Montag, 30. September 2019

Turmbau

Die Kultur als uralten Turm betrachten
In dem sich eine geheime Bibliothek
Verbirgt welche Netze zwischen Welten
Von Wissenschaft zur Kultur spannt
Der Geist der Welt gebunden steht
Damit wir lesend alles finden können
Was suchend Freiheit sich ersinnt
Um miteinander wie für sich zugleich
Die Wurzeln der Welt zu erkennen
Wie mit diesem Wissen verantwortlich
Die Zukunft erst gestalten zu können

Steigen wir auf den Turm haben wir
Einen weiten Blick während dort wo
Wir am tiefsten in ihn eindringen das
Wissen der ganzen Welt vor uns liegt
In uralten wie neuen Büchern erzählt
Als Kulturgeschichte unseres Seins
Das am schönsten Ort des Rückzugs
Sich den Zusammenhang erst baut
Der zeigt wie eins zum anderen gehört
Wissen sich mit Gefühl verbindet um
Eine Welt in ihren Geschichten noch
Verstehen und ergründen zu können
Aus dem Zusammenhang das einzelne
Offensichtlich wird um völlig frei sich
Ganze Welten als Heimat zu erschließen
Die in den Geschichten wurzeln

Diese Geschichten wieder zu erzählen
Brücken zu schlagen zwischen Welten
Um Denken in Zusammenhängen erst
Möglich und verständlich zu machen
Wird Aufgabe künftiger Aufklärung sein
Die aus dem was war was wird formt
In der Erkenntnis an sich wächst um
Eins zum anderen noch zu fügen wo
Freiheit das Verständnis immer ist
Aus dem Gefühl für Wissen wächst
Also mündig zu entscheiden lernt
Wer Aufklärung für sich sucht was
Ohne Bildung und Zusammenhänge
Ein zielloses Streben ewig wäre doch
Damit zur echten Befreiung wird wie
Kant sie dachte im Geiste des Lukrez
Aus dem uralten Turm der Bücher

jens tuengerthal 30.9.19

Sonntag, 29. September 2019

Sprachgerechtigkeit

Sprache soll heute gerecht sein
Am besten auch feministisch
Zumindest gleichberechtigt wird
Selbstverständlich erwartet warum
Die Bemühungen darum teilweise
Schon absurde Ausmaße annehmen
Wie lächerliche Sternchen offenbaren
Doch weniger dieser Kampfplatz ist
Thema meiner Verse weil die stete
Verwechslung von grammatischen
Mit natürlichem Geschlecht müßig ist
Nur zu engen Horizont offenbart was
Ein Gentleman einer Dame nie sagte
Als die reale Gerechtigkeit nach der
Je unterschiedlichen politischen Sicht
Wo sich der Chor von links lautstark
Über Richter empört die sagen Künast
Müsse den rauhen Ton ertragen der
Im gleichen Moment jubelt wenn er
Höcke nun rechtmäßig Faschist nennt
Was ihnen beim einem logisch scheint
Empfinden sie bei der anderen als absurd
Statt zu überlegen ob eines das andere
In seiner Gültigkeit darum erst belegt
Wie es um ein Land bestellt wäre das
Nicht genehme Meinung strafrechtlich
Verfolgt die konforme Beschimpfung
Aber für zu ertragen hält und damit
Politische Meinung strafbar machte
Was in einer Demokratie noch viel
Schrecklicher wäre als ein zeitweise
Unkultivierter Ton Ungebildeter

jens tuengerthal 29.9.19

Samstag, 28. September 2019

Unbeschreibung

Kommen wir unbeschrieben
Zur Welt als geistig leeres Blatt
Dessen Wesen erst das Leben
Durch Erfahrung und Erziehung
Langsam beschreibt oder sind wir
Bereits vollständig programmiert
Durch unser genetisches Erbe
Was die Muster unseres Verhaltens
Nach unserer Natur festlegt
Ist der freie Wille eine Illusion
Weil die Natur viel stärker ist
Egal was wir zu wollen meinen
Was heute moralisch verboten
Zu sagen zumindest sanktioniert
Wird auch gegen alle Vernunft und
Wissenschaft weil die Fraktion
Der auf Erziehung setzenden
Die moralische Hoheit für sich
Beansprucht mit guten Gründen
Wie sollten wir sonst Verhalten
Sanktionieren das von der Norm
Des allmächtigen Durchschnitts
Zu weit abweicht als das wir es
Normal tolerieren könnten wenn
Diejenigen keine Verantwortung
Übernehmen müssten weil ihr
Genetisches Programm ihnen
Schon genau dies vorschrieb
Weil ihre Natur nicht der Norm
Entspricht wie wir es teilweise
Bereits unter Einsatz auch der
Psychologie im Strafprozess tun
Was manche fragwürdig finden
Doch selten sind es die Befürworter
Der Willensfreiheit die sich gegen
Begrenzung der Strafbarkeit hier
Aussprechen was klar auf die
Widersprüchlichkeit dabei hinweist
Einerseits die Natur als prägend zu
Negieren andererseits aber deren
Pathologische Wirkung auf den sonst
Freien Wilen grundsätzlich zu bejahlen
Denjenigen also für die Tat unfrei lieber
Zu nennen als konsequent zu denken
So entgeht mancher der ungerechten
Strafe weil im Zweifelsfall für den
Angeklagten entschieden wird
Dieser lieber als psychisch determiniert
Also im Wesen als unfrei gilt statt
Das gewohnte System infrage zu stellen
So hangeln wir uns im Alltag gerne
An schlechten Komponissen entlang
Statt eines konsequent zu denken
Weil es praktisch einfacher erscheint
Wir es schon immer so machen
Vielleicht aber wäre es viel klüger
Statt einer Sicht dabei zu folgen
Wie es uns konsequent erscheint
Keine Wahrheit zu erkennen sondern
Beides für möglich zu halten also
Den freien Willen anzunehmen
Sei es auch als bloße Hypothese
Weil er uns die Liebe erst erlaubt
Dennoch nüchtern und vernünftig
Genetischen Spuren zu folgen
Um deren Einfluss zu erkennen
Also einen Mittelweg zu gehen
Der Freiheit ermöglicht ohne die
Natur zu negieren doch scheint
Dieser logisch vernünftige Weg
Vielen noch fern zu liegen die
Lieber einer Wahrheit folgen
Auch wenn diese logisch immer
Erfindung eines Lügners ist
Weil Leben nicht einfach dies
Oder das ist sondern beides
Immer seiner Natur nach
Die nichts alleine ist

jens tuengerthal 28.9.19

Lesesicherheit

Menschen die lesen
Sind weniger anfällig
Für Propaganda

Lesen sichert so
Die Demokratie besser
Als lange Reden

Fraglich dabei bleibt
Wie Lyrik Nichtleser lockt
Außer mit Würde

jens tuengerthal 28.9.19

Freitag, 27. September 2019

Zusammenhänger

Erst wer erkennt wo
Zusammenhänge sind wird
Verstehen was kommt

Viele hängen sich
Vorher schon an Details auf
Dann fehlt Überblick

Bin sehr anhänglich
Weil geistig unabhängig
Kaum eine versteht's

Natur gleicht Menschen
Alles dasselbe Prinzip
Freiheit selbst hat acht

Wer Überblick hat
Sieht Gedankennetzwerke
Immer verbunden

jens tuengerthal 27.9.19

Herbstwetter

Endlich richtig Herbst
Es regnet ohne Pause
Mit schönem Gleichmaß

Alles fließt herab
Wie immer alles schon floss
Lassen wir es nur

Genießen können
Was ist bei feinem warmen
Weißen Tee dazu

jens tuengerthal 27.9.19

Baumbeständig

Es gibt zu wenig Luft
Für zu viele Menschen heute
Was blieb verdrecken wir noch
Zusätzlich mit unseren Flügen
Die zu viel an CO2 freisetzen
In noch gefährlicher Höhe dabei
Nebenbei verpesten wir noch
Die Umwelt im Straßenverkehr
Wie durch Energieerzeugung
Nachdem wir bereits den
Besten Luftfilter zerstörten
Den Wald als Lebensquelle
Wundern wir uns ernsthaft
Noch darüber was nun folgt
Dass die Luft knapp wird das
Klima längst zu kippen beginnt
Katastrophen deutlich zunehmen
Jammern lautstark über die Folgen
Statt konstruktiv etwas zu ändern
Endlich Bäume wieder pflanzen
Großflächig Mischwald aufforsten
Den Wald als Retter auch sehen
Es bräuchte beständig mehr
Bäume im Land als Häuser
Statt monokultureller Nutzwälder
Natürlich wachsende Urwälder
Weniger Landwirtschaft dafür mehr
Ursprünglich wilde Entwicklung
Vor allem beständig mehr Bäume
Deren Leben es ist zu filtern
Was wir an Luft verbrauchen
Es braucht wieder ein Gleichgewicht
Für jeden Liter an Öl den wir nutzen
Endlich die gleiche Menge Bäume
Pflanzen für jedes Feuer genauso
Damit es ein Geben und Nehmen
Von Partnern in der Natur wieder ist
Was sich wie natürlich ausgleicht
Leben gut und stabil auch bleibt
So lasst uns ständig Bäume pflanzen
Statt Flächen weiter zu versiegeln
Ausgleichen was wir lang nahmen
Um wieder ins Gleichgewicht mit
Der Natur zu kommen ohne das
Katastrophen alltäglich werden
Warum es ganz einfach ist wie
Gelebt werden sollte wieder sich
Wechselseitig dabei gut zu tun
Im harmonischen Gleichgewicht
Auf Dauer wieder zu leben statt
Über Ausbeutung zu zerstören
Was Grundlage des Überlebens
Dazu sollte jeder entsprechend Kant
Verantwortung für seine Zukunft
Wie die des guten Lebens auch
Persönlich übernehmen also mit
Seinem Gewissen dafür einstehen
Klar kann ich dann noch fliegen
Muss es nur vor mir verantworten
Bin dann halt schlicht asozial
Gibt es nichts schön zu reden
Kann höchstens noch versuchen
Durch neue Bäume auszugleichen
Dieses Bewusstsein ohne Ausreden
Wieder zu verbreiten gibt Flugscham
Eine vernünftige Basis jenseits aller
Radikalen Ideologie einfach für das
Gleichgewicht auch mit der Natur
Der wir nun endlich verantwortlich
Also aus der Unmündigkeit befreit
Zurückgeben was wir lange raubten
Für künftige Generationen wie auch
Für unser eigenes Gleichgewicht
Wieder harmonisch und friedlich
Miteinander leben zu können
Werden die Bäume dabei eine
Entscheidende Rolle künftig spielen
Seien wir endlich so frei wirklich
Verantwortung zu übernehmen
Weil Freiheit glücklich macht
Pflanzen wir mehr Bäume
Fliegen wir nicht mehr
Es gibt viel auszugleichen
Damit die Welt irgendwann wieder
Ins Gleichgewicht auch kommt

jens tuengerthal 27.9.2019

Donnerstag, 26. September 2019

Urlaubspleite

Urlaub dient der Erholung
Eine Pleite war dieser also
Wenn er mehr stresst sich
Keiner dabei wirklich erholt
Was häufiger vorkommt als
Geplant später als Abenteuer
In Erzählungen verklärt wird
Wir erholen uns dabei auf
Kosten der ärmeren Länder
Machen dort billig Urlaub
Rechtfertigen es damit
Dass sie sonst nichts mehr
Verdienen würden es also
Wenn auch ungerecht doch
Besser als nichts wäre was
Urlaub überall billig macht
Was die Urlauber zumindest
Finanziell etwas entspannt
Bis einer mal pleite geht
Wie gerade Thomas Cook
An den Unsicherheiten des
Brexit was ökologisch gut ist
Nur einige nun ziemlich stresst
Womit die Erholung sich erledigt
Ob es darum nicht klüger wäre
Das Reisen infrage zu stellen
Nicht länger auf Kosten auch
Künftiger Generationen durch
Die Welt zu jetten zum Spaß
Sondern lieber da zu bleiben
Weil Reisen das kosten müsste
Was es real an Schaden verursacht
Nur leider traut sich noch keiner
Zu sagen was nötig wäre weil es
Gewohnheiten infrage stellte
Die auch wenn völlig asozial
Allgemein anerkannt sind
Lange schon wissen wir genau
Dass wir unsere Gewohnheiten
Ändern müssen um zu überleben
Aber tun ständig das Gegenteil
Sind also schlicht unvernünftig
Beklagen lieber laut die Pleite
Von Thomas Cook bedauern
Die armen Urlauber irgendwo
Auf der Welt von denen keiner
Dort hätte sein müssen wäre
Auch nur einer vernünftig
So hält sich mein Mitleid
In überschaubaren Grenzen
Überwiegt eher die Hoffnung
Es könnte Mündigkeit wachsen
Menschen vernünftig werden
Statt irgendwo hinzufahren
Sich lieber Zuhause entspannen
Es sich dort schöner zu machen
Mit dem gesparten Geld lieber
Dauerhaft nachhaltig gut leben
Was für künftige Generationen
Nötig und verantwortlich wäre
Aber als guter Kantianer will ich
Nie den moralischen Zeigefinger
Erheben sondern setze lieber
Auf Aufklärung und Vernunft
Denke nur gerade wieder mal
Diese Pleite ist bestes Marketing
Für die Entdeckung der Langsamkeit
Als schönsten Luxus den nur
Wirklich schätzen kann wer mit sich
Zufrieden in geistigen Welten lebt
Es bei und mit sich genießen kann
Nirgendwo hin zu müssen lieber
In Büchern von der Welt liest
Statt zu meinen irgendwo noch
Gewesen sein zu müssen wie es
Nervige Büchner heute vorschlagen
Doch werden genug erkennen
Wie frei und glücklich es macht
Wie Kant nirgendwo mehr
Hin zu müssen sondern lieber
Die große geistige Freiheit
Für sich zu entdecke was es
Bedeutet aufgeklärt zu handeln
Sich von der Unmündigkeit endlich
Zu befreien um dafür geistig
Freier zu sein als alle Reisenden
Die naiv noch meinen die bloß
Körperliche Bewegung im Raum
Befreite irgend den Geist der nur
Mit Reisen beschäftigt wird für die
Wir das Gewissen betäuben müssen
Frage mich nur wie lange es noch
Dauern wird bis alle merken
Welch Luxus Langsamkeit ist
Die Zeit hat um zu genießen
Statt getrieben wo sein zu wollen
Um allein aus den da sein schon
Bestätigung für ihr Dasein zu finden
Vielleicht bietet die gerade Pleite
Endlich mehr Menschen auch
Die Chance diesen Luxus
Für sich zum Wohle aller
Wieder zu entdecken warum
Diese Pleite eine Chance ist
Aufgeklärt freier zu leben wie
Dabei verantwortlich zu handeln
Sich im ganzen gut zu fühlen

jens tuengerthal 26.9.19

Beziehungen

Beziehungen sind die Basis
Wirksamer Netzwerke deren
Mitglieder politischen Einfluss
Ausüben der nie legitimiert ist
Dafür praktisch wirkungsvoller
Als jede Bürgerinitiative wirkt
Weil näher an der Macht dran

Darüber empört sich mancher
Der die Lobbyisten für nichts
Als legale Bestechung hält
Andere nennen es Kräfte des
Marktes die frei dort wirkten
Besser schwiegen Beteiligte

Amüsant aber wird es dann
Wenn die angeklagte Methode
Öffentlich genutzt auch wird
Sich diejenigen noch moralisch
Empören die mitten im Sumpf
Den sie beklagen selbst stecken

Wollen die Demokraten nun
Glaubwürdig Trump schaden
Sollte sich Biden raushalten
Eventuell sogar die Kandidatur
Völlig zurückziehen es braucht
Keine angreifbaren alten Männer
Die mit angreifbaren alten Männern
Um die Macht ringen in irgendwie
Unklaren mafiösen Strukturen

Auch wenn Biden unbeteiligt ist
An egal welcher Affäre seines Sohnes
Täte es der Demokratie viel besser
Er zöge sich für eine starke Frau
Wieder in die 2. Reihe zurück
Damit Trump glaubwürdig noch
Angreifbar bleibt für sein bekannt
Mafiöses Verhalten und nicht die
Treffer im Schlachtenlärm verhallen

Ohne ein Orakel sein zu wollen
Noch je etwas von diesen zu halten
Riete ich Biden zum Rückzug
Das Phänomen des Idioten Trump
Besiegt kein altgedienter Politiker
So ehrenwert Obamas Vize sein mag
Er ist der falsche Mann
Zur falschen Zeit
Kein Mittel gegen Populismus
Was ein positives Signal setzt
Nur ein netter älterer Herr mit
Verdiensten und Altlasten die
Wie ein Spiegel Trumps wirken

Dagegen hilft nur eine junge Frau
Der radikale Gegenentwurf zum
System Trump mit seiner stets
Halbseidenen Goldkettchenhaltung
Hoffe sie merken es rechtzeitig
Dann könnte das Verfahren der
Amtsenthebung noch wem nutzen
Ginge nicht im Lärm nur unter
Den die Anhänger veranstalten
Die jeweils Lügen zu verdecken

Ohne Beziehungen geht nichts
Auch beim Machterhalt in Parteien
Die es in der Demokratie braucht
Zur Repräsentanz und Regierung
Doch klug ist wer es dezent tut
Einer der Opfer alter Verwicklung
Werden könnte wäre nie ein
Glaubwürdiger Ankläger anderer
Hoffen wir die Demokratie zeigt
Wie stark und klug sie alleine ist
Einen ihrer primitiven Feinde
Glaubwürdig bald zu besiegen

jens tuengerthal 26.9.19

Mittwoch, 25. September 2019

Naturgedanken

Über die Natur nachdenken
Öffnet weite geistige Felder
Lässt Zusammenhänge entdecken
Um Brücken zu bauen einer
Ganzheitlichen Sicht die wieder
Vereint was lang zuvor schon
Humboldt Goethe Thoreau Emerson
Wissenschaftlich künstlerisch
Miteinander noch vereinten
Als Betrachtung der Welt als
Kunstwerk aus und in der Natur
Die alles mit allem verbindet
Damit am Ende Zusammenhang
Über und in allem als Gipfel steht
Den Höhepunkt des Seins erst
Als solchen lustvoll erkennen lässt
Wo sich eins dem anderen vereint
Orte und Zeiten zugleich überbrückt
Weil plötzlich alles zusammenhängt
Die Kunst Wissenschaft ausdrückt
Welt ihre Formel sich so reimt
Exakte Messung mit Dichtung
Auf der Suche nach Wirklichkeit
Wie Universum endlich auf Atom
Der Zusammenklang zur neuen
Melodie wird in der sich eins zum
Andern quasi klingend noch fügt
Von Humboldts weiten Blick der
Schon Klimafolgen erkannte bevor
Wissenschaft den Zusammenhang sah
Dem Diskurs mit begeistertem Goethe
In dessen Werk Humboldts Denken
Wieder auftaucht das die Brücke zum
Antiken Lukrez und so Epikur schlägt
Der die Atomisten hoch schätze
Die schon dachten wie Einstein
Viel später es erst bewies dessen
E=mc2 die Quantenrelativität wieder
Im Sinne von Goethes oh Augenblick
Verweile doch infrage stellte was
Den Kontext des Universums offenbart
Der zwischen Dichtung und Wahrheit
Mit Liebe und Lust seinen Weg sucht
Und schon fragen wir uns wer da noch
Gedanklich auf allen Wegen folgen wird
Dabei liegt doch der Zusammenhang
Eigentlich in unserer wie aller Natur
Wir müssen nur zu sehen lernen
Was wir mit Liebe und Lust ganz
Natürlich in uns fühlen können

jens tuengerthal 25.9.2019

Gefühlsfreiheit

Kämpfe jeden Tag um meine
Freiheit die großes Gefühl raubt
Was mein Herz gefangen hält
Gegen Vernunft und Erfahrung
Suggeriert es gäbe nur eine
Mit der ich glücklich sein könnte
Obwohl wir uns unglücklich machten
Jeden Lebensmut raubten weil nichts
Bleibt mit gefangenen Gefühlen
Die dich dort fesseln wo du völlig
Wehrlos bist weil du nur gut willst
Liebst ohne jeden Argwohn noch
Immer hoffst alles möge gut enden
Obwohl du weißt wenn du nachdenkst
Gut wäre nie wenn jene die dich so
Fesselte und allen Mut dir raubte
Sich dir jemals wieder näherte
Die dich immer betrog und belog
Weil sie in Scheinwelten nur lebt
In denen schnelles Lob allein zählt
Sie immer schwankend bleiben wird
Weil es ihr psychisches Wesen ist
Teil dessen was andere Krankheit
Längst nennen wozu ich schweige
Darum bleibe ich ein Freiheitskämpfer
Um die Fesseln zu lösen die mich
Zu lang an unstetes kleines Mädchen
Das ich fälschlich für Frau hielt banden
Was jeden Tag schmerzvoll Kraft kostet
Völlig erfolglos dabei erschöpft weil es
Ungefragt wiederkehrt als wüsste ich
Nicht längst besser was mir gut täte
Gäbe es nicht wirkliche Liebe noch
Die unendlich großzügig nachsichtig
Zugewandt liebevoll glücklich macht
Voller Vertrauen ohne jeden Zweifel
Mit echtem Gefühl mir begegnet
Was ich nie genug würdigen kann
Die geistige Welten wirklich teilt
Statt nur überall glänzen zu wollen
Auch im Zweifel mir viel näher ist
Aber vermutlich muss ich noch
Ein wenig im Kampf mit mir leiden
Um das Glück des Friedens dann
In jeder Gestalt ewig zu würdigen
Zumindest weiß ich es schon besser
Auch wenn Besserwisser eher nie
Sympathie damit sammeln können
Feiere ich die kleinen Siege schon
Der Vernunft über tödliches Gefühl
Mit Versen an die Liebste die es
Wohl besser wissen wird

jens tuengerthal 25.9.19

Zeitgemäß

China hat gerade den größten
Flughafen der Welt gebaut
In rasender Geschwindigkeit
Wie geplant auch eröffnet
Könnte Berlin von dort lernen
Ist dies Verhalten vorbildlich
Oder zumindest zeitgemäß
Zeigen sie der Welt nicht
Mit der neuen Seidenstraße
Wie globale Vernetzung als
Projekt der Zukunft funktioniert
Während Europa und die USA
Vor oder ohne Trump sich mit
Gegnern des Wachstums also
Realitätsfernen Grünen noch
Herumschlagen von Gretas gar
Also kleinen engagierten Mädchen
Auf dem Weg zum Erfolg gebremst
Werden wächst Chinas Wirtschaft
Auch ohne Menschenrechte gut
Sind immer mehr Chinesen reich
Geworden also erfolgreich darin
Kapitalismus zu spielen in einem
Autoritären System das auch die
Totale Kontrolle seiner Bürger als
Ökonomische Zuverlässigkeit uns
Stets verkauft was die Wirtschaft
Im Schatten des Wachstums gern
Glaubt der Heiligen Kuh der Märkte
Auf denen das unfreie China rasant
Galoppiert und so fragt sich was
Heute wirklich zeitgemäß noch ist
Erfolg der Maßstab ist oder doch
Nachhaltigkeit viel mehr zählt
Flughäfen und Straßen nicht mehr
In eine neue Zeit passen die mehr
Langsamkeit entdecken muss
Will sie noch irgend überleben
China nur vorgestrig nachmacht
Was der Westen schon überwand
Nur die Wirtschaft nicht verstand
Die kurzsichtig noch die schnellen
Gewinne zu optimieren sucht weil
Märkte es so von ihnen verlangen
Ist also China heute zeitgemäß
Das zum siebzigsten der Volksrepublik
Die nie dem Volk irgend diente
Allein der Partei sich unterwarf
Heute den größten Flughafen feiert
Oder Berlin wo alles sich verzögert
Weil Mitsprache und Diskurs jeden
Bürger beteiligen die Langsamkeit
Zum systemimmanenten Prinzip macht
Damit auch das Wachstum verzögert
Weil wir nicht immer mehr brauchen
Sondern die Grenzen des Wachstums
So einigermaßen reflektiert erkannten
Zukunft nachhaltig buchstabieren lieber
Fragt sich nur wie wir den Wahnsinn
Der kurzsichtigen Narren aufhalten
Können deren Traum vom Wachstum
Unsere Welt auf Dauer zerstören wird
Ob all die Idioten noch erkennen werden
Was es wirklich zum Glück noch braucht
Weniger mehr ist und zeitgemäß nicht
Größte Flughäfen mehr sind sondern
Wachsende Wälder als Orte der Ruhe
Noch besteht Hoffnung dass auch die
Chinesen auf Grundlage alter Kultur
Trotz Diktatur proletarischer Partei
Wieder entdecken werden was zählt
Ins Gleichgewicht lieber gehen statt
Nur das Wachstum als Gott anzubeten
Unklar nur wie wir diese Haltung
Künftig gewinnbringend verkaufen
Außer der letzte erkennt auch noch
Gelassenheit und weniger ist mehr
Also einzig zeitgemäß noch

jens tuengerthal 29.9.19

Dienstag, 24. September 2019

Wagnis

Wir wagen es einfach
So weiter zu leben als
Ob unsere Art zu leben
Gänzlich folgenlos wäre
Wir nicht die Welt zerstörten
In die wir noch Kinder setzen
Denen wir verantwortungslos
Unseren Dreck überlassen
Ohne an Lösungen zu arbeiten
Wie könnt ihr es wagen
Fragte darum Greta Thunberg
Bei den Vereinten Nationen
Ihr die Kindheit zu rauben
Dass sie dort sein muss
Die Welt aufmerksam zu machen
Was sie alles verpasste so lang
Auch wenn die Wissenschaft
Schon lange genau davor warnt
Aber es keiner hören wollte
Aus ökonomischem Interesse
Wir weiter lebten als gäbe es
Kein morgen mehr für Kinder
Die unseren Schutz bräuchten
Statt dessen sich aufmachten
Mit Schulstreiks die Welt zu retten
Weil wir zu feige bisher waren
Wirklich Verantwortung endlich
Zu übernehmen wie geboten
Bestraften manche die Kinder
Für ihren Mut die Welt zu retten
Leben ist immer ein Wagnis
So vieles kann schief gehen
Dann nicht zumindest alles tun
Was helfen und retten könnte
Ist unverantwortlich auf jeden Fall
Wie können wir es nur wagen
Die Zukunft zu verspielen
Wo wir es doch längst besser wissen
#howdareyou
Ist ein Weckruf den wir hören sollten
Endlich Mut haben etwas zu tun
Statt weiter nur unser Versagen
Zu rechtfertigen oder Greta
Dafür anzuklagen dass sie sagt
Wie es ist und wie feige wir sind
Sein wir endlich aufgeklärt
Haben wir den Mut zu tun
Was vernünftig und nötig

jens tuengerthal 24.8.2019

Rechtsstaatsfreiheit

Das oberste englische Gericht
Setzte der Regierung Grenzen
Bei der Beschneidung der Macht
Des Parlaments das Johnson
Gern in Urlaub geschickt hätte
Um den Brexit ohne dieses
Mit Machtvollkommenheit zu
Erledigen was wieder zeigte
Wie wichtig das Gleichgewicht
Der staatlichen Kräfte immer ist
Die unabhängig voneinander
Agieren und entscheiden können
Das System der checks and balances
Was die Stabilität der Demokratie
In Rechtsstaaten heute ausmacht
Die Kräfte kontrollieren sich dabei
Gegenseitig und verhindern dadurch
Die Übermacht einer einzigen Macht
Womit Ausgewogenheit garantiert ist
So sehr sich manche über den Streit
In der Politik auch aufregen ist dieser
Doch gerade Ausdruck ihrer Stabilität
Ein gutes Zeichen also und nicht wie
Viele meinen nur Parteilichkeit über
Welche sich Kaiser Wilhelm stellte
Mit bekannt entsetzlichem Ergebnis
Ob die Briten nun wie es wohl
Vernünftig allein wäre in der EU
Doch bleiben oder später gehen
Weil es keine Einigung gibt
Wird sich wohl bald zeigen
Wichtiger aber dabei bleibt
Dass der Rechtsstaat über die
Politische Willkür nochmal siegte
Die Demokratie sich stabil zeigt
Was gut so ist für die Zukunft

jens tuengerthal 24.9.19

Vernunftliebe

Liebe die Vernunft was schon
Paradox klingt bei einem Gefühl
Was gegen alle Vernunft lebt
Ohne Rücksicht auf Erfahrung
Zu manchem Unsinn verführte
Häufiger schon mich beinah
Aus dem Leben warf vor lauter
Leidenschaft die alles schien
Aber vielleicht genügt diese
Beinah tödliche Erfahrung
Endlich vernünftig zu bleiben
Nicht mehr nicht mal insgeheim
Was ich mir wach nicht erlaubte
An die unsterbliche große Liebe
Zu glauben das alte Märchen
Sondern lieber glücklich zu sein
Mit dem was ist was wunderbar
In allem sein könnte wäre ich nicht
So unvernünftig manchmal noch
Wider alle Vernunft eine zu lieben
Die mich verließ und verletzte
Wie Dreck ohne Grund behandelte
Aber vielleicht wäre es auch schon
Vernünftig genug sie zwar zu lieben
Aber nie mehr zu wollen nach allem
Zumindest viel vernünftiger als noch
Länger an einer zu leiden die dich
Weder zu schätzen weiß noch deine
Liebe würdigen kann weil dir das
Immer weiter nur weh tun wird wie
Jene die dich liebt unnötig verletzt
Was angesichts dieser unverdienten
Gnade die mir einfach widerfuhr
Völlig unvernünftig offensichtlich ist
Warum ich als Aufklärer ganz fest
Entschlossen bin zu würdigen was ist
Liebe lieber zu erwidern statt sie im
Nichts ohne Echo zu verschwenden
Wie das unvernünftige Herz es will
Was Unsinn glaubt statt zu leben was
Größtes Glück beiden verspricht
Manchmal nur wünsche ich mir noch
Immer so vernünftig zu sein wie es
Vernunft und Erfahrung lehren
Kämpfe jeden Tag darum wieder
Glücklich und frei zu leben und
Irgendwann klappt es schon

jens tuengerthal 24.9.19

Überlebenskünstler

Die hohe Kunst des Lebens ist
Zu schätzen was ist
Egal wie es kam um
Damit glücklich zu leben
Weil es ist wie es ist
Warum stets auch nach
Dunkelsten Nächten noch
Die Sonne wieder aufgeht bis
Leben ein Ende hat was aber
Müßig zu bedenken noch ist
Solange wir sind weil wir sonst
Nicht mehr wären was dann
Jeden Gedanken erübrigte
Weil von Nichts nichts kommt
Also ist alles ganz einfach
Und irgendwann vorbei
Dann ist nichts mehr
Ohne alle Sorgen
Bis dahin müssen wir nur
Den Genuss überleben
Nur manchmal scheint es
Höchste Zeit zu gehen
Aber mehr Nichts bleibt immer
Hat also alle Zeit der Welt
Kommt von ganz alleine da
Von Nichts nichts kommt
Passiert erstmal einfach nichts
Während wir überleben was ist
Bis irgendwann nichts mehr ist
Müßig darüber nachzudenken
Außer es ist einem ein Genuss

jens tuengerthal 24.9.19

Montag, 23. September 2019

Herbstode

Heute den Herbst begrüßen
Voller Liebe zu dieser schönsten
Jahreszeit an einem strahlend
Schönen Tag macht glücklich
Auch wenn damit das Jahr
Langsam zu sterben beginnt
Das ich gern vergessen würde
Nachdem noch im Winter
Die große Liebe mich verließ
Ein halbes Jahr in Trauer
Um das verlorene Glück
Mehr überlebt als verbracht
Frühling und Sommer eher
Durchlitten als wirklich erlebt
Nun weiß wen ich wirklich geliebt
Wie sehr und tief ich lieben kann
Auch wenn es völlig egal nun ist
Weil das Leben weitergeht sogar
Wenn wir es nicht mehr wollten
Am Ende sich doch wieder
Voller Liebe in Schönheit zeigt
Im Sterben neu erblüht im Herbst
Der wie ein Frühling werden kann
So hörte ich Kastanien noch fallen
Während die Trauben spät reifen
Sah buntes Laub herab segeln
Manche sich sogar sonnen
Wurde mir nochmal warm
Bei kleiner Wanderung im Licht
Das den nun längeren Nächten
Längst wich während ich endlich
Darüber schreibe in Frieden
Auch wieder Liebe spüren darf
Weiß wen ich liebte und warum
Nichts bereue auch wenn es
Schwer manchmal war bleibt
Die Erinnerung an zwei Jahre
Eines großen Traum von Liebe
Der irreal schön wie schrecklich war
Bis er im Nichts wieder verschwand
Aus dem er einmal auftauchte
Was zum Herbst so gut passt
In dem sich bald der Nebel
Wieder über alles legen wird
Der grau feuchte Gleichmacher
Mit verschwommener Schönheit
Habe nun alles gehabt im Leben
Auch die intensivsten Gefühle
Durchlitten wie nie geahnt
Könnte nun zufrieden gehen
Wollte ich nicht noch zuvor
Einige Bücher lesen wie über
Das Leben schreiben das mir
Durch die Jahre so widerfuhr
Über die Liebe die bleibt wie
Jene die einfach verschwindet
Wie der gerade noch Sommer
Im endlich Herbst damit auch
Dieses Jahr sein Ende findet
Irgendwo zwischen den Zeilen
Der Frühling im Herbst beginnt
Das doch gute Ende begleitet
Weil im Märchen meines Lebens
Auch alles natürlich gut endet
Oder noch nicht vorbei ist wie
Der Herbst der gerade beginnt
Bleibt am Ende immer die Liebe

jens tuengerthal 23 9.19

Naturreich

Die Natur ist das Reich
Der Freiheit das erst durch
Vielfalt ins Gleichgewicht kam
In dem alle Wesen ihre eigene
Aufgabe dabei zu erfüllen haben
Wie Alexander von Humboldt uns
Bis heute aktuell vor 200 Jahren
In seinen Schriften erklärte
Wovon die Menschheit nur ein
Kleiner Teil überhaupt ist also
Keineswegs biblische Herrin
Was unserer Anmaßung Grenzen
Ganz natürlicher Art setzt die nur
Viele nicht zu erkennen scheinen
Dabei ist alle Natur doch nichts als
Eine Republik der Freiheit
Besser lebten wir so

jens tuengerthal 23.9.19

Äquinoktinuum

Tag und Nachtgleiche sind
Der Beginn der Jahreszeiten
Von Frühling und Herbst die
Aus dem Gleichgewicht ins
Extrem von Länge und Kürze
Dann wandern bis zum jeweils
Sommer oder Winter Anfang
Wo zum Hoch- oder Tiefpunkt
Der Wechsel dann stattfindet
Während andere Regionen je
Nach Nähe oder Ferne vom
Äquator mehr oder weniger
Extreme Ausprägungen erleben
Scheint in Europa die Zeit des
Äquinoktium ein Mittelpunkt
Ab dem Licht und Lebensgefühl
Zugleich sich zu ändern scheinen
Was zugleich vom Kontinuum zeugt
In dem wir alle immer leben das
Von Wechsel und Wiederholung
Geprägt unserem Wesen entspricht
So suche ich gerne Kontinuitäten
Fürchte nichts wie den Wechsel
Fliehe aber doch vor Langweile
Die im nur Gleichmaß uns droht
Halte die Orte gern konstant wie
Die Menschen in meiner Nähe
Wechsel dafür im Geist rasend
Zwischen verschiedenen Welten
Versuche geistig autonom zu sein
Moralisch dem Gewissen zu folgen
Also innerliche Kontinuität zu finden
Die ohne jede äußere Norm existiert
Also in frei anarchischer Welt haltlos
Quasi schwebt darum gerne sich ein
Gleichgewicht sucht glücklich zu sein
So sind die Tage des jährlichen
Tag und Nacht Gleichgewicht mir auch
Feiertage besonders zum Herbst wo
Die mir liebste Jahreszeit beginnt
Deren langsames Sterben bis zum
Dunkelsten Punkt mir im Wesen
In herbstlicher Schönheit so ganz
Entspricht weil da auch geboren
Vielleicht also von Beginn an in der
So schön sterbenden Natur auch
Aufgewachsen bin auf Ausgleich
Gerne bedacht und schwanke doch
Zwischen Leben und Tod innerlich
Als großer Genießer immer dabei
Nicht nur an den kleinen Tod denkend
Warum ich diesen Tag völligen
Gleichgewichts innerlich feiere
Weil ich geistig gern grenzenlos bin
Aber wo ich mich binde und liebe
Nie wieder wechseln möchte
Alle Lieben in mir weiter leben
Darum nach Ewigkeit strebe die
Es nur mit dem Ende geben kann wo
Der Augenblick auf Ewigkeit verweilt
Während Tag und Nacht nur einen
Moment heute ganz gleich waren
Auf der Suche nach Gleichgewicht
Das schon vorüber wenn erreicht

jens tuengerthal 23.9.19

Flugschandpfahl

Flugscham ist in aller Munde
Es passt in die Zeit Probleme
Dort zu benennen wo sie auch
Entstehen um Verantwortung
Dafür übernehmen zu lassen
Eine individualisierte Sicht die
Den Prinzipien der Aufklärung
Entspricht nach denen wir uns
Aus der selbstverschuldeten
Unmündigkeit mit Mut befreien
Dabei ist unstrittig das Fliegen
Die Klimaprobleme verstärkt
In großer Höhe gefährlich wirkt
Fragwürdig aber könnte sein ob
Der öffentliche Schandpfahl hilft
Das Problem nachhaltig zu lösen
Oder nur zu Stigmatisierung führt
In eine Verteidigungsrolle drängt
Moralisch das Gegenteil von dem
Erreicht was beabsichtigt dabei ist
Weil die öffentliche Anklage bereits
Bevormundet und also entmündigt
Damit in der Wirkung schädlicher
Langfristig ist für die Gesellschaft
Als es jeder Flug heute sein kann
Andererseits ist die reale Gefahr
Die von Flügen ausgeht so hoch
Dass sie das Leben gefährdet
Was wir auf dem Planeten führen
Mit einer Umwelt im Gleichgewicht
Die dadurch massiv gestört wird
Womit der Kampf dagegen als eine
Form von Notwehr also gerechtfertigt
Sein könnte die Leben retten will
Doch werden Juristen dabei schon
Den gegenwärtigen Angriff ablehnen
Weil die Gefahr noch abstrakt scheint
Auch wenn wir längst die Auswirkung
An vielen Orten ganz konkret spüren
Vor allem aber scheint mir fraglich
Ob ein kontraproduktives Verhalten
Geeignet sein kann die Welt zu retten
Es ist richtig dass sich schämen sollte
Wer fliegt weil damit geschadet wird
Doch stellt sich die Frage wie darauf
Angemessen reagiert werden kann
Wenn diejenigen es nicht selbst
Merken ist jede öffentliche Anklage
Zeitverschwendung wie zugleich
Moralisch völlig kontraproduktiv
Weil sie verkündet was richtig wäre
Statt mündig nach dem Gewissen
Folgten die Betroffenen äußerem Druck
Wären nicht mündig sondern gehorsam
Was ethisch nach Kant wertlos bliebe
Wie aber sollte darauf vernünftig wie
Aufgeklärt da nötig reagiert werden
Den Diskurs zu beginnen ist richtig
Flugscham zu thematisieren auch
Darum ist es aus meiner Sicht gut
Auch öffentlich darüber zu streiten
Ohne dabei einzelne anzuklagen
Was nur zum Schandpfahl führte
Der immer unwürdig auch ist
Was nichts rechtfertigen könnte
Es falsch wäre die Freiheit wie
Unsere Gesellschaft verteidigen
Zu wollen indem wir ihre Werte opfern
Dabei bliebe nur übrig was kaum
Mehr der Verteidigung noch wert

jens tuengerthal 23.9.19

Flugminister

Minister und Kanzlerin fliegen
Beruflich in die USA was hier
Da müßig nicht weiter diskutiert
Werden soll es ist eben üblich
Schwer kann sich einer davor
Drücken bei Konferenzen auch
Körperlich präsent zu sein was
An anderer Stelle der Diskussion
Noch würdig sein sollte hier
Dahinstehen ausnahmsweise soll
Um zum Thema dabei zu kommen
Wie die Bundesregierung noch mit
Ressourcen wie Flugbereitschaft
Umgeht sich die höchsten Beamten
Nicht auf einen Flug einigen können
Sondern 5 Minister in einer Woche
Separat mit 4 Flugzeugen davon 3
Der Flugbereitschaft rüber fliegen
Belegt es fehlt jedes Bewusstsein
Ressourcen endlich zu schonen
Verantwortlich kooperativ zu sein
Auch wenn die Kanzlerin diesmal
Dem Kolonialminister der heute
Für Entwicklung nur heißt in ihrer
Maschine quasi Asyl gibt bleibt
Die vierfach übrige Verschwendung
Separater Flüge wie früher üblich
Die belegt wie leider die Politik auch
Diese Regierung hat nichts verstanden
Von den Notwendigkeiten in Zeiten
Des Klimawandels die Veränderung
Bei sich beginnen zu lassen was
Leider zeigt der Zug mit Merkel
Hat Verspätung für die Gegenwart
Ist noch in anderer Zeit gefangen
Gestaltet nicht mehr die Zukunft
In die neues Denken aufbricht
Warum ohnehin fraglich nun wird
Wohin es unter dieser Regierung
Vor der Rente ohne Koordination
Die Verantwortung für die Zukunft
Zeigte noch überhaupt gehen kann
Fraglich nur was besser wäre und
So ist das gerade kleinste Übel
Der Punkt der dafür spricht
Nicht viel also am Ende

jens tuengerthal 23.9.19

Sonntag, 22. September 2019

Glücksentscheidung

Können wir uns für das Glück
Entscheiden oder ist es dann
Keines mehr weil dieses nur
Ungewollt als Überraschung
Über die Beglückten kommt
Frage ich mich beim Blick
Auf mein Leben in dem es
Beides gab mit jeweils völlig
Unterschiedlichem Ergebnis
Was ich lange für das große
Glück meines Lebens hielt
Als mich eine junge Frau
Erwählte und meine ward
Wurde zum größten Unglück
Was mich in Verzweiflung
Lange stürzte dagegen hat
Erarbeitetes wie geplantes Glück
Stets dauerhaft glücklich gemacht
Verschwand nicht einfach sondern
Hatte Bestand und wuchs weiter
So misstraue ich dem zufälligen
Glück was mich einfach ereilt
Heute mehr als ich dem Ergebnis
Ehrlicher Bemühung vertraue was
Auch in der Liebe verdient sein kann
Vor allem aber macht es glücklich
Sich für das Glück zu entscheiden
Weil es positiv stimmt im Leben
Kraft gibt etwas zu erreichen
Während das zufällige Glück
Was uns überraschend ereilt
Für den Moment ein Genuss
Sein mag doch nie Bestand hat
Wir besser Illusionen beerdigen
Die auf den großen Zufall hoffen
Um das mögliche zu genießen
Was wir durch uns erreicht
Statt uns anhimmeln zu lassen
Als Ergebnis höherer Fügung
Die als Bestimmung verklärt
Nur die Haltlosigkeit offenbart
Die dem Zufall zugrundeliegt
So entscheide ich mich lieber
Für das Glück statt auf eine
Höhere Bestimmung zu hoffen
Zu der mir jeder Glaube fehlt
Dann findet sich auch der an
Die Liebe als Wille füreinander
Wieder im gelebten Glück statt
Länger um verlorenen Zufall
Noch zu trauern lieber feiern
Was real größte Gnade ist
Die mich dankbar glücklich
Auf Dauer machen könnte

jens tuengerthal 22.9.19

Lebensverzweifler

Manchmal zweifel ich am Leben
Frage mich wozu all das Theater
Noch weiterspielen und denke dann
Es wäre besser allem ein Ende
Zu machen statt weiter zu zappeln
Für Anerkennung oder Liebe wie
Die wenigen kurzen Momente der
Seligen Befriedigung die all das
Leiden um sie nicht wert mehr sind
Nur eintönige Wiederholung stets
Ähnlicher Erfahrung die wir dann
Das große Leben nennen aus dem
Zu fliehen schöner mir doch scheint
Als länger noch auszuhalten was
Wie alles ohnehin mit dem Tod endet

Sich dem hinzugeben lässt schnell
Völlig verzweifeln zumindest nicht
Mehr gewöhnliches Leben weiter
Führen als wäre nichts passiert
Warum ich es meist schnell lasse
Mit den ewigen Zweifeln um dafür
Mit dem was ist glücklich zu sein
Mehr gibt es ohnehin nirgendwo
Denke ich mir dann pragmatisch
Als eigentlich großer Genießer
Der lieber glücklich ist statt am
Leben täglich zu verzweifeln
Sterben werde ich sowieso
Kommt es bis dahin darauf an
Das beste daraus zu machen

So wäre alles ganz einfach
Im Leben und überhaupt
Genösse das mögliche
Täglich wie es sich zeigt
Eigentlich zumindest wäre
Da nicht der idiotische Traum
Von großer wahrer Liebe die
Auch verzweifelt über allem
Noch schwebt auch wenn sie
So lebensuntauglich ist wie
Bloß zur Verzweiflung führte
Erniedrigte und fast umbrachte
Nie gut wollte außer für sich
Immer misstraute und verletzte
Also vernünftig betrachtet nichts
Mit Liebe je zu tun hatte was
Der Denker in mir längst erkannt
Nur der Liebende manchmal noch
Vergisst und dann nichts als
Verzweiflung in seiner Umgebung
Noch stiftet und schon darum
Lieber aus dem Leben flüchtete
Um keine mehr zu verletzen
Die fraglos aller Liebe wert
Aber weiß dabei doch zugleich
Wie sehr es die Flucht täte
Ruft sich zur Ordnung dann
Was meistens noch gelingt
Lebt halt irgendwie weiter
Weiß er hat es gut und ist
Glücklicher mit dem was ist
Als was war je machen könnte
Denkt nur bei allem immer mit
Montaigne was weiß ich schon
Lässt es geschehen und hofft
Sein Leben endet wie alle Märchen
Am Ende gut statt verzweifelt
Und noch besteht Hoffnung
Jeden Tag solange wir bleiben
Was den Versuch wert ist
Immer wieder

jens tuengerthal 22.9.19

Samstag, 21. September 2019

Normalitätsentscheidung

Sich für Normalität entscheiden
Ist ein Akt der Anpassung der
Das Leben in Gruppen erleichtert
Fraglich nur ob es uns entspricht
Oder von unserer Natur entfernt
Was vermutlich schwer allgemein
Zu beantworten sein wird weil es
Jeder einzelne aus ganz anderen
Motiven zu tun meint was auch
Der individuellen Überzeugung
Dabei völlig entsprechen wird
Sogar wenn wir uns dabei noch
Des Drucks der Gruppe völlig
Bewusst sind in der wir gerne
Als besonders glänzen wollen
Daraus entstand etwa auch
Das Bedürfnis Schönheit an
Normen wie ihre Muster sogar
Operativ anzupassen was so
Viele Menschen verunstaltet
Die mit mehr Durchschnitt
Überdurchschnittlich gerne
Erfolgreich sein wollen wie
Es aus dem Druck auch
Sozialer Netzwerke entsteht
Der heute viele Ideale prägt
In dieser Balance zwischen
Totaler Anpassung an den
Geschmack breiter Masse
In dem wir als Individuen
Der Norm des Durchschnitts
Unterworfen glänzen wollen
Was zu einer Schizophrenie
Zwischen Anpassung an die
Normierte Umgebung und dem
Bedürfnis nach Entfaltung führt
In der wir normalerweise durch
Unsere Leben balancieren dabei
Manchmal nach der einen Seite
Dann zur anderen mehr neigen
Uns zerrissen selbst belügen
Indem wir uns bei völliger
Anpassung für individuell halten
Wollen dies als unsere Identität
Bezeichnen die damit immer
Auf Lügen dem Wesen nach
Basiert was wenig Stabilität
Auf Dauer nur gewähren kann
Unklar nur ob es uns besser ginge
Gäben wir die Anpassung zu oder
Uns das jede Identität raubte die
Auch wenn auf Illusionen ruhend
Quelle unserer Zufriedenheit bleibt
So bleiben wie typisch menschlich
Alle Fragen offen und am Ende
Kommt es doch nur darauf an
Wie glücklich uns welche Lügen
Machen können es zu sein

jens tuengerthal 21.9.19

Liebesentscheidung

Entscheiden wir uns für die
Liebe unseres Lebens oder
Kommt sie ungefragt über uns
Wählt sie uns wie ein Schicksal
Verschwindet genauso wieder
Ohne vernünftigen Einfluss darauf

Frage ich mich und denke über
Die eigenen Erfahrungen nach
Wie beim letzten tragischen mal
Die Liebe mich ungeahnt wählte
Aus dem Nichts auftauchte in das
Sie mit allen Versprechen wieder
Verschwand die also trotz der
Zuvor beschworenen Ewigkeit
Offensichtlich eine Lüge waren
Weil sie die große Liebe verlor
An der ich älterer Herr dafür noch
Viel länger zu knabbern hatte im
Geradezu jugendlich naiven Glauben
Der den Worten schöner Frauen
Als wäre ich unerfahren blind traute

Andere Liebe begann vernünftiger
Endete dafür mit weniger Drama
Überhaupt schien Liebe mir stets
Nur als freie Entscheidung echt
Während die Schicksalsliebe so
Großartig sie sich aufblies meist
Mehr Tränen als Glück hinterließ
Warum ich lieber vernünftig bleibe
Um eine Entscheidung füreinander
Noch zu treffen statt völlig den Kopf
An kleine Mädchen zu verlieren
Was so unklar wie schmerzvoll
Logisch nur enden konnte allein
Zwischen gebrochenen Versprechen
Die plötzlich wertlos geworden

So denke ich heute große Liebe
Kommt langsam und in Ruhe
Nennt sich lieber nicht so
Sondern wächst still miteinander
Ohne große Dramen jeden Tag
Dafür lieber Zuverlässigkeit die
Länger bleibt als eine Laune
Nicht als Prinzessin auf der Erbse
Ständig völlige Aufmerksamkeit
Von dir fordert sondern dich lässt
Dir vertraut wie du ihr ganz ohne
Alberne Spielchen die so viele aus
Gewohnheit noch stets abspulen
In der du dich glücklich entfaltest
Beide sich dabei noch ergänzen
Statt immer umeinander zu kämpfen

Für diese Liebe entscheide ich mich
Wie es mir meine Vernunft rät statt
Dem emotionalen Sturm der Mädchen
Die mich nur lange seekrank machten
Wähle ich bewusst was mir gut tut
Dann findet sich alles von alleine
Denk ich mir in aller Ruhe nun
Unwissend was wirklich passiert
Ob ich so frei bin wie Prometheus
Die Welt nach meinem Bild zu formen
Als eben mein Konstrukt ganz ohne
Hörere Kräfte oder Überraschung
Was mir aufgeklärt vernünftig erscheint

jens tuengerthal 21.9.19

Todesentscheidung

Wir entscheiden immer wieder auch
In einer von Apparaten geprägten
Medizin über menschliches Leben
Wählen den Tod für manche die
Keine Hoffnung auf Leben mehr
Haben treffen so eine Entscheidung
Von deren Folgen wir nichts wissen
Als das nichts bleibt dieses Leben
Damit für immer endet egal welche
Illusionen uns Aberglaube noch gibt
Von Fortleben oder Wiedergeburt
Was wissenschaftlich so unhaltbar
Wie Homöopathie etwa auch ist
Doch stellt sich die Frage wie weit
Fehlerhafte Menschen in einer sich
Ständig verändernden Welt solche
Entscheidungen treffen dürften je
Für die Todesstrafe in zivilisierten
Ländern zumindest längst entschieden
Dass sie ethisch unzulässig sein muss
Bewegen wir uns bei Krankheiten noch
Immer auf auch rechtlich dünnem Eis
Weil es nicht zur Freiheit wie unserem
Menschenbild passt über das Leben
Anderer Dritte entscheiden zu lassen
Es aber faktisch oft alternativlos ist
Was das ganze Grauen des Wortes
Wie des ewigen Konfliktes gut erfasst
Was nur sollen wir tun wenn Leben
Nicht mehr alleine je leben kann wie
Keine Aussicht auf Heilung besteht
Töten wir Menschen wo wir nur ihr
Längst Siechtum beenden um damit
Leid zu verringern aber eben auch
Leben endgültig zu beenden also
Eine irreversible Entscheidung treffen
Die juristisch schwer regelbar wäre
Also Leben der Faktizität wegen
In einem Bereich ungeschützt lässt
Für den keine Alternative denkbar
Stehen so vor dem ewigen Dilemma
Mit logisch unendlicher Auswirkung
Leben dort nicht schützen zu können
Wo es am wehrlosesten eigentlich ist
Die Todesentscheidung ist manchmal
Faktisch nötig wie jeder weiß der mit
Moribunden Patienten je arbeitete
Wie ich es viele Jahre einst durfte
Aber dennoch rechtlich nie regelbar
Wie der Jurist in mir aus Erfahrung weiß
So fragt sich am Ende wie wir mit dem
Manchmal nötigen Ende vernünftig
Umgehen können ohne eine Lösung
Für alle Fälle zu haben oder wir wie
Ärzte im Einzelfall entscheiden müssen
Was den Juristen nie gefällt die lieber
Verbindliche Regelungen haben die
Aber scheinbar dem Leben nicht
Wirklich entsprechen können womit
Am Ende alle Fragen offen bleiben

jens tuengerthal 21.9.2019

Lebensentscheidung

Freiheit definiere ich für mich
In der Tradition Kants dabei
Konsequent stehend als die
Fähigkeit über mein Leben
Selbst entscheiden zu können
Was manchmal auch auf
Dünnem Eis geistig steht
Weil die Grenze zur Krankheit
Auch fließend sein kann die
Ein Eingreifen erforderlich macht
Weil wir nicht eigenmächtig sind
Statt selbst zu entscheiden nur
Pathologischen Mustern folgen
Wie ich es als verzweifelter Romeo
Jüngst selbst noch erleben durfte
Für eine die ständig an der Grenze
Überlebte wie meine überschritt
So stellt sich infolge die Frage
Wie frei ist noch wer depressiv
Am Leben verzweifelt oder ist
Diese oft begründete Erkenntnis
Der Schlüssel zur Freiheit erst
Die im totalen Nichts verborgen liegt
Was macht eine Medizin dagegen
Mit der großen Freiheit die diesen
Schritt notfalls mit Gewalt verhindert
Die Psyche mit Medikamenten formt
Wieviel wert ist ein Leben noch
Für das ich mich nur dank der Hilfe
Einer chemischen Keule entschied
Wann endet jede Entscheidung weil
Diejenigen nicht mehr wissen was
Sie tun wenn sie das Leben fliehen
Wie wir so oft auch quasi bewusstlos
Beim Zeugen neuen Lebens sind
Steht die Entscheidung so infrage
Wie die Grundlagen dieser Freiheit
Damit wohl alles was im Ergebnis
Zumindest die große Freiheit gibt
Einen neuen Weg weiter zu gehen
Da von nichts immer nichts kommt

jens tuengerthal21.9.19

Lebenswert

Was ist uns Leben wert
Als Gesellschaft wie als
Einzelne die dafür dann
Ein Leben lang verantwortlich
Wer darf darüber entscheiden
Ob geboren wird was wächst
Oder vorab aussortiert bereits
Werden darf weil die Diagnose
Klar darauf hinweist dies Wesen
Wird vermutlich nicht ganz normal
Wer muss die Untersuchung dann
Bezahlen nach der wir entscheiden
Das Leben darf wachsen oder nicht
Sagen wir nicht denen die schon
Mit einer Behinderung heute leben
Wenn wir sie künftig vorab einfach
Von der Kasse bezahlt aussortieren
Ihr Leben sei uns nichts wert oder
Ganz nüchtern nur gerechnet ihr
Nichtleben uns mehr wert als ein
Überleben ohne solche Diagnostik
Was irgendwie fragwürdig klingt
Mehr Ehrlichkeit erfordert als es
In Zeiten politischer Korrektheit
Noch möglich uns erscheint
Dabei sollten wir uns ehrlich fragen
Was uns Leben wirklich wert ist
Wer dafür bezahlen soll und ob
Zahlen je der richtige Maßstab sind
Den Wert von Leben zu beurteilen
Wie wenig uns aber ohne bliebe
So gesehen finde ich die Diskussion
Gerade überaus spannend weil sie
Offenbart um was es wem dabei geht
Welches Leben wieviel uns wert ist
Wo die Ehrlichkeit im Diskurs beginnt
Wer Verantwortung für schönen Sex
Auch ein Leben lang übernimmt
Ob jemand es bestimmen darf
Für andere und überhaupt und habe
Noch keine sicheren Antworten aber
Viele Fragen an mich und die Ethik
Weil zu entscheiden was Leben uns
Künftig wert ist auch viel darüber sagt
Wie lebenswert Leben noch sein wird
Jenseits aller sonstigen Berechnung
Die Gedanken dazu wie darüber also
Auch mitgestalten wie Sein sein wird
Was mir wirklich wertvoll erscheint

jens tuengerthal 21.9.19

Freitag, 20. September 2019

Liebesaufklärung

Aufklärung ist die Befreiung aus
Selbstverschuldeter Unmündigkeit
Liebe gibt sich lieber auf um ein
Gefühl bestätigt zu bekommen
Voneinander gefangen zu sein
Im Glauben es müsse so sein
Weil zwei sich füreinander
Bestimmt halten dafür auch
Gerne jede Lügen glauben
Die den Traum bestätigt
Sie wollten sich wirklich
Also das Gegenteil eigentlich
Von Aufklärung und Freiheit
Zumindest in der Realität
In der wir noch umeinander
Ringen wie Bestätigung suchen
Die der andere pflichtschuldig
Abzuliefern hat will er nicht
Enttäuschen und dann infolge
Mit Liebesentzug bestraft werden
Bei diesem Spiel um Liebe
Setzen wir gern fiese Tricks
Wie emotionale Erpressung
Oder sexuelle Verführung ein
Alles um Bestätigung dafür
Unserer Gefühle zu erhalten
Zugleich träumen wir von
Großer Liebe wollen sie als
Freie Wahl wie Bestimmung
Zugleich sehen wie paradox
Solches Sein auch immer ist
Wundern uns am Ende dann
Wenn dieses Spiel im Wahnsinn
Nur enden kann weil keiner mehr
Bei sich ist vor lauter Schauspiel
Der enttäuschten Erwartungen
Aber flunkern uns dafür nach
Jedem Scheitern wieder vor
Beim nächsten sei alles anders
Malen die nächsten nur noch
Im schönsten Licht was zuvor
Ausschließlich dem Vorgänger galt
Der danach als Irrtum nur zählt
Belügen uns also mit System
Nennen dies dann wahre Liebe
So fragt sich am Ende logisch
Wie die Aufklärung mit der Liebe
Umgehen soll die uns anstiftet
Solchen Unsinn immer wieder
Zu tun als lernten wir nichts
Was wohl zur Natur der Liebe
Gehört die mit der Aufklärung
Logisch unvereinbar ist also
Scheint entweder die Aufklärung
Nicht mit unserer Natur vereinbar
Weil die Liebe bloß unvernünftig
Existieren kann wir aber trotzdem
Glauben sie sei das allerschönste
Was uns im Leben passieren kann
Was Erfahrung auch noch bestätigt
Oder wir wissen nicht was wir tun
Aber was weiß ich schon je
Nichts was die Liebe wirklich ist
Weniger nur was Frauen wollen
Wüsste ich was mir auf Dauer
Gut täte wäre es wohl genug
Zufrieden zu sein

jens tuengerthal 20.9.19

Sexehrlich

Nirgendwo wird so viel
Gelogen wie beim Sex
Wo Frauen und Männer
Sich gern was vorspielen
Um reizvoll zu bleiben
Befriedigung vorzutäuschen
Die kaum eine je erfährt
Von der Männer so wenig
Verstehen dass sie es nie
Merken und sich bis zum
Überraschenden Ende noch
Für hochbegabt und genial
Besser als alle zuvor halten
Was wir Männer so gerne
Glauben dass wir dabei auch
Alle Anzeichen einer Lüge
Lieber übersehen als uns
Einzugestehen dass es auch
An uns liegen könnte wenn
Frau es nicht ganz schafft
Was es uns über uns sagt
Wenn Liebste uns anlügen
Wie auch ich es lang erlebte
Der ich dachte ich wüsste was
Über Sexualität und ihre Theorie
Wie Praxis aus bunter Erfahrung
Fragen sollten wir Männer uns
Also zuallererst ich mir stellen
Warum wir gegen alle Vernunft
Die Lügen zu unserer Potenz
Oder unserem besten Stück glauben
Nicht hinterfragen was wirklich
Gemeinsames Glück ausmacht
Uns auf den Promillesatz von Frauen
Konzentrieren die immer können
Als ob es sie überhaupt gäbe
Besonders uns dann auch wollen
Wobei wir würden wir je hinter
Die vielen Lügen schauen sehr viel
Über uns und die Liebe lernen könnten
Worauf es wirklich ankommt beim Sex
Was bleibendes Glück verspricht
Wie bloßer Schein im Nichts verschwindet
Als wäre er nie wirklich gewesen
So mit genug Erfahrung völlig ernüchtert
Über das Wunder weiblicher Sexualität
Genieße ich Zuneigung heute lieber
Ehrlich denn als großes Schauspiel
Weil die Lügen beim Sex stets
Böse Verletzungen hinterlassen mit
Narben die nur langsam heilen

jens tuengerthal 20.9.19

Klimastreik

Mit den über 100.000 war ich
Heute in Berlin auf der Straße
Um für das Klima zu streiken
Es war sagenhaft eindrucksvoll
Erstaunlich friedlich dabei nur
Gelegentlich politisch missbraucht
Wenn das System infrage gestellt
Oder sonstige Interessen von den
Üblichen Kandidaten ganz links
Als Lösung verkündet wurden
Was aber in der Menge unterging
Die sich vom Brandenburger Tor
Bis zur Siegessäule wie quer
Durch den Tiergarten erstreckte
Wie Alt und Jung dort friedlich
Für unser Klima streikte
Viele bunte Banner und Plakate
Selbst gemalt mit Engagement
Wie Liebe zum Detail gestaltet
Teils in tollen Kostümen auch
Skandierten immer wieder dort
Gruppen von Kindern den
Schlachtruf der Bewegung
Wir sind jung, wir sind laut
Weil ihr uns unsre Zukunft klaut
Schlugen Trommeln oder riefen
Es aus vollem Hals gemeinsam
Was einen um alle Ecken verfolgte
Nichts ging angesichts der Masse
In Berlin mehr das von den vielen
Engagierten Menschen überlief
Die nachdem die Regierung sich
Noch in der Nacht endlich einigte
Ein wenig Eulen nach Athen trug
Aber welch kleiner Kompromiss
Dort auch immer erreicht wurde
Es ist ein gutes Zeichen wenn
So viel Menschen sich gemeinsam
Für unsere Zukunft engagieren
Nun wird es darauf ankommen
Dass wir es auch ernst meinen
Persönlich Verantwortung dafür
Übernehmen statt es nur auf die
Politik zu verschieben die das
Problem nur verwalten aber nie
Lösen kann weil sie vom Wesen
Nichts als gewählte Verwaltung ist
Verantwortung bei jedem beginnt
Also keine Flugreisen mehr aus
Vergnügen oder Kreuzfahrten
Weniger Autofahren vor allem
Überall effektiv Energie sparen
Der Klimaschutz fängt bei uns an
Der größte Teil der Flüge etwa
Die riesige Schäden verursachen
Gehört zur zivilen Luftfahrt bei
Meist völlig überflüssigen Flügen
Für die Flugscham nur zu gut passt
Doch geht moralische Anklage hier
So fehl wie autoritäre Maßnahmen
Vielmehr sollte nach dem Prinzip
Der Aufklärung von Kant beim
Einzelnen begonnen werden
Der moralische Verantwortung
Beim demonstrieren zeigte
Sich damit aus der Unmündigkeit
Befreite Verantwortung künftig
Übernehmen sollte also nicht mehr
Fliegen Skifahren Motorsport oder
Grillfeste mit billigem Fleischbergen
Veranstalten sollte was mir wichtiger
Scheint als in Massen durch Straßen
Zu marschieren für die Zukunft die
Wir nur alle gemeinsam retten können
Wenn die Politik Verantwortung zeigt
Ist das ein endlich guter Anfang
Aber auch dies sollte ohne Ideologie
Sondern nüchtern verwaltet werden
Es ist gut gegen Kohle zu streiken
Noch besser alternative Energien
Nach Kräften zu fördern aber dann
Schnell Atom abschalten macht die
Suche nach Lösungen schwieriger
Hier sollte Politik langfristig auch
Verantwortlich handeln statt nur
Auf Stimmungen zu reagieren
Was aber keiner gerne hört
Auch darum wäre es am besten
Wenn jeder statt anzuklagen
Seine Hausaufgaben machte
Klimaschutz beginnt bei uns
Aufgeklärt handelt dabei nur
Wer Verantwortung übernimmt
Dies wäre die wichtigste Konsequenz
Aus dem wunderbaren Engagement
Fangen wir endlich bei uns selbst an

jens tuengerthal 20.9.19

Literaliebe

Literatur lieben fällt mir leicht
Es sind die großen Geschichten
Oder die feinen kleinen die das
Leben mit viel Liebe schrieb

Vernunft dabei im richtigen
Gemisch macht es für mich
Lesbar und interessant hebt
Den Anspruch zur Aufklärung

An Kultur auch noch zu denken
Macht die Auswahl übersichtlich
Mit Geschichte diese verbunden
Breitet sich Zufriedenheit aus

So könnte ich mich zurücklehnen
Den Rest meines Lebens nur noch
Kulturgeschichte lesen und schreiben
Wäre damit vollkommen zufrieden

Spannender wird es wieder
Bei den Teilen aus denen
Alles was wir lesen besteht
Den Litera oder Buchstaben

Schriftbilder lösen schon auf
Den ersten Blick etwas aus
Als Darstellung lesbarer Sprache
Sind sie die Form der Träume

Schauen wir auf Buchstaben
Betrachten wir den nackten
Körper aus dem dann lustvoll
Verschlungen Sprache wird

Für sich genommen noch wenig
Vielleicht Klang der aber erst im
Zusammenspiel Sprache wird
Als Solitär nur ein Laut bleibt

Hörbar gemacht wird dies Wunder
Bloß durch Luft und Schwingung
Den quasi Atem des Geistes der
Zuhörer klanglich inhaltlich fesselt

Betrachte lustvoll die Buchstaben
Als sinnliche Kurven der Sprache
Mal ausladend mal ganz schlank
Eher ein Strich oder mit Rundung

Die Literaliebe ist der Anfang wie
Kern der Liebe zur Literatur die
Sich daran freut wie schön schon
Sprache in ihrem Gerippe ist

jens tuengerthal 20.9.19

Donnerstag, 19. September 2019

Liebesabenteuer

Ist die Liebe das letzte
Große Abenteuer im Leben
Was mehr Mut erfordert als
Alle lächerlichen sonstigen
Abenteuerreisen mit denen
Wir in die Ferne schweifen um
Uns nicht zu nah zu kommen
Weil was wirklich nah kommt
Auch unendlich verletzlich macht
Dir die Grenzen dessen zeigt
Was du im Leben aushältst
Wie ich es erfahren durfte
Ohne zu wissen wie oder warum
Weiter ohne den großen Traum
Der einfach wortlos verschwand
Nachdem ein Leben versprochen
Nur Leere ohne etwas hinterließ
Was noch zu leben lohnte wie es
Wohl allen gebrochenen Herzen
Immer wieder so geht weil
Die Liebe ein Leben auf nur
Gefühl stellen will was so flüchtig
Wie Pusteblumen im Wind bleibt
Versuchte dem Abenteuer künftig
Abzuschwören für die Literatur
Ganz gegen meine Natur
Doch fehlte was glücklich macht
Wollte keine Abenteuer anstatt
Die mit der Ferne locken wollten
Sondern lieber echte Nähe finden
Die mich zuvor so verletzt weil
Kein Glück größer sein kann
Als diese endlich zu finden
Zumindest den Moment genießen
Als sei es wirklich für immer
So will ich wieder wagen was
Zuvor mich fast umgebracht
Ohne mehr zu haben als ein
Gefühl darauf Welten zu bauen
Vorsichtig noch wage ich
Langsam erst wieder an das
Große Abenteuer zu glauben
Auch wenn Erfahrung mich
Längst das Gegenteil lehrte
Was zeigt diese macht nicht
Klug soweit es die Liebe betrifft
Lasse innerlich Nähe wieder zu
Um frei und glücklich zu werden
Gehe das Risiko ein wieder
In die große Leere zu fallen
Die größte Gefahr die ich kenne
Nichts brachte mich dem Ende
Je so nah aber nichts war je
Schöner als der Traum von Nähe
Und so bleibt am Ende die Liebe
Das letzte größte und gefährlichste
Abenteuer für mich denn nicht
Die Ferne lockt sondern Nähe
Am Ende aller Träume

jens tuengerthal 19.9.2019

Leseabenteuer

Gehe gerne auf Reisen mit
Humboldt oder Forster um
Die Welt in wilden Abenteuern
Erlebe lesend den Urwald
Der so quälend schwül
Wie zugleich beeindruckend bunt
Voll wilder Tiere und Gefahren
Mit Massen lästiger Moskitos
Die Reisende beständig quälen
Besteige mit Humboldt und Bonpland
Vulkane diese Höllengründe der Natur
Ahne wie Höhe und Schwefeldampf
Sie fast betäubt für einen Blick
Ihr Leben mit Leidenschaft riskieren
Lese bei Forster von den Vögeln
Die nahe der Antarktis noch um
Cooks Resolution bei eisigem Wetter
Ihre Runden im Sturm sogar drehen
Denke an eigene Abenteuer früher
Als ich in Kanada zwischen Mücken
Die den Himmel schwarz färbten
Über einsame Seen paddelte
Auf Gletschern schnaufend balancierte
Von dünner Luft der Rockys erschöpft
An Nächte in hiesigen Wäldern als
Wildschweine viel zu nah kamen
Nippe dabei an meinem Tee
Genieße gute Spekulatius
Liege lesend auf dem Diwan
Denke mir darüber lächelnd
Schön davon zu lesen aber
Erleben muss ich es nicht mehr
Weil es Bücher gibt die mich
Überall ohne Qualen sein lassen
Weil echte Reisen von Wert
Ohnehin im Geist stattfinden
Das letzte Abenteuer die Liebe bleibt
Die ich aus langer Erfahrung so sehr
Fürchte wie gerne genieße noch
So lang der Körper dies Abenteuer
Zulässt denn wozu in die Ferne
Schweifen wenn das Größte bleibt
Sich ganz nah zu kommen

jens tuengerthal 19.9.19

Klimahysterie

Leiden wir unter Klimahysterie
Oder begreifen wir noch nicht
Wie groß die Gefahr wirklich ist
Zerstören leichtfertig die Zukunft
Der Generationen nach uns schon
Müssten endlich Verantwortung
Für unser Verhalten übernehmen
Statt weiter zu reisen als wäre
Nie etwas geschehen zu leben
Als hinge nicht alles zusammen
Wie es schon Alexander von Humboldt
Vor 200 Jahren richtig erkannte
Sei nicht alle Natur eins warum
Jeder Eingriff stets Gefahren birgt
Die achtsam bedacht werden wollen
Viele Theorien werden zum Klima
Wie seiner Veränderung vertreten
Manche Meinungen wirken totalitär
Doch braucht es ganz sicher mehr
Aufmerksamkeit für dieses Thema
Wie seine gravierenden Folgen
Schadet jede Relativierung der
Nun nötigen Änderung unseres
Verhaltens in Verantwortung für
Klima und Natur im Zusammenhang
Warum wir uns zwar vor jeder
Totalitären Hysterie hüten sollten
Aber dabei bedenken müssen wie
Tödlich die Folgen des Nichthandelns
Für viel mehr Menschen wohl wären
Warum die gerade Aufregung noch
Mild erscheint verglichen mit der
Bei zunehmender Erwärmung
Allen Menschen drohenden Gefahr
Was die Angst vor Klimahysterie
Für die Zukunft weitgehend relativiert
Solange wir die Regeln der Demokratie
Offen und tolerant zu bleiben bei allem
Auch der Rettung der Zukunft beachten

jens tuengerthal 19.9.19

Herbstschönheit

Des Herbstes Schönheit
Ist zauberhafter Anfang
Mehr als bald Ende

Sie zu erkennen
Offenbart den Genießer
Mit viel Erfahrung

jens tuengerthal 19.9.19

Morgenstund

Morgenstund

Hätte Gold im Mund
Meinen manche ganz mutig
Zu schlechten Zähnen

Weniger ist mehr
Meint kaum einer zum Schlafen
Was immer genug

Der frühe Vogel
Finge natürlich Würmer
Mochte nie welche

jens tuengerthal 19.9.2019

Mittwoch, 18. September 2019

Bücherzauber

Als ich heute mal eben
Im Vorbeigehen eine
Kultur und Sittengeschichte
In zwölf schönen Bänden
Fand und dann glücklich
Wenn auch schwer bepackt
In meine kleine Bibliothek
Schleppte wusste ich wieder
Wie sehr mich Bücher verzaubern
Wie glücklich es mich macht
Mit ihnen zusammen zu leben
Für dieses Glück mir nichts
Zu schwer sein könnte weil
Die Magie der Bücher noch
Immer ihren Zauber ausübt
Wenn gesammeltes Wissen
Auf Seiten gedruckt für mich
Ein zärtlich geliebter Schatz
Es vermutlich Liebe ist was ich
Für schöne Bücher empfinde
Die mich noch nie enttäuschten
Denen ich immer treu bleibe
Für lebenslange Lektüre
Eine Sicherheit auf die sich
Ruhig ein Leben bauen lässt
Auch wenn es mit Zauber begann
Wie so oft in der Liebe
Nur sehr vernünftig halt

jens tuengerthal 18.9.19

Liebesverloren

Verlorener Liebe nachtrauern
Macht traurig und einsam
Kann bis zum Wahnsinn
Verrückt fast machen wie
Goethe es im Werther einst
So treffend beschrieb
Auch ich es erleben durfte

Sich an die Liebe verlieren
Ist also lebensgefährlich
Schlimmer nur wäre nicht
Mehr zu lieben zu wagen
Aus Angst das Leben dabei
Zu verlieren was ohne doch
Schon verloren gegeben ist
Den schönsten Wert verliert

Als Mann Frau über alles
Zu lieben macht dich infolge
Für sie schnell uninteressant
Wie furchtbar verletzlich
Darum bleibt die Balance
Zwischen zu viel und genug
Ein riskantes Spiel immer
Zwischen Rückzug einerseits und
Glücklicher Eroberung andererseits
Bei dem jeder Plan falsch liegt

Will vom Wesen her nichts lieber
Als glücklich machen und weiß
Doch sie wird es nur sein wenn
Du spannende Eroberung bleibst
Möchte mir gerne sicher sein
Aber Erfahrung lehrte mich
Sich in Sicherheit wiegen ist
Schnell tödlich für die Liebe
So will es wohl die Natur

Habe es mit Vernunft versucht
Bin daran gescheitert wie infolge
Fast verrückt geworden bis ich
Das Gleichgewicht wiederfand
Versuche nun nichts mehr
Genieße planlos das mögliche
Bin damit viel glücklicher jetzt
Träume nur insgeheim noch
Von dauernder Liebe aber
Gestehe es nicht mal mir

Was daraus eines Tages wird
Wüssten die Götter gäbe es sie
So lasse ich mich überraschen
Träume manchmal im Schlaf noch
Von großer Liebe vielleicht
Wache ich irgendwann doch
Völlig überraschend darin auf
Und weiß nicht was ich dann
Davon halten soll wenn
Es ist was es ist

jens tuengerthal 18.9.2019

Naturschönheit

Ist Natur nur kultiviert schön
Wirkt sie erst durch unseren
Eingriff perfekt oder sind diese
Notwendig unvollkommen wie
Schönheitsoperationen zeigen
Die nie gelungen höchstens mal
Weniger schlecht noch sind als
Die vielen langweiligen Nasen und
Brüste die Frauen verunstalten
In normierter völliger Ödnis bereits
Die das Alter als Feind bekämpft
Menschen erst hässlich macht
Sind etwa künstlich geformte
Gärten schöner als gewachsene
Oder sollten wir nicht besser lernen
Natur zu bewundern wie sie ist
Genießen was wächst und ist
Die eben Naturschönheit lieben
Um mit und in ihr glücklich zu sein
Weil Liebe keine Grenzen kennt

jens tuengerthal 18.9.2019

Naturzusammenhang

Natur hängt immer
Zusammen im Wechselspiel
Eines vom andern

Wer darein eingreift
Stört das Gleichgewicht damit
Schnell sehr empfindlich

Achtsam zu bleiben
Zurückhaltung nun üben
Könnte mehr helfen

jens tuengerthal 18.9.2019

Kulturgüte

Was macht Kultur aus
Wie wird sie besonderes
Das weiter trägt

Ist ihre Güte
Gerade das bleibende
Das Morgen danach

Bücher und Bilder
Geschichten zu erzählen
Jenseits aller Zeit

jens tuengerthal 18.9.19

Horizontale

Einzig aufrecht sei
Die Horizontale meint
Castorp in Davos

Folge gedanklich
Dem Meister verlorener
Zeit am Zauberberg

Die Liegekur als
Zäsur im für gewöhnlich
Aufrechten Alltag

jens tuengerthal 18.9.19

Dienstag, 17. September 2019

Gently

Nur eine Dame
Verdient ihren Gentleman
Er erst die Dame

Beides bedingt sich
Erhebt noch gegenseitig
Umspielt die Grenzen

Hohe Minne dient
Diesem Ideal vollkommen
Danach kommt nichts mehr

jens tuengerthal 17.9.19

Herbstverfärbung

Vielfältig verfärbt
Herbst Blätter wie das Leben
Manches kehrt sich um

jens tuengerthal 17.9.19

Herbstgrau

Der Herbst zeigt sich grau
Vielen darum ein Grauen
Kurz vor dem Ende

Dafür ein Aufbruch
Nach grausamem Frühling mir
Mit Liebe begrüßt

Farben zeigen sich
Sterbend noch vielfach schöner
Herbst verzaubert

jens tuengerthal 17.9.19

Herbstwetter

Herbstwetter ist meist
Wechselhaft von Natur aus
Also sehr menschlich

jens tuengerthal 17.9.19

Naturerkenntnis

Natur erkennen
Anfang und Ende zugleich
Natürlich finden

jens tuengerthal 17.9.19

Herbstleser

Herbst ist Lesezeit
Nicht nur Wein wird gelesen
Immer auch Bücher

jens tuengerthal 17.9.19

Herbsttee

Liebe immer Tee
Aber im Herbst noch viel mehr
Manchmal passt alles

jens tuengerthal 17.9.2019

Verlässlichkeit

Am Ende zählt
Verlässlichkeit ganz allein
Weil mehr nie sein kann

jens tuengerthal 17.9.2019

Montag, 16. September 2019

Liebeskunst

Was macht große Liebende aus
Ist es der perfekte Sex als Kunst
Der Hingabe füreinander wie weit
Über das so starke Ego hinaus
Oder ist alle Technik egal dabei
Weil allein das Gefühl noch zählt
Ob wir ausschließlich wagen um
Den Traum vom lebenslangen Glück
Auch miteinander zu leben auch
Wenn alle Erfahrung uns sagt
Alles im Sein ist endlich weil
Wir es ganz natürlich auch sind
Doch lebt sich so viel schöner
Mit der Illusion der Unendlichkeit
Die in jeder Näherung verborgen
Weil sich 1/x der 0 unendlich nähert
Sie aber nie wirklich erreichen wird
Könnte konstruktivistisch betrachtet
Auch die Liebe eine unendliche
Annäherung sein wenn wir nur
Wagen den Traum zu leben
Statt der Angst vorm Ende
Immer mehr Macht zu geben
Vielleicht ist dieser Mut der wagt
Gegen alle Erfahrung ohne an ein
Ende mit Angst zu denken zu lieben
Die große Liebeskunst

jens tuengerthal 16.9.2019

Tinderwelten

Wie reich wird die Welt
Der Liebe durch Tinder
Oder ähnliche Plattformen
Auf denen sich ähnlich
Gestimmte finden können
Für heiße Nächte geteilt
Ganze Leben gemeinsam
Gefundene Träume am Ende
In der sich Worte finden
Manchmal sogar erregen
Gelegentlich auch abstoßen
Womit sich übriges dann
Vorab schon körperlos erledigt
So fand ich in einem Monat
Was nichts dort gemessen ist
Fast 50 neue Frauen mit denen
Teilweise geküsst geschlafen
Gelesen gegessen geträumt
Manchmal auch nur geschrieben
Sich weibliche Universen mir dort
Mit aller Magie oder Schlichtheit
Zugleich ganz eröffneten wobei
Manche großen Tango tanzten
Ohne das viel dabei passierte
Andere alles und sich sogleich
Vertrauensvoll hinein begaben
Sich Träume erfüllten andere sich
Im Nichts der Worte wieder auflösten
Wenige den Dichter erkannten
Diesem zu Musen wurden scheint
Diese virtuelle Spielweise mir nun
In vielem dem Ideal vom Garten Eden
Bis zur erstrebten Nacktheit sogar
Zu entsprechen ein paradiesischer Ort
Für einen liebenden Flaneur zu sein
Der Damen gern verehrend nur gutes
Für diese und alle Beteiligten will
Natürlich sucht jede Eva dort auch
Wie überall wohl den einen Adam
Doch sind Varianten noch möglich
Ist wie immer nichts sicher im Leben
Als das es endet wie spätestens damit
Zumindest formell sogar die Ehe
Betrachte diesen zarten Streichelzoo
Voller Erwartungen und Träume die
Stets Enttäuschung nur sicher bringen
Genieße das mögliche als Dichter dort
Was der Musen Vielfalt mir eingibt die
Auch wenn nahezu alle über 40 sind
Weil alles darunter zu jung einfach ist
Noch keine Frau die reizen könnte
Bis zu dieser Grenze wurde auch
Erfahrung lehrte von Kindern lieber
Die Finger und Gefühl künftig zu lassen
Weil zu schwankend unzuverlässig
Bleibt noch ein riesiger Garten von
Völlig verschiedenen Wesen die dort
Mit dem richtigen Worten angesprochen
Herzen wie Schenkel gerne öffnen
Vom Ankommen ebenso träumen
Besonders wo sie es leugnen
Es fand sich beim Wischen in
So kurzer Zeit eine ganze Welt
Wenn nicht sogar ein Universum
Weiblicher Charaktere und Wesen
Alles von Liebe bis zur nur Lust
Zeigte sich auf ganz eigene Art
Sogar wieder große Gefühle
Durfte ich geteilt schon entdecken
Und so bleibe ich ewiger Adam
Im Garten Eden gerne immer wohnen
Lasse mir von Evas Bewusstsein
Wie Verstand biblisch schenken
Schwärme und genieße nach meiner
Natur in dem ich gutes schreibe
Es lieb nur meine für die eine
Die wissen wird wen ich meine
Allen übrigen natürlich gut will weil
Das Paradies und seine Musen
Ein Dichter einfach lieben muss
Was virtuell gedacht nur einst
Wird längst in Versen mir real
Nach meinem Höllenritt der
Ein halbes Jahr mich quälte
In der Hölle Todesnähe mich schickte
Herauf herab und quer und krumm
Mein Leben mich nahezu aufgeben ließ
Weiß ich danach des Gartens Wunder
Wie seine Vielfalt erst zu schätzen
Genieße das Glück auch der Wahl
Die weiß was am Ende der Tage
Von großer Liebe übrig bleibt

jens tuengerthal 16.9.19

Herbstfrühling

Wer Herbst und Frühling
Paart sollte nie vergessen
Sommer und Winter

Beide dazwischen
Extreme jeweils für sich
Vereintes Chaos

Liebe die Milde
Leidenschaftslos am Rande
Außer in Stürmen

jens tuengerthal 16.9.2019

Kraftquellen

Was sind Kraftquellen
Für Alltag und Ausnahme
Im Dichterleben

Bücher sicher stets
Liebe manchmal auch gerne
Mit schönen Musen

Schlaf wird als Quelle
Meistens eher überschätzt
Betäubt viele mehr

jens tuengerthal 16.9.2019

Sonntag, 15. September 2019

Kunstlebendig

Lebendige Kunst besucht auf
Der Berlin Positions Art Fair
Der jüngsten Kunstmesse in
Der Stadt die sich langsam
Zu einem Anlaufpunkt der
Kunstszene wieder mausert
Viel schönes dort gesehen
Im Hangar 4 des ehemaligen
Flughafens Tempelhof den
Berlin in Erwartung des neuen
Noch immer nicht voreilig einst
Schloss der aber viel Raum
Nun für spannende Projekte
Wie lebendige Kunst bietet
Was immer spanender ist
Als über sonstige Baustellen
Sich hier weiter auszulassen
Es gab erstaunlich viel zartes
Manches im altmeisterlichen Stil
Beeindruckend großartige Kunst
Die neugierig machte zu sehen
Werke die zum stehenbleiben
Auf den ersten Blick einluden
Wenig gewollt politisches oder
Gezwungen engagiertes dafür
Schöne Arbeiten hoher Qualität
Bei relativ starkem Andrang
Es waren über 120.000 Besucher
Boten die verschiedenen Gänge
In denen sich die internationalen
Galerien präsentierten viel gutes
Ohne eine klare Tendenz dabei
Der Markt scheint offen vielfältig
Sah nahezu nichts was irgend
Größere Empörung begründete
Weder bei mir noch bei möglichen
Frommen Besuchern es war
Eine vermutlich gut verkäufliche
Repräsentanz der Galerien die
Dort gerade junge Sammler
Mit ihren Werken begeistern wollten
Wie die Kunst dabei im Dialog
Mit der Gesellschaft steht wurde
Weniger deutlich aber vielleicht
Zeichnet diese ästhetische Schau
Auch ein gutes Bild unserer Zeit
Die mehr wert auf hohen Genuss
Als bloße Provokation legt dabei
Nichts radikal neues erwartet
Sondern gutes Handwerk will
Um sich das Leben mit Kunst
Ein wenig zu verschönern was
Besser sein kann als viele sonst
Ideologien die erzwingen wollen
Als sei Kunst eine Religion was
In der Vielfalt dieser Messe nicht
Erkennbar war die sich viel eher
Dem gelassenen Genuss widmete
Was gut in die Zeit passt auch eher
Der Vielfalt Berlins entspricht
In der jeder nach seiner Fasson
Glücklich werden soll egal was
Sich jemand an Kunst aufhängt

jens tuengerthal 15.9.2019

Jahresliebe

Jede Zeit im Jahr hat ihre
Liebe von der zarten Blüte
Neuer Liebe im Frühling
Nach den letzten Stürmen
Des vergehenden Winters
Die noch voll dunkler Erinnerung
Unfrei uns eigentlich zeigten
Wie jede Liebe Zeit braucht
Zu wachsen wie zu gehen
Ist wilde Lust aus dem Sommer
Oft von kurzer Dauer nur für
Erhitzte Gemüter ein Überkochen
In dem sich Tränen mit sonstigen
Säften der Liebe manchmal nur
Schon vereinigt mischen bis sie
Bei Wetterwechsel wieder verfliegen
Bleibt Sommer immer laut mehr Schein
Als im endlich Herbst übrig bleibt
Wo die Liebe sich gereift geruhsam
Häuser bauen will um miteinander
Anzukommen vor den erwarteten
Stürmen des Winters deren Eis
Erst im Frühling wieder taut
Wenn nicht die Liebe schon längst
Zwischen den Zeiten verloren ging

jens tuengerthal 15.9.19

Autofreiheit

Schenken Autos uns Freiheit
Weil sie Mobilität garantieren
Noch besser wo geländegängig
In weitestgehend asphaltierter
Stadt vom Grünen träumenden
Selbstdarstellern als deren Ideal
Total autonomer Verwirklichung
Mit dabei höchst aktiver Sicherheit
Auf Kosten des Rests der Welt
Nebenbei als Statussymbol dienen
Oder ist nur frei wer sich davon ganz
Frei macht dafür die Mobilität als
Ideal vergisst und Langsamkeit zum
Größtmöglichen Luxus sich wählt
Nirgendwo mehr hin muss dafür
In Ruhe vor Ort wirklich genießt
Statt sich in tumber Masse je
Irgendwo hin hetzen zu lassen
Wie ich meine Freiheit vom Auto
Als schönsten Luxus in Ruhe
Mit geschenkter Zeit gern genieße
Nur dort hingehe wo ich wörtlich
Auch selbst hinlaufen kann
Immobilität inneren Reichtum zeigt
Der nirgendwo mehr hin muss
Weil sie alles Glück in sich findet
Lächerliche Autoindustrie völlig
Überflüssig macht für nachhaltigen
Genuss bei wie mit sich im Glück
Echter Autofreiheit dafür schwebt
Ohne viel mehr vom Leben hat

jens tuengerthal 15.9.2019

Naturerkennung

Auf der Suche nach Erkenntnis
Über das was ihn ausmacht sucht
Der Mensch seine Umgebung
Besser zu verstehen die dabei
So komplex ist dass viele sich
In Details ergehen an denen
Sie sich gerne festhalten um
Dabei den Zusammenhang
Gern aus dem Blick verlieren
Weil die Einzelheiten ihnen
Dafür so wichtig scheinen
Wie groß dachte da schon
Ein Alexander von Humboldt
Der viele Zusammenhänge
Bereits sah die manche heute
Noch bestreiten wir langsam
Erst beweisen auch können
Weil er das Zusammenspiel
Aller Natur im Blick behielt
Ohne dabei die Details je
Aus den Augen zu verlieren
Die er studierte und notierte
Vielleicht kann dieser Blick
Für die Komplexität in der
Alles mit allem zusammenhängt
Uns weiter helfen als viele
Neue Details die wie Teile
Eines Puzzles erst vereint
Ein ganzes Bild ergeben
Das mache vergessen
In beschränkter Detailfreude
Vielleicht sollten wir mehr
Wagen auf das Große
Zu schauen uns nicht
Länger zu verlieren
Lösungen zu finden
Für Fragen von morgen

jens tuengerthal 14.9.2019

Samstag, 14. September 2019

Kulturbegeisterung

Für Kulturgeschichte begeistern
Um Welten neu zu verbinden
Durch Geschichten aus der Zeit
Wie Brücken über sie hinweg
Ist eine aufklärerische Freude
Weil sie Verständnis erhöht
Horizonte miteinander erweitert
Lust an Aufklärung schafft
Geschichte durch Geschichten
Lebendig macht damit wach hält
Kulturgeschichte in den Dialog holt
Ihr dadurch neue Gegenwart gibt
Die neue reizvolle Brücken trägt
Auf der sich plötzlich Menschen
Über die Vergangenheit in der
Zufällig Gegenwart nun finden
Aus geteilter Begeisterung für
Das was war als Wurzel der
Zukunft die wir mitgestalten
Indem wir verstehen was ist

jens tuengerthal 14.9.2019

Bücherstöbern

Wie schön ist es doch
Wenn Menschen voll
Lust in Büchern stöbern
Auf der Suche noch
Nach Lesestoff für sich
Oder zum verschenken
Manchmal auch mit Liebe
Bringt die Suche nach Büchern
Menschen viel näher als jeder
Sonst Einkauf weil Lesen uns
Tief innen berührt um zu bleiben
Wo es gute Bücher auch sind
Für deren Lektüre zu sorgen
Buchhändlers großes Glück
Aus Überzeugung sein darf
Was Arbeit zum Vergnügen
Immer wieder mir macht wenn
Leser sich vom Geist dabei
Auch infizieren lassen der
Aufklärung und Freiheit trägt

jens tuengerthal 14.9.2019

Literatüröffner

Literatur kann Welten öffnen
Wenn wir zu folgen wagen
Wohin Worte uns leiten wollen
In Geschichten mitleben statt
Lesen nur zu erledigen werden
Unsere Brücken endlich Worte
Die halten was wenige teilen
Es ist die große Freiheit
Mit nichts mehr gebunden
Doch was kommt je näher
Als verbindende Worte
Die umeinander ringen
Voller Begehren dabei
Denke ich und weiß nicht
Was nah und fern noch
Zwischen den Traumwelten
In Worten und Büchern wie
Ungeteilter Realität daneben
Was können wir mehr teilen
Als Träume aus Worten je
Wie wirklich ist die Wirklichkeit
Wenn Wortwelten sie überholen
Wohin führen Worte als zu sich
Wer kann je meine Gedanken
Hinter allen Worten als Welt
Erkennen und teilen warum
Weise ist wer lieber genießt
Was Natur ungefragt gab
Türen die sich Momente öffnen
Träumend einfach durchschreitet
Alles endet irgendwann von allein

jens tuengerthal 14.9.2019

Humboldtisches

"Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben."

Zitat Steinmeier oder was ein Sozi über Humboldt denkt

Wird Alexander von Humboldt zugeschrieben
Könnte dem Geist entsprechen den manche
In ihm vermuten warum alle nickten als der
Bundespräsident es fälschlich zitierte damit
Eine Autorität für schlechte Gewohnheiten
Vieler Weltenbummler missbrauchte die so
Unreflektiert sozialdemokratisch sich sicher
Nie geäußert hätte denn was nett klingt
Ist viel Ideologie die nicht zu einem
Großen Beobachter der Natur passte
Eher demonstrierte wie der Vielflieger
Steinmeier als ehemals Außenminister
Sein Sein auf andere wieder überträgt
Diese gut gemeinte Haltung ist typisch
Schwer zu verurteilen weil gut gemeint
Aber dem großen Geist völlig fern
Warum an dieser Stelle lieber zu
Seinem 250. Geburtstag er wirklich
Zitiert werden soll ein Bild zu geben
Des großen Geistes der zwei große
Reisen im Leben über Jahre machte
Ansonsten lieber reflektierte und schrieb
Als Liebhaber der Natur wie feiner
Beobachter den Tourismus heutiger Zeit
Gewiss eher verurteilt statt zu einer
Eigenen Anschauung aller Welt noch
Aufzurufen schiene zumindest mir
Lese ich ihn zeitgemäß eher logisch
Was andere ihr Reisen zu rechtfertigen
Vermutlich anders sehen werden
Wie vieles völlig unterschiedlich
Wahrgenommen wird warum die
Toleranz des suum cuique auch
Heute wieder so unverzichtbar ist
Hier Alexander von Humboldt nur
Zitiert wird damit sich jeder sein Bild
Machen kann von dem großen Geist
Der noch forschte um zu erkennen
Statt zu belegen was er vorher meinte
Wie es das erste Zitat so gut belegt

"Alles ist Wechselwirkung."
Tagebücher der Amerikanische Reise, 1. August 1803, Staatsbibliothek zu Berlin (direkt über horizontaler Linie)

"Das Sein wird in seinem Umfang und inneren Sein vollständig erst als ein Gewordenes erkannt."
Kosmos, Erster Band, J. G. Cotta'scher Verlag, Stuttgart und Tübingen 1845, S. 64, DTA

"Der Mensch muss das Gute und Grosse wollen! Das Uebrige hängt vom Schicksal ab."
An Freiesleben, Coruña, 4. Juni 1799. In: Karl Bruhns, Alexander von Humboldt. Eine wissenschaftliche Biographie, F. A. Brockhaus, Leipzig 1872, S. 274, Internet Archive

"Die dogmatischen Ansichten der vorigen Jahrhunderte leben dann nur fort in den Vorurtheilen des Volks und in gewissen Disciplinen, die, in dem Bewußtsein ihrer Schwäche, sich gern in Dunkelheit hüllen."
Kosmos, Erster Band, J. G. Cotta'scher Verlag, Stuttgart und Tübingen 1845, S. 5, DTA

"Die Natur muß gefühlt werden, wer nur sieht und abstrahirt, kann ein Menschenalter, im Lebensgedränge der glühenden Tropenwelt, Pflanzen und Thiere zergliedern, er wird die Natur zu beschreiben glauben, ihr selbst aber ewig fremd sein."
an Johann Wolfgang von Goethe, Paris 3. Januar 1810. In: Goethe-Jahrbuch, Hrsg. Ludwig Geiger, Achter Band, Rütten & Loening, Frankfurt am Main 1887, Internet Archive

"Ich hielt es für besser, etwas zu leisten, als nichts zu versuchen weil man nicht alles leisten kann."
Die freie Bergschule zu Steben, 13. März 1794. In: Alexander von Humboldt, Hrsg. Karl Bruhns, Erster Band, F. A. Brockhaus, Leipzig 1872, S. 293, Google Books

"Indem wir die Einheit des Menschengeschlechtes behaupten, widerstreben wir auch jeder unerfreulichen Annahme von höheren und niederen Menschenracen. Es giebt bildsamere, höhere gebildete, durch geistige Cultur veredelte, aber keine edleren Volksstämme. Alle sind gleichmäßig zur Freiheit bestimmt; zur Freiheit, welche in roheren Zuständen dem Einzelnen, in dem Staatenleben bei dem Genuß politischer Institutionen der Gesammtheit als Berechtigung zukommt."
Kosmos, Erster Band, J. G. Cotta'scher Verlag, Stuttgart und Tübingen 1845, S. 385, DTA

"Jedes Naturgesetz, das sich dem Beobachter offenbart, läßt auf ein höheres, noch unerkanntes schließen;"
Kosmos, Erster Band, J. G. Cotta'scher Verlag, Stuttgart und Tübingen 1845, S. 21 f., DTA

"Man vergisst, dass die Wissenschaften einen inneren Zweck haben, und verliert das eigentlich literarische Interesse, das Streben nach Erkenntnis, als Erkenntnis, aus dem Auge. Die Mathematik kann nichts von ihrer Würde einbüßen, wenn sie als bloßes Objekt der Spekulation, als unanwendbar zur Auflösung praktischer Aufgaben betrachtet wird."
Versuche über die gereizte Muskel- und Nervenfaser, Zweiter Band, Decker und Compagnie / Heinrich August Rottmann, Posen / Berlin 1797, S. 5, Google Books

"Unter allen europäischen Regierungen war Dänemark die erste, und lange Zeit die einzige, welche den Sklavenhandel abschaffte, und doch waren die ersten Sklaven, die wir zum Verkauf ausbieten sahen, auf einem dänischen Negerschiff gekommen. Nichts hemmt die Speculationen eines niedern Interesse's, das mit den Pflichten der Menschlichkeit, der National-Ehre und den Gesetzen des Vaterlands im Streit ist."
über Sklavenhandel in Cumaná während Humboldts dortigen Aufenthalts 1799/1800. Dänemark hatte 1792 den Sklavenhandel über den Atlantik mit Wirkung ab dem 1. Januar 1803 verboten. Reise in die Aequinoctial-Gegenden des neuen Continents in den Jahren 1799, 1800, 1801, 1802, 1805 und 1804. Verfasst von Alexander von Humboldt und A. Bonplandt. Erster Theil. Stuttgart und Tübingen J.G. Cotta 1815, Buch II, Kapitel V, S. 508 books.google.

"Sache des Reisenden, welcher in der Nähe gesehen, was die menschliche Natur quält und herabsetzt, ist es, des Unglücks Klagen zur Kenntnis jener zu bringen, welche zu helfen vermögen."
Ansichten der Natur - mit wissenschaftlichen Erläuterungen, in: Gesammelte Werke, Band 6, Cotta 1889, S. 67 books.google

"Wissen und Erkennen sind die Freude und die Berechtigung der Menschheit;" - Kosmos, Erster Band, J. G. Cotta'scher Verlag, Stuttgart und Tübingen 1845, S. 36, DTA

jens tuengerthal 14.9.2019