Lektürentagebuch 13/7/24
Mit Proust heute passend zum Sommer
Einige Seiten Auf der Suche nach der
Verlorenen Zeit in Balbec gewesen im
Wunderbaren Grand Hotel die feinen
Wie nuancenreichen Beobachtungen
Von Marcel Proust genossen der als
Kenner der Zustände die so feinen
Unterschiede in der Haltung auch des
Eigenen Personals zu beschreiben weiß
Wie es nur kann wer damit aufwuchs
Die Auswirkungen des Charakters auf
Auf die ihnen unterworfene Herrschaft
Was Proust so differenziert auch benennt
Wie die jeweilige Zu- oder Abneigung für
Den Adel die schon familiär bedingt meist
Teil der Familiengeschichte auch sind
Diese Kunst die sich schon bei der feinen
Beobachtung des Besuchs des dort
Generaldirektors in dieser Filiale seiner
Kette von Grand Hotels zeigte macht
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
Zur auch Kulturgeschichte einer Epoche
Die für die meisten längst nur noch eine
Episode im Klassendenken zu sein scheint
Diese schlichte Sozialdemorkratisierung der
Großen bürgerlichen Kultur die jene Werte
Die für nun alle gelten sollen erst entwickelte
Ignoriert dabei die Wurzeln ihrer Geschichte
Wer verstehen will was Diplomatie ausmacht
Wie Menschen ihre Rollen spielen im großen
Geflecht der Gesellschaft der lese Proust um
Tief in eine fast verlorene Welt zu tauchen
Denke an meine Großeltern wie den auch
Standesdünkel der Familie der so einsam
Wie nirgendwo zugehörig machte auch im
Kern dieser Familie nicht dafür aber den
Blick für Zusammenhänge weit öffnete die
Hinter der Proustschen Ironie fein sichtbar
Eine Welt für sich kreieren können welche
Auch untergegangen noch Fundament ist
Lese seit vielen Jahren Proust und quälte
Lange mich an Swanns peinlicher Liebe
Welcher der Protagonist fast verfiel der
Nun mit seiner Großmutter urlaubt
Ihr geistiger Adel der ihn zwar von allem
Trennt wonach er sich heimlich sehnt
Aber zugleich Geborgenheit schenkt wie
Ein Bewusstsein der Erhabenheit gibt
Den Rahmen vor der so gehoben längst
Jenseits aller Klassen sich bewegt in
Denen Aufsteiger noch glänzen wollen
Was die alte Dame schlicht ignoriert
Es ist für sie nicht existent was keine
Blinde Ignoranz ist sondern dafür eine
Klassenlose Egalität schenkt die sie in
Der Gunst so vieler hoch erhält
Nie wird es eine völlig klassenlose
Gesellschaft irgendwo geben auch
Wenn der Anspruch offiziell so ist
Geht es um den Umgang damit
Hier zeigt Proust in seiner reichen
Sprache durch feine Beobachtung
Was den Unterschied ausmacht der
Die einen von den anderen scheidet
Erst wer diese realen Umstände erkennt
Kann über ihnen schweben wie mit ihnen
Spielen statt peinliches Opfer zu werden
Lehrt die Lektüre einen feinen Umgang
Hier gibt es das Steppenwolfgefühl was
Hesse zu platt deutlich beschreibt aber
Doch eine Saite in vielen anschlug die
Proust in feinster Variation vorher spielte
jens tuengerthal 13.7.24
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