Freitag, 8. September 2023

Paradiesfund

Paradiesfund

Paradise lost nannte Milton sein
Großes Epos über die Geschichte
Der Menschwerdung in der er die
Biblische Geschichten noch mit
Vielem Hokuspokus wie etwa der
Offenbarung verband und Sagen
Aus der Antike darunter mischte
Das Märchen vom Paradies was
Die Menschheit durch ihre Sünde
Wie den Ungehorsam gegenüber
Gott verlor stammt noch aus der
Jüdischen Tradition der Thora
Wurde aber für die drei großen
Weltreligionen verbindlich die ja
Alle irgendwie jüdische Sekten sind
Doch auch dort ist dieser Text der
Die angebliche Schöpfung behandelt
Keineswegs der älteste sondern
Wurde erst im babylonischen Exil
Zum Kanon hinzugefügt um einen
Eigenen Gründungsmythos zu haben
Der mit dem viel attraktiveren der
Babylonier dem Gilgamesch Epos
Noch konkurrieren konnte denn dort
Führt eine Frau den Mann erst in die
Liebe und Lust ein belehrt ihn also um
So ein kultivierter Mensch zu werden
Diese wird eine Hure genannt was
Moralische Urteile quasi umkehrt
Während Eva aus Adams Rippe erst
Geschnitten wurde Mensch zu werden
Was zu chauvinistischen Strukturen
Wie sie Hirtenvölker pflegten passt
Die in der Wüste anders lebten als
Die städtische Hochkultur Babylons
Hier brauchte es ein verlorenes Paradies
Um von ständiger Fruchtbarkeit wie
Freiheit zu träumen dazu noch ist der
Mensch im Paradies quasi unbewusst
Bis er vom Baum der Erkenntnis aß
Sich seiner Nacktheit zu schämen
Beginnt was alle folgende Prüderie
Wie den Unsinn der Sünde gut trug
Wie gut tut es uns dieses Paradies
Auf den Müllhaufen der Geschichte
Endlich zu werfen um uns aufzumachen
Unser eigenes Paradies zu entdecken
Voller Lust und Genuss im Leben statt
Leiden und Qual an der eigenen Natur
Die von Moralaposteln verordnet werden
Dies Paradies tragen wir alle in uns
Wo wir mit Epikur nach Lust streben
Statt über Sünden noch zu grübeln
Einen strafenden Gott zu erfinden
Der autoritär unmündige Menschen
Für fehlenden Gehorsam bestrafte
Was nur der Wahrung der Autorität
Einer Priesterkaste diente die bis
Heute Weltmeisterin im Missbrauch
Ist aber die Sexualität verurteilt wie
Als Ziel des Lebens ein Jenseits
Ausruft was nur erfunden wurde
Damit die Narren die Qualen des
Gehorsams williger ertragen wie
Eine erfundene Hoffnung für ein
Leben nach dem Tod haben was
Es in der Natur nicht geben kann
Dafür unsere größte Freiheit wurde
Finden wir lieber das Paradies in uns
Genießen wir es voller Lust dann
Auch gerne miteinander statt sich
Vom Jenseits verführen zu lassen
Es könnte paradiesisch werden
Überlassen wir mit Heine lieber den
Himmel den Tauben und den Spatzen
Um als Mensch glücklich zu sein

jens tuengerthal 8.9.23

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen