Mittwoch, 11. September 2019

Bücheruniversum

Manche Menschen reisen gern
Nahe oder ferne Ziele zu erreichen
Verstehe diese Sehnsucht nach
Mehr Erkenntnis von dem was
Uns umgibt sehe in ihr einen
Anfang der Aufklärung aus Zeiten
Bevor wir Bücher dazu hatten
Das Universum zu erobern
Seitenweise überall zu sein
Es ist ein Überbleibsel noch
Aus ungeistigen Zeiten die uns
Zur praktischen Erfahrung zwangen
Um zu erkunden was um uns ist
Doch wieviel größer ist heute
Das Universum der Bücher
Mit dem wir überall sein können
Ohne Zeit für Reisen zu opfern
Dahingestellt sei an dieser Stelle
Ob alle Reisenden zurückgeblieben
In ihrer Entwicklung einfach sind
Oder bloß Konventionen folgen ohne
Darüber nachzudenken was sie treibt
Was gewiss immer eine Rolle spielt
Es liegt in unserer Natur wohl nach
Erkenntnis zu streben um die Welt
Wie uns besser zu verstehen doch
Ist Erkenntnis ein geistiger Vorgang
Was die Bewegungsfetischisten wohl
Völlig mit ihrem Körper beschäftigt
Dadurch vom Denken was uns nicht
Erst seit Descartes ausmacht als
Menschen abgelenkt gern vergessen
Im Gegenteil wird von vielen heute
Immer noch die in jeder Hinsicht
Fragwürdige Bewegung im Raum
Als Ausdruck von Freiheit gesehen
Die als Ausgeburt des Geistes doch
Nichts mit Reisen zu tun hat sondern
Manifestation freien Geistes ist
Der sich keinem Zwang unterwirft
Nirgendwo noch hin muss außer
In Gedanken wie lesend dabei
Und die Gedanken sind ja frei
So wir es geistig wirklich sind statt
Sich Konventionen zu unterwerfen
Die gute Lesezeit mit lächerlicher
Bewegung nur verschwenden
Wie wir besser in Ruhe lesend
An einem Ort nur blieben um
Dort im geistigen Universum
Viel weiter lesend zu reisen
Während ich früher noch die
Weitgereisten Menschen bewunderte
Sie für große Abenteurer hielt
Lächle ich heute über diese eher
Von der Warte eines Immanuel Kant
Der geistig weiter kam als all diese
Ziellos durch die Welt hetzenden
Ohne sein Königsberg zu verlassen
Weil er seinen Geist mehr bewegte
Die große geistige Freiheit uns
Als Aufklärung klar definierte
So reise ich täglich wohin ich will
In meinem Bücheruniversum das
Grenzenlose Freiheit mir schenkt
Ohne die Lasten einer Reise je
Wieder auf mich nehmen zu müssen
Investiere statt in Reisestress lieber
In Bücher wie meine Bibliothek
Sie zum mir schönsten Ort zu machen
Dabei gern möglichst bescheiden
Um viel Zeit und damit auch Freiheit
Zum Lesen immer zu behalten
Was mich vollkommen glücklich macht
Wohin sollte ich sonst auch wollen
Wenn das Universum zwischen Seiten
Das große Glück mir schon ist außer
Vielleicht eine der es genügt diese
Wunderbare Welt mit mir zu teilen
Als geteilt doppelt schönes Universum

jens tuengerthal 11.9.19

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