Sonntag, 14. Februar 2021

Freiliebe


Freiliebe

Kann die Liebe je frei sein?

Ist es unfrei Liebe gewesen?

Verwechselt nicht Liebe und Lust
Wem die Freiheit am wichtigsten?

Den Gedanken zur Liebe sein die Verse der großen Feministin Louise Aston vorsngestellt, welche die freie Liebe schon 1848 lebte und zu ihrem Motto machte:

Lebensmotto

Himmelssehnend, lebenssatt;
Euch ist rings ein Thal der Schmerzen,
Eine finst're Schädelstatt!
Mag in schreckenden Gesichten
Bang vor mir das Schicksal steh'n;
Nie soll mich der Schmerz vernichten,
Nie zerknirscht und reuig seh'n!

Freiem Leben, freiem Lieben,
Bin ich immer treu geblieben!

Leben – Meer, das endlos rauschend
Mich auf weiten Fluten trägt:
Deinen Tiefen freudig lauschend
Steh' ich sinnend, stummbewegt.
Stürzt Gewittersturm, der wilde,
Jauchzend sich in's Meer hinein,
Schau' ich in dem Flammenbilde
Meines Lebens Wiederschein.

Freiem Leben, freiem Lieben,
Bin ich immer treu geblieben!

Liebe – von der Welt geächtet,
Von dem blinden Wahn verkannt,
Oft gemartert, oft geknechtet,
Ohne Recht und Vaterland;
Fester Bund von stolzen Seelen
Den des Lebens Glut gebar,
Freier Herzen freies Wählen,
Vor der Schöpfung Hochaltar!

Freiem Leben, freiem Lieben,
Bin ich immer treu geblieben!

Und so lang' die Pulse beben,
Bis zum letzten Athemzug,
Weih' der Liebe ich dies Leben,
Ihrem Segen, ihrem Fluch!
Schöne Welt, du blühend Eden,
Deiner Freuden reicher Schatz
Giebt für alle Schicksals Fehden
Vollen, köstlichen Ersatz!

Freiem Lieben, freiem Leben,
Hab' ich ewig mich ergeben!

[Louise Aston 1814 - 1871]


Freie Liebe die uns nicht beengt
Lieber den Liebsten alles gönnt
Ist ein alter Traum der Menschheit
Der am Wesen der Liebe so oft schon
Scheitert wie von der Gesellschaft
Lange verpönt und verfolgt wurde
Um die Kontrolle zu behalten wer
Welche Familie bildet auch wenn
Wir nicht genau wissen ob nicht
Das christliche Modell der Monogamie
Viel jünger ist als andere Formen
Wie sie Tacitus von den Germanen
Berichtet hat bei denen die Frauen
Das Schlüsselrecht im Haus hatten
Was die Männer alle drei Jahre wechselten
Während Frau und Kinder am Hof blieben
Vieles wissen wir noch nicht genau
Weil das Christentum die Spuren
Seiner Vorgängerkulturen vernichtete
Ist die Liebe mit der Sexualität
Notwendig verbunden oder nie
Nach ihrer Natur nur auch wenn
Es eben so gut passt oder ist die
Verbindung von Lust und Liebe
Beiden abträglich nur aufgesetzt
Was macht wenn den Kern der Liebe
Aus als innige Verbundenheit
Wie frei kann diese je sein wenn
Das Gefühl Ausschließlichkeit will
Was entspricht unserer Natur
Fragen bei denen es schwer fällt
Das Gefühl von der Gewohnheit
Durch Kultur noch zu trennen
Die aber wichtig sind um die
Liebe im Kern zu erkennen
Kann lieben wer Konventionen folgt
Statt dem natürlichen Gefühl was
Macht dieses im Kern aus ist dies
Wirklich teilbar oder einmalig stets
Kann es eine Antwort geben oder
Nur deren so viele wie Menschen
Die sich alle auf ihre Art lieben
Liebe braucht für mich Freiheit
Weil nur wo sich zwei frei füreinander
Entscheiden kann das Gefühl sein
Doch die Erfahrung lehrt wie oft es
Auch genau anders kommen kann
Manche fühlen sich füreinander bestimmt
Dürfte ich ihnen die Liebe absprechen
Oder zwei wurden verheiratet aber
Lernen sich mit der Zeit lieben
Nenne selbst eine große Liebe
Was mich völlig unfrei machte
Weil das Gefühl so groß war
Lange mir unsterblich schien
Obwohl es mir nicht gut tat
Können wir die Qual lieben
Liebten sich wechselnde Gatten
In Germanien oder hatten sie nur
Ein zeitweise gemeinsames Leben
Wenn Yanomami ihren Gästen zur
Begrüßung ihre Tochter über Nacht
In die Hängematte schicken damit
Diese die Lust miteinander genießen
Ist das schon Liebe oder nur Lust
Habe keine Antwort auf alle Fragen
Folge teils dem Gefühl oder auch
Wo es passend scheint der Konvention
Manchmal sogar der Vernunft
Mit mehr oder weniger Zwang wobei
Das Bild von Familie mit dem ich
Aufwuchs von Paarliebe ausgeht
Wie könnte es künftig anders sein
Kommt es auf etwas anderes an
Als sich glücklich zu machen
Egal wie andere es nennen
Denke ich nach langer Erfahrung
Bei der das konventionelle Modell
Selten das friedlichere war eher
Weniger Festlegung mehr wurde
So weiß ich heute weniger als je
Was auf Dauer richtig sein könnte
Wer glücklich ist macht es richtig
Erlaubt ist was gefällt nur sich
Vorher zu fragen was gut ist
Könnte helfen es zu bleiben
Bin natürlich monogam wo ich
Liebe aber war es stets ungern
Wo ich es musste oder sollte
Weil jeder Zwang mir zuwider
Die Liebe frei glücklich machte
Aller Zwang dagegen unglücklich
Ohne zu wissen ob mein eher
Konventionelles Ideal von Liebe
Was in der Familie wurzelt eher
Der eigenen Natur entspricht
Oder erfolgreich anerzogen wurde
Spannend bleibt es zu ergründen
Sich freiem Leben zu ergeben
Um frei auch zu lieben vielleicht
Ein Weg glücklich zu bleiben

jens tuengerthal 14.2.21

Samstag, 13. Februar 2021

Freiheitswert


Freiheitswert

Was ist uns die Freiheit wert
Für was geben wir sie auf
Geben wir uns mit ihr weg
Verlieren ohne alle Werte
Was können wir wertschätzen
Wenn wir sie verloren haben
Bin frei und ungebunden doch
Hätte ich lange alles gegeben
Lieber unfrei gebunden zu sein
Was fragen lässt wieviel mir die
Freiheit überhaupt wert ist wenn
Ein nur Gefühl genügen kann das
Leben lieber fliehen zu wollen weil
Es ohne die große Liebe sinnlos
Erschien die doch alles gewesen
Was die Zeit irgendwann relativierte
Die Vernunft immer Unsinn nannte
Konnte stärker sein als alles was
Bestätigt wie sehr ich ein Sklave
Der Liebe geworden war die nie
Glücklich werden konnte weil es
Keine dauerhafte Zufriedenheit gab
Die andere ewig schwanken wird
Was ich eigentlich immer wusste
Dennoch willigte ich aus Gefühl
In die totale Bindung ein obwohl
Ihr Misstrauen Warnung genug
Gewesen wäre vernünftig betrachtet
Vor Eifersucht ich stets weglaufe
Ließ mich mit geringem Widerstand
Vollständig virtuell überwachen
Wovor ich bei Verstand flüchtete
Weil die große Liebe es wert schien
Um danach von ihr vorgeführt mich
Nochmal erniedrigen zu lassen aber
Statt wütend zu werden am Leben
Verzweifelte was ohne nichts wert
Schien obwohl ich endlich befreit
Glücklich hätte leben können gab ich
Dem Gefühl alle Macht über meine
Freiheit die mir alleine wertlos schien
Was vielleicht einiges über die Größe
Der Liebe verrät aber mehr noch wie
Wenig gut sie mir je tat der alles
Verloren glaubte als endlich wieder
Befreit und lange brauchte dies als
Höchstes Glück wieder zu schätzen
Was die allgemeine Frage mir stellt
Ob die Wertschätzung der Freiheit
An ihrem Mangel hängt also das
Glück selbstbestimmt zu leben ohne
Sklave zufälliger Launen zu sein
Am höchsten schätzt wem es fehlt
Frage ich meinen Verstand lacht er
Über die schlichte Dialektik nur laut
Das Gefühl dagegen lächelt leise
Weiß es ist gegen alle Vernunft
Stärker als alles in uns noch
Lässt Leben genießen oder fliehen
Macht den kostbarsten Schatz die
Freiheit als mündiger Mensch mit
Einem nur Herzschlag wertlos
Ob die Sklavenhalterin Liebe darum
Mehr wert ist als die Freiheit die uns
Erst zu aufgeklärten Menschen macht
Ist eine müßige Diskussion zumindest
Kann sie leicht stärker werden um
Alles ihrer Macht zu unterwerfen
Kenne noch kein Mittel dagegen
Sich an die Freiheit halten könnte
Weiter helfen als alle Sehnsucht
Die nie Erfüllung aber immer Leiden
Mit sich bringt also unfrei macht
Ob die Freiheit so sehr höchstes Glück
Sein kann wie die Liebe sich anfühlt
Solange sie zufällig mal da ist bleibt
Fraglich aber auch wenn sie nur ein
Mittleres Glück wäre ist dies noch
Wesentlich besser als das Leid was
Mit dem Gefühl immer noch kommt
Ist Freiheit schwankungsfrei was
Dauerhafter Zufriedenheit sichert
Alle Vernunft setzt also auf die
Freiheit mehr als auf die Liebe
Von der Verstand aber zu wenig
Versteht sich sicher zu sein
Setze also alles auf die Freiheit
Um nie mehr ein Sklave zu sein
Was mir der höchste Wert scheint
Bis ich mich wieder verliebe aber
Darum ging es bei meiner hier
Philosophischen Wertschöpfung
Weniger es lebe die Freiheit

jens tuengerthal 13.2.21

Irrlichter


Irrlichter

Leben noch alle Lieben in mir
Gleich Irrlichtern wäre erst ihre
Summe Quelle größten Glücks
Fände die Suche nie ein Ende
Weil keine wie die andere ist
Wüchse das Glück immer weiter
Könnte ich längst überglücklich
Sein und bleiben nach allem
Damit für immer zufrieden
Schöner lebt sich dies leugnend
Weiter die Wahre finden wollen
Wäre es nicht so unvernünftig
Könnte es immer wiederholt
Gegen jede Erfahrung resistent
Wie beim ersten mal wieder sein
Wovon ich noch zu gerne träume
Wäre ich nicht zu erfahren längst
Vor allem wird das erste mal doch
Ohnehin schon völlig überschätzt
Mit Erfahrung wird es immer
Schöner und gelassener was
Den Genuss deutlich erhöhen
Könnte wagte ich noch je so
Zu träumen als wäre nicht
Jedes für immer nur relativ
Aber davon abgesehen hat
Die Summentheorie auch was
Weil sie Liebeskummer ganz
Wunderbar relativieren hilft
Vor allem macht sie Einsamkeit
Wesentlich erträglicher auch
Wenn sie eine Illusion bleibt
Lebt es sich besser mit ihr
Wie real die Liebe dagegen ist
Wäre wohl der Frage wert
Im großen Quartett der Träume
Vor allem funktioniert die nur
Miteinander irgendwie was gleich
Die bekannten Probleme bringt
Während die Summentheorie einfach
Weiter zählt ohne sich dabei über
Den zufälligen Zustand zu viele
Gedanken zu machen weil ja
Alles was war an Liebe noch
In mir weiterlebt auch wenn
Es einem darüber schwindlig
Werden kam lebt es sich doch
In summa noch angenehmer
Bis wieder die Wahre kommt

jens tuengerthal 13.2.21

Freitag, 12. Februar 2021

Einsamkeitsglück


Einsamkeitsglück

In winterlicher Einsamkeit die noch
Durch den Lockdown verstärkt
Suche ich nach dem Glück des
Alleinseins was gerade jetzt
Wo das Bedürfnis nach Nähe
Einer Umarmung oder Zärtlichkeit
Noch viel größer ist gedanklich
Eine besonders gute Übung ist
Sich über die Freiheit und die
Kraft der Gedanken dabei klar
Zu werden als selbstständiger
Mensch der sich von der ewigen
Sklaverei der Gefühle befreit hat
Die Sehnsucht überwindet wie
Mit sich allein glücklich ist aber
Es ist gerade ziemlich schwer
Die bösen Geister des Zweifels
Zu vertreiben doch hilft der Blick
Auf den knackenden Kamin mit
Dem Samowar darauf wie die
Vielen Bücher um mich dabei
Sich wohl zu fühlen und sich
Klar zu machen wie gut alles
So ist wie es ist nur manchmal
Noch ganz insgeheim gebe ich
Der Sehnsucht nach die aber
Wie alle Erfahrung lehrt nie
Glücklich macht weil wir uns
Dann nur unvernünftig an stets
Schwankende Gefühle hängen
Die keine stabile Basis des
Glücks sein können wie die
Freiheit selbstbestimmt zu leben
Viel zu sehr gefährdet wäre
Dennoch bleibt die Sehnsucht groß
Einen Menschen voll Liebe zu umarmen
Diese versklavenden Gefühle alleine
Durch Konzentration zu überwinden
Glück für sich allein zu empfinden
Damit zufrieden zu sein macht frei
Wie zumindest relativ glücklich
Solange die Alternativen fehlen
Sage ich mir und übe noch etwas
Damit glücklich zu bleiben
Es wäre ein großer Sieg über
Die Macht der Einsamkeit immer
Durch Gedankenkraft allein frei
Zu sein wäre ein bleibendes Glück

jens tuengerthal 12.2.21

Russenroulette


Russenroulette

Russland spielt weiter russisch Roulette
Als käme dieses den Offizieren des Zaren
Im Ersten Weltkrieg zugeschriebene Spiel
Das vermutlich in amerikanischen Romanen
Erfunden wurde von manchen danach
Probiert mit tödlichem Ausgang tatsächlich
Aus Russland wo scheinbar die Angst
Vor einem Erstarken der Demokratie umgeht
Warum sie schon vorab drohen als ob sie
Sich den Konflikt leisten könnten mit
Europa von dessen Devisen für ihre
Hoffentlich bald überflüssigen Rohstoffe
Sie noch ohne Perspektive leben
Mit einem überholten System von
Mafiös oligarchen Strukturen ohne
Aussicht auf Veränderung wird sich
An die Macht der Geschichte aus
Untergegangenen Reichen geklammert
Solange der Narr in Washington noch
Regierte schien ihr zunehmend
Autoritärer Weg noch sicher zu sein
Doch mit dessen Verschwinden
Wächst die Angst vorgeführt wie
Für ihr Unrecht belangt zu werden
Warum sich Zar Putin Straffreiheit
Vorab garantieren ließ der Russland
Mit KGB Methoden noch regiert
Aber nun nachdem Europa noch
Uneins in Fragen der Pipeline scheint
Weil Putin Merkel noch nie verstand
Meinen sie diese mit Drohungen wie
Es könnte böse enden erpressen
Zu können dafür lieber mit großer
Geste den Revolver weitergeben
Als wolle wer russisch Roulette
Heute noch spielen statt lieber
Das miteinander friedlich zu üben
Hoffen wir Europa bleibt klüger
Weist den Revolver lächelnd zurück
Worauf Russland weiter provoziert
Weil es nur männlich chauvinistisch
Erfolgreich sein kann statt sich auf
Offene Verhandlungen einzulassen
Spielt es lieber mit dem Revolver
Weil nur ein möglichst kriegerischer
Konflikt mit Europa von der Krise
Im Inneren weiter ablenken kann
Europa sollte sich hüten dies Spiel
Mitzuspielen beim russisch Roulette
Gewinnt keiner es stirbt nur wer
Wenn Putin seinen politischen
Selbstmord weiter treiben will
Als Diktator erinnert zu werden
Sollte Europa ihm höchstens noch
Therapeutische Hilfe anbieten um
Offen in Verhandlungen zu bleiben
Ansonsten angesichts wohl drohender
Unruhen seine Grenzen gut sichern
Im Bündnis mit den USA wieder
Das amüsanteste an dieser Lage ist
Am Ende schafft es Putin so noch
Das Projekt seines Freundes Gert
Hierzulande Gasgert genannt mit
Nachhaltiger Wirkung zu verhindern
Was Merkel die dazu lächeln kann
Ein Vergnügen wohl sein wird das
Echte Größe im Abgang noch zeigt
Auch darum beteuern nun alle laut
Sie wollten fertig bauen um so
Der Kanzlerin einen Abschied nach
Maß zu schenken auch wenn viele
Sozen mit ungeklärtem Verhältnis
Zu Russland dies noch nicht ganz
Verstanden haben dürften wird die
Zeit sie eines besseren belehren
Lassen wir die Russen weiter spielen
Die erledigen sich so von alleine
Wie einst beim russischen Roulette
Europa muss nur gelassen bleiben
Statt mitzuspielen was keiner
Um des Lebens willen tun sollte
Vielleicht sollten die Russen sich
An ihre Zarin Katharina erinnern
Die mit klug eingefädelten Intrigen
Die Macht errang und sicherte wie
Den Geist der Aufklärung nach
Russland brachte jene geborene
Prinzessin von Anhalt-Zerbst die
Mütterlich Herrin von Jever war
Also Holsteinerin auch die bei
Angela Merkel auf dem Schreibtisch
Als Vorbild immer stand was sie
Daran erinnern könnte wer Partner
Für sie besser wäre und wie gut es
Ihnen ging als eine deutsche Frau
Mit klaren Grundsätzen sie regierte
Statt eines undurchsichtigen Typen
Der auf Ehre und Vaterland setzt
Also vorgestrige Begriffe benutzt
Für eine Politik ohne Zukunft die
Nie die Nähe zum KGB überwand
Dafür vorgestrige Spielchen spielt
Die mit dem Europa der Aufklärung
Nichts zu tun haben sollten wo die
Vernunft herrscht statt den Zufall
Der mal eben Leben auslöscht

jens tuengerthal 12.2.21

Lustgeschmack


Lustgeschmack

Ob es passt ist Geschmackssache
Warum die orale Lust ein so sicherer
Weg zur Entscheidung ist denn auch
Wenn sich dieser immer wandelt je
Nach Zeitpunkt des Zyklus wie auch
Die Konsistenz des Sekrets zeigt
Was gerade im Körper los ist dem
Du so nah sein darfst und manches
Ohne Worte dir schon sagen kann
Verrät der Geschmack dir mehr über
Die Biochemie als jedes Gespräch
Auch wenn es sich vorher alles so
Gut anfühlte kannst du sicher sein
Gegen den Geschmack der Natur
Und was sie mit dir dann macht
Kommt kein Verstand an weil da
Sinne gereizt werden die wir nie
Bewusst erreichen können obwohl
Die Biochemie uns so viel verrät
Habe keinerlei Ahnung welche
Formel zusammenpasst oder ob
Sich diese sonst feststellen ließe
Im Verhältnis der Aminosäuren
Aber kann meiner Zunge vertrauen
Wie auch der Nase denn wer uns
Stinkt passt auf Dauer nie was
Auch ganz wörtlich gemeint ist
Zungig tief ineinander zu tauchen
Bringt Nähe die unabgelenkt
Von allen Gedanken den Kern von
Nähe uns offenbart die zumindest
Der beschränkte Geist mit dem ich
Leben muss nie so vollständig
Erfasste weil zu vieles ablenkt
Von Gefühlen bis Hoffnungen
Die so gerne und leicht täuschen
Was zu vielen Illusionen führt
Dagegen trügt der Geschmack nie
Zumindest passt dann die Biochemie
Was zumindest schönen Sex
Miteinander verspricht mehr aber
Leider im Umkehrschluss nicht
So kannst du dir wohl sicher sein
Es passt und wird gut beim Sex
Wenn die andere dir ungewaschen
Auch schmeckt aber ob du dich
Darüber hinaus verstehst bleibt
Nur der konventionelle Weg sich
Kennenzulernen zumindest aber
Weißt du danach ob es sich lohnt
Diesen auch mühsamen Weg mit
All seinen Risiken und Nebenwirkungen
Miteinander weiter zu gehen bloß
Naiv ist wer meint Biochemie genüge
Für mehr als gute Lust doch ist die
Manchmal schon Glück genug
Zu mehr sei lieber nichts gesagt
So genieße ich das mögliche
Oder spare es mir ganz denn
Sex der nicht passt lohnt nie
Aber was schmeckt immer
Wie du allerdings aus der
Nummer wieder rauskommst
Wo es nicht schmeckt zeigt
Die sozialen Grenzen auch
Der tollsten Tricks der Natur
Denn aussprechen wird es
Wohl keiner mit Anstand
Habe es nie einer gesagt
Aber zumindest wird es dann
Keine Wiederholung geben
Außer es ist wie meistens
Bevor die Zunge in den Schoß
Tauchen darf musst du ihr Herz
Mit echtem Gefühl berühren
Was aber dich so sehr blendet
Dass auf dein Urteil kein Verlass
Mehr sein dürfte womit Erfahrung
Lehrt auch die geilste Theorie
Taugt in der Praxis eher nichts
Weil Liebe alle Sinne betäubt
Solange es so bleibt ist alles gut
Wo nicht werdet ihr es merken
So sind wir am Ende so klug
Als wie zuvor haben aber
Lange über orale Lust
Schreiben können
Ist ja auch was

jens tuengerthal 12.2.21

Donnerstag, 11. Februar 2021

Liebesrealismus


Liebesrealismus

Vielleicht ist es nach vielen
Geplatzten Träumen Zeit für
Etwas mehr Realismus
In Sachen Liebe denk ich
Und frage mich was dann
Übrig bliebe und wie das
Gehen soll mit der Vernunft
Ob da nicht das Gefühl streikt
Wenn noch was übrig bliebe
Aber die Vorsicht spricht dafür
Lieber mehr dieser zu trauen
Als auf große Gefühle zu bauen
Mit bekannt schmerzhaften Folgen
Was weniger stolpern lässt als nur
Versehentliche Endreime in der Minne
Vielleicht wird die Liebe überschätzt
In der Haltbarkeit bestimmt aber auch
Als Lebensform für ein miteinander
Die meistens an den Erwartungen
Scheitert den enttäuschten wie den
Unerfüllbaren weil die Realität zeigt
Am besten fahren wir mit irgendwie
Ganz guten Kompromissen ohne
Noch Wunder zu erwarten aber
Auf möglichst niedrigem Niveau
Noch zufrieden lebt es sich besser
Als in ständiger Angst vor der sonst
Sicheren nächsten Enttäuschung
Wo es dann noch gelegentlich Lust
Wie Vertrauen und Zuneigung gibt
Ist das langfristig immer mehr wert
Als heilige Schwüre von großer Liebe
Von denen nicht mal warme Luft 
Nach dem Ende bleibt weil alle
Extreme sich zu gerne umkehren
Dies scheint mir alles vernünftig
Aus langer Erfahrung gelernt
Werde ich es genau so machen
Bis die Liebe wieder macht
Was sie will und alles anders
Kommt weil es ist was es ist

jens tuengerthal 11.2.21

Zyklusreise


Zyklusreise

Während in Berlin Väterchen Frost
Auf russische Art eher kühl regiert
Bin ich mit Alphonse Karr in der
Fortsetzung des Kapitels zu Lilien
Durch den Jahreszyklus gereist
Was die nahe Vielfalt in all ihrer
Unterschiedlichen Schönheit mir
Als Betrachter offenbarte was ich
Lieber noch ignoriere solange Sohn
Im väterlichen Garten für den dieser
Voller Überschwang immer mich
Begeistern wollte was ich aber
Schon aus Trotz ignorieren musste
Wobei die Allergie mir noch half
Das ganze Leben eine Ausrede
Zu haben die vor Gartenarbeit
Relativ gut schützte auch wenn
Die Vielfalt der Blüten nicht völlig
Spurlos an mir vorbei ging war
Ignoranz in Gartendingen noch
Vorherrschend was sich mit der
Lektüre von Karr etwas ändert
Weil der begeisternde Blick für
Die Veränderungen im Zyklus
Des Jahres mich ergriff und so
Immer schon gekannte Vielfalt
In ihrer Schönheit neu offenbarte
Er stellt so wunderbar dar wie
Jede Blume zu ihrer Zeit im Jahr
Manche sogar im Winter noch
Sich durch die Erde wühlen um
Dort einen Weg zu finden der
Den Durchbruch noch gefalteter
Blätter gerade dann ermöglicht
Wenn es ihr entspricht zu blühen
Wie wunderbar fein die Natur
Dabei alles aufeinander schon
Abgestimmt hat damit auch jede
Zu ihrem Zeitpunkt im Jahr den
Weg ans Licht findet etwas die
Frühblüher fest verschlossen noch
Die harte Spitze nach oben durch
Das Erdreich brechen wie mit Spaten
Während spätere leichter kommen
Dies große Zusammenspiel der Natur
Was direkt vor der Haustür sichtbar
Lässt durch das ganze Jahr mit
Seinem Zyklus mich reisen ohne
Irgendwo hin zu müssen als hier
Mit Karr in seinen Garten der mich
An den väterlichen mit viel Liebe
Geführten erinnert was die Lektüre
Doppelt nahe bringt weil sie auch
Zugleich in den Schoß der Familie
Führt die auch einem Garten gleicht
In dem jeder zu seiner Zeit blüht
Denke ich und frage mich was wohl
Einmal meine Blütezeit gewesen
Sein wird und wer all diese kleine
Schönheit am Rand bemerken wird
Wie Karr mich gerade die vielfältige
Der Natur neu sehen ließ was
Zufriedene Begeisterung hinterlässt
Um sich am Kleinen zu freuen
Lohnt manchmal der Blickwechsel

jens tuengerthal 11.2.21

Genusspflicht


Genusspflicht

Leben wir um der Pflicht willen
Oder sind wir um zu genießen
Ist Genuss nur geiler Luxus
Oder der natürlichste Antrieb
Fragt sich wer Deutschland
Insbesondere Berlin betrachtet
Der Protestantismus neigt zur
Nüchternen Pflichterfüllung um
Zu tun was eben nötig ist
Wofür Merkel ein Muster ist
Die alle Bürger gerne zur
Disziplin mahnt was bei den
Ministerpräsidenten weniger
Gut bisher leider gelang
Was als gut preußisch galt
Ist selten genussfreudig
Scheint dem kantschen Prinzip
Des kategorischen Imperativ
Innezuwohnen der streng ist
Hohe Disziplin fordert nur um
Ein gutes Gewissen zu haben
Was der Protestant bekanntlich
Mit sich allein ausmachen muss
Während der Katholik beichtet
Wie vor bunten Heiligen betet
Die Leidenschaft eher zulässt
Außer er kommt aus Münster
Die leiden ohnehin lieber mehr
Ohne dabei Lust zu empfinden
Was natürlich Vorurteile sind
Welche nur die Liebe belegte
Dafür selten klar blicken lässt
Aber katholisch stets unglücklich
Endete ohne zu wissen warum
Der Gegenbeweis noch aussteht
Aber jenseits regionaler Klischees
Wäre der Blick auf den Kern
Was echter Genuss sein kann
Wichtiger als zufällige Konfession
Die weniger an Überzeugung als
An Abstammung meist hängt die
Sich wie vieles verwachsen kann
Während sich was genossen wird
Oder wofür wir leiden bei nahezu
Allen Menschen verschieden ist
Aber doch wieder auch ähnlich
Die Neigung zufällig scheint über
Alle Überzeugungen gehen kann
Solange als Genuss empfunden
Während manche Bewegung wie
Aktion als höchsten Genuss sehen
Ist bei mir trotz früher Leistungssport
Der Stillstand wie Ruhen bei der
Guten Lektüre die den Geist im
Gleichgewicht bewegt größte Lust
Sehen wir vom Sex mal ab der aber
Auch vielfach überschätzt wird
Bei dem ich die Ruhe danach
Aber immer mehr genieße als die
Varianten komischer Gymnastik
Die wir davor gern praktizieren
Sicher gehört beides zum Menschen
Ist ein Gleichgewicht dabei gesund
Aber dennoch empfinde ich mehr
Genuss beim Gedanken an gute
Lektüre in schöner Umgebung
Als bei der Vorstellung von einer
Aufregend wilden Aktion in der Menge
Sicher nimmt Sehnsucht etwa nach
Nähe und Zärtlichkeit in dem Maße zu
Oder ab wie wir dieser entbehren warum
Mangel zu seltsamen Ideen führen kann
Zuviel Nähe Abstand lieber suchen lässt
Weil Genuss auch Gleichgewicht braucht
Doch wie wir es auch drehen egal was
Jedem nun dabei gefällt was so dann
Auch erlaubt sein sollte steht Genuss
Im Zentrum und es fragt sich wie dies
Mit dem kategorischen Imperativ noch
Vereinbar sein kann der als Basis des
Guten Handelns in Freiheit auch gilt
Ob das gute Gewissen dem zu folgen
Bereits Genuss genug sein könnte
Eine Lust an und für sich bereits ist
Oder den Rahmen guter Lust gibt
Um als Epikuräer im Sinne Kants
Ohne Knoten im Gewissen zu handeln
Dann wird der Genuss zur Pflicht um
Als glücklicher Mensch ausgeglichen
In der Gemeinschaft leben zu können
Forsche noch ein wenig danach aber
Es fühlt sich schon ziemlich gut an
Mit Kant genießen zu können statt
Mit oder ohne mehr zu leiden

jens tuengerthal 11.2.21

Hansekarneval


Hansekarneval

Die 5. Jahreszeit beginnt diesmal
Im ganzen Land wie sonst nur in
Norddeutschland völlig unbemerkt
Weil die Austreibung der Geister
Gerade kein Thema ist während
Corona das Land beherrsch und
Als geborener Bremer denk ich
Gut so und weiter geht's mehr
Muss dazu nicht gesagt werden
Wer braucht katholische Feste
Für Frohsinn in diesen Zeiten
Feiern wir wenn es vorbei ist

jens tuengerthal 11.2.21

Föderalversagen


Föderalversagen

Der Föderalismus taugt nichts
Zur Bewältigung einer Krise was
Die Länder mit den lächerlichen
Beschlüssen wieder bewiesen
Warum die Kanzlerin endlich
Den Katastrophenfall ausrufen
Sollte konsequent zu handeln
Ohne solch feige Beschlüsse
Es geht um Leben oder Tod
Theater und Museen sind zu
Aber wir haben die Haare schön
Es ist gut wenn die Politik sich
Sorgen um die Freiheit macht
Die sie schnell den Bürgern 
Wieder zurückgeben wollen
Aber genau darum braucht es
Jetzt eine no Covid Strategie
So viele Leben wie möglich
Noch zu retten einen Ausweg
Mit Perspektive zu haben statt
Heute Beschlüsse zu fassen
Die in wenigen Wochen wieder
Verschärft werden müssen was
Den Widerstand nur erhöht wie
Die Bereitschaft sich an Regeln
Noch länger zu halten senkt
Es ist feige verantwortungslos
Das Land war auf einem guten
Weg der mit endlich Konsequenz
Erleichterung in absehbarer Zeit
Hätte bringen können aber heute
Wurde die Kapitulation der Politik
Aus Feigheit offensichtlich die
Lieber weiter Leben riskiert statt
Sich mit Vernunft zu einigen aber
Nun ist ja auch alles egal wenn
Oma stirbt hatte sie zumindest
Die Haare nochmal schön

jens tuengerthal 11.2.21

Mittwoch, 10. Februar 2021

Lilienblick


Lilienblick

Weiße Lilien waren einst die
Königlichen Blumen Frankreichs
Bevor die Revolution sie knickte
Kurzzeitig korsische Bienen noch
An ihre Stelle gesetzt wurden
Sie dann wieder kamen und gingen
Von Dichtern symbolisch überladen
Blieb von ihnen selten mehr als
Das Symbol was in der Erinnerung
Verfliegt wie ihr intensiver Duft
Dabei lebt auf und mit ihnen so
Einiges wie Alphonse Karr wieder
In der Reise in meinen Garten
Erzählt ohne genau zu wissen wie
Viele Regierungen und Revolutionen
In Frankreich wechselten seitdem
Sein Lilienbusch im Garten einst
Gepflanzt wurde wobei diese nicht
Die im Wappen ist das wohl viele
Mütter gerne hätte auch wenn die
Lilien in den Tuilerien zwischenzeitlich
Ausgerupft wurden im Überschwang
Der Revolution zieren sie diese bis heute
Ein einziges Insekt bewohnt sie noch der
Zirpkäfer der mit Flügeln und Beinen
Wenn in der Hand gefangen hörbar zirpt
Zur Familie der Pillendreher gehört
Den und dessen Verdauung Karr so
Fein wie schön beschreibt doch sehr
Spannend fand ich außer dem
Gedeihen des Eis unter einem Blatt
Von dem sich der geschlüpfte Wurm
Ernährt bis er sich verpuppt um zum
Wunderschönen Käfer zu werden dass
Der männliche Käfer völlig erschöpft
Nach der Begattung stirbt während
Seine Geliebte noch die Eier ablegt
Bevor sie dahinscheidet womit beide
Ihr Leben nach dem Sex beenden
Was nicht so schlecht klingt denk ich
An dieser Stelle zu den Lilien genügt
Insofern es am Ende um Sex ging
Ist ja auch alles gut so was wieder
Zeigt auch was mit Lilien beginnt
Kann sehr menschlich enden 
Sogar wenn es um Käfer geht
Wie der Sinn des Lebens ja
Bekanntlich 42 ist oder 7 x 6
Was wohl genügt dazu

jens tuengerthal 10.2.21

Ordnungsfreiheit


Ordnungsfreiheit

Ist Ordnung nur ein Zwang
Oder schenkt sie Freiheit
Sie raubt Zeit mit dem Aufräumen
Schenkt aber mehr davon danach
Wenn sich der Berg dessen was
Zu tun wäre immer höher türmt
Wird er zur Bedrohung die uns
Nächte mit Albträumen bringt
Wo altes in guter Ordnung ist
Können wir gelassen sein was
Die Zukunft und Gegenwart des
Eigenen Lebens betrifft sind aber
Zugleich Sklaven des Systems
Was uns seiner Ordnung unterwirft
Doch wird es ohne immer schwerer
Noch in ihm irgendwie zu überleben
Wer eine zeitlang aussteigt muss
Danach die Versäumnisse alle
Nachholen und dafür bezahlen
Warum sich auch ökonomisch
Eine gute Ordnung doch lohnt
So erinnert Grete de Francescos
Die Macht des Charlatans daran
Wie der Goldmacher Bragadino
Der sehr erfolgreich Venedig betrog
Eine genaue Briefregistratur betrieb
Die heute in München ausgestellt
Um in seinen Lügen den Überblick
Wie eine genaue Ordnung zu haben
Was für den Scharlatan lebenswichtig
Sein kann sich nicht selbst zu täuschen
Aber abgesehen vom Betrug am System
Ist auch das unangepasste Sein in diesem
Mit einem gewissen Maß an Ordnung
Leichter als ohne diese um zu überleben
Sich vor dem Aufräumen klar zu machen
Wie viel Freiheit es uns schenken kann
Könnte eine gute Motivation sein auch
Stumpfsinniges besser zu ertragen
Wobei immer die Frage bleibt ob die
Mit ordnen verbrachte Zeit nicht am
Ende doch alles überwiegt was das
Angepasste Leben zwar erleichtert
Aber wenig sonst übrig lässt was
Am Ende alles offen lässt warum
Vorm Aufräumen nachzudenken hilft
Sich nicht ganz darin zu verlierem
Ordnung schenkt und raubt Freiheit
Was überwog wissen wir erst danach
So stürzen wir uns wie fast immer
Blind ins Leben was auch immer
Sich am Ende lohnte war was los
Das ist dann wohl in Ordnung so

jens tuengerthal 10.2.21

Luxuslust


Luxuslust

Passt Luxus in unsere Zeit
Von Klimawandel und Pandemie
Braucht es nicht der Entsagung
Um diszipliniert zu bleiben beim
Kampf gegen die Unbill des Lebens
Also Haltung zu wahren in der
Protestantischen Bescheidenheit
Die klaren Geist und Größe zeigt
Wie es die Kanzlerin uns vorlebt
Sind Luxusautos oder Reisen noch
Irgendwie vertretbar oder nie mehr
Verdient wer es tut soziale Missachtung
Handelt zumindest unmoralisch
Ist unmündig also unfrei nach Kant
Ein lächerlich vorgestriger wie Trump
Mit seinen peinlich goldenen Betten
Wie operiert geschönten Frauen
Der keine Zukunft mehr hat weil
Dieser Luxus allen schadet nur
Manche brauchen es zu merken
Oder wandelt Luxus sich einfach
Aktuellen Bedürfnissen angepasst
Brauchen alle Menschen das gleiche
Zeigt sich feiner Luxus im Detail
Sind es Kultur und Bildung die
Dauerhaft bleiben statt Gütern
Die jeder mit Geld kaufen kann
Wird echter Luxus quasi imateriell
Zeigt sich in echten Gefühlen oder
Es sich leisten zu können nichts
Mehr zu müssen zum Glück
Geistig unabhängig zu sein statt
Funktionales Rädchen im Sein
Ist echter Luxus seine Schätze
Nicht mehr zu brauchen sondern
Zufrieden ohne Angst zu leben
Die Welt geistig zu erfassen ohne
Sie mit vorgestrigen Reisen noch
Weiter zu beschädigen weil es ein
Genuss und Luxus ist mit einem
Guten Gewissen zu leben statt
Ängstlich sich zu rechtfertigen
Liegt echter Luxus viel mehr
In der Erkenntnis der Freiheit
Die ein unabhängiger Geist gibt
Der auch im Nichts des Lockdown
Sich noch zu beschäftigen weiss
Der größte Luxus für mich bleibt
Eine schöne Bibliothek mit Zeit
In Ruhe die Bücher zu lesen ohne
Von egal was gehetzt zu werden
Vermögen versklavte mich nur
Darum soll sich kümmern wem
Die Beschäftigung damit liegt
Wer schätzt was ist statt zu wollen
Was nur unter Mühsal erreichbar
Lebt als friedlicher Mensch so
Glücklich wie möglich mehr
Gibt es nirgendwo alles sonst
Bleibt am Ende überflüssig

jens tuengerthal 10.2.21

Lusteinfach


Lusteinfach

Wenn zwei Lust aufeinander haben
Könnten sie ihr einfach folgen um
Es zusammen zu genießen doch
Vor den Vollzug wurden sehr viele
Hindernisse gesetzt unklar nur ob
Diese nötig sind auch genug Lust
Zu bekommen statt sich über die
Gemeinsamen gynnastischen Übungen
Nicht nur noch zu amüsieren denn
Jenseits der schlichten Triebe ist
Was wir so gern geil finden schon
Ziemlich komisch eher zumindest
Mit Abstand ohne Anteilnahme
Betrachtet was allerdings bei der
Lust nicht zu empfehlen ist da
Dann der Gedanke etwa an
Woody Allen näher läge also
Lachen statt stöhnender Erotik
Was wenige Partner mögen wie
Überhaupt viel ernst nötig ist
Beim gewöhnlichen Sex noch
Steif zu bleiben ohne so zu wirken
Bei der ganz großen Erotik
Von der wir insgeheim träumen
Bis wir alles einmal ausprobiert
Die Lust den Kitzel verliert eher
Komisch wirkt höchstens Gefühl
Den Aufwand noch wert scheint
Wie die angenehme sportliche
Übung dabei die große Mengen
An Kohlenhydraten immer verbrennt
Warum Sex auch schlank hält
Was in Zeiten von Corona für
Die Kultivierung der Onanie spricht
Mit dir als immer geöffneten Studio
Fit durch die Pandemie kommen
Ohne Risiko egal welcher Ansteckung
Ist es die einfachste Lust immer
Der Rest dagegen viel Aufwand
Für oft bescheidenes Ergebnis
Wobei zwei es mit der Lust sich
Selten einfach machen auch damit
Alles irgendwie noch Reiz behält
Bleibt der Sex viel komplizierter
Als nach der Natur noch nötig wo
Triebbefriedigung ganz oben steht
Um Fortpflanzung zu gewährleisten
Doch reich macht es zu merken
Eigentlich ist das alles lächerlich
Aber es voller Liebe zu genießen
Füreinander wie miteinander was
Zum Glück genügt aber am
Ende einfach nur Sex ist

jens tuengerthal 9.2.21