Lektürentagebuch 2.8.25
Bei Jules und Jim geht es im nun
Dritten Teil unter dem Titel bis zum
Ende im ersten Kapitel unter der
Überschrift Bruch? dramatisch weiter
Jim wieder in Paris bei seiner Mutter
In seinem quasi Kinderzimmer zurück
Erleidet einen völligen Zusammenbruch
Nach den vielen aufregenden Monaten
Er ist gefühlt monatelang zumindest für
Wochen mit Fieber bettlägrig und der
Kluge Arzt diagnostiziert eigentlich ein
Burn out was damals keiner so nannte
Lange grübelt er wie es wohl mit Kate
Weitergehen könnte und versteht es
Weder noch sieht er einen Ausweg
Ihre Briefe sind formal distanziert
Plötzlich im schon Winter schreibt sie
Völlig euphorisch sie sei schwanger
Es könne nur von ihm sein aber bei
Jim überwiegt noch das Misstrauen
Die Briefe zueinander brauchen stets
Drei Tage und so verpassen sich die
Antworten gerne und sorgen für neue
Missverständnisse die schwer zu klären
Sie will dass Jim sofort zu ihr kommt
Er ist noch zu krank sie glaubt es nicht
Als sie begreift wie schlecht es ihm geht
Will sie sofort zu ihm was ihm aber
Seiner Mutter wegen große Sorgen macht
Warum er ein nahes Hotel für sie sucht
Was sie wiederum zutiefst beleidigt und
Es geht von Drama zu Drama weiter
Denke an meine heiße Liebe zu der
Ganz jungen Prinzessin die auch von
Ständig wechselnden Zuständen dabei
Geprägt war der typisch normale Wahnsinn
Frage mich ob es das Bedürfnis nach
Aufmerksamkeit ist was Damen dazu treibt
Den Frieden ständig zu gefährden oder sie
Nur im Schmerz wirklich fühlen können
Wie gut konnte ich Jim nachfühlen der
Von Katastrophe zu Katastrophe mit
Letzter Kraft stolperte danach erst
Monatelang ausgebrannt bettlägrig wurde
Wie alle hysterischen Dramen endet
Auch dieses im tatsächlichen Nichts
Irgendwann teilt Jules Jim brieflich mit
Kathe habe das Kind leider verloren
Zugleich wolle sie Jim nun nie wieder
Sehen und heiratete dafür Jules neu
Als Kathe mit Jules eine Reise nach
Paris plant wollen sich Jules und Jim
Ohne Kathe treffen die nun konsequent
Auf ihren Körper hört der ihr sagte sie
Müsse Jim meiden daraus wachse nie
Etwas fruchtbares für keinen von beiden
Ob dies schon das berühmte Bauchgefühl
Genannt werden kann auf das sich heute
Viele Damen berufen ihre völlig irrationalen
Entscheidungen zu begründen bleibt unklar
Kaum wird dies so bleiben weil wir aus
Liebe zu gerne auch suchen was uns
Nach aller Vernunft nur weh tun kann
Zu dem es uns aber um so mehr zieht
Auch Jims Körper hatte mit seinem
Zusammenbruch der jeden Infekt wieder
Aufschnappte weil er nach allem psychisch
Am Ende war ihm genau das gezeigt
Wie gut kennt dieses Leiden auch
Wem je das Herz gebrochen wurde
Weiß genau was die Vernunft rät
Aber folgt dennoch dem Gefühl
Weiß nicht ob manche Liebe nur
Tödlich enden kann weil sie uns
Auffrisst mit ihrer großen Sehnsucht
Die immer unerfüllt bleiben wird
Besser taten mir zumindest die Lieben
Mit weniger Leidenschaft bei denen
Beide ohne auf und ab genossen doch
Intensiver fühlten sich die anderen an
Wohin der Weg uns führt und ob wir
Das mit Vernunft entscheiden können
Scheint dagegen mehr als fraglich so
Sind wir zu gern Opfer unserer Gefühle
Um die große Liebe geht es auch in
Filocolo von Giovanni Boccaccio wo ich
Noch die kluge Einleitung lese die den
Biografischen Bezug zu den Figuren
Wie den historischen Hintergrund dieser
Geschichte um die verschlungenen Wege
Der Liebe erzählt in die wohl neben der
Alten Geschichte der beiden Liebenden
Die sich wollen aber nicht haben dürfen
Um auf dem Weg zueinander ganz große
Abenteuer zu bestehen in die dazu noch
Der Weg der Christianisierung gelegt wird
Filocolo ist der Tarnname des Prinz Florio
Mit dem er sich auf die Suche nach seiner
Geliebten Biancifiore macht der sich erst
Wieder Florio mit dem Christentum nennt
Robert von Anjou der Großvater des da
Regierenden König Robert sollte den
Staufer Manfred absetzen und dies mit
Unterstützung des Papstes dazu
So geht es im Schnelldurchlauf in den
Ersten Kapiteln durch die Geschichte
Des Hochmittelalters mit aller Politik
Wir den dabei auch Intrigen dazu
Spannend dabei wird Juno zum
Göttlichen Ratgeber der Papstes
Was einen antiken Bezug herstellt
Also etwas nach Renaissance klingt
Die Christianisierung Spaniens wie
Der Übertritt des Hauses Anjou war
Etwas siebenhundert Jahre früher
Was für den Roman keine Rolle spielt
Im 14. Jahrhundert wird damit die
Geschichte um die Macht in Italien
Die sich hundert Jahre vorher also
Noch in naher Zeit abspielte erzählt
Es geht also auch um die Gunst des
Aktuellen Herrschers wie den Kampf
Um die Macht in Italien und wie das
Regierende Haus Anjou legitimiert wird
Freue mich nun immer mehr auf diese
Kulturhistorisch wie literarisch äußerst
Spannende Lektüre eines Autors der
Dazu eine alte persische Sage nutzt
Die Geschichte von Florio und seiner
Biancifiore kam vermutlich bereits
Im 12. Jahrhundert aus dem damals
Persischen Sprachraum nach Europa
Boccaccio erzählt diese alte Geschichte
Völlig neu und macht sie so zu seiner
Taucht hin und wieder gut getarnt dabei
Selbst in der Geschichte noch auf
Sie ist damit zugleich der erste in der
Landessprache in Prosa erzählte Roman
Von dabei ungeheurem Reichtum auch
An aktuellen politischen Anspielungen
Dies zu wagen begründete eine neue
Erzähltradition die bis heute gepflegt
Bei einem Florentiner der am Hof des
Hauses Anjou in Neapel verkehrte
Bin gespannt und neugierig wie dieses
Bald siebenhundert Jahre alte Werk mein
Literarisches Schaffen und Denken nun
Beeinflusst und wohin die Liebe führt
jens tuengerthal 2.8.25
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