Sonntag, 10. August 2025

Lusterklärung


Lusterklärung

Zu sagen ich hab Lust auf dich
Fällt heute viel leichter als es
Angeblich früher gewesen sei
Was mir eher unglaublich scheint

Immer schon beschäftigen sich 
Menschen mit ihrer Lust deren
Befriedigung ein Glück für uns ist
Aber wissen sie auch was sie tun

Die Inder haben bereits früh etwa 
Im Kamasutra auch entsprechende
Techniken zur Steigerung der Lust
Entwickelt die gut funktionieren

Die Erklärung lag dabei allerdings
Eher in mythologischen Märchen
Die erste neurologische Studie zur
Weiblichen Sexualität erschien 2012

Bis dahin glaubten viele noch an
Das Märchen vom G-Punkt den es
Neurologisch nicht gibt und dazu
Wurden Mythen zur Lust verbreitet

Bis heute haben die wenigsten Frauen
Vom nervus pudendus je gehört der
Ihre komplexe Sexualität neurologisch
Steuert von der Psyche dabei lieber 

Ganz zu schweigen denn wie sollte
Ein Mann je meinen Frau wirklich
Verstanden zu haben denke ich und
Wundere mich viel lieber weiter

Las bei der Recherche zu diesen
Versen der Orgasmus sei physiologisch
Ein zentralnervöser Vorgang der anders
Als Ejakulation Eisprung Befruchtung

Nicht der Fortpflanzung dienlich ist
Sondern ein neuronales Feuerwerk
Freisetzt wie Wikipedia wörtlich schreibt
Was zusätzlich unser Immunsystem stärkt

Dieses große Spektakel hat seinen
Ursprung im limbischen System dabei
Sind vor allem der Hypothalamus und
Amygdala am Empfinden beteiligt 

Das Gefühl sexueller Befriedigung
Was als totale Erfüllung uns scheint
Wird durch Botenstoffe ausgelöst die
Noch nicht genau erforscht sind

Beteiligt am großen Rausch sind
Auch Hormone besonders dabei
Die endogenen Opioide was schon
Nach Grund genug zum Rausch klingt

Zusätzlich gibt es noch sogenannte
Übersprungsreaktionen zu einigen
Benachbarten Hirnarealen die dann
Auch paradoxe Reaktionen erklären

Wie das Bedürfnis nach Schmerz
Oder die Herabsetzung der anderen
Empfindungen warum wir geil finden
Was uns sonst unangenehm wäre

Spannend aber ist wie wenig erotisch
Diese nüchterne Beschreibung der
Wurzeln unserer Lust ist die eher nach
Sachbuch als nach geilem Sex klingt

Während Worte mit denen meine Zunge
Lustvoll zärtlich über ihren Körper noch
Wandert sie voller Freude überall leckt
Eher sinnliche Wirkung haben wird

Auch hier ist das ungesagte wie das
Verboten verborgene nach dem wir uns 
Voller Lust sehnen wie dies noch mit
Gefühlvollen Worten zeigen wichtiger

Es bleibt also bei der Lust auch eine
Dunkle Black Box die wir unterschiedlich
Nach neuronaler und psychischer Sicht 
Immer wieder anders befüllen

Wie die gleiche Frau mir einmal sagte
Sie mag es hart genommen zu werden
Dann besondere Zärtlichkeit braucht
Was menschlich aber völlig normal ist

Finde es spannend nicht so genau
Zu wissen was den Schalter umlegt
Was in jeder Situation anders sein kann
Wie bei jeder Frau ein neues Wunder ist

Vielleicht aufgrund dieses großartigen
Tricks unserer Natur bleibt die Lust 
Wie ihre Umsetzung im Sex immer
Noch neu und spannend für uns 

jens tuengerthal 10.8.25

Liebesverklärung

Liebesverklärung

Kann es eine Liebeserklärung geben
Oder ist das auf jede Art unmöglich
Weil es etwas uns unerklärliches zu
Erklären versucht statt es einfach
Sein zu lassen wie es ist also ein
Wenig magisch bezaubernd ganz
Fern aller Logik und Erklärung auch
Wenn es uns verliebt logisch scheint 
Gar nicht anders mehr sein kann 
Wäre es doch viel passender wenn
Wir was bisher Liebeserklärung hieß 
Die sachlich nichts erklären kann
Künftig Liebesverklärung nennen 
Dabei ganz verklärt schauen was
In der Natur der Sache ja liegt also
Keine Verstellung erfordert oder
So tut als wäre etwas logisch was 
Immer etwas wahnsinnig bleibt
Überlege ich und frage mich dabei 
Ob das nicht schon wieder der
Versuch einer Liebeserklärung wird
Warum das Gedicht hier besser
Endet frei von jedem Verdacht
Liebe ist ja eher so theoretisch
Was auch praktischer dabei ist

jens tuengerthal 10.8.25

Deutschsprechen

Deutschsprechen

Als ich heute am Crossroads …

Vorbeilief noch Stunden bevor ich
Normalerweise dort auftauche
Machte mich Tino auf einen Zettel
Aufmerksam als neues Schild

Hier wird deutsch gesprochen
Stand dort und ich musste lachen
Später dachte ich darüber nach
Wusste was er meinte und dachte

An die Inderin von gestern Nacht
Vermutlich hatte er daran gedacht
Sich einen kleinen Scherz erlaubt 
Ist das halt Berliner Humor aber

Irgendwie fand ich es nicht witzig
Dachte an die vielen dort die in 
Ihrer Sprache auch sprechen
Und dachte an die Zettel die ab

1933 in den Schaufenstern hingen 
Keine Bedienung von Juden oder
Zigeuner unerwünscht und fand
Es weniger komisch als eher

Überflüssig in diesen Zeiten
Wo der Kulturstaatsminister
Das Gendern verbieten lässt
Diskriminierung toleriert wird um

Offen nach rechts zu sein
Kurz gesagt habe ich heute
Die Zeit Zuhause genossen 
Um zu überlegen was geht

Gibt ja noch genug Bars hier
Denke gerade ist Toleranz
Wichtiger als Ausgrenzung 
Mal sehen was passiert

jens tuengerthal 10.8.25

Samstag, 9. August 2025

Lektürentagebuch 9.8.25

Lektürentagebuch 9.8.25

Schon in der Nacht bis in den frühen
Morgen hinein mit der Lektüre heute
Begonnen und dies auch genossen
Nächte sind stets gute Lesezeiten

Im siebten Kapitel des dritten Teil
Von Jules und Jim knistert es im
Gebälk der Liebe die immer wieder
Auftauchenden Konflikte drehen sich

Wieder um Gilberte die nun von beiden
Ganz nah wohnt was Kathe regelmäßig
In den Wahnsinn treibt der für sie nicht
Länger so akzeptabel mehr ist

Jim meint er hätte doch schon von
Anfang an offen darüber geredet
Sie hätte es akzeptiert warum
Sollte er nun noch etwas ändern

Für den Sommer suchen sie sich
Ein Haus am Canal du Midi wohin
Auch Jules und die Kinder kommen
Es fühlt sich an wie früher im Haus

Bis ein Telegramm für Kathe kommt
Sie muss für einen Tag nach Paris
Erwartet dass Jim mit ihr fährt als
Dieser nicht will nimmt sie Jules mit

So wie eine der beiden Töchter aber
Ist spürbar beleidigt schon nach der
Rückkehr fragt sie Jim ob er wieder
Im Herbst mit Gilberte aufs Land will 

Als Jim dies bejaht wirft sie ihn aus
Dem Haus und der geht sieht es als
Bruch der nicht mehr zu heilen ist
Fährt alleine nach Paris zurück

Im Frühling nähern sie sich wieder an
Haben einige wunderbare Tage und
Hoffen wieder auf ein Kind das aber
Nicht kommt oder bleiben kann

Kathe meint du liebst immer nur
Einen Augenblick doch der kam
Bei ihnen immer wieder und Jules
Nannte die Liebe etwas Heiliges 

Was die Liebenden sich schenken
Nun musste Kathe für 6 Wochen
In ihre Heimat fahren und es war
Verabredet dass Jim mit ihr führe

Als er meint er könne höchstens
Für fünf Tage mit ihr fahren fährt
Sie allein und wieder ein Zerwürfnis
Sie schreiben sich nicht mal mehr

Er dachte wieder es sei alles aus
Wie schön ist es doch frei zu sein
Immer nur auf die große Liebe zu
Warten im Zweifel bleibt nur Leere


In der Einleitung zu Filocolo von
Boccaccio wird verdeutlicht dass
Die Zeit zu der dieser Roman spielt
Um das Jahr 600 so weit von der

Des Autors entfernt ist wie dieser
Zu unserer Gegenwart was erklärt
Warum ein völlig anderes Denken
Auch dieser Epochen noch beherrschte 

Im Filocolo wird besonders auf den 
Status wie die Rolle geachtet zu der
Diese standesgemäß noch gehören
Es herrschte ein Klassenbewusstsein

Der Adel konnte sich erkennen durch
Worte wie bestimmte Symbole die als
Insignien ihrer Macht galten was wie
Hofberichte zeigen heute noch so ist

Davon wie von der Vielzahl von
Göttern und Kulturen wird berichtet
Warum die Zeit des Übergangs in den
Die Christianisierung fällt so gut passt 

Hier stehen antike Götter neben dem
Später einen Gott nur noch was auch
Das katholische Heiligenunwesen gut
Verständlich macht als Fortsetzung

Es ist dies die spannende Zeit eines
Übergangs mit teils noch Kasten aus
Mittelalterlichem Denken die von
Göttern der Antike infragestellt werden

Gut ist diese Erinnerung vorab um
Auch die Bedeutung der Sprache
Wie ihrer Bilder zeitgemäß oder so
Wie wir das denken zu erkennen


Zum Abschluss noch einige der feinen 
Aphorismen von Helen Hessel hier in
Lyrische Form gebracht dabei voller
Bewunderung für ihren Geist

Wer nie eilt meint die schnelle Helen
Ist den anderen im Wege wie wer ein
Ideal verleugnet ein anderes wohl hat
Könnten Karyatiden kein Lied singen

Erstaunlich ist der Gedanke wie die
In allem schnelle Helen es mit dem
Gerne langsamen Flaneur Franz ein
Leben lang mit Liebe auch aushielt

Roché mutmaßt an einer Stelle dies
Läge daran dass Jules also Franz nie
Mit Kathe als Helen kämpfte was er
Als Jim ständig tat egal was lohnt

Trümmer sein so gesetzmäßig wie
Bauten auch aber ein abgerissener
Knopf führt einen neuen Zustand herbei
Während jeder Hindernis zwei Seiten hat

Wo auch ein Einäugiger schielen kann
Ist in einer Welt der Blinden das Plakat
Völlig überflüssig doch ist jeder Monolog
Stets ein Dialog mit sich selbst

Wie das Wetter auch im Schlaf wechselt
Ist Lachen der Aeroplan des Geistes über
Das von ihm erregte Gelächter darf sich
Der Clown freuen verlangt Muße auch

Gewissenhafte Organisation aber kein
Gewissenhafter kann Wort halten wie
Die Verschwendung Heimweh hat nach
Dem Chaos das sie gebar nach Nietzsche

Diese wunderbaren Aphorismen von
Helen Hessel sind zwar nur typische
Gedankensplitter aber formen das Bild
Einer ganz anderen Frau als Kathe

Kannte ihr langjähriger Geliebter sie
Besser als ihre Literatur den Anschein 
Gibt die am 13. August 1921 erschien
Fragt sich der Beobachter aller drei

Wie spannend ist es doch wenn drei
Menschen die sich durcheinander
Alle liebten und begehrten solch
Kluge literarische Spuren hinterließen

Sie zeigen eine vielfältige Betrachtung
Des gleichen Moments der auf die
Eine oder andere Art Literatur wurde
Formen neue Bilder der Menschen

Helen und Franz Hessel werden so
Lebendig wie Henri-Pierre Roché nur
Ist ihr Bild voneinander ganz anders
Als was ich als Leser nun in ihnen sehe

Schaue mit hundert Jahren Abstand
Auf eine Zeit vor meiner Zeit die mir 
Literarisch vielfältig schon nah ist als
Zauberberg und la recherche entstanden

Staune wie nah mir der Geist kommt
Einer Epoche zu der auch mein
Großväter in Paris in genau den
Gleichen Kreisen verkehrte

Kannte der kleine Casanova die
Große Blonde 18 Jahre älter als er
War sie die Unbekannte über die
Der Grotepater lieber schwieg 

Nicht völlig unähnlich meiner eigenen
Großmutter nur viel freizügiger zugleich
Ihrer und vielfach unserer Zeit auch
Weit voraus musste er sie kennen

Picasso und Hemingway kannten sie
Alle beide in denselben Cafés sind
Alle Beteiligten auch noch gewesen
Denke ich und fragte ihn zu gern

Doch der 1904 geborene Grotepater
Starb schon 1991 also fünf Jahre nur
Nach Helen die 1986 in Paris ging
Und so bleibt manches unentdeckt

Wie inspirierend ist dieser Gedanke
Der plötzlich lebendigem Nähe zu der
Literatur die ich liebe in der Familie
Da verschwimmt die Wirklichkeit

jens tuengerthal 9.8.25

Lebensordnung

Lebensordnung

Das Chaos der Regierung unter dem
Sichtbar überforderten Kanzler der
Keine aussichtsreiche Perspektive gibt
Wie der Schrecken der Welt um uns

Wecken die Sehnsucht nach Ordnung
Machen das Leben in einer Bibliothek
Zur verlockendsten Vorstellung gegen
Die alles andere blass und klein wird

Historische Werke lesen um sich an 
Die Zeiten unfähiger Herrscher wie
Das von ihnen gestiftete Chaos wieder
Zu erinnern relativiert den Schrecken

Philosophen aus Kriegszeiten wie den
Geschätzten Montaigne lesen zeigt
Die Christen der Liga waren schon den
Abtreibungsgegnern nicht unähnlich 

Die Bartholomäusnacht könnte uns 
Lehren solche Fragen mit Vernunft
Wie in Verantwortung vor der Geschichte
Besser zu lösen als etwa 1618 in Prag

Die Ermordung von Henri Quatre sollte
Uns zeigen wozu hysterische Gläubige 
Zu allen Zeiten fähig waren wie es später
Dreißig Jahre Krieg im Reich bewiesen 

Eine Bibliothek erweitert so den Horizont
Wesentlich nachhaltiger als wie ein
Aufgescheuchter Schwarm Mücken nur
Gedankenlos durch die Welt zu laufen

Zugleich ist sie als Lebensmittelpunkt
Der beste Ort um das Sein in aller 
Schönheit und Ruhe lesend zu genießen
Wie durch Zeit und Raum zu reisen 

Habe keine vernünftige Antwort mehr
Auf die Frage des angemessenen Umgang
Mit den Putins Trumps und Merz der Welt
Aber ziehe mich gern in Frieden zurück

Bleibe als Leser in meiner Bibliothek
Freue mich an kluger Lektüre die für
Bessere Gedanken sorgt als alle sonst
Nachrichten und ziehe das Leben als

Leser jeder anderen Realität nun vor
Die wenig Grund gibt noch weiter
Leben zu wollen auf dieser Welt was
Noch zu lesende Bücher stets geben 

Die beste Ordnung des Lebens ist jene
Der Buchrücken in einer Bibliothek 
Welche uns immer gerne mitnehmen
In eine wunderbar erlesene Welt

jens tuengerthal 9.8.25

Chaoskanzler

Chaoskanzler

Hundert Tage hielt ich mich zurück
Mit Kritik an der neuen Regierung
Zu sehen was sie wirklich leisten
Ob irgendwas besser wurde 

Leider gibt es keinen Grund zur
Freude oder Zurückhaltung mehr
Die Regierung Merz zeigt sich als
Unfähig und stiftet ständig Chaos

Keinen echten Erfolg bei Trump
Chaos bei der Wahl der neuen
Richter.am Bundesverfassungsgericht 
Eine für rechtsradikale Propaganda

Jenseits des demokratischen Konsens
Anfällige Fraktion die schon mit der
AfD zu flirten beginnt ohne Grund
Polarisieren und spalten auch bei

Grundrechtsrelevanten Themen 
Wie sexueller Selbstbestimmung
Meint der Bundestag sei kein Zirkus
Um am rechten Rand weiter zu fischen 

Sich gegen ein nötiges Verbot der von 
Putin und Musik unterstützten Front
Der rechtsradikalen Feinde unseres
Grundgesetz einzusetzen um sich

Jede Option künftig offenzuhalten
Schließlich noch die wohl völlig
Kopflosen Sanktionen gegen Israel
Denen die SPD noch zujubelt

Beide in der Hoffnung am Rande
Zuspruch noch zu finden und sind
Dafür bereit den Konsens der die
Bundesrepublik erst möglich machte

Leichtfertig infrage zu stellen in einer
Zeit in der Juden in Deutschland
Wieder mit Angst leben müssen
Was nie wieder sein darf warum

Egal was ich von der in Politik der
Regierung Netanjahu halte gilt die
Bundesrepublik ist solidarisch mit
Israel und bestraft dieses nicht

Doch diese neue unabgesprochene
Aktion des vermeintlichen Machers Merz
Der nichts als mehr Chaos stiftet zeigt 
Wieviel Merz von Mutti lernen müsste

Merkel wusste warum sie diesen
Choleriker nie in ihrem Kabinett wollte
Der nichts als Chaos statt Konsens
Stiftet keine Regierung führen kann

Schließlich noch sein persönlicher
Freund der Kulturstaatsminister Weimer
Der einen polarisierenden Kulturkampf
Beginnt bei dem nur die AfD gewinnt

Ein Genderverbot zeugt nur von einer 
Hysterischen Angst vor Veränderung
Die lange Diskriminierung ausgleicht
Wer gelassen ist geht so damit um

Es braucht keine Verbote im Staat
Wo natürliche Entwicklung dies ganz
Alleine erledigen würde hier genügt
Nur die Auflage dazu aufzuheben

Wenn keiner mehr muss wird sich
Der leichtere Weg alleine durchsetzen
Verbote dagegen zeugen von Angst
Statt mit Hoffnung zu gestalten

Der weiter geschürte Hass auf alles
Grüne wirkt als Gift noch weiter doch 
Die Propaganda polarisiert nur mehr
Und stärkt allein die radikalen Ränder

Zuwachs wird diese Politik nur am
Radikalen Rand bei der AfD wie den
SED Erben der Linken noch bringen 
Wohin das uns führt zeigte 1933

Merz das ist nun offensichtlich kann
Das Amt des Bundeskanzlers nicht
Mit der nötigen Verantwortung führen
Die SPD sollte das nicht weiter tragen

Wie sich schon zeigte bleibt die CDU 
Unter Merz in zentralen Fragen völlig
Unzuverlässig ist also kein Partner
Mit dem ein Land geführt werden kann

Eine SPD die sich von einigen wenigen
Rechtsradikalen vorführen lässt bietet 
Keine Perspektive für die Zukunft mehr
Außer vielleicht bei linken Antisemiten

Die Bilanz von Kanzler Merz der mit
Der Schuldenbremse antrat und nun
Für die höchste Neuverschuldung steht
Ist gelinde gesagt einfach verheerend

Wie kann ein unberechenbarer Kanzler
Der den Kurs des Landes in einer so
Kritischen Phase schlingernd führt
Irgendwem länger zugemutet werden

Armes Deutschland mit dieser ganz
Offensichtlich unfähigen wie uneinigen
Regierung die nur ausnahmsweise der
Antisemitismus wieder verbindet

Es gibt viele wichtige Aufgaben wie
Probleme im Land zu lösen doch die
Regierung Merz beginnt den Kulturkampf
Im Zeichen des Antisemitismus dazu

So gesehen sieht es gerade ziemlich
Düster aus mit Deutschlands Zukunft
Der alte weiße Mann Merz wird auch
Nichts mehr lernen oder verändern

Einzige Hoffnung vermutlich ist die
Beschränkte Lebenserwartung hier
So wird sich manches erledigen wie 
Putin Trump und Merz irgendwann 

jens tuengerthal 9.8.25

Liebesfrieden

Liebesfrieden 

In Frieden lieben
Wäre ohne Geschlechter 
Jederzeit möglich

jens tuengerthal 9.8.25


Kampflos

Kampflos

Kampflos ergeben
Machte Leben friedlicher
Immerhin Gewinn

jens tuengerthal 9.8.25

Landfrieden

Landfrieden

Bringt Land für Frieden
Diesen uns näher oder
Belohnt den Räuber

jens tuengerthal 9.8.25

Flaneurbegegnung

Flaneurbegegnung

Als Flaneur bleibe ich meist für mich
Beobachte die anderen und bin damit
Damit völlig zufrieden und in Ruhe aber
Manchmal werde ich angesprochen
Wie heute als mich ein lieber Freund
Bei der Runde um den Platz ansprach
Sogar aufstand um mich zu umarmen
Der Kurde ist selbst ein Dichter und
Wollte mir unbedingt sagen dass er
Den Flaneur als solchen erkennt 
Wie sehr ihn das freut weil ich etwas
Ganz besonderes hier wäre da die 
Meisten Deutschen die doch eigentlich
Dichter und Denker wären die Dichtung
Verloren hätten und der Flaneurdichter 
So die Tradition aufrecht hält und
Dabei noch einfach echt wäre was ich
Nun so stehen lasse und lächelnd
In der Nacht um drei berichte
Ganz für mich in der Bar freue
Ein Flaneur in Berlin zu sein

jens tuengerthal 9.8.25

Liebesumwege

Liebesumwege

Die Liebe nimmt zu gerne Umwege
Gerade wenn ich mir ganz sicher bin 
Findet sie sicher noch Wege die an
Schönsten Hoffnung zweifeln lassen

Dann nicht gleich zu verzweifeln wäre
Ein vernünftiger Tipp nach aller Erfahrung
Zeigte sich nicht der Grad der Zuneigung
Parallel zur wachsenden Hysterie dabei

Ist also die Liebe ohne Umwege immer
Weniger wert als jene die sich erstmal
Schwer tut einander zu erkennen ist
Wieder eine sehr vernünftige Frage

Zum Glück schert sich die Liebe nie
Um Fragen der Logik und Vernunft
Sondern folgt immer wieder zu gern
Einfach dem Gefühl was auch sonst

So betrachte ich mit Abstand all die
Seltsamen Umwege auf welche die
Liebe mich schon schickte lächelnd
Was verliebt schnell wieder vergessen 

Enthalte mich darum lieber hier jedem 
Vernünftigen Schluss den das Gefühl
Noch schneller wieder widerlegt weil
Die Liebe macht was sie will falls sie will

jens tuengerthal 9.8.25

Nachtriesling

Nachtriesling

Zwanzig Minuten nach Mitternacht
Vorm Crossroads angekommen um
Den Freitagsriesling am noch ganz
Frischen Samstag hier zu genießen

Noch sitzen sieben andere mit mir
Hier draußen zwei Paare und eine
Dreiergruppe die alle intensiv im
Gespräch miteinander dabei sind

Die Dreiergruppe mit attraktiver
Dunkelhaariger mit Pagenkopf die 
Den Herren von ihren Erfahrungen
Mit Männern zu berichten versucht

Dabei raucht der dicke ältere Glatzkopf
Eine Zigarre während sie berichtet wie 
Ihre Freundinnen immer die Augen rollen 
Über die Typen mit denen sie sich einlässt

Der ältere Herr kommentiert es etwas
Sie sind lachend dabei im Gespräch
Versichern sich dazu ihrer Freundschaft
Der dritte sitzt schweigend daneben

Drinnen plaudert Tino mit einem Gast 
Der vom Urlaub braun gebrannte Phil II
Brachte mir zwischen dem Einräumen
Schnell meinen Riesling alles gut so

Rechts von mir ein amerikanisches Paar 
Er mit langem schwarzen Bart zu teils
Rasiertem Kopf im Army Look sie im
Rosa Kleid mit rosa Turnschuhen

Ein typisch amerikanisches Girl das
Noch nicht Frau sein möchte was ihr
Von der Erscheinung besser stünde
Aber wer wollte es ihr je sagen

Am anderen Tisch schweigt sich ein
Sehr junges Paar beim Wein an das
Worte durch zwischendurch Berührungen
Ersetzt die schnell wieder verfliegen 

Gerade kamen noch drei junge Grazien
Die drinnen Platz nahmen sind sehr
Sommerlich bekleidet und zeigen
Entsprechend viel Haut dabei

Wäre ein schöner Anblick der aber
Noch in meinem Rücken liegt und
Das längere Kopfdrehen nicht lohnt
Zumal sie mir unverständlich reden

Die Stimmung ist ruhig und scheint
Schon fast schläfrig zwischendurch
Zeigen junge Autofahrer quietschend
Was in ihren Autos steckt das ihnen fehlt

jens tuengerthal 9.8.25

Freitag, 8. August 2025

Lektürentagebuch 8.8.25

Lektürentagebuch 8.8.25

Bei Jules und Jim prügeln und quälen
Sich Kathe und Jim im nie endenden
Krieg weiter psychisch und auch real
Was sie erstaunlich nah wieder bringt

Kapitel 6 mit dem Titel Paul beginnt
Mit einer Autofahrt der beiden aus
Paris in der Kathe sich vom bloß
Schweigen von Jim beleidigt fühlt

Jim der gerade das Auto fährt wird
Von Kathe von hinten mit dem
Spazierstock mit aller Kraft geschlagen
Worauf er am Ohr zu bluten beginnt

Eigentlich wollte sie nichts nur sein 
Schweigen durchbrechen und seine
Ganze Aufmerksamkeit gewinnen
Oh Kathe sagte er und nahm den Stock

Kathe lernt einen sehr jungen Mann
Kennen eben jenen Paul einen Architekten
Der sie verfolgt und angesprochen hatte
Sie erzählte alles Jim und Jules 

Paul vertritt eigene Theorien die Kathe
Gefallen jedenfalls passt sie gut hinein 
Jules und Jim ahnen schon was folgt
Doch Paul hat auch eine Frau

Sie treffen sich mit Paul und seiner Frau
Gehen zu einem Boxkampf und danach
Im Café ist Pauls Frau reizend aber wie
Von Kathe angekündigt eher konservativ

Zurück in ihrem Haus baden sie noch
Zusammen als Jules Kathe umarmt 
Stößt sie ihn weg und will dann das
Bügeleisen im Bad nach ihm werfen

Weil das für beide gefährlich würde 
Schlägt Jim ganz schnell zu um sie
Zur Besinnung zu bringen worauf sie
In das Zimmer des Glücks taumelt 

Sie fällt rückwärts auf das Himmelbett
Jim an den sie sich noch klammert fällt
Dabei über sie und legt ihr seine Hand
Aufs Herz also da nackt den Busen

Sie lieben sich und alles scheint nun
Wieder gut immer noch aber gibt es
Gilberte die Jim gelegentlich trifft
Er meint Gilberte sei wie Jules

Kathe meinte Gilberte sei wie Paul
Sie suchte eine Wohnung in Paris
Um diese zu möblieren wurde das
Haus auf der Insel wieder verkauft

Dieses hatte außer Käthe keiner
Gesehen in der neuen Wohnung
Ließ Paul jedes Zimmer in einer anderen
Farbe anstreichen und möblierte spärlich


Weitere Aphorismen von Helen Hessel 
Schließen sich an das Bild der eher
Hysterisch wechselhaften Kathe an 
Das Roché in Jules und Jim malt

Unter So ist es! ging es im Tage-Buch
Vom 30. Juli 1921 weiter damit dass 
Jeder Verlust die Freiheit bereichert 
Wer keinen Mut hat eine komplizierte 

Philosophie braucht wie die Phantasie
Entweder Details oder das Gesamtbild
Vernachlässigt hasst Eitelkeit Einsamkeit
Machen viele Männer erst eine Frau

Wie viele Abenteuer eine Liebe ankündigen 
So ist eine Glatze noch kein Beweis was
Der Flaneur hier nur mühsam ohne jeden
Kommentar einfach mal stehen lässt 

Kein Kind wollen sei respektlos gegen
Sich selbst und Treue ist Faulheit aber 
Hässlichkeit verpflichtet zur Exzentrizität
Wer bewusst sündigte sei ein Dilettant 

Der Kuss soll nicht nach dem Geräusch
Beurteilt werden während Dankbarkeit
Den Geber schändet wie ein Telegramm
Mit bestellter Rückantwort nur sei

Ist wer nicht liebt ein Monstrum und
Machen zwei Monster noch keine Liebe
Wie Eifersucht den Partner zur Untreue
Verpflichtet verlegt sie zugleich auch

Den Schwerpunkt in den Geliebten so sei
Eifersüchtiges die Höflichkeit der sonst
Gleichgültigen liebte wer ohne Eifersucht
Liebt die Liebe wer eifersüchtig liebt dafür

Seine Liebe wahrhaftig Liebende sind
Jenseits von Hoffnung während Liebe
Durst und Getränk zugleich sei ist den
Liebenden alles ein Vergnügen

Dafür leidet zur Strafe Eifersucht wer
Den Geliebten seine Vergangenheit
Nicht vergessen macht aber Jungfernschaft
Sei eine völlig veraltete Spekulation

Der Weise scheint den Dummen langweilig
Dumme vergleichen während Freude keine
Rechtfertigung braucht nimmt Trost einem
Den besten Schmerz was fraglich scheint

Schmuck verdeckt Schönheit bestätigt
Was ich schon lange vermutete wo dieser
Allein nötig erscheint überblickt der Prophet
Die Kurve die der Weise konstruiert

Der Sonntag sei unmöglich besonders
Der Nachmittag wer spottet hat Angst
Während Ähnlichkeiten finden nur eher
Undifferenzierte Sinne uns offenbart

Ein Chinese gliche dem anderen so
Wenig wie ein Ei dem anderen doch 
Sei Logik die Gedankenflucht Verständiger
Wie jedes Ziel eine Etappe bloß ist

Finde Helen Hessel bleibt in ihren sich
In den Aphorismen spiegelnden Sichten
Eine ungeheuer spannende Frau die viel
Tiefer blicken lässt als Roché schreibt 

Was die Frage mir stellt ob Jules und Jim
Ihr je gerecht wurde oder nur ein schlicht
Männliches Bild einer klugen Frau ist die
Schon immer gern hysterisch genannt

Immer wenn Männer sich den Frauen
Unterlegen oder sonst gefesselt fühlen 
Versuchen sie mit dem Wort Hysterie
Ihre Unterlegenheit plump zu tarnen

jens tuengerthal 8.8.25

Sprachkulturkampf

Sprachkulturkampf

In Deutschland beginnt ein Kulturkampf
Der die Sprache als Mittel missbraucht
Gerade konforme Ansichten durchzusetzen

Der Kulturstaatsminister Weimer knüpft
Die Zusage öffentlicher Mittel an ein
Genderverbot was Konfrontation sucht

Liberal und freiheitlich wäre es allen 
Zu gestatten darauf zu verzichten doch 
Ein Verbot ist ein moralisches Gebot

Beides macht die Sache lächerlich statt
Eine faire Auseinandersetzung im dann 
Wettkampf zu führen wird geregelt

Damit setzt sich nicht durch was besser
Sondern eines wird staatlich finanziert
Das andere dafür öffentlich diskriminiert

Es in seinem Ministerium künftig lieber
Abzuschaffen stand ihm frei auch wenn
Es von bescheidener Toleranz nur zeugt 

Eine sprachliche Regel mit der Vergabe
Öffentlicher Mittel zu verbinden ist ein
Nie gut endender neuer Kulturkampf 

Wer weiter polarisieren will sucht den
Kulturkampf und nimmt Diskriminierung
Infolge billigend inkauf was nie lohnte

Die noch junge Bundesregierung hat
Deutlich noch viel zu lernen und zeigt
Sich dabei eher trotzig unreif leider

jens tuengerthal 8.8.25

Hamassoli

Hamassoli

Der Bundeskanzler verkündet einen
Sofortigen Waffenlieferungsstopp für
Alle in Gaza oder zu dessen Besetzung 
Einsetzbaren Waffen was aber keinerlei 
Auswirkungen auf die israelische Planung
Haben dürfte und reine Symbolpolitik ist

Um deutsche Antisemiten zu beruhigen
Die nun die Palästina Solidarität für sich
Als Tarnung ihrer Gesinnung wieder
Entdeckten die schon zu RAF Zeiten
Sich großer Beliebtheit erfreute aber
Die deutsche Linke ist eben im Grunde
Ihres Wesens gerne konservativ und
Pflegt lange bewährte Abneigungen
Die Nazis waren ja auch Sozialisten
Raunen schon wieder manche

Eine vermutlich völlig wirkungslose
Bloß symbolische Ansage die der
Deutschen Industrie nicht schadet 
Könnte also egal sein käme sie nicht
Zum genau falschen Zeitpunkt der
Ein Erstarken des Antisemitismus
Im Lande fürchten lässt

Egal was von der Politik Netanjahus
Als Krieger zu halten ist denn nach
Dem Holocaust gilt für immer
Die deutsche Verpflichtung
Zur Solidarität mit Israel die
Keine kurzfristige militärische Taktik
Drohung oder politische Absicht
Je infragestellen darf weil es ein
Grundsatz unserer Verfassung ist

So etwas sollte kein Bundeskanzler
Aus politischer Laune verkünden dürfen
Sondern müsste von einer Garantie
Der zuverlässigen Unveränderlichkeit
Für alle Zeiten getragen werden denn 
Beide Staaten sind existenziell verknüpft

Die demokratisch gewählte Regierung
In Israel trifft ihre Entscheidung nach
Für sie gültigen Maßstäben darin darf
Deutschland wenn nötig unterstützen
Aber es ist nicht unsere Aufgabe den
Nachfahren der Opfer des Holocaust
Moralische Vorhaltungen zu machen

Lautstarker symbolischer Populismus 
Einer Bundesregierung zu Lasten von
Israel muss für alle Zeiten untragbar sein
Sollte eine Straftat werden weil die Folgen
Dieses Leichtsinn unabsehbar sind

Sie ist nur Propaganda für die Hamas
Deren Vernichtung als Ziel anerkannt wird
Stattdessen diese Terroristen nun noch
Dringend zur Freilassung der Geiseln 
Aufzufordern ist eine naive Frechheit 

Ach hätten sie doch geschwiegen denkt
Der Dichter aus dem Land der Denker
Philosophen wären sie geworden statt
Lächerliche Trolle im Abseits nun die
Naive Hamas Propaganda betreiben
Die keine Geisel befreien wird

jens tuengerthal 8.8.25