Samstag, 12. Juli 2025

Lektürentagebuch 12.7.25

Lektürentagebuch 12.7.25

Noch in der Nacht mit dem gerade frisch
Eingetroffenen Roman Jule und Jim von
Henri-Pierre Roché begonnen der ein
Vorwort von François Truffaut dazu hat 

Denn bekannt wurde dieser Roman
Erst durch die gleichnamige Verfilmung
Von Truffaut in den sechziger Jahren doch
Erzählt der Regisseur vom Mensch Roché

Ein großes schmachtendes Wesen habe
Dieser riesige schöne Mann gehabt der
Ein Don Juan war und wieder nicht zu
Offen wie zu bescheiden zugleich war

Roché erstaunte nicht sondern verzauberte
Hatte ein großes Herz für die Menschen
Hielt jeden für bewundernswert dabei ein
Mensch von erschreckender Sanftmut

Erzählt in Jules und Jim die Geschichte
Einer Liebe zu dritt zwischen seinem 
Freund Franz Hessel seiner Frau Helen
Wie ihm als dritten im Bunde dazu 

Eine Geschichte die auch Franz Hessel
In seinen Romanen verschiedentlich
Erzählt und auf seine Art beschrieb
Nun bin ich gespannt auf die Sicht 

Seines lebenslang engen Freundes
Begonnen mit dem ersten Kapitel
Das von der Begegnung von Jules und
Jim in Paris im Jahr 1907 erzählt

Während Jules klein und rundlich war
Fremd noch in Paris bat er den großen
Schlanken Jim ihm eine Karte für den
Ball der vier Künste zu besorgen

Jules hatte kein Mädchen in Paris
Dafür hatte Jim gleich mehrere und
Machte ihn mit verschiedenen bekannt
Was zunächst erfolglos blieb 

Wie sie sich jeden Tag sahen und
Einander Sprache und Literatur
Des anderen Landes nahe brachten 
Zeigten sich ihre Gedichte dazu

Sie wurden einander beste Zuhörer
Bald schon dichten die Dichter in
Den Cafés ihnen miteinander mehr an
Doch sie merkten nichts davon

Wie er ihn in literarische Cafés einführte
Sich seine Damen um solche für ihn 
Bemühten was meist scheiterte weil 
Jims Schuhe zu groß für ihn waren

So drückt Jules es in der für Hessel 
So typischen Bescheidenheit aus
Um zu sagen wie klein er sich als
Verführer neben Jim vorkommt

Jules nahm Beziehungen zu den
Professionellen Damen auf gegen
Den Rat von Jim und fand dort aber
Auch keine Befriedigung je dafür

Widmete sich Jules ganz ihren 
Gesprächen und den Übersetzungen
Wie dem Wachstum ihrer Freundschaft
Die schon so vollkommen scheint

Im zweiten Kapitel das täuschend hier
Jim in München überschrieben ist
Kommt Jules Mutter sie in Paris besuchen
Lädt die jungen Männer großzügig ein

Denke an die vielen großzügigen noch
Einladungen meines Schwiegervaters
Als ich meine Verlobte in Paris hatte
Vermutlich gehört das zum Leben

Dafür aber erwartet sie Frack und Zylinder
Später deponiert Jules seinen im Ofen
Dort sei er gut geschützt und zeigt dem 
Freund Bilder seiner Damen aus München

Ob die im Roman nackt am See gezeigte 
Gertraud mit Kind Franziska zu Reventlow 
Sein soll dahingestellt passte es auch zur 
Später erst auftauchenden Helen schon

Hier ähneln sich die Beschreibungen der
Gleichen Frauen durch die beiden Freunde
In ihren Werken ganz erstaunlich wie Franz 
Franziska im Kramladen des Glücks als

Liebevolle Freundin noch einst verewigte
Dafür Helen und Henri Pierre in vielen
Figuren seiner Romane auftauchen nun 
Wollen sie zusammen nach München

Das Gesicht was Jules noch auf den
Marmortisch des literarischen Cafés
Malt ist für Jim Grund mit nach Bayern
Bald zu wollen wie er den Tisch

Gleich vom Wirt kaufen möchte der
Aber nur alle zwölf hergäbe was ihre 
Verhältnisse bei weitem überschritte
Dafür suchen sie einander Zigarren aus

Fein und kurz beschreibt Roché hier 
Die Welt von Jules und Jim in Paris 
Die mir von Hessel so vertraut ist dass 
Die Lektüre mich lächeln lässt dabei


In der dreißigsten Erzählung aus dem
Papageienbuch geht es darum wie
Muladewa den Streit der Rakschas
Um die Schönheit in ihrer Frauen

Schlichten kann und sein Leben behält
Dort streiten sich auf dem Baum auf 
Einem Friedhof einer Sekte die ihre
Leichen bestattet zwei Dämonen

Erbittert wessen Frau die schönere sei
Zur Entscheidung ergriffen sie einen
Dem sie die Freiheit schenken wollten
Wenn er ihren Streit entscheiden könnte

Darauf zeigten sie ihm ihre grässlichen
Dämonen Weibchen die eine hässlicher
Und schrecklicher noch aussah als die
Jeweils andere aber beide furchtbar

Wie überlegte der Mann daraufhin
Kann ich hier antworten ohne von
Der je anderen mit ihren riesigen 
Fangzähnen zerrissen zu werden

So antwortete er sie seien alle beide
Wunderschön niemals hätte er noch
Welche gesehen die ihnen glichen 
Glücklich könne sein wer so eine hat

Glücklich und dankbar entließen
Die beiden Dämonen ihr Opfer und
Freuten sich nun zusammen an 
Ihren vermeintlich schönen Frauen

Keiner fühlte sich dabei belogen
Denn insgeheim dachten sie das
Schon vorher selbst über ihre Frauen
Wollten eigentlich nur bestätigt werden

Wieder eine wunderbare Geschichte
Bei der die so menschliche Eitelkeit
Aus der Gefangenschaft der Dämonen
Befreit die wie meist menschlich sind

Dieser Spott zugleich über die immer
Eitelkeit der Gatten auf die Schönheit
Ihrer Frauen die sie sich dann gerne
Zugutehalten ist herrlich beschrieben

So dient der Hokuspokus der Dämonen
Dazu menschliche Eigenschaften wie
Typische Eitelkeiten zu offenbaren und
Der Papagei rät wieder zur Diplomatie 

Wer so lügen könne dürfe alles meint
Der Papagei und relativiert damit jede
Absolute Moral im Schatten der Umstände
Um sein persönliches Ziel zu erreichen

jens tuengerthal 12.7.26

Dazwischenland

Dazwischenland

Deutschland liegt irgendwie überall
Dazwischen und gehört nirgendwo
Ganz dazu woraus lange eine kluge
Kultur der Enthaltsamkeit wurde

Nach zwei verlorenen Weltkriegen
Wie Millionen Opfern die unser Land
Die Verantwortung der Erinnerung
Für alle Zeiten noch tragen lässt

Taten wir gut daran bescheiden
In die Welt zu schauen und waren
Damit erfolgreicher als viele andere
Besser wir orientieren uns daran

Was manche nationalen Kräfte
Lieber vergessen machen wollen
Damit dies Land seiner Geschichte
Wie gewachsenen Kultur auch

Berauben würden was schade
Wie zugleich gefährlich wäre
Das Dazwischenland schwächte
Was sich wenn es klug war 

Nach allen Seiten verständigte
Doch seine Kultur erst gemeinsam
Mit Römern und Franken fand 
Die näher unseren Wurzeln liegen

Die Angelsachsen sind Sachsen
Welche einst Angeln gingen um
Dann auf der Insel zu bleiben an
Deren Küste Sturm sie einst trieb

Was erfunden sein könnte wie
Manche Sagen der Völker die
Europa seit Jahrtausenden schon
Besiedelten und Handel trieben

Die Himmelsscheibe von Nebra
Welche Handel mit Edelmetallen
Für Kultgegenstände schon vor
Über viertausend Jahren belegt 

Könnte ein Schlüssel zu vielen
Älteren Kulturen auch sein die
Das Christentum wie alle Sekten
Noch für lange Zeit totschwieg

Durch das Dazwischenland das
Zwischen Norden und Süden lag 
Wurde vermutlich immer gehandelt
Wie lange auch immer sich dieses

Als Kulturraum schon verstand oder
Nur relatives Stammesgebiet war das
Sammler und Jäger unbegrenzt wohl 
Bewohnten mit noch riesigen Wäldern

Wälder prägten die Geschichte dieses
Landes dazwischen immer was gerne
Für den Fortschritt vergessen wurde 
Dabei sind diese unsere Basis immer

Denke das Dazwischen könnte eine
Brücke zum Verständnis sowohl der
Deutschen Kultur wie seiner auch
Unklarheit im Wesen bis heute sein 

Einander besser verstehen könnte
Helfen Konflikte zu vermeiden die
Benachbarte Stämme auch haben 
Europa damit zusammenhalten 

Frankreich endet im Süden wie im
Westen am Meer ist von diesem
Umgeben und endet östlich nahe 
Dem Rhein wo Deutschland beginnt

Dieses endet im Norden am Meer 
In Süden dafür am Gebirge das
Lange höher war als viele stiegen
Wie im Westen an Frankreich und

Nicht zu vergessen den Benelux
Staaten noch mit ihrer Vielfalt an
Unterschiedlich geprägter Kultur
Und doch sind wir ein Kulturraum

Mit dem Dazwischenland in Frieden
Zu leben ist wichtig für das Gleichgewicht
In Europa das miteinander verwoben ist
Was Deutschland und Frankreich gelang

Dazwischen zu stehen heißt immer auch
Nichts ganz zu sein wie unentschieden 
Zu bleiben im Falle eines Falles was in
Zeiten des Krieges schwerer noch wird

Die klare Westbindung der BRD hat
Das vereinigte Deutschland fortgesetzt
Manche verstehen das bis heute nicht
Blicken noch sehnsüchtig nach Osten 

Dieser Anker der Stabilität der auch
Deutschland in der Mitte stabil hielt
Ist durch Trump und Putin gefährdet
Egal wie bleiben wir immer dazwischen 

Im Bewusstsein Dazwischenland zu sein
Könnte die Chance für Deutschland liegen 
Sofern es dieser Tradition treu bleibt als 
Stabiler Anker über den Europa schaukelt

Forsten wir unsere riesigen Wäldern auf
Sein wir wieder die Lunge Europas statt
Noch mehr bauen zu wollen denn Europa
Braucht uns am meisten dazwischen

Große Wälder stehen wie das deutsche
Wesen für unser Dasein dazwischen 
Nutzen wir diese Chance zurück zur
Natur wie damit unserem Wesen 

Es ist so ganz nebenbei auch die
Einzig taugliche Antwort auf den 
Klimawandel der und sonst ersäuft
Die damit einhergehende Abkühlung

Schadete dem deutschen Gemüt 
Als gerne dazwischen auch nicht
Von der sexuellen Komponente
Dabei hier ganz zu schweigen

jens tuengerthal 12.6.25

Enthaltsamkeit

Enthaltsamkeit

Linke und Grünen empören sich 
Nicht ohne Gründe über einen von
Rechten Publizisten inszenierten
Kulturkampf um eine designierte
Richterin des Bundesverfassungsgerichts
Die Naivität mit der die CDU dabei
In die von der AfD geschickt dazu 
Ausgelegte Falle tappt ist eigentlich
Das einzig erstaunliche an diesem
Medialen Wahlkampf nach dem
Typisch amerikanischen Muster 
Völlig übersteigerter Hysterie die
Menschen einen Trump als Retter
Wählen lässt der ein verurteilter
Krimineller eigentlich längst ist dabei
Bleibt wirklich erstaunlich noch
Wie sich die CDU von Putins Leuten 
Hier demonstrativ vorführen lässt 
Dabei gilt wer lauter ist bekommt
Mehr Aufmerksamkeit welche die
Währung in sozialen Netzen ist
Natürlich muss Abtreibung allein
Eine Entscheidung der mündigen Frau
Über ihren Körper heute sein wozu
Männer besser schweigen sollten
Der Aberglaube nichts zu sagen hat
Egal wie sich die Kirche nennt
Doch wer politisch klug ist und auch
Etwas Erfahrung in Berlin hat kann 
Nur dringend dazu raten es sich 
Über die Sommerpause besser
Beruhigen zu lassen statt jetzt
Noch etwas erzwingen zu wollen
Was keinen Gewinn bringt als
Noch mehr Hysterie in der Sache
Die das Bundesverfassungsgericht
Wie die Politik unnötig beschädigte 
Jetzt wäre Enthaltsamkeit auch in
Sozialen Netzwerken gefragt statt
Noch mehr alberne Hysterie die
Allen Beteiligten schadet dafür
Der AfD vermutlich nutzen könnte
Wer die Demokratie verteidigt wird
Nun lieber abwarten damit sich die
Leicht hysterische Situation beruhigt
Hier ist Enthaltsamkeit eine Tugend
Um die Mitte wieder zu stabilisieren
Die da an ihre Grenzen kam der
Auch hysterische Ton von  links
Hilft in dieser Situation keinem
Warten wir lieber in Ruhe noch ab
Machen keine bloße Formalie zum
Dann gefährlichen Kulturkampf der
Nur unnötig Opfer fordern wird
Statt Stabilität zu fördern darum
Merken wir uns besser noch
Wie Michel de Montaigne es
In den Hugenottenkriegen schaffte
Durch Enthaltsamkeit zum Berater
Beider Seiten zu werden als selbst
Katholisch Berater des da gerade
Protestanten Henri von Navarra dem
Paris später eine Messe wert war
Täte Enthaltsamkeit gerade allen
Beteiligten besser als noch mehr
Kampf und Hysterie um nichts
Von der nur die Extremisten
Links wie rechts profitieren
Was kein Demokrat wollen kann

jens tuengerthal 12.7.25

Lieblos

Lieblos 

Ohne Liebe bleibt
Weniger Grund zu leben
Aber mehr Freiheit

Gründe braucht Leben
Niemals dafür mehr Freiheit 
Immer auch ohne

jens tuengerthal 12.7.25

Hoffnungslos

Hoffnungslos

Hoffnung zu ziehen
Wäre das große Los im
Lotto des Lebens

jens tuengerthal 12.7.25

Kampflos

Kampflos

Manche kämpfen noch
Andere ergeben sich
Lieber dem Schicksal

Am Ende sterben
Alle aber bis dahin
Genießen wenig

jens tuengerthal 12.7.25

Lustfeuer

Lustfeuer

Wie lange brennt das Feuer der Lust
Erlischt es wie jede Flamme irgendwann
Oder lässt unsere Natur es bei Präsenz
Bestimmter Reize immer auflodern wie
Ein Automatismus nicht mit dem Ziel
Der Fortpflanzung was wohl eine der
Schlimmsten monotheistischen Lügen
Die bis heute noch verkündet wird ist 
Sondern der Befriedigung die unsere
Psyche wie unser Immunsystem stärkt
Warum AIDS auch eine so absurde 
Krankheit immer war die noch dazu
Gerne moralisch missbraucht wurde
Überlege ich und frage mich was am
Spiel der Körper spannend bleibt
Wenn du einmal alles gehabt es
Natürlich langweilig wird was viele
Absurde Varianten erdenken lässt
Von BDSM bis Pädophilie und mehr
Um nötige Zärtlichkeit zu bekommen
Die meist mit Sex verbunden ist der
Für den größten Teil der Frauen ihrer
Natur nach nie befriedigend wird
Aber dafür viel Aufmerksamkeit gibt
Während Männer sie weiter gern
Zu ihrer Befriedigung nutzen weil 
Ihnen die nötige Sensibilität fehlt
Die erkennen lässt nur gemeinsam
Lohnt sich Sex überhaupt noch
Einsam onanierten alle besser
Statt sich noch etwas vorzumachen
Ist dies ergebnisorientiert effektiver
Wie auch immer wir es uns machen 
Senkt die Onanie auch deutlich das 
Risiko aller Krankheiten gegen Null
Doch als irgendwie soziale Tiere
Wollen wir die Lust gerne teilen
Halten dies auch für wertvoller 
Obwohl es viel häufiger enttäuscht
Was bei Onanie nahezu nie passiert
Spüre wie bei Männern meines
Alters eher normal ein Nachlassen
Früher heiß brennender Lust die
Heute eher als Glut noch glimmt
Die nur wenn angefeuert aufflammt
Sicher wirkt die Liebe zu den Frauen
Das Bedürfnis ihnen nah sein zu wollen
Sie hoffentlich zu befriedigen noch
In Maßen motivierend zumal jede
Frau wieder etwas anders ist auch
Wenn die Unterschiede in der Menge
Sich immer weiter relativieren und sie
Mit geschlossenen Augen dabei noch
Unterscheiden zu können vom Gefühl
Beim ineinander sein ist schon hohe 
Kunst eher die ohnehin selten ist
Natürlich war jede Frau der ich 
In meinem Leben nah kommen
Durfte etwas ganz besonderes 
Wie auf ihre Art wundervoll ein
Geschenk das dankbar macht
Aber viel neues kommt nicht mehr
Der Aufwand beim Entzünden eines
Guten Feuers steht in keinem Verhältnis
Zur erhofften Befriedigung außer die
Seltenen Fälle zusammen zu kommen
Die unübertroffen schön immer waren
Es bleibt um mit Shakespeare diese 
Verse zum Feuer der Lust zu beenden
Meist viel Lärm um nichts das immer
Weniger Flammen noch lodern lässt

jens tuengerthal 12.7.25

Liebeserwartungstod

Liebeserwartungstod

Erwartung ist der Tod der Liebe
Schreibe es immer wieder doch 
Erschreckend ist es auch noch
Darin bestätigt zu werden wenn
Es sich erst wunderbar anfühlt
Ein schöner Flirt mit einer klugen
Wie schönen Frau schien mir
Da sie noch deutlich älter war
Zeitweise sehr verlockend auch
Wenn die Bedingungen real
Ziemlich unrealistisch waren
Aber was passt schon zusammen
Dann formulierte sie immer klarer
Was sie will und überhörte völlig
Den Versuch vorsichtig genau das
Noch zu verhindern weil große 
Erwartungen sicher noch größere
Enttäuschungen bringen werden
Weil niemand da ist Erwartungen
Von anderen zu erfüllen dies eine
Ohnehin unmögliche Aufgabe ist
Fühle mich dann egal wie wunderbar
Die andere ist schnell gewürgt
Habe das Gefühl unter ihren
Erwartungen zu ersticken und
Der Liebe keine Chance zu geben
Frei ihre Flügel zu entfalten um
Uns zusammen fliegen zu lassen
Fürchte aber es ist eine nahezu
Unmögliche Aufgabe Menschen
Die eigentlich nur fesseln wollen
Von der Schönheit freier Liebe
Die erst bedingungslos sein kann
Überzeugen zu wollen und so
Laufe ich inzwischen eher weg
Als noch etwas zuzulassen
Mehr als ihr dann noch die
Chance zu geben gehen zu
Wollen bleibt vermutlich nicht
Von Versuchen der Liebe

jens tuengerthal 12.7.25

Beisichbleiben

Beisichbleiben

Sonst sitze ich jeden Freitag
Bei meinem Rheingauer Riesling
Im oder vorm Crossroads an der
Kreuzung hier um die Ecke
Heute bin zuhause geblieben
Und finde es gerade wunderbar
Lausche dem ständigen Regen
Genieße die Ruhe und vermisse
Nichts was hier nicht auch wäre
Vielleicht sogar später noch ein
Rheingauer Riesling hier weil ja
Freitag ist und sich nie alles
Ändern muss um sich wohl
Zu fühlen in dem was bleibt
Dass ich hier noch dazu für
Eine Flasche weniger zahle
Als für ein Glas dort spielt
Für den Genuss keine Rolle
Gerne beobachte ich Menschen
Am liebsten aber in Ruhe 
Heute beobachte ich mich
Manchmal genügt das um
Glücklich zufrieden zu sein
Bei sich bleiben kann der
Schönste Ausflug werden

jens tuengerthal 12.7.25

Freitag, 11. Juli 2025

Lektürentagebuch 11.7.25

Lektürentagebuch 11.7.25

Schon in der Nacht das wundersame
Abenteuer von Heinrich und Christine
Gondela aus Bremen in Böhmen gelesen
Auf deren Reise ins Paradies auch dort

Sehr engagiert und mit viel Gefühl aber
Nie ohne Humor und Selbstironie hat
Heinrich Gondela noch in der Nacht
Von ihrem Höllenritt genau berichtet 

Passend darum las ich deren echte
Katastrophe im Unwetter voller Angst
Nach meinem inneren Höllenritt und
Lachte wie der Herr Senator sich dabei

In seiner Angst und gelegentlich Panik
Selbst Hops zu nehmen weiß und wie
Handfest patent dagegen Nante wie er
Seine Frau liebevoll nennt alles nimmt

Erstaunlich gleichberechtigt dabei auch
Wenn er sich als großen Kümmerer gerne
Darstellt verschweigt er nicht was sie 
Alles übernimmt weil er grad verpeilt ist 

Aufgrund vermutlich zu hohem Tempo
Ihres Schwagers wie die Kutscher noch
Hießen der noch vor dem Gewitter den
Nächsten Ort erreichen wollte war die

Achse ihres Wagens gebrochen und
Sie steckten im Schlamm fest lange
Erzählt Heinrich Gondela wie er noch
Zuvor gewarnt hätte was keinem hilft

Welche Abenteuer sie dann im Gewitter
Wie beim schlimmstmöglichen Regen 
Gemeinsam zu bestehen haben wird 
Mit viel Humor en Detail erzählt 

Sein Misstrauen gegen die Wirtschaft
In der sie schließlich Quartier finden
Wie Musiker plötzlich alles ändern
Eine Flasche Portwein dazu hilft

Wie in der Nacht wieder die Ängste
Und Zweifel in ihm aufsteigen beim
Blick auf die unsicheren Fenster wie
In Gedanken an ihre Reisekasse

Das alles ist ein ganz wunderbarer
Reisebericht aus Böhmen um 1800
Wo Schillers Räuber in den Wäldern
Hausten als es noch bei Östreich war

Einerseits Beschreibung der Landschaft
Der Armut wie der Orte und dazu die
Persönlichen Abenteuer und Erfahrungen
Machen die Geschichte so lesenswert

Immer wieder fühle ich mich bei der
Lektüre auch in guter Erinnerung noch
Eigener Reiseabenteuer darin bestätigt
Über so etwas lieber nur noch zu lesen 

Denn irgendwas ist ja immer wovon
Alle Reisenden mit Erfahrung gerne
Berichten auch wenn es wie bei mir
Damals in Kanada am Gletscher

Oder besser auf dem Campingplatz
Gegenüber eigene Dummheit war
Als ich ins Feuer fiel und mir die
Bindehaut teilweise verbrannte

So sind viele Abenteuer auf die
Unzulänglichkeiten zurückzuführen
Denen Reisende zu trotzen haben
Was sie so heldenhaft dann macht

In Wirklichkeit aber erzählen sie nur
Wie lästig unbequem Reisen stets ist
Was sich seit hunderten Jahren so
Wenig änderte wie die Orte alle

Es ist nichts neues zu erwarten
Gar noch irgendwo zu entdecken
Doch ich hab es auch gemacht
Scheint viele noch zu motivieren


Über Robben im Ruhestand las ich
Bei Sebastian Haffner in das Leben
Der Fußgänger schreibt er mit Humor
Über die Komiker vor der Kamera

Er freut sich an den verschmitzten 
Rentnergesichtern dieser statt sich
Wie Rilke dessen Panther er erwähnt
Über ihre Gefangenschaft zu grämen

Sie würden dreimal täglich mit frischem
Fisch versorgt ohne jagen zu müssen
Könnten es sich gut gehen lassen was
Sie sich vermutlich täglich versicherten

Die selbstbewussten Robben hätten ein
Lebendiges Verhältnis zu ihrem Publikum
Es scheint als würden sie lachend voller 
Stolz sagen macht es mir erstmal nach 

Miteinander sind sie von geschwätziger
Kameradschaft die nur die Fütterung
Gelegentlich unterbrechen kann dann
Bräche der Räuber wieder heraus

Doch wer je im Theater sich nach der
Vorstellung um seine Garderobe bemühte
Wird ähnliches Verhalten beobachten
Auch wenn uns zoologisch so viel trennt

Wer wird sich da noch wundern viele
Gesichter in ihnen wieder zu erkennen
Unterscheidet sich ihr Verhalten wirklich
Von unserem im Urlaub fragt Haffner 

Nicht ganz so elegant wie Hessel eher
An Friedrich Luft erinnernd aber humorvoll
Mit feinem Blick beschreibt Haffner hier
Den Gang in den Zoo und unseren Blick

Sebastian Haffner wuchs übrigens keinen
Kilometer von hier in der Schule dort am
Wasserturm in der Prenzlauer Allee auf
Deren Direktor sein Vater damals war

Dieser Ort trägt inzwischen den Namen
Sebastian Haffner Zentrum was auch
Der Verdienst eines Eingeborenen war
Den zu kennen mir noch eine Ehre ist

Natürlich werden alle ernsthaften Zoologen
Diesen menschelnden Blick zurückweisen
Aber nachdenkenswert ist dennoch manch
Gedanke um auf uns dabei zu schauen

Sind wir wirklich kultivierte Wesen wenn
Der Blick zum Ballermann oder auf die
Beliebten Jahrmärkte fällt scheint die
Nähe zum Tierreich offensichtlicher

Und mancher fühlt sich halt als Panther
Auch bestaunt in Gesellschaft einsam weil
All dies nicht seine Welt wirklich ist und
Lache über mich dabei mit einem Zwinkern 

jens tuengerthal 11.7.25

Höhlenjens

Höhlenjens

Eigentlich bin ich der nun seit schon
Bald 25 Jahren in Berlin lebt eher ein
Höhlenbewohner und Waldmensch
Wäre glücklich in einer Hobbithöhle

Zumindest sofern es genug Platz für
Bücher noch gibt und der heimische
Helmholtzplatz ist zwar nett aber ein
Wohlriechender Wald wäre schöner

Schon als Kind baut ich mir am
Allerliebsten Höhlen und wollte
Diese bei meinen Liebsten immer
Zu gerne genauestens erforschen

Höhlenforscher wollte ich dennoch
Nie wirklich werden auch wenn die
Unterirdischen Welten mir immer
Näher lagen als Himmel oder See 

So wurde meine Wohnung quasi
Natürlich zur Bücherhöhle was bitte
Keiner mit Bücherhölle verwechselt
Auch wenn der viele Staub mancher

Als Eingang zur Hölle schien für alle
Putzigen die es gerne sauber haben
Doch ist dieser ein Bestandteil jeder
Wirklich erwähnenswerten Bibliothek

Wer mit Jahrhunderte alten Büchern
Zusammen lebt nimmt auch allem in
Dieser Zeit gefallenen Staub der Zeit
Mit in den geteilten Lebensraum

Die so genannte klinisch saubere nur
Öffentliche Bibliothek ist eine bloße
Bücherverwahranstalt ohne wichtigen
Bestandteil seiner Natur der zugleich

Den steten Lauf der Zeit ausdrückt 
Arm ist wer meint Sauberkeit zeige
Erst die Schönheit der Räume gar
Charakter der geputzt völlig fehlt

Froh über den Reichtum an Büchern
Nehme ich den dazugehörigen Staub 
Gerne lächelnd mit in Kauf was bliebe
Ohne als ein putziges Appartement 

So schaffen es echte Höhlenbewohner
Sich ihre natürlich beschränke Existenz
Noch im grauesten November vor dem
Elektrischen Kamin schön zu reden

So einer bin ich wohl denke ich dabei
Lachend zufrieden mit meiner kleinen
Höhle und muss sonst nirgendwo hin 
Als sich in Ruhe hier zu verkriechen

Wer das lieben und teilen kann ist
Solange dabei gerne willkommen
Die übliche weibliche Unruhe noch
Etwas zu unternehmen möge bitte

Ohne mich weiter zu berühren 
Vorbeisegeln und mich in Frieden
Lassen der bei und mit sich doch 
Vollkommen zufrieden bereits ist 

Was mich läse es eine wirklich
Nähme mich wer noch ernst wohl
Für ein Leben vor Frauen bewährte
Aber wer wollte die Hoffnung aufgeben

jens tuengerthal 11.7.25

Verschiebung

Verschiebung 

Abwarten und Tee trinken ist
Immer die beste Alternative
Etwas in Ruhe verschieben was
Gerade unnötig aufgeheizt ist
Halte ich als immer Befürworter
Von Ruhe und sich Zeit lassen
Für weiser als eine Entscheidung
Ohne Perspektive auf eine sichere
Mehrheit aufgrund vorheriger Hetze
Von daher halte ich die Angriffe
Gegen Spahn mit dem schönen
Vornamen jens für überzogen egal
Wer seinen Laden wie im Griff hat
Was nur ein autoritärer Spruch ist
Ohne zu berücksichtigen was wer
Bei diesem Manöver beabsichtigt
Freue ich mich heute fern aller
Politik lieber nur mir zu folgen
Ob die Verschiebung vielleicht
Eine würdigere Wahl garantiert 
Könnte auch bedacht werden so
Peinlich sie für den Kanzler ist
Der spürt wie wenig sein Wort
In der Fraktion nur noch wert ist
Wenn rechte Portale laut hetzen 
Bin immer für abwarten und
Tee trinken das hilft weiter

jens tuengerthal 11.7.25

Liebesbefreit

Liebesbefreit

Von aller Liebe
Befreit ersparen wir uns
Manch Katastrophen

jens tuengerthal 11.7.25

Problemlösung

Problemlösung 

Manche Probleme
Lösen sich einfach wieder
In nichts als Luft auf

jens tuengerthal 11.7.25