Samstag, 9. August 2025

Nachtriesling

Nachtriesling

Zwanzig Minuten nach Mitternacht
Vorm Crossroads angekommen um
Den Freitagsriesling am noch ganz
Frischen Samstag hier zu genießen

Noch sitzen sieben andere mit mir
Hier draußen zwei Paare und eine
Dreiergruppe die alle intensiv im
Gespräch miteinander dabei sind

Die Dreiergruppe mit attraktiver
Dunkelhaariger mit Pagenkopf die 
Den Herren von ihren Erfahrungen
Mit Männern zu berichten versucht

Dabei raucht der dicke ältere Glatzkopf
Eine Zigarre während sie berichtet wie 
Ihre Freundinnen immer die Augen rollen 
Über die Typen mit denen sie sich einlässt

Der ältere Herr kommentiert es etwas
Sie sind lachend dabei im Gespräch
Versichern sich dazu ihrer Freundschaft
Der dritte sitzt schweigend daneben

Drinnen plaudert Tino mit einem Gast 
Der vom Urlaub braun gebrannte Phil II
Brachte mir zwischen dem Einräumen
Schnell meinen Riesling alles gut so

Rechts von mir ein amerikanisches Paar 
Er mit langem schwarzen Bart zu teils
Rasiertem Kopf im Army Look sie im
Rosa Kleid mit rosa Turnschuhen

Ein typisch amerikanisches Girl das
Noch nicht Frau sein möchte was ihr
Von der Erscheinung besser stünde
Aber wer wollte es ihr je sagen

Am anderen Tisch schweigt sich ein
Sehr junges Paar beim Wein an das
Worte durch zwischendurch Berührungen
Ersetzt die schnell wieder verfliegen 

Gerade kamen noch drei junge Grazien
Die drinnen Platz nahmen sind sehr
Sommerlich bekleidet und zeigen
Entsprechend viel Haut dabei

Wäre ein schöner Anblick der aber
Noch in meinem Rücken liegt und
Das längere Kopfdrehen nicht lohnt
Zumal sie mir unverständlich reden

Die Stimmung ist ruhig und scheint
Schon fast schläfrig zwischendurch
Zeigen junge Autofahrer quietschend
Was in ihren Autos steckt das ihnen fehlt

jens tuengerthal 9.8.25

Freitag, 8. August 2025

Lektürentagebuch 8.8.25

Lektürentagebuch 8.8.25

Bei Jules und Jim prügeln und quälen
Sich Kathe und Jim im nie endenden
Krieg weiter psychisch und auch real
Was sie erstaunlich nah wieder bringt

Kapitel 6 mit dem Titel Paul beginnt
Mit einer Autofahrt der beiden aus
Paris in der Kathe sich vom bloß
Schweigen von Jim beleidigt fühlt

Jim der gerade das Auto fährt wird
Von Kathe von hinten mit dem
Spazierstock mit aller Kraft geschlagen
Worauf er am Ohr zu bluten beginnt

Eigentlich wollte sie nichts nur sein 
Schweigen durchbrechen und seine
Ganze Aufmerksamkeit gewinnen
Oh Kathe sagte er und nahm den Stock

Kathe lernt einen sehr jungen Mann
Kennen eben jenen Paul einen Architekten
Der sie verfolgt und angesprochen hatte
Sie erzählte alles Jim und Jules 

Paul vertritt eigene Theorien die Kathe
Gefallen jedenfalls passt sie gut hinein 
Jules und Jim ahnen schon was folgt
Doch Paul hat auch eine Frau

Sie treffen sich mit Paul und seiner Frau
Gehen zu einem Boxkampf und danach
Im Café ist Pauls Frau reizend aber wie
Von Kathe angekündigt eher konservativ

Zurück in ihrem Haus baden sie noch
Zusammen als Jules Kathe umarmt 
Stößt sie ihn weg und will dann das
Bügeleisen im Bad nach ihm werfen

Weil das für beide gefährlich würde 
Schlägt Jim ganz schnell zu um sie
Zur Besinnung zu bringen worauf sie
In das Zimmer des Glücks taumelt 

Sie fällt rückwärts auf das Himmelbett
Jim an den sie sich noch klammert fällt
Dabei über sie und legt ihr seine Hand
Aufs Herz also da nackt den Busen

Sie lieben sich und alles scheint nun
Wieder gut immer noch aber gibt es
Gilberte die Jim gelegentlich trifft
Er meint Gilberte sei wie Jules

Kathe meinte Gilberte sei wie Paul
Sie suchte eine Wohnung in Paris
Um diese zu möblieren wurde das
Haus auf der Insel wieder verkauft

Dieses hatte außer Käthe keiner
Gesehen in der neuen Wohnung
Ließ Paul jedes Zimmer in einer anderen
Farbe anstreichen und möblierte spärlich


Weitere Aphorismen von Helen Hessel 
Schließen sich an das Bild der eher
Hysterisch wechselhaften Kathe an 
Das Roché in Jules und Jim malt

Unter So ist es! ging es im Tage-Buch
Vom 30. Juli 1921 weiter damit dass 
Jeder Verlust die Freiheit bereichert 
Wer keinen Mut hat eine komplizierte 

Philosophie braucht wie die Phantasie
Entweder Details oder das Gesamtbild
Vernachlässigt hasst Eitelkeit Einsamkeit
Machen viele Männer erst eine Frau

Wie viele Abenteuer eine Liebe ankündigen 
So ist eine Glatze noch kein Beweis was
Der Flaneur hier nur mühsam ohne jeden
Kommentar einfach mal stehen lässt 

Kein Kind wollen sei respektlos gegen
Sich selbst und Treue ist Faulheit aber 
Hässlichkeit verpflichtet zur Exzentrizität
Wer bewusst sündigte sei ein Dilettant 

Der Kuss soll nicht nach dem Geräusch
Beurteilt werden während Dankbarkeit
Den Geber schändet wie ein Telegramm
Mit bestellter Rückantwort nur sei

Ist wer nicht liebt ein Monstrum und
Machen zwei Monster noch keine Liebe
Wie Eifersucht den Partner zur Untreue
Verpflichtet verlegt sie zugleich auch

Den Schwerpunkt in den Geliebten so sei
Eifersüchtiges die Höflichkeit der sonst
Gleichgültigen liebte wer ohne Eifersucht
Liebt die Liebe wer eifersüchtig liebt dafür

Seine Liebe wahrhaftig Liebende sind
Jenseits von Hoffnung während Liebe
Durst und Getränk zugleich sei ist den
Liebenden alles ein Vergnügen

Dafür leidet zur Strafe Eifersucht wer
Den Geliebten seine Vergangenheit
Nicht vergessen macht aber Jungfernschaft
Sei eine völlig veraltete Spekulation

Der Weise scheint den Dummen langweilig
Dumme vergleichen während Freude keine
Rechtfertigung braucht nimmt Trost einem
Den besten Schmerz was fraglich scheint

Schmuck verdeckt Schönheit bestätigt
Was ich schon lange vermutete wo dieser
Allein nötig erscheint überblickt der Prophet
Die Kurve die der Weise konstruiert

Der Sonntag sei unmöglich besonders
Der Nachmittag wer spottet hat Angst
Während Ähnlichkeiten finden nur eher
Undifferenzierte Sinne uns offenbart

Ein Chinese gliche dem anderen so
Wenig wie ein Ei dem anderen doch 
Sei Logik die Gedankenflucht Verständiger
Wie jedes Ziel eine Etappe bloß ist

Finde Helen Hessel bleibt in ihren sich
In den Aphorismen spiegelnden Sichten
Eine ungeheuer spannende Frau die viel
Tiefer blicken lässt als Roché schreibt 

Was die Frage mir stellt ob Jules und Jim
Ihr je gerecht wurde oder nur ein schlicht
Männliches Bild einer klugen Frau ist die
Schon immer gern hysterisch genannt

Immer wenn Männer sich den Frauen
Unterlegen oder sonst gefesselt fühlen 
Versuchen sie mit dem Wort Hysterie
Ihre Unterlegenheit plump zu tarnen

jens tuengerthal 8.8.25

Sprachkulturkampf

Sprachkulturkampf

In Deutschland beginnt ein Kulturkampf
Der die Sprache als Mittel missbraucht
Gerade konforme Ansichten durchzusetzen

Der Kulturstaatsminister Weimer knüpft
Die Zusage öffentlicher Mittel an ein
Genderverbot was Konfrontation sucht

Liberal und freiheitlich wäre es allen 
Zu gestatten darauf zu verzichten doch 
Ein Verbot ist ein moralisches Gebot

Beides macht die Sache lächerlich statt
Eine faire Auseinandersetzung im dann 
Wettkampf zu führen wird geregelt

Damit setzt sich nicht durch was besser
Sondern eines wird staatlich finanziert
Das andere dafür öffentlich diskriminiert

Es in seinem Ministerium künftig lieber
Abzuschaffen stand ihm frei auch wenn
Es von bescheidener Toleranz nur zeugt 

Eine sprachliche Regel mit der Vergabe
Öffentlicher Mittel zu verbinden ist ein
Nie gut endender neuer Kulturkampf 

Wer weiter polarisieren will sucht den
Kulturkampf und nimmt Diskriminierung
Infolge billigend inkauf was nie lohnte

Die noch junge Bundesregierung hat
Deutlich noch viel zu lernen und zeigt
Sich dabei eher trotzig unreif leider

jens tuengerthal 8.8.25

Hamassoli

Hamassoli

Der Bundeskanzler verkündet einen
Sofortigen Waffenlieferungsstopp für
Alle in Gaza oder zu dessen Besetzung 
Einsetzbaren Waffen was aber keinerlei 
Auswirkungen auf die israelische Planung
Haben dürfte und reine Symbolpolitik ist

Um deutsche Antisemiten zu beruhigen
Die nun die Palästina Solidarität für sich
Als Tarnung ihrer Gesinnung wieder
Entdeckten die schon zu RAF Zeiten
Sich großer Beliebtheit erfreute aber
Die deutsche Linke ist eben im Grunde
Ihres Wesens gerne konservativ und
Pflegt lange bewährte Abneigungen
Die Nazis waren ja auch Sozialisten
Raunen schon wieder manche

Eine vermutlich völlig wirkungslose
Bloß symbolische Ansage die der
Deutschen Industrie nicht schadet 
Könnte also egal sein käme sie nicht
Zum genau falschen Zeitpunkt der
Ein Erstarken des Antisemitismus
Im Lande fürchten lässt

Egal was von der Politik Netanjahus
Als Krieger zu halten ist denn nach
Dem Holocaust gilt für immer
Die deutsche Verpflichtung
Zur Solidarität mit Israel die
Keine kurzfristige militärische Taktik
Drohung oder politische Absicht
Je infragestellen darf weil es ein
Grundsatz unserer Verfassung ist

So etwas sollte kein Bundeskanzler
Aus politischer Laune verkünden dürfen
Sondern müsste von einer Garantie
Der zuverlässigen Unveränderlichkeit
Für alle Zeiten getragen werden denn 
Beide Staaten sind existenziell verknüpft

Die demokratisch gewählte Regierung
In Israel trifft ihre Entscheidung nach
Für sie gültigen Maßstäben darin darf
Deutschland wenn nötig unterstützen
Aber es ist nicht unsere Aufgabe den
Nachfahren der Opfer des Holocaust
Moralische Vorhaltungen zu machen

Lautstarker symbolischer Populismus 
Einer Bundesregierung zu Lasten von
Israel muss für alle Zeiten untragbar sein
Sollte eine Straftat werden weil die Folgen
Dieses Leichtsinn unabsehbar sind

Sie ist nur Propaganda für die Hamas
Deren Vernichtung als Ziel anerkannt wird
Stattdessen diese Terroristen nun noch
Dringend zur Freilassung der Geiseln 
Aufzufordern ist eine naive Frechheit 

Ach hätten sie doch geschwiegen denkt
Der Dichter aus dem Land der Denker
Philosophen wären sie geworden statt
Lächerliche Trolle im Abseits nun die
Naive Hamas Propaganda betreiben
Die keine Geisel befreien wird

jens tuengerthal 8.8.25

Lektürentagebuch 7.8.25

Lektürentagebuch 7.8.25

Erfahre noch im Vorwort von Filocolo von
Giovanni Boccaccio wie sein Vater es etwa
Zwischen 1335 und 1336 aufgab noch die
Begeisterung für den Handel zu wecken

Stattdessen sollte der hauptsächlich mit
Dichtung beschäftigte Filius nun das
Kanonische Recht in Neapel studieren
Das eine berühmte Hochschule dafür war

So wurde der etwa achtzehnjährige ein
Student an der Universität an der kurz
Vor ihm noch Cino da Pistoia lehrte der
Gefeierter Jurist und Freund Dantes war

Dazu war dieser selbst ein anerkannter 
Dichter dort hört er auch zum ersten mal 
Von Petrarca den er sofort verehrte und
Lernte Paolo da Perugia kennen

Dieser Leiter der königlichen Bibliothek
Galt als ein umfassend gebildeter Mensch 
Lernte die Astrologie durch Schriften von
Andalò del Negri kennen der ein Vorbild

Für Calmeta in Buch V wird er erweiterte
Auch seine mythologischen Kenntnisse
Las über die griechische und byzantinische 
Kultur was bis zum Titel Filocolo wirkte

Er studierte Autoren wie Ovid Vergil und
Sein großes Vorbild Dante die alle auch
Einfluss auf den Roman haben und spielt
Auf sie an oder nennt sie sogar direkt

Dazu zählen insbesondere die Werke von
Valerius Maximus der eine Sammlung 
Anekdoten über historische Personen 
Verfasst hatte die vielfältig inspirierten 

Nicht zu vergessen Vergils Aeneis welche 
Die Flucht des Trojaners Aeneas aus dem
Brennenden Troja beschreibt wie seinen 
Weg nach Italien und die Gründung Roms

Auch Ovids Metamorphosen und seine
Dito im 1. Jahrhundert verfasste große
Liebeskunst wirken wie Dantes Commedia
Als Jenseitsreise im Text noch weiter

So ruft Boccaccio diese Vorbilder am Ende
Des Filocolo als Lehrer und Vorbilder an 
Sie bittet er auch um Verzeihung dass er
Es gewagt hätte so lang zu schreiben

Diese Bescheidenheitsgeste gehört zum 
Genre und ist vielmehr als ein Ausdruck
Großen Selbstvertrauens zu lesen was 
Sollte er im Auftrag Fiamettas auch tun

Sie hatte ihn aufgefordert die Geschichte
In einem angemessenen Rahmen neu 
In der Volkssprache zu erzählen um so
Ein weibliches Publikum anzusprechen

Diese Begründung taucht später im
Decameron wieder auf und bezieht sich
Auch die Vorbilder Dante und Cino die
Dichtung im Florentiner volgare begannen

Ein weibliches Publikum anzusprechen
Wie damit die verbesserte Auflage der
Schöpfung für sich zu gewinnen scheint
Einem Dichter im übrigen immer würdig

Wie faszinierend ist es in diese Welt der
Frühen italienischen Literatur einzutauchen
Die großen antiken Zusammenhänge der 
Erzählung zu sehen im Übergang

Das Mittelalter endete in Italien mit der
Renaissance der Wiedergeburt der Antike
Die in Philosophie und Literatur sich zeigt
Wie weit geht Boccaccio der Zeit voraus

So wird Dante der Renaissance schon
Zugerechnet auch wenn hundert Jahre
Vor dem Quattrocento noch und auch
Einen Boccaccio treibt dieser Geist

Es ist die literarische Brücke zwischen
Mittelalter in seiner Frömmigkeit und
Der zum kritischen Denken führenden
Moderne die hier literarisch beginnt


Bei Jules und Jim sind nach der Rückkehr
Von Jim aus Amerika Kathe und Jim in
Paris und arbeiten beide eine ganz neue
Situation kein Urlaub nur sondern Leben

Es kommt zu Spannungen die sie aber
Überstehen dann suchen sie ein Haus
Für die Familie in der Umgebung auf
Dem Land und Kathe findet es auch

Wie wenig später ein wintertaugliches
Mit drei Etagen von denen sie zwei
Bewohnen die größten Zimmer sind
Jules Arbeitszimmer in dem er schläft

Wie Kathes Schlafzimmer im ersten Stock
Mit Blick auf eine Platane das mit alten 
Honigfarbenen Eichenmöbeln gefüllt mit
Himmelbett auf dem Kathe nach Honig 

Duftete und sie wollten dort zwei Jahre
Bleiben was viel war das Honigzimmer 
Wurde ihr Zimmer des Glücks das dem 
Kapitel seinen Namen gab eine gute Zeit

Als Jims Mutter auf Reisen ist lädt er
Kathe in seine Wohnung in Paris wo
Sie am Abend in die Musichall gehen
Wo Kathe dann bewusstlos wird

Sie hatte nur kurz Luft schnappen wollen
War mit dem Kopf gegen eine Heizung und
Hatte eine Platzwunde die genäht wurde
Bekommt wieder größte Aufmerksamkeit

Im Frühling suchen Kathe und Jim einen
Badestrand auf der Insel Oléron wo Kathe
In Dämmerung und Nebel schwimmt den
Besorgten Jules wieder ewig warten lässt

Sie war an einer anderen Stelle wieder
An Land gegangen dachte Jim wäre
Weg um sie nackt ins Dorf laufen zu lassen 
Ihre Wut dauerte bis zum nächsten Tag

So erleben sie auf Reisen in Frankreich
Noch manche schöne typische Abenteuer
Die schöne Geschichten erzählen können
Von der Liebe und den beiden Liebenden

Als Jim es sich endlich leisten konnte
Kathe ein kleines Auto zu schenken
Veränderte das ihr Leben kolossal
Keine vollen Vorortzüge mehr nötig

Nach einer Griechenlandreise von Jim 
Diesmal ohne Jules der übersetzen musste
Holte Kathe ihn an der Riviera ab beide
Machen eine Frankreich Rundfahrt 

Wie herrlich solche für die Liebe sind
Durfte der Flaneur Mitte der neunziger
Nach dem Examen mit seiner damals
Verlobten Prinzessin noch erfahren 

Der Beschreibung nach fuhren sie teils
Die gleichen Strecken auch was nach
Der Schönheit betrachtet verständlich ist
Liebevolle Erinnerungen bei mir weckte

Zurück erzählt Jules der die ständigen
Streitereien der beiden hört ihnen ein
Altes Hindumärchen über die Liebe
Dessen Interpretation sie diskutieren

Kathe gefiel es und Jules meinte zu ihr
Für sie muss in einer Liebe wenigstens
Einer immer die Treue halten und zwar
Der andere sie erwarte Anpassung

Doch in einer Liebe fügte Jules hinzu
Musst du den anderen so lieben wie er
Eben ist und nicht ändern wollen das
Wäre nicht mehr der geliebte Mensch

Jim wollte vor Kathe sterben denn 
Überleben war eine Sünde wie die
Spinnenmännchen und die Spinnen 
Wüssten und diese zöge andere nach

Die existenziellen Fragen der Liebe
Werden in der Konfrontation mit dem
Tod deutlich und nicht umsonst nennen 
Die Franzosen den Höhepunkt kleinen Tod

Zeiten des Glücks wechseln mit ständigen
Konflikten über Missverständnisse die zu
Machtkämpfen werden die eher schon
Vom Ende der Liebe zu künden scheinen

Ist von friedlicher Liebe träumen eher
Unrealistisch oder eine Erwartung die
Natürlich enttäuscht werden muss weil
Sie die Liebe in ein Korsett zwingt

Frage es mich und denke immer mehr
Vielleicht ist es besser inkompatibel für
Den Rest der Zeit zu bleiben um sich 
Vernünftigerweise manches zu ersparen

Aber das alles gilt nichts wenn eine nur
Den Funken der Liebe in mir entzündet 
Stehe ich gern in hellen Flammen um 
Noch einmal für immer zu glauben

Dies trotz vielhundertfacher Erfahrung
Mindestens so häufigem Leiden auch
Weil die Liebe unbelehrbar bleibt wie
Jedesmal ein völlig neues Wunder ist


Über Helen Hessels erste Publikationen
Gelesen wobei tatsächlich der Mentor
Für Reiche die im Januar 1921 in der 
Neuen Zeitung das Tage-Buch erschien

Ihr öffentlicher Erstling war sie war über
Franz Hessels Kontakte zu Rowohlt mit
Dem Herausgeber Stefan Großmann in
Kontakt gekommen dem der Text gefiel 

Sie veröffentliche diesen dort unter
Ihrem Mädchennamen Helen Grund
Von dem ersten Honorar überwies sie
Dankbar 20 Mark an Roché für seine Hilfe

Schon dieser erste Artikel weist auf die
Ihr wichtigen Themen hin also weibliches
Selbstbewusstsein Stil und Mode sie hielt
Moderne Ideale einer neuen Zeit hoch

Später lieferte sie dem Tage-Buch vor
Allem Aphorismen die großen Anklang
Unter den Freunden fanden so lobte
Samuel Fischer sie in einem Brief

Mit Polygame Frau und So ist es! 
Betitelt spiegelten die Geschichten
Helens Leben wieder und die Unfähigkeit
Leben und Schreiben je zu trennen

Diese Bemerkung aber passt noch
Viel mehr auf ihre beiden Männer
Franz Hesel und Henri-Pierre Roché
Nur wird es dort ein Talent genannt

Nach dem kreativen Ausbruch 1921
Legte Helen die Feder erstmal zur
Seite um das Sommerhaus auf der
Insel Wollin heute Polen zu bauen

Dieses Vorhaben scheiterte dann
Weil nie genug Geld vorhanden war
Ist worum es gestern in Jules und Jim
Ging wo ich nicht an Wollin dachte

Zumindest wird im katholischen Polen
Heute keiner nackt in den Dünen tollen
Wie so manches Denken längst wieder
Unfreier ist als zu Helens Zeiten noch

Die Übermacht christlicher Idioten
Aus den USA trägt dazu bei sowohl
Das Reden über Sex wie auch die
Nacktheit wieder zu tabuisieren

Wer je die Zensur in Sozialen Medien
Betrachtete wird bemerken können wie
Frauen wieder in unfreie Rollen gegen
Alle Natur gedrängt werden sollen 

Wie schön wäre es wenn Sexualität
In aller Freiheit normal würde statt
Moralisch beurteilt zu werden der
Lust und dem Glück nur diente

Helen Hessel lebte diese Freiheit
Mit ihren beiden Männern was ein
Vorbild bis heute sein könnte doch 
Weit entfernt sind wir davon wieder

Weiteren Aphorismen die ich schon las
Werde ich mich morgen ausführlich
In Versen noch widmen sie sind es
Jeder für sich auch wert

jens tuengerthal 7.8.25

Donnerstag, 7. August 2025

Lustvielfalt

Lustvielfalt

Lust kann so vielfältig sein
Wie die Menschen die ihr folgen
Denke ich an meine wunderbaren
Liebsten war jede auf ihre Art anders

Manchmal unterscheiden sich nur
Nuancen etwa im Geschmack der
Je nach Zeitpunkt im Zyklus auch
Nach der Menopause anders ist

Doch ist es immer etwas besonderes
Dies auch wertschätzen zu können
Sich dabei aufeinander zu konzentrieren
Um auch zusammen zu kommen

Dies ist schon zu dritt nahezu unmöglich
Warum ich den Gipfel des Sex gerne
Zu zweit genieße und aufspare der
Rest ist für alle die nicht kommen können

Erlaubt ist alles was gefällt und nie
Würde ich wem Grenzen bei der
Suche nach Lust ziehen wollen
Nur meine geringe Erfahrung teile ich

Mit Konzentration bei der Sache
Offen für alles was Lust mehren kann
Im Bewusstsein dass der Gipfel stets
Bleibt zusammen zu kommen 

jens tuengerthal 7.8.25

Polyamourie

Polyamourie

Die Polygamie oder Vielehe ist
In Deutschland verboten doch 
Fraglich bleibt ob das christliche
Diktat der Monogamie jemals

Der menschlichen Natur entsprach
Es nur eine moralische Diktatur
Zur Ordnung und Tabuisierung 
Unserer Sexualität immer war

Das unserem Wesen fern liegt
Er liebe die Frauen sagte einst
Casanova und ich stimme ihm zu
Frauen sind etwas wunderbares 

Wie sollte wer sie nicht lieben 
Ihre Körper zu begehren liegt
In meiner Natur als Mann der
Eine heterosexuelle Neigung hat

Warum ein Busen oder auch die 
Weibliche Scham mir reizvoll scheinen 
Ihnen möchte ich die Lust schenken
Die ihr Anblick mir schon bereitet

Beim umgedrehten Dreieck denkt
Die Natur in mir an das Delta der Venus
Die ich dafür zu gerne anbete statt
Irgendwelcher überflüssiger Götter 

Hatte das große Glück im Leben
Vielen Frauen nah kommen zu dürfen
Dafür bleibe ich immer dankbar jede
War der Liebe wert und ein Wunder

Lebte auch viele Jahre monogam
Was auch gute Seiten haben kann
Doch ist mir wichtiger bedingungslos
Ohne Konkurrenz stets zu lieben 

Nach der Erfahrung mit drei Damen
Wie dem zeitweise Versuch zu dritt
Brauche ich nicht mehr viele um
Den Sex reizvoll noch zu finden 

Im Gegenteil scheint mir die dabei
Konzentration aufeinander wichtiger
Gemeinsame Erfüllung zu finden als
Es bunt durcheinander zu treiben 

Dennoch leben in meiner Erinnerung
Noch alle Lieben in mir was zugegeben
Manchmal etwas chaotisch dann zugeht
Wie eben bei Partys mit fast 1000 Leuten

Möchte keine vergessen oder einfach
Von meinem Gefühl abschneiden sie
Sind und warten alle meine Lieben was
Der Liebsten ich genauso gern gönne

Unsere Erfahrung erst macht uns zu
Großen Liebenden die das Glück der
Schönsten Gefühle würdigen können 
Davon sollten wir nichts abschneiden

Vielmehr sollten wir darüber offen reden
Um Erfahrungen auszutauschen wie
Das bestmögliche miteinander zu haben
Eben bedingungslos gönnen zu können

Möchte keinesfalls viele Frauen haben
Schon eine dauernd wäre mir vermutlich
Schnell zuviel aber fände es wunderbar
Alle Lieben weiter leben zu lassen 

Ohne jede Konkurrenz die mir fern liegt
Alle meine Liebsten waren unvergleichlich
Jede auf ihre Art besonders liebenswert
In Summa der Reichtum meines Lebens

Liebe ist vielfältig wie meine Liebsten
Vielfältig und unterschiedlich waren
Jede als Wunder in meiner Erinnerung
Unsterblich geworden ist für mich

So friedlich und glücklich sollte auch
Eine vielleicht irgendwann Liebste
Mit der Geschichte ihrer Lieben umgehen
Um miteinander glücklich zu bleiben

In diesem Sinne bin ich immer für 
Polyamourie was die Geschichte
Unserer Lieben wach hält um
Keine je vergessen zu wollen

Erst die vielen wunderbaren Frauen
Denen ich gelegentlich auch mittig
Nah kommen durfte machten mich
Zu dem der ich heute dankbar bin 

Keine will ich je vergessen müssen
Noch soll eine mit der anderen in
Alberne Konkurrenz treten lieber
Liebe ich alle Frauen für immer

jens tuengerthal 7.8.25

Rückzugsniederlage

Rückzugsniederlage

Ein Rückzug kann befreien damit
Neue Chancen zum Sieg eröffnen 
CDU und AfD werden den Rückzug 
Von Brosius-Gersdorf als Sieg feiern 

SPD Grüne und Linke dagegen werden
Den Rückzug der Rechtsprofessorin als
Niederlage der Demokratie betrachten
In der rechte Populisten mit Lügen hetzen

Dies könnte ein politisches Spiel nur sein
Bei dem sich die Konservativen einmal
Gegen alle gute Sitten die Richter nur
Einverständlich zu wählen durchsetzten

Erschreckend daran ist jedoch das neue
Bündnis mit den Rechtsradikalen um so
Politisch flexibler zu werden wie es auch
Die SPD mit der Linken schon tat

Jens Spahn und andere sind da offen
Gerne flexibel und können so von den 
Eigenen Fehlern und Anklagen ablenken
Wohin das führt sahen wir nach 1933

Ein Bündnis aus Deutschnationalen
Stahlhelm und der Kamarilla um den
Greisen Hindenburg meinte Hitler als
Reichskanzler eingehen zu können

Diese Fehleinschätzung kostete infolge
Millionen auch Juden das Leben hat
In einen schrecklichen Krieg geführt
Bewirkte den Untergang Deutschlands

Der Glaube rechtsradikale Populisten 
Durch Teilhabe an der Macht wieder
Schrumpfen zu können ist gefährlich
Verbote wären da deutlich sicherer 

Es ging bei der Diskussion um die
Rechtsprofessorin Brosius-Gersdorf 
Nie um ihre wirkliche Position sondern
Es wurde ein Exempel statuiert 

Eine kompetente qualifizierte Frau
Wurde durch Lügen aus Heidelberg
Öffentlich beschädigt damit endlich ein
Netzwerk der Rechten sich findet

Diese Öffnung nach rechts ist das
Risiko für den Rechtsstaat der sich 
Gegen alle Radikalen wehren muss
Also auch die Erben der SED genauso

Wer nun tatsächlich gewählt wird und
Ob der Dekan aus Heidelberg bestraft
Werden wird ist dagegen unwichtig
Verglichen mit unserer Demokratie

jens tuengerthal 7.8.25

Lektürentagebuch 6.8.25

Lektürentagebuch 6.8.25

Es geht mit Jim Kathe und den Kindern
Auf eine Ostseeinsel wo es ihnen so gut
Gefällt dass sie gleich ein Haus bauen
Wollen in der Form eines Schiffes

Überlegte bei der Lektüre natürlich ob
Es Hiddensee oder Usedom sein soll
Mehr spricht für die erstere wo gerne
Künstler sich zusammenfanden

Sie tollen mit den Kindern nackt durch
Die Dünen finden die Fischer so ganz 
Anders als in Venedig mit blauen Augen
Wie Jim sie noch nie gesehen hatte

Kathe die einen neuen Pass auf dem
Amt beantragt und dort vom Beamten
Begutachtet wird muss hören sie hätte 
Graue und nicht blaue Augen verglichen

Das Licht war so wundervoll wie es
Kathe beschrieben hatte und Jim
Verstand nun das Heimweh von Kathe
Die plötzlich ein Grundstück kaufte

Dann kam ein verfrühtes Honorar
Für Jim womit die Baupläne konkret 
Wurden und Kathe stürzte sich sofort
Mit allem Eifer in die Pläne für ihr Haus

Jim musste als ihn ein Telegramm
Von seinem Freund Jack erreichte 
Zurück nach Paris und fuhr dann
Mit Jack und seiner Frau wieder

Um deren Kunstsammlung zu
Vervollständigen nach Italien
Erst Venedig dann Rom wo
Sie nach langer Suche eine

Besondere Handschrift fanden
Genau beobachtet Jim das Paar
Die so anders als Kathe und er
Voll zärtlicher Rücksicht waren

Jacks schwaches Herz verhinderte
Dass die beiden sich oft vereinten
Doch sie ertrugen sich ständig was
Bei Kathe und Jim nie lange gut ging

Kathe blieb auf der Insel wo sie die
Bauarbeiten beobachtet bis sie zu
Weihnachten mit den Handwerkern
Richtfest des Hauses feiern kann 

Jim wollte Jack gerne noch Kathe 
Vorstellen und da es in Berlin gute 
Sammlungen gäbe lohnte die kurze
Reise von Berlin nach Paris

Sie trafen sich mit Kathe die sich
Sofort gut mit Jack verstand die
Beiden ähnlich dominanten Wesen
Ließen sich sogar ausreden dabei

Micheline Jacks Frau blieb in Paris 
Ließ sich in dieser Zeit malen von
Einem bekannten Künstlern malen
Dem sie aus Jacks Sicht zuviel zeigte

Jim wurde für fünf Monate nach
Amerika geschickt sah viele seiner
Alten Geliebten dort aber blieb treu 
Hoffte nur Kathe wäre es auch


Die wirkliche Kathe Helen Hessel wurde
Am 30. April 1886 in Berlin geboren wie
Mila Ganeva im sehr guten Nachwort des
Bandes Ich schreibe aus Paris berichtet

Sie wurde schon mit 16 von ihren Eltern
Zu Verwandten nach England geschickt
Schrieb in ihren Briefen Zeitlebens ein
Kauderwelsch aus drei Sprachen

Sie wollte zuerst Malerin werden dabei
Waren angeblich Käthe Kollwitz und 
Ab 1912 in Paris Fernand Léger ihre
Lehrer sie lebte auch in Montparnasse 

Helen Grund wurde im Katalog der
Berliner Secession von 1912 mit einer
Aktstudie erwähnt in Paris verkehrte sie
Im Café du Dôme mit deutscher Bohème

In jenem Café lernte sie 1912 Franz Hessel
Kennen der hier seit 1906 Stammgast war
Sowie seinen Freund Henri-Pierre Roché 
Im Jahre 1913 heiratet Helen Franz Hessel 

Aus der Ehe wurden 1914 und 1917 die
Beiden Söhne Ulrich und Stefan später
Stéphane geboren der erste Weltkrieg
Unterbrach Helens Pariser Leben

Die stürmischste Zeit ihres Lebens begann
Als die Familie 1920 eine Villa südlich von
München mieteten wohin im August dann
Roché kam womit Jules und Jim begänne

Was nehmen wir die literarischen Berichte
Von Hessel und Roché ernst nicht stimmt 
Jedenfalls begann nun eine Zeit der auch
Gesteigerten Liebesturbulenzen für sie 

Roché notierte 1920 die Bemerkung von
Franz Hessel das Helen nachhaltige
Berufliche Beschäftigung bräuchte die
Kinder würden ihr bald nicht genügen

Hessel hält seine Frau für hochbegabt
Aber chaotisch sie brächte kaum etwas
Zu Ende nach der Abreise von Roché 
Schreibt sie ihre Erinnerungen auf

Dieses Journal wird neben der Liebe
Wie ihrem gemeinsamen Erlebnis auch
Mit ungezügelten Phantasien wie teils
Erfundenen Dialogen noch gefüllt

Sie schrieb an Roché sie wage nicht
Seine Anwesenheit zu wünschen die 
Neue Erlebnisse zu den Erinnerungen
Hinzufügten dann fände sie kein Ende

Inwieweit Helens Journal und Rochés
Carnets die Basis für Jules und Jim
Bildeten ist unklar er hatte später
Die Hefte aber zu Beginn 1941 nicht

Auch in dieser Zeit malte Helen noch
Doch ließ ihr Interesse daran nach
Wurde durch das Tagebuch ersetzt
Leben Lieben Schreiben war ihr Leben

Als ersten ihrer Aphorismen darum auch
Der Polygame Frau aus dem Tagebuch
Vom 29. Januar 1921 der Fragen stellt
Nach dem Gott in wechselnder Form

“Wer? - Bist es Du? - Ein Vergessener? - Der in der Zukunft? - Alle -. Es naht mir der Gott in immer wechselnder Form.”

Der Gedankensprung einer freien Frau
Die sich ihre Männer und Frauen nahm
Voller Gefühl ihr Leben führte und dabei
Ein vitaler energiereicher Vulkan blieb

Wieviel Prometheus steckt darin noch
Immer bei jener Frau die Friedrich den 
Großen bewunderte die zugleich altes
Preußen liebte und das Gegenteil war

Es ist die gleiche freie Frau die im Juli 
In ihr Tagebuch schrieb Recht hätte man
Immer nur einen Augenblick und wer sich
Täuscht damit andere auch betrügt 

Größe hatte für sie kein Maß für 
Kleinlichkeit und Laster sind bloß 
Organische Fehler auch erlebt niemand
Was außerhalb seiner Phantasie liegt

Sie hält Worte für der Geistes Kerker
Erkennt als Gottes Manko seine stets
Fruchtlosigkeit während sie Bildung
Eine bloße Einbildung nur nennt

Meint dass manche Pastoren werden
Nur um nicht unterbrochen zu werden
Sterblichkeit Menschen über Statuen hebt 
Beim Begräbnis die Leiche nur Statist ist

Totengräbern sollte lieber nicht auf
Wiedersehen gesagt werden auch
Damit morgen düngt was heute stinkt
Tod sei des Lebens letzter Übermut 

So wäre ohne den Himmel die Hölle
Ein Paradies während das Talent sich
Zu schaffen macht schaffte das Genie 
Sei Ironie die Grazie der Verachtung

Ob ein gutes Gewissen das gefährlichste
Schlafmittel ist und Bescheidenheit nur
Den Erfolgreichen ziert entsprechend
Pech Schuld ist und Rat hindert fragt sie

Lässt Wohltun den besten Freund 
Verlieren und kränkt wer denkt weil 
Wer nicht begehrt zerstört wie der Wurm
Sich auch ungetreten noch krümmt

Verführen die Dummen weniger Dumme
Wirklich zum Größenwahn ist Gehorsam
Eine Form der Lebensversicherung dabei
Erledigte ihre Vergangenheit beschäftigt 

Ob der Gedanke an Selbstmord nur der
Schnuller der Erfolglosen ist so den 
Genügsamen die Etappe zum Ziel wird 
Sie der Welt zu kostspielig auch sind

Ist Überfuss das Maß der Götter die
Genügsamkeit der Takt der Armut 
Resignation Wurzel allen Stumpfsinns
Liebe Privatsache ist soziale Arbeit weckt

Dieser Versuch die klugen Aphorismen 
Der da schon Helen Hessel in Verse zu
Legen ist eine Verneigung vor der großen
Künstlern die sie noch mehr war

Vielleicht passen Aphorismen als stete
Gedankensprünge zu dieser vitalen Frau
Ihre Momente aufzufangen die wie Blitze 
Den geistigen Himmel hell erleuchten 

Wie hielt dieser tosende Vulkan voller
Immer neuer Energie es nur mit ihrem
Mann dem lethargischen Franz Hessel aus
War diese Kombination so vollkommen

Unsicher ob es auf diese Fragen je
Sichere Antworten gibt ist schon die
Suche in deren Leben ein Glück was 
Wie eine bereichernde Liebe wirkt

Dankbar folge ich der Lektüre die
Dem Bild der drei aus Jules und Jim
Die sich um Kathe immer drehten
Neue weibliche Farben damit gibt

Große Lektüre führt uns Leser stets
Ein Stück näher zu sich und öffnet beim
Blick nach Innen weitere Horizonte 
Denke ich der die Frauen einfach liebt 

jens tuengerthal 7.8.25

Mittwoch, 6. August 2025

Wahreliebe

Wahreliebe

Wahre Liebe ist
Erfindung eines Lügner
Ganz logisch immer 

jens tuengerthal 6.8.25

Konsequenz

Konsequenz

Zu Ende gedacht
Mit aller Konsequenz wird
Willensfreiheit klar

jens tuengerthal 6.8.25

Autonomie

Autonomie

Habe meine Welt
Allein auf mich gestellt nichts
Außer mir zählt noch

jens tuengerthal 6.8.25

Lustautonomie

Lustautonomie

Sex funktioniert nur mit anderen
Onanie begnügt sich mit sich
Was dazu noch Freiheit schenkt

Von anderen wie für sich auch
Erspart es viele Krankheiten
Erledigt nötiges viel schneller

Wie mit sicher gutem Ende 
Schwanger wird dabei auch
Keine noch je was also wohl

Immer unklarer macht wozu 
Menschen noch Sex haben
Außer um davon zu erzählen

Wie den seltenen Fällen der
Gemeinsamen Höhepunkte
Die galaktisch schweben lassen

Spricht sachlich mehr für Onanie
Ob es dafür ein Patent schon gibt
Oder die Natur einfach so ist
Bleibt am Ende noch unklar

Auch fehlt noch die staatliche
Förderung für alle Onanisten
Die sich und anderen so viel
Elend und Leiden ersparten

Als Betrag zur Entspannung
Sollte es Schulfach werden 
Statt immer noch Aberglaube 

Eine Gewerkschaft der Wixer
Könnte sich für ausreichend
Onanierpausen einsetzen

Rückzugsräume fordern wie
Es Gruppenweise unterstützen
Auch kindgerechte Pornofilme 
Wären ein Gebot der Stunde

Wie entspannt würde die Welt
Mit lauter befriedigten Menschen
In wenigen Generationen schon
Erledigte sich das Thema Sex

Autonome Selbstversorger lebten 
Glücklicher künftig für sich als
Wäre die ganze Welt bekifft

Es gäbe keine Vergewaltigungen mehr
Glückliche Männer und Frauen könnten 
Nebeneinander leben ohne sich mit

Ständigen Annäherungsversuchen
Länger noch quälen zu müssen
Selbst ist der Mensch und alles

Gute wird von Hand gemacht
Es scheint Zeit für mehr
Lustautonomie

jens tuengerthal 6.8.25

Liebesbalance

Liebesbalance 

Braucht die Liebe ein Gleichgewicht
Damit alle Beteiligten sich wohl fühlen
Ist diese Suche nach Gerechtigkeit
Noch bedingungslose Zuneigung

Tust du dies dann tu ich das
Haben wohl alle schon gehört
Die sich im miteinander versuchten
Es ist der Kampf um Positionen

Las darüber bei Jules und Jim um
Es im Lektürentagebuch zu verdichten 
Fand es einerseits sehr spannend
Andererseits auch lächerlich dabei

Neulich traf ich eine die übrigens
Das erste Date in diesem Jahr war
Weil ich mich um nichts bemühte
Sie es aber einfach vorschlug 

Sie gefiel mir sehr und wir kamen
Uns beim Wein langsam näher dann
Sprudelte ihre Leidensgeschichte der
Letzten Liebe einfach aus ihr raus

Er hatte sie verlassen und ihr das
Gefühl gegeben nicht zu genügen
Tat verständnisvoll das Gegenteil
Was ihre Verletzung etwas heilte

Wir verabschiedeten uns mit einem Kuss
Sie hatte noch zwei Dates danach und ich
Brauchte nichts anderes mehr dafür war
Sie danach wieder stark genug ihn

Nachdem sie all ihre Sachen abgeholt
Wieder in ihr Bett zu bitten und er kam 
Sie waren wieder im Gleichgewicht beim
Nächsten Date ließen wir den Kuss weg

Gerechtigkeit schenkt Zufriedenheit die
Fast der Befriedigung gleicht die viele
Nie miteinander erreichen vielleicht
Brauchen die Gleichgewicht statt Liebe

Kenne das zusammen Kommen was 
Nicht so normal ist wie ich dachte auch
Wenn es nur um Sex dabei geht ist es
Ein guter Spiegel der Liebe immer

Alleine Kommen ist wie onanieren
Nur zusammen dann halt aber ohne
Den harmonischen Einklang darüber
Der die Verbindung schweben lässt

Viele kennen nichts anderes und nennen
Gemeinsam onanieren Sex wie Liebe
Was nur ein gerechtes Geschäft ist
Um halt eine Beziehung zu haben

Wie gerne hielte ich nachts wieder einen
Zarten Körper im Arm und käme davor
Im besten aller Fälle noch zusammen
Oder opferte dies für Nähe die Liebe

Lieben möchte ich bedingungslos
Kein gutes Geschäft dabei machen
Nicht im Spiegel schauen ob es passt
Weil die Liebe sich selbst genug ist

Ist das nur ein Traum von Liebe der
Völlig unrealistisch immer bleibt oder
Lohnt die Richtige viel Geduld um
Mit sich im Gleichgewicht zu bleiben 

Viele kenne ich schon zur genüge
Ob die eine schon dabei war weiß ich
Nicht wir waren ja ständig beschäftigt
Mit dem Kampf ums Gleichgewicht

Lieber keine mehr haben als viele
Von denen nichts bleibt damit wenn
Eine zufällig vorbeikommt Platz ist
Einmal bedingungslos dabei zu sein

jens tuengerthal 6.8.25