Freitag, 25. Juni 2021

Liebesentdecker

Liebesentdecker

Wenn eine Liebe verloren geht
Im Sturm oder auf hoher See
Sich der Kurs völlig verliert
Du einsam ohne Hoffnung bist
Öffnet sich sobald der Wind sich
Wieder legt ein Raum der dir zeigt
Was wirklich nah ist und dich fühlt
Wo du einer nicht genügtest
Bist du einer anderen darum alles
Obwohl du sie zuvor verletzt
Weil sie den Schmerz versteht
Nichts für alle ist wie es ist
So erkennen sich manche erst
Nach den ersten Stürmen als
Zeitlos nah wieder während
Andere sich aus den Augen
Verlieren als wäre nie etwas
Gewesen rütteln die Stürme
Der Gefühle das Leben durch
Und die Welt wird eine andere
Wieviele Stürme ach hab ich
So schon ungewollt durchlebt
Dabei könnte ich doch wissen
Wie trügerisch die Frauenherzen
Stets noch sind wo wir uns an sie
Hängen mit Hoffnung auf ein
Morgen während dafür jene die
Du selbst schnöde zurückwiest
Sich als treu erweisen eher
Meide ja alle Segelboote da ich
Zur Seekrankheit neige lieber
Im Strandkorb ruhig lese als
Sich dem Sturm auszusetzen
Andere suchen das Abenteuer
Auf hoher See während mir
Gefühlsstürme vollauf genügen
Das Leben abenteuerlich genug
Zu finden und so bleibe ich ein
Entdeckungsreisender der Liebe
Lieber als in schaukelnden Booten
Wer abenteuerlicher dabei lebte
Möge die Nachwelt entscheiden
Da fehlt mir noch jede Objektivität
Bleibe lesend auf dem Diwan dabei
Was kommt kommt
Was geht geht
Manche blieb Momente liegen
Die einen kommen wirklich
Andere gehen lieber vorher
Erhole mich vollen Herzens
Vom letzten Sturm in mir
Da ist Hans Castorps Horizontale
Die einzig aufrechte Lebenslage
Wie einst im Sanatorium Schatzalp
Bei so viel stürmischen Gefühlen ist
Der sichere Hafen einer Bibliothek
Wohl der beste Ort von seinen
Abenteuern noch zu erzählen
Sich lächelnd zu erinnern

jens tuengerthal 25.6.21


Gourmetleser

Gourmetleser

Lese gerne langsam wie täglich nur
Kleine Abschnitte aus all den Büchern
In denen ich gerne parallel lese
Weil es ein Glück ist sich Zeit zu lassen
Der Gedanke erfüllend ist wenn ich so
Auf die Bücherwände schaue noch genug
Für ein langes Leben zu lesen zu haben
Es mir nie darum geht ein Buch fertig zu
Haben sondern viel lieber länger genieße
Warum zwei Seiten am Tag in jedem meist
Genügen genug gelesen zu haben wie
Erfüllt vom vielfältigen Reichtum der
Gedanken durch den Tag zu gehen
So wurde ich ein Abschnittsleser der
Sich an kleinen Häppchen erfreut
Wie in der Haute Cuisine Frankreichs
Statt Massenprodukte zu verschlingen
Sind Lesestunden feine Menus immer
Mit philosophischer Vorspeise wie einer
Kulturgeschichtlichen Suppe gerne dann
Etwas literarischen Salat nur seitenweise
Portioniert womit auch ein Mammutwerk
Wie Joseph und seine Brüder zum sehr
Appetitlichen Happen zwischendurch wird
Zum Hauptgang nach Laune wechselnd
Einige Seiten in mundgerechten Portionen
Aus verschiedenen Bänden der geliebten
Anderen Bibliothek oder sonst Klassiker
Wie als Dessert noch etwas Roman oder
Feine Kulturgeschichte in Häppchen um
So gestärkt durch den Tag zu gehen
Warum ich nie ein Kaffehausleser bin
So gerne ich dort sitze und dichte wie
Die Schönheiten der Welt bestaune
Braucht das literarische Menüs schon
Die Stapel einer kleinen Bibliothek um
Sich in feinen Portionen zu amüsieren
Ist der Abschnittsleser ein Genießer
In der hohen Küche der Literatur der
Alle die Bücher verschlingen nur milde
Belächelt weil es das Sternerestaurant
Mit dem Schnellimbiß vergleicht was
Viel über die Leser aber wenig nur über
Feine und gute Literatur uns verrät
Viele konsumieren vieles in Massen
Manche genießen das Besondere
Dort lohnt es sich hinzuschauen

jens tuengerthal 25.6.21

Gewohnheitswechsel

Gewohnheitswechsel

Gewohnheit ist was wir immer schon
So machen an was wir uns gewöhnten
Sie behalten wir gerne bei weil es das
Leben einfacher macht darin auch den
Alten Gewohnheiten einfach zu folgen
Gerade stellt uns der Klimawandel vor
Völlig neue Herausforderungen viele
Müssen ihre Gewohnheiten ändern
Damit der Planet sich nur stabilisiert
Fernreisen Kreuzfahrten Flüge müssen
Solange tabu sein bis sie unschädlich
Möglich sind was noch dauern könnte
Corona war eine gute Vorübung dazu
Doch viele wollen wieder zurück zum
Alten Leben und ihren Gewohnheiten
Lebe seit vielen Jahren ohne große
Reisen und habe gemerkt wie mich
Das glücklich und zufrieden macht
Auch weil ich meinem Gewissen folge
So muss ich keine Gewohnheit wechseln
Habe es bei der Umstellung ganz leicht
Mache einfach nur weiter woran ich mich
Schon lange gewöhnt habe weil ich es will
Hierin Kant folgend der das gleiche schon
Vor über 200 Jahren erkannte macht
Zufrieden und glücklich weil ich tue
Was ich will und was gut so ist aber
Viele müssen sich erst daran gewöhnen
So dies autoritär versucht wird kommt es
Mit Sicherheit zu Widerstand darum gilt
Was Kant über die Aufklärung sagte
Sie ist die Befreiung aus der immer
Selbstverschuldeten Unmündigkeit
Wer Gewohnheiten ändern will muss
Die Menschen zum Nachdenken bringen
Damit sie von sich aus entdecken was
Richtig ist und gut tut statt ihnen nur
Moralische Vorträge zu halten über
Das nun dringend Gebotene auch
Wenn es langsam gefährlich wird
Scheint mir Geduld hier wichtiger
Weil sie zielführender auf Dauer ist
Gewohnheiten wechseln wir am
Besten wenn wir neue dafür finden
Die alte mit der Zeit dann ersetzen
Damit wir uns wohl dabei fühlen
Warum es richtig aber falsch ist
Zu sagen ihr dürft nicht mehr fliegen
Aber mehr hilft neue Perspektiven
Als Luxus im Leben zu erkennen
Wie Ruhe Rückzug und viel Zeit
Was unsere Körper dringender
Brauchen als alles immer schneller
Warum der Wechsel der Gewohnheit
So gut wie gesund auch wäre aber
Erst funktioniert wenn jeder es merkt
Ob wir noch so viel Zeit haben ist
Dabei egal denn wenn Menschen
Infolge in großer Menge sterben
Was längst erwartbar wie berechenbar
Löst die Natur auch manche Probleme
Hoffen wir dass noch mehr erkennen
Dass es nicht weitergeht wie immer
Aber die neue Gewohnheit viel mehr
Gelassenheit Zeit und Luxus schenkt
Um zu genießen was an Leben bleibt
Aber sein wir geduldig dabei denn es
Ändert nichts es erzwingen zu wollen
Gewohnheit wird nur was Zeit hat

jens tuengerthal 25.6.21

Gelassenheitsübungsglück

Gelassenheitsübungsglück

Sich in Gelassenheit zu üben ist
Immer ein Glück weil es auch vor
Überraschendem Schlägen schützt
Die das Leben gern mal bereithält
Wo wir uns an falsche Hoffnungen
Leichtsinnig klammern die wie alles
Vergänglich sind und so schnell
Verschwunden sind wie sie kamen
So sie auftreten statt zu verzweifeln
Sie als Übung in Gelassenheit zu
Sehen macht es leichter lächelnd
Durch die Wogen des Lebens in
Immer wieder überraschenden
Stürmen zu schiffen weil wenig je
Mit Abstand betrachtet der Aufregung
Wert ist die so vieles in uns auslöst
Sich an nichts mehr zu klammern
Keiner Hoffnung zu vertrauen als
Dem was ich selbst ändern kann
Ist das Tor zur größten Freiheit
Die lieben lernt wer gefangen war
Von wechselnden Gefühlen anderer
Weil das Glück der Gelassenheit
Zwar keine so große Euphorie uns
Schenkt wie es verliebt sein kann
Was solange es da ist am besten
In vollen Zügen genossen wird aber
Dabei seiner immer Flüchtigkeit
Bewusst um beim Verschwinden
Seine Gelassenheit zu behalten
Weil nichts was nicht ist noch einen
Gedanken wert wäre und alles fließt
Betrachte ich solche Momente heute
Nicht mehr als grausames Schicksal
Was mich jahrelang immer wieder quälte
Sondern als gute Übung in Gelassenheit
Die viel Zeit für sich schenkt auf der Suche
Nach dem was dich glücklich macht was
Für den Dichter Verse und Bücher bleiben
Und so gesehen ist alles gut so
Komme was wolle und gehe
Wer gehen will

jens tuengerthal 25.6.21

Nachtglück

Nachtglück

Am Helmholtzplatz sitzen
Auf einen Wein in der Nacht
Aus der Bar klingt Klaviermusik
Nebenan erzählen sie Geschichten
Aus aller Welt und manche wollen
Dabei noch glänzen die Luft ist mild
Die Stimmung sonst gelassen
Das Leben ist einfach schön
Hier am Platz der Barkeeper
Räumt die Höschen Bar mit
Leichtem Klirren auf was
Zum Unterton des ach so
Romantischen Klaviers wird
Was an verlorene Gefühle
Noch ein wenig erinnert

jens tuengerthal 25.6.21

Liebesflug

Liebesflug

Liebe kommt und verfliegt
Scheint für die Ewigkeit
Verliert sich spurlos wieder
Im Nichts das sie tatsächlich
Immer bleibt als nur Gefühl
Dem du leichtsinnig nur für
Momente vertrauen kannst
Um nie zu vergessen was
Groß beginnt endet klein
Damit das große Spiel
Immer so weitergeht
Im Flug der Liebe

jens tuengerthal 24.6.21

Donnerstag, 24. Juni 2021

Lustflügel

Lustflügel

Was verleiht der Lust Flügel
Ist es die kleine feine Erotik
Oder der große geile Moment
Braucht es den wilden Fick
Oder Zeit für mehr Zärtlichkeit
Um miteinander abzuheben
Kommt es je auf eines an
Oder schwebt auf Dauer nur
Was von allem etwas hat
Weil nichts für sich genügt
Alles sein kann wie soll
Stets erlaubt ist was gefällt
Denke ich und spüre genau
Echte Lust braucht kein
Ewiges auf und ab mehr
Als sportliche Leistung
Sondern lässt dann los
Wo sie sich gehalten fühlt
Um allein gemeinsam erst
Fliegen zu können beim
Beieinander landen

jens tuengerthal 24.6.21

Liebesturm

Liebesturm

Gleicht die Liebe einem Turm
Der langsam gebaut wird wäre
Erstaunlich warum bei der Arbeit
Am Fundament die Aussicht noch
Die Schönste scheint während im
Moment der Vollendung längst die
Vielen kleinen Macken mehr in den
Blick rücken als die bezaubernde
Schönheit des Baus die vor sich sieht
Wer nur den Plan im Kopf hat was
Nahe legte dies Gebäude wenn es
Endlich fertig ist schleunigst wieder
Loswerden zu wollen was aber alle
Pläne von Ewigkeit mit denen einst
Begonnen wurde hinfällig macht so
Geht es vielen Paaren nach ihrer
Noch von Liebe beflügelten Hochzeit
Wenn der nervige Alltag alles dominiert
Zuwendung klebrig lästig sich anfühlt
Oder ein schlechtes Gewissen auslöst
Weil einen oder beide Zweifel längst
Mehr plagen als die Hoffnung mit der
Verliebt zu bauen begonnen wurde
Was bis der Tod sie scheidet einst
Geplant schnell in trauriger Realität
Keine der Träume mehr wiederfindet
Ob es darum besser wäre sich am
Anfang mehr mit dem Fundament
Als erhoffter Aussicht zu beschäftigen
Ist eine müßige Frage weil sie der
Liebe und ihrer Kraft nicht gerecht
Werden kann sondern nur zügelt
Was frei fliegen will und was wären
Die schönen Tage ohne geteilte Träume
Geben sie doch erst die Hoffnung sich
An das immer auf den Sand von nur
Gefühl gebaute Projekt zu wagen was
Nüchtern betrachtet zu gewagt wäre
Vielleicht könnte ein Schlüssel sein
Auch nach der Vollendung noch mehr
Zusammen zu träumen als sich auf
Nüchterne Realitäten der Fehler die
Jeder große Bau aufweist zu stürzen
Denn gehalten wird der Turm der Liebe
Auch nach der Vollendung allein vom
Gefühl also einem ungreifbaren Stoff
Der flüchtig ist wie Gas in der Luft
Zumindest dort wo ein Wind weht
Und in der Liebe drohen ständig neue
Stürme alles zu erschüttern was zwei
Auf nur Träumen errichten wollten die
Immer das Fundament bleiben müssen
Merken wir uns die Aussicht wird nie
Besser als frisch verliebt warum es
Wichtiger ist das Fundament an Gefühl
Liebevoll zu pflegen statt nur nüchtern
Vernünftig zu erwägen wie es passt
Wer einen hohen Turm bauen will
Braucht ein gutes Fundament warum
Wer auf Sand baut was Gefühl ist das
Ungreifbar überall hin schnell verrinnt
Auf dieses vertrauen muss weil es nie
Mehr als Gefühl in der Basis gibt die
Liebe als einen Turm zu errichten der
Schwerste Stürme leuchtend übersteht
Das Licht in diesem Leuchtturm wird
Mit Gefühlen allein befeuert die pflegt
Wer geteilten Träumen weiter vertraut
Mehr können wir ohnehin nie aber der
Turm baut darauf wo sie fehlen bleibt
Nichts übrig als ein halt Kompromiss
Mit dem beide dann leben müssen
Dachte lange guter Realismus wäre
Die beste Basis einer Liebe könnte
Eine erschütterte Basis noch retten
Weiß heute die Liebe hat nichts
Außer den geteilten Traum darauf
Zu bauen was Vertrauen braucht
Warum es gut ist bei der Arbeit am
Fundament in die Ferne zu schauen
Die Träume ausgiebig auszukosten
Sich seine Wirklichkeit zu bauen um
Das zu erhalten was allein verbindet
Ohne bleibt nichts übrig es ist egal
Mit haben wir alles was nur sein kann
Das scheint mir die einzig realistische
Architektur der Liebe auf Dauer

jens tuengerthal 24.6.21

Merkellike

Merkellike 

Sie kam sprach war korrekt und ging
Humorvollste Einlage die Kommentare
Zur heiseren Linken im Präsidium
Merkel halt aufmerksam konzentriert
Zuverlässig ohne viel Show oder
Falsche Symbolik macht sie ihren Job
Keine pathetischen Gesten dafür
Penetranten AfDlern ruhig die Welt
Erklärt die sie nicht verstehen also
Auch vergebene Liebesmüh aber
Die Chefin der Verwaltung im Bund
Blieb gewohnt unaufgeregt gut so
Keine Geste zum Abschied
Sie blieb sich bis zum Ende treu
Da weißt du was du hast
Oder auch nicht aber sogar
Auf die Nachfrage ob sie lieber
Eine Kanzlerin als Nachfolgerin sähe
Antwortete sie lächelnd die Deutschen
Sein nach 16 Jahren Merkel reif genug
Zu wissen was sie wählen wollen
Was erstaunlich unparteiisch blieb
Wohl weit auslegbar wäre aber
Sie tat nur ihre Pflicht auch als
Sphinx neutral zu bleiben diese
Kanzlerin ist Behördenchefin
Im deutschen Verwaltungsstaat

jens tuengerthal 24.6.21

Lesensretter

Lesensretter

Kann Literatur Leben retten
Fragt der begeisterte Leser sich
Denkt an verworrene Geschichten
Aus verborgenen Bibliotheken die
Von verlorenen Zeiten erzählen
In denen Bücher gleichsam magisch
Auf wie über Leben wirken konnten
Doch viel näher lag dies real noch
In Zeiten als die Zugehörigkeit zum
Klerus vor weltlicher Gerichtsbarkeit
Schützte was zumindest die Todesstrafe 
Eher ausschloss warum so mancher sich
Beim Diebstahl oder Mord ertappt darauf
Berief ein Mönch zu sein und sich was
Schnell und leicht war eine Tonsur als
Ausweis seiner Geistlichkeit rasieren ließ
Doch als dies exponentielle Ausmaße
Annahm nahmen die Gerichte als echte
Prüfung der Geistlichkeit eines Täters
Noch die Lesefähigkeit dazu welche sie
Literae nannten nach dem Buchstaben
Womit wer sein Leben retten wollte falls
Ertappt unbedingt Lesen können sollte
Manche Richter fürchteten schon das
In Zukunft die Verbrecher der gebildetste
Berufsstand sein könnten was logisch
Scheint aber kritisch denkend die Frage
Stellt welchen Wert eine Ethik hätte
Die regelwidrig asoziales Verhalten
Mit und durch Bildung belohnt
Wie die Lektüre von Betriebsanleitungen
So für Nichtrechenmaschinen je lesbar
Leben retten kann war schon vorstellbar
Angesichts der meisten tödlichen Unfälle
Im Haushalt dagegen begnügten sich
Richter in England mit der Lektüre
Der Bibel oder Zitaten aus ihr
Was in der Zeit von Elisabeth I. wie
Ihrem entfernten Neffen Jakob I. den
Sohn Maria Stuarts ganz nebenbei
Über ⅓ der Kriminalfälle war bei denen
Täter vor der Todesstrafe geschützt
Wie geistlich sie real auch immer waren
Galt die Litera-Prüfung als sicherer Beweis
Auf den Gerichte sehr viel Wert legten
Die Ermittlung der Wahrheit vor Gericht
War damals noch sehr widersprüchlich
Galt einigen das Ehrenwort genug um
Von Strafe abzusehen forderten andere
Noch die peinliche Befragung also die
Folter auf der Suche nach Wahrheit
Mit perversen Prüfungen wie der im
Feuer oder Wasser was nur überlebte
Wen Gott liebte also kein Hexer war
Wer derart magische Kräfte hatte
Daran gemessen ist die Lesekunst
Als Maßstab der Strafzumessung
Geradezu milde denk ich dabei
Frage mich jedoch ob das Privileg
Kulturfremden nicht wie Magie schien
Bloßen Zeichen Melodie und Inhalt
Zu entlocken als Form der Hexerei
Die jedoch in allen kultivierten Völkern
Ihre Form und Verbreitung noch fand
Seit vielen tausend Jahren soweit 
Bekannt auch wenn wir wenig wissen
Von dem was wirklich war lernen wir
Immer mehr Parallelen zu verstehen
Die kulturelle Entwicklung stets zeigte
Auf der Suche nach einer Erhöhung
Die Gewachsenes noch überschritt
Insofern ist die Kunst zu lesen ein
Doppelter Retter der Kultur wie des
Einzelnen zugleich als Wesen das
Diese befruchtet wie beflügelt um
Daran zu wachsen warum wir noch
Viel mehr lesen wollen sollten um
Retter wie Geretteter zugleich zu sein
Kultur macht und ist menschlicher
Sie spiegelt sich in ihren Bibliotheken
Wer im Geiste durch sie reitet wird
Ein lesender Kulturträger damit was
Der Gesellschaft mehr sein sollte als
Bloße Dekoration ihrer Geschichte
Es ist die Brücke in die Zukunft mit
Der wir lernen diese zu gestalten
Wie Freiheit verantwortlich zu nutzen
Wenn auch in manchen Büchern viel
Unsinn stehen mag vom Aberglauben
Alter Zeiten bis zu Hass und Hetze die
Gegenwärtig nicht ausgerottet sind
Einige sogar jede Vernunft uns rauben
Beschäftigen doch alle Bücher lesend
Was jedem Sport vorzuziehen ist weil
Nicht kriegerisch sondern friedlich
Zwar lehren uns die Ärzte gerne im
Gesunden Körper stecke ein solcher
Geist auch doch besteht da keinerlei
Kausalität und die Gefahr des anderen
Ist weit größer als sein Nutzen je ist da
Für den Krieg trainierte Menschen ihn
Auch leichter führen als geübte Leser
In welch wahnsinnigen Gedanken sie
Sich dabei auch gelegentlich verlieren
Üben sie sich lieber in der Theorie als
In der Praxis des Totschlags schon aus
Furcht um ihre Bibliotheken im Krieg
Warum nur aufgeklärte Leser noch
Staaten in Zukunft regieren sollten
Was zumindest auch dem letzten
Offenbart warum Trump so ungeeignet
War auch wenn typisch amerikanisch
Auf mehreren Kanälen fernsehend nie
Fähig geistig etwas zu gestalten allein
Seine Umgebung mit Müll besudelnd
Gekonnt bloß polarisierte bis jetzt
Real nur Dreck der Welt hinterließ
Die durch solche Zeit zur Rettung verlor
Weil der Tweet wesensmäßig aliterarisch
Ein hingworfenes Wort in flüchtiger Zeit ist
So geistvoll diese gelegentlich sein mögen
Sind sie doch eigentlich nur Restmüll noch
Während die Leser von Büchern sich als
Geistig Reisende wirklich frei aufmachen
Sind sie Lebensretter bis in die Gegenwart
Rettet Lesen wirklich Leben

jens tuengerthal 24.6.21

Impflingssein

Impflingssein

Nun bin ich ein Impfling
Mit dem guten Biontech
Es war getan fast eh bemerkt
Liebevoll aufgeklärt von
Früher Tinder Bekannter
Längst Leserin auch
Warte ich das nichts passiert
Freiheit ohne Risiko möglich
Wird habe keine Furcht einen
Chip implantiert zu bekommen
Finde Impfungen ganz großartig
Als Schutz der Gemeinschaft
Verstehe die Angst davor nicht
Freue mich vielmehr dankbar
Wie die Jungfrau zum Kinde
An diesen Impftermin gekommen
Zu sein ohne große Mühe
Wie nun ein Impfling zu sein
Weil Verantwortung Freiheit bringt

jens tuengerthal 24.6.21


Aufregungsglück

Aufregungsglück

Bin nicht sehr leidenschaftlich
Beim Fußball dabei sogar als
Werder nun abstieg dachte ich
Auch gut gibt es wieder Duelle
Mit dem HSV wie viel weniger
Aufregung am Ende der Liga
Aber dieser Fußballkrimi gegen
Ungarn war einfach zu viel als
Nach zu langem Rückstand
Gegen den mäßigen Gegner
Der oft überlegen doch war
Soviel zur Favoritenrolle
Endlich der Ausgleich fiel
In der Arena ohne Regenbogen
Nach vorherigem Unwetter
Schien die Sonne aufgegangen
Obwohl es schon dunkel wurde
Zumindest fünfzehn Sekunden
Dann wendete sich das Blatt
Die Ära Löw schien vorbei
Nach dem neuen Treffer
Ausgerechnet der Ungarn
Innerlich wurde längst mit
Dem Bundesjogi abgerechnet
Dann kurz vor Ende als sich
Auch Müller einwechseln ließ
Das letzte Aufgebot aus dem
Weltmeisterteam versuchte es
Goretzka machte es und gut
Ob sich die dabei gespürte
Aufregung in Glück verwandelt
Bin ich nicht ganz sicher
Wembley steht bevor
Der Klassiker mal wieder
Aber zumindest berechenbar
Was Millionen Bundestrainer
Eben so sagen wenn längst
Jenseits aller Worte schon
Gäbe noch viele Floskeln
Die mal wieder gut passten
Zumindest sorgt Löw der die
Republik der Trainer lange
Spaltete für viel Spannung
Ob Wembley sein Endspiel wird
Wer wollte das nach gestern
Noch mit Sicherheit sagen
Lausche dem Regen draußen
Lache über all die Aufregung
Ist ja nur Fußball denke ich
Bis es wieder losgeht aber
Nun wurde es zumindest
Mal etwas Lyrik schon

jens tuengerthal 24.6.21

Mittwoch, 23. Juni 2021

Passgenau

Passgenau

Passen Frauen und Männer
Wirklich zusammen oder nur
Ineinander glücklich zu sein
Was ist wirklich was Illusion
Sind die Triebe je frei oder
Stete Sklaverei der Hormone
Wie wichtig ist sich inniglich
Nah zu sein und gilt dabei
Nur ein Goldstandard der
Die Geschlechtsorgane
Ineinander sich schiebt
Könnte nicht viel mehr 
Verschlungen sein als
Der kleine Teil der Mitte
Wird es gern überschätzt
Oder passt was passt 
Ganz egal wo dann immer
Irgendwie besser als viele
Schlechte Kompromisse je
Egal wie passt was passt
Überall und alles übrige
Findet sich mit Ruhe eher
Als großer Hektik die nie
Ein Ratgeber beim Puzzle
War ist wird erlaubt ist
Was gefällt

jens tuengerthal 23.6.21

Liebeslust

Liebeslust

Was macht Lust auf Liebe
Wann bereitet diese Lust
Hängt es zusammen 
Kann eins ohne das
Andere jemals sein
Was verliebt unmöglich
Scheint führt Liebeskummer
Uns vollkommen tödlich vor
Am Herz hängt wohl beides
Mit ist mehr als ohne aber
Sicher macht Liebe Lust
Auf wie miteinander ob
Diese Befriedigung findet
Ist für die Liebe egal womit
Sich die Überlegenheit der
Liebe zeigt die ohne Lust
Ganz da sein kann aber mit
Wunderbar auch ist was zeigt
Wer Liebe hat kann alles
Lust allein ist halt nett

jens tuengerthal 23.6.21

GIückshaltung

GIückshaltung

Ist Glück eine Frage der Haltung
Oder ein bloßer Zufall der eben
Gewohnt ungerecht verteilt wird
Warum empfinden dann manche
Als größtes Glück was anderen
Nicht mal ein Lächeln wert wäre
Sind welche in der Depression
Gefesselt ohne eine Perspektive
Während einige den gleichen
Zustand paradiesisch finden
Weil sie auf das Schöne schauen
Statt sich dem Leid hinzugeben
Kenne beide Seiten gut aber
Habe bewusst entschieden
Lieber ins Licht zu schauen
Statt im Dunkeln zu stolpern
Wie ich es liebesblind tat
Fühle mich besser dabei
Denke darum für mich die
Haltung entscheidet zuerst nie
Umstände die nicht danach sind
Bloße Ausrede zum Unglück sind
Weil Haltung alles besiegen kann
Überlasse ich dem Zufall hierbei
Keine Herrschaft über das Glück
Weil ich dann unfrei wäre ein
Glückliches Leben zu führen
Was nie an anderen hängt
Sondern stets an meiner Haltung
Egal wie die Umstände sind
Gut ist was mein Glück mehrt
Das Gegenteil meide ich heute
Muss kein Retter mehr sein
Teile lieber mein Glück voller
Hingabe mit Genießern die es
Sein wollen statt Probleme
Auf vielen Irrwegen zu suchen
Die keiner zum Glück braucht
Dafür habe ich mich entschieden
Weil es mein freies Leben ist
Über das ich je nach Haltung
Entscheiden kann oder ewig
Opfer fremder Willkür bleibe
Ein gutes Leben in Freiheit
Ist also eine Frage der Haltung
Weil ich so frei sein will

jens tuengerthal 23.6.21