Komplexitätsgerecht

Komplexitätsgerecht

Die Welt wächst weiter zusammen

Zugleich werden die Probleme damit

Immer komplexer also für jeden von

Uns schwerer im Ganzen erfassbar

Vom Klima bis zur Pandemie wirkt

Alles zusammen hat alles Handeln

Auswirkungen womit die Flucht aus

Der Verantwortung wie die Suche

Nach Schuldigen enden muss außer

Wir wollen uns in wirkungsloser

Selbstanklage ergehen die nichts

Stärkt als den Chor der Jammernden

Wer die Zusammenhänge erkennt

Muss nicht jede einzelne Wirkung

Begreifen und erklären können um

Sein Verhalten entsprechend an die

Veränderten Bedingungen anzupassen

Immer noch wird vom zurück zur

Normalität geredet statt zu sagen

Was normal ist muss sich ändern

Um den veränderten Bedingungen

Künftig noch gerecht zu werden 

Wer Zusammenhänge verstehet kann

Konsequenzen daraus ziehen

Ändern was sich ändern lässt um

Ein zur neuen Situation passendes

Leben zu führen denn damit noch

Zumindest alles bleibt wie es ist

Müssen wir viele Gewohnheiten

Ganz schnell ändern wie Leben

An die veränderte Umwelt anpassen

Alle Auswirkungen und Gründe

Von Klimakrise und Pandemie

Kann kaum einer überblicken

Schon die jeweiligen Spezialisten

Stoßen dabei an Grenzen

Sind sich gerne uneins

Aber die Konsequenz für das

Eigene Leben können wir ziehen

Um der veränderten Situation

Auch künftig gerecht zu werden

Was für die Bürger einer aus ihrer

Lage viel Energie verbrauchenden

Industrienation bedeutet privat so

Sparsam wie möglich zu leben also

Keine Flüge oder Reisen mehr ohne

Sich der Folgen und Wirkungen davon

Verantwortlich zu stellen statt sich nur

Auf fehlende Verbote zu berufen weil

Wir uns lieber entmündigen lassen

Anderen die Schuld geben statt selbst

Verantwortung zu übernehmen in einem

Komplexen Sein das kaum einer noch

In allen Auswirkungen verstehen kann

Dessen Zusammenhänge wir aber nun

Langsam erkennen wie die Auswirkung

Mit jeder Katastrophe sichtbarer werden

Behaupte nicht von mir alle Gründe für

Klimawandel oder Pandemie zu verstehen

Aber ich verstehe den Zusammenhang

Kann daraus Folgen für mein Leben ziehen

Um Komplexitätsgerecht künftig zu leben

Das ist die große Aufgabe der Zukunft

Nicht warten bis etwas verboten wird

Sondern vorher entsprechend handeln

Weil ich mündig und verantwortlich bin

Erkenne die Dinge hängen zusammen

Das Verhalten entsprechend anpasse

Wer das tut versucht zumindest noch

Im Rahmen eigener Möglichkeiten so

Zu handeln wie es moralisch geboten

Diese Mündigkeit schenkt erst Freiheit

Wer sich dagegen darauf beruft dass

Sein Verhalten noch erlaubt sei zeigt

Damit unaufgeklärte Unmündigkeit

Wer so leben möchte tut mir leid

Hoffen wir es merken noch viel mehr

Bevor es zu spät für die Welt ist

jens tuengerthal 11.9.21

Liebesklarsicht

Liebesklarsicht

In der Liebe gibt es manchmal

Ein großes hin und her um nur

Mißverständnisse die eine Welt

Für einen der Beteiligten bedeuten

Dann scheint alles für immer gleich

Verloren bis beide feststellen dass

Es doch zusammen schöner ist

Als ohne einander auch wenn das

Selten einer Lösung uns näher bringt

Löst das faktische miteinander doch

Von der Überzeugung es wäre viel

Leichter ohne den anderen der uns

In etwas gerade völlig fremd war

Woran sich selten etwas ändert aber

Die körperliche Anziehung kann die

Verblendung zumindest lösen etwas

Mit Sturheit je ändern zu können so

Macht Liebe zwar immer noch blöd

Aber gibt in Konsequenz viel mehr

Klarsicht als zwischen Menschen

Sonst üblich ist weil sich nicht das

Vernünftigste und beste Argument

Durchsetzt sondern die Liebe egal

Was vorher war immer recht hat

Womit eine Gewissheit bleibt auch

Wenn wir alles infrage stellen

jens tuengerthal 10.8.21

Vorleseglück

Vorleseglück

Frage mich gerade ob es noch

Etwas Schöneres gibt als wenn

Deine Liebste nach dem Vorlesen

Friedlich in deinem Arm einschläft

Aber zugegeben fällt mir nichts ein

Dahingestellt ob Betroffenheit dabei

Den Blick auch eher trübt weil die

Summe beglückender Ereignisse

Die Liebe zu Büchern und sonst

Sinnlich schön miteinander noch

Verbindet was falls es dabei sogar

Um die geteilte Liebe zu Büchern

Wie die Lust daran geht noch mal

Potenziert wird warum ich es hier

Einfach mal so stehen lasse

Mehr braucht es zum Glück nicht

Dies zu merken macht bescheiden

Was ein Glück für andere oft ist

Wie mit dem was ist zufrieden was

Zwar hohe Ansprüche stellt mit der

Geliebten mit literarischem Geschmack

Die sich gern Vorlesen lässt wie

Dabei noch friedlich einschläft was

Zwar theoretisch den Kreis auch

Um die erweiterte die entweder

Aus Mangel an Bildung Verständnis

Oder Interesse einschliefen aber so

Kleinlich will keiner in der Liebe sein

Denke ich und freue mich ohne es

Auf mein einschläferndes Wesen

Allein zu beziehen was vielleicht ein

Irrtum sein könnte aber wer wäre ich

Darum weniger zu genießen was ist

Lieber schweigend niemand zu stören

Der schon bei dieser Lektüre einschlief

jens tuengerthal 10.8.21

Coronaerziehung

Coronaerziehung

Erziehung ist ein ekelhaftes Wort

Weil es darum geht aneinander zu

Ziehen um die so Erzogenen als

Gut angepasst zu integrieren was

Sozial gedacht sicher positiv ist

Aber real eine autoritäre Anmaßung

Die für nötig hält wer besser weiß

Was für andere richtig sein soll

Wovon der Anarch in mir eher

Brechreiz immer noch bekommt

Im kantschen Sinne führt alleine

Selbsterziehung zur Befreiung aus

Der selbstverschuldeten Unmündigkeit

Wo mir einer sagt was Moral erst ist

Liegt diese noch sehr weit entfernt

Die Bundesregierung will die Bürger

Ohne Impfzwang zum Impfen bringen

Wie es Vernunft und Rücksicht gebieten

Wer das nicht tut verhält sich asozial

Dies so zu benennen scheint mir gut so

Auch muss die geimpfte Mehrheit nicht

Länger die Tests für Impfverweigerer

Finanzieren sondern diese können

Dafür als soziale Schädlinge getrost

Selbst aufkommen auch wenn hier

Glaubensfreiheit herrscht wird die

Wahnhafte Impfangst nicht geschützt

Von daher sind die Maßnahmen

Teilweise gut wenn auch wieder etwas

Halbherzig und vorsichtig aber zumindest

Bleibt Merkel wie versprochen konsequent

In ihrem Kurs als Kanzlerin in der Pandemie

Die naturwissenschaftlich allein handelt

Wo es um den Umgang mit Krankheit geht

Alle haben wieder irgendwas versucht

Blieben aber doch auf Kurs nur die

Ministerpräsidenten von zwei der

Betroffensten Bundesländer machten lieber

Urlaub Sachsen und Thüringen halt dazu

Muss nicht mehr viel gesagt werden

Manche sind eben verzichtbar

Die Linke ohnehin schon nominell

Als Erbin der totalitären SED

Wie das Wort Erziehung aber

Beschränkung von Privilegien für

Ungleiche ist keine Ungerechtigkeit

Sondern ein fairer Kompromiss um

Sozial verantwortliche Geimpfte nicht

Länger ungleich behandeln zu müssen

Es braucht keinerlei Impfpflicht wenn

Der alberne Aberglaube lästig genug

Erst wird erledigt sich vieles schnell

Sichtbar an leereren Kirchen wie den

Sich füllenden Impfterminen leider nur

Dauert es mal wieder viel zu lang

Aber ist ja auch irgendwie Neuland

Diesen Sommer erst das zweite mal

Das gleiche Pandemietheater mit

Beschlüssen die bald der Änderung

Wieder bedürfen Bestand zu haben

Same procedure as last year

jens tuengerthal 10.8.21

Übertreffer

Übertreffer

Wo die Lust alles erlebte übertrifft

War sie wohl ein Volltreffer denk ich

Dabei geht es nie um Konkurrenz

Beim Sex wie überhaupt besser je

Aber vielleicht ist diese Erkenntnis

Auch die Chance was ist viel mehr

Zu genießen als alles was war

Wäre das nicht wieder ein Vergleich

Der also konkurrent wäre damit wohl

Lächerlich wie alle Wettkämpfe wie

Die Lust ihren Gipfel dann erreicht

Wo sie im Verharren alles findet

Es ist mehr davon wunderbar also

Nicht weniger mehr und doch gilt

Was weniger will findet so alles

Denk ich und lächel dabei aber

Es geht ja nur um Sex was ja

Nur die schönste Nebensache ist

Auf die wir uns hauptsächlich

Besser konzentrieren sollten

Um wie bei allem ganz da zu sein

Mehr scheint mir nicht möglich

jens tuengerthal 9.8.21

Liebestheoriepraxis

Liebestheoriepraxis

Wenn sich die auf Distanz noch

Gefundene wie gerettete Liebe

In der Realität noch übertrifft

Scheinen Theorie und Praxis

Sich emotional nah zu liegen

Weiß nicht ob es ein Wunder ist

Zweifle als Aufklärer an aller Magie

Aber wunderbar ist es jedenfalls

Vom theoretischen Gefühl her

Wie in ganz praktischer Nähe

Denke ich mir und frage mich

Ob es ein Beweis wäre dass

Gefühl eben im Kopf beginnt

Was die Realität nur belegt

Oder es eben ist was es ist

Und also gut so ganz egal

Was dabei wo begann

jens tuengerthal 9.8.21

Coronablöd

Coronablöd

Glaube die schlimmste Wirkung von

Corona ist eine starke Verblödung

Die das logische Denken lähmt wie

Gegenüber klaren Anzeichen blind

Macht und das Erfahrungslernen

Nachhaltig erfolgreich verhindert

Denke ich bei der Betrachtung des

Verhaltens der Menschen im Land

Wie der gewählten Volksvertreter

So sind wir nachweislich bereits

Längst in der vierten Welle nun

Die Zahlen steigen unaufhörlich

Aber es wird über Normalisierung

Wie regulären Schulbeginn geredet

Wo jeder weiß was bald schon droht

Die Entwicklung ist so berechenbar

Wie logisch erklärbar aber keiner sah

Sich genötigt Schulen dafür fit zu machen

Niemand hat Konzepte zur Vermeidung

Des kommenden Lockdown stattdessen

Werden weitere Öffnungen diskutiert

Weil die Zahlen doch so niedrig seien

Ohne eine klare Perspektive dabei

Oder wenn unter völliger Leugnung

Der absehbar bekannten Tatsachen

Das gefällt natürlich keinem der gern

Wieder so etwas wie Normalität hätte

Aber mit diesem Ziel die Realität leugnen

War noch nie sonderlich zielführend

Sondern schlicht blöd bestenfalls naiv

Vielleicht kann es mit der Coronakrise

Folge weiter Verblödung erklärt werden

Frage mich nur ob dieses Eingeständnis

Vielen schwerer fällt als endlich der

Verlogenen Hoffnung auf Normalität

Abzuschwören wenn doch die Tatsachen

Deutlich das Gegenteil gerade zeigen

Vielleicht bin ich auch schon Coronablöd

Diesen Unsinn nicht zu verstehen

Was weiß ich schon denke ich

Dabei Montaigne im Hinterkopf

Vermutlich ist es sehr menschlich

Wie so vieles aber verstehen

Verstehen kann ich es nicht

jens tuengerthal 9.8.21

Fluthilflos

Fluthilflos

Die Bundesregierung zeigt sich nun

Ganz großzügig mit 30 Milliarden für

Den Wiederaufbau nach der großen

Flutkatastrophe dabei sind sich sogar

Bund und Länder ganz einig damit die

Schäden im Wahlkampf ersetzt werden

Wähler weiterhin glauben die sorgen

Gut für uns wie sich um unsere Zukunft

Doch seien wir ehrlich diese Reaktion

Ist eine Offenbarung der Hilflosigkeit

Gegenüber einer ersten Naturkatastrophe

Von der Künftig noch viel mehr drohen

Sofern wir nicht dringend das Klima

Retten statt es weiter zu zerstören

Was hieße statt Milliarden nur in den

Wiederaufbau zu stecken damit alles

Wieder wird wie vorher sollte viel mehr

In klimarelevante Maßnahmen noch

Investiert werden also Rückbau in den

Von Flut bedrohten Gebieten wie eine

Weitestmögliche Entsiegelung der Böden

Gemeinsam mit massiver Aufforstung

Milliarden in den Wiederaufbau gerade

Zerstörter Gebiete zu stecken ist nett

Aber unsinnig wie verschwendet ohne

Maßnahmen die künftige Katastrophen

Verhindern helfen und wir kennen die

Ursachen gut an die wir heran müssen

Verschwenden wir keine Gelder um ein

Gefährdetes Gebiet wiederaufzubauen

Investieren wir lieber in Klimaschutz

Wie Rückbau und Renaturierung denn

Die Schäden sind nur die Quittung für

Eine zu lange verfehlte Politik die so

Mit falschen Krücken weiterläuft aber

Keinerlei Perspektive mehr hat ohne

Grundlegende Änderung wie auch

Maßnahmen zum Schutz vor solchen

Katastrophen die nachhaltig wirken

Wir sind nicht hilflos der Natur wie

Ihren zufälligen Launen ausgeliefert

Was passiert ist angekündigt wie

Berechenbar gewesen warum es

Weniger um Wiederaufbau geht

Als verantwortliche Politik künftig

jens tuengerthal 9.8.21

Weltklimaraten

Weltklimaraten

Der Weltklimarat hat festgestellt

Dass es bald viel schlimmer kommt

Als vor drei Jahren noch gedacht

Die Erhitzung und Zerstörung viel

Schneller zunimmt als vermutet

Wir seit 1900 schon einen Anstieg

Des Meeresspiegels um 20 cm haben

Von der wir also lange wissen könnten

Will nicht darüber mutmaßen warum

Die Dringlichkeit erst jetzt bemerkt

Aber so lange geschlafen wurde

Ob es der Wirtschaft wegen oder

Aus Feigheit vor der Wirklichkeit

Die Gewohnheiten infragestellt war

Es besteht nun Handlungsbedarf

Das heitere Klimaraten hat ein Ende

Wenn wir noch überleben wollen

Unklar ist nur wie die immer noch

Nationalstaaten nun auf die klaren

Erkenntnisse reagieren werden

Wir wissen längst ganz genau

Was wir sofort beenden müssen

Wie etwa das Fliegen aus Spaß

Kreuzfahrten als Unterhaltung

Reisen irgendwo in die Welt

Solange dies nicht unschädlich

Also klimaneutral wie ohne die

Keime für Wälder zu transportieren

Wovon wir noch weit möglich ist

Aufforstung in großem Maße statt

Abholzung und weitere Versiegelung

Wir bräuchten weniger Menschen um

Weiter hier leben zu können warum

Geburtenkontrolle und Frauenrechte

Teil der Klimapolitik auch sind die nur

Noch versuchen kann etwas zu retten

Wenn sie aufhört zu zögern um endlich

Konsequent zu handeln mit einer also

Klimapolitik mit Interventionsrecht da

Das Klima alle Lebensbereiche betrifft

Jeder von uns ist mitverantwortlich die

Katastrophe noch abzuwenden also

Wird sich wer weiterhin aus Spaß nur

Um die Welt fliegt fragen lassen müssen

Wie so etwas zu verantworten ist weil

Wer zum Spaß Leben riskiert asozial

Handelt und Täter der Zerstörung ist

Jeder kann es wissen und damit auch

Verantwortung übernehmen es gilt nie

Mehr die Ausrede die Politik solle handeln

Das Weltklimaraten hat nun ein Ende

Wir müssen handeln und unser Leben

Verantwortlich für die Zukunft ändern

Das wird vielen nicht gefallen aber die

Alternative wäre eine beschleunigte

Erwärmung wie billigende Inkaufnahme

Des Todes anderer mit der Zerstörung

Unseres Lebensraumes was doch für

Vernünftige Menschen genügen sollte

Ihr Verhalten endlich zu überdenken

Was muss diktiert uns nun die Natur

Die wir zu lange zerstört haben also

Geht es nicht mehr darum was wir

Gerne zum Spaß hätten warum sich

Weitere Diskussionen erledigt haben

jens tuengerthal 9.8.21

Liebesganzheit

Liebesganzheit

Schreibe viel über Elemente der Liebe

Betrachte jeweils Ausschnitte in denen

Sie sich uns glücklich oder nie offenbart

Aber wirklich spannend empfinde ich wie

Ganzheitlich die Liebe wirkt ohne dass ich

Es umfassend verstehen würde weil der

Beschränkte Geist immer nur Teile sieht

Die aber erst in Summa das Große sind

Wie wir sie im ganzen Körper spüren

Sie gegen alle Konzentration noch jeden

Gedanken erfasst wie in allem in uns

Stärker wirkt als sogar der eigene Wille

Den sie leicht immer wieder besiegt

Dann frage ich mich ob diese Macht

Aus dem Ganzen resultiert oder doch

Eher in den Teilen begründet ist was

Genau ihr die Allmacht gibt und ob

Es Möglichkeiten gibt seine Freiheit

Gegen sie zu verteidigen oder da die

Natur stärker ist als Menschenwille je

Wüsste angesichts der Wirkungen

Nichts was stärker wirken kann

Kein Mittel was glücklicher macht

Aber auch nichts was mehr uns

Verzweifeln lässt an allem auch

Wenn ich mal mehr weiß warum

Werde ich gewiss darüber schreiben

Vielleicht entmachtet es auch die

Liebe ein wenig sich einzugestehen

Dass sie stärker als alles ist wie

Dabei noch dazu immer recht hat

Weil dann jeder Widerstand ohnehin

Zwecklos wäre und es nur darum geht

Zu ertragen was nötig und möglich

Besser noch zu genießen was ist

Weil es ist was es ist und nicht

Beschränkter Kompetenz unterliegt

Die mein enger Horizont gäbe

Und also füge ich mich in das

Was ist um es gut zu haben

jens tuengerthal 8.8.21

Liebeslästig

Liebeslästig

Lange litt Rahel Varnhagen an der

Liebe zu und unmöglichen Verlobung

Mit Karl Graf v. Finckenstein der dieser

Fast wortlos entfloh mit zwischendurch

Wiederaufflammen der Liebe in Briefen

Es kommen dabei wie Hannah Arendt

Durch Zitate treffend darlegt zwei Seiten

In Konkurrenz miteinander zwischen

Denen die große Saloniere lebte

Aufklärung die frei und selbstbestimmt

Über ihre Liebe entscheiden will als

Frau und Jüdin den Junker in ihre Welt

Ziehen wollte und die romantische Liebe

Die alles immer unnötig schwer machte

Woran sich bis heute wenig geändert hat

Es war ihre Chance zum Ausbruch aus

Der Welt die ihr Standesschranken noch

Auferlegte als Jüdin und und Frau von

Denen sie sich als Gräfin befreit hätte

Verbunden mit dem alten preußischen

Geschlecht hätte ihr Geist frei gewirkt

Aber Karl entscheidet nicht sondern

Zieht sich immer weiter zurück bis sie

Aufgebracht immer mehr endlich eine

Entscheidung provozieren will sich

Sogar vor ihm verleugnen lässt damit

Der Junker der wieder auf den Gütern

Seiner Familie lebte in ihre Kreise

Zurückkehrte und darin war dieses

Ringen um eine Entscheidung ein

Klarer Akt der Emanzipation auch

In Berlin lebte ihre Freiheit während

Auf den Gütern Standesdenken noch

In alter Tradition weiterlebte wogegen

Sie sich mit dieser Liebe auflehnte

Die kluge Jüdin die sich emanzipierte

Auf der anderen Seite ist der Glaube

Ein Gefühl allein als Liebe genügte

Alle Schranken zu überwinden wenn

Wir nur konsequent auf dieses setzen

Statt kooperativ dabei sein zu wollen

So versucht Rahel aufgeklärte Ideen

Mit den Methoden der Romantik als

Weg der Emanzipation durchzusetzen

Woran sie schmerzvoll scheiterte

Wobei unklar blieb ob es wirklich

Ihre Absicht war Karl zu heiraten

Ein Leben als Gräfin zu führen

So verlockend dies sozial war

Oder der Kampf um die Liebe

Wie die Entscheidungshoheit

Wichtiger waren als das Ziel

Sie den Rückzug provozierte um

Nicht an anderem zu scheitern

So ist die Liebe bei diesem Akt

Der Emanzipation einer klugen

Wie gebildeten Berliner Jüdin

Eher ein lästiges Element was

Nur hilft die Konventionen die

Hinter all dem stecken noch

Aufzudecken als Befreiung

Und so bleibt Rahel Varnhagen

Wie Hannah Arendt sie sieht

Eine Aufklärerin die sich aber

Mit viel Romantik zu lang quält

Statt ihren Weg weiter zu gehen

Denn einen gemeinsamen gab es

Für beide nie entweder er folgte ihr

In ihre geistige Welt nach Berlin

Wo er quasi machtlos war wie sein

Alter Adel im Salon wenig nur galt

Oder sie ihm auf seine Güter gegen

Den Wunsch der Familie wo sie eine

Ihr fremde Rolle spielen müsste nie

Ankäme und zuhause wäre was die

Trennung oder Anpassung erzwang

Wie Arendt nüchtern analysiert

jens tuengerthal 8.8.21

Konkurrenzende

Konkurrenzende

Konkurrenz belebt das Geschäft

Heißt es und Wettbewerb wecke

Neue Ideen die sich wechselseitig

Überbieten wollen was wir überall

Als herrschende Methode anerkannt

Wie es uns die Ökonomen predigen

Die unfehlbaren Hohepriester der am

Markt orientierten Gegenwart die sich

Darin für frei hält und dies als eine

Natürliche menschliche Neigung sieht

Doch wie kriegerisch unmenschlich

Ist es sich immer besiegen zu wollen

Verdrängung und Wettbewerb für

Gesund und förderungswürdig noch

Zu halten statt nachhaltige Kooperation

Die Gemeinschaftssinn vielmehr zeigt

Das fördert was und Menschen erst

Groß machen kann wenn wir unser

Primitives Ego überwinden um für

Das Zusammenleben zu wirken

Halte den Sozialismus für einen

Totalitären Irrglauben mit immer

Fatalen Folgen für die Freiheit

Welcher dem Menschen fremd ist

Die Konkurrenz im Kapitalismus 

Entspricht unserer Natur aber als

Kulturwesen können wir weiter

Die enge Konkurrenz überwinden

Um gemeinsame Wege zu gehen

Darin zeigt sich echte Aufklärung

Die sich aus der Unmündigkeit

Befreite um nach Lösungen nun

Gemeinsam zu suchen womit all

Die Überbietungswettbewerbe

Welche wir lächerlich bejubeln

Im vorgestrigen nationalen Taumel

Der Identität durch Spaltung stiftet

Etwas das dringend zu überwinden

Um lieber die Kooperation zu bejubeln

Keinerlei staatliche Förderung mehr

Für Konkurrenzwettbewerbe dafür

Massive Unterstützung der Suche

Nach kooperativen Lösungen würde

Das Denken nachhaltig ändern wie

Uns eine Zukunft bescheren die

Miteinander Wege sucht statt sich

Länger kriegerisch besiegen zu wollen

Wagen wir den Schritt in die Zukunft

Könnte die reiche Welt besser werden

Sport zur Ertüchtigung ist nicht schlecht

Liefen wir mehr bräuchte es ihn weniger

Denken und kooperieren ist wichtiger

Beenden wir die unnütze Konkurrenz

Gewinner ist wer besser kooperiert

Weil das sich für alle mehr lohnt

Der Wettbewerb ist vorgestrig

Wagen wir eine neue Zukunft

jens tuengerthal 8.8.21

Spielfreude

Spielfreude

Heute endet endlich Olympia

Diese peinliche nationale nur

Konkurrenz wer besser wäre

In lächerlichen Leibesübungen

Das ist gut und besser so dabei

Gefällt mir sehr gut wie höflich

Sich Deutschland zurückhielt

Statt triumphieren zu wollen wie

China dieser unkultivierte eher

Aufsteiger ohne Menschenrechte

Eine Diktatur mit Geschichte

Wo solche Staaten mit den dafür

Dressierten Einwohnern siegen

Haben kultivierte Demokraten

Nichts mehr zu suchen und also

Wäre es besser auf die nächsten

In Paris gleich ganz zu verzichten

Es braucht weniger Konkurrenz

Als konstruktive Kooperation die

Sich fördert und Einigkeit erzeugt

Internationale Treffen der Jugend

Die an Lösungen für die Welt statt

Daran sich zu besiegen kooperativ

Statt konkurrent wären hätten noch

Eine irgendwie Zukunft falls dann

Reisen ohne Umweltschaden schon

Möglich sein sollten aber erstmal

Sollte auf diesen Irrsinn verzichtet

Werden um sich lieber noch besser

Zu vernetzen um die Welt zu retten

Eine Friedensperspektive zu finden

Statt zu überwindende Nationen in

Altertümliches Gegeneinander noch

Länger zu stellen und so kann ich

Stolz und zufrieden von diesen völlig

Überflüssigen und pandemisch auch

Gänzlich verfehlten Spielen nur sagen

Wie schön dass es ein Ende damit hat

Kooperieren wir künftig lieber mehr um

Die Welt gemeinsam zu retten statt zur

Wehrertüchtigung zu konkurrieren was

Nicht mehr in unsere Zeit passt auch

Wenn Amis und Chinesen dabei noch

So wenig in der Gegenwart ankamen

Die nur noch Zukunft hat wenn wir

Endlich lernen zu kooperieren um zu

Retten was noch zu retten ist und so

Hat Olympia ein Ende und besser

Hören wir auf mit dem Unsinn

Kooperieren für die Welt lieber

jens tuengerthal 8.8.21 

Regenrosé

Regenrosé

Nach dem großen Regen am Helmholtzplatz

Noch auf einen Rosé vor der Höschen Bar

Unter der Markise während alles noch tropft

Drängt sich gemischtes Publikum auf den

Wenigen freien Plätzen neben einer Gruppe

Von Knaben im Rücken 5 Dates in teilweise

Gemischtgeschlechtlicher Kombination

Bemühen sich mit ganz unterschiedlicher

Intensität umeinander wobei die drei

Gemischten Paare um mich herum

Sich je unterschiedlich anstellen

Während die mittig sehr üppige Blondine

In meinem Rücken ihm andächtig lauscht

Der ruhig mit tiefer Stimme spricht dabei

Sich immer sehr engagiert zu ihm beugt

Worauf er noch zurückhaltend reagiert

Spricht sie wenn sie redet sehr auch

Mit den Händen in seine Richtung

Inzwischen lehnt er zumindest den

Kopf auf den Arm gestützt in ihre

Richtung unklar ob noch mehr passiert

Die Französin zur Linken spricht dagegen

Immer eine dünne Selbstgedrehte in der

Mal linken mal rechten Hand engagiert

Mit dem ganzen Oberkörper bewegt

Dabei immer wieder eine Hand

In ihren Haaren zwischendurch den

Kurzen aber eleganten Rock zurecht

Ziehend wie ihre Beine neu faltend

Kaum verschwindet er einen Moment

Zückt sie das Telefon und prüft erst

Ihr Gesicht in der Kamera sodann

Die App auf Alternativen und zuckt

Bei seiner Rückkehr merklich zusammen

Beginnt das Gespräch noch engagierter

Unklar ob aus schlechtem Gewissen

Oder mangels besserer Alternative

Beim Paar zur Linken im Rücken

Ist er zu ihr gelehnt lächelnd bemüht

Während sie die Hände auf ihrem

Schoß streng wie zum Gebet gefaltet

Noch hält bis sie irgendwann etwa

Auftaut und die Hände zumindest

Ein wenig zur Verstärkung bewegt

Worauf er sie voller Bewunderung

Anschaut lehnt sie zumindest vom

Kurzen Engagement im Gespräch

Erhitzt wenn es nicht die Hormone

Sind die dazu führen ihren Kopf zur

Abkühlung an die Hauswand unklar

Noch was aus ihnen wird ist dafür

Das schwule Date nebenan mit

Klarem Ziel in die Nacht verschwunden

Dafür nahmen zwei so sehr blonde

Wie junge Damen zur rechten Platz

Deren Herr vor ihnen steht dabei

Kommen alle sichtbar eher aus

Den Vororten und lachen gern laut

Auf dem Niveau ihrer Erscheinung

Die hier eher etwas auffällig wirkt

So geht es immer weiter in die Nacht

Alle bemühen sich um Aufmerksamkeit

Mit welchem Ziel dabei auch immer

jens tuengerthal 8.8.21

Liebesvollkommenheit

Liebesvollkommenheit

Was ist die vollkommene Liebe

Wie machte sie endlos glücklich

Fragte ich mich und fand diesen

Wettbewerb schon lächerlich der

Wie Quartettspiele unter Jungens

Hofft meiner sei viel besser was

Professionell bei Olympia gerade

Zu beobachten wo sich Konkurrenten

Um Sekundenbruchteile besiegen

Als nationale Sieger da zu stehen

Ein lächerliches Gehopse was den

Menschen in seinen schlechtesten

Eigenschaften nur offenbart aber

Liebe ist doch das Gegenteil die

Gönnt und will gut schenkt damit

Vollkommene Zufriedenheit uns

Wenn wir wagen ganz zu gönnen

Ohne Erwartung einfach zu lieben

Weil es sich richtig anfühlt so aber

Vielleicht ist genau das erst die

Vollkommene Liebe die mit dem

Was ist zufrieden ganz genießt

Denke ich und frage mich wie

Die Welt wäre wenn mehr so

Lebten statt noch zu konkurrieren

Vielleicht hörte ich mehr Stöhnen

Der Nachbarn bei ihrer Lust im

Berliner Hinterhof eben dafür

Würde sportlicher Ehrgeiz als

Unmenschlich lächerlich gesehen

Etwas was wir überwinden wenn

Endlich kultiviert und erwachsen

Statt im Wettbewerb in Liebe

Aufgingen um uns als Gipfel

Des erstrebten Altruismus noch

Am Glück der anderen zu freuen

Glaube es könnte mir gefallen

In so einer Welt zu genießen

Die liebevoll einander gönnt

Weil Liebe sie vollkommen macht

Aber vielleicht bin ich auch verliebt

Sehe die Welt etwas unrealistisch

Aber einen Versuch wäre es wert

jens tuengerthal 7.8.21

Bescheidenheitsglück

Bescheidenheitsglück

Aus weniger mehr zu machen

Klingt nach Zauber aus Märchen

In dem wir uns magisch etwas

Erzaubern können aus dem vorher

Nichts etwas erlangen was bleibt

Irgendwann erwachsen merkst du

Es gibt keine magischen Ringe

Die dich überall beliebt oder reich

Machen um glücklich zu sein was

Für manchen traurige Ernüchterung

Doch wie reich fühle ich mich heute

Wo ich merkte wie immer weniger

Mir völlig genügt glücklich zu sein

Statt neues haben zu wollen den

Konsum mit Freude am Bestand

In möglichst allem zu verweigern

Mit dem was ist glücklich zu leben

Nicht angespannt zu verfolgen was

Den Markt gerade neu bestimmt

Keine Chance verpassen zu wollen

Sondern langsam zu realisieren das

Alles was ist lange schon genügt um

Lange glücklich zu leben ohne noch

Irgendwohin zu müssen lieber alles

Was nah liegt mehr zu genießen so

Scheint mir preußische Bescheidenheit

Geboren aus Schulden der Niederlage

Gegen Napoleon noch im Kriege heute

Als vorbildlicher Maßstab auch in den

Zeiten des Klimawandels wie der

Pandemie um zu genießen was ist

Bin seit über 20 Jahren nicht geflogen

Mache keine unnötigen Reisen mehr

Habe sei über 10 Jahren kein Auto

Merke wie wenig es braucht um mit

Dafür gutem Gewissen glücklich zu sein

Vermutlich wäre das Glück vollkommen

Wenn dies auch in der Liebe gelingt

Vielleicht muss ich es nur wagen

Denk ich bescheiden dankbar

jens tuengerthal 7.8.21