Wenigmehr
Weniger ist mehr
Wurde schon lange
Zum Credo einer Ästhetik
Die sich lieber reduziert gab
Als im Überschwang noch
Zu ersticken und so wurde
Das Nichts zur Mode einer
Übersättigten Gesellschaft
Die sich gern am Konsum
Berauscht um immer mehr
Was schon lange überflüssig
Mit weniger zu kontrastieren
Was das Nichts so exklusiv
Wie teuer machte ohne dabei
Einen Wert zu schöpfen als
Die Rarität des weniger im
Strom des sonst Ramsch
Der Sonderangebote nach denen
Die Schnäppchenjäger fahnden
Deren Peinlichkeit schon sehr nah
Bei glänzenden Trainingsanzügen
Dem Unterschichtenfernsehen so
Harmonisch entspricht über das
Sich überteuertes Nichts erhebt
Um so aus weniger wie magisch
Mehr Wert zu schöpfen der aber
Nur ein gut verkäuflicher Hauch
Von Nichts ist der etwas sein will
Was verloren hat der das weniger
Teurer einkauft statt es zu denken
Minimalismus als Pflichtprogramm
Das den Kontrapunkt nur spielt um
Besonders und also teuer zu sein
Ist also nur ein Marketinggag der
Gut bezahlt geistig wertlos ist nur
Von der gesteuerten Funktionalität
Der erwartbaren Mitspieler zeugt
Wirklich mehr wird weniger erst
Wenn es Sein ohne Markt reduziert
Nachhaltig das was ist auf das
Konzentriert was auch bleibt
Dessen Fußabdruck spurlos ist
Im Gleichgewicht der Welten
Dem kategorischen Imperativ genügt
Gerne wertlos gebraucht aus dem
Verlorenen neues damit schöpft
Erhält statt wegwirft denn wer
Nur aussortiert um den Sperrmüll
Zugunsten ästhetischer Ideale
Haufenweise zu überfrachten
Macht aus weniger mehr Müll
Aber nichts von bleibendem Wert
Der die Zukunft gestalten kann
Weniger kann wirklich mehr sein
Wenn mehr als Mode am Markt
Lieber mehr gedacht wird als
Nur Vergangenheit wegzuwerfen
Die der Schlüssel zur Zukunft ist
Aus Kenntnis der Geschichte
So erfordert es viel Nachdenken
Damit weniger bleibend mehr ist
jens tuengerthal 26.2.21
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