Zyklusreise
Während in Berlin Väterchen Frost
Auf russische Art eher kühl regiert
Bin ich mit Alphonse Karr in der
Fortsetzung des Kapitels zu Lilien
Durch den Jahreszyklus gereist
Was die nahe Vielfalt in all ihrer
Unterschiedlichen Schönheit mir
Als Betrachter offenbarte was ich
Lieber noch ignoriere solange Sohn
Im väterlichen Garten für den dieser
Voller Überschwang immer mich
Begeistern wollte was ich aber
Schon aus Trotz ignorieren musste
Wobei die Allergie mir noch half
Das ganze Leben eine Ausrede
Zu haben die vor Gartenarbeit
Relativ gut schützte auch wenn
Die Vielfalt der Blüten nicht völlig
Spurlos an mir vorbei ging war
Ignoranz in Gartendingen noch
Vorherrschend was sich mit der
Lektüre von Karr etwas ändert
Weil der begeisternde Blick für
Die Veränderungen im Zyklus
Des Jahres mich ergriff und so
Immer schon gekannte Vielfalt
In ihrer Schönheit neu offenbarte
Er stellt so wunderbar dar wie
Jede Blume zu ihrer Zeit im Jahr
Manche sogar im Winter noch
Sich durch die Erde wühlen um
Dort einen Weg zu finden der
Den Durchbruch noch gefalteter
Blätter gerade dann ermöglicht
Wenn es ihr entspricht zu blühen
Wie wunderbar fein die Natur
Dabei alles aufeinander schon
Abgestimmt hat damit auch jede
Zu ihrem Zeitpunkt im Jahr den
Weg ans Licht findet etwas die
Frühblüher fest verschlossen noch
Die harte Spitze nach oben durch
Das Erdreich brechen wie mit Spaten
Während spätere leichter kommen
Dies große Zusammenspiel der Natur
Was direkt vor der Haustür sichtbar
Lässt durch das ganze Jahr mit
Seinem Zyklus mich reisen ohne
Irgendwo hin zu müssen als hier
Mit Karr in seinen Garten der mich
An den väterlichen mit viel Liebe
Geführten erinnert was die Lektüre
Doppelt nahe bringt weil sie auch
Zugleich in den Schoß der Familie
Führt die auch einem Garten gleicht
In dem jeder zu seiner Zeit blüht
Denke ich und frage mich was wohl
Einmal meine Blütezeit gewesen
Sein wird und wer all diese kleine
Schönheit am Rand bemerken wird
Wie Karr mich gerade die vielfältige
Der Natur neu sehen ließ was
Zufriedene Begeisterung hinterlässt
Um sich am Kleinen zu freuen
Lohnt manchmal der Blickwechsel
jens tuengerthal 11.2.21
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