Dienstag, 16. März 2021

Literanetze


Literanetze

Liebe es wenn meine Literatouren
Netze zwischen Welten spannen
Die sich ergänzen um so zu einer
Eigenen literarischen Welt zu werden
Die Geist und Erinnerung verbinden
Was jede weitere Lektüre zu einem
Stück Aufklärung macht die geistig
Weiterträgt und mein Netz noch
Engmaschiger macht in dem ich
Immer neue Verbindungen finde
Während ich zwischen Büchern wie
Zeiten frei springe um zu verstehen
Was unsere Welt zusammenhält
Dem faustischen Streben literarisch
Durch die Epochen gerne folgend
Heute spannte es sich von Humboldt
Dessen viel bewegten Leben ich folgte
Wie es Frank Holl mit vielen Zitaten
Sehr anschaulich beschreibt bis er
Mit Georg Forster zur Reise aufbricht
Warum ich nach der Biografie zu den
Ansichten vom Niederrhein griff dort
Ein wenig las was Forster über Aachen
Schreibt während Holl schon beschrieb
Wie der junge Alexander in London
Depressive Zustände bekommt trotz
Vieler spannender Kontakte dort was
Zum grünen Fürst von Pückler-Muskau
Als nächstes greifen ließ der gerade
Auf der Suche nach einer reichen Braut
In dem Band Glücksritter von Peter James
Bowmann durch England reist und mehr
Freude an den Studien der dort Parks
Als an der Frauensuche hat die er als
Lästige nötige Pflicht nur absolviert
Um dann wieder zum Ehepaar Gondela
Zu springen die in Braunschweig weilen
Auf die Reparatur ihrer Kutsche wartend
Den dortigen gerade Markt besuchen der
Viel kleiner als der Bremer Freimarkt sei
Aber erstaunlich viele Waren bietet wie
Senator Gondela neidlos feststellt um
Das französische Theater zu loben aber
Über die Restaurants wie die etwas
Mühsame Eroberung eines Tisches dort
Zu lästern und wer wollte schon nach
Braunschweig aber die allte Kaiserstadt
Lag gut an Handelsrouten und war so
Um 1800 bedeutender als Hannover
Was bis heute eine gerne Konkurrenz
Der Niedersachsen noch ist die im
Fußball mit großer Antipathie ausgetragen
In welcher Liga wer auch immer weilt
Bei der Reise ins Paradies noch keine
Rolle spielt doch bildet sich aus den
Verschiedenen Blickwinkeln auf die
Welt und das in ihr unterwegs sein
Ein eigenes neues Bild der Zeit die
Zwischen französischer Revolution und
Beginnender Industrialisierung zu neuen
Ufern aufbricht und wie die Menschen
Sie wahrnehmen es knüpft an viele
Vorige Lektüre an die das ganze zu
Einem Portrait einer Epoche im Umbruch
Machen und die Zeit verstehen lassen
In der Bürger wie Forster Humboldt oder
Goethe fasziniert nach Frankreich schauen
Während England reich an Kolonien
Sich auf die Wirtschaft konzentriert eine
Industrie für die Zukunft aufbaut die
Denker wie Adam Smith vordachten
Die zu großer Ungleichheit führte weil
Einige sehr reich wurden während viele
Für viel zu wenig schuften mussten
Dachten in Deutschland Kant und der
Physikerphilosoph Lichtenberg in Göttingen
Wo die Humboldt Brüder zuerst studieren
In Erinnerung auch die Enzyklopädisten
Welche das Wissen zur Freiheit sammelten
Ungefähr 50 Jahre aber zuvor westlicher
Was die Jesuiten noch verhindern wollten
Die schon die Folgen richtig voraussahen
Und so bin ich lesend stets ein Wanderer
Zwischen den Welten die sich zu einem
Netz in mir immer mehr verbinden was
Die Zusammenhänge verständlich macht
Wie bei der Lektüre von Montaigne stets
Der Lukrez im Hinterkopf ist der damit
Das große humanistische Netzwerk spannt
In dem auch König Henri IV. den Michel
Wie seine Vorgänger beriet wie mit ihm
Die Hugenotten und ihre Geschichte
Bis zur Vertreibung durch Ludwig XIV.
Die dank des Großen Kurfürsten die
Basis für das später starke Preußen mit
Französischer Raffinesse in sandig
Märkischer Provinz legten die Familie
Eines Fontane in die Mark brachte
Wo er der große Wanderer wurde
So verbinden sich in meinem Kopf
Gedanken und Erinnerungen an die
Lektüre zu jenem Netz das leicht
Zwischen den Zeiten springen lässt
Den Verlauf der Geschichte in einen
Zusammenhang stellt der Heimat wird
Als Mensch der dort gerne wandert
Wie die Welt verstehen will mit dem
Wenigen was ich wissen kann oder
Ahne und wenn auch vieles noch
Spekulation bleibt auch etwa der
Tatsächliche Hintergrund der alten
Schöpfungsgeschichten ist es spannend
Zu Joseph und seine Brüder auch den
Gilgamesch Epos im Hinterkopf zu haben
Und so hängt eines am anderen wie die
Bücher einer Bibliothek nebeneinander
Stehen und erst verbunden ein Netzwerk
Im Kopf der Leser bilden das die Welt
Uns mit jeder Lektüre neu beleuchtet
Weil wir in der Tiefe lesend verstehen
Es Teil unserer geistigen Welt wird
Was in Raum und Zeit surfen lässt
Ohne Tempo oder Ort zu wechseln

jens tuengerthal 16.3.21

Rassismusnormalität


Rassismusnormalität

Mit Deb Haarland wurde die erste
Ureinwohnerin der USA Ministerin
Las ich im Deutschlandfunk gerade
Noch dazu als Innenministerin auch
Für Angelegenheiten der Ureinwohner
Zuständig also das was früher Indianer
Wie Reservate hieß was heute zurecht
Als rassistischer Terminologie gilt die
Minderheiten unterdrückt wobei wohl
Die Frage warum Ureinwohner zur
Rassisch unterschiedenen Minderheit
Werden konnten vieles offenbart wie
Die Betonung ihrer Herkunft vom
Stamm der Laguna Pueblo eine Form
Der rassischen Unterscheidung ist
Die solange sie uns nötig erscheint
Vor allem zeigt wie fern uns eine
Gesellschaft ohne Rassismus bleibt
Was an Umdenken noch nötig ist
Wieviel mehr Sensibilität nötig wird
Weil uns nicht mehr bewusst ist
Was natürliche Unterscheidung noch
Sein kann die Identität begründet
Wo sie ins rassistische schon kippt
Welche Muster andere verletzen
Die im eigenen Denken noch fest
Verwurzelt ohne jede böse Absicht
Da wird manchmal übertrieben wohl
Es dauern bis zur normalen Balance
Aber es ist ein guter nötiger Weg
Der eigene Grenzen auch aufzeigt
Die erst die Zeit mit uns überwindet
Wenn endlich normal ist was heute
Noch einer Meldung wert ist weil
Einzelne zählen nicht Rassen die
Eine rassistische Erfindung sind
Welche es zu überwinden gilt um
Frei miteinander zu leben

jens tuengerthal 16.3.21

Montag, 15. März 2021

Liebeserfüllung


Liebeserfüllung

Genieße den knackenden Kamin
Der flackert als wäre er echt und
Nicht nur elektrisch betrieben
Trinke warmen feinen Tee dazu
Glücklich mit meinen Büchern
Zufrieden auf dem Diwan liegend
Lesend dichtend unaufgeregt
Denke ich wie gut alles ist
Wie in der besten aller Welten
Im Leben schön für sich ohne
Spannungsreichen Traum von
Einer Beziehung die immer nur
Auf und ab sicher bietet aber
Nie soviel ruhige Kontinuität
Wie eine Bibliothek die alles
Bietet was Leben schön macht
Dazu Gelassenheit schenkt wie
Momente hingebungsvoller Liebe
Zu Büchern wie Geschichten
Manchmal auch Leidenschaft
Freue mich aufs Lesen die
Treueste Liebe meines Lebens
Es mit einer Liebsten ohne
Jede Aufregung zu teilen ist
Sicher der schönste Traum
Doch steht das Risiko dabei
Opfer der Leidenschaft zu
Werden in keinem Verhältnis
Zum summarischen Gewinn
Was Kants freies Leben immer
Erstrebenswerter mir macht
Es kommt erwartungsgemäß
Muss keiner anderen genügen
Ist mit sich völlig zufrieden
Gelegentliche Zärtlichkeiten
Finden sich schon wie alles
Übrige sonst zwischen Seiten
Ein glückliches Leben bleibt
Zwischen Seiten gebunden
Alles übrige ist vergänglich
Wie die männliche Potenz
Setze lieber auf bleibende Werte
Restliches Leben zu genießen

jens tuengerthal 15.3.21

Naturstaunen


Naturstaunen

Bei der Lektüre Alexander von Humboldts
Über sein offenes Staunen über die Wunder
Der Natur mich gefreut wie er ganz offen sich
An der Vielfalt erfreut und wie wenig wir noch
Von ihr wissen was es dort im Kleinen zu
Entdecken alles gibt während er gerade
Vom Sammeln von Wurzeln und Flechten
Wie Moosen aus dem Tiergarten kommend
An einen Freund schrieb und wie er auch
Selbst lange die Botanik langweilig fand
Solange sie nur theoretisch gelernt statt
In der Natur deren große Vielfalt erkundet
Die ihn plötzlich begeisterte wie auch
Bescheiden machte und hoffnungsvoll
Wenn er schreibt wie wenig wir bisher
Von ihrer vielfältigen Wirkung wie ihrem
Blick für das große Ganze erkannten
So wird früh schon sein Blick für die
Ökologie wie ihr Zusammenspiel geweckt
Was ihn später auf seinen Reisen auch
Fehler und Ausbeutung erkennen lässt
Die er im Bergbau für frevelhaft hält
Wie Brandrodung kritisiert die Urwald
Als Lebensraum und Ökosystem zerstört
Schon zu Anfang des 19. Jahrhunderts
Weil er den staunenden Blick für alles
Behielt statt Teile herauszunehmen
Die gerade genutzt werden sollen
Wie wir es heute noch mit Öl tun
Wie Kohle deren Verbrennung unseren
Gut ausgewogenen Lebensraum aus
Dem Gleichgewicht gebracht hat
Die wir schnell überwinden müssen
In dieser Freude am Kleinen wie dem
Aufmerksamen Blick für Zusammenhänge
Liegt seine bleibende Bedeutung denke ich
Zu erkennen wie großartig die Natur ist
Wie sie in allem zusammenspielt wo
Der Mensch es nicht stört beruhigend
Nur sie wird auch uns überleben um
Neues hervorzubringen wenn wir den
Eigenen Lebensraum zerstörten wie
Natur längst wo nicht zurückgehalten
Verlassene Siedlungen wieder erobert
Dieses Staunen behalten um sich in
Mehr Bescheidenheit zu üben ist ein
Großes Glück wie Aufgabe für die
Zukunft in der wir wieder lernen dürfen
Mehr zu genießen was ist statt etwas
Erobern zu wollen weil die Zeit der
Eroberungen vorbei ist wenn wir alle
Gut überleben wollen und dazu so
Handeln wollen dass unser Handeln
Niemand anderem schadet oder wie
Kant es abstrakter ausdrückte es zum
Gesetz für jedermann machen könnten
Was Greta Thunberg beeindruckend
Als junge Frau konsequent vorlebte
Die in kein Flugzeug stieg aus Prinzip
Oder wie Peter Wohlleben uns lehrte
Wie sehr wir den Wäldern schaden
Wenn wir nur fremde Sporen vom
Einen zum anderen Kontinent tragen
Warum wer irgendwo Urwald besucht
Vielfältig der Natur schadet nicht nur
Durch die Reise auch durch da sein
Was wieder zu Humboldt führt der
Dies miteinander erstmals dachte
Auch wenn er ahnungslos darob noch
Durch die Welt reiste allerdings dabei
So langsam dass er wenig schadete
Mit dem Segelboot noch oder mit
Pferd und Wagen wogegen keiner
Ökologisch etwas haben muss doch
Zum Staunen über die Natur genügt es
In den nächsten Wald zu gehen um
Sich an Moos und Flechten zu freuen
Sogar der Tiergarten wäre schön genug
Die Wunder zu bestaunen ohne dabei
Die Natur aus dem Gleichgewicht zu
Bringen denke ich lächelnd und so
Bringt der Weltreisende Humboldt
Das Gute nah liegende uns nah
Öffnet den Blick für Zusammenhänge
Wir müssen nirgendwo hin um das
Wunder der Natur zu genießen
Wie den Zusammenhang zu erfahren
Dies große Glück zu genießen
Ein Kant sah nichts von der Welt
Aber erkannte besser als alle
Was sie im Kern zusammenhält wie
Sich frei und glücklich leben lässt
Was ihn mit Humboldt und Montaigne
Geistig auch vereint ihn mir so
Naheliegend innerlich macht

jens tuengerthal 15.3.21

Notbremsennot


Notbremsennot

Die dritte Welle Corona ist da
Überall steigen die Zahlen nun
Dafür wurde eine Notbremse
Zwischen Bund und Ländern
Ausgehandelt die gelten soll
Wenn die Inzidenz steigt soweit
So logisch und einfach leider
Nur halten sich die Länder
Nicht an die Verabredungen
Lassen die Kreise auslegen
Wann welcher Lockdown gilt
Womit der Plan hinfällig ist
Eine Bremse die nicht bremst
Taugt nichts und kann weg
Es braucht keine Vereinbarung
Wenn keiner sich daran hält
Insofern dies Handeln Leben
Gefährdet ist es notwendig
Dass der Bund handelt jenes
Föderale Kasperletheater endlich
Beendet weil die Länder deutlich
Nicht fähig sind das Problem
Angemessen zu lösen wie wir
Zum wiederholten mal sehen
Wer weiter verantwortungslosen
Stellen Verantwortung gibt handelt
Mindestens grob fahrlässig was
Die Kanzlerin nicht zulassen sollte
Ersparen wir uns weitere unsinnige
Konferenzen von Bund und Ländern
In der Pandemie muss nun endlich
Konsequent und klar gehandelt werden
Der Schutz des Rechtsgut Leben steht
Über dem Föderalismus als einer bloß
Funktionalen Ordnung des Staates die
Durch Konkurrenz nur Unheil stiftet
Für eine weltweite Pandemie wie ihre
Bekämpfung ist der Bund allein zuständig
Sollte dies striitig sein ist zumindest seit
Einem Jahr der Nachweis für die lokale
Unfähigkeit der Länder erbracht worden
Leben hat hier Vorrang vor politischer
Konkurrenz und es muss gehandelt
Werden um schlimmeres zu vermeiden
Die Entwicklung kommt wie angekündigt
Der Fehler ist bekannt und wird wiederholt
Als hätten wir nicht ein Jahr Erfahrung
Im Umgang mit der Pandemie gemacht
Beenden wir es sofort und lassen die
Kanzlerin durch die Krise führen
Die kann es wie bereits bewiesen
Lag mit allen Ankündigungen richtig
Wären wir ihr gefolgt hätten wir keine
Dritte Welle in diesem Ausmaß
Vor allem konkurriert sie mit niemand
Tritt nach den Wahlen ohnehin ab
Lassen wir bis zum Ende der Krise
Das Kanzleramt im Notstand regieren
Damit das Theater ein Ende findet
Was schon zu viele Leben kostete
Es geht um keine Diktatur auf Zeit
Sondern eine effektive Verwaltung
Die einheitliche Regelungen umsetzt
Was nach aktueller Aussetzung eines
Impfstoffes dringend nötig ist weil es
Den Prozess noch weiter verzögert
Lasst es endlich Mutti allein machen
Sie kann es und weiss was nötig ist
Die Notbremse die es jetzt braucht
Muss der Bund alleine ziehen damit
Endlich konsequent bekämpft wird
Es braucht keine weiteren Beweise
Regionaler Inkompetenz mehr
Jeder Tag kostet mehr Leben
Lernen wir von Neuseeland die
Den Virus erfolgreich besiegten
Politik ist nur Verwaltung und die
Soll funktionieren statt sich noch
Selbst ständig zu profilieren
Es gibt eine einfache Lösung
Nutzen wir sie retten wir Leben

jens tuengerthal 15.3.21

Liebesheimat


Liebesheimat

Liebe ist Heimat um anzukommen
Miteinander wie beieinander endet
Liebend jede Suche für immer um
Da zu sein als gekommen um zu
Bleiben träumen wir uns gefühlvoll
Was selten je Realität wird außer
In Momenten nach der Lust doch
Ist die erfüllt zufriedene Sehnsucht
Keine mehr warum fraglich ist ob
Sie je glücklich machen kann aber
Zumindest beschäftigt die Suche
Danach uns ein Leben lang noch
Außer wir bleiben da wo wir einst
Ankamen glücklich zufrieden nur
Wer kann das ein Leben lang
Dazu noch zusammen als Paar
Mit unendlich vielen Gründen
Des Scheiterns wie der Ablenkung
Denke ich und wundere mich warum
Wir so etwas unwahrscheinliches
Als Ideal noch haben statt mit dem
Möglichen so glücklich wie möglich
Zu kommen um zu bleiben lieber uns
Lebenskürzlich zu vegnügen aber
Weiß es gibt nie eine Antwort mehr
So ist die Liebe eine Heimat die
Zeitweise schönstes schenkt
Aber keine Antwort kennt auf
Die ewigen Fragen nach dem
Grund wie was oder warum

jens tuengerthal 15.3.21

Sonntag, 14. März 2021

Wahllau


Wahllau

Das Ergebnis der Wahlen heute fiel
Relativ erwartungsgemäß aus was
Wenig für das Land verrät aber zeigt
Die Zeit der Experimente endet wie
Bestechung kostet etwas Stimmen
Die Verluste sind weder so drastisch
Dass es ein klares Signal wäre noch
Unbedeutend genug sie zu ignorieren
Die Linke genannten Erben der SED
Haben im Westen keine Heimat der
Rechte Rand bröckelt langsam die
FDP profitiert von der Schwäche
Der CDU zumindest ein wenig
Die Grünen werden noch stärker
Keine Revolution eher ein lauer Wind
Weht nun Richtung Bundestagswahl
Die CDU hat nun etwas zu tun um
Das Verdienst von Merkel als die
Regierungspartei zu verteidigen
Wieder Vertrauen zu gewinnen
Die Grünen müssen sich großen
Aufgaben künftig stellen um so
Bundesweit mehrheitsfähig zu sein
Was die Republik verändern könnte
Aber eine Kretschmann Mehrheit
Ist noch keine im ganzen Land
Es lässt sich vieles dazu sagen
Aber auch das Gegenteil wohl
Also lasse ich es dahinstehen
Froh in keiner Partei zu sein
Lauer Wind ist angenehm
Es gewinnt wer die Mehrheit
In der Mitte erobern kann was
Dem Land besser tut als alle
Radikalen Ränder die aber
Trotz Krise nur verloren
Was beruhigend ist

jens tuengerthal 14.3.21

Literatürenheimat


Literatürenheimat

Bei guten Büchern fühle ich mich zuhause
Sie sind seit meiner Kindheit mir Heimat
Der ich als Kind schon häufig umzog
Mit den Eltern wie später auch seltsam
Genug alleine noch einige male auch
Wenn für Bücherliebhaber Sesshaftigkeit
Ein ganz natürliches Bedürfnis eher ist
Fand ich jede Ortsveränderung eher
Befremdlich denn erstrebenswert auch
Weil meine Bibliothek meine Heimat ist
Sie mir überall anders fehlte und damit
Der Bezug zu meinen geistigen Wurzeln
Von denen aus ich die Welt erst sah was
Vermutlich nie versteht wer Bücher nur liest
Während ich mit diesen Leben teile
Sie wie eine Partnerin meine Gedanken
Wie Gefühle intensiv mitbestimmen je
Nach gewählter Lektüre näher kommen
Als die meisten Frauen mir je waren 
Egal ob es dabei Sex gab lasse ich die
Bücher tief in mich hinein warum auch
Das Zusammenspiel von gutem Buch
Nach Inhalt wie Form mir wichtig ist
Gehe nicht mit hässlichen Bänden ins
Bett sondern achte auf ein gepflegtes
Äußeres mich wohl zu fühlen warum
Es nahezu nur gebundene Bücher gibt
So kaufe ich meine Jeans bei Aldi aber
Die Bücher als edle Delikatessen gern
Im dafür Feinkostgeschäft immer nach
Verlagen und Ausgaben und möchte
Ein gutes Gefühl in der Hand haben
Natürlich ist auch der Inhalt wichtig
Gute Literatur ist zentral für schlechte
Nehme ich mir keine Zeit solange ich
Bessere Bücher um mich habe denn
Wer Bücher liebt weiss auch das
Haptische Erlebnis der Berührung
Als sinnliche Erfahrung zu schätzen
So ähnelt die Lektüre dem Sex der
Wo er gut ist tief Innen berührt ein
Weiterwirkendes Beben auszulösen
Was bleibende Verbindung schafft
In dieser tief sinnlichen Beziehung
Lebe ich mit guten Büchern woran
Wenig anderes je reichen kann so
Ist gute Literatur in schönen Büchern
Die Tür zu der Heimat in der ich mich
Ganz gehen lassen kann um so alles
Nur denkbare zu genießen also Glück
Warum ich in einer kleinen staubigen
Bibliothek glücklich leben kann
Es ist wohl Liebe zur Heimat

jens tuengerthal 14.3.21

Coronasophie XXXI


Von der Unbelehrbarkeit

Seit über einem Jahr nun üben wir uns
In den Ritualen der Pandemie aber tun
Immer noch so als hätten wir nichts je
Verstanden von Zyklen und Wellen die
Schlicht mathematischer Logik folgen
Ob uns das gefällt oder nicht wie sich
Gerade mit Beginn der berechenbaren
Dritten Welle nun zeigt die sich während
Dem Versuch der Öffnung noch steigert
Und als wüssten wir nicht was logisch
Die nächsten Wochen auf uns zukommt
Sind die Flüge ins gerade kurzzeitig wieder
Freigegebene Mallorca völlig ausgebucht
Als wüssten wir nicht was sicher folgt
Geben sich die Menschen unbelehrbar
Fallen in gewohnte Rituale zurück bevor
Irgendetwas sicher ist wollen sie raus
In die Sonne in die Wärme in Urlaub
Verhalten sich der Herde dabei folgend
Unmündig wie bestenfalls naiv ehrlicher
Wäre vermutlich asozial und dumm
Auch wenn die Pandemie schon bald
Dafür sorgen wird dass dieser Traum
Von der Insel wie eine Seifenblase platzt
Fragt sich warum keiner etwas aus der
Erfahrung im letzten Jahr gelernt hat
Vom Klima ganz zu schweigen ist klar
Wohin Massentourismus in der Pandemie
Führt denke ich ganz nüchtern spannend
Wäre ob wer nun zurückgeholt werden
Muss von der Bundesregierung dann
Auch persönlich voll haftet für die
Kosten dieser Dummheit oder sich
Der Staat die Naivität etwas kosten lässt
Was angemessen mindestens wäre
Jeder der eins und eins zusammenzählt
Kann verstehen welche Folgen die nun
Öffnung der Insel haben wird wie wohin
Es sehr schnell führen wird was genau
Wie die Folgen der Schulöffnung bereits
Berechenbar und also absehbar ist was
Die Forschung uns gerade bestätigt
Doch weg von Covid Alltagsstress
Was mich aber geistig daran fasziniert
Ist wie vernünftige Menschen sich gegen
Alle Erfahrung in der Herde verhalten
Warum Gewohnheit stärker ist als alles
Vielen Geduld noch so schwer fällt die
Zu üben doch gerade Zeit genug war
Menschen sich lieber unfrei belügen
Wie Schafe der Herde folgen statt frei
Also kritisch ihr Verhalten zu reflektieren
Wie es Menschen einzig würdig ist
Ob der Massentourismus unserer Zeit
Reichsparteitage der Gegenwart sind
Die im Gewand des Individualismus
Gegen Aufklärung und alle Vernunft
Menschen zu kleinen Rädchen machen
Die im System am Markt funktionieren
Darum das Denken einfach aussetzt
Was den Rückfall in gewohnte Muster
Noch deutlich für alle erleichtert weil
Sie es ja schon immer so machen
Erstaunt frage ich mich darum wieviel
Vom Menschen und seiner Freiheit
Dabei übrig bleibt und was diese nur
Herdentiere zur Reflektion brächte ob
In der Herde die Grenze zwischen Tier
Was Trieben folgt und Menschen fällt
Der theoretischen Verstand haben sollte
Weil die Gruppe sozial stärker wirkt
Als was uns als Mensch ausmacht
Habe noch keine sichere Antwort 
Aber es führt an die Grenzen dessen
Was den Menschen eigentlich entspricht
Was ethisch philosophisch bedeutend ist
Uns wichtige Fragen der Aufklärung stellt
Leben wir in irgend aufgeklärter Zeit
Sind wir ferner davon als Kant damals
Wie finden wir zur Freiheit zurück
Außer durch Negation der Wirklichkeit
Wie es Covidioten bei ihren Demos tun
Was gebietet die Vernunft und wie kann Mensch sich aus der selbstverschuldeten
Unmündigkeit wieder befreien als ein
Denkendes Wesen neben der Herde
Es bleibt also geistig spannend wie wir
Mit der Pandemie philosophisch umgehen

jens tuengerthal 14.3.21

Liebesdramen


Liebesdramen

Beim früh morgendlichen Gang um
Den Platz traf ich den Ex einer
Lieben Freundin und erfuhr als ich
Ihm Grüße an sie auftrug von
Deren Trennung vor Monaten
In einem Eifersuchtsdrama was
So lächerlich schien wie alle diese
Dramen es zu sein pflegen hierbei
Die eigenen eingeschlossen ohne
Garantie für genug Verstand noch
Als Betroffener dabei der ich über
Jahre lächerlicherweise wurde
Ohne es zu wollen aber auch
Mit zu wenig Verstand zu widerstehen
Da mit zu viel Gefühl verwickelt
Wie die beiden auch die sich dazu
Wechselseitig psychische Krankheiten
Mit gefühlvollen Argumenten unterstellten
Wovon ich weder etwas hören wollte
Noch darein verwickelt sein möchte
Schön daran aber war für mich der ich
Lange psychische Krankheit meiner Ex
Attestierte die sie sogar bestätigte was
Völlig egal aber ist zu was uns die
Verletzten Gefühle verführen um uns
Vom Schmerz zu befreien der aber
Dadurch nur verstetigt werden wird
Wie gut es tut fliegen zu lassen
Weil sich nie etwas ändert
Die Dramen sich alle ähneln
Es keine Wahrheit gibt und das
Bemühen einen Schuldigen zu finden
Ewig unfrei machen wird
Hätte gerne ihre Version gehört
Nachdem ich seine kannte aber
Eigentlich ist es völlig egal weil
Die Frage nicht ist wer recht hat
Sondern wer wie glücklich wird
Alles andere ist eigentlich egal
Aber ich brauchte Jahre um es
Kopfschüttelnd selbst zu merken
Liebe macht eben blöd
Da hilft nichts

jens tuengerthal 14.3.21

Nachhaltigglücklich


Nachhaltigglücklich

Macht ein nachhaltiges Leben glücklich
Oder beschränkt es uns zu sehr künftig
Weil wer für die Folgen seines Handelns
Konsequent einstehen will und also sich
Vorher nach dem kategorischen Imperativ
Überlegt oder logisch folgert was geboten
Vieles was alle machen ohne zu überlegen
Nicht mehr guten Gewissens tun kann also
Ein beschränkteres Leben gegenüber der
Masse führt die schon wieder Urlaub in
Malle oder Ischgl planen möchte ohne
Rücksicht auf Verluste was zwar durch
Ein gutes Gewissen reichlich kompensiert
Wird aber eben logisch einsam macht
Der Mahner und letzte Weise in einer
Horde fröhlicher Dummköpfe zu sein
Erfordert starke Nerven wie Merkel
Im letzten Jahr besonders erfuhr
Wo sie als einsame Ruferin gegen
Die Unvernunft Leben schützen wollte
Was sogenannte Freiheitskämpfer vom
Rechten Rand und andere kopflose
Narren esoterischer Heimat ohne
Jede Rücksicht noch ignorieren
Aber kann Besserwisserei glücklich
Machen oder ist es nur der Anfang
Vom Untergang der Freiheit die
Erkannte moralisch aufgeklärt handelt
Nur wer sich aus Unmündigkeit befreite
Dies also denkend selbständig tat
Warum alle Belehrung wertlos ist
Zumindest moralisch betrachtet
Aber nachhaltig glücklich wird wer
Den Mut hat nachzudenken wie
Kausalität logisch herleitet statt
Der Masse unkritisch zu folgen
Nur gibt es eben keine Wahrheit
Die für alle immer gilt als eine
Verbindliche Antwort in der Demokratie
Und also torkeln wir weiter wider
Besseres Wissen auf der Suche
Nach einer gültigen Moral auch
Im Sinne des KI nur leider ohne
Letzte Wahrheit dabei was den
Imperativ ökologisch zu einer
Tödlichen Falle der Freiheit macht

jens tuengerthal 14.3.21

Leserglücksreise


Leserglücksreise

Welch Glück ist es ein Leser zu sein
Mit Büchern durch Raum und Zeit
Reisen zu können ohne sich vom Ort
Sei es der Sessel oder Diwan bei egal
Welchem Wetter wegbewegen zu müssen
Wie ich heute wieder im Wechsel der
Bände während vor dem Fenster die
Wetter von Frühlingssonne zu Unwetter
Wechselten wanderte ich noch von der
Renaissance zur Aufklärung reiste
Lesend um die Welt mit Humboldt oder
Spürte Scharlatanen hinterher mit der
Klugen Greta de Francesco reiste
Mit dem Ehepaar Gondela mal wieder
Nach Braunschweig wo sie über die
Dort dunkle mittelalterliche Enge noch
Spotteten aber erinnerte mich zugleich
An meinen Besuch bei meiner dort
Liebhaberin vor vielen Jahren als
Mittelalterliches Stadtfest war und wie
Treffend Enge zu Braunschweig passt
Wo ich verliebt überlegte hinzuziehen
Was wie eine andere Welt scheint
Denke ich nur an die Enge dort gegen
Die großzügige Weite Berlins auch
Ohne zu erörtern ob sich diese auch
Im Horizont derer dort spiegelt war es
Eine zeitweise Verwirrung mit wenig
Erinnerung die wieder verlog trotz
Des groß begonnenen Traums dort
Oder vielleicht wegen aber egal da
Ohne jede literarische Bedeutung
Aber zumindest weckte die Lektüre
Auch für Sekunden die Erinnerung
So kamen zu den Reisen der anderen
Noch die in meine Geschichte hinzu
Auch bei Alexander Humboldt dem
Wie ich wenig Schläfer der immer gern
Mehr gemacht hätte und alles was
Möglich war wissen wollte stets
Neugierig durch die Natur ging aber
Zugleich den Blick für die große
Verbindung suchte warum ich auch
In seinen Kosmos noch hinein las 
An meinen Vater mich erinnerte der
Auch als Tausendsassa neugierig durch
Die Natur immer streift sogar mit 80 noch
Immer die Welt verstehen und erklären
Wollte so lang ich mich erinnere und so
Ist Lektüre von Alexander Humboldt
Auch eine Reise in meine Kindheit
Verstehe ich plötzlich warum mich
Seine Art die Welt zu erklären auch
Abschreckte wie zugleich faszinierte
Wie Alexander von Humboldt mir
So nah und zugleich auch fern war
Womit ich einen neuen Blick auch auf
Die eigenenen Wurzeln warf was
Ein weiteres Glück des Lesens ist
Was den Horizont auch für den Blick
Nach Innen immer weiter öffnet also
Die Welten zeitlich wie räumlich ganz
Im Kleinen wie im Großen bereist
Früher sagte ich noch ich reise
Nicht gern auch aus ökologischen
Gründen heute wurde mir klar
Eigentlich reise ich ständig weiter
Als die ganzen Weltenbummler die
Nur an der Oberfläche ihr dreckiges
Spiel namens Tourismus spielen und
Dabei zerstören was sie zu lieben nur
Vorgeben es für sich zu erobern
Neben den Touren in den Köpfen
Der Autoren und ihrer Protagonisten
Reise ich lesend auch immer tiefer
In mich wie zu mir noch was Lektüre
Zum grenzenlosen Glück mir macht
Denke ich dankbar voller Vorfreude
Auf die nächsten Seiten Lektüre

jens tuengerthal 13.3.21

Samstag, 13. März 2021

Liebesnähe


Liebesnähe

Lange schon fragte ich mich
Welche Liebe kommt wirklich nah
Zählt die körperliche Nähe dabei
War ich dabei manchen näher mit
Denen es besonders intensiv war
Kann die Qualität des Sex als ein
Gradmesser gewertet werden oder
Setzt die mit dem Alter zunehmende
Impotenz dem natürliche Grenzen
Was bleibt jenseits davon übrig
Ist es das was wirklich bleibt als
Geistige Verbundenheit mehr
Wert als wildeste Lust die meist
Schon am Gipfel vorbei zumal
Beschränkte männliche Potenz
Sich mit der der unermesslichen
Weiblichen nie messen kann also
Froh sein kann wenn sie noch kann
Frage ich mich was für mich zählt
Ist es am innigsten geistige Nähe
Gemeinsames Lesen und Familie
Geteilter Alltag und Träume die
Auch geistige Welten betreffen
Geteilte Liebe zu Büchern berührt
Stärker als vieles anderes sonst
Konnte anderes völlig ausblenden
Genau da berührte mich etwa
Eine sonst eher fremde Liebe so
Sehr dass sie als größte mir schien
Glaubte ohne sie die Welt verloren
Weil die bedingungslose Liebe
Zu den Büchern tiefer vereinte als
Der tollste Sex schien alles perfekt
Egal wie seltsam vieles auch war
Ist die gemeinsame Bibliothek als
Lebenstraum für mich wohl die
Innigste Annäherung an die nichts
An Nähe heranreichen kann auch
Ohne dass Bücher der Apfel anstatt
Vom Sex des Alters wären oder die
Zunehmende Impotenz kompensierten
Wüsste ich nichts was mir näher käme
Alles andere wird dagegen unwichtig
Mit wem ich meine Bibliothek noch
Teilen oder vereinen wollte wäre nah
Merke ich und lächle über mich
Und so kommt Liebe über Bücher
Viel näher als jeder Sex den wir
Mit egal wem haben können mit
Oder ohne Liebe sagt dabei nichts
Über die Qualität für beide aus
Aber Bücherliebe berührt mich
Bleibend inniger als alles sonst
Denke ich und verstehe plötzlich
Was mir gefährlich nah kommt
Was eher entbehrlich bleibt weil
Die Welten sich nicht berühren
Mit Liebe schenke ich Bücher
Alles andere ist eher nur nett
Tut aber auch nicht so weh
Vermutlich hat jeder den einen
Schlüssel der wirklich berührt
Wo alles andere egal wird
Die Bedingung großer Liebe
Wer ihn für sich erkennt kann
Wählen was passt oder nie
Sein darf weil viel zu nah 
Wo Traum und Erfüllung liegen
Habe spät gelernt wie selten ich
Wirklich geliebt habe und was es
Bedeutet sich darin zu finden
Das Paradies ist für mich eine
Bibliothek in der ich die Lust teile
Alles andere fliegt ohne Gefahr
Weiter und berührt nur kurz

jens tuengerthal 13.3.21