Freitag, 22. Februar 2019

Lauffreiheit

Die Freiheit zu laufen
Ist die erste Freiheit
Wir lernen sie alleine
Wenn wir so weit sind

Manche schon vorm 1.
Geburtstag andere später
Aber alle laufen irgendwann
Gewinnen damit neuen Raum

Wer sich aufrichtet erreicht
Vorher unerreichbares
Kann sich schneller bewegen
Zumindest nach kurzer Zeit

Irgendwohin laufen ist Ausdruck
Unserer Bewegungsfreiheit die
In unserer Natur als Jäger und
Sammler bereits angelegt ist

Viele verlernen das Laufen
Vor lauter alltäglichem Sitzen
Sind sie schnell außer Puste
Statt einfach nur zu laufen

Andere rennen anstatt
Ruhig und vernünftig zu
Laufen als hetze sie wer
Oder erreichten sie mehr

Wer rennt schafft wohl mehr
Kilometer in kürzerer Zeit aber
Dafür nie so viel wie all jene
Die in Ruhe lieber laufen

Die Umgebung dabei betrachten
Dinge wahrnehmen und Wege
Neu suchen gehört genauso zum
Laufen wie relative Ziellosigkeit

Ein freier Läufer der eher flaniert
Denn überhitzt joggt erlebt mehr
Schädigt sich weniger bei gleicher
Langfristiger Trainingswirkung

Über vierzig Kilometer am Tag
Ist ohne Marathontraining möglich
Dabei kann ich nach Laune auch
Pausieren oder anderes tun

Der Freiheit zu laufen frönend
Bin ich über 6600 Kilometer
Im letzten Jahr durch Berlin
Entspannt nebenbei gelaufen

Dabei habe ich mehr gesehen
Vor allem mich mehr bewegt
Als die meisten Urlauber je tun
Ohne irgendwo hin zu müssen

Laufe eigentlich nie gegen die Uhr
Habe keine festgelegten Strecken
Sondern entscheide nach Laune
Wohin und wo entlang es geht

Solange ich irgend laufen kann
Werde ich immer weiter laufen
Ohne etwas damit zu wollen
Als die Freiheit zu genießen

Stelle mich hin und laufe los
Ziehe nur passende Schuhe
Auch für längere Wege an
Bleibe ansonsten wie ich bin

Trage keine Laufkleidung oder
Ähnlich sportlich modisches Grauen
Was uns im Grünen entgegen hüpft
Ganz ohne ästhetisches Empfinden

Der laufende Flaneur ist er selber
Ist so zivil und auffällig wie sonst
Kleidet sich einfach angemessen
Braucht keine Extrawürste dafür

Der Läufer mischt sich als Flaneur
In Tempo und Erscheinung völlig
Unauffällig unter die anderen
Zwischen denen er einfach läuft

Muss ich doch irgendwann mal
Irgendwo hin und pünktlich sein
Nehme ich mir großzügig Zeit
Um frei dort hin zu flanieren

Laufen Liebe Bücher und Tee
Mehr brauche ich nicht mehr
Genieße mein Leben also
Bis ich nicht mehr laufe

Die Freiheit mich zu bewegen
Ohne Anstrengung oder Aufwand
Überall hin zu kommen ist mehr
Als viele erreichen die nur träumen

Lauft lieber einfach los statt noch
Weiter zu warten ob doch noch
Irgendein Wunder geschieht was
Alle Erwartungen noch übertrifft

Laufe täglich erwartungslos los
Genieße es in jedem Moment
Bin so ein glücklicher Läufer
Der keinesfalls Sport machte

Will nicht erzählen was ich so
Ganz nebenbei abnahm an Fett
Wie an Muskeln wieder zunahm
Weil Laufen kein Ziel haben soll

Laufen ist unsere große Freiheit
Sie zu genießen macht glücklich
Dabei muss ich nichts sonst erleben
Sondern genieße die Bewegung

Laufen als Bewegung entspannt
Ohne anzustrengen hält es uns
Zugleich in ständiger Bewegung
Wie es unserer Natur entspricht

Mit seiner Natur im Einklang
Sich etwas Gutes zu tun um
In Bewegung ruhig zu werden
Scheint perfekte Meditation

jens tuengerthal 22.2.2019

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