Naturwerte
Wie wertvoll ist das Kleine
Was wir so gerne übersehen
Denk ich bei der Lektüre
Wieder von Alphonse Karrs
Reise in meinen Garten
Wo er von Insekten erzählt
Die sich fortpflanzen oder
Ausbrüten von Elternsorge
Derer die in Ritzen brüten
Trickreicher Vorratshaltung
Der Bienen wie noch gewitzterer
Jener Wespen die so prächtig
Scheinen dass kein Edelstein
Ihm im Vergleich genügt um
Deren Schönheit Wert zu geben
Er schwärmt für die Winzlinge
Die im Holz seines Hauses nisten
Bewundert ihr soziales Leben
Wie die Biene Vorrat sammelt
An Honig für den Nachwuchs
Den sie nie sehen wird der
Nur als gut versorgtes Ei
In einer kleinen Höhle abgelegt
Irgendwann als Wurm auf die
Welt kommt die er vom Staub
Der Blüten gestärkt erobern soll
Wäre da nicht die prächtige Wespe
Die zu faul zum sammeln ihr Ei
In die Höhle der Biene legt wie
Alphonse fein beobachtet ohne
Einen Meter vom Haus weg zu sein
Deren Wurm aber nun eine Woche
Eher zur Welt kommen wird um
Sich sodann vom Nekar den die
Biene für ihr Baby sammelte gut
Zu nähren und groß zu werden
Womit der Wurm der Biene wohl
Elendig verhungern wird was beim
Menschlichen Beobachter Mitleid erregt
Doch während die Wespe noch
Ihr Ei in der Bienenhöhle legen will
Kommt die Mutterbiene zurück
Bemerkt den gerade wehrlosen
Eindringling und prügelt sie unter
Wildem Gefauche aus dem Loch
Zerfetzt dabei ihre Flügel sogar
Wobei wie Karr beschreibt sein
Mitleid von der Biene zur Wespe
Den geprügelten Opfer wechselt
Diese geschlagene Wespe nun
Stürzt da flugunfähig tief hinab
Bleibt wie tot am Boden liegen
Die Biene musste nicht mal stechen
Flog lieber weiter Nektar für ihr Ei
Sammeln während die geprügelte
Wespe nur noch sterbend zuckte
Doch kaum verschwand die Biene
Kam oh erstaunliche Natur die
Wespe wieder zu kräften um
Sogleich das Holzhaus wieder
Hinauf zu klettern da flugunfähig
Schaffte es mit letzter Kraft noch
In die Höhle brütet dort sehr lange
Schon hört er die Biene wieder
Doch mit letzter Kraft kommt sie
Nach der Geburt wieder heraus
Bevor die andere mit frischem
Blütenstaub ihr zu nah kommt
Verschwindet sich zu erholen
Oder zu sterben wer weiss es
Während die Biene das fremde Ei
Füttert was ihrem alles wegfrisst
Wenn irgendwann geschlüpft
Karr enthält sich jeder Wertung
So ist eben die Natur und jede
Der beiden Insekten Damen
Tat auf ihre Art ihr möglichstes
Das Überleben ihrer Gattung so
Zu sichern wie es ihr entspricht
Jede hat auf ihre Art recht tut
Was ihrer Natur entspricht ob
Dann die nützliche Biene oder
Die prächtige Wespe überlebt
Hängt an vielen kleinen Zufällen
Zumindest zeigt sich wie nah
Sich schon welche Dramen
Abspielen aber wie fern uns
Manche Welten sind in denen
Mütter ihre Kinder ablegen die
Sie nie lebend sehen werden
Welche Würmer sind bevor sie
Sich verpuppend Flugwesen wie
Schmetterlinge werden was ein
Wunder der Natur auch ist für uns
Die wir nur mühsam laufen lernen
Mit viel Glück noch etwas schwimmen
Denke ich andächtig staunend
Werde die kleinen Flugwesen ob
Ihrer eigenen Lebensdramen künftig
Mit viel Respekt betrachten und wie
Klein scheint unser Liebeskummer
Gegen diesen Kampf ums Überleben
Der jeden Tag aufs neue beginnt
Wie die zerfetzte Wespe die noch
Gerade ihr Ei ablegte dessen Wurm
Dem Ei der Biene wenn deren kein
Frühchen wird alles wegfrisst sich am
Teich von Geburt und Prügelei erholt
Auf einem Seerosenblatt vielleicht
Oder schöner zumindest zu sterben
Was griechisch Euthanasie heißt
Von der schnellen Zunge des Frosch
Aus dieser Welt gerafft wird wäre dann
Nicht ungerechter als ihr Kuckucksei
So fragt sich wohl mancher der das
Naheliegende beobachtet ob nicht
Die Bewertung das Problem ist weil
Natur einfach ist wie es ihr entspricht
jens tuengerthal 4.2.21
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