Sonntag, 24. Februar 2019

Glücksaufklärung

Sollten Aufklärer Optimisten sein
Wären sie besser immer Realisten
Was bewirkt Optimismus bei uns
Wohin führt uns der Realismus

Aufklärung glaubt an die Vernunft
Also Entwicklung durch Fortschritt
Sie soll den Menschen befreien
Aus selbstverschuldeter Unmündigkeit

Ist dieses Vorhaben noch realistisch
Sind die Gefahren nicht viel größer
Verkennt das Ideal menschliche Natur
Wird es so selbst zur neuen Ideologie

Schauen wir auf die Entwicklung der
Menschheit erkennen wir ganz deutlich
Wieviel besser es mehr Menschen geht
Dass der Fortschritt vielen mehr nutzt

Es gibt negative Ereignisse doch diese
Verändern keine positive Entwicklung
In der Geschichte der Menschheit nur
Schauen wir lieber auf das Schlechte

Nachrichten sind tendenziell negativ
Bewirken dieses Gefühl gemischt mit
Angst bei immer mehr Menschen die
Sie heute auch wahrnehmen können

Positive Nachrichten verkaufen sich
Schlechter und werden weniger ernst
Von den meisten Menschen genommen
Was das negative Gefühl noch erhöht

Alle Fakten aber betätigen deutlich
Eine positive kulturelle Entwicklung
Wie den Rückgang von Gefahren
Für das eigene Leben jeden Tag

Sich der richtigen Entwicklung wieder
Bewusst zu werden um konstruktiv
Dabei zu gestalten statt zu zweifeln
Gäbe viel mehr Kraft für die Zukunft

Wer Menschen irgend helfen will
Das Glück völliger geistiger Freiheit
Wie es der kategorische Imperativ gibt
Zu erkennen zeigt ihnen Wege dahin

Aufklärung sollte also Mut machen
Statt ständige Zweifel zu säen damit
Menschen den Mut haben sich ihres
Verstandes zu bedienen statt zu beten

Dass Intellektuelle geschätzt werden
Wenn sie negativ destruktiv zweifeln
Aber wo sie befreien eher weniger
Ernst genommen werden zeigt etwas

Wer auch von Vordenkern ständig nur
Negative Zweifel hört verliert den Mut
Aufgeklärt und vernünftig zu denken
Bleibt in gewohnten Mustern der Angst

Wer selbstverschuldete Unmündigkeit hört
Denkt er ist schuldig an einem Fehler statt
Das Potenzial zu erkennen was darin liegt
Die Chance zur großen Freiheit zu haben

Kant ist so gesehen kein strenger Mahner
Sondern ein Befreier der uns zutraut
Unseren Verstand zu nutzen um damit
Völlig befreit von Normen zu leben

Dieses Zutrauen wie seine Hoffnung
Auf den ewigen Frieden der Moltke
Längst Feldmarschall noch widersprach
Zeugen vom positiven Menschenbild

Ob der in vielem geniale Moltke damit
Auf seine eigenen Grenzen hinwies
Oder nur Lobbyist seiner Zunft war
Kann hier zum Glück dahinstehen

Heute leben zu dürfen in der besten aller
Welten ist eine großartige Chance um
Die Zukunft noch besser zu gestalten
Wären wir nicht lieber stets ängstlich

So haben sich viele längst durch die
Dauernde Berieselung mit Nachrichten
Im ständig negativen Tenor daran gewöhnt
Angst als ganz natürlich zu empfinden

Intellektuelle unterstützen dieses stets
Negative Weltbild noch durch ihre oft
Mehr rhetorisch als sachlich begründeten
Zweifel als sei Dialektik ein Wert an sich

Im ganzen Leben zweifeln wir mehr
Als mutig das Glück zu genießen
Von der Freiheit bis zur Liebe
Verhalten wir uns so unaufgeklärt

Der Wahlspruch der Aufklärung aber
Lautet noch immer sapere aude also
Habe Mut zum Glück auch der Freiheit
Wagen wir die Aufklärung als Glück

jens tuengerthal 23.2.2019

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