Lektürentagebuch 13.9.25
Bei Buddenbrooks erholt sich Tony ganz
Wunderbar in Travemünde schläft lang
Nach genug Punsch am Abend bis neun
Aus während ihr Bruder schon früh fuhr
Als sie die Treppe hinuntergeht riecht sie
Schon den Kaffeeduft und freut sich auf
Ihr Frühstück das Frau Schwarzkopf die
Schon Mittagessen kocht stehen ließ
Mit Tony sitzt Morten Schwarzkopf am
Tisch raucht seine Pfeife und beide
Plaudern flirtend miteinander dabei
Lästert Morten über die Zeitung
Deutet dabei an dass in anderen Blättern
Wie der Rheinischen Zeitung ganz andere
Dinge über den preußischen König ständen
Die er einer Dame nicht erzählen könnte
Tony ist neugierig auf alles was er ihr
Zu erzählen hat und fordert ihn auf doch
Mit ihr zum Strand zu gehen sie wolle
Nun da es nicht regnet baden gehen
Es beginnt ein zarter Flirt zwischen den
Beiden etwa gleich alten damit auch das
Gegenteil von dem was der Konsul sich
Von diesem Erholungsurlaub wünschte
Tony taucht durch den politisch auch
Interessierten Medizinstudenten Morten
In ganz neue spannende Welten ein
Wie der kritischen Sicht auf den Adel
Sie hatte vorher nur ganz unkritisch
An ihre Pensionatsfreundin Armgard von
Schilling deren Gut von Travemünde aus
Auf dem Priwall weiß sichtbar war
Sie fühlt sich wohl bei Schwarzkopfs
Genießt ihren Urlaub und Grünlich
Verschwindet auch dank Morten aus
Ihren Gedanken was ihr sichtbar gut tut
Auf dass Aufatmen von Tony Buddenbrook
In Travemünde folgt das in Paris von der
Mode Korrespondentin der Frankfurter
Zeitung Helen Hessel ganz passend
In einer Seitenstraße des Boulevard
Haussmann finden sie den unscheinbaren
Eingang eines Restaurants in dem die
Angestellten der Warenhäuser essen
Sie haben eine muntere Mittagsstunde
Das Innere des zweistöckigen Restaurants
Gleicht einem Käfig voll zwitschernder
Bunter Mädchen der mit Bronze umrankt ist
Sie sieht dort lachende Gesichter wie auch
Leuchtende Ellenbogen während grüne
Laubenrauten die Wände verkleiden wo
Nicht Spiegel die bunte Vielfalt erweitern
Eine Gruppe südlich temperamentvoller
Geiger im Frack führt die kleine Kapelle
Es gibt Carmen zu hören und Rubinstein
Wie sonst eher leicht verdauliches pikant
Was zu den Menüs dort passt die eilig
Serviert und zierlich genossen werden
Dabei bedienen Kollegen und Freunde
Ihre Damen mit roten und weißen Wein
Leuchtende Lippen lachen trinken essen
Schwatzen sie erkennt ein Mannequins
An ihrem kecken Gesicht die sie gleich
Vertraulich grüßt wie ein freudiges Kind
Ein zu eiliger Kellner schüttete einem
Herren Kaffee über das Knie worauf eine
Dame vom Nachbartisch ruft beruhigen
Sie sich ohne Zucker keine Flecken
Immer neue Miniatur Portionen werden
Aus der Küche aufgetragen alles ist im
Schwung die Eile der anderen wird hier
Respektiert schon beginnt der Aufbruch
Die Spiegeldecken der Handtaschen
Werden aufgeklappt Puder stäubt im Raum
Die rote Kuppe des Lippenstiftes fährt ganz
Exakt über gespitzte gezogene Münder
Fertig ist die Frau und es geht wieder an
Die Arbeit eine fröhliche Pause zwischen
Zwei Arbeitszeiten bevor es ganz bald
Am Nachmittag noch voller wieder wird
Dort in Galeries Lafayette, Printemps
Oder Trois Quartiers wird weiter gezeigt
Angepriesen und Rat gegeben ohne sich
Von egal was verdrießen zu lassen
Einmal nur hätte sie eine Verdrossene
Erlebt die noch sehr jung und sehr lang war
Die trotz guten Willens eine Amerikanerin
In ihrem französisch nicht verstand
Sie bekam einen Verweis von der kleinen
Aber imponierenden Directrice die sie
Ma petite nannte wie sie ihren Kolleginnen
Berichtete was doch übertrieben wohl sei
jens tuengerthal 13.9.25
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