Glücksdefinition

Glücksdefinition

Was wirklich Glück ist fragen sich

Viele was überlegen lässt ob

Nur welches zu haben eines ist

Oder es mehr dazu braucht damit

Bleibt oder wiederkommt was uns

Irgendwann glücklich machte aber

Das kommt mir alles fragwürdig vor

Hemingway meinte dazu es sei

Einfach gute Gesundheit wie ein

Schlechtes Gedächtnis was ihn

Nicht daran hinderte sich noch

Mit einer Schrotflinte zu erschießen

Was einen ziemlich zerreißt aber

Das interessiert nur noch diejenigen

Die übrige blieben und den Dreck

Den Mensch hinterlässt dann noch

Aufräumen müssen weil nicht alle

Glück haben mit dem was ist aber

Irgendwie finde ich die Definition

Von Ernest ziemlich unvollständig

Ob ein gutes Gedächtnis notwendig

Unglücklich macht weiß ich nicht

Vielleicht ist auch gerade eines gut

Was alles schnell vergißt was uns

Nicht gut tut aber was weiß ich schon

Vom Glück oder vom Leben anderer

Glück ist für mich Zufriedenheit ob

Nach guter Literatur Liebe oder Lust

Worunter auch gutes Essen fällt oder

Feiner Wein in guter Gesellschaft

Wie die Gesellschaft ein Schlüssel ist

An dem für viele Glück hängt den ich

Aber lieber mit Distanz betrachte weil

Erfahrung lehrt glücklich bin ich eher

Für mich dann kann Gesellschaft auch

Ein Genuss sein gelegentlich aber wo

Das eigene daran hängt bestimme ich

Nicht mehr selbständig ob ich es bin

Was mir ein zu hohes Risiko scheint

Angesichts des zu erwartenden Gewinn

Für andere scheint das anders zu sein

Weiß nicht wer glücklicher dabei ist

Viele litten unter Einsamkeit im Lockdown

Genoss es mit gelegentlichen Ausnahmen

Die einen lieben bei der Lust was anderen

Völlig unmöglich vorkommt ganz egal ob

Sie es kennen oder nicht möchte ich

Lieber keinem sagen was richtig ist

Auch wenn ich familiär zum Besserwissen

Sicher neige habe ich gelernt wie sehr es

Befreit mit dem glücklich zu sein was ist

Das kommt von alleine wenn soweit

Findet sich wie es passt zusammen

Wenn es gut ist bist du glücklich sonst

Wird es Zeit weiterzuziehen um das

Glück zu finden und glücklich zu sein

Für Momente oder länger wer weiß

Schon ob Glück je Dauer hat oder

Alles Glück im Augenblick liegt der

Es ist weil er nicht verweilt denk ich

Unabhängig von der Gesundheit

Braucht Glück keine Grenzen

Was jede Definition überflüssig

Weil immer begrenzt macht

Wer glücklich ist hat es wohl

Egal was diejenigen haben

Denke ich und will es bleiben

Um mich an dem zu freuen

Was ist wie es ist mehr nicht

jens tuengerthal 21.7.21

Impffreiheit

Impffreiheit

Heute die zweite Impfung erhalten

Etwas besorgt gewesen zuvor ob

Die Nebenwirkungen stark sind

Noch merke ich nichts als das

Leichte Ziehen im rechten Arm

Aber wie gut gefällt es mir nun

Wieder befreit zu sein von den

MIt der erwartbaren Welle nun

Kommenden Restriktionen wie

Besser geschützt damit zu sein

Allen Gefährdeten damit zu helfen

Bin begeistert wie gut es klappt

Noch sind wir vollständig geimpften

Nicht ganz die Hälfte geworden

Aber fast ⅔ haben nun die erste

Hoffen wir dass es noch mehr

Bald werden damit wir bis zum

Herbst die Sicherheit erhöhen

Denke es braucht keine Pflicht

Zur Freiheit was paradox wäre

Aber vernünftige Privilegien die

Den Schutz gewährleisten sowie

Normalität für Impflinge sichern

Dann sollen die Querdenker ruhig

Im Winter auf Parkbänken frieren

Während der Rest im Café genießt

Was weniger Risiko für alle heißt

Die Vernunft regelt den Rest wenn

Durch medizinisch Gebotenes ein

Schutz gewährleistet werden kann

Wer sich so frei fühlt nicht zu wollen

Als Risikofaktor in Unfreiheit leben

Um Freiheit und Schutz zu sichern

So wird kein Zwang zur Impfung nötig

Gegen Dummheit gibt es bekanntlich

Noch keinen sicheren Schutz außer

Bildung die nicht vor Einbildung schützt

Freue mich an meiner wieder Freiheit

Hoffe die große Mehrheit zieht nun mit

Damit Corona bald Geschichte ist auch

Wenn dann der nächste Virus kommt

jens tuengerthal 21.7.21

Weltraumterror

Weltraumterror

Überlege wie ich die Welt retten kann

Schränke mich darum seit Jahren ein

Weil ich andere noch retten will und

Da liefern sich Milliardäre einen Wettkampf

Um den Tourismus ins All der so asozial ist

In Zeiten des Klimawandels dass wer der

Erde noch irgend gut will dringend zum

Terror gegen diese aufrufen muss die

Sichtbar das Problem nicht verstehen

Aber zugleich zeigen wie wenig sich

Manche um die Zukunft kümmern

Warum zur Tötung dieser beiden

Die Millionen Leben gefährden

Mit ihrem asozialen Weltraumtourismus

Aufzurufen vertretbar schiene was

Zum Glück meiner Moral fern liegt

Die niemandem böse will aber sich

Fragt wie bekomme ich diesen Wahn

Irgendwo noch hin zu wollen je

Aus den Köpfen all der Idioten

Denn jeder Flug nach Amerika

Ist ähnlich klimaschädlich wie

Dieser Weltraumterror für wenige

Da bräuchte es viel Terror wenn

Wir die Welt wirklich retten wollen

Woraus folgt hört endlich auf

Irgendwohin fliegen zu wollen

Um uns und andere zu retten

Das ist die Aufgabe der Zukunft

Nicht noch wo hin zu müssen

Entspannt euch einfach damit

Keiner zum Terroristen wird

jens tuengerthal 21.7.21

Liebesgönnen

Liebesgönnen

Heute hatte ich Besuch von einer

In die ich mal sehr verliebt war

Wenn auch sie nicht in mich

Was vielleicht gut so war doch

Irgendwie war noch was offen

Was manchmal sehr bevorsteht

Aber es war völlig entspannt

Dachte sie hätte einen anderen

Hat sie auch irgendwie aber

Dann auch wieder nicht

Weil sie sich viel Zeit lässt

Ganz anders als bei uns

Alles richtig machen will

Es ganz unbedingt möchte

Sich ziemlich sicher ist

Gönne es ihr und wünsche ihr

Aus vollem Herzen viel Glück

Was sie mir nicht ganz glaubte

Aber ich finde lieben heißt gönnen

Mehr als für sich haben wollen

Was ich lange brauchte zu verstehen

Nach Jahren voller Missgunst in ihrer

Hässlichen Form der Eifersucht

Gönne es ihr und wünsche es ihr

Aber dennoch bin ich etwas besorgt

Weil was wir unbedingt wollen meist

Schief geht zumindest bei mir wie

Allen die davon erzählen während

Glückliche Liebe wie ein Zufall kommt

Quasi nebenbei ohne alle Planung

Von den Beteiligten völlig unbemerkt

Aber alles was so gewollt ist bürdet

Dem was kommt eine Erwartung auf

Die alles erschlägt denk ich aber ich

Bin auch nur ein Mann habe also

Keine Ahnung von Plänen der Frauen

Möchte ihr Glück wünschen aber

Denke zugleich es könnte mit so

Viel Erwartung wie Furcht davor

Dass es nochmal schief geht

Ziemlich belastet auch scheitern

Sagte gern was aber denke

Diesmal sag ich ich lieber nichts

Denn egal was ich dazu sage

Es wird keine Rolle spielen

Jede Liebe ist anders und was

Andere dazu raten ist immer

Nur Unsinn warum ich der dazu

Noch in Verdacht steht vielleicht

Eifersüchtig zu sein wohl besser

Schwiege warum ich schreibe

Möge sie glücklich werden denk ich

Dessen Herz nur liebevoll bei ihr

Noch ist aber auch das ist egal

Also hab ich ihr Glück gewünscht

Was sie nicht ganz glaubte aber

Schreibe darüber vielleicht liest es

Ja die eine oder andere und denkt

Irgendwann mal darüber nach aber

Eigentlich hab ich keine Ahnung

Gönne es ihr einfach und ob sie

Das nun glaubt ist so egal wie

Was nun das Richtige wäre weil

Die Liebe ohnehin den Kopf uns

Verdreht und wenn nicht ist es

Nichts richtiges warum alles

Dahinstehen kann aber gut

Darüber geschrieben zu haben

Hoffe sie hat einen Guten gefunden

Bleibt glücklich mit ihm wie ich es

Auf meine Art für mich auch hoffe

Schön wenn alle glücklich werden

Mit Liebe mit und ohne Erwartung

Erwarte nichts mehr aber genieße

Was ist um glücklich zu bleiben

Andere machen es anders

Aber gönnen tut besser

Warum es auch egal ist

Was richtig wäre

jens tuengerthal 20.7.21

Freiheitstoleranz

Freiheitstoleranz

Braucht Freiheit wirklich Kampf

Frage ich mich am Gedenktag

Des Widerstandes gegen Hitler

Der nötig und ehrenwert war

In Zeiten der Diktatur wichtig

Doch in einer verfassten Demokratie

Die Rechtsstaat und Freiheit

Garantiert ist zwar Wachsamkeit

Nötig aber wichtiger als Kampf

Den radikale Kräfte noch führen

Scheint mir die Toleranz zu sein

Um gut miteinander auszukommen

Was von Russland finanzierte Pegiden

Wie Covidioten die sich gerne in der

Tradition des Widerstandes wähnten

Weil sie ihre Freiheitsberaubung für

Gewichtiger als die Lebensgefährdung

Vieler anderer fanden schwer machten

Hoffen wir auf ein gutes auskommen

Auf Grundlage der Freiheit künftig die

Hier mehr Toleranz als Kampf braucht

jens tuengerthal 20.7.21

Widerstandsdemokratie

Widerstandsdemokratie

Am 20. Juli gedenkt die Demokratie

Dem Widerstand gegen Hitler was

Eine gute demokratische Tradition

Der Bundesrepublik geworden ist die

Dabei die gewonnene Freiheit feiert

Allen Opfern noch gedenkt an dem

Tag an dem von Stauffenberg in der

Wolfsschanze dem Führehauptquarier

In Ostpreußen die Bombe zündete

Dieser Widerstand umfasste Kräfte

Aus dem ganzen Land der designierte

Reichskanzler nach Hitler war der

Frühere Bürgermeister von Leipzig

Goerdeler und er hatte eine lange

Vorgeschichte gescheiterter Versuche

Ihm fielen viele in Folge zum Opfer

Aus Adel und Bürgertum die auf den

Listen von Goerdeler als vertrauenswürdig

Galten weil die Nationalsozialisten den

Widerstand im letzten Jahr des Krieges

Völlig ausmerzen wollten jedoch wurde

Dieser letzte Versuch auch dank des

Späteren Engagements der großen

Journalistin Marion Gräfin Dönhoff

Die mit vielen im Widerstand verwandt

Zum Gründungsmythos der Republik

Die sich im Westen nach dem Krieg

Mit Hilfe der Amerikaner gründete

Auch die später Bundeswehr machte

Das Attentat zu einem ihrer zentralen

Rechtfertigungen als Verteidigungsarmee

Den Bruch mit der Reichswehr damit

Deutlich zu machen doch fragt sich

Was es für eine Demokratie heißt die

Im wiedervereinigten Land mit zwei

Verschiedenen Mythen groß wurde

Im Osten galt nur der antifaschistische

Widerstand der Kommunisten als der

Rede wert während jener auch der

Offiziere als einer der Junker lieber

Totgeschwiegen wurde dagegen war

Auch aufgrund des Kalten Krieges im

Westen der Kommunistische Widerstand

Eher verpönt und wurde verschwiegen

Dahingestellt inwieweit die Kommunisten

Unter Führung Thälmanns der im Osten

Zur Kultfigur der Jugend wurde auch am

Scheitern der Weimarer Republik aktiv

Mitbeteiligt waren hat sich der Kult um

Den Antifaschismus zwar politisch wie

Die auf ihm aufbauenden Diktaturen

Erledigt dennoch feiert die Linke ihn

Noch als hätte es keine zweite Diktatur

In Deutschland nach dem Krieg gegeben

Wichtiger aber als gegen diese bekannte

Einseitige Blindheit der linken Seite noch

Vorzugehen scheint es heute wo längst

Beide Seiten friedlich gewürdigt werden

Zu fragen wo eine Demokratie steht die

Den Widerstand gegen das Unrecht

Was im Namen dieses Landes einst

An vielen Orten begangen wurde zum

Zentralen Bestandteil ihrer Gründung

Machte und warum die Bundeswehr

Sich bewusst in diese Tradition stellt

Wie wir mit den Feinden der Demokratie

Umgehen und was wir daraus lernten

Es war nicht die Masse die widerstand

Aber es gab einige und ein Netzwerk

Das dem Terror etwas entgegenstellte

Die das gute Deutschland retten wollte

Dafür ihr Leben riskierte warum es gut

Ist diesen Widerstand heute zu ehren

Als Bruch mit dem Dritten Reich wie

Zur Begründung einer neuen Tradition

Im demokratischen Deutschland was

Es erst dem Namen entgegen 1989

Im ganzen Land wurde das sich als

Staat in Verantwortung vor seiner

Geschichte definiert und darum ist

Dieser 20. Juli vielleicht der wichtigste

Feiertag der Bundesrepublik der uns

Daran erinnern sollte wie wichtig es

Immer bleibt Freiheit und Demokratie

Wo nötig auch aktiv zu verteidigen

Gegen Radikale von allen Seiten

Die in unseren Parlamenten so wenig

Verloren haben wie in einer Regierung

Weil nur die Mitte Stabilität sichert in der

Jeder nach seiner Fasson leben kann

jens tuengerthal 20.7.21

Sexbeginn

Sexbeginn

Womit beginnt Sex

Gehört das Vorspiel dazu

Ist der erste Kuss schon Sex

Braucht es dazu die gegenseitige

Berührung der Geschlechtsteile

Genügt es über Sex zu reden

Um gedanklich schon alles zu haben

Ist es erst der Vollzug mit Höhepunkt

Richtiger Sex nur wenn gemeinsam

Wie ich früher beschränkt dachte

Inzwischen sage ich Sex beginnt

Schon mit sinnlichen Blicken die

Von Hintergedanken getragen sich

Treffen und aneinander saugen

Weil Sex so vieles sein kann

Oft das davor aufregender ist

Als der gymnastische Vollzug

Sex beginnt und endet nicht

MIt dem Höhepunkt sondern hat

Unendlich viele Schattierungen

Manchmal strebt er dahin was

In unserer Natur wohl liegt

Aber nichts muss und alles kann

Gut ist was allen dabei gefällt

Weiß nicht genau wann es beginnt

Ob erotische Gedanken genügen

Die heißer sein können als der Akt

Der oft schlichtes Vögeln nur ist

Warum geistige Welten die Lust

Auf die Metaebene verlagern was

Anfang und Ende weiter relativiert

Sich von zufälligen Umständen

Im Genuß unabhängig macht

Dann fängt Sex so wenig an

Wie er im Höhepunkt endet

Sondern schenkt lustvolles Sein

Jenseits aller gewohnten Grenzen

Und denke es wird gut so sein

jens tuengerthal 19.7.21

Liebesplan

Liebesplan

Nach dem letzten Versuch war ich

Fest entschlossen dem Vorbild der

Besten Freundin zu folgen mich nicht

Wieder zu verlieben sondern lieber

Vernünftig und frei mit der Liebe

Umzugehen wie sie es vorbildlich

Mehr als ihr halbes Leben macht

Kleine Ausnahmen bestätigen die

Regel dabei und widerlegen nichts

Es führt zu innerer Ruhe wie der

Größtmöglichen Gelassenheit die

Energie für die Kunst übrig lässt

Bin diesem Plan konsequent gefolgt

Seit dem letzten Ausrutscher

Habe es meinen Geliebten gesagt

Spiele mit ganz offenen Karten um

Keine falschen Hoffnungen zu wecken

Liebe sie aber verliebe mich nicht

Vernünftig gerecht wie angemessen

Sich zu verhalten statt sich nur dem

Kurzen Feuer der Leidenschaft wieder

Hinzugeben die immer schmerzhaft

Endete für mich oder andere also

Keine verlockende Perspektive bot

Scheint mir auch mit Kant vereinbar

Dem atheistischen Hausgott der selbst

Aus Gründen der Freiheit nie heiratete

Weit entfernt dies je wieder zu wollen

Von der Angemessenheit überzeugt

Wie aus Erfahrung klüger geworden

Habe ich irgendwie das dunkle Gefühl

In der Liebe taugt kein Plan etwas

Wirft die Realität alles über den Haufen

Was ausgeklügelt erprobt und erdacht

Finde keinen vernünftigen Grund dafür

Aber bin sicher es kommt wieder so

Und ich vergesse alle tollen Pläne

Bleibe immer ein liebender Narr aber

Es zu wissen bewahrt zumindest vor

Enttäuschung über sich wenn es dann

Doch wieder anders kommt als geplant

So habe ich einen sicheren Plan wie

Eine gute Ausrede für alle Fälle was

Gut genug vorbeugen dürfte denk ich

Völlig planlos die Kontrolle zu verlieren

Die Liebe macht ohnehin was sie will

Bis dahin läuft alles nach Plan und im

Ausnahmezustand gilt die Ausnahme

Danach gilt wieder der Liebesplan

Außer es ändert sich alles was aber

Mit Vernunft keiner kalkulieren kann

Wovon ohnehin keiner einen Plan hat

Warum ohne Plan der Plan weiter gilt

Irgendwas muss ja immer gelten

Sonst hätten wir Liebesanarchie

Denk ich und wähne mich fast sicher

Wenn das schlimmste was jetzt noch

Passieren kann ist sich zu verlieben

Wird es nicht so schlimm werden

Wenn doch gilt ja der Liebesplan

Einfach immer weiter

jens tuengerthal 19.7.21

Klassenbewusstsein

Klassenbewusstsein

In der klassenlosen Gesellschaft ist

Bürgerliches Klassenbewusstsein wie

Ein Aussichtsturm im Nebelmeer der

Real nichts bietet als Rückbesinnung

Auf vielen längst fremde Werte die

Bei Thomas Mann Proust oder Huysmans

Ein ironisch drapiertes Leben im Museum

Der Kulturgeschichte führen als Boten

Einer verlorenen Zeit die sich scheinbar

Spießig noch über Nachbarn mokierte

Wie es den kleinen Aufsteigern schien

Die nicht die Nuancen verstanden

Mit der Swanns Odette sich blamierte

Wie ihn bloßstellte was zugleich eine

Karikatur des Standesdünkels war der

Vielmehr aber noch wertgeschätzt wird

Als kulturelle Heimat mit Orientierung

Welche mit tiefer Verachtung eine

Odette bloßstellt die nicht merkt

Wie der feine Swann neben ihr

Quasi vor die Hunde geht als

Bürger einer viel feineren Welt

Die mit dem höchsten Adel noch

Ganz nebenbei befreundet ist

Was in der Republik keine aber

Genau darum eine Rolle spielte

An der sich die Geister schieden

Wer dazu gehörte und wer nie

Habe auch mal eine Odette geliebt

Nach Prinzessinnen zuvor war

Sie mir eine nur blieb keine

Was dir in Gegenwart einer Dame

Erschreckend bewusst wird aber

Zu geradezu literarischer Verzweiflung

Bei mir führte die so lächerlich war

Wie inhaltlich immer unbegründet

Hier lässt der gute Swann grüßen

Doch ist Bewusstsein des Standes

Ein verpönter Maßstab heute dabei

Gäbe die einschlägige Literatur uns

Genug Hinweise für ein gutes Leben

Mit Menschen die diese Sprache

Verstehen oder sprechen für die

Eine Odette ein belächelter nur

Ausrutscher ohne Wert bleibt

Es gibt also jenseits aller literarischen

Schönheit dieser Welt denen die

Dank Bildung Teil von ihr wurden

Eine Freiheit die wenig tangiert

Welche aber wunderbar über alle

Abgründe des Lebens lächeln lässt

Was in Zwischentönen hörbar wird

Warum wer sich bindet besser weiss

Wie groß das geistige Reich seiner

Nächsten wirklich ist um sich nicht

Zu oft bei Odettes zu verirren was

Gefahr läuft beliebig zu werden

Oder das mit der Bindung lieber lässt

Um folgenlos frei zu bleiben denn

Wer will ein Swann werden als

Sklave einer peinlichen Odette

Denk ich und lach mich aus

jens tuengerthal 19.7.21

Englischefreiheit

Englischefreiheit

England ist ein freies Land

Zumindest aus Sicht der Engländer

Den Rest der Welt haben sie lange

Im Commonwealth oder Britannien

Auf die feine englische Art unterdrückt

So traten sie aus der EU aus ohne

Ihre Verpflichtungen erfüllen zu wollen

Belogen dafür ihr Volk wie jetzt mit

Der Aufhebung aller Beschränkungen

Die Johnson aus der Quarantäne

Dem überforderten Volk verkündet

Das seit gestern wieder Party macht

Als sei Delta nicht längst dominant

Was bei extrem hohen Zahlen dort

Zu erwartbarer Entwicklung führt

Wann endlich macht die EU dicht

Keine Einreise wie keine Waren

Aus England mehr zulassen

Harte Sanktionen für englische

Touristen bis die Briten vereint

Diesen Clown aus der Downing Street

Prügeln damit der Albtraum endlich

Ein Ende hat der Witz wird alt wie

Wildschwein in Minzsauce mit

Lauwarmer Cervisia dazu

Keiner braucht Boris

jens tuengerthal 19.7.21

Pegelstände

Pegelstände

Während wir noch Leichen zählen

Sinken langsam die Pegelstände

Der Sturzflut wie der Aufregung im

Kern der Republik die sich anstatt

Nun auf ein lasches Lachen stürzt

Um nicht darüber reden zu müssen

Was nötig wäre so etwas künftig

Verhindern zu können wie wer es

Verpasste wen rechtzeitig zu warnen

Was Leben gerettet wohl noch hätte

Aber wen interessiert noch ein solch

Nur konjuktivisches Sein wenn doch

Die Pegel sinken und es Zeit ist den

Ganzen Dreck wegzuräumen wie

Wieder Ordnung zu schaffen im Chaos

Ein ganz menschliches Bedürfnis

Damit nicht mehr der Schlamm herrscht

Sondern Sauberkeit und Beton auch

Wenn es deren machtvolle Ausbreitung

Die gerne alles was floß kanalisierte

Egal ob dabei Aus- Ab- Ein- oder Zufluss

Aber verwundert nun staunte wenn was

Wie gerne sparsam eng eher gedacht

Vielleicht gerade noch durchschnittlich

Mit Gewalt über alles hinwegschwomm

In Wogen natürlicher Leidenschaft die

Vielen scheinbar unvorstellbar waren

Warum trotz vier Tage vorher bekannter

Wettervorhersage kein Alarmsystem laut

Zur Flucht riet sondern dieses sich wie

Das Innenministerium um Ausreden eher

Bemüht statt Verantwortung zu übernehmen

Die Pegelstände sinken und ganz bald

Werden die letzten Leichen geborgen

Wie wenig später hoffentlich entsorgt

Normalität nimmt wieder ihren Lauf

Irgendwie muss es ja weitergehen

Aber wird sich dauerhaft etwas ändern

Wird die Landschaft wieder entsiegelt

Mehr Bäume gepflanzt und Fläche als

Natur freigegeben damit diese statt von

Kurzsichtigen Menschen kanalisiert nur

Sich überlaufend entfalten kann ohne

Alles versinken zu lassen im Chaos

Was erst der Mensch schuf der Natur

Störte wie beschränkte wo sie Raum

Braucht um frei zu sein aber das wird

Keinen mehr interessieren wenn wir

Alles wieder im Griff haben geht es

Weiter wie immer weil keiner was

Lernen oder ändern will ohne Zwang

Dabei wäre es so einfach mit dem

Zu leben was ist um zufrieden zu sein

Es könnte leicht verhindert werden

Die Infrastruktur dafür ist vorhanden

Warnsysteme auszubauen wird eine

Konsequenz neben Entsiegelung sein

Jetzt wo die Pegelstände sinken wie

Die letzten Leichen ausgebuddelt sind

Ist es Zeit für Antworten statt Rituale

Der Betroffenheit oder solche anstatt

Schuldzuweisungen und Anklagen sind

Gerade im Wahlkampf ganz nett aber

Zur Sache eher kontraindiziert wer

Also darauf gerade verfällt zeigt nur

Wie wenig inhaltlich vorhanden ist

Bevor die Normalität alles verdeckt

Wäre es nötig etwas zu ändern

Für das Klima wie zur Verantwortung

jens tuengerthal 19.7.21

Wunschtod

Wunschtod

Hatte einst einen Logenbruder der 

Am Herzinfarkt beim Orgasmus starb

Was alle Brüder lächeln ließ die ihn

Als großen Genießer von daher auch

Hohem Gewicht kannten welchen so

Im Moment des kleinen Todes wie die

Lustvolleren Franzosen treffend sagen

Der große ereilte und lange dachte ich

Diese Art zu sterben wäre doch wohl

Der Gipfel des Glücks auch wenn er

Gerade erst um die sechzig war was

Heute nicht fern mir mehr scheint

Nicht mal mehr eine Dekade noch

Doch war dies noch als ich meinte der

Einzig gute Sex sei jener bei dem du

Zusammen kommst was unsinnig ist

Weil es nie gut ist schönes auf die

Eine oder andere Art zu beschränken

Heute fürchte ich den Tod noch weniger

Betrachte das sichere Ende lächelnd

Was von allen Sorgen und allem sonst

Schmerz für immer befreit um dafür im

Nichts der Freiheit nicht mehr zu sein

Vor allem aber denke ich der Moment

Der höchsten Anstrengung mit dem die

Kleine Menge Sperma herausgespritzt

Ist zwar ganz nett aber nichts gegen die

Geteilte Entspannung danach die aber

Verliert wer beim Sport noch sich einem

Infarkt hingibt aber da wir es uns außer

Gesteuert nicht aussuchen können

Was uns am Ende dahinrafft scheint

Der sportliche Höhepunkt wie ihn

Die Hechler eifrig erstreben heute

So wenig erstrebenswert noch wie

Der Tod dabei allerding gebe ich zu

Da es die Wahrscheinlichkeit erhöht

Ist es die bessere Form als vieles

Was wir sonst dabei probieren auch

Schierling soll unangenehm sein

Dagegen scheint der Infarkt dabei

Doch ein fairer und guter Weg noch

Zu sein außer für diejenige die es

Überlebt was dann eher unzumutbar

Keiner der liebt für eine sich wünscht

Warum ich der am liebsten nur noch

Mit Frauen schläft die er liebt es

Aufgegeben diesen Wunsch zu hegen

Es kommt wie es passt und der Rest

Liegt außer meiner Planung denk ich

Aber zumindest scheint mir der Tod

Beim Sex nicht mehr erstrebenswert

Aus lauter Liebe und Rücksicht was

Zumindest mein Bild von mir hebt

Aber das ist danach auch egal

jens tuengerthal 18.7.21

Liebesfreiheit

Liebesfreiheit

Freiheitsliebe kennen wir schon 

Viele machen darum Unsinn oder

Töten dafür ohne sich zu befreien

Sondern bleiben nur Sklaven ihres

Wunsches etwas zu besitzen oder

Zu erreichen als nächstes Ziel der

Eroberung und sei es ein anderer

Aber Liebesfreiheit liebt sowohl

Die Freiheit wie die Liebe der sie

Erst den Raum gibt ganz zu sein

Als ein grenzenlos gutes Gefühl

Das den anderen gut will statt

Sie in neuer Gefangenschaft

Nur ewig an sich binden zu wollen

Den Mut hat Liebe frei zu leben

Also unbegrenzt gut will wie sich

Fraglos vertrauend auch hingibt

Um zu genießen was ist statt mit

Begrenztem Horizont schon viel

Weitere Pläne zu schmieden die

Nur Unfreiheit ausdrücken können

Wer sich auf dieser Ebene findet

Wie dauerhaft genießen kann

Statt sich umgekehrt zuerst in

Eine Illusion von Gefühl zu stürzen

Die außer Blendung wenig kann

Hat eine Chance Liebe zu leben

Alles andere sind konventionelle

Modelle von Beziehung die je

Nach sozialem Druck funktionieren

Aber die Liebe schon in sich

Verraten die nicht besitzen will

Sondern großzügig schenken

Habe über fünfzig Jahre gebraucht

In denen ich mehr als einer Frau

Begegnen durfte die oft noch stärker

Nach konventionellen Schemen ganz

Gegen ihre Natur jagen ohne je zu

Genießen was ist weil Erwartung

Jeden Zugang zur Natur erstickt

Nun lasse ich es einfach fließen

Ohne Yoga-Hokuspokus oder sonst

Spirituellem Unsinn anzuhängen der

Meist nur unfrei macht aber dafür

Hat die Liebe Flügel bekommen

Schwebt vielfältig frei um mich

Halte nichts fest aber bin ganz da

Gönne voll zärtlicher Liebe ohne

Noch besitzen zu wollen oder

Etwas sicher zu wissen aber

Genieße das Leben wie es ist

Sich seiner Natur nach offenbart

Statt erlernten Schemen zu folgen

Weiß nicht wohin es genau führt

Aber es fühlt sich gut und richtig

Als Weg an ohne jeden Besitz

Der die Liebe konsequent lebt

Lust genießt wie schenkt als

Dankbarer Teil des Ganzen

Was sich mir so oder so eröffnet

jens tuengerthal 18.7.21