Sonntag, 21. August 2016

Hurensonett XI

Wer zu den Huren geht verschwendet
Nur sein Geld für etwas das er nie erhält
Darum weiser ist wer’s gleich behält
Sich’s machen wär klüger verwendet

Doch mancher findet noch dabei wohl
Was er sucht und kennt beim Sex allein
Wer nur an sich denkt steckt halt mal rein
Bezahlt wofür ich mir nur einen runterhol

Verbieten muss den Unsinn darum keiner
Es ist ein Handel auf dem Markt der Leiber
Ehrlicher ist dabei kaum noch jemals einer

Besser es liefe ganz geordnet wie zertifiziert
Das schützte besser Huren und andre Weiber
Mit Stempel geprüft wären sie im Sex versiert
jens tuengerthal 20.8.2016

Samstag, 20. August 2016

Verhüllungssonett

Verrät die Diskussion über Verhüllung
Mehr über Diskutanten als zum Thema
Es verfallen alle in Rituale der Ermpörung
Statt nach Freiheit zu fragen ein Dilemma

Es ist mir egal wer wie wo baden will
Solange ich so baden darf wie es mir
Gefällt ich mag keinen uniformen Drill
Genauso fremd ist mir Bekehrung hier

Freiheit heißt auch Toleranz zu leben
Auch wenn mir etwas sehr missfällt
Ertrage ich lieber statt Hass nachzugeben

Es gibt nichts hier zu verteidigen als Freiheit
Jede Aberglaube ist mir schon lange vergällt
Doch wäre ich für Toleranz zu kämpfen bereit
jens tuengerthal 20.8.2016

Kulturgeschichten 0328

Christenmörder

Wenn alle Soldaten Mörder sind
Ist das Christentum lange eine so
Mörderische Sekte gewesen wie
Der Islam in Teilen bis heute ist

Keine Mörder sondern vorgeblich
Noch Ehrenmänner sind Soldaten
Weil der Staat der sie beauftragt
Entscheidet wer ein Mörder ist

Allein nach ihrer Tat wie den Mitteln
Die sie dafür verwenden wären sie
Alle Mörder wohl fraglich wem das
Wissen darob allein schon nützte

Wären Soldaten mit dem was sie tun
Bürger müssten sie bestraft werden
Krieg darf nur noch der Staat spielen
Mörder ist wen dieser danach so nennt

Heute haben wir Bürger in Uniform die
Für ihren spannenden Job alle suchen
Die Abenteuer zum Beruf machen wollen
Weil Mörder werden nicht so gut klingt

Mancher erregt sich über die Grausamkeit
Des IS der Menschen den Kopf abhackt
Das Töten kultisch zelebriert als ginge es
Dabei je um anderes als immer nur Mord

Ob es besser ist den Mord zu verstecken
Scheinbar klinisch sauber mit Drohnen zu
Töten könnte fragen wer noch kritisch denkt
Zumal der Westen viel mehr Muslime tötete

Doch kritisches Denken und Fragen war
In Zeiten des Krieges nie sonderlich beliebt
Stattdessen werden Medaillen der Spiele
In atavistisch nationalen Spiegeln gezählt

Das war im Mittelalter nichts anders als
Die Ritter auszogen das Heilige Land
Für die Christenheit wieder zu retten die
Es als jüdische Sekte nie besaß noch

Nur als Appendix des vorher großen Reiches
Der Römer die nur vorchristlich Größe zeigten
War das Geburtsland des nur geaberglaubten
Propheten kurze Zeit Teil christlicher Reiche

Damals schon war es ein Vasallenstaat unter
Herodes den noch Cäsar einsetzte der dann
Geschickt den Bürgerkrieg überlebte ohne sich
Irgendwo die Finger noch schmutzig zu machen

Dem römischen Reich folgte im Osten dann
Das byzantinische welches wiederum sich
Langsam auch vom Islam verdrängen ließ
Weniger aus Dekadenz denn Unterlegenheit

Am 20. August 636 erlitten so die Byzantiner in der
Schlacht am Jarmuk eine Niederlage gegen die
Araber welche die byzantinische Herrschaft dort
Im Nahen Osten für alle Zeiten beendete

Ein Reich auf dem Rückzug das auch keine Hilfe
Aus dem Norden erfuhr der selbst noch in einer
Phase der Findung zwischen den Reichen war
Nichts entgegenstellen konnte dem Drang

Die Schlacht ist Teil der beginnenden arabischen
Expansion und richtete sich gegen die oströmischen
Truppen von Kaiser Herakleios der infolge seinen
Besitz in Syrien Palästina und Ägypten gänzlich verlor

Warum die zahlenmäßig eigentlich überlegenen Römer
Den Arabern so deutlich unterlagen ist unklar gibt es
Aber viele Theorien von Sand und Wind bis zur Taktik
Der arabischen Reiterei die motivierter noch schien

Nachdem die Araber ihnen in den Rücken fielen waren
Die Römer völlig desorientiert und demoralisiert setzten
Sich auf den Boden und warteten den Tod ab da auch
Die Araber keine Gefangenen machten zu dieser Zeit

Der Sieg am Jarmuk bedeutete mittelfristig das Ende
Des römischen Orients der über 700 Jahre Teil des
Reiches gewesen war auch wenn sie Jerusalem noch
Einige Zeit hielten ging von dort auch die Antike unter

Ob der Untergang der Antike nicht vielmehr von der
Jüdischen Sekte des Rabbi aus Nazareth eingeläutet
Wurde dessen Anschauung später so gut kompatibel
Mit königlicher Herrschhaft wurde wäre der Frage wert

Jedenfalls zerrieben Islam und Christentum die Reste
Römischer Kultur im Orient zwischeneinander so wurde
An den reichen Wurzeln der abendländischen Kultur
Sich künftig mehr Aberglauben als Kunst gewidmet

Bibliotheken verbrannten oder verschwanden weil sie
In die schlichte Lehre der Sekten nicht passten zu sehr
Zum kritischen Denken noch anregten war immer eine
Gefahr der Herrschaft weniger noch war

Einiges überlieferten auch die Klöster noch doch ist
Weiter fraglich ob sie nicht vielmehr Schriften immer
Zerstörten um auf die frei geschabten Häute sodann
Die Verse des Aberglauben lieber zu schreiben

Auch die byzantinische Kunst wie die als Heilige
Selbst verehrten Bilder Ikonen genannt zeugen
Vom Rückschritt einer Hochkultur noch zur Zeit
Roms auf ein atavistisch primitives Niveau

Es ging nicht mehr um Kunstfertigkeit wie die
Schönheit als solche sondern die lächerlichen
Bildchen wurden zu Kultobjekten des Aberglauben
Selbst dem es immer mehr an Vernunft mangelte

Die Orthodoxie hält sich für den reineren Glauben
Meint weil eher kompromisslos sei sie noch näher
An der geaberglaubten Wahrheit wo doch eigentlich
Aller Verstand das genau Gegenteil sicher bezeugt

Um so mehr Vernunft durch Glauben ersetzt wurde
Desto primitiver und symbolischer wurde die Kunst
Auch wenn sie vielleicht emotionalen Wert besitzt
Ist ihr ästhetischer im Vergleich zur Antike ein Graus

Auch der Islam der sich nun 1400 Jahre noch immer
Weiter ausbreitete ist am Scheitelpunkt angelangt
Der zeigt die Unfreiheit hat nie Kultur sie überlebt
Nur solange bis sie durch besseres ersetzt wird

Die Kultur von Byzanz starb nicht etwa an der
Gern behaupteten oströmischen Dekadenz
Sondern an fehlender christlicher Solidarität
Mit der jeder an sich dachte vor dem Reich

Ob das Christentum und seine Verneinung
Von Philosophie und Wissenschaft für so
Lange Zeit so sehr verblödete dass damit
Ostrom untergehen musste ist noch fraglich

Schauen wir uns die gerade Entwicklung des
Islam und seiner schlichtesten Ausprägung an
Des Islamismus spricht viel für die These der
Immer mehr Verblödung bei religiösem Vorrang

Stark und erfolgreich wurde der Nordwesten
Erst als er sich auf seine antiken Wurzeln wieder
In der Renaissance besann bis dahin sammelten
Sie noch Niederlagen und Gemetzel ein

Byzanz unterlag noch dem bulgarischen Zaren
Simeon I. am 20. August 917 in der Schlacht
Von Anchialo nach der sie den Bulgaren einen
Jährlichen Tribut als Sieger zahlen mussten

Die Byzantiner waren nach dem Angriff der Bulgaren
Unter Führung ihres Königs geflohen und darauf
Entweder im Fluss ertrunken oder niedergemetzelt
Worden jedenfalls mehrheitlich am Ende tot

Simeon ließ sich nach der Schlacht in Konstantinopel
Zum Zaren krönen und sein Kirchenoberhaupt zum
Patriarchen der östlichen Kirchen küren womit auch
Im Norden das byzantinische Reich langsam zerbrach

Byzanz starb nicht an einem Tag als die Mauren die
Stadt die da schon Konstantinopel leider hieß nach
Langer Belagerung und Versuchen endlich eroberten
Sondern dies dauerte über 800 Jahre schrittweise

Auch die Kreuzzüge trugen ihren Teil dazu bei
Byzanz weiter zu schwächen weil die Konkurrenz
Roms im Osten weniger gern gesehen wurde als
Lieber ohne Solidarität ausgeliefert wurde

Bei den Kreuzzügen ging es wieder um den Anspruch
Roms auf die Weltherrschaft die Rückeroberung der
Sogenannten heiligen Stätten im eben Heiligen Land
Aus dem der jüdische Sektengründer Jesus stammte

Wie sich Kreuzzüge mit der christlichen Botschaft je
Wie überhaupt vereinen lassen ist bis heute unklar
Doch ohne Gewalt keine Ausdehnung der Macht
Sie sind also menschlich natürliche Folge wohl

Die Gründe im Aberglauben sollen dabei gerade so
Wenig interessieren wie sie überhaupt je relevant
Noch waren außer zur Rechtfertigung der Macht
Vielmehr scheint es nötiger die Art zu betrachten

Ob Muslime die aberglauben ihr Guru sei aus dem
Felsendom in den geaberglaubten Himmel noch
Gesprungen oder Christen oder Juden noch mehr
Anspruch auf das gleiche Land haben ist unklar

Aus den Schriften die für alle drei monotheistischen
Formen des Aberglauben entscheidend sind lässt sich
Wenig ableiten als dass die Juden zuerst da waren
Es römisch noch war bevor die Christen aufkamen

Mohamed der Straßenräuber und Mörder nahm sich
Dann von den Vorgängersekten noch Anleihen die
Mit örtlichen Gewohnheiten gemischt wurden um das
Leben der Abhängigen genauestens noch zu ordnen

Vielleicht ist diese haarkleine Ordnung die wer will
Aus dem Koran wie seinen Interpretationen noch
Herauslesen kann auch der Grund warum so viele
Dem Unsinn folgen die gerne Ordnung hätten

Den Rahmen des Lebens von außen haben
Ihn mit einer festen Ordnung begrenzen das
Schätzen viele denen selber denken noch zu
Anstrengend und gefährlich erscheint

So folgten auch die Kreuzfahrer den Vorgaben
Ihres Sektenführers in Rom als sie gen Süden
Zogen ihren angeblich so friedlichen Glauben
Mit dem Schwert an seinen Wurzeln verteidigen

Beim Dritten Kreuzzug der vor allem durch
Den Tod Kaiser Barbarossas berühmt wurde
Der schon vor Erreichen des Ziels ertrank
Zogen Philipp II. und Richard Löwenherz weiter

Barbarossa dies nur nebenbei war losgezogen
Um ein Versprechen nach ewigem Streit mit Rom
Einzulösen von dem er nur bedingt überzeugt war
Er war eher ein schwäbischer Pragmatiker dabei

Sie eroberten Akkon als neue Hauptstadt
Sicherten noch den Küstenstreifen von
Beirut bis Jaffa für das Königreich Jerusalem
Gegen Saladin und bekamen freien Zugang

Wichtiger noch war für Richard Löwenherz
Der Rückweg bei dem ihn die Österreicher
Entführten gefangen hielten und erpressten
Was Wien eine neue Stadtmauer brachte

Löwenherz der mit der Robin Hood Sage
Verbunden ist gilt seitdem als Opfer der
Deutschen und gilt als guter Held was
Sein Tun beim Kreuzzug völlig ignoriert

Am 20. August 1191 wurden nach der
Eroberung von Akkon unter Richard
Noch 2700 muslimische Gefangene vom
Christlichen Löwenherz enthauptet

Eigentlich waren schon Verhandlungen
Mit Saladin im Gange doch da sich die
Lösegeldzahlungen verzögerten sich die
Christen uneinig waren köpfte Richard alle

Richard gewann dann noch eine Schlacht
Gegen Saladin marschierte gen Jerusalem
Brach aber vor Erreichen des Ziels ab um
Die Küste zu sichern da er keine Chance sah

Zwischendurch versuchte er noch sich mit
Saladin über die Hochzeit seiner Schwester
Johanna Plantagenet mit Saladins Bruder Al-Adil
Zu einigen was an der Glaubensfrage scheiterte

Die beiden hätten das Königreich Jerusalem
Gemeinsam regieren sollen aber Al-Adil wollte
Nicht zum Christentum konvertieren und so zog
Richard irgendwann unverrichteter Dinge ab

Zuvor einigte er sich noch mit Saladin auf einen
Frieden der den Pilgern freien Zugang nach
Jerusalem sichern sollte gab dafür Askalon wieder
Zurück dessen Mauern erneut geschliffen wurden

Richard hatte es zu diesem Zeitpunkt eilig wieder
Nach England zu kommen da sein Bruder Johann
Ohneland die Krone beanspruchte und sich dafür
Mit Philip II. von Frankreich einigte Richards Gegner

Darum konnte Richard nicht über Frankreich reisen
Versuchte heimlich in Absprache mit den Welfen
Durch das Reich zu reisen wurde aber schon zuvor
Von Leopold in Österreich gefangen genommen

Philipp II. hatte er auf dem Hinweg verärgert
Leopold vor Askalon erniedrigt und so bekam
England die teure Quittung für Richards zuvor
Provokatives Verhalten auf dem Kreuzzug

Das Gemetzel von Richard bei der Eroberung von
Akkon das ihn tausende Muslime aus Ungeduld
Enthaupten ließ zeigt wie harmlos fast verglichen
Zu diesem Helden der Christen der IS scheint

Es liegen fast 1000 Jahre dazwischen auch sollen
Die Verbrechen des IS nicht gerechtfertig werden
Doch ist es gut Dinge im Kontext zu sehen gerade
Im Kampf gegen mittelalterliche Glaubenskrieger

Richard büßte sein Verhalten mit zwei Jahren der
Gefangenschaft in Österreich und der Pfalz wie
Einer fast unbezahlbaren Lösegeldforderung die
England nachhaltig für lange Zeit schwächten

Was mit Saladin erreicht wurde war wenig
Für die Ziele mit denen sie aufbrachen so
Ließen innenpolitische Probleme wie immer
Konkurrenz untereinander den Zug scheitern

Das militärische Engagement des Westens
In Syrien und dem Irak heute ist Folge der
Vorigen Fehler der USA die eine Region zwar
Von einem Diktator befreite aber ins Chaos stieß

Wäre vorher mehr und besser verhandelt worden
Statt Umstürze zu provozieren hätte viel mehr
Für die Menschen dort erreicht werden können
Es gäbe kein Problem mit Flüchtlingen im Land

Wieder sind es die innenpolitischen Probleme die
Vom vernünftigen Kurs abbringen Ziele unerreichbar
Machen aus Angst vor der Macht der Populisten
Wie Richard seinen Bruder Johann fürchtete

Es ist richtig Menschen in Not zu helfen doch ist
Wer sich daran beteiligt dass diese entsteht dabei
Wenig glaubwürdig betreibt nur Folgenbeseitigung
Warum nun lieber mehr verhandelt werden sollte

Dabei einen klaren Blick auf Partner haben die
Wie die Türkei den Terror unterstützen hilft weiter
Auf dem Weg zur Lösung und so ist manches Leck
Zwar ärgerlich aber doch dem Frieden dienlich

Ob völliger Rückzug oder entschlossener Kampf
Schneller Frieden bringen ist natürlich umstritten
Doch sollte eines von beiden lieber konsequent
Getan werden statt weiter vieles nur halb

Halbe Sachen führen zu Nicht und stärken nur
Die Extremisten die dafür die innere Stabilität
Mit meist erlogener Propaganda gefährden
Darum entscheiden ob Krieg oder Frieden

Wie die Kanzlerin sagte sind wir im Krieg
Es geht also um das wie nicht das ob wer
Dies übersieht setzt auf das falsche Pferd
Es konsequent tun könnte mehr helfen
jens tuengerthal 20.8.2016

Lustsonett I

Wer die große Lust noch sucht
Sollte sich erinnern wo es war
Als alles in ihm dabei schrie ja
Vielleicht war es ganz verrucht

Die große Lust lässt sich teilen
Zwischen zweien aber nie in sich
Halb wird es schnell nur lächerlich
Nie sollten wir uns dabei beeilen

Wo Gefühl und Körper innig eins
Ist das Eindringen größtes Glück
Spürst du dies ist es oder keins

Wer je ist ganz zusammen gekommen
Wird nie wieder irgend weniger wollen
So halbe Sachen sind für die Frommen
jens tuengerthal 19.8.2016

Freitag, 19. August 2016

Hurensonett X

Wer zu den Huren geht sucht Lust
Erhofft Befriedigung dort zu finden
Wenn sich die Körper dabei winden
Will etwas tun gegen den sonst Frust

Doch ist was Lust einander schafft
Nie rhythmisches Körper sich reiben
Wenn sie es gefühllos dabei treiben
Wer’s ohne tut hat’s nicht gerafft

Drum tu ich es nicht mehr mit Huren
Was blieb war nur die große Leere
Holte lieber mir noch mal Abfuhren

Die große Lust kommt wenn beide wollen
Sich ganz dabei befriedigen ist eine Ehre
Was zählt ist nichts erledigen zu sollen
jens tuengerthal 19.8.2016

Kulturgeschichten 0327

Schottendrama

Ältere Engländer stimmten gegen Europa
Schotten und Nordiren wollten bleiben
Ob Groß Britannien nun groß bleibt oder
England einsam autonom wird ist unklar

Gerade hält sich Queen Elisabeth II. auch
In ihrem Lieblingsschloss in Balmoral eben
In Schottland auf das zu ihrem Königreich
Noch gehört auch wenn das früher stritig war

Nach einem Schloss heißt auch die Familie
Der die Königin entstammt seit dem 1. Weltkrieg
Windsor eben statt Sachsen-Coburg-Gotha sich
Nannte um die deutschen Wurzeln zu leugnen

Es war Victoria ihre Vorgängerin in auch Länge
Der Amtszeit die im 19. Jahrhundert noch die
Herrschaft des Hauses Hannover beendete das
Auf die Stuarts nach der Glorius Revolution folgte

Hannover ist das Geschlecht der Welfen das
Eine lange und alte Rolle in der Geschichte
Europas wie des Reiches spielte bis heute
Existiert dem Königshaus noch nah verwandt

So musste die Queen die Ehe von Ernst-August
Dem auch anders berühmten Prinzen von Hannover
Noch genehmigen etwa mit der Grimaldi was eine
Mittelalterliche Bündnistradition weiter fortsetzte

Stuart Hannover Sachsen-Gotha das sich nun
Windsor lieber noch nennt ist englisch königlich
Stuart war auch schottisch wie wir seit dem Drama
Um Maria Stuart wissen die es den Kopf kostete

Deren Sohn Jakob aber war der Anfang der Stuarts
Auf dem englischen Thron nach dem Tod der ersten
Elisabeth I. im Jahre 1603 mit der das Haus Tudor
Kinderlos endet und England protestantisch blieb

Jakob I. von England war in Schottland schon
36 Jahre König als Jakob VI. bis die Tante starb
Die ihm für den anglikanischen Glauben England
Vermachte in damals recht gutem Zustande

Besser zumindest ging es dem England der
Shakespeare-Zeit das durch Piraterie und Kriege
Gegen Spanien die sie mit Glück gewannen reich
Wurde als dem europaflüchtigen der Gegenwart

Auch darum ist unsicher ob Schotten nun das
Bündnis aufrecherhalten und Nordiren nicht doch
Lieber die Flucht aus dem UK ergreifen damit sie
Die Chance Europa nicht einfach verspielen

Es sind für England weder in London noch in
Brüssel also die Würfel bereits gefallen warum
Gelassenheit und Ruhe gerade das Gebot der
Stunde wohl eher ist als übermäßige Eile

Ob die Sozialdemokraten kurzsichtig dies noch
Verstehen oder nie über den engen Horizont
Ihrer eigenen proletarischen Herkunft springen
Bleibt offen aus reiner Höflichkeit wie immer

Das mögliche Zerfallen Großbritanniens infolge
Einer englisch dominierten Volksabstimmung in
Der ängstliche ältere Menschen Politik machten
Klingt erschreckend und verwundert doch nicht

Die Tradition der Aufstände ist alt auch in England
Die Verbindung mit Schottland wie Irland ist immer
Hauchdünn nur wie belastet gewesen es brauchte
Nur einen Grund für den Aufstand immer wieder

Am 19. August 1561 kehrte die achtzehnjährige
Witwe Maria Stuart nach Schottland zurück um
Nach 13 Jahren in Frankeich ihren Thron dort
Zu übernehmen was kritisch blieb ein Leben kurz

Zuvor war sie mit Franz II. verheiratet dem ältesten
Sohn von Heinrich II. und Katharina von Medici die
Ihre Schwiegertochter aber nicht sehr am Hof noch
Schätzte vielmehr die Abreise gern unterstützte

Franz war bereits mit zarten 16 verstorben aber beide
Waren seit Kindesbeinen zusammen aufgewachsen
Womit sie zumindest eine schöne Zeit vor der gerade
Erst geschlossenen Ehe am französischen Hofe hatte

Sechs Jahre wirkte und intrigierte sie als schottische
Königin bis sie nach der Ermordung ihres zweiten
Gatten Lord Darnley nach England zur Base Elisabeth
Floh die sie bald aus Gründen internierte für 20 Jahre

In diesen plante Maria noch Elisabeth manches mal
Zu stürzen gemeinsam mit ihr loyalen Katholiken
Doch Verrat und verräterrische Briefe ließen sich
Schließlich doch noch den Kopf verlieren

Nach ihrer Abdankung aber war Jakob VI. schon
König von Schottland 1568 einstimmig geworden
Auch die Tante Elisabeth machte ihn mangels
Eigener Kinder dann zum legitimen Erben

Die Geschichte von Maria und Elisabeth wurde
Vielfach Theater wie in Romane gefasst doch
Ebenso spannend ist die Geschichte der Stuarts
Die keine 100 Jahre später vertrieben wurden

Danach sich noch zweimal um die schottische
Wie die englische Krone bemühten dabei auf
Die Unterstützung Frankreichs eher vergeblich
Bauend und entsprechend erfolgreich waren

Der letzte der England vom Festland aus noch
Eroberte war der Normanne Wilhelm wie nun
Wieder ein Kronprinz irgendwann auch heißt
Doch die Geschichte der Versuche zeigt viel

Am 19. August  1745 hisste Charles Edward Stuart
Auch Bonnie Prince Charlie genannt in Glenfinnan
Am Loch Shiel seine Fahne began den zweiten Aufstand
Der Jakobiten in Schottland als der Young Pretender

Hier folgte er wieder von Frankreich ein wenig doch
Anfänglich unterstützt den Spuren seines Vaters der
Auch schon die verlorene Krone für die Katholiken
Wieder zurück erobern wollte der ganzen Insel

Bonnie Prince Charlie wurde in Rom geboren
Als Sohn des James Stuart und der polnischen
Prinzessin Maria Sobieska er sprach fließend
Latein Englisch Französich Italienisch Gälisch

Er marschierte mit 3000 Highlandern verschiedener
Clans nach Edinburgh und konnte die Stadt nicht
Aber die Burg ohne Widerstand einnehmen schon
Am 17. September war also schnell erfolgreich

Als am 21. September Regierungstruppen ihn
In der Schlacht bei Prestonpans angriffen um
Edinburgh zurückzuerobern schlug er sie auch
Da vernichtend mit seinen Highlandern

Bis auf die Festungen von Edinburgh und Stirling
Gab es keinen nennenswerten Widerstand mehr
In Schottland er residierte im Palast Holyroodhouse
Verzauberte dort die Damen bei einem Ball noch

Mit seiner auf 5000 Mann gewachsenen Armee
Aus Highlandern marschierte er nun gen England
Wo der erhoffte Zulauf von Jakobiten ausblieb
Dennoch nahm er Lancaster und Manchaster ein

Bereits im Dezember stand er vor Derby also
Nur noch knapp 150km von London entfernt
Wo Panik ausbrach und Georg II. auch noch
Die Landung von 10.000 Franzosen fürchtete

Hier beging Charles nach der jakobitischen
Mythologie den entscheidenden strategischen
Fehler zögerte mit dem Weitermarsch um noch
In Schottland neue Truppen auszuheben

Nun rief die Regierung Wilhelm August den
Herzog von Cumberland und Sohn von Georg II.
Vom Festland mit kampferprobten Truppen zurück
Stellte diese den Stuarts entgegen die nun verloren

Sie gewannen bei Falkirk im Januar noch eine Schlacht
Zogen sich aber vor Cumberlands Truppenn weit bis
Inverness in den Norden Schottlands wieder zurück
Am 16. April wurden die Highländer geschlagen

Die erschöpfte und hungernde dazu schlecht nur
Ausgerüstete Truppe wurde von der englischen Armee
Von 9000 Mann unter Cumberland gegen 5000 Highländer
In nur knapp 25 Minuten ohne Gnade völlig vernichtet

Die Engländer feierten Cumberland nun als den großen
Retter während er für die Schotten künftig nur noch der
Schlächter war Bonnie Prince Charlie jedoch entkam
Auf seiner Flucht irrte er 5 Monate durch die Highlands

Trotz der wahnsinnig hohen Belohnung von 30.000 Pfund
Die auf seinen Kopf ausgesetzt war verriet ihn kein Schotte
Er wurde versteckt und entkam mit Hilfe der immer noch
Heldin der Highlands Flora Mac Donald in Frauenkleidern

Als Zofe Betty Burke verkleidet ruderte er zusammen mit
Flora auf abenteuerlicher Fahrt über das Meer zur Insel
Skye schaffte es im September endlich wieder zu fliehen
Per Schiff von Moldart aus wo seine Expedition begann

Die Menschen die ihm geholfen hatten ließ er zurück
Um sie kümmerte sich bekannt brutal Cumberland
Charlie irrte die nächsten 15 Jahre durch Europa
Bemühte sich erfolglos weiter um Unterstützung

Bonnie Prince Charlie wurde zum Trinker zerstörte
Seine Ehen während England sehr entschieden
Auf den Putschversuch reagierte Clanchiefs mussten
Ins Ausland fliehen oder wurden gleich hingerichtet

Im Disarming Act von 1747 wurde den Highländern
Das Tragen von Waffen wie traditioneller Kleidung
Verboten und die alte gälische Kultur versank nun
Für immer es blieb nur die romantische Erinnerung

Theoretisch wird die Thronfolge noch immer angefochten
Doch ist der Anspruch von Elisabeth II. Windsor-Mountbatten
Also Sachsen-Coburg-Gotha-Schleswig-Holstein-Sonderburg-
Glücksburg genauso gut wie derjenige noch lebender Stuarts

Nach Bonnie Prince Charlie hat auch niemand mehr
Diesen Anspruch erhoben und die Briten meinen dass
Haus Stuart sei im Haus Hannover aufgegangen das
Dann in Sachsen-Coburg-Gotha bis heute aufging

Eine katholische Thronfolge war in England zudem
Zum Schutz der anglikanischen Kirche ausgeschlossen
Auch wird ein Nachfolger vom Adel im Oberhaus nur
Bestimmt wenn der Thron vakant ist was nicht ansteht

Nach dem immer noch gültigen Act of Settlement hat nur
Die protestantische Linie Anspruch auf den Thron der
Dennoch stammen alle englischen Monarchen noch
In weiblicher Linie direkt von Jakob VI. Stuart ab

Über Elisabeth Stuart die Winterkönigin deren Tochter
Sophie mit Ernst August von Hannover verheiratet war
Setzt sich die Linie der Stuarts im Haus Windsor fort
Während Stuarts Erbe derzeit bei Franz von Bayern liegt

Dessen Tochter Sophie erbt diesen Anspruch weiblich
Gibt ihn damit langfristig an das Haus Lichtenstein in
Das sie einheiratete weiter das ihn vermutlich auch nicht
Geltend machen wird außer die Schotten rufen sie

So könnte der Brexit plötzlich zu der für Elisabeth II.
Unerfreulichen Folge führen dass die Schotten sich
Wieder einen Stuart auf ihren Thron rufen wollen
Auch wenn das in der EU anachronistisch klingt

Plötzlich wenn es nicht Herzog Franz von Bayern
Noch trifft würde dann Sophie von Lichtenstein
Neue Kandidatin für die schottische Krone ob
Sich die Engländer das vorher gut überlegten

Manchmal wird alte Geschichte an die keiner
Mehr dachte außer in romantischen Sagen
Aus den Highlands ganz aktuell in Europa
Nach unsinniger Volksabstimmung zuvor

Balmoral bliebe trotzdem Privatbesitz des Hauses
Mountbatten-Windsor doch Holyroodcastle ginge
Dann doch noch an die Stuarts dann Lichtenstein
Verloren die neue Steuerparadiese hätten
jens tuengerthal 19.8.2016

Verlustmeldung

Wenn zwei ihr miteinander beenden
Ist es meist zu spät noch zu wenden
Die Liebe haben sie vorher verloren
Was sie noch taten war unausgegoren
Sie beschimpfen sich voller Ungeduld
Es fehlt das Gefühl für gebotene Huld
Dann ziehen sie innerlich Grenzen
Statt sich liebevoll zu bekränzen
Verloren im Fehlen der Worte
Sucht die Liebe noch ihre Orte
Meint der eine es liebevoll zart
Findet der andere es grob hart
Dann ist wohl nichts mehr zu retten
Auf diese Liebe würd ich nicht wetten
Lieber die Erinnerung an den Traum bewahren
Schön war's doch ist unser Zug abgefahren
Allein sich nun am Leben erfreuen
Ist besser als es noch zu bereuen
Mit einem Lächeln an dich denken
Statt sich in Kummer zu versenken
So werden wir nun allein unsre Wege ziehen
Was war bleibt auch wenn wir uns fliehen
jens tuengerthal 19.8.2016

Hurensonett IX

Ist die Hurerei nur eine große Illusion
Träumen die Freier immer noch weiter
Sie wären der Huren Lust Begleiter
Dabei ist nur ihr Job dabei Mission

Könnte Befriedigung der Hure sein
Den Kunden glücklich zu machen
War es gut wenn sie dabei lachen
Denn am Ende bleibt jeder allein

Sollten sich Freier um die Huren sorgen
Würden sie rasch die Befriedigung erledigen
Keinesfalls wollen sie noch Gefühle borgen

Huren haben nichts als Körper zu geben
Wer sie hatte sei damit einfach glücklich
Nach Gefühl sollte dabei keiner streben
jens tuengerthal 18.8.2016

Hurensonett VIII

Die Huren leben ihren Sex öffentlich
Wer sie bezahlt kann sie ganz haben
Steife Schwänze sind keine Gaben
Nichts ist ihnen noch irgend peinlich

Manche sind privat darum eher verklemmt
Verschenken nicht was sonst gut bezahlt
Haben sich keusche Gefühlsbilder gemalt
Geben sich beim Sex unerfahren gehemmt

Hingabe gibt es dann nur noch mit Liebe
Vögeln können sie ja beruflich oft genug
Sie befriedigen nicht mehr nur ihre Triebe

Darum weiß wen eine Hure echt begehrt
Sie wird ihm damit wohl immer treuer sein
Ihre Höhepunkte haben mit Liebe erst Wert
jens tuengerthal 18.8.2016

Donnerstag, 18. August 2016

Hurensonett VII

Huren verkaufen vom Intimen alles
Wenn sie sich für Freier offen zeigen
Dringen diese tief gar in ihre Feigen
Kommen dort im Falle eines Falles

Wenn Intimität tiefste Vertrautheit ist
Erreicht bloßer Sex allein dies selten
Wo doch Gefühle dort nichts gelten
Sie was war gleich wieder vergisst

Was sonst beim Sex sich ganz nah ist
Wird mit Huren ein eher sportlicher Akt
Es läuft egal wo du in Gedanken bist

Erfüllung will dort kein Versprechen
Auf mindestens Ewigkeit bis morgen
Es genügen dabei bezahlte Zechen
jens tuengerthal 18.8.2016

Kulturgeschichten 0326

Hochzeitsjubel

Hochzeiten sind Feste der Liebe
Bei denen sich Liebende versprechen
Ein Leben miteinander zu teilen wie
Spätestens danach damit auch anfangen

Früher waren Hochzeiten viel mehr als
Häuser noch regierten und sich damit
Wo sie heirateten Herrschaften ganz neu
Verbanden wie fanden als Hauptgrund

Liebe spielte dabei nur eine Nebenrolle
Schön wo es sie gab aber zentral waren
Festigung und Ausbau der eigenen Macht
Wie Sicherung der Zukunft und des Vermögens

Beispiel für glückliches Heiraten gab besonders
Das Haus Habsburg das sich dank kluger Wahl
Der Partner wie mit Hilfe des Todes der oft genug
Vorzeitig kam sein Weltreich erschlief oder ererbte

Diese Vereinigung der Häuser Arragon-Kastilien
Mit Habsburg unter deren deutschen Namen der
Noch an die Schweizer Habichtsburg erinnerte
Ärgerte die in der Mitte gelegenen Franzosen

Schon nach der Hochzeit von Maximilian mit Maria
Von Burgund hatten sie sich darum geschlagen
Geplante Ehen scheiterten vor lauter Wut die dann
Habsburg in die Arme der Spanier langfristig trieb

So versuchte Frankreich sich im Inneren zu festigen
Um der Bedrängung durch Habsburg von zwei Seiten
Zumindest stabil entgegenzutreten auch wenn diese
Angst eher Fiktion war denn auf Tatsachen beruhte

König Heinrich II. aus dem Hause Valois wollte so
Seine Tochter Margarete mit dem später König von
Navarra und Führer der Hugenotten auch Heinrich
Verheiraten um das Land innerlich zu befrieden

Über diesen Heinrich der später der IV. wurde
Haben wir an dieser Stelle schon viel erzählt
Weniger über seine Frau die ein Kind ihrer Zeit
Also der Renaissance war und mutige Wege ging

Ihr Gatte Henry IV. galt als so klug wie wild
Seine Kinder in jeder Ecke Frankreichs sind
Legende wie der Hahn im Topf eines jeden
Franzosen real war seine gelebte Toleranz

Margarete war die siebte damit jüngste Tochter
Von Katharina von Medici die lange Frankreich
Für ihre noch minderjährigen Söhne mitregierte
Wie auf eigene Art aus dem Hintergrund prägte

Was wir heute über Margarete wissen stammt
Aus ihren Memoiren wie ihren Briefen die beide
Zusammen ein authentisches Bild ihrer Zeit geben
Dessen Bewertung sich gerade sehr wandelte

Als Heinrich und Margarete heirateten standen
Noch einige ihrer Brüder vor ihrem Gatten in der
Rangfolge der Krone deren Erreichen mehr als
Unwahrscheinlich noch scheinen musste

Jahrelange Inzucht und ein damit hohes Risiko
Hatten die Zahl der Blutererkrankungen erhöht
So kam es dass Heinrich der Protestant für die
Fanatischen Katholiken zur Bedrohung wurde

Margarete zwar als Katholikin geboren und erzogen
War ihrem Mann aber zugewandt und suchte darum
Eine Position der Mitte in der Zeit der Kriege in der
Gewalt und Intrigen Frankreich beherrschten

Das Verhältnis zu Henry war auch von dessen immer
Zahlreichen Liebhaberinnen geprägt dabei stand sie
Loyal an seiner Seite auch wo gerade nicht opportun
Durchkreuzte seine Pläne aber auch wo sie es wollte

Erst einige Jahre nach der Annulierung ihrer Ehe
Die kinderlos blieb was die Aufhebung erlaubte
Entwickelte sich ein dauerhaft freundschaftliches
Verhältnis zwischen dem früheren Ehepaar

Margarete hat ihrer Zeit gemäß und doch besonders
Eine umfassende humanistische Bildung erhalten
So sprach sie neben ihrer Muttersprache noch fließend
Latein Griechisch Italienisch Spanisch und war belesen

In ihrer Jugend hatte sie bei Hofe wohl eine Liaison mit
Dem jungen Herzog Henry de Lorraine, duc de Guise
Der im Krieg der drei Heinriche eine böse Rolle spielt als
Kopf der Liga mit Catharine de Céve 14 Kinder hatte

Diese Nähe zur Liga auch durch seine Familie verhinderte
Die sonst wohl Liebesheirat der beiden und führte dafür
Später zu um so intensiveren Hass dagegen sollte ihre
Hochzeit mit Henry de Navarra der Versöhnung dienen

Ausgehandelt wurde sie von ihrer Mutter Katharina Medici
Wie Henrys Mutter Jeanne d’Albret der Königin von Navarra
Dabei wurde auf den jeweiligen Religionsübertritt verzichtet
Die Adlerin genannte Jeanne war kämpferische Hugenottin

Die am Hof kultivierte Margarete fand Henry ungeschliffen
Wie hässlich außerdem solle der in Pau großgewordene
Prinz von Navarra gestunken haben und dennoch folgte sie
Dem Wunsch und Druck ihrer Mutter in die Ehe mit Henry

Die Hochzeit fand auf dem Vorplatz der Kathedrale von
Notre-Dames de Paris statt da Henry sich noch weigerte
An einer katholischen Messe teilzunehmen doch hinderte
Dies die Ehe sowenig wie der fehlende päpstliche Dispens

Die anschließenden mehtägigen Feiern in Paris fanden
Nach einem Attentat auf den calvinistischen Admiral der
Hugenotten Gaspard de Coligny eine blutige Wendung in der
Batholomäusnacht warum sie zur Bluthochzeit wurde

Ob dahinter eher ihre Mutter Katharina Medici steckte oder
Doch die Hetze ihres früheren Liebhabers Henry Guise mit
Der immer radikaleren Liga ist nicht ganz klar mehr spricht
Für die Liga die einen Henry IV. fürchtete wie die  Pest

Sie rettete in dieser Nacht wohl mindestens ein Leben noch
Durch Fürsprache bei ihrem Bruder Karl dessen Soldaten
An dem überall Gemetzel beteiligt waren mit dem Hugenotten
In ganz Frankreich niedegemetzelt wurden im Volkszorn

In den Reihen der Gruppierung Les Malcontents engagierte
Sie sich mit ihrem Mann künftig für eine Assöhnung der beiden
Konfessionen und gegen alle radikalen Kriegstreiber die noch
Weiter die endgültige Konfrontation zum Endsieg suchten

Als Mitglied der Malcontents wurde sie Teil einer Verschwörung
Mit dem Ziel nach Karls Tod nicht Heinrich III. sondern lieber
Francois-Hercule zum König zu machen der als toleranter als
Sein der Liga verbundener Bruder Heinrich noch galt

Das Complot de Mardis Gras wurde aber durch Margarete selbst
Aufgedeckt die ihrer Mutter davon berichtete verteidigte jedoch
Ihren Gatten durch eine eigene Schrift hervorragend dem später
Auch die Flucht aus dem Louvre wie vorher Francois gelang

Zwei Jahre dauerte es bis das Ehepaar sich wiedersah als
Katharina mit ihrer Tochter Margarete nach Guyenne reiste
Eine Zeit verbrachte sie nach Abreise ihrer Mutter in Pau
Richtete sich dann jedoch einen guten Hof in Nerac ein

Dort trafen sich große Geister wie Michel de Montaigne
Guillaume de Salluste Du Bartas veranstaltete sowohl
Literarische Zirkel wie rauschende Feste soll damit sogar
Shakespeare zu Verlorene Liebesmüh inspiriert haben

Früher wurde ihr von Historikern der siebte Hugenottenkrieg
Als verschuldet durch Intrigen ihres Hofes zugerechnet was
Heute jedoch ganz anders gesehen wird so gilt ihre Beteiligung
Am folgenden Frieden heute als maßgeblicher eher noch

Viel der Beurteilung der Person Margaretes hängt mit ihrem
Freien selbständigen Leben zusammen das für eine Frau
Der Renaissance die nur Gattin nicht Herrscherin war noch
Überraschend unüblich blieb in vielem jedoch bigott war

So werden ihrem Mann seine zahlreichen Liebhaberinnen
Noch als Verdienst zugerechnet während es für sie eher als
Moralische Verfehlung gilt das gleiche Recht wahrzunehmen
Entsprechend der Moral des katholischen Aberglaubens

Wie die in unserer Zeit so berühmte Prinzessin Diana begann
Margarete auch ein wohl längeres Verhältnis mit einem der
Stallmeister ihres Bruders Francois was ihr unter anderem
Später von Bruder Heinrich III. moralisch vorgehalten wurde

Nach dieser öffentlichen Erniedrigung zog sie sich zurück
Das Verhältnis zu Henry verbesserte sich erst wieder
Nach dem Dispens des Papstes für ihre Trennung so
Lebte sie die letzten Jahre in gutem Kontakt zum Hof

Der als wunderschön geltenden Margarete wurden
Zeit ihres Lebens zahlreiche Liebhaber zugeschrieben
Sie soll auch den Kommandeur der Festung verführt haben
Auf der sie 19 Jahre mit Hof gefangen gehalten wurde

Die Festung Usson auf der die gebildete lebensfrohe
Frau so lange gehalten wurde hat später Richelieu
Schleifen lassen wurde bald wieder zum Zentrum
Für Literaten und Künstler des ganzen Landes

Mit ihren Memoiren hat Margarete eine eigene
Literarische Hinterlassenschaft geschaffen die
Sie der Welt übergab und mit der wir uns noch
Heute ein getreues Bild der Zeit machen können

Die 13 Jahre nach ihrem Tod erstmal veröffentlichten
Erinnerungen der Königin wurden sofort ein Bestseller
Ob die Veränderungen der Wirklichkeit dort Absicht waren
Oder ihr eher unterliefen aus Höflichkeit auch steht dahin

Was immer nun die Wirklichkeit wem wie ist bleibt doch
Für die Annahme taktischer Veränderungen weniger
Widerspräche dies auch dem Geist der Renaissance
Der auch Montaignes zeitgleiches Schreiben auszeichnet

Neben der Verteidigungsschrift für ihren Mann hat Margot
Noch Gedichte und wohl feministische Texte verfasst
Sie galt auch als bedeutendste Mäzenatin Frankreichs
Wovon unter anderem Monteverdi noch profitierte

Eine so starke Frau die selbstbewusst ihren Weg ging
War im Zeitalter der Renaissance noch ungewöhnlich
Sie erfuhr daher Achtung und Respekt aber vielfach
Auch verleumdende Kritik gerade zu ihrer Sexualität

Mit schön und reich und erfolgreich kann bis heute
Nicht jeder fair und gut umgehen auch wenn es sich
Bei der fraglichen Frau um eine der klügsten ihrer Zeit
Noch handelt zählte am Ende viel oberflächliches nur

Betrachten wir Angela Merkel wie Hillary Clinton oder
Theresa May geht es bei ihrer Beurteilung selten nur
Um die Sache sondern wird es schnell persönlich wie
Hysterisch dramatisiert weil Macht ohnmächtig macht

Scheinbar ist bis heute was einem Präsidenten ob nun
In Frankreich oder USA mit süffisantem Lächeln noch
Verziehen wird für Frauen an der Macht stets Tabu
Weil die Männern scheinbar die Potenz auch raubt

Es begann mit einer Hochzeit die eigentlich nicht die
Erste Wahl war sollte sie doch Philipps II. Sohn Juan
Heiraten der zu schnell zuvor noch starb wie sie den
Ersten Geliebten konfessionell nicht heiraten durfte

Am Ende war sie ein Spielball der Mächte die sie
Aus taktischen Gründen verheirateten doch dabei
Schaffte sie es erstaunlich viel noch zu gestalten
Es gebührt ihr dafür Hochachtung neben Henry IV.

Zur Zeit einer Elisabeth I. füllte sie die Rolle der
Gattin eigenwillig und mit Charakter aus was für
Ihre Stärke spricht vielleicht schauten wir besser
Mit diesem Blick auf heutige Politkerinnen

Nicht alles ist möglich und nicht jeder Kampf
Muss von einer schon gekämpft werden doch
Wer im ohnehin so engen Rahmen der Politik
Eigene Zeichen noch setzt beweist Größe
jens tuengerthal 18.8.2016

Mittwoch, 17. August 2016

Kulturgeschichten 0325

Schlachtenbedeutung

Manche Schlachten der Geschichte gelten
Als bedeutend schon bevor sie beginnen
Andere werden es erst im Blick zurück
Auch wenn das Ergebnis anders schien

Ob es im Krieg gegen den Terror noch
Wirklich bedeutende Schlachten geben wird
Oder dieser langsam zermürbt werden soll
Bis sicherer Zugriff entscheidet ist ungewiss

Überhaupt scheint dabei die Zeit der großen
Schlachten vorbei und mehr geschieht eher
Verdeckt oder von fernen Rechnern gesteuert
Mit denen modernste Armeen heute kämpfen

Anders war dies noch in den großen Schlachten
Wo Könige teils noch in der ersten Reihe kämpften
Manchmal auch den Tod fanden was heute keiner
Mehr im Feld riskieren muss oder überhaupt soll

Als Prinz Harry in Afghanistan seine Einsätze flog
Wurde dies möglichst geheim gehalten damit die
Truppe wie der Prinz kein Ziel von Angriffen wurden
Erreicht wurde in Afghanistan nahezu nichts

Am 17. August 1479 schlug Erzherzog Maximilian
Von Österreich Frankreichs König Ludwig XI. der
Durch Philippe de Crevecoeur vertreten wurde den
Früheren Ratgeber von Karl dem Kühnen von Burgund

Ludwig kannte Philippe noch aus der Zeit als er nach
Putschversuchen gegen seinen Vater nach Burgund
An den Hof von Maximilans späteren Schwiegervater
Karl dem Kühnen fliehen musste es ging ums Erbe

Nach Karls Tod war Burgund an dessen Tochter Maria
Gefallen die als die schönste Frau ihrer Zeit galt und so
War die trotz mancher Kriege noch mit Maximilans Vater
Friedrich III. ausgehandelte Hochzeit eine Liebesheirat

Ludwig als französischer König Lehnsherr über Burgund
Sah das Lehen nach Karls Tod als an ihn zurückgefallen
Maximilian sah es als gemeinsam mit seiner Frau regierten
Besitz für seinen Sohn Philipp den später so Schönen

So ließ Ludwig ein Heer in die Picardie und die Städte
Burgunds einrücken darauf zog Maximilian ein Heer
Zusammen und zog in die Picardie wo es bei Guinergate
Einem kleinen Dorf dann zur ersten Schlacht kam

Maximilian kämpfte dabei zum ersten mal mit Landsknechten
Die aus Flandern kamen und bei denen er sich in der Schlacht
Einreihen ließ und mit einem Langspieß in der Hand in der
Ersten Reihe gegen die heranrückenden Ritter kämpfte

Vielleicht war es das Beispiel des jungen Erzherzogs
Der nicht umsonst der letzte Ritter später genannt wurde
Was den Kampfesmut der Landsknechte noch weiter erhöhte
Nach vier Stunden flohen die Franzosen vom Schlachtfeld

Maximilian konnte nun ohne großen Widerstand große
Teile des Hennegaus wieder in Besitz nehmen doch war
Sein Erfolg nicht von Dauer nach Marias frühem Tod
Die bei einem Reitunfall starb ging der Krieg 1482 weiter

Im Frieden von Arras musste Maximilian noch im gleichen
Jahr auf Herzogtum und Freigrafschaft Burgund wie die Picardie
Das Artois und Arras verzichten und behielt nur Flandern als
Ab dann Habsburger Besitz der seinem Enkel Karl V. zufiel

So verlor Maximilian einen Teil des Erbes seiner Frau sicherte
Dafür durch die Hochzeit seines Sohnes Philipp mit Johanna
Der später Wahnsinnigen seinem Enkel Karl V. ein Weltreich
In das dieser im flandrischen Brügge hinein geboren wurde

Maximilian hatte schon als Kind erlebt wie die Wiener sich
Gegen seinen Vater Kaiser Friedrich III. stellten und dessen
Bruder Albrecht die Tore öffneten gemeinsam mit ihm die
Hofburg belagerten warum er lieber in der Neustadt lebte

So verzieh er den Wienern ihre Untreue nie und ließ sich
Auch in der Neustadt beerdigen zumindest den größeren
Teil von sich denn sein Herz kam nach Brügge wo seine
So geliebte Frau Maria lag eine sehr romantische Geste

Das Burgunder Erbe brachte neben Flandern auch den
Burgundischen Hausorden vom Goldenen Vlies an die
Habsburger die den Ritterorden als ihren höchsten dann
In den folgenden Jahrhunderten noch weiter kultivierten

Die Flandern mit seiner Regierung unzufrieden waren
Sogar so rebellisch dass sie ihn 1488 fünf Monate ins
Gefängnis sperrten aus dem ihn erst eine Armee seines
Vaters wieder befreien konnte der dann auch befriedete

Neuen Ärger mit Frankreich gab es als die ihm schon
Aus der Ferne angetraute Anne de Bretagne plötzlich
Frankreichs Karl VIII. heiratete der dafür auch noch seine
Verlobte Maximilians Tochter Margarete verbannte

Diese heiratete dafür den spanischen Kronprinzen Juan
Im Jahre 1495 als Maximilian gerade mit dessen Vater
Ferdinand dem Papst Venedig und seinem Schwiegervater
Dem Herzog von Mailand die Heilige Liga gründete

Auch noch 1495 reformierte Maximilian auf dem Reichstag
Zu Worms die Reichverfassung und stritt sich mit Luther
Wobei damals der Ewige Landfriede viel wichtiger war
Bis zu seinem Tod 1519 regierte der Kaiser weiter

Schon vier Jahre lang hatte der vermutlich an Darmkrebs
Verstorbene Kaiser seinen Sarg immer mitführen lassen
Seinen Enkel Karl hatte er schon ins Amt gesetzt und ging
Gläubig und so bescheiden wie es möglich war

Neben dem spanischen Weltreich durch Heirat sicherte
Maximilian dem Haus Habsburg auch noch die Krone
Böhmens was noch schlimme Kriege auslösen wird
Doch deren Macht im Reich auf Dauer sicherte

Ludwig mit dem er sich am 17. August um Burgund schlug
Hat viel für die Einheit Frankreichs getan war hochgebildet
Wie zugleich grausam wo es um seine Macht ging er wurde
Die universelle Spinne genannt und hielt Heuchelei für nötig

Durch die Vernichtung der großen Vasallenstaaten hat er
Die königliche Macht in Frankreich gefestigt und ausgedehnt
Von den Pyrenäen bis zu den Alpen und über den Jura hinaus
Er lebte sparsam und machte Frankreich erst reich

Mit klaren Blick für seinen Vorteil wie das politisch nötige wie
Gerade mögliche wurde Ludwig XI. zum Wegbereiter erst
Des späteren Absolutismus und Zentralismus in Frankreich
Womit die Folgen seiner Herrschaft bis heute noch wirken

So traten am 17. August 1479 zwei Herrscher gegeneinander
Um Burgund und das Erbe der Tochter seines einst Retters
Wie später auch Kriegsgegners Karl des Kühnen an die sich
In ihren Zielen wie ihrer Herrschaft auch ähnlich waren

Die Schlacht von Guinegate war eigentlich unbedeutend
Auch wenn es zunächst einen anderen Eindruck machte
Verlor sich der Gewinn in wenigen Jahren wieder völlig
Hätte eine Einigung vorab beiden mehr genutzt noch

Dank der EU und den Verträgen von Maastricht die den
In Rom begonnenen Weg unumkehrbar machten ist heute
Die Verbindung zwischen Deutschland und Frankreich so
Stark wie seit Karl dem Großen nicht mehr als wir eins waren

Die vielen Schlachten die noch um das Erbe der Sforza
Wie die Kronen Italiens ausgefochten wurden zwischen
Maximilians Enkel Karl V. wie dessen Sohn Philipp zeigen
Wie gut es Europa verglichen hat heute was wichtig ist

Es gibt an jeder Form der Regierung immer auch etwas
Zu meckern und sich zu ärgern doch führt uns solche
Dekonstruktion nie weiter warum es wichtiger ist sich
Lieber das Gute noch weiter zu verbessern anstatt
jens tuengerthal 17.8.2016

Hurensonett VI

Bei den Huren geht es nur um Sex
Sie verkaufen körperliche Leistung
Zum Zwecke größter Entspannung
Mit weniger Gefühl als bei einer Ex

Doch was unterscheidet sich dabei
Die Nähe vom sinnlichen Liebesakt
Beide sind soweit dabei nötig nackt
Bis zum Höhepunkt dann ist vorbei

Das sich Verschlingen gleicht dabei sich
In jeder Bewegung nahezu vollkommen
Es reiben sich halt zwei mittig vermutlich

Meist gibt es keine Küsse von den Huren
Doch wer genug zahlt kann alles haben
Sie stehen sogar mit Gefühl in den Fluren
jens tuengerthal 16.8.2016

Dienstag, 16. August 2016

Kulturgeschichten 0324

Schlachtfelder

Von syrischen Städten wie Aleppo lesen
Wir gerade wenig Gutes sind sie doch
Schlachtfelder des Krieges gegen den
Terror wie des Bürgekrieges dort noch

Vor 70 Jahren noch wurde auch um Orte
Hier in Deutschland gekämpft während die
Flüchtlinge aus dem Osten möglichst weit
Westlich vor der Roten Armee noch flohen

Der Krieg im früheren Jugoslawien ist noch
Keine 20 Jahre her als Urlausborte wie alte
Kulturstätten mitten in Europa zerstört wurden
Auch von der NATO dazu noch bombardiert

Im Jemen tobt seit Jahren ein Krieg der kaum
Beachtung noch findet weil keiner von dort
Nach Europa flieht noch ökonomische Interessen
Relevant sind es ist saudisch-iranisches Spiel

Schlachtfelder gibt es an vielen Orten der Welt
Von Waterloo bis Verdun auf den Killing-Fields
Wie in Pearl-Harbour oder Hiroshima noch wo
Gerade zuvieler Toter wieder gedacht wurde

Verdun ist bis heute ein Ort des Todes an dem
Die riesigen meist geschmacklosen Gedenkstätten
An die Schlachten des 1. Weltkrieges wie ihre Toten
Auch meinen Urgroßvater dort noch erinnern

Am 16. August 1632 schlugen die Schweden unter
Gustaf Graf Horn die Kaiserlichen unter Montecuccoli
In der Schlacht bei Wiesloch einer Gemeinde am Rande
Der schwer umkämpften Kurpfalz am Leimbach gelegen

Die Kurpfalz gibt es nicht mehr auch wenn die
Protestantische Seite der Wittelsbacher damals um
Heidelberg wie in der Oberpfalz angesiedelt nach
Dem westfälischen Frieden noch 154 Jahre bestand

Sie war vorher eine der bedeutendsten Regionen
Des alten Reichs gewesen hier regierten Häuser
Wie die Wigeriche Askanier Salm Babenberger
Welfen und Wittelsbacher bis zum Ende noch

Der Kurfürst Friedrich V. löst als Winterkönig zu
Dem ihn die protestantischen Böhmen wählten
Den dreißigjährigen Krieg 1618 entscheidend aus
Obwohl er mit doppelter Kurie Großes vor sich sah

Dies fürchteten die Habsburger die alles taten um
Den Protestanten von Böhmens Thron zu verdrängen
Den sie gern traditionell österreichisch sahen auch
Wenn sie daran nicht mehr Recht hatten als jeder

Darum schlugen sich im folgenden Kriege auch die
Kaiserlichen mit den Protestanten um die Kurpfalz
Bei der Tilly erst bei Mingolsheim die Hucke voll bekam
Noch gerade gen Wimpfen entkommen konnte

Von dort aus wieder gestärkt zog der große Stratege
Der Kaiserlichen zurück in die Kurpfalz eroberte 1622
Noch Heidelberg Mannheim und Frankenthal zurück
Was sich änderte als Gustav Adolf 1630 plötzlich kam

Bis 1632 hatten die Schweden die Kurpfalz die wie sie
Protestantisch eigentlich war von den Bayern wieder
Zurückerobert und schlugen sie am Lech vernichtend
Worauf Tilly infolge an Tetanus verstarb ungeimpft

Im Mai 1632 eroberten die Schweden auch Wiesloch
Was heute eher als Weinort des Kraichgau wie als
Kreisstadt neben Walldorf gelegen bekannt ist denn
Noch selbständig größere Bedeutung hätte als dies

Die reichste Gemeinde im nicht armen Deutschland
Dank des Wachstum von SAP teilt sich heute mit
Wiesloch noch immer den Bahnhof aus historischen
Gründen so geht es noch nach Wiesloch/Walldorf

Kein Wunder dass sie sich in manchen Kriegen
Bis auf den letzten Großen um diese Region
Noch heftig schlugen wie in ihr so wurde auch
Im 2. Weltkrieg nur Heidelberg noch verschont

Nach dem Krieg war nur noch die Universität von
Heidelberg wie bis heute von größerer Bedeutung
Politisch stand die Kurpfalz ab da eher verloren da
Während sie heute Motor Deutschlands wohl ist

Die Rhein-Neckar-Region mit Unternehmen wie
SAP und BASF Heidelberger Zement wie auch
Druckmaschinen Produktionsstätten wie Universitäten
Die noch Weltspitze sind wurde wieder wichtiger Motor

Bis zur Rheinbegradigung durch Tulla ab 1817
War die sumpfige Rheinebene auch ein oft noch
Seuchengebiet das von Mücken geplagt nur wenig
Perspektive außer Spargel zu haben schien

Heute von wichtigen Autobahnen wie Eisenbahnen
Durchzogen wie von der Wasserstraße Rhein ist
Sie Zentrum deutscher Wirtschaft gemeinsam mit
Frankfurt dem uralten Handelsplatz schon

Die Kurpfalz ging 1806 im Großherzogtum Baden
Von Napoleons Gnaden auf was noch keine Rolle
Spielte 200 Jahre vorher als sich Menschen noch
Des Aberglauben wegen in der Kurpfalz schlugen

Wie in Syrien wo eine Splittergruppe meint nun den
Einzig wahren Glauben zu vertreten nach dem alle
Glauben und beten müssten hatte es auch die Liga
In Frankreich und die kaiserlichen in Böhmen getan

Die Hugenotten vertrieb später Ludwig XIV. noch
Nachdem sie sich im Reich endlich wieder darob
Geeinigt hatten wovon protestantische Regionen
Noch sehr profitierten wie Frankreich ausblutete

Die Schweden hatten Wiesloch im Mai 1632
Bereits erobert von den Kaiserlichen darauf
Kam es im Juli noch zu Gefechten in Wiesloch
Wobei wieder die Katholiken auch unterlagen

Bei der Schlacht am 16. August schließlich
Stehen sich beide Seiten vor den Mauern
Der Stadt gegenüber wobei die Kaiserlichen
In einen schwedischen Hinterhalt geraten

Dies verdankte sich einer Fehleinschätzung
Ob der schwedischen Truppenstärke vor Ort
Worauf sich die kaiserlichen Angreifer nach
Schweren Verlusten wieder zurückziehen

Die Stadt blieb dabei weitgehend verschont
Es brannte nur die Stadtmühle ab die vor
Der südlichen Stadtmauer lag was Merian
Der berühmte Mathäus so trefflich stach

Zerstört wurden dagegen dabei die Burg
Rotenberg wie die Nachbarorte Balzfeld
Diehlheim und Horrenberg eine heute
Bekannte gute Weinlage für Genießer

Die Schweden eroberten nach diesem Sieg
Auch noch Bühl und Straßburg und zogen
Nach Gustav Adolfs Tod im November 1632
Weiter marodierend auch durch die Kurpfalz

Der auf die ganze Geschichte gerichtete Blick
Zeigt wie schnell doch der Wechsel geht von
Opfern des Krieges und Armut zur Führung
In Ökonomie und Wissenschaft zu kommen

So mag sich manche gerade noch dem Untergang
Geweihte Region wie Aleppo trösten in vielleicht
Nur einer Generation sieht es ganz anders aus
Der Wein aus Horrenberg lässt nicht an Krieg denken

Tragisch vielleicht ist wie unnötig die meisten Kriege
Wie Konflikte schönste Regionen in die Krise reiten
Zerstören statt zu gestalten doch bietet noch jeder
Untergang zumindest die Chance eines Neuanfang

Aus den mehrfach umkämpften Gebieten der Kurpfalz
Wurden Quellen großen Reichtums des ganzen Landes
Der Aufstieg dahin dauerte kaum dreißig Jahre bis der
Nachbarort von Wiesloch eben Walldorf Weltspitze wurde

Der Ort ist zwar immer noch nur eine kleine unbedeutende
Stadt in der Rheinebene wie es soviele gibt doch Geld
Macht bekanntlich sexy und so hat die Softwareschmiede
Der Region internationales Flair gegeben plötzlich gänzlich

Was immer aus der Region künftig werden sollte noch
Der gute Wein kam immer eher aus Wiesloch macht der
Aufstieg doch Hoffnung für andere leidende Regionen
Der Welt aus Schlachtfeldern kann manches werden
jens tuengerthal 16.8.2016

Montag, 15. August 2016

Kulturgeschichten 0323

Rechtsfrieden

Friede kommt von Freundschaft
Ist ein Zustand der Stille oder Ruhe
Kommt von dem althochdeutschen Wort
Für Schonung ist besonders kein Krieg

Wir leben gerade im Krieg auch wenn
Die Schlachtfelder meist weiter weg sind
Hat der Krieg gegen der Terror doch keinen
Ort mehr kann überall jederzeit aubrechen

Die Sehnsucht nach Frieden in dem nicht
Das Recht des Stärkeren gilt ist so alt wie
Die Menschheit damit nicht Gewalt herrscht
Sondern stattdessen Gerechtigkeit siegt

Das wünschten besonders die Schwachen denen
Die Starken mit Gewalt ihren Willen aufzwangen
Obwohl sie doch im Recht waren was immer
Zu Ungerechtigkeiten infolge wie dabei führte

Der Traum vom ewigen Frieden als Himmelreich
Wurde im Mittelalter immer lauter in dem sonst
Jeweils Stärkere sich mit Gewalt in Fehden
Durchsetzten gegen die Recht gelten sollte

So liegt die große Sehnsucht nach Gerechtigkeit
Gegen bloße Gewalt am Anfang des Rechtsstaates
Auch wenn manche die von Gerechtigkeit träumten
Enttäuscht über den heute nur Rechtsstaat sind

Einen Anfang damit machte am 15.8.1235 in Mainz
Der von Kaiser Friedrich II. einberufene Reichstag
Mit dem Beschluss des Mainzer Landfriedens der
Erstmals ein Urteil vor der Fehde rechtlich forderte

Bis zum Ende des Reiches 1806 galt dieser ohne
Vorgesehenes Ende als eine Art Grundgesetz
Des Reiches war die erste Königsurkunde die
Auch in Mittelhochdeutsch formuliert wurde

Bereits 1103 hatte Heinrich IV. der nach Canossa ging
Aus später anderen Gründen den ersten Landfrieden
Für vier Jahre erlassen und das Fehderecht wurde 1185
Daran Gebunden dass diese 3 Tage vorher erklärt wurde

Schon 1085 hatte selbiger Heinrich den Gottesfrieden
Ebenso in Mainz verkündet während 1152 Barbarossa
Also Friedrichs II Großvater den Großen Reichslandfrieden
Auf das ganze Reich ausgedehnt hatte mit mehr Gesetzen

Barbarossa hatte das Römische Recht zum Kaiserrecht
Gemacht während unter seinem Enkel die Festschreibung
Des Rechtes begann in den Konstutitionen von Melfi so
Wie dem zeitgleich privat erst notierten Sachsenspiegel

Der unbegrenzt gültige Mainzer Landfriede wurde so
Zur Krönung kaiserlicher Landfriedenspolitik im Mittelalter
Dabei umfasst er 29 Artikel die neben dem Strafrecht
Viele Rechtsbereiche regelten vor allem das Fehderecht

Die rechtlich Einschränkung des Fehderechts war eine
Revolution zu dieser Zeit die auf Widerstand auch traf
Erst 1495 im Ewigen Landfrieden wurde die Fehde ganz
Verboten unter Kaiser Maximilian I. dem letzten Ritter

So wurde jede Fehde bestimmten Verfahrensregeln
Unterworfen und schützte vor allem alle Nichtwaffenfähigen
Also Frauen Kinder Juden Bauern Kaufleute wie die Kirche
Regelverletzungen wurden erstmals sanktioniert im Reich

Bevor die Fehde erklärt wurde musste nun noch vorab
Ein Gericht angerufen und ein Urteil erwirkt werden nur wo
Dies nicht erfolgreich war durfte die Fehde erklärt werden
Damit traten erstmals Gerichtsverfahren vor das Faustrecht

Den Grundgedanken fixiert Art. 5 Satz 1 des Landfriedens:
„Recht und Gericht sind geschaffen, damit niemand Rächer
Seines eigenen Unrechts werde; denn wo die Autorität des
Rechts fehlt, herrschen Willkür und Grausamkeit.“

Mit dem neuen Mainzer Landfrieden wurde so auch die
Gerichtsbarkeit wieder zur Institution nach dem Untergang
Des Römischen Reiches in dessen Nachfolge sich nun das
Heilige Römische Reich auf christlichen Pfaden wieder sah

Auch heute noch ist der Schutz des Landfriedens ein hohes
Rechtsgut dessen Verletzung als Landfriedensbruch nach
§ 125 StGB bestraft wird womit alle nichtstaatliche Gewalt
Zur Durchsetzung vermeintlicher Rechte geahndet wird

Auch wenn es immer wieder manches zu klagen gibt
Über den Rechtsstaat und seine Institutionen die wie
Alles menschliche auch fehlerhaft sind können wir doch
Dankbar für die Herrschaft des Rechts heute sein

Wer sich in seinen Rechten verletzt sieht kann sich
Im Rechtsweg dagegen wehren und die Durchsetzung
Vermeintlicher Rechte mit Gewalt wird vom Staat streng
Bestraft der die Gewalthoheit heute alleine hat

Wohin es führt wenn Krieger ihre vermeintlichen Rechte
Mit Gewalt durchsetzen ist in Afghanistan wie in Syrien
In Teilen des Irak und andernorts voll Schrecken zu sehen
Solange das Recht herrscht verhindert es Kriege

Recht mag ein immer schlechter Kompromiss wohl sein
Doch gibt es anders als die Herrschaft der Gewalt erst
Dem Frieden in Freiheit eine Chance in dem die Gesetze
Auf das eben nötigste erst beschränkt werden können

So hat Kaiser Friedrich II. den sie auch das Staunen
Der Welt nannten mit dem Mainzer Landfrieden die
Welt verrechtlicht aber auch gerechter gemacht dabei
Dies bleibt vom Traum von Gerechtigkeit am Ende

Wer von Gerechtigkeit träumte aber den Rechtsstaat
Vermeintlich nur erhält mag einen schlechten Kompromiss
Nur eingegangen sein zu seinen Träumen doch fraglich
Was je besser sein könnte und womit alles begann
jens tuengerthal 15.8.2016

Samstag, 13. August 2016

Kulturgeschichten 0322

Theaterkrieg

ERSTE HEXE
Wann treffen wir drei uns das nächstemal
Bei Regen, Donner, Wetterstrahl?

ZWEITE HEXE
Wenn der Wirrwarr ist zerronnen,
Schlacht verloren und gewonnen.

DRITTE HEXE
Noch vor Untergang der Sonnen.

ERSTE HEXE
Wo der Ort

ZWEITE HEXE
Die Heide dort!

DRITTE HEXE
Da zu treffen Macbeth. Fort!

ERSTE HEXE
Ich komme, Graupelz.

ALLE
Kröte ruft;—sogleich!
Schön ist wüst, und wüst ist schön.
Wirbelt durch Nebel und Wolkenhöhn!

(Sie verschwinden.)

So beginnt Shakespeares Macbeth der sich
Dem einst schottischen König Macbeth nähert
Dem die drei Hexen die ihn nun treffen seinen
Weg zur Krone prophezeien der bald beginnt

Der Macbeth von Shakespeare ist ein grausamer
Herrscher der durch Mord an die Macht gelangte
Schließlich dem Wahnsinn verfällt Schottland mehr
Schadete als je nutzte in seiner nur Gier nach Macht

Das Stück Shakespeares beruht auf der Darstellung
Des Chronisten Raphael Holinshead aus dem 16.
Jahrhundert und hat wenig mit der politischen Realität
Zu tun schildert den Wandel vom Getreuen zum Mörder

Der echte Macbeth hieß eigentlich Mac Bethad mac
Findlàich und lebte von 1005 bis 1057 war dabei auch
Tatsächlich König von Schottland von 1040 an als er
Am 14. August 1040 König Duncan I. bei Elgin tötete

Schottland des 11. Jahrhunderts hatte keine erbliche
Thronfolgeregelung sondern wählte den König nach
Dem Tanistry-System aus den Führern der Clans was
Zu vielen mörderischen Machtkämpfen bald führte

Dabhda die Mutter von Macbeth war die Schwester
Von Bethoc der Mutter von Duncan I. dem künftigen
König der also sein Vetter ersten Grades noch war
Er heiratete eine Königsenkelin nannte sich Ri Alban

Dieser Titel des schottischen Königs war bereits
Eine Provokation dennoch diente er Duncan I. als
Heerführer den er nach der Schlacht bei Elgin tötete
Um wie Shakespeare beschrieb König zu werden

In der Regierungszeit von Macbeth verbesserte sich
Jedoch die Lage Schottlands deutlich er sorgte für
Ruhe und Frieden nach innen wie außen was den
Wohlstand aller mehrte durch ein Ende des Streits

Mit Gesetz und Ordnung befriedete er die sonst
Zerstrittenen Landesteile Schottlands unter den
Jeweiligen Clans so konnte er 1050 sogar noch
Für mehrere Monate nach Rom pilgern ohne Folgen

Bei seiner Rückkehr in die Heimat fand er alles
So friedlich vor wie er es verlassen hatte was dort
Bisher keineswegs üblich war fiel jedoch selbst 1057
Im Kampf gegen Duncans Sohn Malcolm III.

Noch bis 1058 hielt sich dann Macbeths Stiefsohn
Lulach auf dem Thron bis Malcolm III. ihn verdrängte
Mit Hilfe des englischen Königs Eduard des Bekenners
Was infolge den englischen Einfluss dort erhöhte

So wurde langsam die alte keltische Kultur von der
Angelsächsischen und ab 1066 von der normannisch
Französischen immer mehr verdrängt und es blieben
Nur die Sagen aus den Highlands in der Erinnerung

Das Grab von Macbeth befindet sich auf Iona
Die Insel der inneren Hebriden war heilige Kultstätte
Der Kelten wie Begräbnisort schottischer wie norwegischer
Könige lange von denen Macbeth der letzte wohl war

Theater ist ein wunderbarer Spiegel der Welt auch
Wenn es nicht immer erzählt was in der Geschichte
Wirklich passierte ist die Erinnerung an Macbeth
Vor allem durch Shakespeares großes Stück präsent

Erinnere mich an die große Heidelberger Inszenierung
Zur Zeit des seltsamen Todes von Uwe Barschel als
Alle Leichen in der Badewanne von der Bühne noch
Geschoben wurden das Bild Barschels Plakat dort war

Wir wissen noch immer nichts genaues um die Umstände
Des Todes des Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein
Ob er sich selbst richtete wofür vieles spricht oder Opfer
Einer auch geheimdienstlichen Verschwörung noch wurde

Dem Ungewissen nachzuspüren führt selten weiter als
In neue Verschwörungstheorien mit denen mehr Angst
Verbreitet als Aufklärung betrieben wird warum hier nun
Nicht weiter gemutmaßt werden soll ohne Aussicht

Sich an die Vernunft halten und das was wir sicher wissen
Führt weiter als alle Spekulation und so scheint es besser
Sich über die Stabilität der Demokratie trotz ungewisser
Tode in Einzelfällen freuen zu können statt zu munkeln

Die Verschwörung der Retter des Abendlandes die real
Nur das Land weltweit in rassistischer Enge blamierten
Ist ein Beispiel für die Wertlosigkeit solcher Theorien
Aus denen nur schönes Theater noch werden kann

Aus Macbeth lernen die Realpolitik ist oft eine andere
Als Theater und Verschwörung es darstellen wie dann
Ein guter Herrscher ist wer Frieden und Recht fördert
Damit alle ihr Glück in Ruhe suchen können wäre gut

Wonach wir uns auf der Bühne sehnen im großen Drama
Wollen wir im politischen Alltag der alle betrifft lieber nicht
Um in Ruhe und Frieden zu leben und so mag Merkel wohl
Langweilig in Ruhe sein aber darum gerade da gut
jens tuengerthal 14.8.2016

Kulturgeschichten 0321

Mauerbau

Es werden wieder Mauern gebaut
Nicht damit keiner wegläuft aus der
Der Wohlstandsinsel Europa sondern
Auf das die Habenichtse weg bleiben

Die Reichen wollen sich vor dem Ansturm
Der Armen aus dem Süden schützen die
Vor Krieg und Unterdrückung fliehen hier
Auf ein besseres Leben verzweifelt hoffen

Wer genug hat teilt dies ungern aus Angst
Vielleicht weniger oder nicht genug zu haben
Sind die einst hinter der Mauer lebten oft
Am lautesten mit der Forderung neuer Mauern

Eine die hinter der Mauer lange lebte wurde
Zur Symbolfigur der Grenzöffnung für alle die sie
Mit ihrem ‘Wir schaffen das!’ aufnahm weil nötig
Bis es ihrem Volk aus Angst zuviel wurde

Die Mauer hinter der sie lebte wurde gebaut
Damit die Menschen blieben auch wenn sie
Lieber in die Freiheit flüchten wollten damals
Der junge Staat DDR auszubluten drohte

Der Sozialismus ist ökonomisch gescheitert
Politisch war er nie eine Perspektive als die
Reale Diktatur der Parteien und der früher
Ostblock ist längst im Westen angekommen

Warum die früher hinter der Mauer lebten
Oft am wenigsten Verständnis für die haben
Welche aus Diktaturen fliehen weil sie sich
Vorgeblich ums Abendland fürchten ist unklar

Ungarn das 1989 als erstes die Zäune öffnete
Baute nun als erstes den höchsten Zaun um
Sich vor Flüchtlingen zu schützen die eine Chance
Zu leben suchen was zuhause nicht mehr ging

Polen und Tschechien wollen keine Flüchtlinge
Mehr aufnehmen zumindest keinesfalls welche
Muslimischen Glaubens wenn Europa sich nun
Auf eine gerechte Verteilung der Lasten einigt

Helfen wollen wo nötig scheint denen noch
Am fernsten zu liegen die selbst lange Opfer
Staatlicher Unterdrückung waren die ihr Leben
Mit Mauern und Zäunen ideologisch begrenzte

Ist das normal oder macht mangelnde Erfahrung
Mit Demokratie und Freiheit schneller anfällig
Für die Propaganda der Angst es könnte einem
Etwas genommen werden wo Reiche Armen helfen

Wer seinem System vertraut fürchtet sich nicht
Neuankömmlinge könnten es ihm rauben doch
Führt mangelndes Vertrauen gemischt mit der
Fehlenden menschlichen Bildung zu Angst

Als wüssten wir nicht längst kein Zaun ist
Hoch genug je die vor dem Tod fliehen
Effektiv aufzuhalten weil keine Perspektive
Noch die Gefahr des Terrors erhöht

Am 13. August 1961 begann die Führung der DDR
Mit dem Bau der Mauer in Berlin durch die Abriegelung
Von Straßen und Gleiswegen durch NVA Volkspolizei
Wie den Kampftruppen der Arbeiterklasse

Bis 9. November 1989 bestand diese hermetisch
Abriegelnde Grenzbefestigung die Deutschland teilte
Wie Berlin in Ost und West zerschnitt Westberlin als Insel
Durch Zäune von seiner Umgebung völlig abschloss

Die Mauer wurde zum Symbol des Kalten Krieges
Sie wurde von der politischen Führung der UDSSR
Beschlossen nach einer Weisung der DDR-Regierung
Errichtet 9 Jahre zuvor schloss sie die Grenze zur BRD

Es galt für die DDR-Grenztruppen ein Schießbefehl
In allen Fällen des ungesetzlichen Grenzübertritts
Der erst 1982 Gesetz wurde damit wurden an der
Grenze um Berlin bis zu 245 Menschen getötet

Viele Dramen spielten sich um und hinter der Mauer ab
Als Menschen versuchten der SED-Diktatur zu entfliehen
Die Härte des Regimes dabei hielt viele Menschen aus
Angst vor der Flucht in den Wohlstand des Westens ab

Ob es mehr um Bananen ging beim Fall der Mauer
Als Symbol des Wohlstandes oder doch die Freiheit
Ist auch 26 Jahre nach dem Ende der Teilung noch
In Deutschland umstritten das oft getrennt blieb

Die Trennung in den Köpfen derer die eine Diktatur
Erlebten und sich in ihre einrichteten zu denen die
In Freiheit und Wohlstand lebten wird wohl manche
Generation noch überdauern im Hinterkopf vieler

Das eine die hinter der Mauer lebte nun die Grenze
Die offen in Europa war offen hielt für jene die aus
Not Hilfe suchten zeigte Größe auch gegen Widerstand
Anders als manche ihrer früher Landsleute in der DDR

Europa als einen Ort der Hoffnung für Menschen in Not
Zu erhalten statt sich von der Angst leiten zu lassen zeugt
Von mehr Mut als der Populismus der Ängstlichen gerade
Im Wissen um die damit auch Gefahren der Sicherheit

Viele Deutsche flohen nach dem Weltkrieg aus den
Ehemals Ostgebieten möglichst gen Westen wie manche
Aus der ehemals DDR lieber die Freiheit suchten als den
Real existierenden Sozialismus wohlbehütet hinter Mauern

Merkel öffnete keine Grenzen sie profitierte nur davon
Dass sich 1989 die Grenzen für sie öffneten wie sie
Als Kanzlerin bereits offene Grenzen weiter offenhielt
So kann in Zeiten der Angst Nichtstun Mut beweisen

Das ehemals geteilte Land das viele Menschen auch
Aus dem verlorenen Osten integrieren musste nachdem
Es die Welt in einen schrecklichen Krieg gestürzt hatte
Hat die verdammte Pflicht Menschen in Not zu helfen

Vertrieben wurden viele infolge von Kriegen in denen
Mit Waffen aus deutscher Produktion die dieses Land
Zum drittgrößten Waffenexporteur weltweit machte auf
Sie geschossen wurde so ist unser Gewinn ihre Not

In Erinnerung der Teilung meiner Stadt fühle ich die
Pflicht für offene Grenzen zu kämpfen damit nie wieder
An deutschen Grenzen auf Menschen geschossen wird
Wer anderes sagt ist nicht in der BRD angekommen

Konflikte vor Ort besser lösen statt Kriege zu verlängern
Menschen in ihrer Heimat eine echte Chance geben ist
Besser als wieder begrenzende Mauern nun zu bauen
Das wird dauern und kosten nehmen wir uns die Zeit
jens tuengerthal 13.5.2016

Kuschelsonett

Sehne mich nach dir neben mir nun
Allein im Bett in kühler Nacht ohne dich
Neben mir bin ich hier nicht glücklich
Oh wie gerne würde ich es mit dir tun

Nur das Wissen du leidest wie ich
Gibt der so Sehnsucht mehr als nur
Berührung wäre es bleibt Gefühl pur
So wird die Leere doch erträglich

Was zählt in der Liebe als allein
Das geteilte Gefühl füreinander
Wann könnte es spürbarer sein

So ist woran wir gerade noch leiden
Fühlbarere Nähe als oft miteinander
Werde mich träumend daran weiden
jens tuengerthal 13.8.2016

Hurensonett V

Wo bleibt die Zärtlichkeit bei Huren
Die doch erst den Zauber der Lust
Danach ausmacht  sonst bleibt Frust
Der Leere danach wie nach Abfuhren

Doch wer sagt dass sie nur ficken wollen
Schnell einfach bezahlte Lust erledigen
Statt auch genießen sich anzuschmiegen
Ist doch käuflich was immer sie tun sollen

Wer Huren zu genießen weiß wird doch
Lieber dabei auf Unbezahlbares achten
Was bleibt ist mehr als schnelle Lust noch

Erst wer dabei sich Zeit für Zärtlichkeit
Nimmt bekommt noch mehr für’s Geld
Als ein bezahltes Loch für kurze Zeit

Huren sind doch immer auch Frauen
Verschieden wobei sie sich gleichen
Besser würden wir Gefühlen trauen
jens tuengerthal 12.8.2016

Freitag, 12. August 2016

Hurensonett IV

Die Huren verschachern käufliche Liebe
So nennt sich die doch nur Prostitution
Als ständen Gefühle dabei zur Disposition
Nicht nur die Befriedigung niederer Triebe

Was ist mit denen aber die ihre nur Arbeit
Dennoch mit Liebe tun wie es sonst sein soll
Sind sie verufener oder dabei besonders toll
Warum haben Gefühle nicht Preis und Zeit

Belügen sich nicht vielmehr die Paare alle
Die sich der Gefühle beim Sex versichern
Als sein sie der Schlüssel zu Glückes Halle

Wer oft genug liebte weiß es doch genau
Es kommt auf Technik und Schauspiel an
Die geteilte Lust ist immer auch’ne Schau
jens tuengerthal 12.8.2016

Kulturgeschichten 0320

Machtfrau

Frauen an der Macht waren lange
Etwas besonderes und noch  immer
Wird gemutmaßt ob es die Welt wohl
Verändert wenn Frauen sie regieren

In Deutschland kennen wir es nun
Seit einigen Jahren und wenig hat
Sich verändert außer der neue Hass
Der Kanzlerin Merkel entgegenschlägt

Die USA fürchten sich noch davor was
Aus ihrem Land wohl wird wenn Hillary
Erst die Macht ergreift während England
Es seit Jahrhunderten erfolgreich kennt

Im arabischen Raum ist es noch völlig
Unvorstellbar in einer traditionellen
Eher chauvinistisch geprägten Gesellschaft
Dabei kannten sie es lange vor dem Islam

Eine die als Königin und Frau Ägypten lange
Machtvoll regierte starb am 11. August 30 vor
Christus der dann die Welt auch veränderte
Auf traditionell weibliche Art mit der Liebe

Auch Kleopatra hat die Liebe genutzt um
Ihrem Geschlecht den Ptolemäern noch die
Macht gegen Rom zu erhalten in dem sie selbst
Liebesbeziehungen mit den Mächtigen begann

Zuerst gewann sie Julius Cäsars Herz für sich
Wohlmöglich auch der große Feldherr ihres die
Selbst die Nähe zur Macht nutzte die ihre weiter
Auszubauen Ägyptens Position zu weiter stärken

Sie stammte aus altmakedonischem Adel so
War ihr Vorfahre Ptolemäus I. noch Offizier
Bei Alexander dem Großen einst gewesen
Sie war mit zweien ihrer Brüder verheiratet

Ptolemäus XIII. und XIV. waren solange ihre
Mitregenten noch wie vor ihr ihre Schwester
Noch als Pharaonin am Nil regierte während
Die Mutter Kleopatras VII. wohl unbekannt ist

Sie könnte eine Ägypterin aus einer Familie
Der Hohepriester von Memphis gewesen sein
Was erklärte warum Kleopatra ägyptisch sprach
Also Blut zweier Völker in sich trug wohlmöglich

Nach griechischem Recht waren Kinder aus
Der zweiten Ehe illegitim warum Kleopatras
Herkunft verschwiegen worden sein könnte
Doch wurde sie sehr kultiviert am Hof erzogen

Sie sprach außer Griechisch der Sprache der
Ptolemäischen Führungsschicht wohl mindestens
Noch neun weitere Sprachen der Nachbarvölker
Doch war sie die erste die auch ägyptisch sprach

Ihr Vater wurde zwischendurch von ihrer Halbschwester
Berenike  IV. mit  deren Mutter  Kleopatra VI. entmachtet
Doch halfen ihm die Römer wieder ins Amt wo er dann
Kleopatra VII. als seine Nachfolgerin noch bestimmte

Ihre vermutlich Halbschwester wie die Stiefmutter wurden
Hingerichtet während Kleopatra den Namen Vaterliebende
Nach ihrer Machtübernahme bekam sonst hieß sie mit
Horusnamen die große Herrin der Vollkommenheit

Ihr späterer Geliebter Marcus Antonius  sorgte damals als
Kavallerieführer maßgeblich für die Wiedereinsetzung ihres
Vaters und sah da die fünfzehnjärhige Kleopatra erstmals
War schon damals völlig  fasziniert von dem noch Mädchen

Sie bestieg nach dem Tod ihres Vaters 51 vor Christus
Mit ihrem Bruder als Ehemann und Mitregenten den Thron
War damals glauben wir Plutarch also 18 Jahre und nahm
Den Machtkampf mit dem Hof auf die ihren Mann vertraten

Der damals erst zehnjährige wäre nach dem Recht wohl
Vorrangig gewesen was die Schwester nicht akzeptierte
Urkunden allein zeichnete was dies bedeuten könnte
Wie auch neue Münzen nur noch ihr Porträt zeigten

Sie suchte wie ihr Vater die Nähe zu Rom machte sich
Damit bei den Alexandrinern unbeliebt suchte dafür die
Nähe zu den ägyptischen Hohepriestern war ihre Macht
Im Land stärkte das gerade unter einer Hungersnot litt

In dieser Zeit der Unruhen wird erstmals in Urkunden
Auch ihr Bruder zuerst genannt was für Machtgewinn
Der Hofbeamten sprach aber auch ein taktisch kluger
Rückzug in Zeiten der Krise gewesen sein könnte

Als nun Pompeius kam und Hilfe im Kampf gegen
Cäsar verlangte schickte Kleopatra ihm Truppen
Plutarch dichtet sogar über eine Liebesbeziehung
Der beiden doch nennt er den Bruder Herrscher

Zumindest erkannte Pompeius damit die gerade
Machtverhältnisse in Ägypten an und Kleopatra
Floh um arabische Söldner in Askalon zu werben
Nun bat Pompeius auf der Flucht um Asyl in Ägypten

Damit Ägypten nicht in den Bürgerkrieg der Römer
Mit hineingezogen würden ließen Ptolemäus Beamte
Pompeius ermorden was der zwei Tage später in
Alexandria landende Cäsar als Parteinahme auslegte

Cäsar wollte nun den Krieg der Geschwister beenden
Kleopatra wieder neben ihrem Bruder einsetzen alte
Ägyptische Schulden eintreiben regierte in Alexandria
Sehr herrisch was ihn sofort sehr unbeliebt machte

Kleopatra ließ sich sodann listenreich in den Palast
Des Cäsars  schmuggeln um mit  ihm zu verhandeln
Weil ihr Bruder ihre Rückkehr verhindern noch wollte
Was den Feldherren wohl bereits sehr beeindruckte

Bald begannen beide ihre Affäre die Kleopatra hoffen
Ließ wieder in ihre Ämter eingesetzt zu werden was
Cäsar verlockend schien da eine ihm ergebene Königin
Ägypten in seinem Sinne regieren wohl würde

Cäsar versöhnte dann die Geschwister doch noch wieder
Womit Kleopatra faktisch die Macht in den Händen hielt
Was die Alexandriner Achillas mit seiner größeren Armee
Zu Hilfe rufen ließ den Alexandrinischen Krieg auslöste

Diesen Krieg gewann nach einigen Wirren die Cäsar
Noch in Lebensgefahr brachten dieser doch nachdem
Seine Hilfstruppen eintrafen und Ptolemäus XIII. ertrank
Während der Schlacht im Nil viele seiner Soldaten starben

Nun war Kleopatra wieder im Besitz der Macht denn auch
Alexandria hatte kapituliert Cäsar setzte sie wieder ein
Vermählte sie mit ihrem Bruder Ptolemäus XIV. um so
Formell der ägyptischen Tradition auch zu genügen

Um ihre Macht zu sichern und ihrer Unbeliebtheit bei
Den Alexandrinern wegen stationierte Cäsar noch drei
Legionen in Ägypten die auch die Romtreue sicherten
Die Regierungsmacht lag nun allein bei Kleopatra

Ob Cäsar dann tatsächlich eine Nilfahrt nach Oberägypten
Mit seiner Geliebten unternahm ist nicht zu belegen auch
Wenn Sueton und Appian davon berichten zumindest gebar
Kleopatra bald nach Cäsars Abreise einen Sohn von ihm

Cäsar erkannte diesen seinen einzigen Sohn zwar an
Jedoch machte er nicht Cäsarion zu seinem Erben sondern
Setzte im Testament Octavian ein den späteren Augustus
Der sein Großneffe war heiratete Kleopatra auch nie

Bald darauf besuchte sie Cäsar in Rom wo ihr aber viel
Gegenwind von den Senatoren etwa Ciceros entgegen wehte
Der sie unsympathisch und hochmütig fand doch Cäsar ließ
Seine Geliebte noch durch eine Venus Statue vergöttlichen

Diese Erhebung einer bloßen Vasallenkönigin empörte viele
Republikanisch denkende Römer zutiefst nebenbei fing der
Feldherr Cäsar noch in Spanien eine Affäre Eunoe an worauf
Er Kleopatra reich beschenkt wieder nach Ägypten entließ

Seine Affäre brachten den verheirateten Herrscher in Rom
Sehr ins Gerede was ihn aber nicht störte da er wieder aus
Ägypten zurück die Affäre mit Kleopatra erneut begann bei
Der unklar ist ob sie die ganze Zeit über weiter in Rom weilte

Sicher ist nur sie war bei seiner Ermordung anwesend die
An den Iden des März 44 vor Christus stattfand bis dahin
Hatte sie noch viele Reformen mit ägyptischen Beratern
Aus Alexandria angestoßen wie den julianischen Kalender

Auch der Bau der großen öffentlichen Bibliotheken zur
Sammlung griechischer und römischer Schriften ging
Wohl auf den Einfluss Kleopatras zurück so wurde die
Militärische Republik kultivierter und absolutistischer

Einige Senatoren um Brutus fürchteten die Macht der
Ägypterin gar eine Verlagerung der Hauptstadt nach
Alexandria oder die Errichtung einer Monarchie nach
Hellenistisch ägyptischen Vorbild warum sie putschten

Mit dem Tod Cäsars hatte Kleopatra ihre Macht verloren
Floh nachdem einige Senatoren sogar nach ihrem Leben
Trachteten bald aus Rom mit ihrem Mann zurück nach
Ägypten an den Nil wo Ptolemäus XIV. bald darauf starb

Nun erhob Kleopatra ihren dreijährigen Sohn Cäsarion
Zum Mitregenten Ptolemäus XV. den sie voll in die dort
Ägyptische Mythologie integrierte und als Vaterrächer
Anbeten ließ bei Isis und Osiris neben sich selbst

Erneut hatte sie mit Seuchen und Hungersnöten wohl
Aufgrund ausbleibender Nilschwemmen zu kämpfen
Bei der sie auch königliche Speicher zur Linderung
Der Not in Alexandria öffnen und Korn verteilen ließ

In Rom rangen derweil Cäsars Erbe Octavian wie
Ihr späterer Geliebter Marcus Antonius um die Macht
Als sich das Triumvirat durchsetzte in dem Antonius
Den Orient erhielt lud er zur Rechenschaft Kleopatra vor

Sie war die mächtigste Herrscherin des Orients deren
Hilfe er im Kampf gegen die Parther brauchte und sie
Präsentierte sich dem neuen Herrscher seiner bekannten
Leidenschaft entsprechend um ein Herz zu gewinnen

Sie zeigte sich sodann auf ihrer vergoldeten Galeere
Voller schöner Mädchen und Lustknaben als Aphrodite
Lud ihn an Bord zu hocherotischen Banketten bei denen
Sie den erfolgreichen Feldherren für sich eroberte

Die Bevölkerung sah darin eine sakrale Vereinigung
Von Dionysos und Aphrodite oder auch Isis und Osiris
Den damals Hauptgottheiten östlicher Religionen was
Dem sinnlichen Luxus eine höhere Rechtfertigung gab

Die beiden verbrachten den folgenden Winter gemeinsam
Voller Luxus Schwelgerein und Neckerein in Alexandria
Bis neue Aufstände Antonius wieder ins Feld riefen
Wie nach Rom um sich mit Octavian neu zu einigen

Inzwischen gebar Kleopatra Zwillinge von Antonius
Der währenddessen Octavians verwitwete Schwester
Octavia heiratete um ihr Bündnis zu stärken worauf
Antonius Ägypten drei Jahre lang fern blieb

Inzwischen bekam Herodes der aus Palästina
Vertrieben wurde kurz von ihr Asyl bevor er sich
Nach Rom aufmachte um sein Königreich mit deren
Hilfe zurück zu erobern zu Kleopatras Ärger

Antonius lebte mit Octavia eine Zeit lang glücklich
In Athen wo sie ihm drei Kinder gebar dann als die
Beziehung zu Octavian kritischer wurde nahm er
Die Liebe zu Kleopatra wieder auf die zu ihm kam

Nun lernte er erst die Zwillinge kennen auch gebar
Kleopatra ihm bald einen weiteren Sohn band ihn
Erneut stärker an sich und beide begannen ihren
Orient gemeinsam sehr effektiv zu regieren

So ließen beide auf ihren Münzen den jeweils
Anderen mit allen Titeln abbilden was für eine
Einverständliche Verschränkung der Macht spricht
Lust Liebe und Macht waren sich dabei sehr nah

Während Antonius nun den Parthern unterlag
Besiegte Octavian Pompeius II. entmachtete
Den dritten Triumvirn Lepidus womit er nun
Der unumschränkte Herr im Westen wurde

Warum Antonius das Angebot Octavians nun
Ablehnte ihm Soldaten gemeinsam mit seiner
Gattin Octavia zu schicken ist teils unklar so
Behauptet die Literatur es lag an Kleopatra

Angeblich drohte sie ihm mit Selbstmord
Sollte er wieder zu Octavia zurückkehren
Was unglaubwürdig sei warum heute die
Forschung meint es war eine Provokation

Antonius hatte Octavian viel mehr Soldaten
Für den Kampf gegen Pompeius geschickt
Warum er die bloße Provokation des Bruders
Ablehnen musste es nicht um Gefühle ging

An niemanden gebunden und keines Beweises
In Versen schuldig scheint mir beides möglich
Starke Gefühlsausbrüche mischen sich auch
Gelegentlich mit politischer Strategie gefährlich

Ob Antonius und Kleopatra nun heirateten wie
Ob sie es überhaupt je taten ist umstritten noch
Geschieden wurde er erst 32 vor Christus doch
Bis dahin ließ sich Kleopatra schon als Isis feiern

Kleopatra hatte in Alexandria weiterhin führende
Philosophen Künstler Politiker als Berater an ihrem
Hof wie als Erzieher der gemeinsamen Kinder
War die Stadt ein kulturelles Zentrum der Welt

In Rom begann ab 33 der Propagandakampf
Octavians gegen Antonius sehr erfolgreich
Dem er Verschwendung zugunsten seiner
Geliebten vorwarf wie Veruntreuung noch

Zu dieser Zeit kursierten in Rom Gerüchte
Kleopatra hätte eine in Essig aufgelöste
Riesige Perle geschlürft um Antonius bei
Einem Luxusmahl zu beeindrucken

Die Veröffentlichung des Testament des
Antonius brachte dann das Fass zum
Überlaufen da er neben Kleopatra in Alexandria
Bestattet werden wollte nicht mehr in Rom

Nun ließ Octavian die Römer Kleopatra
Den Krieg erklären mit der Behauptung
Antonius sei ihr ausgeliefert und sie wolle
Auch Italien beherrschen als Ägypterin

Antonius begann den Kampf defensiv
Um nicht der römischen Propaganda
Zum Opfer zu fallen und verlor dann doch
Die entscheidende Schlacht und floh

Mit Kleopatras Schnellseglern ging es
Nach Ägypten wo sie noch ein Jahr
Miteinander hatten bis Octavian kam
Antonius sich im Irrtum noch umbrachte

Die falsche Nachricht des Selbstmordes
Seiner Geliebten Kleopatra ließ Antonius
Sich nach dem Fall Alexandrias in sein
Schwert stürzen wie wir jüngst bedichteten

Das Drama seines Todes in ihren Armen
Die sich in ihrem Mausoleum verbarrikadierte
Ist bekannte Geschichte unbekannter ist noch
Wie sie anschließend starb und warum

Vermutlich brachte sie sich mit ihren Dienerinnen
Gemeinsam um als schon von Octavian gefangen
Doch ist dies so ungewiss wie manches um ihr
Ende das dem letzten Triumvirn sehr nutzte

Ob es Schlangen waren die wieder verschwanden
Oder Gift das ihr mit genehmigten Datteln dann
Gebracht wurde ist unklar wie das Wissen des
Octavian zuvor der sich nicht verführen ließ

Manche römische Schreiber behaupten sie hätte
Auch Octavian als dritten oder vierten Römer
Noch verführen wollen doch dieser hätte ihr
Stolz und keusch widerstehen können

Ob sie wirklich noch stolz und schön war oder
Nach dem Tod ihres Geliebten in später doch
So berühmter versehentlicher Romeo-Julia-Manier
Eine gebrochene Frau ohne Glanz ist unklar

Vielleicht wollte sie nicht mehr weiter leben
Wie sie schon vorher den Freitod ankündigte
Sollte er sie für Octavia wieder verlassen wie
Etwa Plutarch sich sicher ist warum immer

So berichtet auch Plutarch vom einzigen je
Treffen Octavians mit Kleopatra noch kurz
Vor ihrem Tod bei dem sie nicht glänzte
Sondern zerzaust im Unterkleid erschien

Als Frau nahe dem Nervenzusammenbruch
Hätte sie sich noch mit ihrem Schatzmeister
Über den Umfang ihrer Schätze gestritten
Um ihren Lebenswillen vorzutäuschen

Cassius Dios berichtet dagegen Kleopatra
Hätte noch einmal wie schon zuvor auch
Octavian zu verführen doch sei dieser als
Guter Römer hart und tugendhaft geblieben

Beide Autoren sind sich bezüglich ihres
Freitodes sicher ohne wie Plutarch zugibt
Zu wissen wie und wodurch sie starb doch
Jeder unerklärte Tod weckt Verschwörung

So vertreten einige bis heute die These
Octavian habe sie zur Sicherheit lieber
Ermorden lassen um sich nicht mit einer
Schwachen Kleopatra in Rom zu zeigen

Hätte doch eine solche gebrochene Frau
Nach Nervenzusammenbruch ohne Willen
Seine Theorie vom gefährlichen Feind als
Immer Lüge den Römern dann offenbart

Doch war Kleopatra schon seit Cäsar
Unter den Römern so unbeliebt dass es
Keinen gestört hätte sie so zu sehen
Ist es Siegern egal wie Verlierer aussehen

Erhöhte doch eine gebrochene Königin
Noch den Glanz des Siegers über sie
Warum alle Thesen eher unwarscheinlich
Bleiben für Freitod viel spricht am Ende

Auch dass Octavian wohl ankündigte
Sie in drei Tagen mit ihren Kindern
Nach Rom nehmen zu wollen um sie
Beim Triumphzug zu zeigen genügte

Reichte ihr klar zu machen dass es nun
Dem Ende entgegenging und sie keine
Chance auch für ihre Kinder auf Macht
Mehr hatte warum sie lieber ging wohl

Ob der Verlust der Macht eine Ende
Je wert ist scheint dem Betrachter
Ohne solche selbst sehr fraglich
Könnte sie doch jetzt erst leben

Doch ist der Horizont vermutlich
Auch solch gebildeter Menschen
Wie die vielsprachige Kleopatra
Es sicher war immer beschränkt

In Leiden und Unglück gefangen
Die Liebe ihres Lebens vielleicht
Gerade in ihren Armen verloren
Scheint vieles doch verständlich

Auch der tiefe Sturz von der gerade
Noch Göttin zur Gefangenen womöglich
Sklavin könnte die Mutter von mindestens
Vier Kindern alle Hoffnung verlieren lassen

Andererseits bringen sich Mütter selten um
Solange sie sich um ihre Kinder sorgen tun
Sie es wenn nur spontan nicht strategisch
Wie Kleopatra es geheim angeblich plante

Ob es die Macht war die sie in den Tod trieb
Wie manche Politiker bis heute noch ist so
Ungewiss wie ob sie die Liebe antrieb dabei
Sicher ist nur keine Macht wäre Leben wert

Spannend bleibt die Frage wohl ob sie
Als Königin einen weiblichen Weg wählte
An die Macht wie an ihr und am Ende
Auch von ihr wie dem Leben weg

Gibt es wirklich weibliche Wege dabei
Sind dies nicht alles soziale Gerüchte
Bestimmte Formen der Herrschaft noch
Jenseits der Natur zu legitimieren

Ob Kanzlerin Präsidentin oder Kapitänin
Heute entscheiden Frauen vielfach allein
Es kommt dabei weniger noch auf ihr sonst
Geschlecht als ihre Leistung dabei an

Vielleicht wäre dies ein weiseres Ende
Der Betrachtungen der Frauenleben
Die an der Macht auch nur mächtig eben
Reagierten weil Macht mehr wiegt immer

Cassius Do schrieb dazu folgende so
Passende Worte die gleichsam als ihr
Epitaph nun diesen Text beschließen
Der einer großen Frau mit Macht huldigte
jens tuengerthal 12.8.2016

„Sie gewann die beiden größten Römer ihrer Zeit für sich, und wegen des dritten nahm sie sich das Leben.“

Cassius Dio, Römische Geschichte 51, 15, 4

Zarthart

Manche mögen es beim Sex hart
Andere sind lieber dabei immer zart

Doch keine derer die ich erkannte
Wollte immer das schon bekannte

Gerade umgekehrt suchte sich Lust
Unbekannte Wege ganz bewusst

Die es ganz zärtlich anfänglich lieben
Waren härter wenn wir es erst trieben

Es gibt keine Gebrauchsanweisung
Was wann bringt größte Verheißung

Auch wie du eine Frau anfasst ist immer
Verschieden Gewohnheit hilft dabei nimmer

Es ist jedesmal noch eine Hochseilwanderung
Ohne doppelten Boden braucht es Erfahrung

Von einer Sekunde zur nächsten führt schnell
Was eben noch stöhnen ließ zu bösem Gebell

Der Wechsel im Ton der Hingebung immer zeigt
Du hast sie wirklich gewonnen oder es vergeigt

Sich darum beim verführen führen lieber lassen
Um aufzunehmen was kommt macht gelassen

Frau wird wissen was sie will und wenn nicht
Lohnt es nie einen Aufwand ganz schlicht

Bei Männern ist es einfacher immer noch
Sie wollen nur das eine lieber mit Loch

Wo sinnliche Schlichtheit sich mit dabei
Größter Komplexität trifft geht es vorbei

Die meisten Männer denken mehr
Beim Sex Frauen davor und hinterher

Fragen sich oder sie was ihr wohl gut tut
Besser wäre sie hätten dabei mehr Mut

Wenige Frauen reden gerne darüber dabei
Zumindest führt es keine Lösung herbei

Manche Männer meinen wirklich es gebe
Den Knopf mit der jede Orgasmen erlebe

Dabei ist es natürlich eigentlich ganz einfach
Erspüre was sie möchte frage nicht mach

Weil ich Bedienungsanleitungen aber liebe
Schreibe ich als hülfe es im Reich der Triebe

Hart oder zart ist nicht immer das gleiche
Was immer passt passt nie für alle Reiche

Männer lernt endlich dabei zu balancieren
Frauen sagt was ihr wollt ohne genieren

Wenn sich beide dann zufällig erspüren
Könnten sie sich gegenseitig verführen
jens tuengerthal 11.8.2016