Donnerstag, 6. Februar 2025

Lektürentagebuch 5.2.25

Lektürentagebuch 5.2.25

Weiter ging es im Heimlichen Berlin
Vom Franz Hessel in einer ganz
Heimeligen Situation finden sich
Oda und Clemens am Kinderbett

Sie erzählt ihm von den vielen
Erlebnissen die sie im Zoo hatten
Von den Tierkindern wie sogar
Bis zur Fütterung der Seelöwen

Erschöpft von diesen Eindrücken
Schläft Erwin tief und Clemens
Erzählt Oda wie dieser ihn beim
Blättern in Büchern nach Gott fragte

Hätte er ihm vom christlichen Gott
Erzählen sollen oder die griechischen
Ruhig daneben stehen lassen was
Passiert wenn Erwin in der Schule ist

Oda spürt Clemens Traurigkeit fragt
Ob er glaubt Karola reise wirklich
Warum wer es denn zuließe weil 
Sie doch nie täte was er verbietet

Eben darum dürfe er es ihr nicht
Verbieten weil sie ihn dann beherrschte 
Was Oda nicht versteht ob er sie
Denn nicht mehr liebe fragt sie naiv 

Doch sogar mehr als früher versichert
Clemens aber nicht genug sie oder 
Die Konkurrenten töten zu wollen
Was sie voller Sehnsucht erhofft

Gerne würde sie sterben für die
Liebe wie alle die das Leben wirklich
Lieben nennt Oda eine Märtyrerin
Während er nach ihrer Hand greift

Wie leicht werfen doch jene die
Munter drauf los leben ihr Leben weg
Einmal hätte er sie fast umgebracht
Mit dem Gasanschluss im Plättzimmer

Wäre vielleicht neben ihr sogar noch
Gestorben worauf die ganz.gerührte
Oda die Arme um seinen Hals schlingt
Um sogleich das Licht anzumachen

Tod und Liebe liegen sich nah
Nicht nur des kleinen Todes wegen
Den die Franzosen am Höhepunkt
So gerne sterben sondern im Wesen

Eine Annäherung der beiden die
Scheinbar ein perfektes Paar wären 
Oda liebt ihren Schwager innig aber
Will den Anstand wahren um sich

Anders als ihre Schwester zu zeigen
Die mit der Eifersucht gerne spielt
Um die Liebe überhaupt zu fühlen
Die Extreme dazu ausloten muss

Oda liebt wie Clemens die Beständigkeit 
Beide fühlen sich sehr angezogen nur
Leider müsste dazu die Beständigkeit
Der anderen Ehe infrage gestellt werden 

Wäre es nicht ideal wenn beide sich
Voller Lust genießen würden wie es
Situation und Sehnsucht entspricht
Oder verlöre es dann jeden Reiz 

Ist Sex nur durch Verbote aufregend
Die unsere Lust auch emotional noch
Spannender machen als die schlichte
Gymnastik nüchtern betrachtet wäre

Reizt das andere Geschlecht auch
Noch so sehr wenn ich es habe
Jederzeit könnte wenn ich wollte
Oder erledigt sich das dann bald

Erfahrungen aus Beziehungen
Sprechen für eine Abnahme des 
Immer frei verfügbaren Reizes
Wie den Kitzel der Verbote stets

So steigert sich im Heimlichen Berlin
Die Spannung wie die Lust zwischen
Den Protagonisten immer mehr ohne
Irgendeine Erfüllung bisher zu finden

Es wird mit Sex gespielt wie davon
Geträumt und darüber geredet doch
Real passiert wie so oft im Leben
Eher nichts der Umstände wegen

Ist das reizvolle Spiel manchmal
Glück genug es so zu genießen
Lässt es nicht immer unbefriedigt
Oder ist genau das der Reiz daran

Unterschiedliche parallele Welten
Lässt Hessel nebeneinander stehen
Geht es immer nur um das eine was
Alle irgendwie hoffen und keiner hat 


Voller Begeisterung noch einige Seiten
In Jan Assmanns Thomas Mann und
Die Ägypter gelesen wo dieser klug
Das Vorspiel weiter analysiert das

Den großen kulturhistorischen Rahmen
Dieses genialen Romans zeigt der weit
Über die erzählte Geschichte hinaus 
Eine des Humanismus auch erzählt

Assmanns Thesen zu den Schichten
Des  Romans vom historischen über
Das spirituelle zum menschlichen sind
Für mich nicht in allem ganz schlüssig

Mag daran liegen wie fern mir als
Aufklärer spiritueller Hokuspokus liegt
Der Wissen suggeriert wo es allein
Um phantasierte Geisterwelten geht

Aber das Ziel der Menschlichkeit wie
Des höheren Humanismus der auch
Im Zauberberg zentral ist zu zeigen
Scheint mir hier verdienstvoll genug

Dies tut der Archäologe immer wieder
Mit großem Allgemeinwissen wie dem
Weiten kulturhistorischen Blick da ist
Etwas Aberglaube auch verzeihlich

jens tuengerthal 5.2.25

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