Dienstag, 16. September 2025

Todesbewusstsein

Todesbewusstsein

Der Tod ginge uns nichts an meinte noch
Epikur vor über 2300 Jahren weil solange
Wir sind er nicht da sei und wo er kommt
Wir nicht mehr sind was ihn egal macht

Real jedoch müssen wir noch über ihn 
In einer todesängstlichen Gesellschaft
Die sich ein Himmelreich erfand um das 
Nichts nicht ertragen zu müssen reden

Ganz dringend endlich frei und offen
Statt verklemmt nach den Formen des
Aberglaubens der sein Paradies noch
Den gehorsamen Schäfchen verspricht

Dabei ist es mit dem Nichts wie mit dem
Tod es geht uns nichts an weil wir dann 
Nicht mehr sind noch etwas im Nichts
Noch benötigen würden alles wird egal

Bis dahin aber können wir natürlich
So lustvoll wie möglich genießen
Was noch an Leben uns übrig bleibt 
Wie schon Epikur es uns lehrte

Wenn das Nichts uns nichts angeht
Fragt sich wozu ich den Tod geistig
Überwinden noch soll wie es sowohl
Buddhisten wie Freimaurer erstreben 

Rainer Langhans nannte dies in unserem
Gespräch bei der Vernissage einen 
Spirituellen Weg als Atheisten und
Freimaurer gruselte es mich da eher 

Doch beide spürten wir das Gefühl der
Befrieiung was auch von dieser feinen
Ausstellung ausging egal wie es jeder
Dabei für sich interpretieren wollte

Die geistige und symbolische Überwindung
Des Todes im Ritual der Meistererhebung 
War für mich immer ein philosophischer Akt
Weil es für mich keine Seele geben kann

Nichts in der Natur ist unsterblich alles
Unterliegt der ständigen Wandlung des
Werdens und Vergehens auf das Sein
Folgt das Nichts als größte Freiheit

Diese ewige Erlösung von allen nur
Denkbaren Qualen liegt in der Natur
Muss nichts zu ihr dazu erfinden was
Dem Flaneur als Beobachter gefällt

Sich der grenzenlosen Freiheit des
Nichts bewusst zu werden war der
Schönste Teil meiner geistigen Reise
Weil sie jede Furcht nehmen kann

Alles was kommt ist Nichts ob Ich es
Fürchte oder eher erhoffe bleibt dabei 
Für die Natur völlig irrelevant aber 
Beeinflusst natürlich mein Wohlbefinden

Sich des Nichts bewusst zu sein
Schenkt mehr Freiheit und Zufriedenheit
Als jeder Aberglaube könnte weil vom 
Nichts nichts mehr kommen kann 

So liegt das Nirwana was die Hindus
Wie die Buddhisten geistig erstreben
Als höchstmögliche Erkenntnis schon
In unserer Natur im Tod angelegt

Sterben kann jeder Idiot wie uns 
Täglich Autofahrer und Soldaten mit
Leichtsinn und Leichtigkeit beweisen 
Und dann ist einfach nichts mehr

Es braucht keine Stufen der Erkenntnis 
Nicht eine spirituelle Erleuchtung denn 
Sterben und nichts werden kann wirklich
Jeder Idiot diese sogar besonders gut

Es liegt was so viele spirituelle Schulen
Als höchste Form der Erkenntnis verkaufen
Schlicht in unserer Natur die ohne jede
Hilfe natürlich zum Nichts strebt 

Dankbar für diese befreienden Gedanken
Die nur kritisch philosophisch gedacht die
Tiefsten spirituellen Geheimnisse noch
Als bloße Natur offenbaren bin ich frei 

Denke an die wunderbare Ausstellung
Der lieben Gisela Getty deren ganz
Revolutionär offener Umgang mit dem Tod
Von Jutta diesen Weg noch beschleunigte

Frage mich nur ob auch andere Menschen 
Die Freiheit des Nichts aus der Natur so
Wunderbar befreiend finden oder mehr
Sich lieber an ihre Seele noch klammern 

Wenn diese feine Ausstellung noch mehr 
Menschen die Freiheit des Nichts öffnet
Wäre sie ein wirklich revolutionärer Schritt
Zur Befreiung vom alten Aberglauben 

Doch sind diese nächtlichen Gedanken
In zehn Minuten ist es drei Uhr nur die
Träume von einem ohne Seele der keine
Geister in seiner Wirklichkeit sieht

Nicht nur Swedenborg zweifelte daran
Für alle Religionen bin ich ein Ketzer der
Ihre Existenz schlicht überflüssig machte
Wenn ich mit Kant Geisterseher verspotte

Ob überhaupt wer wagt diese wahrhaft
Paradiesische Freiheit der Natur einfach
Zu genießen die uns ohne alle Mühe
Am Ende einfach ins Nichts schickt
Ende aus

jens tuengerthal 16.9.25

Gleichgewichtssinn

Gleichgewichtssinn

Der Gleichgewichtssinn lässt mich
Aufrecht stehen und laufen sogar
Mit zwei Rädern fahren um mich so
Schneller fortzubewegen dabei ist 
Das Gegenteil viel eher mein Ziel

Die Langsamkeit wieder zu entdecken
Sich auf die Suche nach der verlorenen
Zeit zu machen wie Momo dabei rückwärts
Gehen um gegen die Zeit anzukommen
Scheint verlockender als schnell zu sein 

Vielleicht braucht die Welt gerade jetzt
Während der Kanzler in die Hände spuckt
Das Bruttosozialprodukt noch zu steigern
Alle mehr arbeiten sollen unbedingt das
Gegenteil im Gleichgewicht zu bleiben 

Körperlich sitzt der Gleichgewichtssinn im
Innenohr doch wie finden wir ihn geistig um
Die Waage in der Balance zu halten statt
Zwischen Extremen nur zu schwanken 
Die Hass und Kriege uns bringen 

Es braucht gerade jetzt mehr Flaneure
Die Nichtstun als ein wenig flanieren
Die Welt im Gleichgewicht zu halten die
Immer nur schneller noch sein will um
Zu erkennen was uns wirklich gut tut 

Die Antwort auf Merz Aufruf zur Arbeit
Ist das Gegenteil konsequent zu tun
Weil weniger immer mehr ist gerade
In Zeiten des Klimawandels so nötig
Der weniger Menschen auch braucht

Nichtstun hat die hektische Welt
Nötiger als noch etwas zu wollen
Weniger langsamer erreichen wollen
Ist dringender für unser Überleben
Als alle Ziele des Wachstums noch

jens tuengerthal 16.5.25

Kommunalwahlanalyse

Kommunalwahlanalyse

Zur Kommunalwahlanalyse hält sich der
Dichter am besten einfach am Wort fest
Es beginnt mit Kommune da irgendwo
Tief im Westen sollen sie ruhig wählen
Hinten drin steckt dafür am Ende anal
Wie so oft fühlen viele sich beschissen
Mit drin und mehr gibt es dazu auch
Aus Berlin besser nicht zu sagen wären
Die Beteiligten klug und nicht nur wieder
Parteipolitisch weiter noch interessiert
Oder gierig nach medialer Aufmerksamkeit
Was keinem dabei nutzen wird denn 
Entweder der Wähler ist mündig
Wovon unser Grundgesetz ausgeht
Dann kann er eine Kommunalwahl
Von einer Bundestagswahl wie einer
Landtagswahl klar unterscheiden
Wählt also nach lokalen Bedürfnissen
Oder die Politik hält die Wähler für zu
Dumm lokal von national zu unterscheiden
Also unmündig und dann kommt es auf
Stimmen und Wahlen nicht mehr an 
Was ich mir aber verbitten würde
Bliebe also noch die Möglichkeit 
Dass die Politik nicht weiß was sie redet
Wofür in der Praxis leider viel spricht
Dann sollten die Wähler es erklären 
Kommunalwahlen in NRW gehen nur
Die Kommunen tief im Westen was an
Auch wenn das Sauerland dort liegt
Hat Kommunalpolitik in NRW nichts
Mit der Bundespolitik noch zu tun
Egal ob ich den Bundeskanzler nun
Gerne ausmerzen würde oder den
Konservativen Reichenbeschützer schätze
Regiert dieser nicht in Lokalpolitik mit 
Wenn verstieße dies auch gegen das
Grundgesetz die Wahl dort drüben
Tief im Westen ist in Berlin egal
Auch wenn Medien anders tun

jens tuengerthal 15.9.25



Montag, 15. September 2025

Herbstliebe

Herbstliebe

Herbstliebe ist ein
Letzter Versuch bevor es
Lange einsam wird

Liebesherbst ist der
Anfang vom Ende aller
Versuche dazu 

jens tuengerthal 15.9.25

Herbstglück

Herbstglück

Herbstglück findet sich
Zwischen Sonne und Regen
Gern unerwartet

jens tuengerthal 15.9.25



Lügenwert

Lügenwert

Schöne Lügen tun
Besser als traurige
Wahrheiten können

jens tuengerthal 15.9.25

Nahtod Finissage

Nahtod Finissage

Zur Finissage nochmal Gisela Getty in
Ihrer wunderbaren Ausstellung mit dem
Titel Ashes to Rishikesh in Weißensee besucht die Bilder in mir wirken zu lassen 

Welche Gedanken löst der nahe Tod aus 
Sind die Bilder dort eher erdrückend oder
Schenkt der offene Umgang mit dem Ende
Uns mehr Freiheit als das nur Nichts

Was könnte näher kommen als der Tod
Des eigenen Zwilling der Jutta Winkelmann 
Für Gisela Getty war und wie schwer ist es
Diesen noch als Kunst zu dokumentieren

Brauchte es darum die acht Jahre seit
Juttas Tod 2017 bevor die Sammlung 
Zur Ausstellung werden konnte hatte ich
Schon bei der Vernissage überlegt

Dort war im Andrang und Gewusel
Keine Zeit für Gespräche gewesen 
Dafür war diesmal etwas mehr Zeit
Ihre Gedanken und Gefühle zu spüren

Von Nahtoderfahrung berichten jene die
Nicht wirklich starben aber dem Tod
Nochmal von der Schippe sprangen
Wie ich bei meiner Reanimation 1987

Allerdings erlebte ich dabei nichts
War einfach bewusstlos wie noch
Monate danach habe also eigentlich
Keine Nahtoderfahrung gemacht

Zumindest nichts spannendes davon
Zu berichten es war einfach nichts los
Was ich sehr entspannend finde so
Ganz ohne Aberglaube und Wiedergeburt

Später durfte ich in der Pflege noch
Einige Patienten in den Tod begleiten
Das war einfach die übliche Arbeit dort
Aber wann kommt der Tod wirklich nah

Auch der Tod des Vaters kam nur von
Ferne nah zwar plötzlich aber erwartet
Weil das Herz schon lange schwach war
Musste ihn nicht mal Tod noch sehen

Lange mit Gisela und einem Freund noch 
Geredet und gelauscht was sie den doch 
Zahlreichen Besuchern dort erzählte von
Schwere und Leichtigkeit zugleich

Dies entsprach auch meinem Empfinden
Beim Blick auf die todkranke Jutta der den
Langsamen Tod fühlbar nah brachte aber
Dennoch seine Leichtigkeit behielt

Was Rainer Langhans und Gisela Getty 
Beim Gespräch zur Vernissage den 
Übergang nannten nahm dem Tod
Auch für die Betrachter alle Schwere 

Habe keinerlei Aberglauben an ein
Weiteres Leben oder eine unsterbliche
Seele der Mensch ist Natur im Wandel
Was war wird zu Nichts um daraus wieder

Neues anderes Leben natürlich wachsen
Zu lassen wir sind und bleiben dabei
Ob verbrannt oder verfault nur Natur 
Über und neben dieser ist nichts

Wie befreiend schön waren dazu die
Bilder die den Abschluss der Ausstellung
In Weißensee bildeten auf denen Rainer
Die Asche von Jutta dem Ganges gibt

Hier endete der Rundgang und hier hatte
Der Titel Ashes to Rishikesh seine tiefe
Bedeutung her wie alles fließt dachte ich
Vielleicht war das die Leichtigkeit dort

Später kam noch wie ein Wirbelwind
Giselas russisch ukrainisch stämmige
Assistentin Natalia die eine begnadete
Künstlerin und wunderschön dazu ist

Sie erzählte in hohem Tempo von allem
Was sie erlebt hatte und sonst war brachte
Statt Blumen Erdbeeren und Minze und
Verzauberte den ganzen Raum damit

Ebenfalls beschwingt und verzaubert
Von Giselas und Natalias Umarmung
Zum Abschied radelte ich heiter nach
Hause an den Helmholtzplatz wieder 

Diese Ausstellung zum Krebsstod der
Zwillingsschwester brachte eine neue
Leichtigkeit im Umgang mit dem Tod
Die allen am Ende gut tun könnte

Den Tod nicht tabuisieren sondern offen
Betrachten und darüber reden weil er ein
Teil unseres Lebens eben auch ist wäre
Eine Revolution für unser Denken

jens tuengerthal 15.9.25

Lektürentagebuch 14.9.25

Lektürentagebuch 14.9.25

Schon in der Nacht ging es mit Tony
Buddenbrook und Morten Schwarzkopf 
An den Strand für diese am Tag aber
Die Lektüre begann in der Dunkelheit

Dann las sich besonders schön von
Der gerade Sommerhitze die Tony dazu
Nötigte einen Sonnenschirm zu tragen
Während Morten nur sein Buch trug 

Endlich traut sie sich seinen Namen
Den sie vorher nie verstand zu erfragen
Der von seinem norwegischen Großvater
Einem Kapitän zur See noch stammte 

Sie plaudern über ihre Lektüre wobei 
Morten ein medizinisches Fachbuch liest
Während Tony noch E.T.A. Hoffmann bei
Sich führt was ja nur Literatur eben sei 

Wie Morten bemerkt er als Mann müsse
Sich da schon an die Fachliteratur halten
Wie wenig sich die Zeiten doch wandeln
Denke ich lächelnd bei der Romanlektüre 

Als der Pavillon mit den guten Lübecker
Familien auftaucht verabschiedet sich
Morten um auf den Felsen zu lesen
Während Tony die Gesellschaft begrüßt

Einige wie Möllendorps Kistenmaker und
Konsul Döhlmann begrüßen sie sogleich
Sehr herzlich Hagenströms dagegen etwas
Kühl und erkundigen sich nach ihr dabei

Es wird sehr originell gefunden dass sie
Beim Lotsenkommandeur wohnt dann
Geht sie mit den jungen Damen baden
Begleitet vom Suitier Konsul Döhlmann

Auf dem Weg grüßt sie Morten zweimal
Sehr freundlich worauf Julchen sich gleich
Erkundigt und Tony sie soweit aufklärt
Badend den Tag an der See genießt


In der 35. Erzählung des alten indischen
Papageienbuch genießt Diener Halapala
Die Tochter seines Herren aber überzeugt
Diesen von seiner Unschuld noch dabei

Der Papagei erzählt der Prinzessin diese
Geschichte als Beispiel dafür wie sie
Andere von ihrer Unschuld überzeugen
Sollte damit diese ihr alles glauben würden

Der Knecht Halapala zog immer den Pflug
Auf dem Feld und täglich kam die Tochter
Des Bauern und brachte ihm das Essen
Aufs Feld und dann genossen sich beide

Dieses Liebesspiele beobachteten nun die
Einwohner des Dorfes und erzählten es 
Dem Bauern der sich darauf versteckte 
Um sich von der Wahrheit zu überzeugen

Mitten im lustvollen Liebesspiel jedoch
Sah der Knecht den Bauern in seinem
Versteck und sagte zur Tochter sie solle
Die Augen schließen und schweigen

Währenddessen redete er laut vor sich hin
Dass er die Stelle kündigen werde weil es
Nun wirklich langsam zu viel wird wo er
Neben der Arbeit nun auch noch die

Kranke Tochter versorgen und massieren
Müsste nachdem sie sich den Arm auf dem
Weg wieder ausgerenkt hatte was neben
Allem nun zuviel der Arbeit doch wäre

Der Bauer hörte es und war zufrieden
Dachte die Leute hätten immer nur die
Versorgung der Tochter für Liebesspiele
Gehalten und ging wieder nach Hause

So konnten der Knecht und die Tochter
Des Bauern weiter auf dem Feld ihrer Lust
Folgen und der Bauer glaubte keine der
Gerüchte die das Dorf erzählte mehr

Eine ganz wunderbare Geschichte über
Die relative Wahrnehmung verbunden
Mit der Kunst der Täuschung um der
Liebe willen die hier alles erlaubt 

Du kannst also tun was du willst wenn
Es dir gelingt alle die es etwas angeht
Vom Gegenteil zu überzeugen wie
Liebe und Lust jede Lüge rechtfertigen

Mit dieser Sichtweise gelassener
Umzugehen löste vermutlich viele
Konflikte in Ehen in Wohlgefallen auf
Was sicher allen Beteiligten gut täte


Bei Helen Hessel in Ich schreibe aus Paris
Kommt Persephoné am Boulevard dabei
Berichtet sie vom Lavabo genannten
Waschbecken im Grande Hôtel

Die Luft sei dampfig warm und sie überlegt
Ob vielleicht die großen Heizkessel sich 
Hier nebenan befinden es tropfte von den 
Marmorwänden und behauchte die Spiegel

Auf dem königlichen Kamin standen zwei
Empirevasen und eine dunkelblaue Schale
Mit goldenem Sternenmuster beim sich
Waschen und pudern beobachtet sie

Das junge Wesen das hier wacht sieht
Unsagbar kostbar aus mit zartem Kopf
Der sich auf zarte Hände stützt dabei liegt
Die sorgsam lose Welle wie Schlaf über ihr

Auf der matten Helle ihres Halses liegt
Das Schimmern ihrer Perlenkette graurosa
Wie ihre seidenen Strümpfe über den 
Glimmernden edlen Schuhschnallen

Sie blinzelt aus halbgeschlossenen Augen
Müde und verträumt und Helen sagt es sei
Heiß hier während sie ihr Geldstück zu den
Anderen auf den Teller legt zu dieser

Ohne sich zu rühren antwortet sie mit Ja
Sie gewöhnte sich daran ob sie immer hier
Sei erkundigt sich die Autorin und erfährt
Seit vier Jahren täglich bis Mitternacht

Nicht weit vom Étoile wäre ein Restaurant 
Dessen Name mit Vorsicht weitergegeben
Um die ausgesuchte Kunst ihrer Küche so
Nicht zu gefährden ihre echt französischen

Traditionen zu verlieren wie so viele welche
Die Mühe des genialen Raffinements nicht
Mehr lohnend fanden seit die zahlenden
Engländer und Amerikaner nur Roastbeef 

Verlangten ohne die Delikatessen dort
Würdigen zu können dabei kommt noch
Die dunkle entlegene Straße der Diskretion
Hier zu Hilfe davor hielten viele Autos

 Drinnen an der Kasse saß die jugendliche 
Wachsbüste der Wirtin in ihrer eisgrauen
Frisur dahinter ein enger Korridor der in der
Enge einige Wände noch durchbrach 

Sie haben Glück einem Platz zu finden
Viele Wartende stehen beharrlich als 
Hindernisse herum es gibt keine Kapelle
Der klingende Schwall der Worte bleibt

Hier konkurrenzlos ungedämpft in allen
Zungen des Erdballs wie es scheint sie
Schaut sich um während ihr Begleiter
Mit dem Kellner das Menüs noch berät

Zum erstenmal sah sie dabei in Paris
Die Köpfe von Männern einzeln deutlich
Lebendig unterschieden die Frauen sind
Hier nur als schmückendes Beiwerk 

Zu vielen der Physiognomien wusste
Ihr Begleiter Geschichten zu erzählen
Wie der Kunsthändler mit den kleinen
Harten Augen im knochigen Gesicht 

Auf dem viel graues Haargestrüpp stand
Der ein unfehlbares flair hat dessen Käufe
Oder auch Verkäufe den Weltmarktpreis
Von Bildern heben oder senken er ist

Begleitet von einer sehr blonden Schwedin
Im Sombrero die einen orange gestreiften 
Schal überm ärmellosen Lederhemd trägt 
Der Sonnenbrünette mit irdischer Nase 

Ist der große Maler der die Farben und
Formen der Welt zerbricht um sie in neue
Schönheit zurückzuverwandeln und sich
Für ein neues Bild aus dem Fenster wirft

Ein glatter Japaner bedient seine wertvolle
Perlenblasse Dame ist ein immer wieder
Abberufener und zurückgekehrter Diplomat
Der nicht ohne sein Maskenlächeln geht 

Ganz nah von ihnen heben sich die
Schwermütig orientalischen Augenlider
Von tauschenden schwarzen Augen dem
Einzig weichen im so präzisen Gesicht 

Ein Filmdichter und Regisseur der von
Europa und Amerika mit Riesensummen
Versorgt wird die der Weltfilm nötig hat
Für den zu Tränen rührenden Öldruck

Sie hört eine zögernde wählende Stimme
Deren Phrasen gelbliche Hände abrunden
Welche die Architektur einer Behauptung 
Schneiden klein und kühl dagegen ist

Das Slawengesicht seiner Begleiterin
Die eine nackte unabhängige Stirn hat
So beschreibt Helen Hessel wieder mit
Ihrer schon lyrischen Sprache den Ort

Die Autorin malt Bilder die fühlbar machen
Was an diesem Ort mit wem passiert in
Kurzen schnellen Blicken trifft sie so
Den Kern und lässt ihn weiter leben

jens tuengerthal 14.9.25

Sonntag, 14. September 2025

Liebeserfahrung

Liebeserfahrung

Erfahrung lehrt viel
Liebe vergisst es schneller
Ewiger Kreislauf

jens tuengerthal 14.9.25

Erfahrung

Erfahrung

Schon lange genug
Erfahrung mit Arabern
Hat Israel wohl

Siebenundsiebzig
Jahre Überlebenskampf
Machen gelassen

jens tuengerthal 14.9.25

Provokationsreaktion

Provokationsreaktion 

Drohnen in Polen
Fordern harte Drohungen
Gegen die Täter

Was passte noch als
Provokationsreaktion
Zu Putins Russland 

Kinderspiele der
Diktatoren gefährden
Europas Frieden

jens tuengerthal 14.9.25

Kulturliebe

Kulturliebe 

Heute im Museum merkte ich wieder
Was ich wirklich liebe ist die Kultur
Kunst die so vielfältig sinnlich auch
Den Geist bewegt und vor allem
Literatur meine immer große Liebe

Wie wenig Zeit bleibt doch nur im
Leben für die schönsten Dinge
Wieviel verschwenden wir noch
Für Verwaltung Geld und Gier
Dabei ist Muße für die Kultur

Arbeit an der eigenen Kunst
Wie Betrachtung dieser was mich
Wirklich erfüllt und glücklich macht
Es mag Menschen geben die es
Lieben ihr Geld zu zählen oder

Dieses möglichst zu vermehren
Mich ekelt schon der Gedanke
Sich mit so etwas zu beschäftigen
Dagegen macht mich jeder Besuch
Im Museum glücklicher lässt jede

Ausstellung die ich sehe und noch
Viel mehr jedes Buch in dem ich lese
Das Leben mir viel schöner scheinen
Wie quält mich dagegen schon das
Bewusstsein sich mit Geld oder der

Verwaltung beschäftigen zu müssen
Da lebte ich lieber schon nicht mehr 
Während Lesezeit Dichtung oder
Betrachtung von Kunst mich erfüllt
Bereichert glücklich und stark macht 

Bewirkt das andere das Gegenteil
Weil ich Kultur und Kunst liebe
Dieser Berufung zu folgen ist ein Traum
Alles andere Verschwendung von so
Kostbarer wie knapper Lebenszeit 

Für die Liebe zu Kunst und Kultur
Leben ist die größtmögliche Erfüllung
Wenn es eine Aufgabe im Leben gibt
Ist meine dieser Berufung zu folgen
Die Liebe zu leben statt anderer

Am Ende zählt nur das
Was aus Liebe geschah

jens tuengerthal 14.9.25