Donnerstag, 28. September 2023

Dichterliebe

Dichterliebe

Wie lieben Dichter überlege ich
Außer in Versen für die Liebsten
Die sie zu Musen machen was
Ein liebevoller Missbrauch ist
Den Dante mit seiner Beatrice
Die in den Versen sterben muss
Wohl auf die Spitze trieb doch
Jahrhunderte der Minne bis heute
Haben daran wenig geändert nur
Shakespeare noch brutaler als
Der ihn bewundernde Goethe
Ließ in Romeo und Julia gleich
Beide an verzweifelter Liebe aus
Einem MIssverständnis sterben
Während Geheimrat Goethe noch
Bevor er ein solcher wurde als
Rechtsreferendar seinen Werther
Nur Hand an sich legen ließ den
Sturm und Drang tödlich zu krönen 
So wurde manche zur Muse die nur
Eine Idee von Liebe war aber den
Dichter dafür unendlich beflügelte
Was der Nachwelt oft genügt
Wer will schon öde Verse nur von
Glücklicher Liebe lesen wenn
Drama und Tragödie im Kern die
Herzen vielmehr bewegen wie
Die Sehnsucht nacheinander wecken
Um vom eigentlich doch schlichten
Vorgang des Vollzugs der Liebe
Noch zu träumen der uns bloß
Triebhaft stöhnend eher macht
Was wäre all die Lust an der Lust
Ohne den Traum von Liebe dabei
Schlichte Gymnastik auf verbal
Reduziertem Niveau nur nett
Doch macht die Verklärung die
Dichter um ihre Liebsten gerne
Betreiben sogar so schlichte
Kompromisse wie Beziehungen
Es meist nur sind zu etwas uns
Hehren und Heiligen mit einer
Angebeteten Schönheit warum
Dichter dem Balzverhalten von
Uns Zweibeinern einen gewissen
Mehrwert geben der zwar keine
Reale Grundlage hat aber ein
Gutes Gefühl vermitteln kann
Was genügt und so lieben die
Dichter verehrend ihre Musen
Falls diese es ertragen sonst
Werden sie zur Beatrice die
Nach schönsten Versen dann
Auf immer von uns geht wie
Ihren Zweck damit erfüllte
Was mehr ist als viele in den
Beziehungsversuchen sonst
Erreichen und also gut so war

jens tuengerthal 27.9.23

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