Samstag, 7. August 2021

Klimabewusstsein

Klimabewusstsein

Es brennt an vielen Orten der Welt
Allein in Deutschland zählt die NASA
Aktuell vierzig Waldbrände die alle
Das Problem noch verschärfen
Neben Überschwemmungen wie
Dürreperioden was gegensätzlich
Klingt ist Ursache eines Problems
Einer Veränderung des Klimas
Wie seine katastrophalen Wirkungen
Nur noch blinde Extremisten oder
Narren vom Schlage eines Trump
Denen der Horizont zur Erkenntnis
So fehlt wie die Fähigkeit zur Reaktion
Negieren noch die Tatsachen weil die
Welt die Auswirkungen überall spürt
Es entsteht ein Klimabewusstsein
Was die Welt als Ganzes begreift
In Zusammenhängen endlich denkt
Beginnt Schlußfolgerungen zu ziehen
Weil die Auswirkungen jeden Tag
Für uns spürbarer werden und so
Hat die Summe der Katastrophen
Ihr Gutes weil sie uns lehrt endlich
Verantwortung zu übernehmen
Wie es mündigen Menschen die
Sich aus Bevormundung befreiten
Entspricht und es ist gut so weil
Die Lösung beim einzelnen liegt
Deantwortung die Katastrophe erst
Weiter trieb und grenzenlos machte
Es wird noch etwas dauern bis auch
Die letzten Idioten begriffen haben
Das Mallorca nicht mehr erreichbar
Sein wird bis wir sauber fliegen
Leben in Verantwortung sich umstellt
Langsamer wird und genießt was ist
Aber wir sind auf dem richtigen Weg
Die Katastrophen helfen uns dabei
Ein nachhaltiges Klimabewusstsein
Statt konkurrenten Egoismus weiter
Zu bilden und das ist gerade gut so
Die Welt ändert sich endlich ein wenig
Manches noch zu langsam leider
Jeder Tag weiter so kostet Leben
Aber es ist auf dem richtigen Weg
Was neben dem täglichen Gejammer
Mal eine positive Meldung ist wie eine
Chance die jeder ergreifen kann um
Ein Weltretter auch zu werden aus
Weniger mehr Glück zu ziehen

jens tuengerthal 7.8.21

Freitag, 6. August 2021

Sexbindung

Sexbindung

Was braucht guter Sex unbedingt
Frage ich mich und merke wie ich
Schon ins Stottern komme weil
Dieser so unterschiedlich sein kann
Es nichts gibt was sein muss aber
Vieles was es schöner macht
Er kann in einer Verbindung mit
Vertrauen schöner werden wie
Mit der Zeit zum Glück wachsen
Aber machen wir uns keinerlei
Illusionen das erste mal gleicht
Eher den allermeisten malen
Als dass einen Wandel gibt
Wo es grenzenlos gut war
Wird Wiederholung sich lohnen
Ist Beständigkeit wertvoll
Was dagegen eher emotional
Als real technisch aufregend war
Lässt auch keine Wunder erwarten
Manchmal kommt es ganz anders
Dann ist es gut so aber weniger
Irreal auf Entwicklung zu hoffen
Entspannt dabei deutlich wie
Nichts zu erwarten aber alles
Was geht zu geben kann auch
Zu überraschenden Wenden führt
Allerdings plädiere ich immer für
Weniger Erwartung beim Sex
Um Enttäuschungen zu vermeiden
Viele haben Sex gerne ausschließlich
Wüsste nicht dass diese besseren Sex
Hatten oder glücklicher damit wurden
Eher bezeugt es gegenteilige Erfahrung
Aber wir verknüpfen ja gerne Sex
Mit Liebe was zu immer gleichen
Katastrophalen Folgen führt die
Mit Eifersucht anfangen wie der
Emotionalen Strafe des Lustentzug
Endet der klar macht es ist
Sexuell wie emotional erledigt
Viele brauchen bis sie es merken
Obwohl sie beides miteinander
Damit besser für immer ließen
Aber über alles kann zwischen
Sexualpartnern verhandelt werden
Gut ist was allen dabei gefällt
Entscheidend ist die Verbindung
Die beide miteinander haben
Dabei zählt Biochemie wie Mechanik
Gefühl spielt keine Rolle insofern
Auch wenn es gern die Illusion
Uns vermittelt aber wer wäre nicht
Gerne überall auch bedeutend
Liebe behindert sogar viele dabei
Welten trennen zu können macht
Es leichter miteinander in einer
Glücklich zu bleiben noch damit
Eine Liebe alles gut kann wie
Sie vom Gefühl her beansprucht
Guter Sex sagt noch nichts über
Die emotionale Bindung aus
Aber tiefe Liebe erfasst alles was
Viele Illusionen schnell weckt
Wo es passt und gut ist
Genügt es sich auch dabei

jens tuengerthal 6.8.21

Liebesrelativismus

Liebesrelativismus

Liebe ist ein absolutes Gefühl
Nichts verdient diesen Namen
Was nicht unbedingt gönnt weil
Jede Relativierung besonderes
Bloß austauschbar macht aber
Am hohen Anspruch scheitern
Wir auch zu gerne verzweifelt
Verzeihe in der Liebe zu gerne
Alles wie diese auch alles kann
Was logisch vieles relativiert
Also im Schatten des Großen
Probleme winzig scheinen lässt
Eine Chance Gelassenheit zu
Finden die vieles so überflüssig
Scheinen lässt was sonst noch
Manche Aufregung verursacht hat
Weil es alles unbedeutend macht
Was mit anderem zusammenhängt
Liebe ist absolut altruistisch bis
Zur Selbstverleugnung auch wenn
Sie gesund einander attraktiv macht
Wo es daran mangelt weil andere
Gefühle wie Erfahrung Enttäuschung
Angst mehr zweifeln lassen kann
Von Liebe keine Rede mehr sein
Was manche Aufregung relativiert
Dann geht es nicht um die hehre
Liebe sondern nur noch um die
Suche nach Kompromissen für die
Freizeitgestaltung mit Gefährtinnen
Für Lebensabschnitte die keinerlei
Drama verursachen müssen oder
Der Rede weiter wert wären noch
So schafft der strenge Begriff
Von Liebe viel mehr Freiraum
Weil ganz viel sie nie tangiert
Warum Eifersucht für mich völlig
Irrelevant bis egal längst wurde
Wo Liebe ist gilt sie absolut weil
Alles andere den Namen nicht wert
Damit auch keine Aufregung lohnt
Kleine egoistische Spielchen sind
Die Vertreibung aus der Liebe wie
Die meisten Partner sie im Alltag
Erleben und die in Ehen normal
Werden aber im Liebesrelativismus
Tangieren die gewöhnlichen nur
Kleinigkeiten die Liebe wo sie ist
Diese nicht mehr da sie eine Welt
Eigener Art miteinander bildet
Was so ist tut sich einfach gut
Wo es anders ist lohnt sich keine
Aufregung um das was nicht ist
Es erledigt sich dann von alleine
Wer die Liebe absolut betrachtet
Um das irgendwie Wunder doch
Miteinander zu würdigen hat so
Mit viel weniger noch ein Problem
Eifersucht oder Zweifel an meiner
Liebe verletzten mich früher sehr
Heute lernte ich zu relativieren
Lächel darüber und lass es laufen
Was bleibt und den Namen verdient
Bedarf keiner weiteren Worte mehr
Da gibt es nichts mehr zu relativieren
Alles andere verursacht keiner Probleme
Kommt und verschwindet schnell weil
Nur bleibt was ist wie es ist dann aber
Sich damit auch absolut genügt womit
Am Ende gilt wenn es so ist wird alles
Gut sein wo nicht ist es relativ egal
Was jede weitere Gewichtung damit
Künftig völlig entbehrlich macht

jens tuengerthal 6.8.21

Lesesehnsucht

Lesesehnsucht

Viele Bücher auf einmal zu lesen
Verzögert das Ende von einem um
Ein jenseits der Vorstellung liegendes
Maß weil es nur seitenweise vorwärts
Geht was der inneren Ruhe gut tut
Es ist immer noch genug zu lesen da
Doch spüre ich durch die über 60
Bücher die ich stets parallel lese
Eine immer größere Sehnsucht nach
Lesezeit die sonst ein Buch schon
Ein wenig am Herz ziehen lässt
Doch relativiert sich diese nicht
In der Summe sondern wie das
Durch Verzögerung verschobene Ende
Sondern steigert sich eher noch mehr
Bedaure ich jeden Tag was ich heute
Alles nicht gelesen habe auch wenn
Es tröstlich ist zu überlegen wie die
Verzögerung das Ende entfernt
Möchte ich auch jedes meiner Bücher
Wie Kinder gerne mit Gedanken würdigen
Die Qual der Wahl zwischen ganz vielen
Hervorragenden Büchern macht es dem
Leser noch schwerer zuzugreifen
Dagegen helfen schlichte Rhythmen
Die nur unbedingte Laune durchbricht
Was Freiheit als Wert relativiert da
Diese bei Auswahl zur Quälerei wird
Aber wer wollte ernsthaft darüber klagen
Zu viele gute Bücher vor sich zu haben

jens tuengerthal 6.8.21

Antirevolutionär

Antirevolutionär

Die bürgerliche Kultur ist liberal
Wie freiheitlich gesinnt aber stets
Antirevolutionär gewesen außer
Wenn Unrecht herrschte wo sie
Sich auf Seiten der Freiheit stellte
Behaupte ich und weiß doch ganz
So einfach ist es nicht gewesen
Denke ich etwa an die von 1848
Das Paulskirchenparlament hatte
Klar bürgerliche Züge in einer Zeit
Des ausgehenden Absolutismus
Der die Lage nicht mehr beherrschte
Nur auf höhere Legitimation pochte
Als von Gott gewollt desto dünner
Das Eis ihrer Rechtfertigung wurde
Nach verantwortungslosen Missbrauch
So wollten die Bürger Gerechtigkeit
Aber keinen Umsturz der zu sehr
Den Ablauf der Geschäfte störte
Wie Thomas Mann so treffend die
Ereignisse von 1848 in Lübeck in
Den Buddenbrooks beschrieb wo
Der alte Konsul auf Plattdeutsch
Die revoltierenden Arbeiter wieder
Nach Hause schickte weil Lübeck
Doch längst eine Republik sei auch
Wenn nach mittelalterlichem Vorbild
Der Hanse autoritär gestaltet da die
Wohlhabenden Bürger als quasi Adel
Die scheinbare Demokratie regierten
Da war keine Revolution gewünscht
Bin in meiner Familie mit noch zwei
Anekdoten zur Revolution aufgewachsen
Es gab die eine vom Großvater der
Als kaiserlicher Kadett in Uniform die
Beiden Ausrufungen der Republik
Miterlebt habe aber nach der
Späteren Zweiten vorm Schloss
Mit seinen Kameraden den ehemals
Kadetten wie wohl Sohn Wilhelms I,
Harry Graf Kessler traf der den Jungens
Rote Armbinden zum Selbstschutz 
Anbot wie sogar Quartier falls sie
Probleme hätten wieder gen Südwesten
Nach Lichterfelde zu kommen was aber
Die ältere Mehrheit kichernd ablehnte
Dahingestell wer sich was dabei dachte
Eine andere Geschichte aus der väterlichen
Linie auch besagt dass die Familie schon
Seit Generationen der Turnverbindung
Der Gothanen angehörte die sich noch
Auf Turnvater Jahn zurückführte der sich
Im Widerstand gegen Napoleon um die
Wehrertüchtigung der Bürger bemühte
Was durch Turnen bevorzugt geschah
Wie solche teils idiotischen Leistungen
Die sich sportlich überwanden stets
Besonderen Anerkennung bekamen
Weil gute Bürger auch kämpfen konnten
Habe dieses Spiel lange auch mitgespielt
Bis ich lächelnd das Gegenteil tat um das
Leben anstatt um so mehr zu genießen
Dann eher aus versehen nebenbei noch
Lob und Anerkennung für viele Kilometer
Die ich durch Berlin gelaufen war einfuhr
Innerlich grinsend dabei immer weil ich
Wusste ein guter Teil der Strecke war
Stets ervögelt also mit dem Äquivalent
In Lust zur Laufleistung vermerkt worden
Aber das gehört nun nicht hierher zeigt
Jedoch ein Element meiner Persönlichkeit
Die zutiefst Antirevolutionär ist sogar bis
Zur Verleugnung der eigenen Familie
Nach einem kurzen jugendlichen Wahn
Bei Startbahn West und Wackersdorf
Was mich nie innerlich überzeugte
Wo ich nur ungefestigt einer Herde
Dorthin folgte die nie meine wurde
Blieb ich anarchischer Antirevolutionär
Was den alten 68er der im Abitur
Den Geschichts-LK leitete befremdete
Kurze Zeit verirrte ich mich in die SPD
Als junger Vater der sich engagieren
Noch wollte dem aber der verlogene
Rote revolutionäre Jargon sehr bald
Zuwider wurde und der lieber einen
Franz Hessel Walter Benjamin oder
Harry Kessler las Berlin zu verstehen
Mit Putins Verklärung seiner Heimat
Der imperialen UDSSR als Erbe
In der jener kleine KGB-Offizier mit
Beziehungen einst aufsteigen konnte
Wurde der Revolutionskitsch wieder
So normal wie er zum Horizont der
Diktatur der Proleten nur passte
Was mich noch mehr darin bestätigte
Ein Antirevolutionär zu bleiben auch
Die anarchisch revolutionären letzten
Maidemos in Berlin die längst eher
Ein Karneval der Gewaltkultur sind
Dem erwartbare Schilder umgehängt
Werden damit es humanistisch klingt
Die Idee der Revolution hat mich nie
Überzeugt weil sie meist mehr Schaden
Auslöst als Gutes bringt auch wenn
Die drei deutschen Versuche von
1848 1918 bis 1989 eher noch für
Ein bedachtes Gegenteil dabei stehen
Hat den friedlichen Übergang nicht
Die Revolution sondern allein die
Sonst bürgerliche Gesinnung gebracht
Die vorsichtig keinen Umsturz wollte
Da solcher Geschäfte schädigte wie
Eigentum in Frage stellte wie es auch
Die Ausrufung der Räterepublik aus
Dem von Matrosen besetzten Schloss
Durch Liebknecht den Deutschen verhieß
Was eine Mehrheit der Bürger nie wollte
Weil dies den Pöbel zu sehr stärkte
Keiner sein Hab und Gut aufgeben mag
Für eine nur Idee von Revolution wie
Sie den Franzosen zur Identität wurde
Auf die sich jeder bei gerade passender
Gelegenheit zu gerne beruft um damit
Zum Widerstand andere aufzurufen
Wie gerade gegen Corona-Maßnahmen
Was nicht revolutionär eigentlich ist
Sondern reaktionärer Stumpfsinn der 
Vom Aberglauben noch beherrscht wird
Weil alle Vernunft und Aufklärung uns
Das Gegenteil leicht belegen kann
So verklären die Franzosen ihre
Revolution zu gerne als den Gipfel
Der Aufklärung und rufen sie beim
GO Freiheit Gleichheit Brüderlichkeit
An diese Tradition der Neun Schwestern
Zu gerne anknüpfend die so viel
Mord und Totschlag dem Land brachte
Wie der Laizismus erst eine späte
Konsequenz auch aus der Affäre
Dreyfus wurde hundert Jahre nach
Den Freigeistern im Salon Hohlbach
Die sich um Diderot einst sammelten
Die französischen Brüder waren stets
Eher revolutionär was aber dort eine
Hunderte Jahre alte Tradition war die
Dem Bürgertum in Deutschland fremd
Eher blieb damit alles sein Ordnung
Behalten konnte was gefährlicher wäre
Damit verstetigte sich eine enge Form
Des am ökonomischen Erfolg allein
Bewerteten Miteinanders angepasster
Spießer denen Ruhe wichtiger war
Als Gerechtigkeit was wieder so ein
Eher esoterischer Begriff aus der
Wundertüte der Revolution ist
Betrachte ich die unteren Stände
In der längst klassenlosen Demokratie
Wie ihre Mängel an Bildung finde ich
Weder deren Herrschaft erstrebenswert
Noch zu viel an direkter Demokratie
Die an sich keinen Wert schöpft als
Ein mehr an Identität was aber durch
Engagement genauso erreichbar ist
Wie durch nützlichere Maßnahmen als
Alle bei allem mitreden zu lassen was
Weniger von Kompetenz als von der
Völligen Verzerrung der Zuständigkeit
Zeugt die de facto nur deantwortet
Es sollten neutrale Spezialisten stets
Entscheidungen vorbereiten die dann
Politisch umgesetzt werde müssen
Wo von deren Vorgaben abgewichen
Wird bestünde eine Begründungspflicht
Damit Fachleute stets leiten nicht etwa
Ungebildete Populisten wie einst Trump
Aus der mütterlichen Linie gab es noch
Die revolutionäre Anekdote von meiner
Großmutter die zum 1. Mai in Bremen
In schon nachrevolutionärer Zeit einst
die schwarz rot goldene Fahne der
Jungen Weimarer Republik mit ihrer
Freundin einzog und schwarz weiß rot
Aufhängte weil die in Hannover noch
Geborene kaisertreu dachte ihr Vater
Der Ingenieur von Richthofen war
Bis dieser nicht mehr zurückkam
Aber als roter Baron längst Legende
In deutschen Heldengeschichten wurde
Bei ihnen dachten sie deutschnational
Waren gute Bürger keinesfalls Sozen
Was für mich als Kind so normal war
Wie die Abwendung von Hitler dem
Österreichischen Gefreiten der sich
Eher ganz unten und ganz oben
Anhänger suchte bevor er die Mitte
Die konservativ blieb für sich gewann
Was bei manchen auch nie gelang
Wie etwa meinen Großeltern die es
Zumindest dem Enkel gegenüber so
Darstellten während sie den Kindern
Gegenüber noch den Diskurs klar
Verweigerten aus autoritären Gründen
Aber bevor ich mich nun zwischen den
Eigenen Wurzeln verlaufe gehe ich
Lieber zurück zum Anfang warum das
Bürgertum traditionell antirevolutionär
Eher blieb statt ideologisch aufmüpfig
So bleibt am Ende weil so eben den
Geschäften besser gedient war das
Abschreckende Beispiel kultureller
Zerstörung nach Revolutionen wie
Der Hass linker Revoluzzer gegen
Die Bourgeoisie genügten vollauf
Sich besonnener Vernunft lieber
Zuzuwenden als revolutionärem Wahn
Aber Anti klingt schon fast wie Antifa
Was ähnlich ideologisch verrannt ist
Auch wenn sich einige noch um eine
Anpassung bemühen da wendet
Sich der Bürger lieber seinen
Büchern wie gewohnt zu

jens tuengerthal 6.8.21

Klimaklagen

Klimaklagen

Gegen den Landrat von Ahrweiler
Wurde ein Strafverfahren begonnen
Wegen fahrlässiger Tötung wie anderer
Damit zusammenhängender Delikte
Es ist gut wenn es aufgearbeitet wird
Doch trifft die Anklage für behördliche
Schlamperei wirklich den Richtigen
Müssten wir nicht die Klimakiller als
Verursacher zuerst verklagen nur wer
Ist dann noch verantwortlich oder
Sind wir es am Ende selbst noch
Die mit Flügen und Lebensstil mehr
Verantwortung tragen als der nun
Angeklagte Landrat was ja nicht geht
Das uferte ins unendliche bald aus
Keiner würde dabei je noch verurteilt
Dabei braucht es dringend Sündeböcke
Um die freizusprechen die seit Jahren
Weiter so predigen statt Verantwortung
Für eine Entwicklung zu übernehmen
Die so absehbar wie berechenbar war
Es klingt nett den Landrat als Penner
Vom Dienst zu verurteilen für die Toten
Von Ahrweiler die vermeidbar waren
Damit wir uns in Sicherheit wiegen
Die es nie wieder geben wird denn
Der Klimawandel ist längst real wie
Dessen Ausgang noch offen ist
Wäre nun ehrlich verklagte er die
Deutsche Autoindustrie wie auch
Fluglinien und den Tourismus der
Das Problem weltweit verschärfte
Nun munter den Virus weiter trägt
Es ist doch eher peinlich die nur
Kleinen Fische vor Ort zu bestrafen
Aber die Anstifter laufen zu lassen
Denk ich aber frage mich ob es
Jemals auf der Welt anders war
Und so hat alles seine Ordnung
Beruhigend zu sehen wie zumindest
Der Rechtsstaat auch in der Krise
Seine Gewohnheiten nicht ändert
Wenn du in Ruhe leben willst
Werde ein Anstifter lieber

jens tuengerthal 6.8.21

Donnerstag, 5. August 2021

Lusterlaubnis

Lusterlaubnis

Erlaubt ist was gefällt schrieb einst
Der Marquis de Sade in der Justine
Ohne seinen Vorlieben anzuhängen
Eher im Gegenteil also denke ich
Beim Sex trifft es das ganz gut nur
Würde ich heute ergänzen was
Beiden einverständlich gefällt
Wie auch immer sie das erfahren
Ist es darum lustvoller um Erlaubnis
Zu fragen oder sich vorab eine Art
Beschränkte Generalerlaubis gleich
Als quasi Vollmacht ohne Unterbrechung
Zu erteilen damit nicht der lustvolle Weg
Durch Fragen unterbrochen werden muss
Frage ich mich nicht wirklich weil ich eher
Dazu neige mehr zu fragen als nötig
Also vorsichtiger noch immer zu sein
Ohne zu wissen was richtig sein kann
Wenn Zwischenfragen die Lust schmälern
Wäre es ohne vermutlich besser gewesen
Aber mit wem ich nicht offen reden kann
Auch beim und über den Sex denke ich
Würde ich ohnehin nicht vögeln wollen
Was das Thema für mich schnell erledigt
Erlaubt ist was einverständlich gefällt
Wer Lust schenken will braucht keine
Erlaubnis weil sein Vorhaben sich nie
Gegen den Willen der anderen richtet
Sofort spürbar wird am feinen Körper
Der Frau der auf Nuancen reagiert
Was passt und fließt oder nicht so
Scheint mir Verständnis füreinander
Wie liebevolle Zugewandtheit beim
Sex wichtiger als AGB mit Zustimmung
Aber vielleicht sind meine Gewohnheiten
Auch zu schlicht und gewöhnlich da
Erlaubt ist was gefällt kann auch eine
Schriftliche Ausgabe der Sex-AGB
Für manche einen Reiz darstellen
Zu denen zähle ich mich nicht
Aber de gustibus non est disputandum

jens tuengerthal 5.8.21

Liebesrecht

Liebesrecht

Sage gerne die Liebe hat immer Recht
Was ich auch klein schreiben könnte
Weil Gefühle ohnehin nicht normierbar
Fragte mich gerade ob das stimmt
Oder nur eine Ausrede für egal was ist
Das Liebe mit den Beteiligten anstellt
Aber denke zugleich wenn es so wäre
Ist es auch gut so weil Liebe ohnehin
Macht was sie will egal was ich denke
Sie kommt und geht wie sie will allen
Versprechungen zum Trotz die wir uns
Mit voller Überzeugung einst schworen
Als wüssten wir nicht wie wertlos solche 
Eide im Schatten der Realität sind die
Sobald es um echte Gefühle geht
Ohnehin tabula rasa mit uns macht
Wo nichts mehr gilt was vorher noch
Für alle Ewigkeit festzustehen schien
Was dabei unrecht oder recht ist weiß
Nur zu sagen wer die Gefühle teilt da
Die Betroffenen aber logisch niemals
Objektiv sind kann es kein Urteil geben
In Fragen der Liebe was irgendwie
Festschrieb was richtig oder falsch
Eine hatte Angst die totale Kontrolle
Über mein Herz zu verlieren warum
Sie lieber mit natürlich großem Drama
Wortlos floh eine andere der ich mein
Herz zu Füßen legte floh davor weil
Sie sich eingeengt fühlte als ich mich
Gerade für sie entschieden hatte was
Zeigt wie wir es auch machen kann es
Immer falsch sein aber dennoch ist
Was aus Liebe geschah immer richtig
Weil kein normativer Maßstab über
Den Gefühlen stehen kann ich könnte
Nur das Ausleben dieser normativ
Beschränken was die Liebe erledigte
Wer Treue fordert wird sie nie haben
Weil sie im letzten den Geist erfasst
Der sich gefesselt immer entwindet
Während wer beflügelt voneinander
Beieinander landet angekommen ist
Ohne über Grenzen nachzudenken
Das Recht der Liebe ist alles zu
Erfassen wie zu beherrschen aber
Gut tut sie nur wo sie beflügelt
Wie sich frei lässt im Wissen
Alles beherrschen zu können
Was mehr Größe erfordert als
Viele hinter den Gittern ihres Zoos
Der jede Entfaltung behindert
Noch miteinander finden können
Wem ich in der Liebe vertraue
Wo ich mich beflügelt fühle
Bleibe ich für immer gerne
Was mich begrenzt und fesselt
Überwinde ich immer schneller
Was in der Liebe rechtens ist
Finden beide miteinander heraus
Was einander gut tut ist gut
Wer sich gefesselt fühlt muss sich
Befreien glücklich zu leben
Das ist alles was recht ist
Denke ich für mich aber
Was weiß ich schon

jens tuengerthal 5.8.21

Freiheitsgrenzen

Freiheitsgrenzen

Die Freiheit der anderen begrenzt
Eigene Freiheit solange wir in einer
Gemeinschaft leben wie uns um das
Wohlwollen der anderen bemühen
Deren Zuwendung gerne hätten wofür
Kompromisse geschlossen werden
Die engsten und schmerzvollsten
Grenzen zieht dabei immer wieder
Die Liebe die uns alles abverlangt
Auch die eigene Natur zu überwinden
Um konventionell geliebt zu werden
Leben wir in unserer Natur fremden
Grenzen als eheliche Zootiere dann
Verwundert irgendwann so traurig
Wie die kreisenden Panther im Käfig
Die Rilke schon betrachtete in Paris
Was selten wen dauerhaft glücklich
Machen kann sondern häufiger am
Ausbruch unterdrückter Bedürfnisse
Zum falschen Zeitpunkt ohne alles
Verständnis füreinander scheitert
Dennoch lassen wir uns aus Liebe
Welche von sich jedesmal überzeugt
Sie wäre ganz anders und besonders
Auf Kompromisse ein die am Ende
Keinen glücklich machen können
Weil wir fälschlich für Liebe halten
Was nur Ego-Befriedigung voller
Üblicher Missgunst ist die keinem
Je gut tun kann aber der Sitte wie
Gewohnheit fast aller Völker die
Von monotheistischen Sekten noch
Geprägt wurden völlig entspricht
Sich aus Liebe völlige Freiheit lieber
Zu schenken statt totale Sicherheit
Über Willen und Verhalten des anderen
Wäre wirklich groß ob Mensch das kann
Sagt viel über die Grenzen der Freiheit
Wer gerne grenzenlos lebt wird sich
Lieber nicht beugen wollen alle die
Dagegen Kontrolle gerne haben als
Zuverlässige Sicherheit ist gefangen
Wo sich wer wohler fühlt ist vermutlich
Eher eine Charakterfrage als objektiv
Für alle bewertbar so schien mir ein
Schatz jede Selbstverleugnung wert
Was am Ende nur verrückt machte
Als sie vollständig mich überwachte
Was keinem gut tun kann warum ich
Auf die Grenzen meiner Freiheit heute
Mehr achte auch wenn alles müßig ist
Weil Liebe macht was sie will wie aller
Vernunft enge Grenzen auch zieht
Was wiederum gut so ist weil ohne
Verrückt zu sein wären wir auch nicht
Verliebt genug alles dafür tun zu wollen
Andererseits tut was Freiheit begrenzt
Nie auf Dauer gut und so wird nur die
Liebe bleiben die sich je sein lässt um
Zu teilen was möglich ist ohne sich
An lächerliche Formalien zu verlieren
Wer meine Freiheit mit Eifersucht
Also Mißtrauen begrenzen will liebt
Vielleicht sein Bild von unsrer Liebe
Aber nie mich warum ich heute weiß
Wo diese auftaucht muss ich weg
Weil Liebe nie mehr als Vertrauen ist
Was nur in Freiheit bei mir wächst
So findet Freiheit Grenzen im Kontakt
Wo dieser uns beflügelt ist er gut
Beschränken wir uns darum nie
Sondern heben miteinander ab
Alles was nur fesselt und bremst
Kann weg sage ich heute weil es
Nichts ist was bei mir bleiben kann
Wen ich an mich binden will sollte
Schleunigst die Flucht ergreifen
Sagen Vernunft und Freiheit mir
Aus Erfahrung laut und deutlich
Anders ist manchmal nur wie die
Liebe uns damit leben lässt aber
Da muss nichts vernünftig sein

jens tuengerthal 5.8.21

Coronagenervt

Coronagenervt

Seit Wochen sichtbar wie angekündigt
Schon vom letzten Jahr noch bekannt 
Bewegen wir uns auf die vierte Welle zu
Oder sind bereits mittendrin ohne etwas
An unserem Verhalten zu ändern da alle
Mittlerweile pandemiegenervt schon sind
Was für Politiker nicht weniger gilt die
Noch dazu im Wahlkampf ihre Wähler
Nicht mehr als nötig nerven wollen
Das ist alles verständlich und erklärbar
Leider führt es zum erwartbaren Ergebnis
Wir versagen vor der nächsten Welle
Machen Urlaub als wäre es vorbei
Locken uns beim Ausgehen nur noch
Ausnahmsweise wenn erwartet ein
Wollen endlich wieder normal leben
Sag es nur sehr ungern aber wenn wir
So weitermachen geht es bald wieder
Von vorne los ohne zu wissen ob die
Impfung uns vor Varianten schützt
Die nun schon wieder neu auftauchen
Merkels aufgeklärte Disziplin stößt
Auf Verständnis aber zugleich auch
Immer mehr Ignoranz bei vielen
Wir haben alle schon lange genug
Wollen wieder feiern und Spaß haben
Leben wie es früher einmal war was
Die Disziplin einreißen lässt wie den
Möglichen Sieg weiter verzögert dabei
Von den asozialen Impfverweigerern
Ganz zu schweigen die für ihren
Glauben der Gemeinschaft schaden
Aber mit sich so wenig reden lassen
Wie andere genervte überall was
Den Frieden immer ferner rückt
Vielleicht sollten wir daran denken
Dass wir irgendwann alle wieder
Zusammenleben müssen bevor
Wir den Nerven Auslauf geben
Es nervt alle irgendwie längst
Habe auch keine tolle Idee wie es
Anders oder besser gehen könnte
Weiß nur wenn ich mich darüber
Aufrege oder ärgere wird es nicht
Besser sondern schlimmer dadurch
Versuche es ironisch zu sehen
Statt alles zu ernst zu nehmen
Damit komme ich zweimal geimpft
Irgendwie noch durch und sage mir
Was ich für ein glücklicher Mensch bin
Es bis auf den Geschmackssinn relativ
Unbeschadet überstanden zu haben
Alles könnte viel schlimmer sein aber
Diese Zeit bleibt als eine Erinnerung
Von der wir noch unseren Enkeln
Irgendwann Geschichten erzählen
Aber vielleicht ist es dann auch längst
Normal zuhause zu bleiben um es
Sich schön zu machen was auch
Ein guter Perspektivwechsel wäre

jens tuengerthal 5.8.21

Friedensmusik

Friedensmusik

Der ewige Friede ist ein Traum
Für die von Kriegen gebeutelte
Menschheit und Kant schrieb dazu
Kluges entsprechend den Prinzipien
Seiner Philosophie wonach dieser
Zustand kein natürlicher sei sondern
Durch Verträge abzusichern die den
Dauerhaften Frieden erhalten mit
Der Idee eines bindenden Völkerrechts
Was eine großartige Idee ist und noch
Bemüht sich die UN um die Umsetzung
Der egoistische nationale Ideen immer
Wieder entgegenstehen weil gerade
Herrscher ihre zufällige Macht zeigen
Sich auf Dauer profilieren noch wollen
Von Tibet bis zur Krim oder dem Osten
Der Ukraine in dem der Frieden noch
Immer brüchig ist während sich Putin
Zu gern als Macher noch feiern lässt
Demokratische Defizite zu verdecken
Aufgeklärte Europäer wie Merkel oder
Macron setzen dagegen weiter auf
Verhandlungen hin zum Frieden weil
Eroberung und Abschreckung einfach
Vorgestrig in hochgerüsteter Welt sind
Doch spannender noch als die Politik
Die auch in den USA nun zivil wurde
Nach dem ahnungslosen Großmaul
Ist was die Völker verbinden wie den
Hass in Zuneigung wandeln könnte
Wie Menschen zu verbinden sind die
Nicht eine Sprache sprechen dafür
Von Populisten mit Mißtrauen geimpft
Sich voll Angst voneinander abwenden
Ihre Vorurteile lieber pflegen wie ich im
Eigenen Haus beobachten konnte wo
Eine vielköpfige Familie vom Balkan
Die wohl Roma oder Sinti sind schon
Den Unwillen mancher Mitbewohner
Erregte weil sie lange sehr laut sind
Sich mehr ausbreiteten als ihnen nach
Sitte und Gewohnheit hier zukäme
Habe schon versucht in Konflikten
Durch Gespräch zu vermitteln was
Immer wieder schwierig war auch
Durch sprachliche Barrieren dabei
Als ich heute Gipsy Kings hörte wie
Bella Ciao aus dem wunderbaren
Album Champagne for Gypsies
Wie ein wenig Gott wohnt nicht im
Wedding las spürte ich auch wenn
Gelegentlich von dauernden Lärm
Als Schreiberling zuhause genervt
Tiefe Zuneigung wie Verständnis
Weil diese Klänge der fahrenden
Völker so wunderbar verbinden
Lust zu tanzen machen wie auch
Die Hits der Gipsy Kings die selbst
Von Romas abstammen die unter
Franco aus Spanien vertrieben
Fühlte mich den fremden Nachbarn
Ganz nah und überlegte ob wir nicht
Ein Fest mit Musik und Tanz mit ihnen
Im Hof feiern sollten damit alle mit
Dieser Kultur ihren Frieden machen
Weil Musik wunderbar verbindet wie
Gemeinsamer Tanz eine Basis ist
Aus der Liebe zueinander wächst
Die Vorurteile besser überwindet
Vielleicht braucht es endlich mehr
Gemeinsame Feste wieder mit viel
Musik um beieinander anzukommen
Dann würde Musik zur Quelle eines
Gelebten Friedens zwischen Nachbarn

jens tuengerthal 5.8.21

Mittwoch, 4. August 2021

Rieslinglück

Rieslinglück

Auf einen Rheingauer Riesling im LVQ
Dem Weinladen in der la Ly umme Ecke
Ein spontaner Besuch bei gutem Wein
Umgeben von Publikum meines Alters
Das teilweise nun schwankend aufbricht
Scheint sich hier eine Gemeinschaft
Von Weinfreunden gefunden zu haben
Die Wirte sehr zuvorkommend geben
Ein vertrautes Gefühl am neuen Ort
Mehr Verkehr als vor den Stammbars
Am Platz aber bequemere Stühle
Zumindest am gewählten Platz merk ich
Der Beschreibung an wie etwas die
Begeisterung dem Flaneur fehlt
Der lieber näher beobachtet was
Sich hier etwas im Dunkel verliert
Aber der Riesling ist wirklich gut
Hier vor der Lychener 24

jens tuengerthal 4.8.21

Lustwahrheiten

Lustwahrheiten

Die Wahrheit ist die Erfindung
Eines Lügners auch beim Sex
Aber gibt es doch den wahren
Guten der alles umfasst was
Lustvoll vorstellbar ist als noch
Schön oder geht es weniger um
Das Reichtum der Varianten dabei
Als die authentische Freude daran
Wer das Gefühl hat ihm sei trotz
Aller Erfahrung jahrelang etwas
Vorgespielt worden ohne dabei
Je Gewissheit erlangen zu können
Für den wird die Wirklichkeit dabei
Wichtiger als irgendein Erfolg noch
An ungezählten Höhepunkten oder
Sonst großartigen Sensationen deren
Folgen in Erinnerung immer bleiben
Glaube es gibt nichts beim Sex was
Für alle und zu jeder Zeit gilt aber
Wichtiger als alles ist mir das was
Passiert sich echt anfühlt ohne jedes
Schauspiel oder sonstige Show noch
Möchte wissen wie es wirklich ist statt
Im Wahn miteinander zu spielen nur
Wovon ernüchtert wenig übrig bleibt
Es geht schließlich nur um Sex dabei
Der sollte möglichst authentisch sein
Wer Show will kann Pornos ansehen
Aber auch da bin ich nicht konsequent
Ein wenig lustvolle Show ist wunderbar
Wenn sie nicht nur gespielt wird oder
Zumindest so gut dass sich keiner mehr
Fragen zur Echtheit stellen muss die
So lusttötend sind wie wenig sonst
Natürlich hören alle beim Sex gerne
Die üblichen Lügen und Superlative
Wer wollte das nur darum abstellen
Weil es andere genauso schon hörten
Wortschatz und Phantasie sind auch
In diesem Bereich menschlich begrenzt
So ist das mit den Lügen teilweise auch
In Ordnung soweit sie Lust ausdrücken
Das übliche Stottern zum Thema lieber
Unterbrechen was sonst durch Stöhnen
Nur konsequent ersetzbar ist dem aber
Aus konditionsgründen auch zeitliche
Grenzen immer gesteckt sind warum
Beim Sex gelogen werden darf aber
Was ist echt sein sollte was aber wohl
Zugegeben inkonsequent eher klingt
Also beende ich diese Verse über die
Wahrheit beim Sex ohne Konsequenz
Gut ist was gefällt

jens tuengerthal 4.8.21

Liebeskonsequenz

Liebeskonsequenz

Welche Konsequenz braucht die Liebe
Was ist richtig und was immer falsch
Frage ich mich und weiß keine Antwort
In der einen Verbindung ist absolute Treue
Bedingung ohne welche sie nicht wäre
Andere nehmen das weniger ernst
Aber wollen sicher Vertrauen können
Nur ist Vertrauen auf dem Markt der
Gefühle je ein absoluter Wert oder
Hängt es von der Vereinbarung ab
Gibt es relatives Vertrauen in die Liebe
Ist Monogamie ein alter Hut oder doch
Das bessere Lebensmodell heute noch
Welche Lügen sind erlaubt gar geboten
Um den häuslichen Frieden zu wahren
Wann darf dagegen nie gelogen werden
Gilt irgendwas immer und absolut oder
Hängt alles von den Umständen ab
Was kann ich gerne verzeihen oder
Braucht es nie Verzeihung weil Liebe
Wenn sie denn wirklich ist stets gönnt
Alles andere nur eine Beziehung ist
Die der Befriedigung des Egos dient
Also Besitzansprüche stellt darum
Dächte wer konsequent in der Liebe
Eher entbehrlich wäre oder kann sich
Was absolut scheint relativieren weil
Nichts ewige Gültigkeit beansprucht
Die Liebe irgendwie alles kann
Zumindest solange sie noch da ist
Warum es gut sein kann statt nur
Auf sie zu vertrauen auch etwas
Für sie zu tun damit sie bleibt
Wenn es wirklich Liebe ist 
Nicht nur eine Illusion die sich
Bestätigung im anderen sucht
Bin ich überzeugt und liebe gern
Auch wenn manche sagen sei
Kühler und distanzierter dann
Kommen sie eher als wenn du
Wirklich gefühlvoll bis aber die
Spielchen lagen mir noch nie
So wenig wie ich weiß was stets
Richtig wäre ob das Übliche nur
Ein Hindernis zum Glück eher ist
Wie bei der einen absolut gilt was
Die andere lächerlich eher findet
Dazwischen liegt keine Wahrheit
Sondern es ist immer anders
Auch bei der gleichen weil niemand
Immer gleich reagiert warum mir
Die ganze Liebeskonsequenz eher
Abstrus unsinnig vorkommt darum
Plädiere ich für echte Gefühle
Wenn ich nur wüsste wie ich sie
Bei Frau von unechten unterschiede
Die manche taktisch auch vorspielen
Wie ganz anderes tiefer dabei auch
Aber das ist ein anderes Thema
Darum sage ich lieber nichts dazu
Hoffe statt starrer Konsequenz
Gute Kompromisse zu finden
Mit denen alle glücklich werden
Mehr geht glaube ich nicht aber
Was weiß ich schon

jens tuengerthal 4.8.21

Weltausschnitte

Weltausschnitte

Lese ja so viel wie möglich aber
Meist wenig in einem Buch um
Lieber mehr von vielen zu haben
Was zwar das tiefe Eintauchen
Das einen völlig in den Bann zieht
Bis zur dann letzten Seite etwas
Erschweren kann aber dafür bei
Nicht geringerer Leidenschaft
Wie Freude an den echten Feinheiten
Die Unterschiede sichtbar machen
Die Freiheit von Abstand und Vergleich
Schenkt die vielen Schwärmern fehlt
Sie zu unfreien Leseopfern gerade der
Autoren machen die gerne verführen
Wie der unsägliche Guru Coelho etwa
Der Leserinnen das Denken abnimmt
Womit sich viele sehr wohl noch fühlen
Aber der wechselnde Blick in völlig
Verschiedene Autorenköpfe macht die
Lektüre zum intellektuellen Wechselbad
Was wirkliche Größe schnell offenbart
Wogegen repetiertes Geplätscher auch
Als solches erkennbar wird ohne hier
Gleich vernichtend über Zeitgenossen
Urteilen zu wollen wird doch deutlich
Warum ein Thomas Mann als Meister
Der Ironie wie der Sprachkunst über
All diesen kleinen Figuren schwebt
Was eine neue Form der Begeisterung
Eröffnet die viel weiter geht als alle
Vorher Lektüre die nur konsumierte
Was andere schrieben oder dachten
Die Reise durch Weltausschnitte
Macht lesend glücklich denke ich
Zufrieden mit der Welt wie sie ist
Die mit Abstand unterscheiden lehrt
Warum drei Seiten Thomas Mann wie
Eine ebenso kleine Menge Proust
Genügen den Tag sprachlich tiefer
Zu füllen als hunderte Seiten so
Vieler anderer Autoren ohne einen
Beim Namen nennen zu wollen
Wenige Seiten von Aleida Assmann
Über ihren europäischen Traum
Öffnen zwischen Mann und Proust
Andere geistige Universen und so
Bleibt manches unvergleichlich aber
Kommt sich doch näher als gedacht
Es lohnt sich die Welt in exquisiten
Ausschnitten zu erlesen um nicht
Irgendwas tief in mich zu lassen
Sondern nur das was bleibt

jens tuengerthal 4.8.21