Donnerstag, 6. Februar 2025

Liebesdichtung

Liebesdichtung

Liebe verdichten
Wäre doppeltgemoppelt
Gefühlskonzentrat

jens tuengerthal 6.2.25

Sprachschmied

Sprachschmied

Sprache zu schmieden
Solange sie biegsam ist
Braucht heiße Dichtung

jens tuengerthal 6.2.25

Dichterleben

Dichterleben

Dichter erleben 
Welten sprachlich verdichtet
Kommen so dichter

jens tuengerthal 6.2.25

Verdichtung

Verdichtung

Dichtung verdichtet
Sprache Gefühle Leben
Manchmal auch Nase

jens tuengerthal 6.2.25

Lektürentagebuch 5.2.25

Lektürentagebuch 5.2.25

Weiter ging es im Heimlichen Berlin
Vom Franz Hessel in einer ganz
Heimeligen Situation finden sich
Oda und Clemens am Kinderbett

Sie erzählt ihm von den vielen
Erlebnissen die sie im Zoo hatten
Von den Tierkindern wie sogar
Bis zur Fütterung der Seelöwen

Erschöpft von diesen Eindrücken
Schläft Erwin tief und Clemens
Erzählt Oda wie dieser ihn beim
Blättern in Büchern nach Gott fragte

Hätte er ihm vom christlichen Gott
Erzählen sollen oder die griechischen
Ruhig daneben stehen lassen was
Passiert wenn Erwin in der Schule ist

Oda spürt Clemens Traurigkeit fragt
Ob er glaubt Karola reise wirklich
Warum wer es denn zuließe weil 
Sie doch nie täte was er verbietet

Eben darum dürfe er es ihr nicht
Verbieten weil sie ihn dann beherrschte 
Was Oda nicht versteht ob er sie
Denn nicht mehr liebe fragt sie naiv 

Doch sogar mehr als früher versichert
Clemens aber nicht genug sie oder 
Die Konkurrenten töten zu wollen
Was sie voller Sehnsucht erhofft

Gerne würde sie sterben für die
Liebe wie alle die das Leben wirklich
Lieben nennt Oda eine Märtyrerin
Während er nach ihrer Hand greift

Wie leicht werfen doch jene die
Munter drauf los leben ihr Leben weg
Einmal hätte er sie fast umgebracht
Mit dem Gasanschluss im Plättzimmer

Wäre vielleicht neben ihr sogar noch
Gestorben worauf die ganz.gerührte
Oda die Arme um seinen Hals schlingt
Um sogleich das Licht anzumachen

Tod und Liebe liegen sich nah
Nicht nur des kleinen Todes wegen
Den die Franzosen am Höhepunkt
So gerne sterben sondern im Wesen

Eine Annäherung der beiden die
Scheinbar ein perfektes Paar wären 
Oda liebt ihren Schwager innig aber
Will den Anstand wahren um sich

Anders als ihre Schwester zu zeigen
Die mit der Eifersucht gerne spielt
Um die Liebe überhaupt zu fühlen
Die Extreme dazu ausloten muss

Oda liebt wie Clemens die Beständigkeit 
Beide fühlen sich sehr angezogen nur
Leider müsste dazu die Beständigkeit
Der anderen Ehe infrage gestellt werden 

Wäre es nicht ideal wenn beide sich
Voller Lust genießen würden wie es
Situation und Sehnsucht entspricht
Oder verlöre es dann jeden Reiz 

Ist Sex nur durch Verbote aufregend
Die unsere Lust auch emotional noch
Spannender machen als die schlichte
Gymnastik nüchtern betrachtet wäre

Reizt das andere Geschlecht auch
Noch so sehr wenn ich es habe
Jederzeit könnte wenn ich wollte
Oder erledigt sich das dann bald

Erfahrungen aus Beziehungen
Sprechen für eine Abnahme des 
Immer frei verfügbaren Reizes
Wie den Kitzel der Verbote stets

So steigert sich im Heimlichen Berlin
Die Spannung wie die Lust zwischen
Den Protagonisten immer mehr ohne
Irgendeine Erfüllung bisher zu finden

Es wird mit Sex gespielt wie davon
Geträumt und darüber geredet doch
Real passiert wie so oft im Leben
Eher nichts der Umstände wegen

Ist das reizvolle Spiel manchmal
Glück genug es so zu genießen
Lässt es nicht immer unbefriedigt
Oder ist genau das der Reiz daran

Unterschiedliche parallele Welten
Lässt Hessel nebeneinander stehen
Geht es immer nur um das eine was
Alle irgendwie hoffen und keiner hat 


Voller Begeisterung noch einige Seiten
In Jan Assmanns Thomas Mann und
Die Ägypter gelesen wo dieser klug
Das Vorspiel weiter analysiert das

Den großen kulturhistorischen Rahmen
Dieses genialen Romans zeigt der weit
Über die erzählte Geschichte hinaus 
Eine des Humanismus auch erzählt

Assmanns Thesen zu den Schichten
Des  Romans vom historischen über
Das spirituelle zum menschlichen sind
Für mich nicht in allem ganz schlüssig

Mag daran liegen wie fern mir als
Aufklärer spiritueller Hokuspokus liegt
Der Wissen suggeriert wo es allein
Um phantasierte Geisterwelten geht

Aber das Ziel der Menschlichkeit wie
Des höheren Humanismus der auch
Im Zauberberg zentral ist zu zeigen
Scheint mir hier verdienstvoll genug

Dies tut der Archäologe immer wieder
Mit großem Allgemeinwissen wie dem
Weiten kulturhistorischen Blick da ist
Etwas Aberglaube auch verzeihlich

jens tuengerthal 5.2.25

Mittwoch, 5. Februar 2025

Relativlieb

Relativlieb

Liebe relativ
Betrachtet wäre egal
Aber ganz harmlos

jens tuengerthal 5.2.25

Naheliegend

Naheliegend

Anfang und Ende
Sind wie Eingang und Ausgang
Gerne dasselbe 

jens tuengerthal 5.2.25

Selbstbestimmt

Selbstbestimmt

Größte Freiheit ist
Ein selbstbestimmtes Ende
Finden zu können

jens tuengerthal 5.2.25

Sinnfrei

Sinnfrei

Leben ist sinnlos
Alle Gründe bleiben nur
Relativ gültig

jens tuengerthal 5.2.25

Poeseh

Poeseh

Verse über die Schönheit
Des Po voller Lust zu dichten
Wie diese so wunderbare 
Runde weibliche Rückseite
Die sich unvergleichlich wölbt
Vor sich zu sehen zumindest
In schöner Erinnerung noch
Kommt inneren Werten auf
Sinnliche Art noch näher
Wo wir nichts mehr sehen
Sondern eingedrungen fühlen
Was einander ganz ausfüllt
Wie viel enger unschließt
Reale Innigkeit so schafft
Die gerne vergessen lässt
Wie beschissen als Ausgang
Der schönste Eingang auch
Von der Natur genutzt wird
So komme ich am Ende der
Poeseh Poesie zum Schluss
Weniger der Anblick zählt als
Das tief eindringliche Gefühl
Womit das Glück im Eingang
Den Ausgang vergessen lässt

jens tuengerthal 5.2.25

Herzschmerzfrei

Herzschmerzfrei

Herzschmerz will keiner
Doch kommt er im Falle
Einer Liebe als die sichere 
Falle in die alle geraten 

Nicht gleich und auch nicht
Immer auf die gleiche Art
Sondern so verschieden
Wie wir alle wohl sind

Dies können wir nur dann
Vermeiden wenn wir dafür
Der Liebe abschwören was
Märchenhaft unrealistisch ist

Es war der Preis des Goldes 
Der Nibelungen im Ring doch 
Gelohnt hat es sich nie weil
Die Liebe unbezahlbar bleibt 

Jedoch können wir sichere
Mechanismen vorschalten
Die es bestmöglich verhindern
Sich den willenlos auszuliefern

Einer ist eine ferne Liebe die
Realistisch unerreichbar bleibt
Was vor Dummheiten schützt
Aber auch frustrierend wird

Das Thema für erledigt wie
Bedeutungslos zu erklären
Funktioniert nur theoretisch
Praktisch gefährdet es mehr

Wer die Gefahr leugnet ist
Ihren Folgen mehr ausgesetzt
Weil sie überraschend einbricht
Dann noch stärker nur wirkt

Die Gefahr durch Masse zu
Relativieren funktioniert was ich
Jahrelang zu leben versuchte
Am Ende bleibt nichts wirklich

Viele viele Frauen geliebt wie
Mehr noch berührt um sich vom
Zauber einer nicht fesseln zu lassen
Hat neue Katastrophen verhindert

Sich einzugestehen es gibt
Keinen sicheren Schutz aber
Die Gefahr nüchtern zu sehen 
Kann Katastrophen vorbeugen

Wie frustrierend aber wäre ein
Leben ohne dem Wahnsinn der
Liebe denke ich dabei was das
Risiko relativieren könnte

Relativierung funktioniert aber
Lässt nichts bedeutend werden
Vielleicht entspricht das dem Leben
Am Ende war ich einer unter vielen

Ob weniger mehr ist oder gar ein
Zurück zu den Wurzeln etwas bringt
Kann ich nicht sicher sagen aber was
Ist in der Liebe überhaupt je gewiss 

Ihr Spiel geht solange weiter wie
Das Herz noch mit Gefühl schlägt
Nicht nur der Muskel kontrahiert
Den es ohne auch nicht mehr braucht

Wer lebt wird lieben also auch
Leiden die das hinter sich haben
Sind schon länger nicht mehr
Unklar nur ob das schlimmer ist

jens tuengerthal 5.2.25


Dienstag, 4. Februar 2025

Lektürentagebuch 4.2.25

Lektürentagebuch 4.2.25

Heute das XI. Kapitel im wunderbaren
Heimlichen Berlin von Franz Hesel
Gelesen und genossen wie sie zur
Nachtprobe im Kabarett gehen

Schon auf dem Hinweg vermeidet
Karola es geschickt mit Wendelin
Auch nur einen Moment allein zu sein
Sitzt ihm mit Freo im Auto gegenüber

Dort angekommen verschwindet zwar
Freo sogleich in ihre von Männern
Belagerte Garderobe aber sind auch
Die anderen Freunde alle präsent

Dafür nutzt Margot nach kurzer
Diskussion mit der Direktrice ob
Sie nicht in Reitkleidung mit ihrer
Gerte auftreten soll die Chance

Bittet Wendelin sie doch nach
Hause zu bringen weil sie müde
Wie betrunken wäre solle er sie
Doch bitte ins Bett nun bringen 

Wer würde diese Bitte der tollen
Margot je absagen außer Wendelin
Der nirgendwo wirklich ist damit 
Alles für eine vielleicht Idee verpasst

Dieses sehr verlockend eindeutige
Angebot lehnt Wendelin dann ab
Weil er mit Eißner treffen müsste
Worauf Margot gekränkt weggeht

Nebenbei laufen die Nummern für
Das Kabarett und stellen ihre Kunst vor
Die sofort bewertet wird was Hessel
Fein ironisch wieder beschreibt 

Eine kleine Reise in das Nachtleben
Des Berlin der 20er und hier sogar
Durch die Beteiligten quasi hinter die
Bühne mit Künstlern und Veranstaltern 

So wird das Theater einerseits als
Bloße Inszenierung entzaubert aber
Schafft durch die Verbindungen eine
Ganz eigene Magie der Künstlerwelt 

Wendelin wird durch Freo Teil von dieser
Bleibt aber auch amüsierter Beobachter
An der Säule zu der ihn Margot zog
Bis er endlich sich zu Eißner wagt

Während Wendelin erklären will 
Weiß Eißner schon alles aber staunt
Dass er noch nicht aufgeklärt sei über
Ihre geplante gemeinsame Reise

Da tauchen noch während des
Auftritts einer Pierrots in schwarz-weiß
Karola und Freo hinter der Bühne auf
Worauf Fancy Freo ihn aufklärt 

Gemeinsam wollten sie mit Eißner 
In dessen Wagen auf dessen Kosten
Nach Italien als Gruppenreise fahren
Wie er das denn nun fände fragt Freo 

Er müsse sich erst an den Gedanken
Gewöhnen antwortet darauf der Baron
Wendelin von Domrau verlegen mit
Typisch blaustrümpfiger Höflichkeit

Was die ihm nun siezende Freo
Begrüßt aber davor warnt nicht ihre
Pläne zu durchkreuzen nach denen
Niemand mehr weiß wer wen liebt

Darauf wird Freo von der Direktrice
Auf die Bühne geschickt wo sie ein
Umgedichtetes Kinderlied sinnlich
Interpretiert was Wendelin bestaunt

In zwei Zugaben mit Kinderliedern
Die sinnlich umgedichtet brilliert sie
Mit den Seufzern spielend lässt sie
Die Verführung am Kinderbett beginnen

Wie fein Hessel auch das erotisch
Doppelbödige ohne Schenkelklopfen
Mit dem Abstand des Flaneurs hier
Für Wendelins Erleben beschreibt

Der verworrene Knoten in dem auch
Eißners Frau Wendelins Schwester
Jutta auf dem Gut ihre Rolle spielte
Scheint sich in Wohlgefallen aufzulösen 

So endet dieses Kapitel mit den Worten
Des Hamburgers dass schon unsere
Ammen verlangten dass wir auf die
Besonderen Seufzer der Damen aufpassten

Ein emotional sinnliches Abenteuer
Endet mit einer Gruppenreise wie 
Der Aufforderung das richtige Seufzen
Dabei unterscheiden zu können

Ist damit für alle für gesorgt fragen
Die geneigten Leserinnen sich wohl
Kommt es nun noch darauf an wer 
Mit wem oder dreht sich alles weiter

Landen am Ende Karola und Freo
In einem Bett auf Reisen und was
Erleben die Herren noch dabei was
Wird aus Clemens und Oda noch

Heute Nacht geht die Lektüre weiter
Die Welten sinnlich verknüpft wie
Bisher das wohl mögliche sich
Nebeneinander her verpassen ließ

Bekommt Margot ihren Wendelin
Will sie ihn vernaschen oder lieber
Noch Baronin von Domrau werden 
Wer verpasst sich wieder weiter

jens tuengerthal 4.2.25

Liebeswetter

Liebeswetter

Stürme der Liebe
Gegen lauwarm zu tauschen
Entspannt ganz himmlisch 

jens tuengerthal 4.2.25

Zufriedenheit

Zufriedenheit

Zufriedenheit wächst
Mit weniger viel schneller
Als voll Erwartung

jens tuengerthal 4.2.25

Gelassenheiter

Gelassenheiter

Gelassen gönnen
Könnte besser stehen als
Lange nachtragen

jens tuengerthal 4.2.25

Wetterunabhängig

Wetterunabhängig

Völlig vom Wetter
Unabhängig zu sein ist
Eine Illusion

jens tuengerthal 4.2.25