Freitag, 15. November 2013

Kleines Leseglück

Sah dich versunken lesend
War nur auf den Balkon
Gegangen in der Pause
Die Sonne zu genießen
Eigentlich war es herbstlich
Kühl nach vielen Tagen stets
Grau war es hell geworden

Du hattest die Jalousien
Hochgezogen sah es nur
Zufällig als ich mich an
Der Ecke anlehnte um mehr
Vom Licht zu spüren
Das in deine Wohnung
Heller noch schien als hier
Lehntest entspannt ein
Stück zurück im Raum
Am korbgerahmten Sofa
Wähntest dich unbeobachtet
Konntest mich nicht sehen

Wollte den Blick abwenden
Kannte dich ja nicht
Hatten uns nur mal im Flur
Getroffen freundlich gegrüßt
Mehr nicht bis jetzt nur bis
War vorüber als ich zusah

Konnte den Titel deines
Buches nicht lesen
Aber es war offensichtlich
Aufregend oder warst du
In Gedanken schon nicht
Mehr im Buch fragte ich
Mich ein wenig beschämt

Es ging mich nichts an
Was ich sah war ganz privat
Du hattest die Augen halb
Geschlossen voll bei dir
Und deiner Lektüre lag das
Buch auf deinem Bein das
Angewinkelt hoch stand
Während das andere
Entspannt zur Seite fiel
Eine Hand wollte umblättern
Als ich hinsah und schnell
Wieder wegsehen sollte
Aber nicht konnte

Du hattest mich gefesselt
Nichts konnte mich dazu
Bringen nun wegzusehen
So sehr ich mich schämte
Wusste ja schon du bist
Eine große schöne Frau
Nun sah ich dich in Wäsche
Konnte den zarten Busen
Unter dem Trägerhemd
Erahnen zumindest deine
Langen schönen Beine
Sah ich sofort als ich
Auf den zweiten Blick
Merkte wohin deine andere
Hand gerade tiefer rutschte

Wie würde ich dir begegnen
So wir uns wieder im
Treppenhaus sahen
Freundlich höflich oder
Sollte ich dich warnen
Es könnte ja jeder sehen
Wusste es nicht wollte ja
Aber wollte mich auch nicht
Verraten dich nicht in eine
Peinliche Situation bringen

Aber vielleicht wäre so eine
Ganz dezente Warnung ja
Auch ein Weg sich näher
Zu kommen hatte ich mich
Doch längst in die Leserin
Verguckt überhaupt war
Eine lesende Frauen nicht
Das Schönste was es für
Einen kleinen Dichter gab

Versonnen überlegte ich
Wie es wäre wenn ich dir
Diese Geschichte vorläse
Es war zumindest nicht dies
Unsägliche amerikanische
Buch was viel zuviele grad
Lasen und freute mich daran

Zugleich fragte ich mich
An wen du wohl dachtest
Wer der Mann deiner heißen
Träume ist ob es ihn gibt
Es eine Chance für mich
Gäbe in deine Träume
Zu kommen wie deine
Schönheit neben mir wohl
Läge und was ich tun könnte
Damit wir die Lust teilen
Die du dir sichtbar gerade
Schenktest

Dein dich streicheln wurde
Immer stärker schon öffnete
Sich dein Mund vermutlich
Ging dein Atem schneller
Unter deiner Hand die sich
Von oben in deinen Slip
Schob war dunkel der
Ansatz deiner Scham nun
Zu ahnen und du last noch

Da riss ich mich zusammen
Hatte mich wohl verliebt
Wollte aber kein Voyeur sein
Dir lieber frei begegnen
Nicht mich schämen wenn
Auch wenn ich es in eine
Warnung tarnte dann
Deine Lust wollte ich
Bis zum Ende erst mit
Dir gemeinsam entdecken
Wandte mich ab und genoss
Nur noch die Sonne
jt 15.8.13

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