Lektürentagebuch 31.7.25
Jim und Kathe fahren in Jim und Jules
Von Pierre-Henri Roché in die Hauptstadt
Die das Berlin der Zwanziger ist mit all
Seinen Vergnügungen für Besucher
Kathe zeigt ihm alles von den Bars
Mit Matrosen die einander lieben zu
Jenen mit Stenotypistinnen die das selbe
Untereinander tun zu geheimen Varietés
In denen keusche junge Mädchen nackt
Tanzen und mehr auf allen Bühnen doch
Jules langweilte die stete Abwechslung
Er war lieber noch in ihrem Pavilion
Diesen taufte er Edgar Allan Poe weil
All die leicht angestaubten Dinge dort
Von Irene der 6 Jahre älteren Schwester
Von Kathe ihn an Poes Storys erinnerten
Sie lebte mit ihren vier Kindern in einem
Mondänen Landhaus am See und spielte
Dort mit ihrer Rolle als Witwe und den
Verschiedenen Liebhabern noch dazu
Jim dachte wäre er nicht mit Kathe
Verlobt und da hätte ihn Irene sehr
Interessiert auch wenn sie so ganz
Anders als Kathe war oder darum
Sie gingen mit den großen Kindern
Auf dem See segeln und schliefen
An Bord unter einem Segel und gingen
Am Morgen ins Wirtshaus zum Frühstück
Ein kleines Feuer in ihrem Pavilion das
Jim am Morgen erschreckte löschten sie
Indem sie die Kiste hinauswerfen aus der
Rauch aufgestiegen war Kathe dabei nackt
Eines Abends kamen zwei ältere Barone
Kathe zog sich an und plauderte nett
Jim hatte keine Lust und blieb liegen
Dachte Kathe vertrüge keinen Alkohol
Dies sagte er ihr vorsichtig als sie später
Zu ihm ins Bett kam und sie nahm es
Ihm übel und schon war der Kampf da
Sie meinte Gilberte sei wie Albert
Sie warteten noch auf Jules der im
Theater war und bald kommen wollte
Schöne Psychologen seien sie beide
Verstünden nichts und nickten sich zu
Auf Jims Nachfrage was sie meine
Erinnert sie an ihr Tagebuch indem sie
Beschrieb was geschah als sie nicht
Wie verabredet zu ihm ins Café kam
Sie hätte doch geschrieben sie sei
Bei Harold gewesen und dieser habe
Seine Hände auf ihre Hüften gelegt
Das müsste doch jeder verstehen
Betrunken und zerzaust saß sie vor ihm
Jim spürte dass sie nicht log zugleich wie
Etwas in ihm zerbrach er hob die Hand
Gab ihr mit aller Kraft zwei Ohrfeigen
Kathe flog über das Bett und hielt sich
Die Wangen sie schrie auf da klopfte es
Jules fragte was wäre ob sie ihn bräuchten
Kathe schrie Nein alles in Ordnung Jules
Sie rieb sich die Wangen und sagte
Endlich ein Mann der mich schlägt
Wenn ich es verdiene und du liebst mich
Dann kuschelte sie sich liebevoll an ihn
Kathes Wangen blieben noch einige Tage
Geschwollen danach gingen sie wieder
Wie gewohnt in die Stadt aber in Jim blieb
Der Schmerz und er sann auf Rache
Die Möglichkeit ergab sich zufällig bald
Kathe wollte auf einen Tag zu ihrer
Schwester aufs Land um dort etwas
Finanzielles mit dem Anwalt zu klären
Irene ihre Schwester nahm zeitgleich
Den umgekehrten Weg noch etwas in
Der Stadt zu erledigen und Jim zu sehen
Der sie zum Essen einlud und Lust hatte
Sogleich erklärte er ihr wie wichtig ihm
Treue sei er sei Kathe ja treu was Irene
Natürlich richtig verstand und Bravo rief
Beide freuten sich nun auf ihre Nacht
Welch treffliche Rache wäre Irene die
Gleiches mit gleichem vergelten würde
Freute Jim sich lustvoll auf ihre Nacht
Während er noch seine Treue beschwor
Als sie den Pavillon öffnen sitzt dort
Kathe im rosaroten Pyjama artig wie
Ein Kind und spielte Klavier worauf
Sie ihre Schwester zusammenfaltete
Diese nahm es gewohnt gelassen
Rief einen anderen Liebhaber für
Diese Nacht und Kathe verzieh Jim
Alles leicht weil ja nichts passiert war
Kaum hatte Kathe die Nachricht ihrer
Schwester gelesen hatte sie alle Termine
Abgesagt und war mit dem nächsten Zug
Zurück in die Stadt gefahren um ja nicht
Die Kontrolle über Jim zu verlieren
Wie ihn nicht ihrer Schwester zu gönnen
Sie legte sich nackt neben ihn und gab
Ihm alles wovon er mit Irene träumte
Nun war Friede zwischen ihnen nur
Jim hatte seine Rache nicht gehabt
Was vom betroffenen Autor hier als
Bleibender Schmerz eingestreut wird
Wieder ein fein konstruiertes Kapitel
Das die Spirale der Provokationen zeigt
In die sich die Liebenden drehen wie
Rasend schnell flüchtig Gefühl sein kann
Wie schnell kippt die Liebe zum Hass
Was hilft Rache je bei der Heilung von
Vorigen Verletzungen als ginge es um
Politik mehr als um Liebe dabei je
Ohne Vertrauen keine Liebe mehr
Eifersucht ist das Gegenteil von Liebe
Rache ein hässliches Spiel kleiner
Geister mit zuviel Leidenschaft
Denke es und zugleich daran zu
Welchen Lügen die Eifersucht die
Rache sucht stets fähig ist und was
Sucht wer dazu willig zurückkehrt
Staune über die Liebe und was sie
Aus sonst vernünftigen Wesen für
Rachsüchtige Furien machen kann
Wie ich selbst es schon durchlitt
Fern von all dem heute genieße ich
Den Frieden in meiner Bibliothek
Was könnte je schöner sein noch
Als keinen Launen ausgeliefert zu sein
jens tuengerthal 31.7.25
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