Mittwoch, 21. August 2024

Historix 004

Historix 004

Die eleganteste Form Geschichte
Zu erzählen kleidet sie dafür in
Geschichten die das Geschehen
Beleben wie dabei Netze knüpfen

Warum fand ich Bobkoskis Idee
Autoren als Geister mit ihren Worten
In aktuelle Diskussionen seiner Zeit
Eintauchen zu lassen so genial

Weil sei den intellektuellen Geist
Eines Landes hier Frankreich mehr
Erfasst als alle nur theoretischen
Erläuterungen es je könnten

Geschichte zum Erlebnis machen
Was den Geist einer Zeit spürbar
Lebendig in Geschichten erzählt
Sollte dabei höchstes Ziel sein

Ein irgendwie theoretisch eher
Abstruser Diskurs wird durch die
Inszenierung spannendes Erlebnis
Das die Zeitgrenzen überschreitet

So wird das Netzwerk großer Geister
Als eigenes intellektuelles Reich für
Leserinnen nachfühlbar statt sich in
Abstrakten Diskursen zu verlieren

Es begegnen sich Menschen die
Mit ihren Launen und Eigenheiten
Lebendig erleben lassen was sonst
Nur durch Fakten trocken referiert

Geschichte verstehen heißt viel mehr
Nachfühlen zu können was war als
Bloße Ereignisse auswendigzulernen
Die erst durch Menschen wichtig waren

Jene die voller Gefühl dabei waren
Wenn sie sich dann zusätzlich noch
Über Zeiten hinweg begegnen um sich
Auszutauschen werden die Netze sichtbar

Die Verbindungen die frei zwischen den
Epochen geistig surfen lassen was die
Geschichte zum spannenden Erlebnis
Was mit Begeisterung fesselt macht

So Geschichte in Geschichten neu
Zu erzählen ist die höchste Kunst
Sie zu vervollkommnen sollte das
Höchste Ziel jedes Autors bleiben

jens tuengerthal 20.8.24

Dienstag, 20. August 2024

Lektürentagebuch 20/8/24

Lektürentagebuch 20/8/24

Im Literaturschattenreich

Weiter ging es mit Andrzej Bobkowski
In hinter dem Wendekreis wo er als
Besucher in Balzacs Villa die Geister
Im Diskurs miteinander antraf

Die Begegnungen in der alten Villa
Gingen weiter wie der Ich-Erzähler
Zum Teil der Geschichte wird von
Der er als Beobachter berichten wollte

Ob die Villa das kleine Schlösschen
Neben der Villa Balzac nun war oder
Beide in der Phantasie verschwimmen
Bedarf keiner weiteren Klärung mehr

Alle großen konservativen Geister die
Frankreich politisch prägten noch vom
Siebzehnten bis ins 20. Jahrhundert
Tauchen auf und geben ihren Senf

Zur Diskussion der Schatten dort die
Mit einer zu Russland begann wobei
Le Bon und Michelet debattieren wie
Der Marquis de Custine und Condillac

Hochspannend wird dieser Blick auf 
Die Situation und Entwicklung in dem
Zu ihrer Zeit noch Zarenreich Russland
Scheint heute uns der Autor absurd

Mit seinem harmlosen Vertrauen in
Den sowjetischen Friedenswillen den
Putins Reich wie vorher Stalin leicht
Verspottete und die Welt aufteilte

Was erzählt uns der Pole dabei der
Vor sowjetischem Einfluss wie vorher
Dem Terror der Nazis gen Paris floh
Mit dem Glauben an den guten Willen

Verspottet er hier bereits die naiven
Kaffehausphilosophen um Sartre die
Sich von Stalin einlullen ließen wie
Totalitären Sozialismus schön redeten

Am Ende taucht mitten im Diskurs
Der Adler von Meaux wie Bousset
Genannt wurde auf der Bischof wie
Vater der Protestantenvertreibung

Der Erzieher und Beichtvater noch
Von Ludwig XIV. genießt Respekt
Wie Verehrung des Autors der ihn
Mit einer Verbeugung begrüßt

Was der konservative Kirchenvater
Schlicht ignoriert oder übersieht
Wer weiß schon was Geister so
Von der Realität sich merken

Alle großen Geister verspottet
Bobkowski und fährt ihnen über
Den Mund nur der Kirchenfürst
Wird so respektvoll behandelt

Dieser fordert die Schatten auf
In ihre Gräber zurückzukehren 
Nicht sehen zu müssen was ihre
Erben aus ihren Träumen machten

Dann weht ein kühler Wind durch
Die Villa und alle Geister verflogen
Ins Nichts der Erinnerung nur ihm
War seltsam kühl danach zumute

Unsicher ob sie das wirklich sagten
Er nur gelesene Stellen gleichsam
Zusammenfügte als ihre Worte in
Sich hatte widerhallen lassen

Wer kann schon jemals wissen ob
Geister realer erschienen als jene
Deren Phantasie sie entsprangen
Als wären sie wirklich lebendig 

Es ist dieser kleine Ausflug in die
Geistige Welt der französischen
Konservativen wie Monarchisten
Durch einen Pariser Polen genial

Es lohnt als Leser mit dem Lexikon
Wikipedia hat jeder wohl zur Hand
Den einzelnen Namen nachzuspüren
Die bis zu Voltaire und Diderot führen

Aber mit Bousset auch deren vorher
Größten Feind zumindest wohl jenes
Salon der Atheisten bei dem Pfälzer
Baron Holbach mit Diderot und Voltaire

So finden sich die wichtigsten geistigen
Akteure seines Exils zusammen um in
Einer überraschenden Diskussion aus
Der Vergangenheit Zukunft zu gestalten

Staune und bewundere immer wieder
Wie Bobkowski das geistige Frankreich
Mit Ausläufern und Verzweigungen als
Wäre es ein Kinderspiel hier tanzen lässt

Von den Enzyklopädisten bis zu den
Geistigen Vätern der Moderne werden
Auch die Brüder Goncourt noch zitiert
Den Tratsch der Geister zu krönen

Das ist ein Geisterreigen der auf
Knapp über dreißig Seiten den
Kosmos Frankreich klug entfaltet
Auch in seinen tiefen Widersprüchen

Hier diskutieren die Geister sowohl
Den Aufbruch in die Moderne wie
Einen guten Umgang mit dieser im
Eben Geist ihrer je Traditionen

Eine Reise die so tief sowohl in
Die Geschichte Frankreichs wie
Seiner geistigen Welten einsteigt
Bringt uns dies Universum nah

In Erinnerung vieler Reisen nach
Wie durch Frankreich auch die
Lange Zeit im Großen Orient dort
Wirkt dabei weiter in mir noch fort

Hier zeigt Bobkowski mit großem
Kennerblick den geistigen Kosmos
Auf der Frankreich erst ausmacht
Und tanzt zugleich mit ihm frei

Wer Frankreich verstehen will
Sollte Bobkowski lesen der ein
Feines Gespür für Geister hat
Was die Lektüre magisch macht

Wie klein sind heutige Parteien
Historische Betrachtungen schon
Verglichen diesem Tanz um den
Kern der geistigen Welten dort

jens tuengerthal 20.8.24

Buchheimat

Buchheimat

Von vielen Büchern
Umgeben lebe ich auf
Heimatgeschichten

jens tuengerthal 20.8 24

Liebeswege

Liebeswege

Liebe geht Wege
Zueinander zu finden
Auch ohne Vernunft

jens tuengerthal 20.8.24

Existentiell

Existentiell

Woran hängt meine
Existenz außer an Geld
Was macht Leben aus

Bloß Überleben
Biologisch betrachtet
Oder mehr Gefühl

Am Ende bleibt nichts
Als Erinnerung übrig
Derer die noch sind

jens tuengerthal 20.8.24

Mondnacht

Mondnacht

Was für ein Mond dachte ich
Bei der letzten Runde um den
Helmholtzplatz strahlend rund
Viel heller als sonst war unser
Trabant der im deutschen männlich
In den romanischen Sprachen
Dafür weiblich ist was immer
Uns dies über die Rolle von
Frauen und Männern sagt
Strahlt er nur so hell durch
Die hier weibliche Sonne als
Nur Trabant der weiblichen
Erde auf der Männer erst ganz
Langsam ihre dominante Rolle
In Sprache und Kultur abgeben
Was immer unsere Natur will
Ist diese Mondnacht beeindruckend
Ließe weibliche Schönheit noch
Heller strahlen wäre ich nicht
Ganz allein dort unterwegs
Was immer dieser Mond nun
Mit den Gezeiten anstellt ob
Er auf den weiblichen Zyklus 
Der seinem Lauf folgt wirkt
Staune ich beim Blick in den
Himmel ohne Götter für mich
Und freue mich an der Natur

jens tuengerthal 20.8.24

Lustvollkommen

Lustvollkommen

Gibt es die vollkommene Lust
Den idealen Sex im Moment
Oder erreicht nichts je das Ideal
Unser Vorstellung wenn geteilt

Es gibt schon ziemlich vollkommenen
Sex der beiden zusammen dazu noch
Befriedigung schenkt und uns so als
Geradezu perfekt dann erscheint

Besonder frisch befriedigt scheint dir
Das erreichte Glück vollkommen was
Genügt es so zu nennen auch wenn
Es so unvollkommen ist wie wir auch

Kein Sex von unvollkommenen Wesen
Wird je Vollkommenheit erreichen wie
Der Ehrgeiz dazu nur dabei stört doch
Es genügt wenn es sich so anfühlt

Das vollkommenste Glück ohne jede
Enttäuschung erlebte ich immer dort
Wo ich nichts dergleichen erwartete
Einfach den Augenblick genoss

Jede Vorstellung was ideal wäre
Oder ich jetzt gerne noch hätte
Wurden immer wieder enttäuscht
Erspare sie mir darum heute lieber

Will nichts mehr erreichen noch mich
Irgendwie dabei beweisen doch wenn
Es passt wie es kommt war es gut so
Was bereits vollkommene Lust ist

Sex ist die effektivste Form um dazu
Auf lustvolle Art Kalorien zu verbrennen
Mehr Sport bräuchte es nie weil es alles
Was wir brauchen gut gesund trainiert

Nur wer Sex als Sport betreibt sollte es
Besser lassen weil dabei fehlte was die
Lust fliegen lässt als zartes Gefühl das
Keine Leistung sondern ein Geschenk ist

Darum verknüpfen viele Lust und Liebe
Die beide einander dann eher stören
Gefühlvoll eins zu werden wie dabei
Den Moment zu genießen ist es wohl

Eine hohe Kunst die ständiger Übung
Wie großer Gelassenheit bedarf um
Nichts zu wichtig dabei zu nehmen
Aber zu spüren worauf es ankommt

Mit genug Erfahrung kannst du eher
Jede Situation noch genießen ohne
An enttäuschten Erwartungen zu leiden
Sich nehmen und sich schenken zugleich

jens tuengerthal 20.8.24

Liebesvollkommen

Liebesvollkommen

Nie ist eine Liebe so vollkommen
Wie in der Sehnsucht nach der
Die dir gerade fehlt ganz egal
Ob verloren vermisst verkannt

Die kleinen Fehler die dich sonst
Nerven werden vergessen für das
Fehlende Ideal weil die Liebe mit
Sehnsucht alles schöner färbt

Wenn was fehlt viel besser ist
Als die gelebte Wirklichkeit je
Außer in seltenen Momenten
Fragt sich was wir sonst wollen

Vielleicht täte es der Liebe gut
Sie als fernes Ideal zu verehren
Wie Dante es mit seiner Beatrice
In schönster Form schon tat

Die wunderbarsten Liebesgeschichten
Wie Romeo und Julia oder der Werther
Enden tragisch weil die Liebe nicht so
Gelebt werden kann wie geträumt

Könnte es der Liebe am besten tun
Sie unerreichbar zu idealisieren um
So ewig in die Ferne zu lieben dafür
Mit Geliebten den Alltag zu ertragen

Den Traum von Liebe als Traum
Auf ewig zu behalten sich dafür
Mit Kompromissen zu arrangieren
Könnte allen viel besser tun dabei

Gelassener wie erwartungslos im
Miteinander würden wir weniger
Enttäuscht und genössen was ist
Ohne dabei das Ideal zu verraten

Ersparten uns immer Frustration
Für ein real besseres Leben was
Am Ende viel schöner sein könnte
Als die Suche nach dem Ideal

So würde die gelebte Liebe von
Allen Erwartungen befreit dafür
Was bliebe ein guter Kompromiss
Der eine schöne Zeit schenkt

Befreit von allem was störte
Wie in immer gleiche Bahnen
Das Miteinander nur führte
Könnte was bliebe schöner sein

Viel schöner zumindest als das
Ideal der Liebe je würde dafür
Befreit von allen Hoffnungen
Einander einfach gut tun

So könnte die vollkommene Liebe
Ungewollt eher nebenbei leben
Weil wir nichts von ihr erwarten
Ihre ganze Schönheit entfalten

jens tuengerthal 19.8.24

Montag, 19. August 2024

Hamasmacht

Hamasmacht

Die Macht der Hamas liegt nicht
In Raketen oder Waffen sondern
In Erpressung und Propaganda
Die den Antisemitismus munitioniert

Erpressung durch entführte Geiseln
Propaganda an westlichen Hochschulen
Wo Studenten naiv die Lüge von den
Unterdrückten Palästinensern glaubten

Es kann keinen Frieden mit einer
Terrorgruppe geben die weiter auf
Die Vernichtung Israels zielt wie
Dafür ihre Lügen noch verbreitet

Der Wahlspruch der Hamas der
Auch hier wieder gerufen wurde
Vom Fluss bis zum Meer lässt
Keinen Raum für Israel mehr

Das Existenzrecht Israels wie
Der freie jüdische Staat sind
Grundfeste der Bundesrepublik
Dafür müssen wir einstehen

Hören wir endlich damit auf den
Terror der Hamas zu verharmlosen
Ihn mit der Gegenwehr Israels auf
Egal welche Weise zu vergleichen

Wer die Propaganda der Hamas
Stärkt oder weiter verbreitet stärkt
Damit Terroristen und ist darum auch
Wie ein Terrorist zu behandeln

Terroristen sind eine Gefahr für den
Frieden wie die Rechtsordnung was
Effektive Gegenwehr erforderlich macht
Das heißt Lagerhaft oder Ausweisung

Schnell endete hier die verlogene
Pali Solidarität an Hochschulen wenn
Die faktische Stärkung der Terroristen
Als Terrorismus behandelt würde

Die Macht der Hamas einer Gruppe
Von Islamisten die Frauen hasst wie
Palästinenser als Zielscheiben stets
Mißbraucht für ihre Propaganda ruht

Allein darauf dass sie teilweise als
Regierung anerkannt wurde dadurch
Ihre Netze weiterspinnen konnte die
Auf Gewalt und Intoleranz setzen

Dazu kommt das Geld wie auch
Die Macht reicher Ölstaaten die
Auf diese Art um Solidarität unter
Arabern wie Muslimen sich bemühen

Grund genug uns noch schneller
Aus dieser Abhängigkeit zu befreien
Weg vom Öl zu kommen wie damit
Den Scheichs die Macht zu nehmen

Frieden in Israel ist erst möglich
Wenn diese Gruppe besiegt wie
Ihr Fanatismus verbannt wird um
Eine Koexistenz zu ermöglichen

Deutschlands Existenz hängt an
Der des freien Staates Israel wie
Seiner Gründung es ist darum
Unsere Pflicht diesen zu verteidigen

Eine existentielle Frage die eine
Reaktion auf deutsche Schuld ist
Steht nicht zur Diskussion sondern
Sondern fordert klares Handeln

Wer diese deutsche Verantwortung
Infrage stellt wird damit auch das
Grundgesetz infragestellen ist als
Feind unserer Freiheit zu bekämpfen

Es gibt tausende palästinensische
Opfer beklagen die Gegner laut
Ohne zu sagen diese sind alle
Opfer des Terrors der Hamas

Israel kämpft gezielt gegen die
Terroristen der Hamas die um
Opferzahlen zu erhöhen all ihre
Hauptquatiere dorthin verlegten

Wo an zivilen Brennpunkten mit
Vielen Verletzten zu rechnen ist
Sie benutzen die Palästinenser
Als Schutzschild für ihren Terror

Damit verstoßen sie gegen das
Kriegsrecht wie ihre Pflichten als
Regierung des Gazastreifens die
Sie nutzten den Terror zu stärken

Wenn fanatische Palästinenser noch
Weiter dieser gewählten Regierung
Als vermeintliche Freiheitskämpfer
Zujubeln werden sie deren Opfer

Israel kämpft gegen fanatische
Islamisten die Terroristen sind
Diese gilt es zu besiegen auch
Um die Palästinenser zu befreien

Wenn diese lieber im Hamas Terror
Sterben wollen zeigt dies nur welche
Fanatiker dringend zu besiegen sind
Leben in Freiheit zu ermöglichen

Wer diese weiterhin hier unterstützt
Oder Propaganda der Hamas teilt
Was Unterstützung faktisch bleibt
Ist wie ein Terrorist zu behandeln

Es ist eine Frage unserer Werte dies
Deutlich klarzustellen wie jeden die
Hamas stärkenden Zweifel daran als
Terrorismus hier zu bekämpfen

Eher befreit Israel die Palästinenser
Als die Hamas noch je die bis heute
Ihre Kinder als Schutzschilde noch
Missbraucht an der Macht zu bleiben

Allen Palästinensern in Israel ging es
Immer besser als denen in Gaza je
Was an der Unfähigkeit der Hamas
Wie der korrupten PLO auch liegt

Es gibt keinen einzigen arabischen
Rechtsstaat mit Demokratie welche
Der Israels nur vergleichbar wäre
Israel ist der Leuchtturm der Freiheit

Wer Frieden auf Dauer will muss
Den Terror Terror nennen wie dessen
Macht mit aller Kraft brechen dafür
An der Seite Israels zweifellos stehen

jens tuengerthal 19.8.24

Lektürentagebuch 19/8/24

Lektürentagebuch 19/8/24

Wie liebe ich die Polen wenn sie
Anfangen in ihren Geschichten
Voller Phantasie zu spinnen wie
Die Realitäten zu verschieben

Heute wieder bei Andrzej Bobkowski
Der in Hinter dem Wendekreis den
Erzähler eine alte Villa neben der
Von Balzacs betreten lässt um

Dort den Stimmen der Großen der
Französischen Literatur im Disput
Miteinander zu lauschen der ein
Spiegel von Werk und Vision wird

Balzac Flaubert Le Bon im Streit
Miteinander wie in Abgrenzung
Von Rousseau der als längst
Alter Mann mit silbernen Haar

Auch irgendwo dort anwest in
Der geträumten Welt der schon
Längst jenseitigen die nur das
Talent des Autors reanimiert

Wie sie über den Kommunismus
Als immer totalitäres Verbrechen
Einer Diktatur beschränkter Geister
Streiten das Edle und Gute zu retten

Wie gefährlich eine Herrschaft der
Massen dem Geist immer war wie
Die demokratische Dummheit also
Unbedingt begrenzt werden muss

Wenn das nun Rousseau hörte
Wirft keiner seiner Jünger ein
Aber doch in Konsequenz klar
Gegen den egalitären Geist

Die großen Literaten sind nicht
In erster Linie Demokraten sie
Sehen Herrschaft der Masse eher
Als Bedrohung mit Dummheit an

Wollen die Franzosen wirklich die
Diktatur der Gleichheit viel lieber
Als wirkliche Freiheit und fressen
Beide nicht die Brüderlichkeit auf

Natürlich hieße es heute längst
Geschwisterlichkeit bloß keine mit
Sprachlicher Diskriminierung noch
Auszuschließen was Bobkowski fern

Aus Überzeugung läge könnte ihn
Zum uneaglitären Verdachtsfall hier
Machen gegen den sich erhoben
Würde mit fortgesetzter Ignoranz

Vermutlich würde er dabei noch als
Pole vom Dogma der postkolonialen
Depression erfasst und müsste als
Alter weißer Mann im hässlichen Lärm

Dummer chauvinistischer Araber sich
Für seine analytische Intelligenz wie
Die grandiose Phantasie rechtfertigen
In der erstmal nur Männer auftauchen

Wie die einst Tempel des Wissens zu
Propagandaorganen der Hamas als
Chauvinistisch antisemitischer Verein
Der Frauen hasst wurden ist erstaunlich

Diesen engstirnigen Dogmatikern dort
Sei dringend die Lektüre von Bobkowski
Im Diskurs literarischer Götter nahegelegt
Vielleicht ihre Verwirrung zu bemerken

Bin nach den ersten zehn Seiten des
Diskurses toter Literaten gespannt auf
Die Fortsetzung des Gesprächs der
Klugen alten weißen Männer denn

Frauen die vergleichbar lesenswert
Wären außer vielleicht George Sand
Fallen mir zufällig gerade nicht ein
Sind mir im übrigen auch egal dabei

Beurteile die Qualität der Verse eines
Homer nicht nach seinem Geschlecht
Für wen das eine Rolle spielt mag sich
Ein Problem entwickeln das ich ignoriere

Ein Ignorant sein um so gute Texte von
Längst gestorbenen weißen Männern
Zu lesen die noch ältere weiße Autoren
Reden lassen scheint mir hier klüger

Debatten kommen und gehen doch
Literatur bleibt über diesem weiter
Bestehen als große Brücke auch
Zwischen verschiedenen Kulturen

Keiner hat etwas gegen Frauen
Im Gegenteil zumindest hier auf
Dem Diwan des Dichters werden
Sie noch lieber geliebt und verehrt

Statt gelesen wird vorgelesen weil
Auch dies Träume erfüllen kann
Die mancher Sehnsucht hier folgen
Damit jede nach ihrer Fasson kann

Bobkowskis poetische Debatte die
Tief in die politische Kultur Frankreichs
Schaut wie gefühlvoll dabei zuordnet
Ist eine große literarische Reise

Viele die Jahre in Frankreich leben
Bekommen diesen Kern der typisch
Französischen Diskurse um große
Politische Theorien doch nie mit

Hier braucht es nur einige Seiten
Der amüsierten Lektüre eines Polen
Welcher in Frankreich Asyl noch fand
Bevor es nach Südamerika ging

Sich in die geistige Kultur des
Landes einzulesen die Bobkowski
So kenntnisreich wie feinfühlig
Fantastisch aufleben lässt

Zuvor und gestern noch einige
Seiten in Walt Whitmans Buch
Besondere Tage gelesen in dem
Er seine passive Anteilnahme lobt

Vielleicht bin ich nicht Amerikaner
Genug dieses permanente Lob
Seiner guten Taten toll zu finden
Tu gutes und sprich viel darüber

Im Gegenteil es hat eher eine mir
Unangenehme Eitelkeit die während
Andere als Verletzte sterben sich für
Kleinigkeiten besonders loben will

Besondere Tage ist sicher eines der
Amerikanischen Kultbücher weil es
Den Geist des Selbstlobes bejubelt
Der so hässlich pietistisch doch bleibt

Preußische Bescheidenheit für die
Ein Feldmarschall Moltke einst stand
Dessen Motto war viel leisten wenig
In Erscheinung treten gibt es dort nie

Inwieweit die Unfähigkeit zu echter
Bescheidenheit eher am Wesen liegt
Oder Produkt dortiger Religiosität ist
Vermag der Dichter nicht zu entscheiden

Von dieser nervigen Eitelkeit mit der
Jeder eben zu tun hat der noch mit
Amerikanern zu tun hat abgesehen
Aber ist erzählt Whitman sehr nett

Aus einer kulturhistorisch schon
Spannenden Epoche die aber für
Kultivierte Europäer weit weg war
Nun gerade wieder sehr nahe liegt

Ist der Krieg zwischen Russland
Und der überfallenen Ukraine nicht
Nicht ein vergleichbarer Bruderkrieg
Ist Putin nicht wie ein Sklavenhalter

Zur Beurteilung des kulturellen Wertes
Der totalitären Sowjetunion wie der ihr
Zugrunde liegenden Ideologie sei hier
Bobkowski lieber noch empfohlen

Die Polen als direkte und überfallene
Nachbarn wissen was von diesem
Totalitären Nachbarn zu halten ist
Die slawische Verwandtschaft bleibt

Über alle Jahrhunderte und Ideologien
Die zufällig zeitweise irgendwo noch
Wirken ewig gefährlich streitlustiger
Noch als Franzosen und Deutsche

Ob diese Kulturen denen manche die
Geschlechtergrenzen auflösenden Ideen
Wie sie hier sich tummeln so fremd sind
Damit uns voraus sind dahingestellt

Genug chauvinstische Provokationen
In bloß literarischen Versen denke ich
Soll es doch um gute Lektüre nur gehen
Die nicht von Frauen abgelenkt wurde

Jene verehrt der Dichter doch zu gerne
Zufrieden wo er dies andächtig darf um
Beiden Lust und Glück zu schenken sind
Andere Fragen weniger mein Thema

Gerade scheint mir Bobkowski dabei
Lohnender als Whitman trotz seiner
Gelegentlich katholischen Ausfälle
Ist er ein kluger feiner Beobachter

Whitman dagegen schwimmt im
Krieg weiter auf der Welle des
Was sind wir doch alle so toll
Was mich als Leser abstößt

Es gibt kein Land das ich noch
Bereisen muss oder wollte aber
Die Vereinigten Staaten liegen
Im Geiste Whitmans noch ferner

Bestimmt ist Whitman damit ein
Musterbeispiel für amerikanischen
Geist der Eitelkeit mit Prüderie noch
Vereint und manches brabbelt

Wer also in die Vereinigten Staaten
Will oder deren Geist verstehen möchte
Lese Whitman da mir beides fern liegt
Könnte weitere Lektüre noch dauern

Wie ehrlich zugegeben mich auch sein
Freund und literarischer Kollege Thoreau
In seinen Überzeugungen doch eher
Langweilte als sein Ausstieg faszinierte

Früher träume ich noch von Kanada
Oder amerikanischer Wildnis eben
Seit ich mal da war bin ich von dieser
Sehnsucht dauerhaft geheilt worden

Es ist alles etwas größer dort als hier
Doch nicht so viel anders um dafür
Dies festzustellen hinfahren zu müssen
Wie damit die Welt weiter zu zerstören

Dank Bobkowski und Whitman wieder
Darin bestätigt worden dass für mich
Europäische Kultur völlig ausreicht der
Rest nur hässliche Gier noch wäre

jens tuengerthal 19.8.24

Wesensedel

Wesensedel

Edel sei der Mensch
Um sich zu unterscheiden
Lehrte uns Goethe

Kleinlich wie brutal
Erleben viele täglich
Der Schöpfung Krone

Die Wirklichkeit weicht
Weit vom Anspruch ab ohne 
Besserungsaussicht

jens tuengerthal 19.8.24


Liebesherrschaft

Liebesherrschaft

Liebe herrscht niemals
Außer über Gefühle 
Ganz unvernünftig 

Stets beherrscht Liebe
Alle Sprachen voll Gefühl
Vernünftig genug

jens tuengerthal 19.8.24

Verbotsadel

Verbotsadel

Verbot durch Putin
Adelt freiheitlich jede
Organisation

Totalitäres
Offenbart seine Ängste
Über Verbote 

jens tuengerthal 19.8.24

Sonntag, 18. August 2024

Lektürentagebuch 18/8/24

Lektürentagebuch 18/8/24

Vor der heutigen Lektüre ist noch das
Lourdes Kapitel vom 16. August als
Kurzer Bericht zu ergänzen denn so
Sehr ich Andrzej Bobkowski schätze

Mit seinem Blick auf Frankreich der
Aufmerksamkeit für Details wie das
Feine Gespür für sozialen Kontext
So fern ist mir sein starker Aberglaube

Er war mit seiner Frau dort sie machen
Sich auch ein wenig lustig über dieses
Absurde Geschehen in Lourdes was
Ihm doch erstaunlich nah noch geht

Vielleicht müsste ich ein katholischer
Pole im französischen Exil sein diese
Hochachtung gegenüber Hokuspokus
Wie billigem Heiligennepp zu teilen

Als dabei weder noch übersehe ich
Seine religiösen Darstellungen bei
Denen sein feiner Geist weniger
Sichtbar wird als sich zu verkleiden

Dafür begann die heutige Lektüre von
Bobkwoskis Hinter dem Wendekreis
Mit feinen Beobachtungen aus Paris
Was wie Berlin viele Dörfer nur ist

Dabei wie die Stadt Berlin auch in
Viele Plätze noch unterteil an denen
Das Leben auf eigene Art stattfindet
Als verschiedene Städte in einer

Seine aufmerksame Beobachtung
Der unterschiedlichen Eigenarten
Die sich in jedem Kiez zeigen
Machen die Lektüre so lohnend

Auf Bobkowski folgte die Grimmelshausen
Biografie von Heiner Boehncke wie
Hans Sarkowicz aus der ich neue Details
Aus der Hanauer Zeit noch erfuhr auch

Wie Simplicius Simplicissimus zum
Namen kam und welche Rolle der Narr
Spielt im Verhältnis zur realen Figur des
Autors der auch seine Geschichte erzählt

Dieses Eintauchen in den Dreißigjährigen
Krieg wie das Leben seines bekanntesten
Literarischen Berichterstatters ist immer
Wieder so aufregend wie spannend

Dabei gut geschrieben voller Freude auch
An kleinen Details einer Biografie die hier
Sehr akribisch recherchiert wurde vielleicht
Der Nähe zur Heimat der Autoren wegen

Aber auch jenseits solcher Fragen zur
Biografie der Biografen und wie sich dies
Auf den Text auswirkt macht die offene
Suche nach Informationen hier Freude

Wo ich schon bei den Biografien war
Ging es weiter mit der über Wieland
Von Jan Philipp Reemtsma die auch
Mit viele Freude am Detail ihre neuen

Erkenntnisse fast literarisch offenbart
Hangelte sie sich nicht so ausgiebig
An der gescheiterten Ehe nach der
Ungewollten Schwangerschaft entlang

Das machte er auch heute noch weiter
Um die Blamage Wielands wie alles
Was er seiner Umgebung damit antat
Dass er seinem Schwanz folgte ohne

Dabei achtsam genug gewesen zu sein
Hinsichtlich der Folgen und wollte ich
Die Biografie nicht im ganzen lesen um
Wielands literarische Bedeutung als

Autor des 18. Jahrhunderts zu erkennen
Wie die Bedeutung dieses Fehltritts für
Das spätere Werk auch verstehen die
Seiten würden schnell übersprungen

Doch schreibt Reemtsma abgesehen
Vom etwas hanseatisch steifen hier
Moralischen Zeigefinger gut genug
Eigentlich alles lesen zu wollen nur

Private Details aus dem Leben eines
Autors die nur dazu dienen diesen
Menschlich bloßzustellen sind was
Die Literatur betrifft völlig irrelevant

Hoffe diese Probe für meine Geduld
Als Leser findet bald ein Ende sonst
Steht Reemtsmas Wieland wohl noch
Länger in meinem Rücken am Diwan

Seine Zeit auch mit Goethe in Weimar
Die wichtigen literarischen Leistungen
Sind doch zur Würdigung wesentlich
Wichtiger als diese privaten Details

Diese gehen heute wie damals auch
Keinen etwas an und müssen auch
In einer Biografie des Autors irgend
Vertieft noch behandelt werden

Die Freude an der Peinlichkeit wie
Der Umgang mit dieser hat eher
Noch etwas promiskuitives was für
Alle Beteiligten nur peinlich wird

Wie wohltuend am Werk orientiert
Ist dagegen Dieter Borchmeyers
Thomas Mann Werk und Zeit das
Den Autor im Opus betrachtet

Weiter ging es im Zauberberg wie
Um die Ereignisse der Fasnacht
Das erotische Erlebnis mit der aus
Dem Russischen Reich stammenden

Clawdia Chauchat die als freie Frau
Sich nicht nur türenknallend einführte
Auf dem Weg zum guten Russentisch
Sondern eine besondere Nähe zu

Hans Castorp hat und verschwindet
Doch gerade ging es Borchmeyer
Mit seinem aufmerksam belesenen
Blick um das erotische Geschehen

Diese sinnliche Begegnung mit der
Verheirateten Frau anlässlich des
Karnevalsfestes findet zum größten
Teil auf französisch statt was eine

Eigene sinnliche Atmosphäre gibt
Wie der Austausch der Bilder ihrer
Jeweiligen Innenansichten bei der
Rückgabe des Crayons den sich

Hans angesichts eines Spiels zu
Karneval entlieh vor dem ihm sein
Humanistischer Mentor Settembrini
Noch ausdrücklich gewarnt hat

Er verfällt der Zirze die kommt und
Geht wie es ihr gefällt um so auch
Ihr Spiel weiterzuspielen auch beim
Auftauchen mit Mynheer Peeperkorn

Dieser wunderbaren Karikatur von
Gerhart Hauptmann der zunächst
Sehr verstimmt darauf reagierte
Aber sich dann beleidigt versöhnte

Wie stark diese erotische Szene
Bereits mit griechischer Mythologie
Durch die Figuren aufgeladen wird
Zeigt ihre vielfältige Bedeutung

Die Spannung dabei wird durch das
Du dieser Nacht noch angeheizt
Im Spiel ist die Russin zuhause
Mit ihren unklaren Kirgisenaugen

Hier kommen sich zwei ganz nah
Wie nah wirklich bleibt offen denn
Beschreibung von Sex war Manns
Sache eher weniger im ganzen Werk

Doch der Weg zu dieser Situation
Wie die literarische Einbettung der
Szene in der keiner am Ende weiß
Was geschieht ist höchst sinnlich

Es wird der griechische Götterhimmel
Zur aktiven Hilfe noch angerufen wie
Manche Bilder genutzt welche der
Tiefe der Einblicke Erotik hier geben

Dies mit geschulten Augen zu sehen
Das Werk in seiner Tiefe damit neu
Zu lesen ist eine große Freude so
Ist Borchmeyer ein Geschenk 

Habe inzwischen viele Biografien
Sowohl von Goethe wie von Mann
Gelesen und fand immer jene noch
Am besten die am Werk blieben

Der voyeuristische Blick auf einen
Autor ist mir so fremd wie es die
Regenbogenpresse ist was den
Leser interessiert ist das Werk

Dieses im Licht der Biografie
Zu betrachten wie auch die
Feinen Details dabei noch zu
Würdigen ist immer lohnend

Wie ein Leben auszuleuchten
Um aus der Persönlichkeit
Psychoanalytische Schlüsse
Auf das Werk zu ziehen mir

Immer fremd und widerlich war
Ein Werk kann interpretiert werden
Bei Menschen sparten wir uns dies
Besser sich noch frei zu begegnen

So gesehen scheint mir Borchmeyer
Gerade wesentlich Lohnender als
Reemtsmas monumentale Forschung
Das Werk will ich allein verstehen

jens tuengerthal 18.8.24