Freitag, 11. Juli 2025

Höhlenjens

Höhlenjens

Eigentlich bin ich der nun seit schon
Bald 25 Jahren in Berlin lebt eher ein
Höhlenbewohner und Waldmensch
Wäre glücklich in einer Hobbithöhle

Zumindest sofern es genug Platz für
Bücher noch gibt und der heimische
Helmholtzplatz ist zwar nett aber ein
Wohlriechender Wald wäre schöner

Schon als Kind baut ich mir am
Allerliebsten Höhlen und wollte
Diese bei meinen Liebsten immer
Zu gerne genauestens erforschen

Höhlenforscher wollte ich dennoch
Nie wirklich werden auch wenn die
Unterirdischen Welten mir immer
Näher lagen als Himmel oder See 

So wurde meine Wohnung quasi
Natürlich zur Bücherhöhle was bitte
Keiner mit Bücherhölle verwechselt
Auch wenn der viele Staub mancher

Als Eingang zur Hölle schien für alle
Putzigen die es gerne sauber haben
Doch ist dieser ein Bestandteil jeder
Wirklich erwähnenswerten Bibliothek

Wer mit Jahrhunderte alten Büchern
Zusammen lebt nimmt auch allem in
Dieser Zeit gefallenen Staub der Zeit
Mit in den geteilten Lebensraum

Die so genannte klinisch saubere nur
Öffentliche Bibliothek ist eine bloße
Bücherverwahranstalt ohne wichtigen
Bestandteil seiner Natur der zugleich

Den steten Lauf der Zeit ausdrückt 
Arm ist wer meint Sauberkeit zeige
Erst die Schönheit der Räume gar
Charakter der geputzt völlig fehlt

Froh über den Reichtum an Büchern
Nehme ich den dazugehörigen Staub 
Gerne lächelnd mit in Kauf was bliebe
Ohne als ein putziges Appartement 

So schaffen es echte Höhlenbewohner
Sich ihre natürlich beschränke Existenz
Noch im grauesten November vor dem
Elektrischen Kamin schön zu reden

So einer bin ich wohl denke ich dabei
Lachend zufrieden mit meiner kleinen
Höhle und muss sonst nirgendwo hin 
Als sich in Ruhe hier zu verkriechen

Wer das lieben und teilen kann ist
Solange dabei gerne willkommen
Die übliche weibliche Unruhe noch
Etwas zu unternehmen möge bitte

Ohne mich weiter zu berühren 
Vorbeisegeln und mich in Frieden
Lassen der bei und mit sich doch 
Vollkommen zufrieden bereits ist 

Was mich läse es eine wirklich
Nähme mich wer noch ernst wohl
Für ein Leben vor Frauen bewährte
Aber wer wollte die Hoffnung aufgeben

jens tuengerthal 11.7.25

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