Die Lektüre des großartigen
Apropos Casanova vom Ungarn
Miklòs Szentkuthy dessen Name
Immer noch nicht einfach fließt
Öffnet neue Gedankenwelten
Wie Sichten auf den Europäer
Giacomo Casanova wie sein Denken
Was ihn viel interessanter noch macht
Als die wechselnden Damen auch
Wenn er für diese und die Erfüllung
In ihnen immer lebte ist was ihn weit
Über das hinaushebt was wir heute
Einen Casanova schlicht nennen aber
So blind für den Kern des Wesens die
Philosophie hinter seinen Worten die
Nicht immer literarisch gekonnt aber
Doch von einer Linie geleitet die der
Glaube an die Liebe zu den Frauen
Welche er zu seinen Göttinnen erhob
Immer mehr war als schlichte Erotik
Es sind diese Erinnerungen für den
Kenner der Liebe wie des Geistes
Ein zuerst philosophisches Werk
Was erklärt warum Lust an der Lust
Keine Götter neben sich zulässt auch
Keinen allein seligmachenden noch je
Preisen könnte ohne zu lügen beim
Gedanken an einen sich öffnenden
Weiblichen Schoß diesen schönsten
Altar natürlicher Fruchtbarkeit auch
Ohne jede Fortpflanzung noch der
Tempel um die Heilsquelle des Glücks
Der durch seine real feuchte Präsenz
Jeden anderen Glauben erledigt weil
Dieses Abendmahl schmeckt lässt es
Jeden Wein zu eben nur vergorenen
Trauben werden verglichen weil die
Sprudelnden Quellen weiblicher Lust
Der anbetungswürdigste Ort stets sind
Denen verglichen jeder sonst Altar
Nur lächerlicher Götzendienst noch ist
Gegen diese wunderbaren Göttinnen
Auch wenn diese einmal befriedigt oder
Schlimmer noch ewig unbefriedigt was
Stetes Produkt männlicher Nachlässigkeit
Wohl bleibt bis diese endlich die wahren
Göttinnen als einzige anerkennen werden
Schlicht menschlich übrig bleiben mit den
Erwartbar beschränkten Wünschen wie
Zu häufig auch Horizonten aber bis dahin
Eben ist die Verführung ein Gottesdienst
Der keine anderen Götter neben sich duldet
Eine Philosophie des erfüllten Seins die
Aber auch ein Casanova erst im Alter ohne
Jede Frau wie er zumindest behauptet was
Ein wenig zweifelhaft doch erscheint aber
Zumindest unfähig eine zu befriedigen was
Für den natürlichen Lauf eher spricht weil
Auch nasenentsprechend schönste Potenz
Ihre immer Standkraft natürlich aufgibt wenn
Prostata und Inkontinenz ihre Opfer fordern
Doch von dem alltäglichen Leiden der eben
Vergehenden Männlichkeit ungetrübt schrieb
Casanova das Ritual zum Gottesdienst an
Den schönsten der unsterblichen Wesen den
Sterblichen Frauen als Göttinnen die dadurch
Auch literarisch unsterblich wieder wurden
Was es am Ende auf den Punkt bringt
Wer die Frauen wirklich liebt und keiner
Sonst verdiente ihre Zuneigung wären sie
Nicht so menschlich nur wie wir alle sind
Verehrt sie als Göttinnen und duldet keine
Götter neben ihnen die alles ihm sind
Denke es und erinnere mich an meine
Damals erste Lektüre der Tagebücher
Schon in den frühen zwanzigern als ich
Die Ausgabe auf dem Flohmarkt erwarb
Es ist diese verehrende Haltung zur Frau
Diese zärtliche Anbetung von Göttinnen
Die weder Feminismus noch Glaube je
Braucht weil sie alles umfasst im einen
Keiner muss um Gleichberechtigung noch
Kämpfen der eine Göttin anbetet die dabei
Gerne ihren Altar breitbeinig präsentierend
Vor ihm sitzt beim Gottesdienst der Lust
Was von jedem Alltag ungetrübt doch die
Höchste Form des miteinanders bleibt
Besonders wo sie sich dessen bewusst
Mit wachen Sinnen reflektiert genießt
Was so wenigen Menschen gegeben
Die besser mehr Casanova läsen um
Zu verstehen das Göttliche liegt so nah
Zwischen den Beinen der Angebeteten
Dürfen wir uns ihm manchmal zur Messe
In frommer Wollust noch nähern vor der
Alles was noch bleibt weniger scheint
Und so ist Casanovas Philosophie so
Scheinbar aufgeklärt atheistisch sein
Kult um die Lust erscheint der vielen
Porographisch gar erschien die nie
Tieferen Geist erkannten in dem sie
Ganz versinken zutiefst spirituell
Weil sie das geistig göttliche in der
Verehrung der Frau kultivierte ohne
Am konkreten Gegenüber im Alltag
Dabei hängen zu bleiben weil er der
Natur folgend alle Göttinnen verehrte
Und jede immer ganz für sich was die
Magie von summarischer Vereinzelung
Als Prinzip gewählten Glücks kultiviert
Er wusste einfach wie und wo was bei
Göttinnen entscheidend sein kann
jens tuengerthal 20.10.20
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