Dienstag, 23. Februar 2021

Britischegrüße


Britischegrüße

Die Briten kündigen Öffnungen an
Ab Juli soll sich das Leben dort
Wieder normalisieren und gleich
Wollen die Deutschen hinterher
Die bisher in allem so entschlossen
Unentschieden waren wie typisch
Gut da standen als Merkel führte
Nun von einem Chaos ins nächste
Rutschen statt entschlossen etwas
Von dem zu tun was England als
Ganzes erfolgreich noch machte
Strenger Lockdown und Impfung
Brachten die Briten in die Spur
Letzteres dauert hier noch dafür
Taucht die britische Variante von
Covid immer gehäufter auf was
Die dort Entwicklung erwarten lässt
Aber alle überbieten sich mit 
Lockerungen und Öffnungen
Wer nicht von den Briten lernt
Wird wiederholen was diese
Mit tausenden Toten bezahlten
Riskiert also wissentlich Leben
Aus niedrigen Beweggründen wie
Wahl oder Wirtschaft was also
Genügt sie zu Mördern zu machen
Und Mord verjährt nie was sich
Bewusst machen sollte wer jetzt
Leichtfertig öffnen will statt noch
Diszipliniert einige Monate zu warten
Auch wenn Dummheit noch nicht
Bestraft wird könnte zumindest für
Verantwortungslosigkeit von denen
Die es besser wissen eine klare
Sanktion eingeführt werden damit
Populistische Leichtfertigkeit endet
Vielleicht zeigte es noch Wirkung
Bevor wieder tausende täglich sterben

jens tuengerthal 23.2.21

Montag, 22. Februar 2021

Liebesunsterblich


Liebesunsterblich

Wer sich jemals unsterblich
Verliebte weiß wie schnell
Die Unsterblichkeit endet
Was gut ist insofern es nicht
So viele fliegende Holländer gibt
Tragisch insofern nur einseitig
Dann geistert der übrige Teil
Ewig weiter durch die Welt
Um das verlorene Herz
Irgendwo wiederzufinden
Als hätten wir mehrere davon
So wurde ich ein Suchender
Ohne zu wissen was es noch
Irgendwo zu finden gäbe
Manchmal klappt das dann war
Die Unsterblichkeit nur relativ
Wenn nicht weißt du zumindest
Du hast es diesmal ernst gemeint
Den Rest regelt die Zeit alleine
Weil eben alles endlich ist
Dabei ist die Liebe doch eher
Unernst und heiter gedacht als
Traum vom großen Glück der
Selten real länger hält weil
Zweifel und Alternativen uns
Das Glück relativieren lassen
Wo es vollkommen scheint
Wird der Haken später sichtbar
Denk ich und frage mich nur
Ob dies relativ zeitweise Glück
Die vielen Superlative wert ist
Wüsste aber nichts was ich mir
Mehr wünschte als noch einmal
Oder lieber doch nicht da das
Ende ohnehin gewiss ist was
Die Sicherheit im Leben ist
Mehr bleibt uns wohl niemals
Auch von unsterblicher Liebe
Aber nochmal wäre zu viel
Wer darüber zufällig stirbt
Weiss auch nicht mehr von
Der Unsterblichkeit lebt nur
Nicht mehr und so ist auch
Der Liebeskummer endlich
Also irgendwann vorbei und
Bis dahin gilt die alte Devise
Irgendwas ist ja immer

jens tuengerthal 22.2.21

Suizidpriester


Suizidpriester

Ein Priester der Suizid begeht
Predigt nie wieder auch wenn
Er nach seinem Aberglauben
Nun in der Hölle dafür schmort
Schien die ewige Verdammnis
Ihm weniger schlimm als die
In Aussicht stehende Strafe
Wie öffentliche Erniedrigung
Die der Prozess gebracht hätte
Was seine wichtigste Predigt war
Wenn nicht mal die Drohung
Der jenseitigen Strafen mehr
Genügt das Ende aufzuhalten
Nicht mal beim Bodenpersonal
Des geglaubten Herren fragt sich
Warum überhaupt noch jemand
Sich dem Diktat unterwirft wie
Steigende Austritte in Köln es
Gerade nahelegen doch ist
Die Abwendung vom Verein
Für Missbrauch und Aberglaube
Was jeder lange schon wusste
Auch ein wenig verlogen aber
Zumindest macht dieser Freitod
Eines Pfaffen deutlich es gibt
Keine Hoffnung im Glauben mehr
Manche hält noch die Konvention
Was in Ordnung sein kann denn
An irgendwas hält sich jeder gern
Aber wenn weiterleben dem Gläubigen
Die schlimmere Strafe scheint als
Die schlimmsten nur denkbaren
Hatte er entweder den Glauben
Schon lange verloren oder fand die
Vorstellung ehrlich zu leben noch
Schlimmer als die Hölle je wäre
Was viel über die Kirche sagt
Die dieses Bedürfnis auslöst
Doch jenseits der Hetze gegen Rom
Die seit Bismarck aus der Mode kam
Um inneren Frieden zu stiften mit
Noch lange nicht aufgearbeiteter Folge
Fragt sich ob diese Tat nicht auch
Woelkis Vorsicht teilweise erklärt
Wem nutzt die drohende Strafe
Die Täter zum Suizid treibt trotz
Ewiger Strafe dafür nach ihrem Glauben
Wollte sich da ein Täter strenger noch
Richten als es der Staat je täte
Was verrät uns das über die Moral
Die hinter dieser Tat steckt
Wäre hier nicht Aufklärung geboten
Was bewirkt diese Tat unter den
Verbliebenen Gläubigen die auch
Einsehen müssen der Aberglaube
Ist am Ende keine Hilfe mehr
Die meisten Suizide werden heute
Verschwiegen um bloß keine
Nachahmer anzustiften was sehr
Human und vernünftig klingt ist
Noch viel verlogener eigentlich
Wenn der Freitod als einziger Ausweg
Menschen erscheint sollten wir ganz
Dringend öffentlich darüber reden
Nicht die Täter krank nennen sondern
Laut fragen wie krank ein System ist
Was keinen anderen Ausweg bietet
Oder ob es gut so ist weil sich da
Ein Täter selbst richtete was aber
Nur verwirrte Befürworter der Todesstrafe
Erwägen werden wichtiger aber wäre
Eine vernünftige Antwort zu finden
Ohne Jenseits um Menschen hier
Eine Perspektive zu geben denn
Glücklich kann jeder neue Tag werden
Wo nichts mehr ist kommt nichts mehr
Die letzte Predigt dieses Priesters war
Ohne Worte ein Plädoyer allein für die
Hoffnungslosigkeit ohne jede Perspektive
So geht es heute mehr Menschen als
Es noch gibt die an ein Jenseits glauben
Darüber zu reden und hinzuhören
Könnte wichtiger sein als alles
Mehr Leben retten als schweigen

jens tuengerthal 22.2.21

Forderungskackophonie

Jeder fordert etwas und will zuerst
Gehört werden um sein Privileg als
Krisenratgeber öffentlich zu machen
Alle wissen dabei längst es gibt kein
Immer gültiges Rezept außer dem
Strengen Lockdown und plötzlich
Kramen Berliner Amtsärzte nun das
Überholt gescheiterte schwedische
Modell aus der Mottenkiste und es
Fragt sich was diese plötzlich als
Besserwissende Virologen qualifiziert
Aber egal welche Mängel an sonst
Qualifikation sie einst in Ämter trieb
Ist diese Disharmonie in Schissmoll
Nur Ausdruck völliger Kapitulation
Sogar Schweden ist nun weiter aber
Viele Ämter in Berlin beschäftigen noch
Beamte der untergegangenen DDR
Erichs Rächer regieren sogar mit
Mehr muss dazu nicht gesagt werden
Wünschte mir mehr Stille im Land
Statt hörige alte Kader am labern

jens tuengerthal 22.2.21

VerLockung


VerLockung

Lockdown und Lockerung stehen
In einem paradoxen Verhältnis was
Mit jedem neuen Versuch wächst
Sich in ungeahnte Höhen katapultiert
Wie verlockend ist die Lockerung für
Gewählte Politiker die sich für die
Nötigen Maßnahmen verantworten
Dabei wäre der echte Lockdown
Bei dem alles dicht wäre doch noch
Wesentlich effektiver wagte wer
Was in China und Neuseeland
Immer effektiv gut funktionierte
Doch solange die Opposition sich
Als Lockerer positioniert gegen
Nötig lästige Maßnahmen wird
Die Mediendemokratie anfällig sein
Für die Verlockung der Lockerung
Die mit jedem Fehlversuch der
Erwartbar zu früh kam noch weniger
Glaubwürdig wird und sich darum
In der Spirale politischer Scharlatanerie
Weiterdreht in sinnloser Überbietung
Ohnehin perspektivloser Lockerungen
Die altruistisch begründet werden
Womit die völlige Kapitulation noch
In den Mantel der Verzögerung gekleidet
Statt nötiger Führung nur Verwirrung
Wie Wut bei allen stiftet die denken
Es gibt keine Perspektive aber alle
Wollen sich gern locken lassen nun
Warum viele wider besseres Wissen
Ganz locker tun statt logisch nötige
Konsequenz nur zu fordern die den
Ausweg aus der Hölle der Lügen böte
In die jede Lockerung wieder führt

jens tuengerthal 22.2.21

Sonntag, 21. Februar 2021

Welleteilchenliebe


Welleteilchenliebe

Auf subatomarer Ebene besteht
Ein Welleteilchendualismus womit
Sich nach der Quantenphysik nicht
Klar sagen lässt wann ein Ding eine
Welle oder ein Teilchen ist was stets
Höchst komplex bleibt aber im Alltag
Eher keine Bedeutung hat außer wir
Begreifen die Gleichzeitigkeit die
Allem zugrunde liegt auch wenn
Sie sich gegenseitig auszuschließen
Scheint als geistiges Prinzip das
Der Liebe logisch innewohnt ohne
Dabei auf schlicht männlich weiblich
Reduzieren zu wollen da beide je
Nach Neigung beides in sich tragen
Nichts immer typisch sein muss
Aber alles möglich sein sollte wenn
Zwei sich begegnen deren Konstruktion
Dies auf subatomarer Ebene zugrunde liegt
Wie auch immer sie zusammenfinden
Jenseits der schlicht sexuellen Mechanik
Könnte ein doppeltes Sein das in sich so
Gegensätzlich ist dass die Vereinigung
Unmöglich erscheint die dennoch erfolgt
Ein tieferes Verständnis voneinander
Ermöglichen die der Doppelnatur in uns
Mehr entspricht und dabei hinnimmt
Dass manches unerklärlich bleibt wie
Wer wann Welle oder Teilchen somit
Positiv oder negativ geladen ist was
Der kleinen männlichen Vernunft sich
Bis dato nie erschließen konnte soweit
Es Motive weiblichen Handelns betrifft
Die andererseits unseren auch gleichen
All diese ewigen Fragen werden durch
Die Annahme der Welle-Teilchen-Dynamik
Der Liebe wenn auch nicht gelöst
Damit das ewige Rätsel uns bleibt
So doch zumindest verständlich was
Die Toleranz zumindest erleichtert

jens tuengerthal 21.2.21

Wellenerwartung


Wellenerwartung

Während die Politik noch über
Öffnung schwadroniert rollt nun
Die dritte Corona Welle wie
Angekündigt an und es fragt sich
Nur wie lange manche meinen
Es noch besser zu wissen als
Alle Epidemologen die genau
Das bereits vor Wochen sagten
Die selbe Prozedur wie beim
Letzten mal fraglich nur wie
Schnell sich wer bei Merkel
Diesmal entschuldigt und wie
Das exponentielle Wachstum
Noch eingedämmt werden kann
Möglich ist das wie Chinesen
Uns mit Konsequenz zeigten
Auch wenn diese Autorität in
Demokratien nicht möglich ist
Was auch gut so ist bleibt doch
Zumindest die Hoffnung dass
Die Landesfürstinnen ein wenig
Nachdenklich werden statt sich
Konkurrent nur weiter überbieten
Zu wollen in der Rückkehr zur
Normalität von der wir weit weg
Noch bis Herbst mindestens
Sein werden sofern sich alle
Impfen lassen die können da
Jede Verzögerung Leben kostet
Wie die Normalität bremst da sie
Die Chance auf Mutanten erhöht
Die Wellen sind längst bekannt
Berechenbarer als am Meer
Doch viele tun überrascht
Frage mich ob die Politik
In den Bundesländern wirklich
So naiv ist oder diese den
Bürgern so wenig zutraut
Einfachste Exponentialrechnung
Jedesmal wieder zu ignorieren
Wie viele wird es noch brauchen
Bevor Vernunft und Logik herrschen
Statt Macht und Konkurrenz
Es geht um Leitung der Verwaltung
In Zeiten des Notstandes nicht um
Politische Profilierung oder Wahlen
Da sollte die untere Verwaltung der
Länder vom Bund angeleitet werden
Kein Föderalismus Geschwätz mehr
Sondern effektive Verwaltung durch
Die einzige Stelle die bisher immer
Das notwendige erkannte und also
Merkel und das Kanzleramt weil
Müde werden die Menschen vom
Ewigen hin und her was zu keinem
Ziel führt noch einen Kurs zeigt
Damit die sichere dritte Welle
Nicht der Anfang eines nie endenden
Mutationstangos mit dem Tod wird

jens tuengerthal 21.2.21

Glückserwartungslos


Glückserwartungslos

Das größte Glück kam immer
Wenn ich es am wenigsten erwartete
Vermutlich ist schon die Erwartung beim
Glück wie in der Liebe der sicherste
Grund sein Eintreten zu verhindern
Wusste ich schon lange theoretisch
Was die Liebe betraf und tat doch alles
Zumindest dem Liebesglück virtuell
Auf die Sprünge zu helfen denk ich
Wie widersprüchlich albern ist das
Lach ich nach der wieder Lektüre
Diesmal des X. Briefes aus der
Reise in meinen Garten vom großen
Alphonse Karr der beim Nachdenken
Über das kleine unauffällige Glück
Bemerkt dass Glück niemals als der
Große Rohdiamant kommt den wir
Immer suchen und überraschend dann
Doch noch finden sondern für ihn in
Kleinen Erinnerungen wie die der ersten
Liebe mit der er am Flügel saß wo sie
Seine Hand nahm um ihm zu zeigen
Wie die Melodie gespielt würde was
Noch in der Erinnerung unvergessliche
Glücksschauer über seinen Rücken
Laufen lässt die diesen nur Moment
Von keuscher jugendlicher Liebe
Ewig unvergesslich macht den er
Weder erwartet noch erhofft hatte
Wie gut verstehe ich das auch
Warum die Hoffnungslosigkeit die
Beste Voraussetzung wäre um
Glücklich werden zu können da
Ohnehin alles irgendwann stirbt
Worüber auch Karr philosophiert
Der Verfall mit über 50 spürbar wird
Vom Haar bis zu den Zähnen 
Wer kennt das nicht längst wäre es
Weise sich gelassen auf den Tod
Der ohnehin kommt vorzubereiten
Statt zu meinen wir müssten noch
Etwas erleben oder machen wie
Die meisten durchs Leben nur
Hetzen lässt statt zu genießen
Was allein wirklich lohnt denn das
Können wir danach nicht mehr
Auch Reichtum nehmen wir nie mit
Habe wirklich geliebt und dafür gelebt
Denke ich zufrieden was könnte je
Lohnender im Leben gewesen sein
Als für die Liebe gelebt zu haben
Alles Glück dabei schon erlebt
Kann mich selig daran erinnern
Es gibt nichts mehr zu erwarten
Vor allem wohl kaum je mehr
Denke ich lieber bescheiden
Als zu genießen was noch ist
Wie dichtete Fontane so weise
Vom Leben einst dass doch stets
Das Wissen dass es endet 
Das beste ist was es uns sendet
Zumindest das bleibt sicher

jens tuengerthal 21.2.21

Samstag, 20. Februar 2021

Nachtleben


Nachtleben

Die Nacht hat ihr eigenes Leben
Wie ich gerade um halb drei dichte
Während im Corona Berlin schon
Mehr schlafen als gewöhnlich zeigt
Auch die Natur im Garten in den ich
Wieder mit Alphonse Karr reiste ein
Nachtleben von dem viele nie etwas
Erfahren die lieber die Lerche hören
Als die Nachtigall was aber ganz
Überraschend schöne Entdeckungen
Verhindert von Pflanzen bis hin zu
Den nachtaktiven Tieren denen ich
Oft beim letzten Gang um den Platz
Noch begegne von den Füchsen
Bis zu manchen Mardern die gern
An naturnahen Geländewagen knabbern
Dank großer Bodenfreiheit dort oder
Streunende Katzen auch mache Vögel
Die derzeit im Süden weilen neigen
Zu besonderer Aktivität in der Nacht
Von den Blumen die erst Nachts die
Blüten öffnen wusste ich noch wenig
Vom Springkraut hatte ich schon mal
Gehört auch Nachtkerzen waren nicht
Gänzlich unbekannt doch spannend
Ist wie auch manche Kräuter erst
Nachts ihren Duft verbreiten um die
Nachtaktiven Insekten wie etwa die
Nachtfalter anzulocken die dann den
Pflanzlichen Sex unterstützen dabei
Ist erstaunlich dass etwa Springkraut
Ein vielfaches an Nektar anbietet als
Gewöhnliche Pflanzen etwa das
Vierzigfache der Menge warum sie
Vielleicht auf den Trick mit der Nacht
Verfielen um so nicht ständig von
Allen Hummeln belagert zu werden
Dafür kommen dann die Nachtfalter
Die teilweise eine ganz besonders
Schöne Zeichnung aufweisen was
Im Widerspruch zu ihrem Auftreten
Nur in nächtlicher Dunkelheit steht
Die Falter schieben dabei ihren teils
Doppelte Körpergröße langen Rüssel
Als Begattunsorgan sowie Staubsauger
Für den Nektar in die offene Pflanze
Viele Menschen haben auch eine
Nächtlich erhöhte sexuelle Aktivität
Wenn sie nicht erschöpft schlafen
Bevorzuge eher den frühen Morgen
Was nicht immer auf Gegenliebe stößt
Aber es geht hier ja primär um Pflanzen
Wie die Tieren im Garten und nach der
Lektüre von Karr werde ich nie wieder
Behaupten im Lockdown sei wenig los
In der Nacht am Helmholtzplatz was
Es sonst noch nie gab seit ich hier
Nun über eine Dekade bereits lebe
Doch zurück zu den Nachtfaltern die
Mit ihren Rüsseln Nektar saugen
Wie zugleich verbreiten was sie
Zu Teilnehmern am Blumensex
Der Nachtblüher macht was die
Proportionen ihres Sexualorgans
Für jeden Mann noch spektakulärer
Macht jedoch könnte es auch als
Ein Strohhalm betrachtet werden
Der im Verhältnis etwas zu unserem
Dünndarm nicht zu lang scheint
Übertrifft doch dieser gut gefaltet
In unserer Mitte auch unsere
Körpergröße dreimal hat also
Auch im Quartett des Lebens
Um die Frage wer den Längsten
Hat beeinruckende Größe während
Vier Meter lange Strohhalme doch
Eher ungewöhnlich wären noch
Spannender in die menschliche
Kultur verweist eine Anekdote
Die er vom Totenkopfschwärmer
Zum besten gibt und wie dessen
Gehäuftes Auftreten in England im
18. Jahrhundert die Menschen dort
Sehr erschreckte weil er einerseits
Mit einem Totenkopf gekennzeichnet
Andererseits einen hohen Ton wie
Ein Schreien beim Saugen noch
Von sich gibt was die Engländer vor
Dem Enlightenment für ein himmlisches
Zeichen als Warnung und böses Omen
Sahen vor dem sie sich fürchteten
Weil es die typische Angst des
Aberglauben vor himmlischer Strafe
Anzukündigen schien die noch von
Den Kanzeln der Kirchen verstärkt
Wurde weil Angst ein gutes Mittel
War Menschen im Glauben zu halten
Bei einer Anfrage an die Académie
Ob es tatsächlich ein Unglück als
Mahnung ankündigte negierte diese
Auf den Ursprung der Schreie im
Saugen verweisend weil der Ton
Auf die Reibung des Rüssels am
Kelch zurückzuführen sei was mehr
An natürliche Geräusche beim Sex
Erinnere als an Gespenster die
Wissenschaftlich nie eine Grundlage
Als hokuspokus hatten wogegen
Sich die Kirche besonders die als
Wissenschaftlich geltenden Jesuiten
Auch wenn Aberglaube und Vernunft
Eine contradictio eigentlich ist wehrte
Die meinte die Menschen sollten sich
Immer fürchten und alles was sie noch
Den Rachegott fürchten ließe sei gut
Weil sie ohnehin alle schuldig seien
Warum solche Aufklärung Sünde sei
Angst und Strafe treffe nur sündige
Einzelne womit sie sich aber im
Frankreich der beginnenden Aufklärung
Nicht durchsetzen konnten aber genau
Gegen diesen Ungeist der Lüge zu
Kämpfen machte sich Diderot auf
Die Enzyklopädie zu verfassen die
Nicht ohne Grund zur Großmutter
Der Revolution später wurde aber
Zu meiner Aufklärung trug Karr
Noch bei indem er mir erzählte
Pflanzen würden Nachts mehr
Sauerstoff tanken als am Tag
Wie dafür Kohlensäure abgeben
Warum sie schlechte Beischläfer
Sein die uns die nötige Luft raubten
Was mich über die Abschaffung
Der vetrockneten Palmen nun
Nachdenken lässt die aber dafür
Tagsüber ein Vielfaches gäben
Warum wir uns dann auch unter
Den Bäumen so wohl fühlten
So passiert im Garten nachts
Überraschend viel warum sich
Die Reise in den eigenen Garten
Immer mehr lohne als jede sonst
Was ich für die Bibliothek dabei
Entsprechend anwende die aber
Zeitlich ungebunden Nachts nur
Besonders ungestört ist doch
Bevor der Morgen graut seien
Nun die Verse zum Nachtleben
Lieber in Frieden geschlossen

jens tuengerthal 20.2.21

Liebeserkenntnis


Liebeserkenntnis

Als ich wirklich liebte war ich
In ständiger Sorge um meine
Liebste was mit ihr und mir
Zusammenhing war einerseits
Eine große Qual aber auch
Die schönste Erfüllung wenn
Sie für Momente glücklich war
Der Retter alles getan hatte
Bin gerne ihr Retter gewesen
Habe mich dafür aufgegeben
Weiß inzwischen dass diese
Konstellation krank war auch
Durch Teile ihrer Persönlichkeit
Aber sie machte mich glücklich
Ohne war ich vollkommen leer
Hätte lange lieber mit der von
Psychiatern wohl pathologisch
Genannten Situation gelebt um
Sie irgend retten zu können was
Immer absurdere Formen annahm
Was der Liebe aber egal war
Nie hatte ich so sehr geliebt war
Keinmal so erfüllt wie wenn ich
Sie nochmal gerettet hatte auch
Wenn die Vernunft mir sagte es
Wäre nötig gewesen wegzulaufen
Schon zwei Jahre zuvor spätestens
Als sie sagte sie brächte sich um
Wenn ich sie je verließe und weiß
Die Vernunft hat meistens recht
Wollte mein Herz sie immer retten
Als ich sie nach schwerer Krankheit
Noch einmal sprach wollte ich nichts
Als wieder ihr Retter sein was aber
Wie alle Erfahrung bestätigt nur die
Wiederholung eines kranken Musters
War was mich nur mehr leiden ließ
Als sie mich im nächsten Moment
Wieder wegstieß und beschimpfte
Blieb der Kümmerer unerfüllt zurück
Wollte wieder retten aber durfte nicht
Verlor sich lieber selbst in nicht mehr
Endender Verzweiflung über sein
Versagen und all das schien mir
Einmalig und alles im Leben bis
Auch das Herz irgendwann begriff
Du kannst niemanden retten mehr
Rette dich lieber selbst um weiter
Sein zu können also auch wieder
Glücklich sein zu können doch
Was ich erlebte war nicht einmalig
Es war typisch und passiert vielen
Die solchen Menschen begegnen
Davor musst du dich retten bevor
Es dich auffrisst weil es krank ist
Dennoch schien mir diese Liebe
Heilig weil sie so tief berührte
Auch wenn für sie austauschbar
Manchmal hilft es auch Gefühl
Mit Vernunft zu betrachten um
Eine Krankheit zu erkennen die
Dich wie ein Tumor auffrisst was
Keine Liebe ist die gut tun will
Dann ist es Zeit sich zu retten
Die Intuition die sie rauswarf
Hatte richtig reagiert nur war
Das Gefühl jahrelang stärker
Als alle anderen Kräfte doch
Wie gut tut es zu bemerken
Eine Liebe die nicht gut tut
Ist schon lange keine mehr
Sondern nur noch das Echo
Einer verlorenen Erinnerung
Die Erkenntnis was Liebe ist
Kann Leben und Freiheit schenken
Dankbar dafür betrachte ich nun
Alles was war und bin froh wie
Gerne ich mich liebend kümmere
Alles dafür geben würde wenn
Nötig aber auch irgendwann
Merke was ich nicht kann
Liebe die zweifellos gut will
Wird einander gut tun alles
Übrige zu vergessen befreit
Manchmal brauchen gerade
Die einfachsten Dinge noch
Am allerlängsten denk ich
Und entdecke endlich die
Langsamkeit wieder denn
Was kommt um zu bleiben
Wird dann da sein wenn
Es passt

jens tuengerthal 19.2.21

Freitag, 19. Februar 2021

Liebeswirklichkeit




Liebeswirklichkeit 

Wie wirklich ist die Liebe je
Entstammt sie nicht der Phantasie
Dem grenzenlosen Reich der Träume
Greifbar als Materie ist die Liebe nie
Wirklich fühlbar um so mehr doch
Kein Beweis der Liebe taugt über
Den Moment hinaus wonach er sich
Im Nichts verlorener Gefühle verliert
Die nichts je wert uns sind als eine
Irgendwie traurige Erinnerung die
Nur voll Hoffnung noch weiterlebt
Doch noch die große wahre Liebe
Zu finden was komisch wäre wenn
Es nicht so traurig oft endete aber
Lachen hilft in der Liebe immer mehr
Zumindest in Wirklichkeit während
Die romantische Phantasie noch
Von der einen für immer träumt
Lehrt das Leben mehr Pragmatismus
Der mit weniger zufrieden ist um
Auf Dauer glücklich zu bleiben
Was zwar real eine Illusion ist
Aber zumindest besser ist als
An verlorenen Träumen zu leiden
Wie real diese auch immer waren
Ist was ist immer besser als was fehlt
Um den Augenblick zu genießen was
Sich sehr realistisch auch anhört also
Sogar vernünftig sein könnte was viel ist
In Fragen der Liebe die selten eine
Irgend logische Begründung haben
Wie lang die Wirklichkeit auch dauert
Wird sie zumindest relativ schöner

jens tuengerthal 19.2.21

Phantasiefreiheit


Phantasiefreiheit

Die Gedanken sind frei und so
Können wir dort leben wie es uns
Gefällt nach Lust und Laune mit
Liebe um so glücklich zu sein wie
Wie wir nur wollen vorausgesetzt
Wir schaffen die Bedingungen dazu
In uns und sind also selbstbestimmt
Was vielfach schon fraglich scheint
Leben doch die meisten fremdbestimmt
Durch Beruf oder andere für den wohl
Größten Teil ihres wachen Lebens
Im Traum aber der dem Reich der
Phantasie entstammt sind wir frei
Womit schlafend Zeit genug bliebe
Glücklich zu sein hätten wir die
Freiheit unsere Träume zu bestimmen
Will dabei nicht auf das nur geglaubte
Unterbewusstsein eingehen was ähnlich
Irreal ist wie die sogenannte Seele aber
Trotz aller angenommenen Freiheit
Gelingt es uns noch immer nicht
Die Gedanken in den Träumen so frei
Zu gestalten wie wir es gerne würden
Manchmal sogar werden wir Opfer von
Albträumen die sich ungefragt in uns
Breit machen und Angst verbreiten
Was unser Wohlbefinden nicht steigert
Aber zumindest wach können wir den
Gedanken freien Lauf lassen um es
So schön wie möglich zu haben
Wenn wir das noch können was aber
Vielen zunehmend schwer fällt als
Dann Opfer von Angst und Depression
Wird auch das wache Leben ein Alb
Von diesen Grenzen aber abgesehen
Könnte die Phantasie das Paradies sein
Was der Aberglaube erfand uns so
An sich zu fesseln und steht diesem
Auch sehr nah da auch jeder Glaube
Trotz vermeintlicher Gewissheit stets
Ein Produkt der Phantasie ist die sich
Nur in Gruppen organisiert ihren Raum
Nimmt um Ängste zu nehmen wie eine
Hoffnung zu geben sogar über das Leben
Als natürliche Schranke hinaus wie auch
Die Phantasie keine Grenzen mehr kennt
Zugleich auch uns Ängste einzupflanzen
Die unser Funktionieren sichern wie es
Die Gesellschaft als Rahmen benötigt
Wie frei wir in ihr gestalten können liegt
Wohl daran wie frei wir persönlich sind
Ob wir uns von Ängsten befreien können
Weder den Tod fürchten noch das Urteil
Anderer was für viele wichtiger ist als
Ihr individuelles Wohlbefinden dabei
Warum der Spiegel manchen Feind
Wenn wir aber aufgeklärt sind im Sinne
Wie Kant es definierte könnte uns die
Phantasie ein Reich öffnen was uns
Entspricht und das wir uns im Sinne
Des Prometheus selbst formen ohne
Noch Götter oder andere zu fürchten
Fraglich bleibt zwar wie wenige das
Wirklich können würden wagten sie es
Aber die Möglichkeit bestünde als Ideal
Wie wirklich das Reich der Phantasie
Am Ende ist dürfte weniger fraglich sein
Als wie wirklich die Wirklichkeit je ist
Warum im aufgeklärten Aufbruch ins
Reich der Phantasie eine Chance
Zur Freiheit liegt die wir nutzen sollten
Es könnte wirklich schöner werden
Was uns an Leben noch bleibt

jens tuengerthal 19.2.21

Authentizitätswahn


Authentizitätswahn

Authentizität ist der Wahn der Zeit
Die im Individualismus ihre Religion fand
Als unbefriedigte Gemeinschaft voller
Sehnsucht nach dem erfundenen Paradies
Alles möglichst echt will während sie sich
Immer mehr in virtuelle Welten flüchtet
Sie zufällig wahrgenommene Realität
Gerne überschätzt als Ersatz für die
Im Nichts verlorene göttliche Wahrheit
Die keiner der kritisch dachte kennt
Als hätte Echtheit irgendeinen Wert
Wird sie anstatt zelebriert in ewigen
Hohlformen die allein geistige Leere
Offenbaren hinter der nichts steckt
Als die Löcher zum Versinken einer
Unfreien Gesellschaft ohne Moral
Die solange sie für wertvoll hält was
Echt sein soll keine Werte mehr braucht
Außer unverfälscht was logisch der
Folterknecht wie die Nonne sein kann
Bis Ethik zum versetzungsirrelevanten
Hauptfach von größter Bedeutung wird
Statt noch Aberglaube an Schulen zu
Lehren wie heute üblich bleibt der
Schrei nach Authentizität nur ein
Geblubber um am Markt auch für
Schlechte Kunst Käufer zu finden
Und also am Ende doch wertlos
Eben nur ein Wahn der den
Vermeintlich überwunden geglaubten
Aberglauben durch einen neuen ersetzt
Der formelhaft das Denken ersetzt

jens tuengerthal 19.2.21

Coronalogik


Coronalogik

Flick und Lauterbach haben nun
Miteinander geredet und so alle
Missverständnisse ausgeräumt
Die häufig vorkommen wenn
Menschen mit viel Gefühl aber
Wenig Wissen umeinander
Übereinander reden was so
Logisch wie erwartbar war
Gut wie Vernunft die Eskalation
Durch ein Gespräch überwand
Genauso logisch verläuft die
Pandemie an der immer noch
Täglich über 500 Menschen
Sterben was noch im Herbst
Uns unmöglich erschien als
80 Tote täglich als Prophezeiung
Schon für unglaublich galten aber
Es wurde normal ist doch längst
Wieder viel weniger als noch zuvor
Und so fragt sich was noch normal
Ist und wessen Maßstäbe sich so
Verschoben dass ein Jumbo voller
Toter ganz normal dabei wurde ob
Das je normal sein darf oder von
Kranker Abstumpfung eher zeugt
Die das Leiden der anderen eben
Hinnimmt oder sogar als einem
Angriff auf seine Freiheit sieht die
Durch Maßnahmen zum Schutz
Stärker gefährdet würde als es
Das Leben der anderen wert wäre
Es gibt also eine große Ignoranz
Gegenüber der Wirklichkeit die
Jenseits aller Logik liegt aber durch
Das Spiel mit anonymen Zahlen
In deren Logik es liegt unpersönlich
Zu bleiben ausgelöst wird doch ist
Es diese unmenschliche Normalität
Die eigentlich erschrecken sollte
Wir nennen die Namen der 9 Toten
Von Hanau als Mahnung gegen den
Rassismus der Tat und es ist gut so
Aber wer gedenkt über 67.000 Toten
Macht die Masse es logisch hinfällig
Kann das je gut so sein oder ist ein
Aufstehen dagegen dringend nötig
Weil die dritte Welle mit der Variante
Sicher kommt weil wir zu lange nun
Warteten und zu unvorsichtig waren
Es eine logische absehbare Entwicklung
Ist die manche gern ignorieren die 
Lieber Gewohnheit pflegen als sich
Auf nötige Veränderung einzustellen
Es wird immer weitergehen und bei
Jeder neuen Variantenwelle schwerer
Weil es ein logischer Verlauf ist der
Prinzipien der Natur noch folgt
Wofür alle ignoranten Ministerpräsidenten
Bestraft werden und was Deutschland
Vermutlich einen Laschet erspart aber
Einen Söder bescheren könnte weil
Auch Vernunft gelegentlich regiert
Die Coronalogik lehrt uns allein
Wer jetzt streng ist verteidigt die
Freiheit besser als alle Ignoranten
Die bald wieder zurückrudern müssen
Weil sie die Logik der Natur wie die
Aussagen der Wissenschaft ignorierten
Was alles unnötig nur verzögert denn
Es braucht in der Pandemie keinen
Kampf der Meinungen sondern nur
Eine Antwort der Wissenschaft die
Von Fachleuten wissenschaftlich
Diskutiert wird als klare Antwort
Keine mediale Hetze über die
Bewertung von Studien sondern
Schlichte Klarheit und es ist nun
Unstrittig dass die dritte Welle
Bereits begonnen hat und also
Ihren Verlauf nimmt den jede
Öffnung oder Lockerung potenziert
Es dauert nur etwa zwei Wochen
Bis das sichere Echo kommt was
Der bekannten Coronalogik entspricht
Mit jeder Welle steigt die Zahl der
Toten denen keiner gedenkt weil
Die Masse alles wieder relativiert
Was auch einer Logik entspricht
Es könnte alles so einfach sein
Hätten die Gesetze der Logik
Mehr Geltung als der Markt

jens tuengerthal 19.2.21

Donnerstag, 18. Februar 2021

Liebesverfügbarkeit


Liebesverfügbarkeit

Wo die Liebe zum Handelsgut
Auf virtuellen Märkten wurde
Gibt es die Illusion unendlicher
Verfügbarkeit warum manche
Sich lieber nie entscheiden
Doch nimmt Austauschbarkeit
Der Liebe alle Wertigkeit sie
Wird beliebig wie käuflicher Sex
Dem der Markt auch ähnelt
Was irgendwie gut passt
Da die Ehe eine Form von
Anerkannter Prostitution ist 
Beides auf den Höhepunkt zielt
Den es aber nur scheinbar erreicht
Weil das echte Gefühl dabei fehlt
Online Dating nur erfolgreich ist
Sofern es nicht zum Ziel führt
Zumindest nicht dauerhaft
Sondern höchstens zeitweise
Illusionen nährt die aber mit der
Erreichten Verfügbarkeit niemals
Dauerhaft gestillt werden warum
Wir in permanenter Konkurrenz stehen
Die uns nur die Illusion von Auswahl
Gibt die auch tausenden anderen so
Zur Verfügung steht was wir auf die
Eigene Wahl fixiert nicht bemerken
Es könnte dies tragisch sein weil
Diese Formen der Liebe logisch
Beschränkt sein müssen außer
Die Beteiligten verlassen den Markt
Wofür es wenig Gründe gibt
Angesichts der vielen Optionen
Aber zumindest sind sie eine Form
Gelegentlich sexueller Unterhaltung
Die Erinnerung an echte Gefühle
Als virtuelle Fiktion real wecken
Am Ende bleiben wir immer
Allein was gut so ist insofern es
Uns noch alles offen hält doch
Manche nennen es halt Liebe
Als gäbe es die noch heute im
Zeitalter ewiger Verfügbarkeit
Blieb begrenzte Lust als Ersatz
Für früher einmal Liebe

jens tuengerthal 18.2.21

Missgünstig


Missgünstig

Lohnt sich Missgunst je
Oder ist sie nur billig
Frage ich mich nach der Lektüre
Bon Joseph und seine Brüder
Als diese ihm missgünstig die
Bevorzugung durch Joseph
Ihren gemeinsamen Vater
Im Schlaf vorwerfen wo er
Den Schleier seiner Mutter trug
Die längst verstorben aber nicht
Die Mutter der älteren Brüder war
Ihn verprügeln schon wollen
Zu was es schließlich verführt
Ist biblisch wohl bekannt sie
Verkaufen Joseph der so nach
Ägypten kommt wo er nach
Zwischendurch Gefängnis
Aufgrund diesmal weiblicher
Missgunst gegen ihn als Traumdeuter
Karriere am Hof des Pharaos macht
Vorausschauend wirtschaftet und so
Ägypten vor der Hungersnot bewahrt
Sogar die hungernde eigene Familie
Retten kann den Brüdern verzeiht
So hat sich die vorher Missgunst
Am Ende für alle gelohnt in diesem
Speziellen Fall dank der Gnade des
Geaberglaunten Gottes angeblich aber
Sicher zum Wohle aller Beteiligten
Wenn auch mit abenteuerlichen
Umwegen über die Thomas Mann
Mit der gewohnten Ironie schreibt
Was Vorfreude genug für die noch
Zu erwartenden Verwicklungen schenkt
Doch die Frage ob sich Missgunst
Auszahlt oder nie lohnt weil sie nur
Die Schwächen des eigenen Charakters
Offenbart stellt sich dennoch um ein
Irgendwie moralisches Urteil zu fällen
Für sich und sein eigenes Handeln
Außer diesem biblisch literarischen
Beispiel ließen sich gewiss viele
Momente finden in denen sich die
Missgunst für die Beteiligten auszahlt
Vermutlich in jedem beruflichen Kontext
Mehr noch im politischen Schlangennest
Fraglich ob nicht schon der Markt
Ganz natürlich ein gewisses Maß
An Missgunst von uns fordert weil
Nur wer besser sein will und also
Den anderen ausstechen kann das
Geschäft machen wird was also die
Missgunst zu einem Erfolgsrezept macht
Aber dieses nötige Verhalten dafür dann
Moralisch verurteilt in der üblichen
Bigotterie die gerne so tut als würde
Sie den Egoismus verurteilen ohne
Aber zum Scheitern verdammt
Spannend wäre was davon Teil
Unserer Natur ist und was uns
Die Gesellschaft am Markt antrainiert
Um die Maschine am laufen zu halten
Wir verurteilen missgünstiges Verhalten
Geprägt von Rachegedanken moralisch
Aber auch das völlig unterschiedlich
Manche fanden den Präsidenten Trump
Toll und bewunderten ihn während
Andere ihn als neureich peinlich
Unkultiviert scharf verurteilten was
Das Land spaltete und nun seine Partei
Zu zerreißen droht was ich mit Abstand
Nicht ohne ein Lächeln betrachte mich
Aber frage wie missgünstig das ist
Vermutlich wird er nun die Strafe 
Für sein ewiges Spalten ernten
Denke ich aber bin nicht sicher ob
Diese polarisierende Missgunst nicht
Zum politischen Prozess auch gehört
Um eine Entscheidung zu ermöglichen
Während ewiger Weichspüler auch
Ununterscheidbar macht wie es hier
Die SPD gegenüber Merkel spürte
Gönne sehr gerne weil ich Neid
Eher peinlich finde doch manchmal
Stellt das auch hohe Anforderungen
Wie in der Liebe wo mir zwar jede
Eifersucht fern liegt aber es doch
Selbstdisziplin kosten würde der
Verlorenen Liebe ihr neues Glück
Ohne Zweifel zu gönnen was ich
Aber immer wieder versucht habe
Wobei lächelnde Distanz weiterhilft
Als Klammern an verlorene Träume
In meiner Familie gibt es das Motto
Nig nig was die Abkürzung ist für
Neid im Gönnen und so etwas sehr
Liebevolles auch ist was sich für den
Anderen freut aber auch den eigenen
Neid auf dieses Glück anerkennt
Kann also am Ende nicht sagen ob
Missgunst sich lohnt oder nie aber
Weiss dass ich viel lieber gönne
Warum ich eifersüchtige Menschen
Wie Teilnahme an Wettbewerben
Nach Möglichkeit vermeide aber
Wo ich ihnen nicht entkomme
Lieber darauf achte meinen
Grundsätzen treu zu bleiben
Was mir am lohnendsten scheint

jens tuengerthal 18.2.21

Coronarente


Coronarente

Corona rettet die Rente weit mehr
Als es sich ein Blüm noch träumte
Weil das durchschnittliche Alter der
Kranken gut über siebzig liegt wie
Dasjenige der Toten bei etwa 83
Es kommt so zu einer massiven
Gesundung der Sozialsysteme durch
Tod der Bezugsberechtigten was kein
Politiker je hätte einsparen können
Warum die kurzzeitige ökonomische
Krise zu einer langfristigen Stärkung
Des Systems wird weil ein unproduktiver
Kostenfaktor damit künftig wegfällt
Was natürlich keiner laut sagen wird
Länder mit hoher Sterblichkeit werden
Werden am Ende besser dastehen als
Jene die viele Leben retteten ob der
Soziale Verlust vieler Großeltern durch
Den volkswirtschaftlichen Gewinn noch
Kompensiert wird lässt sich nur schwer
Überprüfen nach Zahlen lohnte es sich
Wie eine gerade veröffentlichte Studie
Der Pathologie in Hamburg belegte die
Ganz nebenbei auch noch bestätigte
Dass der allergrösste Teil der Toten
Tatsächlich an Covid starb was den
Müßigen Diskussionen wohl endlich
Einen Riegel vorschieben könnte
Ginge es bei den dort Gläubigen der
Großen Verschwörung um Verstand
Woran größere Zweifel bestehen
Jedoch stellt sich dem kritischen
Denker logisch die Frage wie die
Bloße Tatsache ethisch zu bewerten
Sein könnte ganz abgesehen davon
Dass es fernliegt an Absicht zu denken
Sollten wir die positiven Folgen lieber
Verschweigen um Leben wie Sterben
Nicht utilitaristisch zu bewerten was
Auch wenn es normal ist doch als
Verpönt gilt weil Leben unbezahlbar sei
Was jeder Ökonom nur belächelt denn
Leben wie Sterben kostet einfach aber
Darüber zu reden wäre doch unfein
Zumindest wenn der Gewinn so hoch
Die Pandemie stabilisiert also unsere
Sozialsysteme wie sie zugleich noch
Im Sinne des Klimawandels für unsere
Erben positiv für die Zukunft wirkt was
Den Nachteil von weniger Alten in einer
Ohnehin überalterten Gesellschaft wohl
Kompensierte wäre irgendwas sicher
Was mehr als zweifelhaft erscheint
Aber zumindest bisher könnte sich die
Seuche gelohnt haben zumindest
Unterm Strich was in einer bilanzierten
Gesellschaft am Ende allein zählt
Corona macht die Rente sicher
Wie wir es auch drehen es bleibt
Damit wir erben muss vorher wer
Sterben denn ohne Tote tritt kein
Erbfall ein der eben reich macht
So können wir am Ende sagen
Alles gut Erbe und Rente sicher

jens tuengerthal 18.2.21

Mittwoch, 17. Februar 2021

Liebeswitz


Liebeswitz

Eigentlich ist die Liebe ein Witz
Der vernünftige Menschen zu
Narren immer wieder macht
Denke ich als lang werthersche
Witzfigur die sich in ihrem Leiden
Völlig der Verzweiflung ergab
Was mit Abstand betrachtet
Nur noch komisch mir scheint
Vielleicht hilft es überhaupt
Mehr über die Liebe zu lachen
Um ernsthaft glücklich zu bleiben
Übe noch darüber zu lachen
Manchmal klappt es schon
Trainiert die Bauchmuskeln
In Zeiten wie diesen viel wert
In Form zu bleiben für die
Nächste Komödie irgendwann
Weil es ist was es ist war
Am Ende der Humor zumindest
Unsterblich sein sollte wenn
Die Liebe nicht mehr will

jens tuengerthal 17.2.21

Naturstundenplan


Naturstundenplan

Das Diktat der Zeit scheint uns
Wie ein äußerer Zwang der einer
Freien Natur widerspräche die sich
Nach Laune ihre Zeit holte ohne je
Strengeren Regeln als der Laune
Der Natur unterworfen zu sein
Zumindest solange wir nur widerwillig
Uhr oder Wecker folgen doch lehrt
Der genaue Blick in die Natur ein
Völlig anderes worauf mich just
Alphonse Karr aufmerksam machte
In seiner Reise in meinen Garten
Bei der er die Blumen beobachtet
Die sich öffnen und schließen als
Hätten sie eine Uhr in sich dabei
Folgen sie einfach nur dem Licht
Was sie je nach Art zu ihrer Zeit
Die Blüten öffnen oder schließen
Lässt um Insekten anzulocken die
Bei der Vermehrung behilflich sind
Dabei gibt es den ganzen Tag also
Auch in der Nacht aktive Pflanzen
Die ihre entsprechenden Insekten
Wieder finden unter denen es die
Frühaufsteher gibt die noch vor dem
Ersten Licht in Richtung Blüte krabbeln
Während andere eher nachtaktiv sind
Wie Nachtfalter oder Glühwürmchen
Wobei letztere leider sehr selten nun
Gewordene Spezies auch ein sehr
Spannendes Sexleben wohl hat was
Die Weibchen dazu bringt sich auf
Den Rücken zu legen um mit ihrem
Bauch so weit wie irgend möglich
Zu leuchten um die Männchen der
Umgebung anzulocken die im übrigen
Wesentlich kleiner sind als die sie so
Lockenden Weibchen die wehrlos auf
Dem Rücken leuchtend den Sex erwarten
Dabei kommen die Herren die selbst
Nicht leuchten können scharenweise
Und es bemühen sich stets mehere
Auf einmal die empfangsbereite Dame
Mit ihrem Geschlecht zu befruchten
Was an die Praktiken in manchen
Clubs in Berlin oder auch im ländlichen
Frankreich erinnert was so einfühlsam
In die Frau des Buchhändlers beschrieben
Wurde sls fast pornographische Ausnahme
Scheint unter Glühwürmchen dagegen das
Normale Balzverhalten beim Sex zu sein
Mehrere Männchen bemühen sich dabei
Um die Befriedigung eines Weibchens was
Allen Beteiligten Freude zu machen scheint
Ob dies ein Vorbild sein könnte sei hier
Dahingestellt da alle Vergleiche stets hinken
Fand Gruppensex noch nie so attraktiv
Weil emotionale Intimitär dort fehlt aber
Es ist immer wieder spannend was wir
Alles erleben können beim Blick in den
Eigenen Garten auch was Sexualität
Betrifft mit der die Natur freier umgeht
Von der wir vieles lernen können
Auch wenn sie wie bei allem einen
Exakten Stundenplan folgt der sich
Für jeden der mal am Meer war
Auch in den Gezeiten zeigt warum
Es durchaus natürlich sein kann
Auch beim Sex seinen Zeiten zu folgen
Ohne von dieser versklavt zu werden
Ist es ein Gerücht immer wollen oder
Können zu müssen wie sich die auch
Sexuelle Überlegenheit der Damen im
Tierreich spiegelt wie in aller Natur
In der das knappe Gut attraktiver ist
Egal nach welchem Maßstab woraus
Sich verschiedene sexuelle Riten bei
Mensch wie Tier entwickelten

jens tuengerthal 17.2.21