Montag, 16. September 2019

Tinderwelten

Wie reich wird die Welt
Der Liebe durch Tinder
Oder ähnliche Plattformen
Auf denen sich ähnlich
Gestimmte finden können
Für heiße Nächte geteilt
Ganze Leben gemeinsam
Gefundene Träume am Ende
In der sich Worte finden
Manchmal sogar erregen
Gelegentlich auch abstoßen
Womit sich übriges dann
Vorab schon körperlos erledigt
So fand ich in einem Monat
Was nichts dort gemessen ist
Fast 50 neue Frauen mit denen
Teilweise geküsst geschlafen
Gelesen gegessen geträumt
Manchmal auch nur geschrieben
Sich weibliche Universen mir dort
Mit aller Magie oder Schlichtheit
Zugleich ganz eröffneten wobei
Manche großen Tango tanzten
Ohne das viel dabei passierte
Andere alles und sich sogleich
Vertrauensvoll hinein begaben
Sich Träume erfüllten andere sich
Im Nichts der Worte wieder auflösten
Wenige den Dichter erkannten
Diesem zu Musen wurden scheint
Diese virtuelle Spielweise mir nun
In vielem dem Ideal vom Garten Eden
Bis zur erstrebten Nacktheit sogar
Zu entsprechen ein paradiesischer Ort
Für einen liebenden Flaneur zu sein
Der Damen gern verehrend nur gutes
Für diese und alle Beteiligten will
Natürlich sucht jede Eva dort auch
Wie überall wohl den einen Adam
Doch sind Varianten noch möglich
Ist wie immer nichts sicher im Leben
Als das es endet wie spätestens damit
Zumindest formell sogar die Ehe
Betrachte diesen zarten Streichelzoo
Voller Erwartungen und Träume die
Stets Enttäuschung nur sicher bringen
Genieße das mögliche als Dichter dort
Was der Musen Vielfalt mir eingibt die
Auch wenn nahezu alle über 40 sind
Weil alles darunter zu jung einfach ist
Noch keine Frau die reizen könnte
Bis zu dieser Grenze wurde auch
Erfahrung lehrte von Kindern lieber
Die Finger und Gefühl künftig zu lassen
Weil zu schwankend unzuverlässig
Bleibt noch ein riesiger Garten von
Völlig verschiedenen Wesen die dort
Mit dem richtigen Worten angesprochen
Herzen wie Schenkel gerne öffnen
Vom Ankommen ebenso träumen
Besonders wo sie es leugnen
Es fand sich beim Wischen in
So kurzer Zeit eine ganze Welt
Wenn nicht sogar ein Universum
Weiblicher Charaktere und Wesen
Alles von Liebe bis zur nur Lust
Zeigte sich auf ganz eigene Art
Sogar wieder große Gefühle
Durfte ich geteilt schon entdecken
Und so bleibe ich ewiger Adam
Im Garten Eden gerne immer wohnen
Lasse mir von Evas Bewusstsein
Wie Verstand biblisch schenken
Schwärme und genieße nach meiner
Natur in dem ich gutes schreibe
Es lieb nur meine für die eine
Die wissen wird wen ich meine
Allen übrigen natürlich gut will weil
Das Paradies und seine Musen
Ein Dichter einfach lieben muss
Was virtuell gedacht nur einst
Wird längst in Versen mir real
Nach meinem Höllenritt der
Ein halbes Jahr mich quälte
In der Hölle Todesnähe mich schickte
Herauf herab und quer und krumm
Mein Leben mich nahezu aufgeben ließ
Weiß ich danach des Gartens Wunder
Wie seine Vielfalt erst zu schätzen
Genieße das Glück auch der Wahl
Die weiß was am Ende der Tage
Von großer Liebe übrig bleibt

jens tuengerthal 16.9.19

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