Sonntag, 13. Juli 2025

Vintagekult

Vintagekult

Mit es gibt sie noch die guten alten Dinge
Warb einst Manufactum was mir immer
Schon gut gefiel weil weniger Konsum
Der Schlüssel zur Zukunft für uns ist

Wir haben von allem längst genug
Doch es gab schon viel schönes
Flohmärkte und Altkleider bieten
Ausreichend neues noch für alle

Darum ist auch der Abstieg von
Manufactum kein Drama die nur
Edlen Konsum uns boten doch 
Die gute Idee können wir nutzen

Sich an den guten alten Dingen freuen
Die vergangenen Moden hochhalten statt
Ständigen Wechsel zu wollen entspannte
Alle und täte der Umwelt viel besser

Habe Hemden und Schuhe von meinem
Vater geerbt und die Schränke voller
Sachen brauche und will nichts mehr
Lieber gelegentlich mit anderen tauschen

Der Vintagekult böte uns so eine gute
Chance auf Modekonsum zu verzichten 
Außer vielleicht bei Unterwäsche noch
Täte es uns besser als neues zu wollen

Es wäre eine nachhaltige Mode die der
Welt gut täte dennoch schön wäre uns 
Mehr genießen ließe was ist statt noch
Etwas überflüssiges haben zu wollen 

jens tuengerthal 13.7.25

Trumptheater

Trumptheater

Es ist keine Überraschung dass
Der Präsident der USA wieder mit
Zöllen spielt um dafür von anderen
Auf Erlass angebettelt zu werden

Wäre Trump ein normaler Schüler
Bekäme er vermutlich Ritalin weil
Seine ständigen Störversuche die
Nach Aufmerksamkeit schreien

Deutlich auf ADS hinweisen ohne
Zugleich eine überragende Intelligenz
Erkennen zu lassen stört er ständig
Den Welthandel zum Schaden aller 

Er wiederholt das immer gleiche Spiel
Die Welt in Unruhe zu versetzen ohne
Damit etwas zu erreichen als noch mehr
Aufmerksamkeit für sein krankes Wesen

Nach allen Symptomen sollte die Welt
Ihn wie einen Kranken behandeln bis
Die Amerikaner es selber merken und
Den Patienten Trump einweisen

Die Auswirkungen seiner kranken 
Persönlichkeit werden zunehmend
Zu einer Gefahr für den Welthandel
Diese sollte beseitigt werden

Von daher ist die ruhige Reaktion
Der EU die einzig vernünftige Art
Mit dieser Person umzugehen die
Offensichtlich unfähig im Amt ist

Lassen wir ihn zappeln und fluchen
Bleiben wir bei unserem Kurs wird 
Das Thema sich eher erledigen als
Mit täglich neuen panischen Reaktionen

Trump ist krank wie seine Politik und
Es ist Aufgabe der Amerikaner nun
Dieses Problem zu lösen und den 
Patienten in Behandlung zu geben

Bis dahin sollten wir Tee trinken und
Freihandel mit anderen vereinbaren
Was eine verlässlichere Zukunft bietet
Als die USA es unter Trump sind

jens tuengerthal 13.7.25

Liebeserledigt

Liebeserledigt

Alles schon erlebt
Erledigt sich die Liebe
Als Traumvorstellung

jens tuengerthal 13.7.25

Rückzugsglück

Rückzugsglück

Habe alles nah
Rückzug konzertierte Glück
Auf wesentliches

jens tuengerthal 13.7.25


Weltfremd

Weltfremd

Ist weltfremd werden
Heute eher Auszeichnung
Als Grund zur Scham

jens tuengerthal 13.7.25

Musengesuch

Musengesuch

Einsamer Dichter sucht Muse
Zum Anbeten in der Ferne
Gelegentliche Besuche nicht
Notwendig ausgeschlossen
Dichte ich und lache darüber

Was will Mann eigentlich noch
Wirklich und fehlt mir mehr
Die körperliche Nähe oder
Das ferne Ideal die stets
Fehlerlose Geliebte die nie
Da ist darum nicht nervt

Vollkommen in allem scheint
Weil ich sie nicht wirklich
Mit allen Launen ertragen muss
Wollte ich das noch jemals
Oder genügt emotionale
Nähe sich das schreibt 

Ohne aneinander zu leiden
Keine Enttäuschungen stapelt
Sondern sich am fernen Ideal 
Genug freuen kann davon
In der Liebe inspiriert zu sein 

Würde ich reale Nähe ertragen
Ist das Thema Liebe erledigt
Nach fast tausend Versuchen
Bei der Richtigen zu landen

Kann ich einfach darüber lachen
Überlege ich und frage mich
Was ich tue wenn sich auf
Diese Anzeige in Versen

Tatsächlich eine voller Gefühl
Meldet die nicht nur kam 
Um wieder zu gehen aber
Vielleicht ist es auch besser
Sich nicht sicher zu sein

In Dingen der Liebe dann
Passiert es manchmal einfach
So ganz ohne Plan was ich 
Vorher nie überlegt habe
Und erwarte nichts mehr

jens tuengerthal 13.7.25

Samstag, 12. Juli 2025

Lektürentagebuch 12.7.25

Lektürentagebuch 12.7.25

Noch in der Nacht mit dem gerade frisch
Eingetroffenen Roman Jule und Jim von
Henri-Pierre Roché begonnen der ein
Vorwort von François Truffaut dazu hat 

Denn bekannt wurde dieser Roman
Erst durch die gleichnamige Verfilmung
Von Truffaut in den sechziger Jahren doch
Erzählt der Regisseur vom Mensch Roché

Ein großes schmachtendes Wesen habe
Dieser riesige schöne Mann gehabt der
Ein Don Juan war und wieder nicht zu
Offen wie zu bescheiden zugleich war

Roché erstaunte nicht sondern verzauberte
Hatte ein großes Herz für die Menschen
Hielt jeden für bewundernswert dabei ein
Mensch von erschreckender Sanftmut

Erzählt in Jules und Jim die Geschichte
Einer Liebe zu dritt zwischen seinem 
Freund Franz Hessel seiner Frau Helen
Wie ihm als dritten im Bunde dazu 

Eine Geschichte die auch Franz Hessel
In seinen Romanen verschiedentlich
Erzählt und auf seine Art beschrieb
Nun bin ich gespannt auf die Sicht 

Seines lebenslang engen Freundes
Begonnen mit dem ersten Kapitel
Das von der Begegnung von Jules und
Jim in Paris im Jahr 1907 erzählt

Während Jules klein und rundlich war
Fremd noch in Paris bat er den großen
Schlanken Jim ihm eine Karte für den
Ball der vier Künste zu besorgen

Jules hatte kein Mädchen in Paris
Dafür hatte Jim gleich mehrere und
Machte ihn mit verschiedenen bekannt
Was zunächst erfolglos blieb 

Wie sie sich jeden Tag sahen und
Einander Sprache und Literatur
Des anderen Landes nahe brachten 
Zeigten sich ihre Gedichte dazu

Sie wurden einander beste Zuhörer
Bald schon dichten die Dichter in
Den Cafés ihnen miteinander mehr an
Doch sie merkten nichts davon

Wie er ihn in literarische Cafés einführte
Sich seine Damen um solche für ihn 
Bemühten was meist scheiterte weil 
Jims Schuhe zu groß für ihn waren

So drückt Jules es in der für Hessel 
So typischen Bescheidenheit aus
Um zu sagen wie klein er sich als
Verführer neben Jim vorkommt

Jules nahm Beziehungen zu den
Professionellen Damen auf gegen
Den Rat von Jim und fand dort aber
Auch keine Befriedigung je dafür

Widmete sich Jules ganz ihren 
Gesprächen und den Übersetzungen
Wie dem Wachstum ihrer Freundschaft
Die schon so vollkommen scheint

Im zweiten Kapitel das täuschend hier
Jim in München überschrieben ist
Kommt Jules Mutter sie in Paris besuchen
Lädt die jungen Männer großzügig ein

Denke an die vielen großzügigen noch
Einladungen meines Schwiegervaters
Als ich meine Verlobte in Paris hatte
Vermutlich gehört das zum Leben

Dafür aber erwartet sie Frack und Zylinder
Später deponiert Jules seinen im Ofen
Dort sei er gut geschützt und zeigt dem 
Freund Bilder seiner Damen aus München

Ob die im Roman nackt am See gezeigte 
Gertraud mit Kind Franziska zu Reventlow 
Sein soll dahingestellt passte es auch zur 
Später erst auftauchenden Helen schon

Hier ähneln sich die Beschreibungen der
Gleichen Frauen durch die beiden Freunde
In ihren Werken ganz erstaunlich wie Franz 
Franziska im Kramladen des Glücks als

Liebevolle Freundin noch einst verewigte
Dafür Helen und Henri Pierre in vielen
Figuren seiner Romane auftauchen nun 
Wollen sie zusammen nach München

Das Gesicht was Jules noch auf den
Marmortisch des literarischen Cafés
Malt ist für Jim Grund mit nach Bayern
Bald zu wollen wie er den Tisch

Gleich vom Wirt kaufen möchte der
Aber nur alle zwölf hergäbe was ihre 
Verhältnisse bei weitem überschritte
Dafür suchen sie einander Zigarren aus

Fein und kurz beschreibt Roché hier 
Die Welt von Jules und Jim in Paris 
Die mir von Hessel so vertraut ist dass 
Die Lektüre mich lächeln lässt dabei


In der dreißigsten Erzählung aus dem
Papageienbuch geht es darum wie
Muladewa den Streit der Rakschas
Um die Schönheit in ihrer Frauen

Schlichten kann und sein Leben behält
Dort streiten sich auf dem Baum auf 
Einem Friedhof einer Sekte die ihre
Leichen bestattet zwei Dämonen

Erbittert wessen Frau die schönere sei
Zur Entscheidung ergriffen sie einen
Dem sie die Freiheit schenken wollten
Wenn er ihren Streit entscheiden könnte

Darauf zeigten sie ihm ihre grässlichen
Dämonen Weibchen die eine hässlicher
Und schrecklicher noch aussah als die
Jeweils andere aber beide furchtbar

Wie überlegte der Mann daraufhin
Kann ich hier antworten ohne von
Der je anderen mit ihren riesigen 
Fangzähnen zerrissen zu werden

So antwortete er sie seien alle beide
Wunderschön niemals hätte er noch
Welche gesehen die ihnen glichen 
Glücklich könne sein wer so eine hat

Glücklich und dankbar entließen
Die beiden Dämonen ihr Opfer und
Freuten sich nun zusammen an 
Ihren vermeintlich schönen Frauen

Keiner fühlte sich dabei belogen
Denn insgeheim dachten sie das
Schon vorher selbst über ihre Frauen
Wollten eigentlich nur bestätigt werden

Wieder eine wunderbare Geschichte
Bei der die so menschliche Eitelkeit
Aus der Gefangenschaft der Dämonen
Befreit die wie meist menschlich sind

Dieser Spott zugleich über die immer
Eitelkeit der Gatten auf die Schönheit
Ihrer Frauen die sie sich dann gerne
Zugutehalten ist herrlich beschrieben

So dient der Hokuspokus der Dämonen
Dazu menschliche Eigenschaften wie
Typische Eitelkeiten zu offenbaren und
Der Papagei rät wieder zur Diplomatie 

Wer so lügen könne dürfe alles meint
Der Papagei und relativiert damit jede
Absolute Moral im Schatten der Umstände
Um sein persönliches Ziel zu erreichen

jens tuengerthal 12.7.26

Dazwischenland

Dazwischenland

Deutschland liegt irgendwie überall
Dazwischen und gehört nirgendwo
Ganz dazu woraus lange eine kluge
Kultur der Enthaltsamkeit wurde

Nach zwei verlorenen Weltkriegen
Wie Millionen Opfern die unser Land
Die Verantwortung der Erinnerung
Für alle Zeiten noch tragen lässt

Taten wir gut daran bescheiden
In die Welt zu schauen und waren
Damit erfolgreicher als viele andere
Besser wir orientieren uns daran

Was manche nationalen Kräfte
Lieber vergessen machen wollen
Damit dies Land seiner Geschichte
Wie gewachsenen Kultur auch

Berauben würden was schade
Wie zugleich gefährlich wäre
Das Dazwischenland schwächte
Was sich wenn es klug war 

Nach allen Seiten verständigte
Doch seine Kultur erst gemeinsam
Mit Römern und Franken fand 
Die näher unseren Wurzeln liegen

Die Angelsachsen sind Sachsen
Welche einst Angeln gingen um
Dann auf der Insel zu bleiben an
Deren Küste Sturm sie einst trieb

Was erfunden sein könnte wie
Manche Sagen der Völker die
Europa seit Jahrtausenden schon
Besiedelten und Handel trieben

Die Himmelsscheibe von Nebra
Welche Handel mit Edelmetallen
Für Kultgegenstände schon vor
Über viertausend Jahren belegt 

Könnte ein Schlüssel zu vielen
Älteren Kulturen auch sein die
Das Christentum wie alle Sekten
Noch für lange Zeit totschwieg

Durch das Dazwischenland das
Zwischen Norden und Süden lag 
Wurde vermutlich immer gehandelt
Wie lange auch immer sich dieses

Als Kulturraum schon verstand oder
Nur relatives Stammesgebiet war das
Sammler und Jäger unbegrenzt wohl 
Bewohnten mit noch riesigen Wäldern

Wälder prägten die Geschichte dieses
Landes dazwischen immer was gerne
Für den Fortschritt vergessen wurde 
Dabei sind diese unsere Basis immer

Denke das Dazwischen könnte eine
Brücke zum Verständnis sowohl der
Deutschen Kultur wie seiner auch
Unklarheit im Wesen bis heute sein 

Einander besser verstehen könnte
Helfen Konflikte zu vermeiden die
Benachbarte Stämme auch haben 
Europa damit zusammenhalten 

Frankreich endet im Süden wie im
Westen am Meer ist von diesem
Umgeben und endet östlich nahe 
Dem Rhein wo Deutschland beginnt

Dieses endet im Norden am Meer 
In Süden dafür am Gebirge das
Lange höher war als viele stiegen
Wie im Westen an Frankreich und

Nicht zu vergessen den Benelux
Staaten noch mit ihrer Vielfalt an
Unterschiedlich geprägter Kultur
Und doch sind wir ein Kulturraum

Mit dem Dazwischenland in Frieden
Zu leben ist wichtig für das Gleichgewicht
In Europa das miteinander verwoben ist
Was Deutschland und Frankreich gelang

Dazwischen zu stehen heißt immer auch
Nichts ganz zu sein wie unentschieden 
Zu bleiben im Falle eines Falles was in
Zeiten des Krieges schwerer noch wird

Die klare Westbindung der BRD hat
Das vereinigte Deutschland fortgesetzt
Manche verstehen das bis heute nicht
Blicken noch sehnsüchtig nach Osten 

Dieser Anker der Stabilität der auch
Deutschland in der Mitte stabil hielt
Ist durch Trump und Putin gefährdet
Egal wie bleiben wir immer dazwischen 

Im Bewusstsein Dazwischenland zu sein
Könnte die Chance für Deutschland liegen 
Sofern es dieser Tradition treu bleibt als 
Stabiler Anker über den Europa schaukelt

Forsten wir unsere riesigen Wäldern auf
Sein wir wieder die Lunge Europas statt
Noch mehr bauen zu wollen denn Europa
Braucht uns am meisten dazwischen

Große Wälder stehen wie das deutsche
Wesen für unser Dasein dazwischen 
Nutzen wir diese Chance zurück zur
Natur wie damit unserem Wesen 

Es ist so ganz nebenbei auch die
Einzig taugliche Antwort auf den 
Klimawandel der und sonst ersäuft
Die damit einhergehende Abkühlung

Schadete dem deutschen Gemüt 
Als gerne dazwischen auch nicht
Von der sexuellen Komponente
Dabei hier ganz zu schweigen

jens tuengerthal 12.6.25

Enthaltsamkeit

Enthaltsamkeit

Linke und Grünen empören sich 
Nicht ohne Gründe über einen von
Rechten Publizisten inszenierten
Kulturkampf um eine designierte
Richterin des Bundesverfassungsgerichts
Die Naivität mit der die CDU dabei
In die von der AfD geschickt dazu 
Ausgelegte Falle tappt ist eigentlich
Das einzig erstaunliche an diesem
Medialen Wahlkampf nach dem
Typisch amerikanischen Muster 
Völlig übersteigerter Hysterie die
Menschen einen Trump als Retter
Wählen lässt der ein verurteilter
Krimineller eigentlich längst ist dabei
Bleibt wirklich erstaunlich noch
Wie sich die CDU von Putins Leuten 
Hier demonstrativ vorführen lässt 
Dabei gilt wer lauter ist bekommt
Mehr Aufmerksamkeit welche die
Währung in sozialen Netzen ist
Natürlich muss Abtreibung allein
Eine Entscheidung der mündigen Frau
Über ihren Körper heute sein wozu
Männer besser schweigen sollten
Der Aberglaube nichts zu sagen hat
Egal wie sich die Kirche nennt
Doch wer politisch klug ist und auch
Etwas Erfahrung in Berlin hat kann 
Nur dringend dazu raten es sich 
Über die Sommerpause besser
Beruhigen zu lassen statt jetzt
Noch etwas erzwingen zu wollen
Was keinen Gewinn bringt als
Noch mehr Hysterie in der Sache
Die das Bundesverfassungsgericht
Wie die Politik unnötig beschädigte 
Jetzt wäre Enthaltsamkeit auch in
Sozialen Netzwerken gefragt statt
Noch mehr alberne Hysterie die
Allen Beteiligten schadet dafür
Der AfD vermutlich nutzen könnte
Wer die Demokratie verteidigt wird
Nun lieber abwarten damit sich die
Leicht hysterische Situation beruhigt
Hier ist Enthaltsamkeit eine Tugend
Um die Mitte wieder zu stabilisieren
Die da an ihre Grenzen kam der
Auch hysterische Ton von  links
Hilft in dieser Situation keinem
Warten wir lieber in Ruhe noch ab
Machen keine bloße Formalie zum
Dann gefährlichen Kulturkampf der
Nur unnötig Opfer fordern wird
Statt Stabilität zu fördern darum
Merken wir uns besser noch
Wie Michel de Montaigne es
In den Hugenottenkriegen schaffte
Durch Enthaltsamkeit zum Berater
Beider Seiten zu werden als selbst
Katholisch Berater des da gerade
Protestanten Henri von Navarra dem
Paris später eine Messe wert war
Täte Enthaltsamkeit gerade allen
Beteiligten besser als noch mehr
Kampf und Hysterie um nichts
Von der nur die Extremisten
Links wie rechts profitieren
Was kein Demokrat wollen kann

jens tuengerthal 12.7.25

Lieblos

Lieblos 

Ohne Liebe bleibt
Weniger Grund zu leben
Aber mehr Freiheit

Gründe braucht Leben
Niemals dafür mehr Freiheit 
Immer auch ohne

jens tuengerthal 12.7.25

Hoffnungslos

Hoffnungslos

Hoffnung zu ziehen
Wäre das große Los im
Lotto des Lebens

jens tuengerthal 12.7.25

Kampflos

Kampflos

Manche kämpfen noch
Andere ergeben sich
Lieber dem Schicksal

Am Ende sterben
Alle aber bis dahin
Genießen wenig

jens tuengerthal 12.7.25

Lustfeuer

Lustfeuer

Wie lange brennt das Feuer der Lust
Erlischt es wie jede Flamme irgendwann
Oder lässt unsere Natur es bei Präsenz
Bestimmter Reize immer auflodern wie
Ein Automatismus nicht mit dem Ziel
Der Fortpflanzung was wohl eine der
Schlimmsten monotheistischen Lügen
Die bis heute noch verkündet wird ist 
Sondern der Befriedigung die unsere
Psyche wie unser Immunsystem stärkt
Warum AIDS auch eine so absurde 
Krankheit immer war die noch dazu
Gerne moralisch missbraucht wurde
Überlege ich und frage mich was am
Spiel der Körper spannend bleibt
Wenn du einmal alles gehabt es
Natürlich langweilig wird was viele
Absurde Varianten erdenken lässt
Von BDSM bis Pädophilie und mehr
Um nötige Zärtlichkeit zu bekommen
Die meist mit Sex verbunden ist der
Für den größten Teil der Frauen ihrer
Natur nach nie befriedigend wird
Aber dafür viel Aufmerksamkeit gibt
Während Männer sie weiter gern
Zu ihrer Befriedigung nutzen weil 
Ihnen die nötige Sensibilität fehlt
Die erkennen lässt nur gemeinsam
Lohnt sich Sex überhaupt noch
Einsam onanierten alle besser
Statt sich noch etwas vorzumachen
Ist dies ergebnisorientiert effektiver
Wie auch immer wir es uns machen 
Senkt die Onanie auch deutlich das 
Risiko aller Krankheiten gegen Null
Doch als irgendwie soziale Tiere
Wollen wir die Lust gerne teilen
Halten dies auch für wertvoller 
Obwohl es viel häufiger enttäuscht
Was bei Onanie nahezu nie passiert
Spüre wie bei Männern meines
Alters eher normal ein Nachlassen
Früher heiß brennender Lust die
Heute eher als Glut noch glimmt
Die nur wenn angefeuert aufflammt
Sicher wirkt die Liebe zu den Frauen
Das Bedürfnis ihnen nah sein zu wollen
Sie hoffentlich zu befriedigen noch
In Maßen motivierend zumal jede
Frau wieder etwas anders ist auch
Wenn die Unterschiede in der Menge
Sich immer weiter relativieren und sie
Mit geschlossenen Augen dabei noch
Unterscheiden zu können vom Gefühl
Beim ineinander sein ist schon hohe 
Kunst eher die ohnehin selten ist
Natürlich war jede Frau der ich 
In meinem Leben nah kommen
Durfte etwas ganz besonderes 
Wie auf ihre Art wundervoll ein
Geschenk das dankbar macht
Aber viel neues kommt nicht mehr
Der Aufwand beim Entzünden eines
Guten Feuers steht in keinem Verhältnis
Zur erhofften Befriedigung außer die
Seltenen Fälle zusammen zu kommen
Die unübertroffen schön immer waren
Es bleibt um mit Shakespeare diese 
Verse zum Feuer der Lust zu beenden
Meist viel Lärm um nichts das immer
Weniger Flammen noch lodern lässt

jens tuengerthal 12.7.25

Liebeserwartungstod

Liebeserwartungstod

Erwartung ist der Tod der Liebe
Schreibe es immer wieder doch 
Erschreckend ist es auch noch
Darin bestätigt zu werden wenn
Es sich erst wunderbar anfühlt
Ein schöner Flirt mit einer klugen
Wie schönen Frau schien mir
Da sie noch deutlich älter war
Zeitweise sehr verlockend auch
Wenn die Bedingungen real
Ziemlich unrealistisch waren
Aber was passt schon zusammen
Dann formulierte sie immer klarer
Was sie will und überhörte völlig
Den Versuch vorsichtig genau das
Noch zu verhindern weil große 
Erwartungen sicher noch größere
Enttäuschungen bringen werden
Weil niemand da ist Erwartungen
Von anderen zu erfüllen dies eine
Ohnehin unmögliche Aufgabe ist
Fühle mich dann egal wie wunderbar
Die andere ist schnell gewürgt
Habe das Gefühl unter ihren
Erwartungen zu ersticken und
Der Liebe keine Chance zu geben
Frei ihre Flügel zu entfalten um
Uns zusammen fliegen zu lassen
Fürchte aber es ist eine nahezu
Unmögliche Aufgabe Menschen
Die eigentlich nur fesseln wollen
Von der Schönheit freier Liebe
Die erst bedingungslos sein kann
Überzeugen zu wollen und so
Laufe ich inzwischen eher weg
Als noch etwas zuzulassen
Mehr als ihr dann noch die
Chance zu geben gehen zu
Wollen bleibt vermutlich nicht
Von Versuchen der Liebe

jens tuengerthal 12.7.25