Donnerstag, 14. November 2013

Die Leserin

Neulich ging ich spazieren
Ohne zu sagen wo und wann
Um keine der Beteiligten zu
Offenbaren ahnte wer was

Die Leserin völlig in der
Lektüre versunken hatte alle
Umgebung ausgeblendet
Saß am Fenster zum Hof

Sie hatte wohl gebadet
Genoss die Sonne noch
Im sonst grauen November
Am Fenster zum Hof ohne

Neu war sie hier ahnte nicht
Da sie von unten in kein
Fenster höher blickte wie
Nah offensichtlich sie war

Wollte sie nicht stören
Sie las so selig vertieft
Ahnte aber wie der Spanner
Oben links die Kamera hielt

Überlegte und sah sie
Nicht nur abwesend hoch
Konzentriert lesen sondern
Sich sinnlich mit sich finden

Schaute weg
Fasste den Vorsatz dazu
Zumindest das
Und blieb gebannt

Wollte ich sie vor dem
Blick des alten Spanners
Beschützen oder doch nur
Mich wichtig machen

Als Retter ihrem nur
Mutmaßlichen Willen dienen
Oder meiner Lust folgen
Ihr wichtig näher sein

Was war schlimm daran
Wenn sich andere an einem
Freuten waren wir Spanner
Oder sie die Exhibitionistin

Suchte sich nun die nur Lust
Eine mehr Rechtfertigung im
Verstand relativierend oder
Waren die Dinge komplexer

Ganz in Gedanken wenn
Schon nicht ehrlich total
Triebhaft blieb ich stehen
Bis sich unsere Blicke trafen

Zu spät dachte ich
Alles versaut ich Schwein
Aber sie lächelte nur winkte
Da zog ich mich aus

Mich an der offenen Intimität
Genüsslich freuend spielte
Ich nun an mir wie sie an
Sich nur drei Etagen tiefer

Hingebungsvoll kamen wir
Beide zum noch uns fernen
Höhepunkt da fiel mir ein
Wieviele uns nun zusahen

Alle auf ihrer Seite sahen mir
Zu sie konnte mit allen hier
Nach belieben spielen galt
Diese Lust noch mir

Errötete wollte weg vom
Fenster bedeckte meine
Scham beschämt und also
Ein wenig lächerlich

Wieviel mehr Lust hätten wir
Im wie am Leben wären wir
Mehr statt sein zu wollen
Hilflos winkte ich zurück
jt 14.11.13

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