Dienstag, 3. Juni 2025

Nationalistmist

Nationalistmist

Nationen sind die
Begrenzte Vorstellung vom
Kontrollierten Sein

jens tuengerthal 3.5.25

Liebesseltsam

Liebesseltsam

Die Liebe ist ein seltsames Ding
Schon frage ich mich ob sie ein
Ding ist oder ein Wesen mit ganz
Eigenem Leben dabei in Freiheit

Sie ist sicher ein Teil meiner Natur
Doch ist sie nur sehr bedingt noch
Dem Willen unterworfen egal was
Dabei gerade empfunden wird

Andererseits entscheide ich mich
Für jemanden und will auch genau
Mit dieser Person glücklich werden
Was als das größte Glück scheint

Wie weit mein Wille reicht zeigt sich
Besonders schmerzhaft etwa beim
Liebeskummer gegen den kein Kraut
Gewachsen egal was ich dann will

Nur die Zeit kann die Wunden heilen
Sagen wir hier gerne doch ist dies
Kein Trost und bis dahin bin ich ein
Gefangener meiner eigenen Gefühle

Wo ich fast bewusstlos bin vor Glück
Verliebt den Verstand verliere habe ich
Mit dem Willen nur wenig Einfluss darauf
Glaube aber genau diesem zu folgen

Doch habe ich verliebt den festen Willen
Entschieden dem Gefühl zu folgen auch
Wo dies völlig unvernünftig ist oder auch
Überhaupt nicht zusammenpasst

Dies eigentlich absurde Verhalten ist
Verliebt vermutlich auch das einzig
Noch vernünftige Verhalten weil ich
Zu mehr nach der Natur nicht fähig bin

Es macht die Liebe auch den Wahnsinn
Noch vernünftig auf ganz eigene Art was
Eben der Natur entspricht die doch sonst
Logisch und vernünftig immer funktioniert

So bleibt die Liebe einfach seltsam aber
Vermutlich ist das auch vernünftig so
Denn was bliebe vom großen Gefühl
Wenn ich dabei noch vernünftig wäre 

jens tuengerthal 3.6.25

Montag, 2. Juni 2025

Asylrechtsstaat

Asylrechtsstaat

Es gibt ein Grundrecht auf Asyl
Dieses kann auch die CSU nicht
Mit wirkungslos populistischen
Maßnahmen wie Grenzkontrollen
Aushebeln wie heute zum Glück
Das Berliner Verwaltungsgericht
Urteilte und damit hoffentlich dem
Teuren Populismus Grenzen zieht
Es braucht eine Kontrolle wie auch
Klare Grenzen des möglichen was
Die Kommunen leisten können
Aber darüber steht noch das
Grundrecht auf Asyl was seine
Guten Gründe auch in unserer
Geschichte hat und es ist gut
Wenn Gerichte die Politik die sich
Von Populisten treiben lässt an 
Die Grundrechte erinnert damit
Der Rechtsstaat bestehen bleibt

jens tuengerthal 2.6.25

Polenwahl

Polenwahl 

Polen hat gewählt
Das ist keine Freude
Oder vielleicht doch
Fast die Hälfte wählte 
Proeuropäisch was gut ist
Leider etwas mehr als die
Hälfte einen Gegner der
Freiheit und Rechtsradikalen
Was leider zu erwarten war
Immerhin bleibt die Regierung
Auf europäischem Kurs
Es wird nun schwieriger
Aber auch das wird unser 
Europa gemeinsam überstehen
Irgendwann wird es wieder besser
Der ehemalige Ostblock hat bis
In den deutschen Osten leider
Eine nationale Neigung noch
Hoffen wir dass diese langsam
Aber sicher aussterben wird 

jens tuengerthal 2.6.25

Liebesleere

Liebesleere

Ohne Liebe scheint
Weniges nur attraktiv 
Freiheit wächst dafür

jens tuengerthal 2.6.25

Lustkurve

Lustkurve

Lust kurvt gerne in
Seltsamen Schleifen durch das
Trübe Bewusstsein

jens tuengerthal 2.6.25

Unentschieden

Unentschieden

Unentschieden sein
Nerviger Zustand immer
Nirgendwo wirklich

jens tuengerthal 2.6.25

Familiendramen

Familiendramen 

Familien sind ein ewiges Drama
Umso älter desto schlimmer die
Verwicklungen und Intrigen sowohl
Unter mit wie gegeneinander auch

Blut sei ein besonderer Saft meinen
Manche meist ohne große Familie
Die irgendwo ihre Kleinkriege führt
Sich überbietet bekriegt belügt

Emotionale Nähe gar Ähnlichkeit
Erhöht das Explosionsrisiko noch
Weil hier keine Vernunft schützt 
Wir nackt voreinander liegen

Wer Familien befrieden kann die
Sich seit Generationen bekriegen
Könnte jeden Konflikt der Welt
Danach mit Leichtigkeit lösen

Herrschende Familien führen Kriege
Um den Umfang ihrer Macht wie im
Nahen Osten seit 10.000 Jahren
Die noch durch Aberglaube potenziert 

Ob Kain und Abel der Anfang waren
Oder eine zufällige Wahl als Muster
Wiederholen wir es in jeder Generation
Staunend über die tödliche Energie

Wollen uns gefühlt an den Kragen
Mit einer durch Verwandtschaft noch
Potenzierten Aggression die alleine
Übertrifft was es dabei noch gut meint

Familien tragen das Drama in sich
Wurden damit große Literatur auch
Von Romeo und Julia über die
Wahlverwandtschaften hin zu den

Buddenbrooks wie Joseph und seine
Brüder uns bei Mann noch ferner zeigen
Als es die Bibel je konnte das große
Märchenbuch des Aberglauben 

Ob es auch Familien so ganz ohne 
Jedes Drama gibt oder das genauso
Illusionär wie kerngesund auch ist
Frage ich mit überleben beschäftigt

Lieber nicht mehr zumindest fehlte
Der Literatur ohne entscheidendes
Was Grund genug wohl sein kann
Den Wahnsinn weiter zu machen

Je heiliger harmonisch sich eine
Familie nach außen gibt desto
Zerstrittener sind sie untereinander
Weil schließlich alles seinen Preis hat

Tröstlich könnte dabei nur sein 
Dass dies eben unsere Natur ist
Jede Auflehnung zwecklos wäre
Wir besser lachend damit leben

jens tuengerthal 2.6.25


Sonntag, 1. Juni 2025

Lektürentagebuch 1.6.25

Lektürentagebuch 1.6.25

Unter dem Titel Thomas Mann ein Leben
Hat Tillmann Lahme genau pünktlich zum
Jubiläum dem 150. Geburtstag am 6.6.25
Eine neue große Biografie vorgelegt 

Der bei dtv erschienene Band kam schon
Gestern doch da verhinderte noch der 200.
Geburtstag der Museumsinsel wie die
Begegnungen dort die ruhige Lektüre 

Der 1974 geborene Autor Lahme studierte
Germanistik Philosophie und Geschichte in
Kiel und Bern und promovierte 2007 über
Golo Mann ist also durchaus vom Fach

Lahme schreibt gut lesbar auch für
Nicht Germanisten im schnellen sehr
Flüssig eingängigen Stil und das ist nun
Die 25. Biografie der Familie Mann bei mir

Noch lese ich parallel auch die sehr gute
Am Werk orientierte Biografie von Dieter
Borchmeyer Thomas Mann Werk und Zeit
Was kann ich vom neuen Band erhoffen

Der Zufall der Gleichzeitigkeit der hier
Veröffentlichung mit dem Jubiläum wäre
Eher kein Grund gewesen auch die
Geradezu Orgie an Besprechungen 

Wie erst Recht die Spiegel Bestsellerliste
Schreckten mich sonst eher ab doch 
Scheint mir die Herangehensweise gut
Wie kritisch genug hier weiter zu lesen

Es gibt kaum neues zu diesem bestens
Ausgeleuchteten Leben doch gibt es
Manche bisher unbeachtete Details
Etwa über die Hintergründe der Eltern

Wie Julia Bruhns die Mutter noch im
Wilden Brasilien aufwuchs als Tochter 
Eines dort als Farmer reich gewordenen
Aus ursprünglich alter Lübecker Familie

Las wie er als Sklavenhalter auch was 
In Brasilien noch bis 1888 erlaubt war 
Zu seinem Reichtum kam der seine
Tochter zu einer guten Partie machte

Eigentlich waren die Bruhns die viel
Ältere und ehrwürdigere Familie in der
Hansestadt seit vielen Generationen als
Händler und auch Senatoren gewesen 

Doch dieser Ausbruch des Sohnes der
Dann doch nicht den väterlichen Handel
Mit Wein übernehmen wollte sondern
Auswanderte machte Julia besonders

Nach Lübeck kam die Mutter der Manns
Eher zwangsweise mit ihrem Vater nach
Dem Tod der Mutter schickt dieser alle
Kinder in seine Heimatstadt Lübeck

Von der brasilianischen Küste am Meer
Zwischen Rio und dem Urwald ist der
Wechsel auch eine emotionale Zumutung
Sogar wenn ihr Kindermädchen mitkam

Diese war auch eine afrostämmige Sklavin
Mit der ihr Vater noch ein Kind zeugte die
Mulattischen Tante aber erwähnt Mann nie 
Mutter Julia erwähnt die Schwester kaum

In ihren Erinnerungen ist vom Mulattenkind
Die Rede aber mehr ist dazu wohl bisher
Noch nicht bekannt sie blieb in Brasilien
Wohin der Vater auch wieder zurück ging

Interessant ist auch die Geschichte dass
Julia eigentlich in einem anderen noch
Verliebt war als den elf Jahre älteren
Würdigen Senator Heinrich Mann

Dieser war der Familie aber wohl noch
Zu arm und zu jung was sich später als
Irrtum herausstellte da er als Händler im
Baltikum zu großem Wohlstand kam

Es sind diese kleinen Geschichten noch
Aus dem Umfeld der Familie wie den 
Erinnerungen von Mutter Julia weiche
Die Buddenbrooks auferstehen lassen

Dieser Blick hinter die Kulissen auch
Mit Geschichten die Thomas von seiner
Mutter gehört und erfragt haben wird
Lassen seine Figuren lebendig werden

Ihre Mutter entstammte einer alten
Portugiesischen Familie in Brasilien
War eine dunkelhaarige Schönheit
So etwas fiel in Lübeck noch auf

Erzählt vom Umzug aus dem Haus
In der Mengstraße das heute als 
Buddenbrooks Haus weltbekannt ist
Was zeigt wie nah Mann beschrieb

Die lebendigen Figuren Manns sind
Teil seiner eigenen Geschichte sie
Lässt er in verschiedenen Rollen im
Roman immer wieder auftauchen

So gibt auch diese am Menschen
Thomas Mann orientierte Biografie
Tiefen Einblick in das Werk weil es
Die Figuren besser verstehen lässt

Auch wird indirekt seine Kunst der
Gestaltung und Regie deutlich die
Erfahrung und Wirklichkeit spiegelt
Um aus ihr Theater zu inszenieren

Wie sehr Thomas das Puppentheater
Das er vom Bruder Heinrich erbte
Liebte dort im Stimmbruch noch
Ganze Open auch aufführen wollte

Ob dies tatsächlich den Unwillen des
Vaters so sehr erregte wie es noch
Breloer glauben machen will sei hier
Dahingestellt die Fakten genügen

Thomas Mann wie sein Werk und die
Figuren noch besser zu verstehen
Der mit viel Liebe Romantheater noch
Inszenierte als er ganz groß war

Lange war es ja auch in der herrschenden
Literaturwissenschaft verpönt das Werk 
Mit Blick auf die Biografie zu lesen um
Das Kunstwerk an sich zu würdigen

Dieser Ansatz der mir als Dichter
Durchaus sehr sympathisch ist
Findet bei Thomas Mann deutlich 
Seine Grenzen der Literatur lebte 

Dabei sollten wir uns aber hüten die
Umgebung als Kompass zu nehmen
Sie macht nur vieles im Kontext noch
Verständlicher als es ohne möglich wäre

Habe Mann in den frühen Neunzigern
Schon mit Begeisterung und Liebe gelesen
Der biografische Hintergrund ist nur das
Kleine Krönchen als feines Detail dazu 

Bis hierher betrachtet haben sich also
Die ersten Seiten von Thomas Mann
Ein Leben schon gelohnt weil es den
Blick weit vertieft und sich gut liest

Werde nun auch noch in den den
Buddenbrooks wieder etwas lesen
Auch um die drei großen Romane 
Zum Leben nun parallel zu sehen

Spannend finde ich dabei auch die
Beobachtung dass ich den familiären
Aspekt der Manns wichtig finde was
Bei Thomas noch viel deutlicher wird

Während das immer wieder auch
Modische Auswalzen seiner sexuellen
Neigungen für mich so überflüssig wie
Peinlich langweilig doch eher ist

Thomas Mann hat zu diesem Thema
In seinem Werk bereits alles gesagt
Noch mehr ist bloße Spekulation die
Der Ehe mit Katia nicht gerecht wird

Bin gespannt wie Lahme diesen 
Bereits angedeuteten Aspekt weiter
Behandelt die bisherige Zurückhaltung 
Stände ihm dabei sicher sehr gut

Besser zumindest als die peinlich
Schwülstigen Formulierungen bei
Breloer die aber sicher auch ihr 
Publikum unter Betroffenen haben

Thomas Mann als gleichzeitig ganz
Korrekten Gentleman und Hanseaten
Wie ala Regisseur in seinem immer
Puppentheater entspräche ihm wohl

Vor allem sein Humor und seine dabei
Geradezu magische Kunst der Ironie
Mann also ala komischer Autor ist
Bisher meistens noch unterbelichtet

Es saß dem formell so korrekten Mann
Gerne noch der Schalk im Nacken was
Seine Kinder neben dem einmal Kostüm
Ihn den Zauberer nennen ließ

Zum komischen Thomas Mann eine
Lächelnd zu lesende Biografie würde
Ihm gerechter als das Gejammer über
Seine ewig verklemmte Sexualität

jens tuengerthal 1.6.25

Liebestraum

Liebestraum

Liebe begegnen
Momente genießen um
Weiter zu ziehen

jens tuengerthal 1.6.25

Missverständnis

Missverständnis

Missverständnis ist
Keine Miss Wahl der schönsten
Verständigungsform

jens tuengerthal 1.6.25

Klimazielverschiebung

Klimazielverschiebung

Wer Klimaziele
Verschiebt erledigt Fragen
Nach einer Zukunft

jens tuengerthal 1.6.25

Engelbegegnung

Engelbegegnung 

Bin heute zwei Engeln begegnet 
Im Berliner Bode Museum war es
Einer war von Paul Klee und der
Gehörte einmal Walter Benjamin

Natürlich gibt es keine Engel was
Soll ein kritischer Aufklärer sonst
Zu solchem Hokuspokus sagen
Außer es geht um große Kunst

Unter dem wunderbaren Titel
Der Engel der Geschichte ist
Um den kleeschen Engel eine
Kabinettausstellung zu sehen

In deren Zentrum steht natürlich
Der Angelus novus von Klee der
Sich seit 1920 im Besitz von
Walter Benjamin befand 

Über diesen neuen Engel entwickelt
Benjamin sein Denkbild vom dann
Engel der Geschichte der vom Sturm
Des Fortschritts rückwärtsschauend noch

Nach vorne in die dann Zukunft getrieben 
Wird was zur Allegorie für die Zerstörung
Des Krieges wurde der Benjamins Heimat
Berlin die ihn 1933 vertrieb zerstörte

Achtzig Jahre nach Kriegsende kam nun
Dieses Werk als Leihgabe aus Jerusalem
Vom Israel Museum nach Berlin was eine
Verbindung zur hier Zerstörung zieht

Benjamin hatte den Angelus novus mit
Nach Paris genommen und wie sein
Manuskript zum Text als er 1940 auch
Von dort fliehen musste deponiert

Aus der Bibliothèque Nationale kam es
Zu Adorno der den Text veröffentlichte
Nach dessen Tod kam es schließlich zu
Gershom Scholem nach Jerusalem

So hatte es Benjamin noch in seinem
Testament vorgesehen der sich dann
Auf der Flucht 1940 in den Pyrenäen
Das Leben nahm bevor die Gestapo kam

Der Sturm dem der Engel den Rücken
Zuwendet kommt vom Paradies her
Hat sich in den Flügeln verfangen und
Treibt ihn unaufhaltsam in die Zukunft

Während der Engel noch in die
Geschichte schaut ist der Sturm
Der ihn am Fliegen nun hindert 
Was wir heute Fortschritt nennen

Ein vekohlter und ein zerstörter Engel
Stehen für das fast prophetische in 
Den Worten der IX. These von Benjamin
Symbolisch für 440 zerstörte Werke

Die Frage der Engel griff 1987 dann
Wim Wenders im Himmel über Berlin
Auf der in Ausschnitten gezeigt wird
Ein sehr mutiger Vergleich hier wohl

Engel gleichen dem Fliegenden Holländer
Darin dass sie ihre Unsterblichkeit verlieren
Wenn die Liebe ins Spiel kommt was der
Musealen Analogie die Spitze eher raubt

Peter Falk der sich selbst spielt als einen 
Ehemaligen Engel berät Bruno Ganz wie
Otto Sander zur Flucht aus ihrer Rolle als
Engel um echte Gefühle zu haben dafür

Museen stehen für die Unsterblichkeit
Großer Kunst die mit Liebe geschaffen
Alle Grenzen überwinden kann womit 
Fraglich an welche sie uns führt

Benjamin interpretiert den neuen Engel
Für die Geschichte als vom Fortschritt
Am Fliegen gehindert weil dieser uns
Logisch den spirituellen Glauben raubt

Die bloß geistige Existenz der Engel
Verliert vom Fortschritt gebeutelt ihre
Flügel was sie dafür menschlich erst
Machte damit auch frei zu lieben 

Ob fliegen zu können wie auch die
Gedanken der anderen zu lesen ein
Gewinn ist der den Verlust der Liebe
Kompensieren kann scheint fraglich

Der fliegende Holländer riskierte alles
Durch die Liebe die Unsterblichkeit
Wieder loszuwerden also menschlich
Damit sich zu zeigen mehr geht nicht

Die Liebe ist es sicher wert ein
Mensch zu sein wie zu bleiben
Damit natürlich sterblich wie
Unfähig zu fliegen immer

Benjamin wählte den Tod weil
Das Nichts ihm attraktiver schien
Als das Sein noch werden könnte 
Unsterblichkeit haben seine Werke

An dieser wirkt auch die feine
Kabinettsausstellung wunderbar mit
Egal ob sie damit neue Engel produziert
Und die Liebe kommt einfach trotzdem

Wer sich also in Gegenwart dieses
Sturm getriebenen Feind des Fortschritts
Verliebte hätte alle Theorie damit logisch
Widerlegt was die Liebe nicht kümmert

Das mit der Liebe bleibt ja immer noch
Irgendwie seltsam auch wenn wir doch 
Längst wissen könnten theoretisch nie
Zusammenzupassen tut wir noch so

Als könnte alles anders sein wenn
Wer wagt unvernünftig genug zu sein
Lieber Mensch zu bleiben als Engel
Wäre das Thema Liebe nur normal

Sobald aber wer das als Fortschritt
Definiert wäre es aus mit dem Fliegen
Weil der Wind den Engel fesselte
Egal wieviele Flugzeuge im Bauch

Es bleiben trotz des berauschenden
Glücks dieser Ausstellung bei mir
Gewisse innere Zweifel an der
Logik die der Liebe immer egal ist

Kenne das Problem von Benjamin
Wie von Klee schon länger aber
Lasse es gerne dahinstehen denn 
Es bleibt dennoch liebenswert

Aber von gewissen philosophischen
Zweifeln am kulturhistorischer Logik
Einmal abgesehen ist diese kleine feine
Kabinettausstellung jeden Besuch wert

jens tuengerthal 1.6.25