Montag, 23. November 2020

Gotteseifer

Gerade wieder Thomas Manns
Joseph und seine Brüder über
Jakob den Vater gelesen der mit
Lea die er nicht wollte zehn Söhne
Zeugte und mit der geliebten Rahel
Die er noch dazu heiratete aber
Nicht einen in der gleichen Zeit
Wofür sich die zarte Schönheit
Die Rahel damals war schämt
Bei der er der Liebe sei dank
Viel häufiger lag ohne Folgen
Sich schwellende Brüste wie
Die Schwester auch wünscht
Was Unsinn aber auch Natur
Dort als Gottes Rache gesehen
Der eifersüchtig gewesen auf
Joseph der so leidenschaftlich
Menschlich zu lieben verstand
Rahel neben Lea heiratete
Aber dabei im Sinne des
Stammes nicht erfolgreich war
Nur sehr spät Joseph zeugte
Den Liebling der zunächst
Nichts als Unfrieden stiftete
Bis die Brüder ihn verschleppten
Er dann erst in Ägypten unter
Dem Pharao mit Fleiß aufstieg
Was aber noch kein Thema ist
Dagegen ist die Eifersucht des
Gottes der einziger sein will wie
Seine bekannte Rachsucht die
Rücksichtslos mordet von Babel
Bis zur Sintflut sogar den Sohn
Ans Kreuz schlagen ließ der für
Die einen eine Sekte gründete
Während andere ihn als Messias
Sogar mit Gott dreieinig feiern
Eine menschliche Eigenschaft
Des erfundenen Allmächtigen
Der so viel Ärger auslöste noch
Ein missgünstiger Kleingeist ist er
Dieser alles lenkende Gott der
Immer wieder Unfrieden bewirkte
Nun fragt sich ob hier die Bibel
Auch wenn sie historisch noch
Thora hieß die jüdischen Sekten
Christentum und Islam sie nur
Schlicht übernahmen wie den
Stammvater Abraham auch oder
Die Geschichte von Adam und Eva
Als feige moralische Lüge die
Unser Sexleben verhunzte
Über Jahrtausende bis heute
Die Natur mit Scham besetzte wie
Das Bewusstsein als Strafe für
Vorige Sünden unsinnig erklärt
Also menschlichen Geist in seiner
Hohen Komplexität die ihn gerade
Charakterisiert als Sünde sieht
Was den absurden Dogmatismus
Der monotheistischen Sekten uns
Offenbart der menschenfeindlich
Vom Wesen her eigentlich ist
Weil er die Natur doppelt negiert
Dazu einen allzumenschlichen Gott
Mit lächerlicher Eifersucht regieren
Lässt dem Mensch sich unterwirft
Die Eifersucht die also Gläubige
Sogar als göttlich sehen können
Ist allein Zeichen von Missgunst
Selbstzweifel und schlechtem
Charakter im Kern dabei der
Gedeihliches Miteinander verhindert
Gegen den jeder Mensch der nur
Ein Mindestmaß an Anstand hat
Sich wehren wird während Gläubige
Dem unreifen Trieb mit Segen folgen
Ihre wie ihres Gottes Unreife damit
In voller Lächerlichkeit betonend
Weil es nie einen Grund für die
Eifersucht geben kann diese vom
Wesen her pathologisch stets ist
Wer nicht glücklich miteinander
Soll sich trennen statt betrügen
Oder lernen den Sex von Liebe
Wie Familie klar zu trennen was
Durch die Moral schwer wurde
Nichts begründet je Eifersucht
Alles ist möglich außer Besitz
Den Eifersucht verteidigt die
Der biblische Gott hier ganz 
Menschlich sehr oft zeigt was
Alles vorgeblich übersinnliche
Als schlichten Hokuspokus nur
Am Ende aufgeklärt offenbart
Womit der zwinkernde Hinweis
Mit dem Mann Gott offenbart
Wenn auch im biblischen Ton
Die eleganteste Verspottung
Aller Religion wohl ist womit
Der Atheist in der Tradition
Von Diderot und Holbach also
Les philosophes wie sie hießen
Noch freundlicher auf das Werk
Schaut das in der zärtlichen
Umarmung lächerlich macht
Was Witz der Weltgeschichte bleibt
Die Religion als Sklaverei welche
Den Mensch von der Natur trennt

jens tuengerthal 23.11.20 

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