Mittwoch, 5. Februar 2025

Naheliegend

Naheliegend

Anfang und Ende
Sind wie Eingang und Ausgang
Gerne dasselbe 

jens tuengerthal 5.2.25

1 Kommentar:

  1. „Naheliegend“ ist ein brillantes Haiku. Es basiert ganz auf einem Spiel von Bedeutungen und Assoziationen. Der Titel könnte den Eindruck erwecken, dass das Gesagte logisch und natürlich erscheint.
    Die ersten beiden Zeilen führen die Dualität ein – „der Anfang und das Ende“. In der Gegenüberstellung mit „Eingang und Ausgang“ suggerieren sie Zyklizität, Wiederholung oder Identität dieser Elemente.
    Die letzte Zeile „Gerne dasselbe“ verstärkt diesen Effekt – sie kann bedeuten, dass sie oft gleich sind oder dass ihre Variabilität etwas Natürliches und Offensichtliches ist.
    Das Ganze hat eine philosophische Tiefe – es kann als Reflexion über das Leben und seine Wiederholung, die Idee der ewigen Wiederkehr oder einfach als Aufmerksamkeitslenkung darauf interpretiert werden, wie wir die Grenzen und Wendepunkte unserer Erfahrung wahrnehmen.
    Dieses präzise, ​​minimalistische, philosophische Haiku regt zum Nachdenken an – zur Reflexion über die Zyklizität und Wiederholung des Lebens – und eröffnet ein weites Feld der Interpretation. Die Wiederholung ist jedoch nichts Aufgezwungenes, sondern etwas Natürliches und vielleicht sogar Erwünschtes – dies dürfte sich aus „Gerne dasselbe“ ergeben – sie verleiht dem Ganzen eine gewisse Leichtigkeit und Offenheit.
    Ein reizvolles, meisterhaftes Spiel von Bedeutungen und syntaktischer Parallelität
    („Anfang und Ende / Sind wie Eingang und Ausgang“) verleihen dem Gedicht eine rhythmische Note.
    Glückwunsch!!!

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