherrschaft nur einer Seite die Welt führt
Konnte in den letzten Weltkriegen gesehen werden
Warum sich Briten immer um ein Gleichgewicht dabei
Bemühten in stets wechselnden Bündnissen dafür
Im heiligen römischen Reich dessen Kaiser er war
Wollte er das monarchische Prinzig gegenüber dem
Dort ständischen Prinzip dominieren lassen erließ
Dazu prägende Gesetze wie die Constitutio Criminalis Carolina
Doch scheiterte er auch dabei die kaiserliche Macht
Gegenüber den Ständen dauerhaft zu etablieren an
Deren Widerstand wurde durch die Reformation noch
Verstärkt die er in vielen Kriegen zunächst bekämpfte
Auf dem Reichstag zu Worms 1521 traf er einst Luther
Den er zum Widerruf bewegen wollte was dieser ja
Bekanntlich verweigerte auch weil unter Schutz des
Kurfürsten Friedrichs des Weisen von Sachsen stand
Lange wohl ist die Sage her scheint es uns heutigen
Wenn von Weisen aus Sachsen noch die Rede war
Gerade in der Politik die sich um Toleranz gegenüber
Einer neuen religiösen Minderheit ernstlich bemühte
Doch vielleicht ist die reaktionäre Revolution die aus
Sachsen nach Mehrheiten für normalen Rassismus
Noch sucht eine neue Reformation war doch auch
Luther nicht von größter Toleranz je eher Antisemit
Zumindest gibt es neben dem großen Gedenken
Grund genug zu fragen ob irgendein Aberglaube
Je für mehr Toleranz sorgte oder nicht besser all
Dies gänzlich nur noch im Privaten dezent lebte
Karl führte dafür noch Kriege auch als Katholik
Gegen die Reformation gewann sie teilweise
Wie den Schmalkaldischen nach dem er den
Reformierten Ländern einen Frieden diktierte
Verlor sie jedoch am Ende wie manchmal wohl
Zeit und Übersicht für alle Probleme in seinem
Riesigen Reich ohne Rechner oder Telefon
Musste darum Kompromisse am Ende schließen
Nach dem Reichstag zu Worms erließ er das
Wormser Edikt mit dem die Reichsacht über
Martin Luther verhängt wurde dem er aber noch
Genug Zeit ließ auf die Wartburg zu entkommen
Nebenbei einigte er sich mit Sachsen darüber
Dass diesen das Edikt nicht offiziell zugestellt
Würde womit sie zum Gehorsam verpflichtet wären
Den er dann im Krieg hätte erzwingen müssen
So konnte Friedrich der Weise Luther wie die
Reformation beschützen und dessen Ideen
Verbreiteten sich rasch weiter im Reich das
Sich hundert Jahre später darob bekriegte
Dieser Kompromiss der keinem wirklich
Gerecht wird ist vielleicht typisch für Karl
Das Reich interessierte ihn nur am Rande
Seine Herrschaft sicherte er außerhalb
In Kriegen mit Frankreich wie Kämpfen
An allen Fronten auch mit Rom teilweise
Dem sich der fromme Mann eigentlich tief
Verbunden fühlte und doch uneinig war
Dies besonders als der Papst mit Frankreich
Eine heilige Allianz gegen Karl gründete der
Auch Rom zu mächtig schien als Herrscher
Über ein Reich in dem die Sonne nie unterging
Das nach dem siegreichen schmalkaldischen Krieg
Noch diktierte Augsburger Interim wurde wenig später
Nach dem Fürstenaufstand der Protestanten noch zum
Augsburger Religionsfrieden der lange erfolgreich galt
Cuius regio eius religio war die Augsburger Friedensformel
Nach der galt in einer Region die Religion ihres Herrschers
Damit war die 1517 von Luther begonnene Reformation zu
Einem irgendwie Kompromiss am Ende gekommen wieder
Karl zog sich schließlich völlig resigniert von seinen Ämtern
Zurück frustriert dass er keines seiner Ziele noch erreichte
Nur Kompromisse gelangen von beschränkter Geltung wohl
Auch wenn uns dies heute als erstrebenswert erscheint
Die Überforderung durch beide Reiche die ihn auffrass
Ständig in Europa auf Reisen umhertrieb ließ ihn seinen
Besitz aufteilen zwischen Sohn und Bruder damit beide
Für das Haus Habsburg es weiter noch erhielten
Sein Sohn erhielt das von der mütterlichen wie einst
Großmütterlichen Seite gekommene Erbe während
Der Bruder das Erbe des Vaters erhielt nachdem
Die Krankheit Karl an seine Grenzen klar führte
Das glückliche Österreich hatte sich die Welt
Erheiratet und hielt sie dann doch keine vierzig
Jahr in einer Hand weil alle für einen doch zuviel
Versuchte nur als Familie das ihre zu behalten
Dies führte später zu zahlreichen Kriegen um
Österreichische wie spanische Erbfolge bei der
Sich Frankreich letztlich durchsetzte auch wenn
Der erreichte Kompromiss keinen bevorteilte
Die Universalmonarchie war vielleicht die große
Illusion die Karl nur frustrieren konnte der schon
Als Kind eher schwächlich war und sich alles nur
Mühsam erkämpfte durch Zähigkeit und Fleiß
Wer Europa und die Welt weniger als Reich
Denn als Kompromiss begreift mit dem wir
Bestmöglich überleben wollen wird schon
Mit einer Einigung wohl glücklich sein
Alle die meinen sie müssten sich aber
Durchsetzen werden ewig kämpfen für
Kurze Siege mit am Ende nichts als mehr
Frustration weil im Leben nichts ganz ging
Die Kunst des Kompromisses wie auch der
Verzögerung wie sie die deutsche Kanzlerin
Merkel meisterhaft beherrscht scheinen eher
Geeignet erfolgreich dauerhaft zu regieren
Dies lässt den Hass aller blühen die gerne
Einfache klare Antworten und Lösungen wollen
Für komplexe Probleme was naturgemäß eben
Immer nur scheitern kann und frustriert endet
Wer glücklich sein will sollte sich also lieber
Über gute Kompromisse freuen statt großer
Euphorie mit verhaltenem Jubel genießen
Dann bleibt auch die immer Panik aus
Die ständig geschürte Angst der Rassisten
Das Abendland könne untergehen weil eine
Zeitlang ein geringer Prozentanteil den Wohnsitz
Hierher wechselt ist eigentlich zu lächerlich
Was wären Deutschlands Kultur oder das
Kultivierte Abendland wert wenn sie ein
Primitiver Beduinenkult verdrängen könnte
So degradieren sich die Ängstlichen selbst
Sie wollen oft das Ganze was es weder je
Gab noch irgend geben kann bleiben stets
Frustriert weil ihre Ziele unerreichbar sind
Ihr Scheitern mit Folgen ist vorprogrammiert
So scheint es angenehmer sich heute statt
Karl V. lieber Angela Merkel zuzuwenden
Die einen irgendwie Kompromiss sucht der
Keinem weh tut aber viele glücklicher macht
Karl V litt sein Leben lang weil seine Ziele
Unerreichbar wie seine Aufgabe von einem
Nicht zu bewältigen war warum er besser
Sich am manchbaren noch erfreut hätte
Dabei erreichter er mit dem Augsburger Frieden
Der Religionen wie der cuius regio Formel mehr
Als Frankreich je das sich noch lange draob im
Innern bekriegte was hier 100 Jahre später begann
Es geht um nichts im Leben als im möglichst
Wohlstand recht angenehm zu leben wenn
Dies irgend geht selbiges auch keinem andern
Zu missgönnen löste fast alle Probleme schnell
So kommt auch dies Gedenken für Karl V.
Schließlich zu dem Schluss es geht um
Nichts als angenehm zu leben mit mehr
Wird alles unnötig nur erschwert anstatt
jens tuengerthal 20.8.2016