Montag, 26. April 2021

Reaktorangst


Reaktorangst

Es war am 26. April 1986 als tief im Osten
Von Westen aus betrachtet aber dagegen
Weit westlich von Moskau gesehen eine
Kernschmelze im Reaktor von Tschernobyl
Begann die eine Katastrophe auslöste
Deren Folgen auch nach 25 Jahren noch
Angst bei vielen Menschen auslösen
Der Wind trug die Belastung bis in den
Westen wo Pilze für lange Zeit verseucht
Manche die in den Regen kamen dadurch
Mehr Strahlung abbekamem als sonst im
Ganzen Leben und die Angst kam vor
Der Kernkraft die skurile Züge annahm
Was sich bei Fukushima wiederholte
Woraufhin Merkel mit feinem Gespür
Für Stimmungen den Atomausstieg
Endgültig machte was die Physikerin
Vorher lange vermieden hatte denn
Die Atomangst konnte noch Wahlen
Entscheiden in Deutschland weil die
Auch irrationale Angst vor dem
Unsichtbaren Tod riesig wurde
Das hatte Wurzeln auch in Tschernobyl
Eine Angst welche die Grünen groß
Machte bis sie konstruktive Perspektiven
Als Programm für die Mitte erkannten
Über das Unglück wurde von Gorbatschow
Damals Generalsekretär der KPDSU viel
Gelogen was ihm 3 Jahre später schon
Jeder verzieh und wieder vergaß
Ob infolge hunderttausende oder fünfzig
Menschen starben wurde lang gestritten
Viel spricht heute für ersteres so hat
Die WHO die Zahl der Opfer mit 4000
Noch relativ niedrig angesetzt aber
Die Kausalität von Langzeitschäden
Ist immer schwerer nachweisbar
Jedenfalls begann da die Angst
Auch in die deutsche Politik noch
Einzuziehen und wirkte bei Fukushima
Genauso fort und auch wenn Angst
Nie ein guter Ratgeber war und der
Rasche Atomausstieg Deutschlands
Als Industrienation für das Klima sogar
Negative Folgen gehabt haben könnte
Ist die Vorstellung dass Orte aufgrund
Atomarer Verseuchung für mehr Jahre
Unbetretbar wären als es Menschen gibt
Schrecklich genug auch unvernünftiges
Zumindest verständlich zu machen
Aber eben auch mit sehr viel Gefühl wie
Merkel es wieder bei Flüchtlingen zeigte
Was manche fragwürdig fanden dafür
Der unsäglichen AfD die Chance gab
Am Populismus des Gegengefühls zu
Wachsen was immer noch nicht wieder
Zur Mitte hin korrigiert wurde aber sich
Mit einer Oppositions CDU erledigte
Ob die Grünen als Regierung dann
Den geplanten Ausstieg verzögern
Um das Klima zu retten oder die
Alternativen stärken ist wohl nicht
Fraglich für irgendwen aber gut sich
Daran zu erinnern dass Angst nie
Ein guter Ratgeber war vielleicht
Hat die Kandidatin Mut zur Vernunft
Es stünde allen besser als die
Ewige Reaktorangst

jens tuengerthal 26.4.21

Wahlkampfspiele

Wahlkampfspiele

In Deutschland beginnt der Wahlkampf
Bei denen mit wenig Chancen zuerst
Mit Abgrenzung und Kompetenzfragen
Was so lächerlich wie immer ist wohl
Höchstens hörige Parteimitglieder noch
Beglücken kann die horizontal gewöhnlich
Eher beschränkt als noch kritisch denken
Wie leider der sonst nicht so schlechte
Außenminister mit seinen doch eher
Parteiischen Äußerungen zu Russland
Zeigte der weniger diplomatisch war
Aber da hat die SPD nicht erst seit
Schröder ein Glaubwürdigkeitsproblem
Da der Osten zu lange rot noch war
Als eine Kritik an Annalena Baerbock
Sein sollte die klar Stellung zu Putin
Bezog was richtig und nötig ist nicht
Vom Kurs der Kanzlerin abweicht
Als deren Nachfolgerin sie antritt
Und es steht der SPD schlecht den
Obersten Diplomaten im Wahlkampf
Zu missbrauchen weil er damit als
Außenminister nur verbrannt wird
Was ein halbes Jahr vor der Wahl
Doch etwas zu früh erscheint dagegen
Versucht sich die Lusche Laschet mit
Schwarz-gelb als Motor der Innovation
Zu präsentieren vermutlich um sein
Völliges Versagen unter Corona zu
Kaschieren wo er Öffnung begann
Wie Schulen offen hielt als bereits
Die Lage untragbar war sieht sich
Dabei mit seinem heimischen Partner
In Düsseldorf der leider peinlichen FDP
Völlig einer Meinung was zeigt er führt
Wahlkampf mit dem Ziel Opposition
Wie um Ministerpräsident zu bleiben
Was manche Kommentatorinnen nun
Als Problem der Grünen sehen dass
Es einen Kampf um die Kanzlerschaft
Gab zeigt aber vielmehr wie stark die
Kandidatin bereits war die sich auch
Gegen Robert Habeck durchsetzte
Der in dem er in der Zeit sein klares
Bedauern ausdrückte nicht Kanzler
Werden zu können Baerbock noch
Den Rücken stärkte genau so ihre
Durchsetzungskraft klar betonte
Dabei etwas billig die Frauenkarte
Zu spielen schafft noch mehr auch
An Solidarität für die Kandidatin lässt
Die Habeck vorher zugewandten Frauen
Nun Annalena solidarisch anlächeln
Wie Anne Will sich gestern wohl in
Ihrer ohnehin überflüssigen Talkshow
Im Einzelgespräch mit Baerbock eher
Lächerlich machte und mit vorgestrigen
Fragen entblößte wie Spiegel und FAZ
Übereinstimmend schreiben was die
Grüne Kandidatin souverän parierte
Dann spricht ein gescheiterter Merz
Der nie mehr war als vielversprechend
Einer Frau die Kompetenz zum Amt ab
Was nur ihn lächerlich macht wie seine
Letzten Anhänger ärmlich entblößt
Das ist eben die vorgestrige CDU
Es scheint fast als hätte die Konkurrenz
Den Wahlkampf bereits aufgegeben
Machte sich nur proforma lächerlich
Gut wenn die CDU so die AfD schwächt
Die SPD ist ohnehin nicht der Rede wert
Geht alles fast zu glatt denk ich hoffe nur
Annalena Baerbock ist später nicht
Auf Stimmen der Erben der SED noch
Angewiesen die das zu gerne leugnen
Wenn es so lächerlich bleibt wie bisher
Wird sich wenig an der Stimmung mehr
Ändern das Land sehnt sich nach Aufbruch
Den Baerbock jetzt möglichst konservativ
Verkörpern muss dann bleibt alles so
Wie es war während sich alles ändert
Deutschland behält eine Kanzlerin
Das Amt wechselt von schwarz zu grün
Dafür wird die Kandidatin von Merkel
Lernen und undefinierbar in der Mitte
Also unangreifbar damit bleiben was
Die Grünen wenn sie klug sind nun
Schlicht lächelnd überstehen ob es
Dann noch Elefantenduelle gibt im
Fernsehen vor der Wahl wird spannend
Wie schlagen sich zwei Herren mit
Einer Dame wird die SPD überhaupt
Noch dazu eingeladen werden oder
Nur aus Gründen der Tradition mal
Es sind die immer Spiele im Wahlkampf
So es so weitergeht war es das wohl
Was sollte sich da noch ändern weil
Alles bleibt wie es ist auch wenn
Sich scheinbar alles ändern wird

jens tuengerthal 26.4.21

Kirschblütenliebe

Kirschblütenliebe

Unter Kirschblüten flanieren und
Von Liebe träumen ist traumhaft
Manchmal genügt die Liebe zu
Den Kirschblüten vollkommen
Glücklich zu sein vielleicht wären
Viele glücklicher wenn sie sich
In das verliebten was ist um
Es zu bleiben weil mehr nie
Wird als ist und einmal im Jahr
Blühen dann die Kirschen
Was Glück genug ist

jens tuengerthal 25.4.21

Sonntag, 25. April 2021

Impffreiheit


Impffreiheit

Sollen Geimpfte ihre Freiheitsrechte
Wiederbekommen wird hier ernsthaft
Diskutiert was zeigt wie absurd sich
Die Wahrnehmung entwickelt hat
Wenn der Grund wegfällt der die
Beschränkung rechtfertigt gibt es
Keinen mehr für eine solche was
Keinerlei Diskussion mehr bedarf
Sofern dies wissenschaftlich klar ist
Entfiele der Grund der Beschränkung
Gleichbehandlung ist kein Grund
Eine Beschränkung weiter zuzulassen
Weil er Ungleiches gleich setzte also
Eine Ungleichbehandlung vorläge
Keine Politik hat darüber zu befinden
Ob Freiheit unbegründet beschränkt
Werden dürfte weil das logisch immer
Unzulässig wäre aber sie muss dringend
Prüfen ob die Voraussetzungen einer
Beschränkung entfielen womit infolge
Die Freiheit automatisch wieder auflebte
Es geht also nicht darum ob irgendwer
Etwas wiederbekommen soll oder nicht
Darüber hat niemand zu befinden wenn
Grundrechte gewährt werden was nach
Dem Grundgesetz fraglos sein muss
Sondern allein ob diejenigen die
Geimpft wurden keine Gefahr mehr sind
Dann lebt die Freiheit automatisch auf
Mehr muss dazu nicht gesagt werden
Außer vielleicht dass eine illegitime
Freiheitsberaubung eine Straftat ist

jens tuengerthal25.4.21

Völkermordwort

Völkermordwort

Den Völkermord an den Armeniern
So zu nennen ist wichtig um solches
Künftig zu vermeiden und die Täter
Zur Rechenschaft zu ziehen wie der
Relativierung den Boden zu entziehen
Biden nannte als erster Präsident den
Völkermord genau so zum Ärger der
Türken die ihre Taten lieber leugnen
Oder verharmlosen um sich als Opfer
Von Verleumdung darzustellen was
Sie als Erbe des osmanischen Reichs
So wenig sind wie die Bundesrepublik
Als Erbe des Deutschen Reichs die sich
Ihrer Verantwortung für Auschwitz klar
Bewusst ist und dieses nie wieder auch
In ihrer Verfassung zum Ausdruck bringt
Hier könnten die stolzen Türken noch
Einiges wohl lernen was ihnen aber
Unter dem Sultanat von Erdogan kaum
Gelingen wird warum es so wichtig wie
Richtig ist wenn Biden tut was er schon
Im Wahlkampf ankündigte um so dem
Pascha in Ankara Grenzen aufzuzeigen
Wie gut tut es der Welt dass wieder ein
Präsident mit ethischer Verantwortung in
Washington regiert statt des vorher eher
Mafiösen Geschäftsmanns der all die
Diktatoren lieber ermunterte es immer
Dreister zu treiben im nationalen Wahn
Womit die Chance besteht dem Recht
International wieder mehr Geltung zu
Geben was die Welt zumindest etwas
Gerechter für alle machen könnte
Wozu auch gehören wird selbst die
Verantwortung für eigenes Unrecht
Von Guantánamo bis zu den Kriegen
Von Afghanistan bis Irak zu übernehmen
Für Sklaverei wie Umgang mit Ureinwohnern
Was vermutlich noch dauern wird aber
Wer über andere urteilt sollte sich auch
Dem Recht stellen das für alle gilt
Damit der kategorische Imperativ es
Irgendwann überflüssig machen kann
Wirklich moralisch gehandelt wird
Wohin der Umweg über internationales
Völkerrecht ein guter Ansatz scheint
Schön wenn die USA nach einer Zeit
Im Kreis der Schurken wieder auf
Die Bühne der Moral zurückkehren
Messen wir sie auch daran

jens tuengerthal 25.4.21

Waldzukunft


Waldzukunft

Unsere Zukunft liegt zuerst im Wald
Durch ihn können wir langfristig atmen
Es ist gut auf den Amazonas aufzupassen
Damit nicht kurzsichtige Populisten für
Schnelle wirtschaftliche Interessen die
Lunge der Welt abholzen aber jenseits
Der guten Absicht ist es eher kolonial
Zeugt von mehr Arroganz als eigener
Verantwortung die nötiger wäre noch
Etwas zu retten denn Wald braucht Zeit
Deutschland war zu 99% mit Urwald
Bedeckt heute gibt es nahezu keinen
Kleine Versuche zählen prozentual kaum
Wer das Klima retten will pflanzt Wald
Fliegt nicht mehr und spart Energie
Isst kein oder fast kein Fleisch mehr
Natürlich täte es der Welt gut wenn
Die Brasilianer ihren populistischen
Präsidenten abwählen wie die Amis
Es aufgeweckt mit Trump taten der
Keiner Worte mehr wert sein sollte
Aber es ist ihr Problem alleine was
Wir jetzt tun können ist mehr Wald
Pflanzen statt noch länger zu warten
Forsten wir Deutschland radikal auf
Um die Zukunft zu retten wie eine
Bessere Welt zu hinterlassen wer
Bäume pflanzt statt zu reisen sollte
Dies steuerlich absetzen können
Bauern die Ackerland in Wald wieder
Verwandeln werden dafür belohnt
Weil es Dienst an der Gemeinschaft ist
Wald muss sich für alle mehr lohnen
Als die Versiegelung weiterer Flächen
Wenn es uns gelingt unser Land
Wieder so zu bewalden wie Brasilien
Es immer noch ist und in Europa
Noch mehr dafür kämpfen dann
Können wir in 200 Jahren auch den
Brasilianern etwas zu ihrem Wald sagen
Bis dahin haben wir noch viel zu tun
Pflanzen wir an es ist Zeit die Zukunft
Gehört dem und liegt im Wald

jens tuengerthal 25.4.21

Samstag, 24. April 2021

Verständnislos


Verständnislos

Gestern traf ich eine Dame die sich
Ausdrücklich nicht als eine Covidiotin sah
Sie sei nur strikt gegen Impfung und die
Maßnahmen seien völlig hysterisch wie
Übertrieben sie kenne nur acht die an
Einer Impfung gestorben seien aber 
Keinen der an Covid gestorben sei
Was soll ich da noch sagen dachte ich
Klar 80.000 Tote hier und über 3 Millionen
Weltweit ist natürlich niemand und als sie
Meinte glaubwürdige Wissenschaftler sagten
In 10 Jahren seien 9 von 10 Geimpften tot
Wechselten wir lieber das Thema es war
Offensichtlich sinnlos da ist wohl keine
Verständigung je möglich dachte ich aber
Vielleicht gibt es ja bald eine Impfung
Gegen fortschreitenden Wahnsinn auch
Wenn sie sich vermutlich nie impfen lässt
Es vermutlich auch zu spät längst ist
Könnten so zumindest noch welche
Vorm Wahnsinn gerettet werden aber
Aufregung lohnt nicht denk ich denn
Die Natur wird es von alleine erledigen
Das ist einfach und logisch ansonsten
War es irgendwie ganz nett

jens tuengerthal 24.4.21

Lesenetz

Lesenetz

Zappe gern zwischen Büchern
Die mich in ihre Welten entführen
Aber was nach der typischen Unruhe
Unsteter Fernsehzuschauer klingt die
Nirgendwo ganz sind warum sie den
Wechsel der Berieselung zur Verdeckung
Des Nichts ihres nur sekundären Daseins
Als Konsumenten fremder Gedanken
Brauchen sich erfolgreich zu belügen
Über ihr gedankenloses Leben aber
Jeder nach seiner Fasson denn es
Ist in Wirklichkeit echte Konzentration
Die das Netzwerk sichtbar macht was
Zwischen den Säulen der Kultur besteht
Das Alexander von Humboldt in seinem
Kosmos mit Goethe befreundet entwirft
Um die Welt als Ganzes zu denken
Wobei alle Grenzen nur stören die
Bereiche und Bände voneinander trennen
Was erst gemeinsam ein Universum wird
In dem die Welt der Literatur lebendig wird
So las ich mich heute morgen von Barnes
Mann im roten Rock über Manns Joseph
Zu Will in der Welt von Greenblatt sog
Dann einige Seiten aus dem Atem der Welt
Von Bellmann besuchte kurz den August
Von Weber wenn ich schon bei Goethe war
Um dann wieder bei Humboldt abzutauchen
Biografisch wie im Kosmos ein wenig durch
Verbundene Welten zu wandern in denen
Der große Denker schon 1800 erkannte
Wie wichtig der Wald für das Klima ist
Während Barnes über die kulturelle
Fremdheit und Nähe von Briten und
Franzosen in der Dekadenz durch kluge
Verbindungen nachdenkt bestaunte der
Junge Joseph in Ägypten die ihn als
Sohn Jakobs eher befremdenden Tempel
Der vielen Götter der Ägypter wo er doch
Den einen als einzigen erkannte was dort
Erst mit Echnaton zeitweise begann aber
Das wäre nun eine andere Geschichte
Statt derer ich lieber Greenblatt folge
Mit der Spekulation über Shakespeares
Schulzeit die mich als nächstes zu den
Vorlesungen über Anatomie in Jena führt
In denen Goethe mit Humboldt saß der
Ihn dann auch zuhause beim Diktat
Besucht und begeistert ist von dem
Universell weiten Geist des jungen
Preußen während sich Anne Weber
Im August eher mit dem Leiden des
Sohnes des Genies auch an sich
Beschäftigt was er lieber ersäuft
Während Humboldt in der Biografie
Gerade vom Besuch eines Sees erzählt
Dessen Austrocknung er hellsichtig da
Schon analysiert weil sein Geist einfach
Umfassend denkt und erkennt wie sehr
Mensch zerstört wovon er lebt sofern er
Nicht mit der Natur zu leben lernt sondern
Sie ausbeutend zerstört wie wir heute
Immer deutlicher merken warum es
Höchste Zeit ist rücksichtsvoll zu leben
Das wertzuschätzen was ist und so
Verbinden sich Bereiche der Literatur
Etwa wenn Julian Barnes berichtet wie
Des Essientes in Huysmanns Gegen den
Strich lieber nicht weiter reist als bis zum
Englischen Restaurant in Paris was ihm
Als Erlebnis von London genügt nimmt er
Voraus was heute geboten ist den Tourismus
Durch geistige Erlebnisse zu ersetzen
Weil wir nirgendwo mehr hin müssen um
Zu erhalten was unser Kosmos ist dessen
Vielfalt wir erst langsam erkennen können
Während wir die Zusammenhänge in allem
Langsam begreifen lernen zeigt sich aus
Der Lektüre über die Kulturgeschichte wie
Wir die Zukunft gestalten können und so
Wird das geistige Netz der Lektüre im
Detail immer feiner als Kompass für morgen

jens tuengerthal 24.4.21

Liebeswissen

Liebeswissen

Die Liebe kommt manchmal
Zart oder leidenschaftlich um
Zu bleiben oder wieder zu
Verschwinden mit oder ohne
Gründe scheint sie für Momente
Wie für eine Ewigkeit gemacht
Dann für immer verloren ist sie
Irgendwie immer das gleiche
Aber jedesmal ganz anders
Ist alles auf einmal wie nie
Vorher in ewiger Wiederholung
Erleben es alle Menschen neu
Als hätte es keiner je so erlebt
Was Dichter seit Jahrtausenden
Ähnlich kopflos beschreiben
So ist sie alles auf einmal wie
Eigentlich Nichts als bloße Illusion
Des Gefühls ohne reale Grundlage
Alles wert sogar das Leben auch
Wenn es mit Abstand absurd scheint
Weiß nur wer das erfuhr was sie
Alles kann auch wenn am Ende
Nichts bleibt als Erinnerung
Hoffentlich schöner jedesmal
Wieder einmalig lässt sie uns
Über uns hinauswachsen

jens tuengerthal 24.4.21

Autorenwelten

Autorenwelten

Wie schön ist es als Dichter selbst
In die Welt der Dichter einzutauchen
Wie nahe lag mir also worüber ich
Heute nach der Wanderung an der
Sonnigen Spree bei Dussmann stolperte
Lange schon war ich um Will in der Welt
Vom sehr geschätzten Stephen Greenblatt
Der als echter Kenner den Menschen
Shakespeare vorstellt und dabei wie ich
Aus Erfahrung weiß sehr gut schreibt
Heute wollte sie unbedingt mit zu mir
Gemeinsam mit Der Atem der Welt
In der Stefan Bollmann sich gekonnt
Mit Goethe und der Erfahrung der Natur
Beschäftigt und so den Naturwissenschaftler
Im Dichter beleuchtet der mir immer fremd
War wenn auch sehr vertraut weil ich darin
Stets meinen Vater sah der seit ich mich
Erinnern kann forschend auf die Natur
Schaut und mit dem ich als Junge schon
Fossilien suchen ging was wie eine
Große aufregende Schatzsuche auf den
Spuren der Natur mir schien die ich
Wie erwartet begeistert teilte die mir
Aber doch seltsam fremd immer blieb
Weil meine eigentliche Heimat immer
Zwischen den Seiten der Bücher lag
Was ich viel später erst entdeckte
So sind die beiden Bände für mich
Nicht nur spannende Lektüre sondern
Auch eine Reise zu meinen Wurzeln
Was die Lektüre doppelt reizvoll macht
Weit zu dir lassen dich Bücher reisen
Die dich im Kern berühren denk ich
Voller Vorfreude auf die nächsten
Lesereisen die mich zu mir führen
So ist das nächste die längste Reise
Zu der ich lesend gerne aufbreche

jens tuengerthal 24.4.21

Freitag, 23. April 2021

Welttagstrotz


Welttagstrotz

Heute ist Welttag des Buches
Zufällige Wahl die gerne auch
Mit katalanischen Heiligen oder
Dem Tod von Shakespeare wie
Cervantes in Verbindung noch
Gebracht werden die zwar beide
Am 23. April 1616 nur war dieser
Im damals noch nach julianischen
Kalender orientierten England
Leider zehn Tage später was aber
Wer auf das Grab schaut nicht
Bemerkt wo er es nicht zuvor in
Schlauen Büchern gelesen hat
Aber der Tod geht mich ja wie
Schon Epikur feststellte nichts an
Auch wenn manche spannender
Werden danach was aber eher
Am sonst Vakuum in ihnen liegt
Auch der Literaturnobelpreisträger
Haldor Laxness hatte am 23.4
Geburtstag von 1902 bis 1998
Aber das sind wie der Ritus des
Katholisch katalonischen Aberglauben
Keine wirklich ernsthaften Gründe
Den Geburtstag des Buches heute
Feiern zu wollen warum ehrlicher
Vermutlich wäre zu gestehen das
Der Tag eben frei war und die
UN einen Tag brauchten um das
Buch wie das Vorlesen zu ehren
Liebe und feiere Bücher jeden Tag
Lesen ist meine liebste Beschäftigung
Inzwischen deutlich vor allem anderen
Auch wenn ich das nicht laut sage
Weil sonst vielleicht manche noch
Beleidigt sein könnte nur Bücher
Sind nie beleidigt oder eingeschnappt
Auch wenn ich sie Jahre nicht lese
Lächeln sie mich beim aufschlagen
Gleich freundlich an und sind auch
Nie eifersüchtig auf andere Bände
Dennoch immer offen im Gespräch
Verstehe sie und weiß was sie wollen
Ihre Geschichte erzählen und sonst
Friedlich geliebt herumstehen
Warum ich wohl besser Bücher
Allein liebte wären ich klug aber
Von irgendwas müssen künftige Bände
Auch noch handeln können warum es
Männerb und Frauen gibt die niemals
Einfach zusammenpassen und auch
Wenn jetzt manche daran denken mag
Erspar ich mir zu sagen wo schon 
Weil es nicht um Sex sondern um
Bücher alleine geht die ich liebe
Aber was alle machen noch dazu
An einem Tag ist mir völlig gleich
Davon wende ich mich als Leser
Der ohnehin lieber für sich ist
Lieber ab als dem je wieder zu
Nun habe ich aber lange genug
Über geliebte Bücher geschrieben
Wie warum ich es als Leser lieber
Exklusiv für mich mag dass auch
Dieserv Tag damit erledigt ist
Bleibt mehr Zeit um zu lesen

jens tuengerthal 23.4.21

Nichtganzdicht

Nichtganzdicht

Deutschland erregt sich zuhause
Über die pubertäre Aktion einiger
Schauspieler die sich über die Politik
Der Regierung zu Corona lustig machen
Ob das angesichts von tausenden Toten
Witzig sein kann und Betroffene es unter
Dem Beatmungsgerät lustig finden oder
Ohnehin nichts mehr zu lachen haben
Ist der eine Aufhänger der Erregung
Der andere dass hier staatlich finanzierte
Mimen den Staat verspotten der so gut
Doch für alle sorgt was asozial wäre
Weder interessieren mich diese Filmchen
Noch was die Betroffenen sonst so drehen
Aber eine Kultur moralischer Empörung
Hat immer auch etwas totalitäres was
Noch schlimmer ist als schlechte Witze
Vor allem gibt die Verurteilung derjenigen
Den Querdenkern recht die behaupten
Es herrsche Zensur wie Propaganda was
Garantiert die Falschen fördert auch wenn
Zuspruch zu den Filmchen nur vom ganz
Rechten Rand oder den Querdenkern kam
Die Mehrheit sich eher angeekelt abwendet
Was für Schauspieler schlimm genug ist
Die auch alle nur geliebt werden wollen
Obwohl der neue Hausarrest durchaus
Verfassungsrechtlich fragwürdig ist was
Offen diskutiert werden sollte aber wo
Drei Millionen Menschen weltweit sterben
Tausende hierzulande beatmet werden
Ist Ironie vielleicht etwas fehl am Platz
Nur macht es moralische Empörung
Die politisch stigmatisieren soll nicht
Wirklich besser warum innehalten das
Gebot der Stunde zu sein scheint
Dann merken die Klugen unter ihnen
Von alleine wie unpassend es war
Ziehen es zurück wie Heike Makatsch
Was besser ist als ein Skandal um
Einfach nur schlechte Witze denn
Wir müssen nach Corona alle weiter
Zusammenleben was schwer wird
Unter dem moralischen Schwert
Die Maßnahmen nerven uns alle
Teilweise sind sie auch bescheuert
Weniger Staat wäre wünschenswert
Gemeinsam kommen wir weiter als
Empört übereinander gegeneinander

jens tuengerthal 23.4.21

Donnerstag, 22. April 2021

Naheliegend

Naheliegend

Liebe liegt nah
Manchmal liegen sich
Liebende ganz nah
Aber auch wo nicht
Fühlen sie sich sogar
Fern noch näher
Als ohne vielmehr
Fehlt die Nähe dann
Was naheliegend ist
In der Ferne findet
Mancher auch erst
Den Wert der Nähe
Die allein schon fehlt
Auch wo sie sich so
Viel näher fühlen als
Alle ohne Liebe was
Zumindest was ist

jens tuengerthal 22.4.21

Zielsynthese

Zielsynthese

Das Ziel des Menschen sei das Wiederfinden
Seiner selbst als äußerster Punkt seiner 
Suche meint Paul Valéry in seinen Cahiers
Somit würde das Innerste zum Äußersten
Um wie weit wir auch gehen uns zu finden
Was die Frage stellt warum weggehen
Wenn es nur darauf ankommt bei sich
Anzukommen als höchstes Ziel wieviele
Menschen sich unnötig auf Reisen begeben
Die sie immer weiter vom Ziel entfernen
Wenn sie besser zuerst in sich schauten
Zu erkennen was sie ausmacht statt die
Antworten auf letzte Fragen von anderen
Zu erwarten wie es zu viele noch tun die
Hoffen außen etwas zu finden was sie
Nur in sich finden können warum jeder
Weg der nicht zu sich führt überflüssig ist
Warum der äußerste Punkt zugleich auch
Der innerste ist erklärt sich aus der aller
Natur innewohnenden Dialektik des Seins
Wie weit wir auch gehen können wir nie
Weiter als zu uns kommen was logisch
Dem Wesen am nächsten liegt auch wenn
Viele von anderen getrieben eher das
Gegenteil tun und von fernen Ländern
Träumen um dem Alltag zu entfliehen
Was erwartbar nur frustrieren kann
Denn im Ziel geht es nur darum sich
Selbst wiederzufinden um damit dann
Glücklich leben zu können was viele
Von Konkurrenz und Gier getrieben
Lieber ignorieren um sich zu wundern
Wie ziellos sie in der Ferne herumirren
Wer das hat kann überall glücklich sein
Wem es fehlt der wird es nirgendwo
Warum Valéry hier voll zuzustimmen ist
Das Ziel ist bei sich anzukommen alles
Was davon ablenkt ist überflüssig
Welch feiner Genuss der auf das
Wesentliche unser Sein reduziert

jens tuengerthal 22.4.21

Klimawandel

Klimawandel 

Das Klima zum Klimawandel wandelt sich
Von blinder fossiler Idiotie unter Trump
An der Putin sich bereicherte über Biden
Der an Obama zumindest anknüpft wie
Das Problem erkannt hat ohne dabei
Revolutionär sein zu können in den
Verkehrstechnisch steinzeitlichen USA
Zur Grünen Kandidatin als Bundeskanzlerin
Ändern sich Richtung Tempo Inhalt radikal
Die Welt hat es längst begriffen und will
Aufbrechen um zu erhalten dabei hat
Die Grüne gezeigt es geht nicht um
Negative bremsende Argumentation
Die Mahnungen ausspricht sondern
Um Aufbruch zum Bewusstseinswandel
Der die Zukunft entscheiden wird was
Perspektiven für kommende Generationen
Gibt statt zu verhindern wie früher noch
Soll in die Zukunft investiert werden um
Deutschland fit zu machen wie zugleich
Nachhaltig ökologisch und erfolgreich
Was schon lange Grünes Programm
Sich ein Söder sogar auf die Fahne
Als bayerischer Kandidat schrieb und so
Sind die Grünen in der Mitte angekommen
Wird die Angst vor Verboten nicht ziehen
Es ist eben ein echter Klimawandel der
Im Ergebnis politisch angenehm wird
Nun heißt es ruhig bleiben und bis
Zur Wahl ohne Fehler abwarten was
Gut für dem Klimawandel ist wird
Einen Wechsel im Amt bringen
Der viel Kontinuität zeigen wird

jens tuengerthal 22.4.21

Bücheruniversen

Bücheruniversen

Jedes Buch ist ein Universum
Durch das Leser reisen dürfen
Manche unterhalten nur was
Wo gelungen schon Kunst ist
Auch wenn es nur nett plätschert
Ohne zur Lektüre mehr zu fordern
Andere regen neue Gedanken an
Indem sie Leserinnen mitnehmen
Andere Welten zu entdecken die
Sich im Unendlichen offenbaren
Was zwischen den Zeilen liegt wie
Hinter dem Gedruckten sich erst
Mit wachsender Erfahrung erschließt
Die Zusammenhänge uns offenbaren
Welche Geschichten auch von sich
Einander zu erzählen wissen weil
Sie von Menschen in einer Zeit
Auch wenn wohl zeitlos schön
Einst geschrieben wurden damit
Ein Spiegel der Kulturgeschichte
Auch sind die in guten Geschichten
Als Welttheater zu tanzen beginnt
Um aus dem Kontext der Bewegung
Den Geist der Zeit zu erfühlen die
Buch geworden zeitlos wurde so
Das Paradox der Lichtgeschwindigkeit
Als quasi quantenrelativ auflösen kann
Wenn wir den Zeitgeist im zeitlosen
Für die Ewigkeit erlesen finden wird
Lächerliche Physik harmlos gegen
Das weite Reich geistiger Welten
Auch ohne dabei Gefahr zu laufen
Sich in lemschen Zeitstrudeln wieder
Zu verlieren oder neu zu begegnen
Weil das Universum in jedem Band
Anders gestimmt voll vor uns liegt

jens tuengerthal 22.4.21

Mittwoch, 21. April 2021

Geschichtenliebe


Geschichtenliebe

Was ich wirklich liebe sind Geschichten
Die Geschichte gekonnt erzählen um so
Unterhaltend nebenbei zu bilden dabei
In die Geschichte der Bücher eintauchen
Mit ihnen ein Netz bilden das zur neuen
Wirklichkeit plaudernd wird in der zu leben
Der wahre Genuss ist weil so geschaffen
Wie geträumt was die Frage nach dem
Grad der Wirklichkeit entbehrlich macht
Sind doch meine Welt die Bücher
Weil die gelebte Phantasie alles wird
Das wahre Leben ein erzähltes wird wie
Mann es im Zauberberg ironisch tut
Während Huismanns es vorher schon in
Gegen den Strich als Bibel der Dekadenz
Zu Literatur machte die dem jungen Grafen
Robert des Montesquiou als des Esseintes
Ein Denkmal setzte von denen wiederum
Julian Barnes in Der Mann im roten Rock
Plaudernd erzählt auch weil der Graf mit
Dessen Hauptfigur Samuel Pozzi nach
London reist wo fast zeitgleich dann auch
Oscar Wilde sich vor Gericht über dieses
Buch äußern muss was er schon während
Seiner Hochzeitsreise in Paris verschlang
Später im Dorian Gray zitiert warum er
Erklären sollte ob es sodomitisch sei
Aber es in eitlen Lügen nur schlecht nennt
Erspüre lesend wie aus allem ein Netz wird
In dem noch andere Köpfe ob historisch
Oder literarisch auftauchen um sich zur
Geistigen Welt zu verbinden in der auch
Die Brüder Goncourt die nahe stehen
Nicht fehlen dürfen und so bin ich ganz
Verliebt in diese Netzwerke der Gedanken
Die sich miteinander verknüpfen was die
Welt zu einem kleinen Dorf macht 
In dem die Namen zusammenklingen
Spüre wie meine große Liebe immer
Die Geschichten bleiben die manchmal
Nur von zufälliger Realität zeitweise kurz
Verdrängt werden konnten und genieße
So glücklich mit vollem Herzen den
Seltsamen Corona Frühling in meiner
Kleinen Bibliothek um Geschichten zu
Lesen wie zu erzählen was könnte
Je mehr im Leben sein als gute Bücher
Die das Netz deiner Gedanken neu
Verknüpfen um sehen zu lernen bin ich
Mit allen Sinnen als Leser berauscht
Ím paradiesischen Kabinett das mir
Zur literarischen Wirklichkeit wurde
Was zunehmende Impotenz die nur
Mit lästigen Trieben vom wesentlichen
Ablenkt wunschgemäß macht weil es
Das Leben auf die Liebe konzentriert
So könnte die schönste Zeit erst noch
Lesend bevorstehen weit jenseits der
Suche nach der verlorenen Zeit
Denke ich lächelnd während meine
Finger Buchrücken streicheln

jens tuengerthal 21.4.21