Sonntag, 3. August 2025

Gutenachtriesling

Gutenachtriesling

Gegen halb eins noch auf einen 
Gutenachtriesling ins Crossroads
Wo Tino und Mo heute den Laden
Mit bekannten Gesichtern rocken

Kaum saß ich brachte der gute Mo
Schon den Riesling die Stimmung
Ist so gelassen wie die Musik heute
Nur Tino und Mo räumen noch ein

Alles ganz friedlich hier dann spielt
Sich überraschend draußen noch
Ein gefährliches Drama ab ein wohl
Migrantischer Passant schlägt zu

Mit einem Stuhl greift er ohne Grund
Einen Gast an und schlägt diesem
Einen Stuhl ins Gesicht der Täter 
Wird von Mo gleich überwältigt

Dem Verletzten wird sofort geholfen
Polizei und Rettungswagen kommen
Die Aufregung ist erstmal groß über
Die Gespräche danach ist es besser

Zu schweigen und wegzuhören um
Keine Vorurteile zu verbreiten noch
Herrscht überall große Erregung
Der Täter wird erstmal verhaftet

Ein Gast bekommt noch eine Anzeige
Weil sich ein Polizist beleidigt fühlt
Ganz langsam beruhigt es sich wieder
Die Solidarität der Stammgäste ist hoch

Es wird wohl noch etwas dauern bis
Wieder wirklich Ruhe einkehrt noch
Blinken die Blaulichter draußen und ich
Schreibe quasi live darüber das war es

jens tuengerthal 3.8.25

Samstag, 2. August 2025

Zärtlichkeit

Zärtlichkeit

Was ist eigentlich Zärtlichkeit
Denke es ist doch ganz einfach
Die liebevoll zarte Berührung
Aber ist das wirklich so klar oder
Ist das doch eher kompliziert
Halt so eine Gefühlssache
Denn viel Gefühl braucht es
Um sich damit wohl zu fühlen
Die eine mag es so die andere
Wiederum ganz anders auch
Kann die selbe sogar das gleiche
An einem Tag als Zärtlichkeit
Noch genießen während es 
Am anderen völlig unerfindlich
Als grob betrachtet wird wie
Mit Missachtung bestraft wird
Wozu gestern noch geschnurrt
Wird das Wort Zärtlichkeit
Definiert als zarte Zuneigung
Die durch Berührung gezeigt
Während es im Plural immer
Den Austausch selbiger meint
Ist manchmal schon das zu viel
Was am nächsten Tag zu wenig
Wenn Zärtlichkeit die Sprache
Der Liebe ist braucht es wohl
Viel häufiger noch Dolmetscher
Damit verständnisvoll weiter
Umzugehen auch wenn es
Gerade mal nicht passte
Könnte helfen es zu bleiben
Um Zärtlichkeit zu genießen
Mehr geht vermutlich nie

jens tuengerthal 2.8.25

Berührend

Berührend 

Manche berühren uns tief
Inniger als jede Berührung
Können Gedanke und Worte
Weit in uns dringen wie dabei
Mehr erregen als alles nur
Anfassen anderer die nur
Eindringlich sind ohne je
Bleibend zu berühren wie
Spuren in uns zu ziehen
Die kommen um zu bleiben
Weil es darauf ankommt sich
Zu berühren ohne anzufassen
Was den Zauber der Nähe erst
Zwischen den Zeilen tanzen lässt
Wer das hat kann alles ohne je
Etwas zu müssen weil bereits
Das Größte in Gedanken so
Miteinander erreicht wurde

jens tuengerthal 2.8.25

Lektürentagebuch 2.8.25

Lektürentagebuch 2.8.25

Bei Jules und Jim geht es im nun
Dritten Teil unter dem Titel bis zum
Ende im ersten Kapitel unter der
Überschrift Bruch? dramatisch weiter

Jim wieder in Paris bei seiner Mutter
In seinem quasi Kinderzimmer zurück 
Erleidet einen völligen Zusammenbruch
Nach den vielen aufregenden Monaten

Er ist gefühlt monatelang zumindest für
Wochen mit Fieber bettlägrig und der
Kluge Arzt diagnostiziert eigentlich ein
Burn out was damals keiner so nannte 

Lange grübelt er wie es wohl mit Kate
Weitergehen könnte und versteht es
Weder noch sieht er einen Ausweg
Ihre Briefe sind formal distanziert

Plötzlich im schon Winter schreibt sie
Völlig euphorisch sie sei schwanger
Es könne nur von ihm sein aber bei
Jim überwiegt noch das Misstrauen

Die Briefe zueinander brauchen stets
Drei Tage und so verpassen sich die
Antworten gerne und sorgen für neue
Missverständnisse die schwer zu klären

Sie will dass Jim sofort zu ihr kommt
Er ist noch zu krank sie glaubt es nicht
Als sie begreift wie schlecht es ihm geht
Will sie sofort zu ihm was ihm aber

Seiner Mutter wegen große Sorgen macht
Warum er ein nahes Hotel für sie sucht 
Was sie wiederum zutiefst beleidigt und
Es geht von Drama zu Drama weiter

Denke an meine heiße Liebe zu der
Ganz jungen Prinzessin die auch von 
Ständig wechselnden Zuständen dabei
Geprägt war der typisch normale Wahnsinn 

Frage mich ob es das Bedürfnis nach
Aufmerksamkeit ist was Damen dazu treibt
Den Frieden ständig zu gefährden oder sie
Nur im Schmerz wirklich fühlen können

Wie gut konnte ich Jim nachfühlen der
Von Katastrophe zu Katastrophe mit
Letzter Kraft stolperte danach erst
Monatelang ausgebrannt bettlägrig wurde

Wie alle hysterischen Dramen endet
Auch dieses im tatsächlichen Nichts 
Irgendwann teilt Jules Jim brieflich mit
Kathe habe das Kind leider verloren

Zugleich wolle sie Jim nun nie wieder
Sehen und heiratete dafür Jules neu
Als Kathe mit Jules eine Reise nach
Paris plant wollen sich Jules und Jim

Ohne Kathe treffen die nun konsequent 
Auf ihren Körper hört der ihr sagte sie
Müsse Jim meiden daraus wachse nie 
Etwas fruchtbares für keinen von beiden

Ob dies schon das berühmte Bauchgefühl
Genannt werden kann auf das sich heute
Viele Damen berufen ihre völlig irrationalen 
Entscheidungen zu begründen bleibt unklar

Kaum wird dies so bleiben weil wir aus
Liebe zu gerne auch suchen was uns 
Nach aller Vernunft nur weh tun kann
Zu dem es uns aber um so mehr zieht

Auch Jims Körper hatte mit seinem
Zusammenbruch der jeden Infekt wieder 
Aufschnappte weil er nach allem psychisch 
Am Ende war ihm genau das gezeigt

Wie gut kennt dieses Leiden auch
Wem je das Herz gebrochen wurde
Weiß genau was die Vernunft rät
Aber folgt dennoch dem Gefühl

Weiß nicht ob manche Liebe nur
Tödlich enden kann weil sie uns
Auffrisst mit ihrer großen Sehnsucht
Die immer unerfüllt bleiben wird

Besser taten mir zumindest die Lieben
Mit weniger Leidenschaft bei denen
Beide ohne auf und ab genossen doch 
Intensiver fühlten sich die anderen an

Wohin der Weg uns führt und ob wir
Das mit Vernunft entscheiden können
Scheint dagegen mehr als fraglich so
Sind wir zu gern Opfer unserer Gefühle


Um die große Liebe geht es auch in
Filocolo von Giovanni Boccaccio wo ich
Noch die kluge Einleitung lese die den
Biografischen Bezug zu den Figuren

Wie den historischen Hintergrund dieser
Geschichte um die verschlungenen Wege
Der Liebe erzählt in die wohl neben der
Alten Geschichte der beiden Liebenden

Die sich wollen aber nicht haben dürfen
Um auf dem Weg zueinander ganz große
Abenteuer zu bestehen in die dazu noch
Der Weg der Christianisierung gelegt wird

Filocolo ist der Tarnname des Prinz Florio
Mit dem er sich auf die Suche nach seiner
Geliebten Biancifiore macht der sich erst
Wieder Florio mit dem Christentum nennt

Robert von Anjou der Großvater des da
Regierenden König Robert sollte den
Staufer Manfred absetzen und dies mit
Unterstützung des Papstes dazu

So geht es im Schnelldurchlauf in den
Ersten Kapiteln durch die Geschichte
Des Hochmittelalters mit aller Politik
Wir den dabei auch Intrigen dazu 

Spannend dabei wird Juno zum
Göttlichen Ratgeber der Papstes 
Was einen antiken Bezug herstellt
Also etwas nach Renaissance klingt

Die Christianisierung Spaniens wie
Der Übertritt des Hauses Anjou war
Etwas siebenhundert Jahre früher 
Was für den Roman keine Rolle spielt

Im 14. Jahrhundert wird damit die
Geschichte um die Macht in Italien
Die sich hundert Jahre vorher also
Noch in naher Zeit abspielte erzählt

Es geht also auch um die Gunst des
Aktuellen Herrschers wie den Kampf 
Um die Macht in Italien und wie das
Regierende Haus Anjou legitimiert wird

Freue mich nun immer mehr auf diese
Kulturhistorisch wie literarisch äußerst 
Spannende Lektüre eines Autors der
Dazu eine alte persische Sage nutzt

Die Geschichte von Florio und seiner
Biancifiore kam vermutlich bereits
Im 12. Jahrhundert aus dem damals
Persischen Sprachraum nach Europa

Boccaccio erzählt diese alte Geschichte
Völlig neu und macht sie so zu seiner
Taucht hin und  wieder gut getarnt dabei
Selbst in der Geschichte noch auf

Sie ist damit zugleich der erste in der
Landessprache in Prosa erzählte Roman
Von dabei ungeheurem Reichtum auch
An aktuellen politischen Anspielungen

Dies zu wagen begründete eine neue
Erzähltradition die bis heute gepflegt 
Bei einem Florentiner der am Hof des
Hauses Anjou in Neapel verkehrte

Bin gespannt und neugierig wie dieses
Bald siebenhundert Jahre alte Werk mein
Literarisches Schaffen und Denken nun
Beeinflusst und wohin die Liebe führt

jens tuengerthal 2.8.25

Liebesloch

Liebesloch

Wo früher Gefühl
Alles beherrschte bleibt das
Liebesloch friedlich

jens tuengerthal 2.8.25

Lebensglück

Lebensglück 

Bücher Tee Kekse
Genügen zum Lebensglück
Vollkommen für mich

Fehlende Frauen
Ersetzt friedliche Ruhe
Schöner als alle

jens tuengerthal 2.8.25

Vorratshaltung

Vorratshaltung

Vorrat für das Jahr
Hat wieder gehalten was
Keksglücklich mich macht

Spekulatius
Sind eine Weltanschauung
Genossen zum Tee

jens tuengerthal 2.8.25

Frauenliebe

Frauenliebe

Liebe die Frauen weil sie
Wunderbare Wesen sind
In ihrer Natur wie nach ihrem
Eben weiblichen Wesen 

Wie gerne verehre ich sie 
In Versen und mit viel Gefühl
Weich Glück ist es doch
Wenn diese ein Echo finden

Sich Frau auch mir nähert 
Der Dichter sie berühren darf
Weich Erfüllung ist es doch
Immer einen weiblichen Körper

Egal wie sie gebaut ist nach
Ihrer eben Natur anzubeten
So ist ihre Verehrung vielleicht
Der Gottesdienst des Atheisten

Wie sehr genoss ich immer das
Glück einer ganz nah zu sein
Zwischen den Zeilen wie auch
Innig ineinander verschlungen

Dankbar heute für das vielfältige
Glück das sie mir schenkten 
Doch längst ohne jede Hoffnung 
Eine für immer halten zu können 

Könnte es vielleicht gut so sein
Keine immer ertragen zu müssen
Um weiter alle anbeten zu können 
Als einfach glücklich zu bleiben

Mit nur einer von ihnen was allen
Gegenüber ungerecht wäre und so
Bleibt der Flaneur für sich glücklich
Die Frauen geliebt zu haben

jens tuengerthal 2.8.25

Mitternachtsriesling

Mitternachtsriesling 

Um fast halb eins ist die Terrasse
An der Kreuzung vorm Crossroads
Noch gut gefüllt während Tino schon
Langsam einräumt bringt mir Selma

Schon den Riesling mit den Worten
Sie hätte ihn schon bei der ersten
Runde gegen halb zehn bereit gehabt
Aber da hatte ich noch literarisch zu tun

Heute weilen hier hauptsächlich Gäste 
In meinem Alter was ein guter Grund ist
Sich schön und jung zu fühlen die dazu
In vielen Sprachen miteinander plaudern

Hauptsächlich Männer mit wenigen Damen
Sind unaufgeregt im Gespräch vertieft was 
Wesentlich gelassener ist als der Haufen
Aufgeregter junger Hühner am Platz

So ist alles gut vor der Bremer Höhe 
Der Riesling fein wie immer aus dem
Rheingau ein wenig frisch ist es schon
Von drinnen klingen vertraute Stimmen

jens tuengerthal 2.8.25

Freitag, 1. August 2025

Lektürentagebuch 1.8.25

Lektürentagebuch 1.8.25

Der neueste Band der geliebten
Anderen Bibliothek ist zugleich wie gerne
Im Sommer ein Doppelband diesmal von
Giovanni Boccaccio der Filocolo oder

Die verschlungenen Wege der Liebe über
Einen spanischen Prinzen auf der Suche 
Nach der verschollenen Geliebten
Biancifiore was ein Liebesabenteuer wird

Noch dazu aus einer Zeit die noch als
Mittelalter fast galt erst langsam die
Renaissance in Italien einläutete was 
In der Literatur hier verfrüht begann

Zunächst aber las ich und begann damit
Schon gestern Abend die Einleitung mit
Erläuterungen zu Boccaccios Leben des
Übersetzers Moritz Rauchhaus dazu

Erfahre wie sein Vater Bankier aus Florenz
Eine privilegierte Stellung am spanischen 
Hof in Neapel im 14. Jahrhundert hatte
Wie er dort mit Intellektuellen Kontakt findet

Besonders war König Robert ein Herrscher
Der Frieden und Sicherheit garantierte 
Wonach sich andere Regionen auf dem
Stiefel so sehr noch sehnten was das

Königreich Neapel so erfolgreich machte
Über Boccaccios Mutter wissen wir eher
Weniger bis nichts außer dass sie wohl
Sicher nicht seines Vaters Ehefrau war

Filocolo war der erste europäische Roman
Der in der Landessprache also für ihn dem
Toskanischen italienisch geschrieben ist
Das sein Vorbild Dante auch nutzte 

Dies war revolutionär und neu richtete sich
An ein anderes Publikum als das sonst an
Höfen und in Kirchen übliche Latein was
Boccaccio später wissenschaftlich nutzte

Der kalabrische Herzog Karl war einer der
Kunden und Schuldner der Bank der Bardis
Für die Boccaccios Vater arbeitete wie der
Vater von Robert von Anjou dem König

Der später Boccaccio förderte und seinen 
Vater nach Neapel als Kreditgeber holte
Wie kein anderer Herrscher seiner Zeit
Künste und Wissenschaften förderte

Erfahre welch revolutionäre Werke der
Junge Boccaccio zuvor dichtete der dabei
In Terzinen auch schrieb wie sein großes
Vorbild Dante in der Göttlichen Komödie

Bei der Erstellung des Romans konnte
Boccaccio die Ilias des Homer noch nicht
Kennen deren Übersetzung erst später
In Versen in Florenz dann erschien

Dennoch nimmt er reichlich Bezug auch
Auf die griechische Sagenwelt die er aus
Frühen Ritterromanen etwas von Ariost
Auch gut gekannt haben könnte 

Nicht erst der Buchdruck verbreitete
Bücher und Geschichten in Europa
Preise und Aufwand waren nur höher
Netze des Handels gab es immer

Erstaunlich und spannend dagegen sind
Die Pfade die Literatur und Sagen dabei
Auch aus der römischen Literatur nahmen 
Die nicht nur die Namen dabei anpassten

Freue mich an dieser so klugen wie weit
In die Literaturgeschichte hier greifenden
Einleitung die schon die Vorfreude auf den 
Ersten bekannten Prosa Roman erhöht


Das neunte Kapitel des zweiten Teils
Von Jules und Jim nimmt schon im
Titel mit Der schwarze Spaziergang
Das dunkle Ende der Lust voraus

Einige Monate nach der Scheidung
Lange genug zumindest dass ein
Kind nicht mehr Jules Namen noch
Tragen müsste versuchen sie es

Voller Vorfreude und mit angestauter
Lust beginnt es im Sommer im Häuschen
Planvoll die Natur zu unterstützen doch 
Passiert erstmal nichts wie gehofft

Kathe bekommt ihre Tage und ist also
Nicht schwanger geworden und sie
Versuchen es unter ständiger Spannung
Weiter weil sie unbedingt Kinder wollen

Bei Jules hätte es doch auch mit noch
Weniger Leidenschaft schneller geklappt
Sie gehen zusammen zum Arzt der ihnen
Versichert es sei alles in Ordnung 

Sie bräuchten nur Geduld die ihnen 
Mit jedem Scheitern mehr fehlte wie
Die Spannungen zwischen ihnen noch
Dabei zunahmen zu Lasten der Lust

Dann lernen sie noch einen Boxtrainer
Kennen mit dem Jim kurz trainiert von 
Dem Kathe die Kunst des Falschspiels
Mit Karten dafür zu gerne erlernte

Nach einer Nacht in der sie alleine in
Die Bar zum Kartenspielen ging meinte
Sie der Boxtrainer habe angeboten sie
Statt seiner nun zu schwängern

Einen Moment überlegt Jim sie wieder
Zu schlagen aber lässt es lieber und
Sie meinte sie wolle auch nur ihn was
Er gerade krank geschwächt nicht glaubt

Nach vielen Versuchen noch bis in den
Winter machen sie einen Spaziergang 
Im Dunkeln durch den Wald bei den sie
Ihm alles ihre Wut und Enttäuschung

Vorwirft und er nimmt es hin überlegt
Nur was er falsch gemacht hätte beide
Haben genug voneinander müssen nun
Dringend auseinander wohl gehen

Sie fährt zu ihrer Mutter nach Berlin
Will gefühlt zurück zu Jules und er
Sehnt sich nach Paris dem Bett 
In seinem Zimmer bei seiner Mutter

Ein letztes mal haben sie noch Sex 
Kathe erträgt ohne alle Leidenschaft
Wie er sich in ihr befriedigt aber zeigt
Wie unbeteiligt sie dabei schon ist

Damit endet der zweite Teil dieses so
Großen Romans über die Liebe die
Als sie endlich darf praktisch scheitert 
Dahingestellt ob an der Absicht dabei

Habe nie ein Kind geplant mit einer
Die wunderbare Tochter kam ohne
Plan und jede Absicht als Folge von 
Vollkommen echter geteilter Lust

Weiß von allen die es versuchten 
Dass es häufig lange scheiterte
Die Absicht eher ein Verhütungsmittel ist
Als die Lust dabei zu steigern noch

Längst jenseits von gut und böse
Liegt diese Phase glücklich hinter mir
Schlafe ich wenn überhaupt nur noch
Mit Frauen ohne jede Risiko dabei

Verhalte mich also altersgemäß
Darf über das Theater milde lächeln
Aber kenne die Spannungen die
Das Scheitern dabei in uns auslöst

Wie diese vielleicht Impotenz das
Männliche Ego so sehr schmerzt 
Wie es jene bei mir tat die mir aus
Welchen Gründen auch immer

Vom riesigen Schwanz ihres Ex
Erzähle mich damit empfindlich
Verletzte da Männer über 50 nach
Der Natur ihre Potenz verlieren 

Dachte nicht daran wie noch eine
Vor mir so umgekehrt über ihren
Vorher Ehemann mit dem kleinen
Schwanz trotz vielem Geld sprach 

Dagegen nimmt die weibliche Potenz
Mit der Menopause exponentiell zu
Was eine natürliche Divergenz in der
Neigung und ihren Folgen begründet

Wie sich dann dennoch auch wieder 
Zusammen gefunden und genossen 
Werden kann bleibt spannend auch
Mit Ende der Zeugungsfähigkeit

Vielleicht begründet dieses Epoche 
Im Leben ein ganz neues Kapitel im
Leben miteinander oder dann auch
Gerne nur nebeneinander her 

Sollten ältere Frauen künftig als die
Lehrerinnen jüngerer Männer fungieren
Die jeweiligen Bedürfnisse zu decken
Könnte eine Frage der Zukunft sein

Sex wird immer besser desto weniger
Wir ihn mit Kindern und ihrer Zeugung
Als eigenen reifen Genuss betrachten
Lehrte dabei alle Erfahrung mich

Was aus diesem vorläufigen ersten
Scheitern der Liebe bis zum Ende
Wird bleibt spannend doch zeigt Roché 
Fein viele typische Muster der Liebe

Dabei auch die typischen Anforderungen
Der Gesellschaft thematisieren und wie
Das Dürfen den Wert der Lust relativiert
Die noch dazu ein Ergebnis haben will 

jens tuengerthal 1.8.25

Liebesschatz

Liebesschatz

Liebe meinen Schatz
Über alles die kleine
Bibliothek bleibt es

jens tuengerthal 1.8.25

Schatzfund

Schatzfund

Der größte Schatz ist
Ein ruhiger Leseplatz
Öffnet jede Welt

jens tuengerthal 1.8.25

Schatzsuche

Schatzsuche

In der eigenen
Bibliothek neue Schätze
Entdecken tut gut

jens tuengerthal 1.8.25

Liebesgewinn

Liebesgewinn

Liebe schenkt Hoffnung
Zum Preis der Vernunft
Zärtlichkeit und Nähe sind
Wunderbarer Teil der Liebe
Kosten nur Freiheit und Ruhe 
Gelegentlicher Sex nach dann
Zufällig gemeinsamer Laune
Der wie alles mit der Zeit an 
Bedeutung und Reiz abnimmt
Für ein selbstbestimmtes Leben
Sieht nüchtern betrachtet der
Gewinn in der Liebe düster aus
Warum der emotionale Rausch
Helfen kann dies zu übersehen
So macht die Liebe sich selbst
Durch die von in ihr ausgelösten
Zustände zur ewigen Siegerin 
Auch ohne jeden zählbaren Gewinn 
Hat es sich für sie immer gelohnt
Wie es allen in ihrem Bann auch
So scheint und damit ist es gut 
Egal wie es wirklich dann ist
Mit dem Illusionsgewinn

jens tuengerthal 1.8.25

Lektürentagebuch 31.7.25

Lektürentagebuch 31.7.25

Jim und Kathe fahren in Jim und Jules
Von Pierre-Henri Roché in die Hauptstadt
Die das Berlin der Zwanziger ist mit all
Seinen Vergnügungen für Besucher

Kathe zeigt ihm alles von den Bars
Mit Matrosen die einander lieben zu
Jenen mit Stenotypistinnen die das selbe
Untereinander tun zu geheimen Varietés

In denen keusche junge Mädchen nackt 
Tanzen und mehr auf allen Bühnen doch
Jules langweilte die stete Abwechslung 
Er war lieber noch in ihrem Pavilion

Diesen taufte er Edgar Allan Poe weil
All die leicht angestaubten Dinge dort
Von Irene der 6 Jahre älteren Schwester
Von Kathe ihn an Poes Storys erinnerten

Sie lebte mit ihren vier Kindern in einem
Mondänen Landhaus am See und spielte
Dort mit ihrer Rolle als Witwe und den 
Verschiedenen Liebhabern noch dazu

Jim dachte wäre er nicht mit Kathe 
Verlobt und da hätte ihn Irene sehr
Interessiert auch wenn sie so ganz 
Anders als Kathe war oder darum

Sie gingen mit den großen Kindern
Auf dem See segeln und schliefen
An Bord unter einem Segel und gingen
Am Morgen ins Wirtshaus zum Frühstück

Ein kleines Feuer in ihrem Pavilion das
Jim am Morgen erschreckte löschten sie
Indem sie die Kiste hinauswerfen aus der
Rauch aufgestiegen war Kathe dabei nackt 

Eines Abends kamen zwei ältere Barone
Kathe zog sich an und plauderte nett
Jim hatte keine Lust und blieb liegen
Dachte Kathe vertrüge keinen Alkohol

Dies sagte er ihr vorsichtig als sie später
Zu ihm ins Bett kam und sie nahm es
Ihm übel und schon war der Kampf da
Sie meinte Gilberte sei wie Albert

Sie warteten noch auf Jules der im
Theater war und bald kommen wollte 
Schöne Psychologen seien sie beide 
Verstünden nichts und nickten sich zu

Auf Jims Nachfrage was sie meine
Erinnert sie an ihr Tagebuch indem sie
Beschrieb was geschah als sie nicht
Wie verabredet zu ihm ins Café kam 

Sie hätte doch geschrieben sie sei
Bei Harold gewesen und dieser habe
Seine Hände auf ihre Hüften gelegt
Das müsste doch jeder verstehen

Betrunken und zerzaust saß sie vor ihm
Jim spürte dass sie nicht log zugleich wie
Etwas in ihm zerbrach er hob die Hand
Gab ihr mit aller Kraft zwei Ohrfeigen

Kathe flog über das Bett und hielt sich
Die Wangen sie schrie auf da klopfte es
Jules fragte was wäre ob sie ihn bräuchten 
Kathe schrie Nein alles in Ordnung Jules

Sie rieb sich die Wangen und sagte
Endlich ein Mann der mich schlägt
Wenn ich es verdiene und du liebst mich
Dann kuschelte sie sich liebevoll an ihn

Kathes Wangen blieben noch einige Tage
Geschwollen danach gingen sie wieder
Wie gewohnt in die Stadt aber in Jim blieb
Der Schmerz und er sann auf Rache

Die Möglichkeit ergab sich zufällig bald
Kathe wollte auf einen Tag zu ihrer
Schwester aufs Land um dort etwas
Finanzielles mit dem Anwalt zu klären 

Irene ihre Schwester nahm zeitgleich
Den umgekehrten Weg noch etwas in
Der Stadt zu erledigen und Jim zu sehen
Der sie zum Essen einlud und Lust hatte 

Sogleich erklärte er ihr wie wichtig ihm
Treue sei er sei Kathe ja treu was Irene
Natürlich richtig verstand und Bravo rief
Beide freuten sich nun auf ihre Nacht

Welch treffliche Rache wäre Irene die
Gleiches mit gleichem vergelten würde
Freute Jim sich  lustvoll auf ihre Nacht
Während er noch seine Treue beschwor

Als sie den Pavillon öffnen sitzt dort
Kathe im rosaroten Pyjama artig wie 
Ein Kind und spielte Klavier worauf
Sie ihre Schwester zusammenfaltete

Diese nahm es gewohnt gelassen
Rief einen anderen Liebhaber für 
Diese Nacht und Kathe verzieh Jim
Alles leicht weil ja nichts passiert war

Kaum hatte Kathe die Nachricht ihrer
Schwester gelesen hatte sie alle Termine
Abgesagt und war mit dem nächsten Zug
Zurück in die Stadt gefahren um ja nicht

Die Kontrolle über Jim zu verlieren 
Wie ihn nicht ihrer Schwester zu gönnen
Sie legte sich nackt neben ihn und gab
Ihm alles wovon er mit Irene träumte 

Nun war Friede zwischen ihnen nur
Jim hatte seine Rache nicht gehabt
Was vom betroffenen Autor hier als
Bleibender Schmerz eingestreut wird 

Wieder ein fein konstruiertes Kapitel
Das die Spirale der Provokationen zeigt
In die sich die Liebenden drehen wie 
Rasend schnell flüchtig Gefühl sein kann

Wie schnell kippt die Liebe zum Hass
Was hilft Rache je bei der Heilung von
Vorigen Verletzungen als ginge es um
Politik mehr als um Liebe dabei je

Ohne Vertrauen keine Liebe mehr
Eifersucht ist das Gegenteil von Liebe
Rache ein hässliches Spiel kleiner
Geister mit zuviel Leidenschaft

Denke es und zugleich daran zu
Welchen Lügen die Eifersucht die
Rache sucht stets fähig ist und was
Sucht wer dazu willig zurückkehrt

Staune über die Liebe und was sie
Aus sonst vernünftigen Wesen für
Rachsüchtige Furien machen kann
Wie ich selbst es schon durchlitt

Fern von all dem heute genieße ich
Den Frieden in meiner Bibliothek
Was könnte je schöner sein noch
Als keinen Launen ausgeliefert zu sein

jens tuengerthal 31.7.25